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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18981006014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898100601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898100601
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-10
- Tag 1898-10-06
-
Monat
1898-10
-
Jahr
1898
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forderungen williger; ei sprach sich dies auch in den Preisen der überseeischen Getreidebörsen auS, Vie nicht unerheblich niedriger al» vor acht Tagen schließen. Die scharf wachsenden Ablieferungen »er amerikanischen Farmer werden neuerdings durch Konsum und Export nicht mehr absorbirt; auch die Bestände gehea wieder flott in die Hi^e, und giebt die amtliche Ermittelung laut heukiger Depesche ein« Zunahme um zwei Millionen Bushel» an. In Eng land machen die wachsenden schwimmenden Anfuhren und die zu nehmenden Inland«,»fuhren Abgeber nachgiebiger, nachdem noch di« erste Wochenhatft« steigende Preise gebracht hatte. In Frankreich find die Landwirth«, seitdem die Ernteschätzung der Regierung die optimistischen privaten Urtheil« voll bestätigt hätte, eifriger in der Versorgung der Märkte geworden, und sie haben sichtlich mehr Nachgiebigkeit in ihren Forderungen gezeigt. Daher hat auch der Pariser Markt seitdem überwiegend schwach« Haltung bekundet. Belgien und Holland blieben ruhig, zeigen aber ziemliche Zähigkeit in der Vertheidigung der Preislage. In Deutschland ist die Schiff- fahrtscalamität noch keineswegs gehoben. Die Elb« hat aber von Böhmen her mehr Wasser bekommen, und man hegt Hoffnung, datz die zahlreichen Kähne, di« unterwegs liegen und die namentlich bei Goizenburg zu einer ganzen Flotte angewachsen find, nun bald ihr Ziel erreichen. Da voraussichtlich hiermit binnen einiger Zeit wieder mehr Kahnmaterial frei wird, so find di« Frachten zur zweiten Hälft« des October beträchtlich zurückgegangen. Im Ber liner Geschäft führten die hohen Septemberpreis« für Weizen mehr Waarenang«bot herbei, das dazu beitrug, im Verein mit der Kealisirung eines noch zu fordernden gröberen Septemberpostens den Monat mit einem Rückgang von 3,50 schließen zu lasfen. Für October bestand anfänglich einseitige Kauflust; da man aber hofft, in diesem Monat mit Maare nicht i» gleiche Verlegenheit wie im vorhergegangenen zu kommen, so trat bald mattere Haltung ein, die sich unter dem Einfluß schwächeren Auslandes auch auf Hintere Monate übertrug. Dabei entwickelte sich zeitweise aber einige be festigende Kauflust, dennoch schließen Preise etwa 2 -L unter den den höchsten Wochenstand bildenden Anfangscoursen. Roggen lag im Allgemeinen fester. Die Mühlen brauchten alltäglich Waare und mußten bei der winzigen Zufuhr ansehnliches Aufgeld gegen Ocloder zahlen. Erst späterhin wurde der Verkauf schwimmender Labungen schwerfälliger, und ging d«r zeitweise bis 3 betragend« Mehrwerts) der Waare dis aus circa die Hälfte zusammen. Da Rußland mit Angeboten vollkommen ausfällt und gern die wenigen noch lausenden älteren Verschlüsse zurückkauft, andererseits auch di« Donau wenig anstellt und Amerika verhältnißmäßig theuer war, so zeigte sich zuerst per October, später besonders per De- cember rege Kauf- und Deckungsfrage, welche Preis« noch etwas höher als vor acht Tagen, Mai allerdings ein wenig billiger schließen läßt. Hafer hatte ruhigen Verkehr und gab im Laufe der Woche «ine anfängliche leichte Besserung wieder auf. Der Begehr des Consums erstreckte sich hauptsächlich auf die mittleren Qualitäten. Auch Mais war bei ziemlich festen Preisen in regelmäßigem Ge schäft. Mehl hatte befriedigenden Abzug. Der Umstand, daß viele für hier bestimmte Labungen Weizenmehls unterwegs liegen geMehen find, hat für manche Marken, besonders auch amerika- Einige Knappheit verursacht. Rüb öl war in geringem BÄktA, der sich zum Theil auf das Tauschen von October- auf Mailieserung beschränkte. Preis« schließen für October etwas billiger, für Frühjahr unverändert gegen vor acht Tagen. Die Abwickelung der Lcptemberlieferung in Spiritus ist vcllständig programmmäßig verlaufen. Roch täglich mußten Deckungskäuse effectuirt werden, die zu einer weiteren Preissteige rung von 60 H Befriedigung fanden, den Monat aber zum höchsten »Stande schließen ließen. Auch die zuletzt noch herausgekommenen SiWaLvenalldienungen beliefen sich nur auf unerwartet geringe Mengen, so daß di« gesummte Septemberandienung kaum viel über 200 000 Liter betragen hat. Es muß dies einigermaßen auf fallen gegenüber den Anstrengungen, welch« doch immerhin, wenn auch nur in mäßigem Grade, gemacht waren, effektiven Spiritus heranzuziehen, und die auch im letzten Monat über eine Million Liter Bahnwaare und manche nicht unansehnliche Posten Wasser zufuhr dem Berliner Markte hatten zugchen lasten; allein die Sach« erklärt sich aus dem Aufgeld«, das Loco ohne Faß gegenüber Sep- temberlieserung besonders in der ersten Monatshälfte erzielte und das in abnehmendem Maße auch weiterhin anhielt und sich erst im allerletzten Moment der geschehenen Septemberabwickelung ver flüchtigte. Dieses Aufgeld ließ es vortheilhafter erscheinen, die Waare im Locomarkt zu verkaufen und den laufenden Monat zu rückzudecken, und so konnte denn der Verlauf der Dinge nicht weiter überraschen. Was für ein Nutzen den Unternehmern aus dem Ge schäftsgang der alten Campagne erwächst, läßt sich schwer beur- rheilen. Mit dem Beginn des October fielen die Locopreise bis Montag zunächst um 3,50 und sie wären es vielleicht noch mehr, tvenn nicht noch täglich von bisheriger Seite Stützungskäufe erfolgt wären, denn gegen Octoberwerth blieb das Aufgeld für Loco immer noch sehr hoch angesichts der Thatsachr, daß seit Mitte der Berichts periode di« Zusichren von neuem Spiritus ziemlich umfangreiche gewesen find. Daß wir es bei diesen frühen und ansehnlichen An künften schon mit einer regelmäßigen Zufuhr zu thun haben, ist allerdings nicht anzunehmen. Di« jetzt herankommend« Waare ist die Production der zweiten Septemberhälfte, di«, so viel wir wissen, auch in ihrer Gesammtheit steueramtlich abgefertigt wurde und deren Zufuhrleistungen wohl nicht die Dauer weiterer weniger Tage überschreiten dürften. Die hauptsächlichste Einmaischung hat erst am 1. Oetober stattfinden können, man muß also darauf ge faßt sein, daß bald die Zufuhren wieder abschwächen werden und nicht vor dem 15. bis 20. October auf den eigentlichen Beginn der regelmäßigen Campagneversorgung gerechnet werden kann. Schon heute war auch das Angebot kleiner und erholten sich Preise um 60 H. War eS die Voraussicht dieser Thatsachr, vielleicht auch der Umstand, daß für October zeitweise lebhafte Käufe gleichfalls ein Hausse-Interest« geschaffen zu haben scheinen, oder der Um stand, daß das Ausgeld für Loco keinesfalls in erwartetem Umfange schwinden wollte, genug, es zeigte sich wiederholt Deckungsfrage für October, wodurch derselbe noch Über Ansangsstand sich erhob und seinen Deport gegen November, der vor acht Tagen kaum 4 „4t betrug, bis auf 5 <F zeitweise erweiterte. Denn weiter« Monate haben sich gegen vor acht Tagen nennenswerth billiger gestellt, wozu in erster Reihe wohl die Nachrichten über die sehr stärkehaltige Qualität und die dadurch bestärkte Ueberzeugung von einer großen Production beitrugen. Für dm November drückten aber vorübergehend auch Realisationen Hamburgs; letzteres hatte Fl.vmf einer Reihe von Wochen hier größere Mengen November qeka«.st, angeblich, um die Waare dafür zu beziehen. Als Er klärung für die diesmaligen Begleichungen, die nur einen Theil der früheren Anschaffungen repräsentirten, wurde angeführt, daß das Angebot eines größeren Novemberpostens ausländischen Spiritus sie veranlaßt hab«. Für Mailieferung war Hamburg wiederholt starker Abgeber, und da auch di« Productionsprovinzen hier manchen Verkauf in Winter- und ffrühjahrsmonatm beorderten, so ver loren November 1 -F, December und Mai 1,20—1,30 „4t, um heute ' ^ab^t im Verein mit loco und Oetober sich etwas zu erholen. Das October hier verbliebene Lager belief sich auf etwa 1,5 Mill. Liter, wovon der allergrößte Theil dem Syndikate gehört«. Die Abnahme gegen den Vormonat hatte nur '/- Million Liter be tragen, während sonst der September eine ziemlich ansehnliche Be standverminderung in Berlin, und zwar in 1897 3 Millionen, 1896 4,5 Millionen, 1895 6 Millionen, 1894 4 Millionen Liter, be tragen hatte. Der Grund für diese Verschiedenheit liegt eben in dem Umstande, daß Berlin diesmal selbst für seinen Bedarf hat Zu fuhr heranziehen müssen und dir diesseitigen hohm Preise jeden größeren Versandt unmöglich machten. (Bost. Ztg.) Japans Wettbewerb auf dem Wettmarkt. In Wort und Schrift ist der Welt schon vor dem Kriege zwischen Japan und China verkündet worden, welchen empfind lichen Wettbewerb die japanische Industrie nothwendiger Weise dcn Erzeugnissen Europas brreiten müsse; und mit dem Zeitpunkte der Fricdenserklärung und dem darauf folgenden Beginn eines ganz besonderen Aufblühens der Industrie in Japan bemächtigte sich der deutschen Fabrikanten zum Theil ein offenkundiger Schrecken! Sachkundigere Beurtheiler aber stimmten diesen Ansichten nicht zu und sagten voraus, Japan könne al» Industriestaat wohl mit der Zeit di« Einfuhr gewisser Artikel erschweren oder gar hemmen, was aber an Absatz einzelner Maaren verloren gehe, werd« durch be trächtlich vermehrte Ausfuhr anderer Maaren mehr als ausgewogen werden. Schon vor fünf Jahren stellten gelegentliche Bericht erstatter einzelner Zeitungen dir Behauptung auf, daß die Furcht vor japanischem Wettbewerb im fernen Osten, soweit eS deutsche Fabrikate betrifft, durch nicht» gerechtfertigt, der Wettbewerb auf dem inländischen (deutschen) Markt« aber für Jahre hinaus un denkbar sei. Die sachlichen Begründungen solcher Erörterungen verdienen heutzutage in knapper Form wiederholt zu werden; denn da», wa» damal» al» berechtigte Muthmaßung hingeftellt wurde, hat sich bis heut« al» richtig erwiesen und wird auch fern«r Thatsachr bleiben. Man behauptet«, daß Japan al» bereicherter Industriestaat nun auch größere Bedürfnisse für au»lä«disch« Fabrikate zeigen würde; daß di« zunehmende Bewegung für höhere Arbeitklöhn« in sich der Fähigkeit zum Wettbewerb entgegenwirkt, und daß ferner die erhöhten Ansprüche aller Kreise der Bevölkerung aus «inen gc- stoigerten Import Hinweise«. Alle diese Behauptungen haben sich im Wesentlichen bqpährt und beweisen deren Nichtigkeit. E» bürst« dabei nicht uninteressant sein, sich «ine vergleichend» Tabelle über den Umfang des Geschäft» zwischen Hamburg und Japan während der letzten fünf Jahre vor Augen zu führen, um sich von besten fortschreitender Entwickelung zu überzeugen, wobei allerdings nicht außer Acht zu lasten ist, daß manche Artikel nicht ' " ' " ' ' ' — sich unerheblich im Werthumsange zurückgingen, andere inb stetig aufwärts bewegten. Im Jahre «uetuhr von Hamburg nach Japan Einfuhr -u« Japan nach Hamburg 1893 LI 715120 Yen 11690 690 Yen 1894 18147 780 » 8711710 . 1895 22778 440 » 14 207 020 . 1896 31 472 720 - 12 830 130 . 1897 36944 630 . 15000 040 . Di« industriell« Entwickelung Japan» ist in Folg« finanzieller Schwierigkeiten seit nahezu zwei Jahren empfindlich zurückgedrängt! Worin liegt der wahre Grund? Sind die finanziellen Schwierig keiten etwa di« Folgen zu ausgedehnter Unternehmungen oder un genügender Ernten? Beides nur zum Theil! Die Hauptursache liegt darin, daß di« Stimmung des Volkes sich seit vielen Jahren auf da» Entschiedenste gegen auswärtige Anleihen auslehnte, au» Furcht, dadurch an Selbstständigkeit einzubüßen. Das ganze Eisen bahnnetz, alle übrigen industriellen Anlagen des Landes, die zu sammen Hunderte von Millionen in Anspruch nahmen, sind nur mit inländischem Capital ausgesührt. Japan hat eine Gründungs- wuth hinter sich, die sich den Vorgängen in Europa zu Anfang der 70er Jahre würdig zur Seite stellt, und jetzt kommt die Kehr seite: das Geld ist festgelegt, das Capital dem legitimen Geschäft entzogen, und Handel wie Industrie befinden sich vorübergehend in gedrückter Lage. Die jetzige Stimmung des Landes ist in Folge der recht em pfindlichen Lehren in entschiedenster Weis« für fremdes Capital, Schwierigkeiten, die sich heute noch der Zuwendung desselben für Jndustriezwecke «ntgegenstellen, find fast überwunden, und kommen dazu noch günstige Ernten, so ist dar Hinderniß der Entwickelung für Industrie wie Handel gehoben und Japan wird mit Sicherheit einer Zeit stetig zunehmenden Wohlstandes und Aufblühens ent gegengehen. In nicht geringem Maße tragen hierzu noch die dem nächst in Wirkung tretenden neuen Verträge bei, >dic auch das bis heute noch theilweije bestehende Vorurvheil gegen die Fremden aus heben dürften. (Ost-Asien.) Vermischtes. Leipzig, 5. October. X. Güterverkehr zur diesjährigen Herbst messe auf hiesigem Dresdner Bahnhofe (in Kilogramm). Empfang: 2 323 896, und zwar 1 109 106 Stückgut, 1 214 790 in Wagenladungen, gegen 2 450 067 zur Herbstmesse 1897. Auf di« einzeln«» Verkehr« vertheilt sich dieser Betrag folgendermaßen (die Ziffern von 1897 sind in Klammern beigefügt): Binnenverkehr 1 825 546 (2 006 561), Zittau-Reichenberger Verkehr 12 800 (1500), Thüringer Verkehr 10 460 (10 020), rheinisch-westfälischer Verkehr 67 940 (1330), bayerischer Verkehr 6040 s—), württembergischer Verkehr 34 430 (13 160), südwestdeutscher Verkehr 12 420 (62 320), schlesischer Verhehr 44 650 (89 750), Magdeburg-Hallescher Ver kehr 89 590 (101 120), nordostdeutscher Verkehr 26 290 (7620), österreichisch-ungarischer Verkehr 60 410 (90 490), Verkehr von Ga lizien und der Bukowina 12 420 (46 394), russischer Verkehr 93 900 (19 730). — Versandt: 3197 650, und zwar 2 192460 Stück gut, 1 005 190 in Wagenladungen, gegen 3 078 799 zur Herbstmesse deL Vorjahres. Die einzelnen Verkehre waren hieran betheiligt: Binnen-Verkehr 2 869 010 (2 786 984), Verkehr zur Zittau-Reichen- berger Privatbahn 5690 (—), Thüringer Verkehr 4990 (4195), rheinisch-westfälischer Verkehr 20 200 (8030), mitteldeutscher Ver kehr 240 (—), südwestdeutscher Verkehr 140 (190), schlesischer Ver kehr 92 970 (84 540), Magdeburg-Hallescher Verkehr 119 250 (58 770), norddeutscher Verkehr 1450 (2100), Berlin-Stettiner Verkehr 3190 (5330), nordoftdeutscher Verkehr 12 270 (6830), öster reichisch-ungarischer Verkehr 54 430 (88 800), galizischer Verkehr 15 360 (6570), rumänischer Verkehr 3920 (10 930), dänischer Ver kehr 230 (1270). 8 Dresden, 5. October. Noch einer der Handelskammer zu Dresden gewordenen Mittheilung deS hiesigen Consu lateS der Vereinigten Staaten von Amerika sind für Sendungen nach den gegenwärtig im Besitze der Bereinigten Staaten befindlichen Plätzen Santiago de Cuba, Manila und nach Puerto Rico dieselben Förmlichkeiten zu beobachten wie bei Sendungen nach den Vereinigten Staaten selbst, also Beglaubigung der Factura auf dem Consulate in Anwesenheit des Firmen-Jnhabers oder eines mit Legitimation versehenen Procuristen rc. Dagegen sind die Zollsätze der Bereinigten Staaten an den genannten Orten noch nicht zur Einführung gelangt, vielmehr sind vorläufig noch die unter spanischer Herrschaft geltenden Tarife in Kraft. * Äera, 5. October. Nach dem soeben erschienenen Geschäfts bericht des Brauvereins auf das Jahr 1897/98 hat der Bier umsatz zwar etwa» zugenommen, das finanziell« Ergebnis, ist da gegen etwas zurückgeblieben. Als Ursachen hierfür werden be deutende Mehrausgaben für Gerste und Malz angegeben. Di« ver mehrte Production, die zunehmenden Ansprüche der Abnehmer, die erhöhten Spesen in Bezug auf die Erhaltung der Concurrenz- fähigkeit erfordern auch dieses Jahr sehr bedeutend größere Aus gaben. Di« Anschaffung, die Besteuerung, der Schlußstcmpel für di« neue Anleihe betrugen allein 1982,80 während für die neuen Actien 4450,50 -F an gleichen Spesen gezahlt werden mußten. Die Beschaffung von Eis war ebenfalls mit großen Mehrkosten ver knüpft. Gebraut wurden im Berichtsjahre 53 231 lil und etwa 1100 kl mehr verkauft als im Vorjahre. An die Actionaire wurde vie üblich« Dividende vertheilt. 8 Lebensversicherungsbank für Deutschland in Gotha. Der Bersicberungsbestand stieg bis Ende September auf 90 500 Personen mit 747 300 000 Neu beantragt wurden im laufenden Jahre bis dahin 4548 Versicherungen über 35 839 900 Die Zahl der angemeldeten Sterbefäll« betrug dagegen 1235 mit 9 576400 Versicherungssumme. Die seit dem Bestehen der Anstalt auSgezahlten Versicherungssummen beziffern sich auf zu sammen 322 Millionen Mark. Der Bankfonds beträgt jetzt 238'/« Millionen Mark. Die Ueberschüsse werden voll und unverkürzt an die Versicherten als Dividende zurückgewährt. In diesem Jahre beziffert sich die Dividende inSgesammt auf 8151011 Mark und stellt sich für di« einzelnen Versicherten je nach deren Aller aus 30 bis aus 136 Proc. der JahreS-Normalprämie. — Die Versicherungen Wehrpflichtiger bleiben ohne Zuschlagsprämie auch im Kriegsfälle in Kraft. f: s Vertin, 4. Oktober. Rheinische Stahlwerke zu Meid « rich. Di« Gesellschaft gehört, freilich erst nach Ueberwin- dung der Kinderkrankheiten in »en ersten 12 Jahren, tvelche zu einer Zusammenlegung von ungewöhnlicher Höhe — aus 16A Actirn wurde ein« von gleichem Nominalbetrag« gemacht —, zwan gen, zu den destrentirenden der Branche. Sie vertheilt« für 1896/97 15 Proc. Dividende und für 1897/98 ebenso viel, so daß sie damit für das vergangene Jahrzehnt auf 11,45 Proc. Durchschnittlich kommt. Die vorhergehenden 8 Jahr« von Gleichstellung aller Actien, d. h. von 1880/81 an, brachten es sogar zu einem Durch schnitt« von 13,79 Proc. Tas Actiencapital betrug 1870 bei Gründung 4 500 000 „4t, 1877 geschah dann die oben erwähnte böse Zusammenlegung, wobei außerdem der Gesellschaft 800 000 Actien geschenkt wurden, und gleichzeitig ein« CapitalSerhöhung. Letzter« wurde 1888 wiederholt und wirthschastet seitdem die Ge sellschaft in den vergangenen 10 Jahren mit 6 510 000 „4t Actien capital. Der Besitz besteht in den ausgedehnten Terrains, auf welchen Hohösen, CoakSanlagen, Hütten, Directorialwohnung, Be amten- und Arbeiterhäuser errichtet find, sowie aus Kalkstein feldern, Tolomitbruch und Eisensteingruben in Nassau und Loth ringen. Dies Alles steht jetzt mit 2 424 000 -4t, vor 10 Jahren, 1889, mit 1 838 000 -4t zu Buche. Allerdings find bedeutende Neu bauten und Zukäufe gemacht, immerhin wäre «S bei etwas reich licheren Abschreibungen diesem so hoch rentirenden Werke möglich gewesen, sich di« früheren Buchwerth« und damit zugleich di« jetzt fehlenden Betriebsmittel zu erhalten. Den zweiten Theil de» Besitzer bilden di« Hohöfen unb großen CoakSanlagen, di« heut« mit 3 381 000 „4t und 1889 mit 3 037 623 -4t zu Buch« standen. An Schulden waren vor 10 Jahren nur I 683 320 „4t Creditoren vorhanden und find mit großer Pietät Durch all« Jahre erhalten, so daß sie heut« noch 1 737 947 -4t delra««n. — Wie die Werke, hob sich auch die Production; 1877/78 wurden nach dem mit dem Hörder BcrgwerkS-verein gemeiiftam erworbenen Thomas'schen Entphosphorifirung»-Pat«nt 35 618 t Tiegel-, Bessemer-, Martini- und Thomat-Stahl hergestellt, in 1887/88 117 185 t und in 1897/98 198 798 t. Di« Fabrikation fertiger und Halbfabrikate hob sich In 10 Jahren von 96 523 t auf 168 335 t unb deren Werth von 10 auf 19,6 Mill. Mark. In diesem überaus günstigen Ver hältnisse, daß bei noch nicht 2 Mill. Mark Schulden die 6 510 000 Mark Actiencapital dreimal jährlich bis zu 19,6 Mill. Mark umge- fetzt werden, liegt da» Geheimniß de» Erfolges und der hohen Ge winn«. — Die Abschreibungen sind bei den hohen Dividenden selbst verständlich nicht armselig, wie bei armen Gesellschaften, aber doch recht schwankend; für 1889/90 schwang man sich aus 610 664 „A herauf, doch ist diese Höhe nie wieder erreicht, vielmehr ging man 1894/95 auf 445 047 und 1895/96 auf 457 144 -4t, d. h. auf etwa je 150 000 ^t zu wenig herunter. Die beiden letzten Jahre wurden dann wieder um 100 000 -4t höher bemessen, aber wa» will «S sagen, wem» für 1897/98 550 S68 -4t abgeschrieben unb für 1238 968 Ankäufe und Neubauten auSgeführt wurden? Di« Betriebsmittel sind dadurch so schnell verschwunden, daß die Ver waltung für die nächste General-Versammlung die Verdoppelung des Actiencapital» vorschlägt. Di« »«ränderte Technik fordert «in« vollständig« Umwälzung aller veralteten Werke, was 2 bis 3 Jahre dauert und 6—7 Mill. Mark kostet. Die jungen Actien sollen den Actionairen zu 160 gegeben werden, während der jetzige Cour» 235 ist. Da bei so starker CapitalS-Erhöhung die Fort dauer der letzten Dividenden höchst unwahrscheinlich ist, kann das Opsrr, welches sie durch Zahlung von 160 bringen, nicht gering ge schätzt werden, und sollte auch die Verwaltung in ähnlicher Weise handeln und sich nicht aus der Belastung ihrer Actionaire Vor- theil« bereiten. Dies wäre der Fall, wenn der bisherige Tantidmen- satz bei dem verdoppelten Actiencapital« weiter gezahlt würde; er mutz auf die Hälfte herabgesetzt werben, wobei die Verwaltung in Folge der 60 Proc. Agio sich immer noch ausgezeichnet steht. — Wie hoch die bisherigen Tantiömen find, verschweigen di« Ge schäftsbericht« so sorgfältig, daß man unwillkürlich auf die Idee gebracht wird, es sei hier etwas faul im Staate M«id«rich. Or. 2. Di« Einfuhr von Vieh- und Geflügel- producten ist im laufenden Jahre gegenüber dem Vorjahre ansehnlich gewachsen, jedoch nicht im Verhältniß zu der im Inland herrschenden Fleischnoth. Dies rührt vermuthlich von der Be- Varfsrinschränkung größerer Theile der Bevölkerung her. Es gingen nach Deutschland ein in Januar-August: Fleisch, frisch: Rindfleisch 77 215 D.-Ctr. (gegen 21135 D.-Ctr. in 1897), Schweinefleisch 86 472 D.-Ctr. (47 066). Fleisch, zubereitet: Schweinefleisch 55 454 D.-Ctr. (24 305), Schinken 36 989 D.-Ctr. (20 780), Speck 181 053 D.-Ctr. (87 419), Würste 28 242 D.-Ctr. (9800), Büchsenfltisch 21 484 D.-Ctr. (17 100). Geflügel: nicht lebendes 27 358 D.-Ctr. (24 143), lebendes: Gänse 55 494 D.- Ctr. (55 445), Hühner 58 049 D.-Ctr. (52 004), anderes Geflügel 12 333 D.-Ctr. (11431). Butter 56 224 D.-Ctr. (57 565). Käse 82 743 D.-Ctr. (74 121). E i e r 806 572 D.-Ctr. (795 973). Milch 79836 D.-Ctr. (64 715). Z Für die Agrarier liegen auS Oberschlesien recht angenehme Meldungen vor. In Deutsch.Piekar bei Beuthen ist die Ge flügelcholera — allerdings nur in einem Falle — amtlich fest» gestellt; in Scharley ist der Milzbrand unter dem Rindvieh, bestände des Vorwerks ausgebrochen und im Schlachthose zu Beuthen ist ein Fall von Schweinepest bei einem aus Rußland eingeführten Schweine amtlich sestgestellt. Obwohl diese vereinzelten Fälle nichts beweisen, wird jedenfalls das Austreten von den Agrariern als Waffe gegen die Zulassung fremden Schlachtviehs benutzt werden. In Beuthen ist auch am 4. October der Schlachtviehmarkt gar nicht beschickt gewesen. *— Ueber di« Regelung des Patentanwalts wesens wird die Vorlage eines Gesetzentwurfs seitens der Reichs regierung an den neuen Reichstag allgemein erwartet. Ueber den Inhalt dieses Entwurfs ist noch nichts an die Öffentlichkeit ge langt, es erscheint aber zeitgemäß, hier auf die Bestimmungen auf merksam zu machen, welche das neue österreichische, nach, soeben erschienenen Verordnungen der österreichischen Minister für Handel und Justiz am 1. Januar 1899 in Krast tretende Patentgesetz enthält. Es sei vorausgeschickt, daß diese? Ge setz in vielen Puncten dem deutschen nachgebildet ist, besonders in- jofcrn, als es da- obligatorische Vorprüfung»- und Aufgebots- Verfahren einsührt und die Errichtung eines besonderen Patent amtes vorsieht. Die Ausübung der Patentanwaltschaft ist in Zukunft von der Eintragung in das bei dem Patentamte geführte Patentanwalts-Register abhängig. Diese Eintragung kostet 100 fl. und kann nur Personen gewährt werden, welche 1) großjährig find, 2) di« österreichische Staatsbürgerschaft besitzen und im Jn- lande wohnen, 3) wegen eines aus Gewinnsucht begangenen Ver brechens, Vergehens oder wegen einer derartigen Uebertretung nicht verurtheilt wurden, 4) sich über die entsprechende technisch« Be fähigung durch Vorlage eines Diploms oder des Zeugnisses über di« erfolgreich abgelegte Staatsprüfung an einer inländischen tech nischen Hochschule oder über di« erfolgreich abgelegte gleichwerthige Prüfung an einer den gleichen Rang einnehmenden ausländisch«» technischen Hochschule auszuweisen vermögen, 5) eine mindestens zweijährige Praxis bei einem inländischen Patentanwälte zurück gelegt haben, 6) durch eine nach vollendeter Praxis vor dem Patent amt« mit gutem Erfolg abgelegte Prüfung ihr« Vertrautheit mit den Bestimmungen der Patentrechte des In- und Auslandes dar- gethan haben. Die unter 6 erwähnte Prüfung unterliegt einer Gebühr von 20 fl. Bezüglich der Inhaber der jetzt bestehenden Privilegienbureaus ist das Patentamt befugt, in berückfichtigungs- wcrthen Fällen auf Erfüllung der unter 5 und 6 aufgeführtin Be dingungen zu verzichten. Die Patentanwälte unterstehen der DiS- ciplinargewalt des Patentamtes, welches befugt ist, durch Einsicht nahme der Bücher di« Geschäftsführung jedes Patentanwaltes zu controliren. Als Disciplinarstrafen find vorgesehen a. mündliche oder schriftlich« Verweis«, d. Geldstrafen bis zu 1000 fl., c. Ein stellung der Ausübung der Patentanwaltschaft bis zur Dauer eines Jahres, ck. Streichung aus dem Patentanwalt-Register. DaS Patentamt kann für gewisse sich wiederholende Leistungen der Patentanwälte und ihrer Angestellten einen Tarif festsetzen; so lang« dies nicht geschieht, bleibt dir frei« Vereinbarung maßgebend. Mittellosen Erfindern kann in ausnahmsweijen Fällen vom Patentamt ein Patentanwalt als Vertreter bestellt werden, dessen Gebühren als gestundet gelten. Außer den Patentanwälten bleiben die behördlich autorisirten Privattechniker, deren Verhältnisse durch frühere Ministerial-Verordnungen festgelegt find, zur Vertretung in Patentangelegenheiten befugt, sofern sie ihr« Aufnahme in da? Privattechnikcr-Register beim Patentamt beantragen und den vor geschriebenen Eid ablegen. Auch die Patentanwälte haben einen entsprechenden Eid zu leisten. Beiden Kategorien ist aber laut Mit- thcilung des Patent- und technischen Bureaus von Richard Lüders in Görlitz, vertreten durch F. W. Graupenstein in Leipzig, die Vertretung in Streitsachen und nichttechnischen Angelegenheiten untersagt; Rechtsangelegenheiten bleiben den Advocaten Vor behalten. Aus Tüdtirol, 4. Oktober. Eine elektrische Bahn von Trient bis Brescia ist bereit- gesichert. Ueberbauvt sollen in nächster Zeit im südlichen Tirol verschiedene elektrische Bahnen ge baut werden, da die vielen Wasserkräfte die elektrische Betriebskrast billig liefern können. A. AuS »er Schweiz, 4. October. Die Arbeiten für den Albulatunnel aus der Bewerser Seite sind bereits in Angriff genommen. Bald wird auch auf der anderen Seite damit begonnen werden. Die Arbeiter, meist Italiener, haben den ganzen Winter dabei sichere Arbeit. *— Reorganisation deS Gewichts« und Maßsystems in Rußland. Die „St. Pet. Ztg." meldet, daß ein vom Finanz. Ministerium ausgearbeiteter Gesetzentwurf demnächst an den Reichs- ralh gelangen wird, durch welchen das metrische System in Rußland facultativ eingrführt werden soll. Ferner sollen AichungS- Kammern errichtet werden. * New York, 4. October. Der Werth der in der ver. gangenen Woche auSgeführten Product« betrug 7 652093 Z gegen 6 955 258 K in der Vorwoche. 2L Vanille. Wir berichteten zuletzt Mitte Juli d. I. über die Marktlage dieses Artikels. Seit dieser Zeit hat keine Verände rung derselben stattgefunden. Die alt« Saison nähert sich ihrem Ende. Wie immer zu Beginn des Herbstes, wird jetzt die Nach frage nach Vanille eine reger«, so daß die guten Qualitäten dieser seinen Gewürzart bereits anfangen, knapp zu werden. Die Preise behaupten anhaltend Festigkeit, und ist ein Zurückgehen derselben für die nächste Zeit kaum zu erwarten. Das umsoweniger, als von der alten Ernte nennenswerth« Dorräthe nirgends vorhanden sind und Zufuhren aus der neuen Bourbon-Ernte erst in zwei bis drei Monaten in Europa zu erwarten find. — Tahiti- Vanille ist w'nig begehrt, einmal ihrer geringwerthigen Be schaffenheit wegen, dann auch aus dem Grunde, datz Bourbon- Vanille jetzt wieder verhältnißmäßig niedrig im Preis« steht und daher diese gegen jene viel wohlfeiler ist. Ein« gewisse Nachfrage für Tahiti-Vanille besteht ja allerdings auch jetzt noch, und da Socowaare zur Zeit fast fehlt, so hat diese, wenn auch geringe Nachfrage dazu geführt, datz für Locowaare zur Zeit ziemlich hohe Preise, ca. 18—20 „4t pro Kilogramm, nominell notirt find. Spätere Lieferung, so November-December, ist jedoch wesentlich niedriger angeboten, da man mit Recht erwartet, datz die dann ein treffenden großen Zufuhren bei Weitem die Nachfrage übersteigen werden. — Die Durchschnittspreise der Importeure für Vanille notiren jetzt wie folgt: la Qualität 44—52 „4t pro Kilogramm, 1. Qualität 40—46 „4t pro Kilogramm, II. Qualität 38—45 -4t pro Kilogramm, 111. Qualität 28—35 -Ft pro Kilogramm. Ge spalten« Vanille für Fabrikationszwecke u. s. w. notirt zur Zeit 38—41,50 -4k pro Kilogramm. (Nachdruck verboten.) Technisches. Literatur. Die elektrische »Telegraphie ohne Draht», ein« der neuesten Erscheinungen auf dem Gebiet« der angewandten Physik, hat mit Recht nicht nur in Fachkreisen, sondern in der ganzen ge bildeten Welt Erstaunen erregt. Zieht man in Betracht, datz da! Gelingen einer elektrischen Verständigung durch den Luftraum aus weil« Entfernungen hin hauptsächlich bas Ergebniß planmäßiger Untersuchungen gewesen ist und der Zufall nur bei Einzelheiten dabei «ine Roll« gespitlt hat, so ist «in« Übersicht der Entwickelung der Telegraphie oh« Draht zum Verständmß de» Ganzen unent behrlich. Dies« grwährt «in« soebrn im Verlag« drr kvnigl. Hof buchhandlung von E. S. Mittler L Sohn in Berlin er schienene Heine Schrift von vr. Rudolf Blochmann: Die Entwickelung Ser asyuiptotlschen Telegraphie, der sogen, elektrischen „Telegraphie ohne Draht" (Preis 60 -H), in wel. cher der Verfasser in allgemein verständlicher Darstellung eine zu- ,'ammenfaffende Behandlung Tessen, was aus dem Gebiet« wirklich schon geleistet ist, darbietet. Die drei verschiedenen Methoden ver „asymptotischen Telegraphie«: die elektrische Hybrotelegraphie, Zn- ductionstelcgraphie und Slrahlentelegvaphie, werden in besonderen Abschnitten hinsichtlich ihrer physikalischen Grundlagen und prakti schen Anwendungen behandelt und durch Abbildungen erläutert, wodurch das Verständniß wesentlich gefördert wird. Alle Frcuno, technischer Fortschritte werden aus der kleinen Schrift Belehrung und Anregung empfangen. Denjenigen, deren Stellung es er fordert, eine genauere Kenntniß über diese neue Art der Tele graphie zu besitzen, welche berufen erscheint, namentlich zur See eine große Bedeutung zu erlangen, unb welche schon vielfach als die Telegraphie der Zukunft bezeichnet worben ist, kann die Schrift besonders empfohlen werden. Königliches Amtsgericht Leipzig. st Leipzig, 5. Octobrr. Ueber daS Vermögen der zum Betriebe einer Fabrik patentirter Heizapparate unter der Firma Kylberg L Thiel in L.-Gohlis, Aeußere Hallesche Straße 2c, bestehenden offenen Handelsgesellschaft ist am 4. October 1898, Nachmittags '«5 Ubr, das Concursverfahren eröffnet worden. Verwalter: Herr Rechtsanwalt vr. Penzig hier. Wahltermin am 3b. October 1898, Vormittags II Uhr. Anmeldefrist bis zum 8. November 1898. Prüsungstermin am 19. November 1898, Vormittags II Uhr. Offener Arrest mit Anzeigepflicht bis zum 4. November 1898. Handelsregister. Am 3. Oktober eingetragen: Die Firma Leipziger mechanische Schuhfabrik, Hermann Schwabe, in Leipzig-Reudnitz (Kohlgartenstraße Nr. 24) und als deren In- Haber Herr Friedrich Hermann Schwabe daselbst. Königreich Sachsen. Handelsregister. Veränderungen: Herr Julius Gottlieb Müller ist in Folge Ableben? aus der Firma Ullrich L Müller in Dresden ausgeschieden. Herr Paul Julius Müller das. ist Inh. der Firma und die demselben für die Firma ertheilte Procura erloschen. — Herr Gustav Alwin Clemens Müller ist aus der Firma Wilhelm Lippert s Nachfolger in Dresden ausgeschiedem Herr Friedrich Herrmann Reich« das. ist Inch, der Firma. — Herr Walther Sachs in Chemnitz ist Mitinh. der Firma Felix Frank in Chemnitz geworden. — Herr Ernst Julius Richter in Chemnitz ist als Mitinh. der Firma Richter L Speer das. ausgeschieben. — Herr Paul Kadner in Chemnitz ist Mitinh. der Firma Hermann Esch« das. geworden. Die Firma lautet nun mehr „Esche L Kadner". — Herr Ernst Hermann Beck in Reichen bach ist als Mitinh. aus der Firma I. G. Beck das. ausgeschieden. Hierdurch ist die offene Handelsgesellschaft aufgelöst. Di« Firma wird aber durch den seitherigen Mitinh. Herrn Otto Gottlob Beck in Reichenbach allein weitergeführt. — Der seitherige Theilhaber der Finna Römer L Lange in Altmittweida, Herr Emil Clemens Lange in Rößgen, ist gestorben und Herr Franz Otto Lange in Altmittwerda als Mittheilhaber in di« Gesellschaft eingetreten. — Die Firma Otto B. Frenzel in Freiberg firmirt künftig Friedrich Berner. Herr Otto Bernhard Frenzel in Freiberg ist nicht mehr Inh. der Firma. Herr Friedrich Ernst Constantin Berner in Freiberg ist Inh. der Firma. — Die Firma Wilhelm Fischer in Freiberg firmirt künftig Freiberger Mäntelfabrik Wilhelm Fischer. Herr Richard Wilhelm Fischer in Freiberg ist Mitinh. der Firma. — Herr Carl Friedrich Bleyer jun. in Falkenstein ist Mitinh. der Firma Friedrich Bleyer das. geworden. — Der bisherig« Mitinh. tber Firma Bruno Löbel L Sohn in Lommatzsch, Herr Julius Bruno Löbel bas., ist aus der Firma ausgeschieden. Die Firma lautet künftig Edmund Löbel. — Herr Georg Max Eschenbach in Aue ist als Mitinh. der Firma Klodt L Mildner das. auSgeschie- den. — Die Genossenschaft „Bürgerliche Düngerabfuhr-Genoffen schaft mit beschränkter Haftung« in Freiberg ist aufgelöst. Die bis herigen Vorstandsmitglieder Herren August Paul Adolf Kortz, Karl Robert Wolf und Karl Max Walther, sämmtlich in Freiberg, find Liquidatoren. Erloschen die Firmen: A. Bartosch L Co. in Siegmar. — Gustav JoSl L Meyer ftr Anmrberg. — S. Heimann Nachfolger (Inh. O. Wsiße) in HUlP» mitschau. — Gustav Geißler in Großschönau. Tarifwesen. —r. Am 1. December 1898 tritt der Nachtrag VI zum Theil H», Heft 4 deS Tarife- für den deutsch-französischen Güter» verkehr über Elsoß-Lothrinqen vom I. Mai 1835 in Kraft. — Dieser Nachtrag enthält erhöhte Frachtsätze für Leipzig und Görlitz bezüglich de» Verkehres mit Südfrankreich und ist durch die brtheiligten Stationen zu erlangen. Einnahme-Ausweise. V7-n. Prag, 6. Oktober. (Privat. Telegramm.) Di« Mai- Rectification der Buschtiehrader Eisenbahn ergab bei der Linie rin Minus von 553 fl., bei der Linie 8 ein PluS von 9424 fl. DaS Totalplus für drei Quartale beträgt bei 8 342 IS3 Gulden, das Totalminus bei X 25 876 fl. *— Buschtiehrader Eisenbahn. September auf der Linie kl -i- 32 500 fl., auf brr Linie 8 4- 49100 fl. *— Böhmische Nordbahn. September 450 700 fl. (-f- 10 900 fl ). *—Oesterreich,sch-Ungarische Staatsbahn (Ssterrrichffche- Netz). Vom 1. bis 30. September 2 649 603 fl. (-f- 8957 fl.). *— Oesterreichische Südbaha. Vom I. bis 30. September 4 437192 fl. (— 59 966 fl.). Literatur. * Allgemeines Deutsches Exportblatt, Organ der „Export vereins für das Königreich Sachsen" (Herausgeber und Chefredactror A. Kutschbach, Handelskammersecretair a. D., Verlag von Richard Pudor in Leipzig). Nr. 17 weist folgenden reichen Inhalt auf: Tiflis und das Innere »es Kaukasus. — Das Ofengeschäft in Salonik. — Egypten im Jahre 1897. — Noch einmal di« wirth- schaftliche Lage in Argentinien. — Berichte: Sitzung des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller; Baku; Larnaca. — Kleine Mittheilungen. — Verkehrswesen. — Submissions-Kalender. — Briefkasten. Zeitschrift für Aktiengesellschaften und der Handelsgesell schafter. Juristische Monatsschrift für Aktiengesellschaften, Com- manditgesellschaften auf Actien, Gesellschaften mit beschränkter Haf tung, offene Handelsgesellschaften, Kommanditgesellschaften und Pille Gesellschaften. Herausgeber: Syndicus Josef Bauer, Leipzig, An der alten Elster 6. Preis halbjährlich 5 -4t. Nr. 1 des VI. Jahr gangs hat folgenden Inhalt: Actiengesellschast: Rechtsverhältniß eines auf Lebenszeit oder mehr als fünf Jahre angestellten Direc tors nach dem neuen Bürgerlichen Gesetzbuch. Uebermäßig« Er höhung des Einkommens eines Directors, Haftung des AufsichtS- rathes. 'Die Absetzung des Vorsitzenden vom Auffichtsrathe. Um wandlung von Genußscheinen in Actien. Hypothekarisch ficherge- stellte Vorschüsse als Bilanzposten. Kein« Schmälerung der allge meinen Mitgliederrcchte der Inhaber von Vorzugsaktien u. s. w. Tie Durchführung der neuen Bestimmungen über die Mitwirkung der Handelskammern dei Prüfung von Actiengesellschaftsgründun- gen (Schluß folgt). Tie Reichsstempclpsticht bei Fusion zweier Actiengesellschast«». Die Actiengesellschast nach dem neuen Han delsgesetzbuch (Schluß folgt). Kommanditgesellschaft auf Actien: Dem Komplementär darf ein Antheil an dem Anlagecapital der Ge sellschaft nicht als steuerbares Vermögen angerechnet werden. Ge sellschaft mit beschränkter Haftung: Ein weiterer Beitrag zur Frage der Entlassung eimes im GesellschaflSvertrage bestellten Geschäfts führers. Di« gleichzeitige Erhöhung und Herabsetzung d«S Slamm- capitals bei G. m. b. H. Ueber die vertragliche Pflicht, Jemandem seinen Stammaniheil abzutreten. Offen« Handelsgesellschaft: Die unterlassene Prüfung des Inventars seitens eines Gesellschafters, der die Bilanz genehmigt hat. Bedeutung der Unterschrift einer Ge- sellschastSdilanz. Die Umschreibung der für «ine Handelsgesellschaft grundbllcherlich eingetragenen Forderungen. Commandit- und stille Gesellschaft: Reservefonds und Gewinnvortrag bei der Comman- ditgesellschaft. Die stille Gesellschaft nach der Denkschrift zum inuen Handelsgesetzbuch. Literatur. „Alückans". Berg- und Hüttenmännische Wochenschrift. Organ der deutschen Bergbau-Vereine (zu Essen, Aachen, Köln, Lugau, Waldenburg, Zwickau), geleitet von Bergmeister Engel und Berg assessor Wiskolt, sowie vr. Lehmann, Or. Schott. Die vorliegende Nr. 40 hat folgenden Inhalt: Ueber den Peltonmotor und seine Anwendung im Bergwerktbetrieb. Don Direktor E. Bl«ck«a in Höchst a. M. — Bilder au» der II. Kraft- und Ar-etttmaschjjpen-
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