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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.08.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980803015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898080301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898080301
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-08
- Tag 1898-08-03
-
Monat
1898-08
-
Jahr
1898
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keclame». küMjkiiMelU'iMsii. Kulvunischss Institut vr. ii. I,»nLbeiii L t'o. LeipsIg-ScUorhnuseo, für Vernickelung, Versilberunft, Vergoldung rc., wir auch für chemische- Reinigen, Aussieden und -luspolirra aller Mietallwaaren in Partien und einzelnen Stücken. Annahmestellen befinden sich bei Herren v. Lrlog, Bahnhofstr. 2, V. Otto R lUIer.königSplav 9, Llcd. vnuscd, Tauchaer Straße 9, August verokarckt Doering, Ranstädter Steinweg 29. I-uHse Lolr>svl«en RVsx küssnei» Verlobte. Leiprig-Phonberg, LebmkUrnIcken i.Pb., im öuli 1898. Die Verlobung ihrer Tochter ^nnn Liese mit Herrn vr. pbil. Vilockrlcd ckvremin«, Diakonu- an S. Marku- in Dre-den-Pteschen, zeigen hierdurch an Leipzig, den 30. Juli 1898. Reichsgerichtsrath kllrtsed und Frau Luu» geb. vrnde. IZIV ldl I'UI'S repplok« unck Stolle U vRRRRA« mvcbäoiscd u. chemisch. Vtv ldu»t«I4 in Dtztz»»1g- LatirjitsusvQ IVlttonderger Str. empfehlen sich zum WorWiWm Ktm, nur sseinster Kohleusorttk Peterssteinwe» LV. Tel. IV, 3010. Herr sucht anarnrdm. Reiseaef. nach Italikn n vchwtt». Ntzreise is.Rnguks per Eptrazug. Gr». Offerten tzanptpoftlageru» unter ^Italien" zu fr» »en. 3. Mann sucht Anschluß an einen venerrn VerinügungSvereiu und erb. grfl. Offerten unter LI. 16 hauptpostlagecnd. -in Vtann es« WarL Lanner-ta, Nachmittag wieder dort. Ladinor 12. E^^vani86k6 kllr Verniclreiuog, Versüberooe, Vergolckang etc. Lluttlilu, itllller, Llosterg. 8/10 I kerusvr. Lmt l. 2782. »«tnAe-Ietz Dve»»A»rAS Lia» Koveetaear^t Oschatz geb. IVneder A«r u» ä h l t r. Leipzig den 1. August 1898. Vormllklto. 1. August. I-elprig. Unrttg »»r»» Nwrtt« derv. gew. Lvoodol geb. Lrtartd Brrmllhlte. Leipzig, den 31. Juli 1898. verlobt: Herr vr. jur. Ernst Meter, Referendar beim König!. Landgericht in Plaue» i. Loall., mit Frl. Sectrud Otto daselbst. Herr Karl Hinkel in Freiberg mit Frl. Klara Adler daselbst. Herr August Zietz. Kaufmann in Meißen, mit Frl. Martha Tröger daselbst. Herr Gustav Lirhhäuser, Kaufmann in Dres den, mit Frl. Margarethe Kiefer in Meiden. Herr Ara» Schreyer, Sparcasfen-Assisteat in Pirna, mit Frl. Marie Drescher daselbst. Herr O-kar heerdegi» in Chemnitz mit Frl. Martha Maudrlch in Rochlitz. D In der Vermäbluiigs-Attzelgr Lnxort vom «estrigen Tage ist statt 3. SV. Juli zu lesen. Montag Bormittag wurde un- in Grimma unsere heißgeliebte älteste Tochter im Alter von 16'/, Jahre» durch den Tod eutrissen. Tiesbetrübt zeigen dir- nur hierdurch an Leipzig, Bayerische Straße 87, Hl-, am 2. August 1898. Grill«» 8plll»»r und Kran geb ^a»«uee. Di« Beerdigung findet Donnerstag, den 4. August, Vormittag II Uhr, in Leipzig, von der Capelle de- Johanni-friedhofe- au- statt. Kgl. fichs. Kerem ehrennnll veraWeii. Milans. Zu der morgen Donner-tag Nachmittag 4 Uhr von der Capelle de- Johanni-friedhofe- au- stattfindenden Beerdigung de- Kameraden G»l»»u« IL«rl M«»»«l wird zu recht zahlreicher Begleitung ringeladen. L>«i» L8«vi^^i!zrr»nzxis»ir«tkelt, 28 «»ttliiliiiirelikvf 28. Eigene Gcschirrhaltcrci. Große- Sargmagaziu. V. L. v. v. „SuwdoM-LoL«" 8 v. 8. 0«ntr«Ud»L,ea>i»>ksß>AI".LsLSS Irtxrl» - MÄ«il»«l>», »». ZL«»t»«^»»i«>»l I»ch«lvr. WU-o nlMUtzltzG dl» Schwimmtzafstn, Dome«: Montag,Mttt»uch,S»»nab«ud9-7,SU. tU>«K,L IVIIdK»RL» »auueubttzer: Dieu-tag, Loaarrswg, Freitag 7,9—11 Uhr. Russisch«.«-«^irische,Vanldamvf-n.Svtrial-Cur^Ld«j,d.Form. Maffaae. Damen: 1-4Nin. „iiWixin-^r»Is"-Ii»<l, 29° ^7/. »M««»»llUltr r«»»o bil'.II. Montag. Mittwoch. Freitag». 7,2-S u. 8ckd»I»ßckdlNl»MDV Dewpernver <«, W) Damen: Dt«a»t.,Dounrr-t., Sonnab.'/,9- SVPILLVllII«RL,8«dMi»»d»»» In oV .7,11. Montag, Mittw., Freitag 7^-S ll. VKßG«M-IRG«I r,«p«r»rur- «cetOO L««e«: Mom,Mtuw„Kreit.'/,2-SRalyni. UKia,ILM'-L»G,KL,8ed««»»b»»»io »0 -Dienst.. Donnerst.. Sonnab.'/.9-",1I Vocm UagHtzMIKsltzG-IRGal vlncherstr. L8. Rufs. Dampf-, irisch.röm., Kastendampf-, sIvIl4»LU»<» UNaA-TL, Sand» und Wannenbäder. Krpftallklares Wasser. S»kiseM«it.i: j D. v. Müller r. v. Litsche. Neue Leipziger Speise-Anstalt, Zeitzrr Str. 43/45. Mittwoch: Rindfleisch und Nudeln. Gerichtsverhandlungen. Königliches Landgericht. Ferienstraskammcr 6. 6. Leipzig, 2. August. Bei der am 1. Februar im Geschäfte von R. ät Qu. vorgenommenen Inventur kamen bei Aufnahme des Lager- größere Unredlichkeiten an Len Tag, die nur von Len beiden im Lager beschäftigten Markthelfern: den 34 Jahre alten Markthelfrr Ernst Emil Kühnert aus Karsdorf bei RochUtz und den 25 Jahre alten Markthelfer Karl Gustav Eifert auS Schwinders- dors, verübt sein konnten. Anfang Mai wurden auch die Genannten gefänglich eingezogen, mit ihnen kam der 31 Jahre alte Kürschnermeister Karl Gustav Höhnemann auS Reudnitz wegen Verdachts der gewerbs- und grwohnheits« mäßigen Hehlerei in Hast. Die Diebe räumten denn auch ein, daß sie in der Zeit vom 2. December 1896 bis zum April 1898 aus dem Lager ihrer Principal« in 48 Einzelsällen je ein bis vier Bund wrrthvollerr Persianer-Felle an Stelle der von H. bei R. <L Qu. regelrecht gekauften geringwerthigen diesen geliefert und dafür von H. für da- Bund zu je zehn Stück 15 Entschädigung bekommen hatten. H. hat für daS Bund gewöhnlich nur 60—70 gezahlt, während die ihm durch die unredlichen Markthelfer überbrachten Bunde durchschnittlich einen Werth von 170 hatten. Da nach den Büchern der Firma R. üt Qu. in der angegebenen Zeit H. 137 Bund Persianer gekauft hat, würde er 23 290 ,/t dafür zu zahlen gehabt haben, thatjächlich hat er aber nur 9590 gezahlt, r- war daher die Firma durch dieses unredliche Gebühren der Markthelfrr um 13 700 geschädigt worden. K., der allein den Geschäftsverkehr mit H. unterhielt, behauptet, daß er durch H. angestistet worden sei. H. habe ihm eines Tages gesagt, er wolle bet R. L Qu. billige Persianer kaufen, K. solle ihm aber werthvollere dafür eiapacken, er (H.) würde ihm für das Bund 15 zahlen. K. habe sich anfangs geweigert, aus das Verlangen H.'s einzugehen, aber durch dessen eindringliches Zu- reden schließlich doch eingewilligt und auch seinen College» Ei. de» wogea, mit an den Diebstählen Theil zu nehmen. Die Entdeckung der Diebereien suchten fie dadurch hinauszuziehen, daß sie gering« werthige einzelne Felle und sortirte aber nicht gepackte bessere Felle «wschmllggrlleu und diese dann zu den besseren Fellen in Bunde packten. Auch suchten sie einzelne geringwerthige Bund« unter «rrlhvollere zu verstecken. Len Erlö- hätten fie getheilt. Im Sommer, Herbst und gegen Weihnachten 1897, sowie im April und kurz vor Ostern 1898 haben die beiden Markthelfer nach ihrem Eingeständniß auS den Vorräthen außerdem noch je zwei Bunde t« Werth« vo» 185 brzw. 165 ^l vom Lager gestohlen, die ihnea H. »st 60 abkaufte. Der Mitangeklagte H. bestreitet auf das Entschiedenste, daß er d«a Markthelfrr K. zu den Diebstählen angestiftet habe, giebt sich vielmehr für ein beklagenswerthes Opfer der Verführung K.'s au-. Lieser habe sich ihm förmlich aufgedrängt und ihm ohne Auf forderung die besseren Felle überbracht. Er muß aber zugeben, daß er de« Kühnert je 15 für ein Bund der werthvolleren Felle grgeben habe. Er habe solche aber nicht in 48 Fällen, sondern nur in etwa zwanzig Fällen erhalten, eS seien auch nicht bis zu vier Bund, sondern gewöhnlich zwei, nur dann und wann einmal drei Bund werthvollrrer Felle gewesen, die er von dem Markthelfer K. erhalten habe. Auch will er nur in vier Fällen — nicht in fünf, wie die Anklage anuimmt —, auch nicht je zwei, sondern nur immer je ein Bund Persianer mit je 60 ^il direct von K. gekauft habe». Er habe nur mit K. verkehrt, Ei. habe er gar nicht ge kannt. K. habe ihm sogar gesagt, mein College weiß nicht» davon, sagen Sie ihm ja nicht». Im April 1898 haben dir beiden Angeklagten angeblich be schlossen, die Geschäft-Verbindung mit H. abzubrechea. Zu dieser Zeit traf K. in einem hiesigen Cass mit dem 62 Jahre allen Pro« ductenhändlrr und Fellhändler Carl Eduard Schröter auS Hunds hübel zusammen, der ihm auch gelegentlich Persianer abnehmen wollt«. Er hat ihm auch zwei Bund per Post zugefchickt und dafür je 80 ^l erhalten, obgleich die Felle mehr al- da- Doppelte wertb waren. Sch. stellt den Fall so harmlos wie möglich dar. Eines Sonntag- sei an ihn unter seiner Adresse Brühl 47 ein Packet «inartroffen, besten Absender nach der Poslpacketadresse H. Seidel ge wesen wäre. Am Tage daraus sei K. bei ihm erschienen, habe gefragt, ob das Packet Felle angekommen sei und sich den Betrag von 160 auszahlen lasten. Sch. will keinerlei Verdacht gehabt haben, baß die Felle gestohlen feien. Er muß aber zugeben, daß K. weder Quittung mitgrbracht, noch gegeben hat, daß er gewußt hat, daß tt. in einer Rauchwaarenhandlung am Brühl angestellt war, sowie daß er K. auf die zu lieferuden Persianer-Felle bereit» IVO ^l Vorschuß gegeben hatte. Im H.'schen Geschäfte arbeitet seit dem Herbst 1896 nach seiner Entlastung vom Militair auch der jüngere Bruder H.'S, der 25 Jahre alte Kürschner-Bolontair Bruno O-kar Höhnemann auS Reudnitz. Lteser hat zu vier verschiedenen Malen die von K. gebrachten Felle eutgegengenommrn und au seinen Bruder weiterbefördert. Auch hat «r m einem Falle die 15 ^l, welche ihm sein Bruder für K. zurück- gelastea hatte, diesem bei der Ablieferung eine- Bunde» Felle über« geben. Natürlich will sich Bruno H. nichts Unrechte- dabei gedacht haben; dem Untersuchungsrichter gegenüber aber hat er zugestauden, daß er Verdacht gejchöpfi batte. Die geschädigte Firma hat durch Pfändung bei Gustav H. etwa 7000—8000 Ersatz erhalten. Gustav Höhnemann wurde wegen gewerbS« und gewohnheitsmäßiger Hehlerei mit fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust bestraft, auch seine Stellung unter Polizeiaufsicht für zulässig erachtet. Wegen fortgesetzten Diebstahl» erhielten kühnert und Eifert Gefänguißstrafrn von drei Jahren drei Monaten, beziehentlich drei Jahren Gefängntß zuerkannt, dlr bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihnen auf die Dauer von je drei Jahren abgesprochen. Schröter wuide zu fünf Monate» Gefängniß und Bruno Höhnemann zu einem Monat Gefäugniß verurtheilt. Den drei erstgenannten Angeklagten wurden je zwei Monate der erlittenen Untersuchung«- hast auf di, erkannten Strafen i» Anrechnung gebracht. Landesverband sächsischer Trichinen- und Fleischbejchauer. Der Landesverband sächsischer Trichinen- und Fleisch beschauer hielt am 30. und 31. Juli in Leipzig in „Ulrich s Bier- Palast" seinen X. V e r ba n d - t a g ab. In den Nachmittag», stunden de- Sonnabend» versammelten sich, trotz strömenden Regen», in den prächtig decorirten Räumen die Delegirten des LandeSverbande», herzlichst begrüßt und empfangen von Leipziger College». Bald entwickelte sich ein rege» Treiben, alte Bekannte begrüßten sich und tauschten Meinungen au», während die br- «st» seit Mittag anwesenden Borstandimitglieder eine Sitzung abhielten, in welcher zu den einzelnen Puncten der Tagesordnung Stellung genommen wurde. Währenddem waren die Herren Delegirten vollzählig er schienen, auch viele Collegen des Bezirksvereins Leipzig bezeugten durch ihre Anwesenheit das Interesse an den bevorstehenden Ver handlungen. Abends 7 Ubr begrüßte der Vorstand des Bezirksvereins Leipzig die Anwesenden mit einer herzlichen Ansprache und wurde hierauf zudenVorberathungen über die einzelnen Puncte der Tagesordnung geschritten. Dieselben wurden in streng sach licher Weise erörtert, und waren Delegirte und anwesende Collegen hoch befriedigt über den Verlauf der Vorberathungen, welche gegen jll Uhr das Ende erreichten. Hierauf blieben dis Herren noch gemüthlich beisammen, oder besuchten unter Führung Leipziger Collegen sehenswerthe Locale. Der Sonntag Morgen brachte freundlicheres Wetter, und es wurde daher schon in früher Stunde unter zahlreicher Bethei ligung der geplante Ausflug nach dem Napoleonstein und Völker schlachtmuseum mittels elektrischer Bahn unternommen. Allge meines Lob konnte man nach der Besichtigung des Museums nicht nur über die große Anzahl und das vorzügliche Arrangement der gesammelten Gegenstände, sondern auch über die oft sehr werth vollen einzelnen Nummern hören. Nachdem man einen kleinen Imbiß im Restaurant eingenommen hatte, wurde die Rückfahrt angetreten, welcher sich ein Rundgang durch die Stadt zur Be sichtigung der sehenswerthesten Bauten und Denkmäler anschloß. Währenddem war die elfte Stunde herangerückt und rüstete man sich nunmehr, zu den Berathungen zu schreiten. Der Vorsitzende eröffnete, vorher in kurzer Ansprache den als Ehren gast erschienenen Herrn Bezirksthierarzt I)r. Noack, Leipzig, begrüßend, den Landesverbandstag mit einem dreifachen Hoch auf Se. Majestät König Albert, welches begeisterte Aufnahme fand. Zuerst wurde festgestellt, daß 30 Delegirte anwesend waren, welche von 18 Bezirksvcreinen mit über 800 Mitgliedern gesandt waren. Die einzelnen Puncte der Tagesordnung, welche infolge der Vorberathungen rasche Erledigung fanden, betrafen haupt sächlich interne Angelegenheiten, da man mit einigen Anträgen,' welche allgemeineres Interesse haben, warten will, bis das Fleisch - schaugesetz in Kraft getreten ist. Herrn Bezirksthierarzt vr. Noack, welcher mehrere Stunden den Verhandlungen beigewohnt hatte, wurde beim Verlassen der Versammlung vom Vorsitzenden für sein Erscheinen gedankt. Die Verhandlungen, welche gegen vier Uhr das Ende erreichten, sind zu Aller Zufriedenheit ausgefallen und nahmen einen ruhigen glatten Verlauf. Von 2 bis 3 Uhr war Mittagstafel und wurde der ganz vorzüglichen Küche und Keller des Herrn Lorenz alle Ehre angethan, so daß auch nach dieser Richtung hin die Theil- nehmenden voll befriedigt waren. Nach Schluß der Verhand lungen zerstreuten sich die Theilnehmcr, um alsbald ihren heimathlichrn Penaten zuzueilen. Etablissement Sattenberg. H Leipzig, 2. August. In dem prächtig erneuerten Variötß des Etablissements Battenberg tritt s^it gestern Abend ein neues Künstlerpersonal auf, welches das gleiche In teresse beanspruchen darf, wie das vortreffliche Ensemble, das im Monat Juli allabendlich vor ausverkauftem Hause sein« Künste entfaltete. Auswahl und Zusammenstellung der artistischen Leistungen sind wiederum recht geschickt bewirkt worden, man erkennt allenthalben, daß eine Regie vorhanden ist, die unter den verfügbaren artistischen Kräften eine sorgfältige, umsichtige Au». wahl trifft, um das Interesse der Zuhörer bis zum Schlüsse der Vorstellungen wach zu halten. Wenn von Sportsfreunden betont wird, daß die Vorführung dressirtrr Pferde in den Circus gehört, und nicht auf die Bühne des VariSte-Thcatcr-, so zeigt Mr. Ernest Durm 0 nt in Battenberg, daß ein ausgezeichnet dressirtes Pferd, wie er eS be sitzt, sowie gelehrige Hunde auf dem Varißtß ohne Schwierig keiten vorgeführt werden, ja, daß interessante Einzelheiten hippischer Dressur hier womöglich noch besser zur Geltung kom men, als in der ManSge des Circus. Die beiden mit vorgeführ ten Foxterriers verstehen es, da» Pferd in seinen Bewegungen und in den Künsten der hohen Schule zu copiren, den Höhepunkt erreichen die Vorführungen aber, wenn §wei der gelehrigsten Ver treter der Gattung Hund den Serpentingang durch die Vorder- und Hinterbeine des marschirenden Pferdes gehen. Dem August-Programm im VaristS Battenberg ist auch eine „Luftnummer" eingefiigt worden; ein unter dem Namen „The Meteors" auftretendes Männertrio arbeitet am Schwebereck hoch oben am Saal mit so eminenter Sicherheit und Eleganz, daß die Zuschauer den Vorführungen gern folgen. Auf diesem Gebiete werden übrigen» die Trics immer schwieriger, um so angenehmer ist es, wenn man die gewaltigen Anstrengungen nicht ohne Weiteres erkennt, die diese Kraftleistungen ersten Ranges erfordern. Neu erschienen neben dem Kopfsturz mit Ueberschlagen au» der Höhe auf das Fallnetz die überaus sicher und ruhig auSgeführte Kreuzung der am Schwebereck durch den weiten Raum pendelnden Gymnastiker. Ihren Chinesenspielen haben die von früherem Auftreten hier noch wohlbekannten King und Cray eine ganze Reihe neuer, überraschender Trics beigesellt, und damit ihr Auftreten um so interessanter und vielseitiger zu gestalten gewußt. Behend und flink führen fie an Tisch und Stuhl einzeln und zu Zweien ihre durchweg originalen akrobatischen Künste auf, in denen sie sicher von nur Wenigen erreicht, von keinem ihrer Sprcialcollegen aber übertroffen werden. — Als Schlangenmenschen entfalten Brothers Satour eine Leistungsfähigkeit, die vielfach an» Unglaubliche grenzt, und die ebenfalls ihre» Gleichen sucht. — Die Geschwister Krem 0 am dreifachen Reck zu sehen, gewährt in vieler Beziehung nicht geringe» Interesse, entwickeln diese noch jugendlichen Artisten doch eine Kraft, die fie zu den präch tigsten Leistungen am dreifachen Reck befähigt. Der jüngste unter ihnen, ein kleiner Gernegroß, geberdet sich als „August", wenn seine älteren Collegen am Reck arbeiten; andererseits führt er, wenn er mit zehn Heinzelmännchen in Teutonen- und tiarischen Spielen in großer Vollendung und Kunstfertigkeit auftritt, einen Salto über seine in geschlossener Reihe dastehenden Geschwister aus, der schwerlich von einem seiner Altersgenossen in gleicher Vollkommenheit nachgemacht wird. Den vielen Freunden parodistischer Kunst gewähren Henry und William Latourß mit ihrem urkomischen Mmiatur- Opern-Parodietheater außerordentliches Vergnügen. Was Beide an mimischer Verstellungskunst zu Stande bringen, wie sie Othello und Desdemona, oder «in Duett aus „Cavalleria rusti- cana" parodiren, ist so humoristisch, daß man nur von Herzen darüber lachen kann. Das Gleiche gilt auch von der gelungenen Parodie „Still ruht der See, die Vögel schlafen". Einen Treffer hat die Direktion mit dem Engagement deS Humoristen Bernhard Mörbitz gezogen. Wie oft ist nicht das Soldatenleben auf der Varißtöbühne in humoristischen Einzel- und Gesammtscenen verwerthet worden! Und doch lacht man immer wieder gern über Humoristica dieser Art, namentlich, wenn sie so vortrefflich zur Aufführung kommen, wie durch Mörbitz. Seine Kleidung, sein Mienenspiel sind im höchsten Grade erheiternd. Auch seine zum Vortrag gebrachten Couplets „Aber ruhig dreht sich die Erde weiter" und „Das glaubst Du selber nicht" fanden Anerkennung. Auf hoher choreographischer Stufe stehen die drei „C h ri s s 0 f fer s e n ", «in aus einem Herrn und zwei Blon dinen bestehendes Tänzertrio, das sich in anmuthigen und ele ganten Tänzen producirt. Eine Neuerung, aber durchaus keine Besserung, sind die während der Aufführung von den weiblichen Partnern ausgestoßenen, unausgesetzten Schreie, die schließlich humoristisch wirken, so daß di« Zuschauer in diese Laute mit einzustimmen versucht werden. — Unter dem Namen „Six Jollys" treten sechs englische Tänzerinnen in der sattsam be kannten Barrison-Manier auf, vielleicht mit noch mehr Chic als diese. Aber der Zuhörer bleibt doch wenig interessirt bei diesen Aufführungen. Gewiß, der Tanz der sechs hellblonden Feen spricht an, aber der Gesang läßt viel zu wünschen übrig. Wenn sie wenigstens noch deutsch sängen! Aber ein Englisch, das man beim besten Willen nicht versteht, das ist nichts für das Publicum. — Den Schluß der Vorstellung bildet die über aus ergötzliche Scene vor dem Affenhause im zoologischen Gar ten. — Die Capelle des Varißtß erwies sich wieder als vor trefflich, sie entledigte sich ihrer Aufgabe mit großem Geschick. Das Publicum zollte den meisten Darbietungen den lebhaftesten Beifall. Sport. Rennenz»Kottinnbruu» am2.Ananst. (Privattelegramm.) I. Streple-Chase. Preis 1500 Kronen. Dist. 4000 m. „Mille fleurs- 1., „Kerdes" 2., „Halifax- 3. Tot.: 8:5. 1. Platz 33, 2. Platz 37 :25. II. Handicap der Zweijährigen. Preis 2000 Kro nen. Dist. 1000 m. „Neris ja- I., „Bac- 2., „Györgyike" 3. Tot.: 31 :5. 1. Platz 52, 2. Platz 36, 3. Platz 45 :25. III. Großes Kottingbrunner Handicap. Preis 10 000 Kronen. Dist. 2000 m. „Rache- 1., „Primula- L-, „Driver« 3. II Pferde liefen. Tot.: 23 :5. 1. Platz 43, 2. Platz 48, 3. Platz 122 :25. IV. Verkaussrennen der Zweijährigen. Preis 4000 Kronen. Dist. 1200 m. „ B 0 nivant« 1., «Damiette« 2., „Bornalo- 3. Tot.: 8:5. 1. Platz 27, 2. Platz 33 :25. V. Steeple Chase. Preis 1800 Kronen. Dist. 4800 m. „ Wi 0 sna « I., „Balkiralyne« 2., „Hardy- 3. Tot.: 68 : 5. 1. Platz 94, 2. Platz 33 : 25. 5 Pserdr liefen. VI. VrrkaufS-Hürden-Rennrn. Preis 2000 Kro nen. Dist. 2400 m. „Pagot ultimo«!., »Orbad« 2., „Ex Offo« 3. Tot.: 27 :5. 1. Platz 46, 2. Platz 90, 3. Platz 56 : 25. VII. Preis von Loebersdorf. Preis 3000 Kronen. Dist. 1400 m. „Du na« 1., „Malteser« 2., »Regent« 3. Tot.: 27 : 5. I. Platz 57, 2. Platz 63 :25. Renne» »n vriatho» an« L. Angnst. (Privattrlegramm.) Corporation Plate von 6000 -F. Dist. 1000 m. „ Ianitza « 1., „Castillian« 2-, »Jllogic« 3. Wetten 5 :2. Sechs Pferd« liefen. Marine Plate von 6000 -K. Dist. 1000 m. „ Titure » I., .Fortalice« 2., .Timble« 3. Wetten 7 :2. Sechs Pferde liefen. Brighton States von 10 000 -»k. Dist. 1600 m. . Ga ze t t e e r « I., „Sacripant« 2., „The Quack» S. Wetten 100 :8. Zehn Pferde liefen. Vermischtes. ---- Velztr, 2. August. (Telegramm.) Heute Vor mittag legte der Berlin-Brandenburger Hril- stättenverein für Lungenkranke im hiesigen Kirchenforste den Grundstein zu seiner ersten Heilstätte unter der Theilnahme der Behörden de» Kreise», der Stadt und von Ver tretern der Kirche. 6. Weimar, 1. August. Der Kronprinz und dir Prinzen Eitel Fritz und Adalbert trafen am Sonntag Abend 7 Uhr 23 Min. au- Eaffel hier ein und stiegen im „Russischen Hof" ab. Die Ankunft erfolgte im strengsten Jncoznito, so daß keinerlei Empfang stattfand. In Begleitung der kaiserlichen Söbnr befanden sich Militair-Gouverneur Oberst Baron v. Lynckcr und Prinzenlehrrr Oberlehrer Sachse. Die Prinzen trugen dunkle Joppen-Anzüge mit runden Hüten. Beim Verlassen der Wagen griffen di« Prinzen selbst nach dem einfachen Reisegepäck und brachten r» die Trepp« nach dem Hotel hinauf. Zu der Abrndtafel Warrn Geheimer Hosratb vr. Rulaad, Direktor de» Goethe-Nationalmuseum», und Geh. Hofrath vr. Supha», Director de» Goethe-Schiller-Archiv», geladen. Heute früh wurde da» Goethe-Schiller-Archiv, Goethe'» Gartenhau», da» Gorthe-National-Museum und da» Schillrrhau» besichtigt, ferner da» Herder-Denkmal, di« Stadtkirche, da» alte Gym nasium, weiter da» Hau» der Frau v. Stein und da» Karl- Auszust-Denkmal. Um I Uhr 5 Minuten begaben sich dir Prinzen mit dem Zuge nach Jena, um auch dort di« classtiche» Stätten u»d da» Schlachtfeld mit de» Napoleon« stein in Augenschein zu nehmen. Am Di«n»tag Morgen wird di« Rückreise nach Eaffel angrtrete». ----- Augsburg, 2. August. (Telegramm.) Von der Parsxier-Spitze bei Landeck in Tyrol ist gestern der Tourist Karl Lesehn aus Biberach in Württemberg abgestürzt. Derselbe blieb sofort todt. (Abd. Ztg.) «'S — Biihmerwald-PasfiouSsPiel tu HSrttz. Di« Auf führung deS Pasfionsspiele» am 31. Juli fand unter großer Theilnahme bei gut besuchtem Hause statt. Die nächste Dar stellung ist Sonntag, den 7. August. Am 14. und 16. August ist ein Kaiserjubiläumsfest, auf welches Hier besonders aufmerk sam gemacht wird. Die Festordnung ist folgende: Sonntag, den 14. August, nach der Passionsspielvorstellung um 7 Uhr Abends auf dem Marktplatz Festconcert, ausgeführt von der fürstlich Schwarzenberg'schen Bergcaprlle, Gesangsvorträge, Feuerwerk, Volksbelustigung. Montag, den 16. August, 6 Uhr früh Weckruf. Frühconcert in den Parkanlagen nächst dem Theater, um 10 Uhr im Schauspielhause Jubiläumsfestaufführung de» Böhmerwald- Passionsspirles. Demselben geht voran ein Prolog und Jubi läums-Volksfest im Park nächst dem Theater, 2 Musikcapellen, Festspiele, Volksbelustigungen aller Art. Da Volksfeste im Böhmerwald durch die Sitten und Gebräuche, die da vorgeführt werden, besonder» sehenswerth sind, so ist der Besuch desselben sehr zu empfehlen. Meteorologische Beobachtungen auk ävr Sterneenrl« In Iwipilx. Uvdo 119 bloter über äem Llsore. ÄLrimum äor Temperatur — -s- 23",6. blinimum --- -s- 11",0. 2eit äer LeodLcktuus. 8»rom. r»ä. »nt v-MtUim. Hisrmo- 8el»Uve keocd- Vinä- rievtuo»: n. SILi-k«. Mmmsl»- I. Huss. 8 v. 752,6 4-17,1 82 81V 1 käst lclnr 2. Ux. 8 - 753,2 -t-17,3 79 VV 2 WollllL - blm. 2 - 752ch -i-L2,9 50 1V8V7 3 trüb« Wetterbericht el«« 8. AIet<?ar<»Iozrt»et»vu lluntltutvs 1» Okomoltr vom L. 8 vdr Aorten,. Ztntious-blamo. 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