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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980620010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898062001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898062001
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-06
- Tag 1898-06-20
-
Monat
1898-06
-
Jahr
1898
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I-eiprix. Lerlm. Ueiite Ld. 7II. I.. il. 11. II. 1. 8V-II. lk. II Dempernwr äeszoo Damen: Mont., Mittw., Freit.'/,2-5Nachm. KFI«,U<T-L><KiTL, 8el>vjwwbi»s8ju 10 -Dienst.. Donnerst.. Sonnab.'/,9-'/,11 Borin V-dIMSUHIBS-I Blüchcrstr. 18. Rufs. Dampf', irifch-röm., Kastendamp V vLla,ULL<K, LF-DU, Sand- und Wannenbäder. KrystallklarcS Wasser. Neue Leipziger Speise-Anst., Zeitzer Str. 43/45. Montag: Wiener Würstchen und Linsen ksniiljkii-MsiMtkii. Heute Morgen 5 Uhr verschied plötzlich und unerwartet am Herzschlag mein lieber Gatte, unser lieber Vater voasui»»!» und Kinder. Die Berrdigung findet Dienstag Vormittag '/.II Uhr von der Capelle deS Nordfriedhofes ans statt. Dienstag: Gräupcheu mit Rindfleisch. «APtljZUUftUjl n. / . Kartoffeln und Schöpsenfleisch. der trauernde Gatte Tie Btcrdigung findet TienStag früh '/»IO Uhr von der Todtenhalle des JohanntSfriedhofeS zu Leipzg aus statt. Freundlich zugedachte Blumenspenden bitte daselbst beim Pförtner abzugeben. T. B. Selle. T. V. Laue. K A» H Herzl. Dank für Neben Bries I MM, U>, K, Gut sein m. L.! Bin in Ge danken b. D.l Freue mich auf Aussicht: schreibe ausführlich! Tausend innige Gruss k B D G! Tllttiu«! Verlobt: Herr Emil Engert in Zwickau mit Frl. Margarethe Markert daselbst. Herr Hermann Stolle, Kaufmann in Annaberg, mit Frl. Else Siegel daselbst. Herr Graupner in Dresden mit Frl. Margarethe Schröder in Kleinzschachwitz. Herr Curt Oehme in Dresden mit Irl. Clara Hunger daselbst. » Schwimmbassin, Damen: Montag, Mittwvch.Soiinabeiid2-'/.5ll RvllU-DRLi Wannenbäder: Dienstag, Donnerstag, Freitag 'l,9—II Üb: Russische,Nöm.-irijche,Bankdamvs»u.Svecial-Cur-Bädersed. Form. Massage. Damen: 1-4N:n Von langen qualvollen Leiden erlöste Gott heute früh 5 Uhr durch einen sausten Tod meinen herzensguten, heißgeliebten Gatten, unseren treusorgenden Vater, Demperntnr ckos l)0) Damen: Dienst.,DonuerZt.,Sonnab.'/,9- I»VIIRLlvLLlI<»TRz8el>eeimmbn8sin «'/,11. Montag, Mittw., Freitag '/.2-5 l!. 0vlltrLldLÜ,Lldii>imOHiirO".D.E.!LLLL^^^ LLnsnisvU« Ibrruipl- u. LL»8te»ttr»uipi ll»t»«Ier. Im tiefsten Schmerze I«I» Lktsvtiiier geb Siexel und Kinder. Die Beerdigung findet Dienstag Nachmittag '/«b Uhr vom Trauerhause nach dem Zuckelhauser Friedhöfe statt. lnÄalt fllr m»88axe u. kistiirlieillerlsliren Llorxentl. ^dreidunxen u. LlassaZeu äusser Haus rveräeu dssorxt. 8. Oelssler. Allen Freunden und Verwandten hiermit die traurige Nachricht, daß heute Nacht '/.2 lsthr meine gute Frau, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante Frau ^aßuslo Visvdoss aus Zumikan nach kurzem, schwerem Leiden sanft verschieden ist. — Mit der Bitte nm stille Theilnahme zeigt dies an Zwenkau, den 18. Juni 1898. Dai'L 8«LLöZ»tL«L'i'- 2ejcheiiiiesiatler, übernimmt nach jede Art bon Beer- dignngSscierlichkeiten unter Zusicherung bekannter pünktlicher Bedienung und erbittet gütige Auf- mir Limt nach der Wohnung RAÄ', Neukirchstof 3V, II. „LL,, Statt besonderer Meldung. Sonnabend Nacht '/xll Uhr verschied nach langen schweren Leiden mein lieber Gatte, unser guter Vater, Bruder, Schwieger- und Großvater, der Glascrmcistcr rrivSrivd Lotti. krLllkol im Alter von 61 Jahren. Tiefbetrübt zeigt dies allen Freunden und Bekannten an L.-Anger-Croltendorf, Sellerhäuser Straße 1, 19. Juni 1898. Anna verw. Frättkkl geb. Götte nebst Kinder. Die Beerdigung findet Dienstag, den 21. Juni, Nachmittags 5 Uhr vom Trauerhause aus statt. den Stallmeister kanl krieäneli Wiielni -lclois liisklMr im 54. LebenSiahre. Zuckelhausen, den IS. Juni 1898. Vermählt: Herr Georg Bartcky in Darm stadt mit Frl. Amtzlie Göldner in Dresden. Geboren: Herrn Moritz Claus in Dresden ein Sohn. Herrn Alfons Klette in Dresden ein Sohn. Herrn Consul Fernando Hackradt in Dresden eine Tochter. Herrn Bernhard Hering in Riesa eine Tochter. Herrn Erich Neumann in Glauchau ein Sohn. Herrn Postassistent Oberst in Meerane ein Sohn. Gestorben: Frau Ernestine Lungwitz geb. Stichler in Glauchau. Fräul. Minna Amalie Herklotz in Dresden-Strehlen. Herr Carl Bornemann, Rentier in Meerane. Herrn C. H. Wilhelm'- in Dresden Tochter Käthchen. Fräul. Clementine Friederike Cunrady in Dresden. Herr Karl Friedrich Täschner in Dresden. Herrn Karl Kausmann's in Dresden Sohn Albert. Herrn M. Bittig's in Dresden Tochter Jenny. Herr Emil Roch, Oekonomie- Verwalter in Freiberg. Fräul. Henriette Kühnschcrf in Stadt Wehlen. Herrn Wilh. Hille's in Copitz Sohn Erich. Herr Friedrich August Kehrer, Berginvalid in Oberplanitz. Frau Amalie Auguste Münch geb. Uhlemann in Frankenberg. Herrn Max Pfeiffer'S in Freiberg Tochter Ilse. Herrn Otto Weinhold'S in Halsbrücke Tochter Kätchen. Herrn Theodor UHImann's in Langenrinne Tochter Welly. Frau Johanne verw. Winde geb. Trenkler in Oybin. Herrn Arthur Schiebler'S in Eckartsberg Sohn Martin Paul. IlileiMtiWsIer KoMmist-semn r» deiprix. Staatlich anerkannte Corporation. Genossenschaft mit jurist. Person. Am 17. Juni starb unerwartet an Herzlähmung in Wiesbaden unser allverehrter College und Mitbegründer unseres Vereins Herr poter Lid ort vvVLlä. Sein biederer Charakter und sein echt collegialischer Sinn sichern ihm ein bleibendes Andenken und rufen wir ihm ein „Ruhe sonst" in die Ewigkeit nach. Der V»r8t»ii<I. I. A.: «kenn Steppler, Vorsitzender. Die Beerdigung findet Dienstag Nachmittag um 3 Uhr von der Capelle des NordsriedhofeS aus statt, und wird um zahlreiche Betheiligung gebeten. Die Beerdigung des Herrn kotvr Albert vsvalck, frührr Besitzer des „Schwcizerhäuschcns" im Rosenthal, findet Dienstag Nachmittag 3 Uhr von der Capelle des Nordfriedhofes aus statt. Wagen für Theilnehmer stehen am Trauerhause, Funkenburgstraße 14, von '/.3 Uhr an bereit. Leipzig, den 19. Juni 1898. Vt« Irsoerntteo Hiiaterkllskeaen. Vie Verlobung ihrer Liniier lllarla unci Firtknr beehren sieb bieräurcb ergebeust Lurueei^en Veipriix uncl Veiprix Dbonbsrx, nm 19. 3uni 1898. krau 1-ouIse rerrv. Heinrich, illui 8eblexel unä krau. illusilrnlienkälläler Verlobte. kuslsv Uolrkviinvn im 45. Lebensjahre. Allen Freunden und Bekannten, sowie früheren College» nur auf diesem Wege zur traurigen Nachricht. Leipzig, am 19. Juni 1898, Moltkestraße 74. Tie ticstranernde Wittwe nebst Kindern verw HvlLlivimer verw. gew. 8teinborn geb. Lrnuä. Tag und Stunde der Beerdigung wird noch bekannt gegeben. Statt besonderer Meldung. Heute Nachmittag verschied schnell und unerwartet unser iuniggeliebter Gatte und Vater Sstnrtvl» Leipzig, den 18. Juni 1898. Pfasfrndorfer Str. 48. Kunst und Wissenschaft. Musik. Ter schwedische Studentcnchor aus Upsala gebürt unstreitig zu den besten Chören Europas. Der Grund seiner großen Erfolge ist darin zu finden, Laß die schwedische Nation als sehr musikalisch begabt (besonders in stimmlicher Beziehung) betrachtet werden muß. Die Namen Jenny Lind, Christina Nilson rc. können hier als Beweis erwähnt werden. Die schwedische Sprache ist auch, wie bekannt, trotz ihres germanischen Ursprungs, betreffs Vocalen« ReichthumS und sonstiger, stimmlich günstigen Bedingungen L-r italienischen Sprache am nächsten stehend. Zu diesem kommt, Laß der Studenten-Gesang in Upsala in mehr als 50 Jahren unter künstlerischer Leitung stand und daß die Tradition von früheren Zeiten immer in Ehren gehalten wurde. Dieser vorzügliche Chor wird in unserer Stadt am Mittwoch und Donnerstag 2 Concerte im Etablissement Bonorand veranstalten, welche sich eines regen Besuches sicher zu erfreuen haben werden. Bildende 'Künste. Sonderausstellung der Gesellschaft deutscher Aquarellisten. I. Die „Gesellschaft deutscher Aquarellisten" aus Berlin, die tvir seit mehreren Sommern als regelmäßig wiederkehrende Gäste ansehen dürfen, hat sich auch jetzt wiever im Kunst- verein eingefunden. Wie die Mehrzahl der Vereinigungen dieser Art, ist auch diese aus den Erwägungen entstanden, durch das gemeinsame Zusammenschließen und corporative Ausstellen einer besonderen Gattung von Gemälden (hier also Aquarelle) auch dem einzelnen Mitgliede eine größere Beachtung in der Öffentlichkeit gewährleisten zu können. Daß nebenher auch ge- wisse persönliche Sympathien, geistige Berllhrungspuncte rc. mit sprechen bei der Bildung derartiger Vereinigungen, liegt auf der Hand. Ja, wie stark die „Wahlverwandtschaft" unter den Mitgliedern solcher Künstlerclubs sich entfalten kann, davon legte die vor Kurzem hier veranstaltete Ausstellung des Münchener „Ring" ein treffendes Zeugniß ab. Anders geartet ist dagegen wieder die künstlerische Anschauung der Aquarellisten, unter denen die Eigenart des Einzelnen sich schärfer aus dem Ganzen heraushebt. Durchgebildete, in sich abgeschlossene Bilder enthält diese Collection nur zum weitaus geringsten Theile, in. der Hauptsache sind es reizvolle Impromptus, Naturausschnitte mannigfacher Art, in welchen namentlich die Wiedergabe des malerischen Ein drucks und die Lust an der Farbe vornehmlich betont ist. Wie anziehend ein echter Künstler selbst die denkbar anspruchlosesten und unscheinbarsten Motive zu gestalten vermag, welche kraftvolle malerische Wirkung er den scheinbar untergeordnetsten Dingen zu verleihen weiß, davon giebt uns Ludwig Dettmann ein schönes Zeugniß in seinen auf dem Teiche schwimmenden, aus ihren grünen Blättern hervorlugenden, von goldigem Sonnenlicht beschienenen „Seerosen", von dem „Weg im Sonnenschein" (aus Südtirol), der sich unter herbstlich gefärbten Kastanienbäumen hinzieht, die ihre gelben und röthlichen Laub massen verschwenderisch auf den Weg und der neben ihn hin laufenden Wiese ausgestreut haben; ebenso lebendig tritt die Erscheinung in der steilen von rothem Weinlaub eingefaßten „Bergstraße" zu Tage, in der von einem Bache durchschnittenen Wiese und dem gemüthvollen anheimlenden „Blick auf das Dorf". Franz Skarbina schildert in einem kleinen stim mungsvollen Bilde den „Berliner Weihnachtsmarkt", die dem schönen Weihnachtsfeste voraufgehenden Freuden der Kinder an den in den Buden zur Schau gestellten Spielsachen; er zeigt den Familienvater, der mit allen möglichen herrlichen Dingen, da runter auch der Weihnachtsbaum, „schwer beladen" zu den Seinen heimzieht, daneben sieht man das Schäfchen feilbieiende Mädchen, den unvermeidlichen Jungen mit den Hampelmännern u. A. m. Unter seinen Studienblättern zeichnet sich das eine „Blondine" darstellende, in feingetönten Farbengegensätzen auf Grau und Grün gestimmte Blatt durch besondere Tonschönheit aus. Weiter bietet er noch einen Knaben „Am Brunnen", der die auf der Oberfläche eines Wasserbeckens tanzenden, wie Perlen leuchtenden Bläschen beobachtet, und mehrere „Figurenstudien" (Frauentypen) aus Meran. Wesentlich kraftvoller im Ton und geschlossener in der malerischen Wirkung erscheint diesmal A. Schmidt- Michelsen in seinen Arbeiten, die von intimster Natur beobachtung zeugen. Vortrefflich gelungen sind ihm namentlich die „Arbeiter auf dem Bau" mit der Perspective in eine groß städtische Straße, sowie die zum „Feierabend" das Gehöfte be tretende Frau, welche vom Feld« heimkehrt. Ferner zeigt Schmidt-Michelsen noch ein von grauem Luftton erfülltes Motiv aus den „Dünen bei Cajeux" und ein schlichtes Interieur „Beim englischen Farmer". In der folgenden Besprechung werden wir auf die Arbeiten von Leistikow, H. v. Bartels, Her mann, Wenzel rc. näher eingehen. Ern st Kiesling. Königreich Lachsen. */» Leipzig, 19. Juni. (Arbeiterbewegung.) In einer heute im „Felsenkeller" zu Leipzig-Plagwitz abgehaltenen, von 150 Personen besuchten Versammlung der Modelltischler er stattete Herr Peter im Namen der Lohncommission Bericht über deren bisherige Thätigkeit. In einer früheren Versamm lung hatte darnach die Lohncommission den Auftrag erhalten, für die Modelltischler einen Tarif auszuarbeiten. Die Lohn commission war daraufhin schriftlich mit der Anfrage an die Arbeitgeber herangetreten, wie sie sich zur Aufbesserung der Löhne und zur Verkürzung der Arbeitszeit stellten, ohne be stimmte Forderungen zu stellen. Während die Inhaber der größeren Betriebe nicht geantwortet haben, sind die kleineren Arbeitgeber gewillt, den Gehilfen entgegen zu kommen. Es waren aber infolge dieses Vorgehens einige Aufbesserungen in den Lohn- und Arbeitsverhältnissen eingetreten. Nach den vor genommenen Ermittelungen betrug die tägliche Arbeitszeit 10 Stunden und der Stundenlohn 32—48, im Durchschifft 42 H. Die Commission hat nunmehr bestimmte Forderungen ausgear beitet, die sie der Versammlung unterbreitete. Es sind dies: SHstündige Arbeitszeit, 45 H Mindeststundenlohn, Abschaffung der Accord- sowie der Ueberfiundenarbeit, wenn letztere unum gänglich nöthig ist, 33'/» bez. 50 Proc. Zuschlag und Regelung der Werkstellenverhältnisse. Die Dersammlten stimmten diesen Vorschlägn zu und beschlossen, sie den Arbeitgebern zu unter breiten, diesen dabei auch anheim zu stellen, ob sie mit der Lohn commission oder mit einer Deputation ihrer Arbeiter in Verhand lung treten wollen. Eine spätere Versammlung soll, nachdem die Stellung der Arbeitgeber bekannt geworden ist, über weitere Schritte berathen. U Leipzig, 19. Juni. Heute Morgen ertrank in der Pleiße in der Nähe des Wehres beim Germaniabade beim Gondelfahren ein 56jähriger Schneider. Die Gondel, die von vier Personen besetzt war, war an der erwähnten Stelle zum Schwanken gekommen und umgestürzt, wobei alle vier In sassen ins Wasser gefallen waren. Während sich drei von ihnen durch Schwimmen retten konnten, ertrank der Vierte. 2 Leipzig, 19. Juni. Am Sonnabend Nachmittag wurde in der Gustav-Adolfstraße in Kleinzschocher ein 2jähriger Knabe von einem zweispännigen schweren Lastgeschirr über den rechten Fuß gefahren und schwer v^letzt. Das Kind wurde ins Krankenhaus geschafft. — In einer Wohnung der Bayerischen Straße explodirte gestern Abend infolge Umfallens eine brennende Petroleumlampe. Das «ntstandene Feuer wurde von den Bewohnern gelöscht. —* Mittels Extrazuges fuhr am Sonaabend Mittag die Gesellschaft „Gaudeamus" von hier nach Gera, von wo sie Nachts wieder hierher zurückkehrte. 8 AuS dem Bureau des StadttheaterS: Am heutigen Montag geht im Neuen Theater Flolow's Oper „Martha" in Scene. — Morgen, Dienstag, findet im Neuen Theater eine Auf führung der Oper „Die beiden Schützen" statt. — Der Mitt woch bringt im Neuen Theater die Over „Das Heimchen am Herd". — Das Alte Theater bleibt bi- mit Sonnabend ge schlossen. 8 Im Sommer-VariLtS — Krystall-Palast bildet eine hervorragende Nummer des neuen Spielplan» die Radfahrer- Familie Derrington, deren Leistungen man alS erstklassige bezeichnen muß. Jean Bayer, der beliebte Humorist, hat einige neue und zeitgemäße Couplet- seinem Repertoire rinverleibt. 8 In dem Battenberg-Theater gelangt beute in Wieder holung „Kean" oder „Genie und Leidenschaft", Charakterbild in fünf Acten von A. Dumas, zur Aufsührnng. 8 Mlle. Duvin's lebende Bilder im Sommer-VariötS ,,Nlbert-Theater" gehören unstreitig zu den besten Darbietungen auf diesem Gebiete und können jedem Kunstfreunde angelegentlichst empfohlen werden. Die Bilder sind mit liebevollster Peinlichkeit nach modernen Meisterwerken gestellt und ist die Interpretin eine Schönheit ersten Ranges. Auch die zur Staffage dienenden Pro- ivecte sind von Künstlerband geschaffen und in Verbindung mit herrlichen Brlenchtungseffecten ungemein glanzvoll. 8 Im Sommertheater Drei Linden geht heule zum ersten Male „Die Jagd nach dem Glück", Lustspiel in vier Acten, in Scene. Während der Pausen tritt die Balletgesrllschaft „Mikado" auf. — Im Panorama findet heute Montag bei günstigem Wetter großes Militair-Concert statt. Dasselbe wird ausgesührt von dem vollzähligen Musikcorps Les 134. Regiments unter Direction des Stabshoboisten Jahrow. Anfang 8 Uhr. 8 Heute Montag findet in den F r i e d r i ch s h a l l e n in L.- Connewitz ein großes Cxtra-Concert der Capelle des 179. Re giments unter Herrn Kapitain's Leitung statt. Ein außerge wöhnlich gediegenes Programm wird Len Besuchern einen höchst angenehmen Abend bereiten. * Rötha, 19. Juni. Am heutigen Tage feiert der Tischer meister und Obermeister der vereinigten Tischler-, Glaser- und Böttcher-Innung, Herr Johann Heinrich David Grotefeut, das 50jährige Bürger- und Meisterjubiläum. Sowohl von der Stadtbchörde als von der Innung wurden dem Jubilar Ehrenurkunden und Geschenke überreicht. — Döbeln, 18. Juni. Am 26. und 27. Juni d. I. wird in unserer Stadt die Jahresversammlung der Freien Vereinigung sächsischer O r t s kr a n k e n c a s se n stattfinden. Es werden sich gegen 200 Delegirte hier ein finden. * Zwickau, 19. Juni. Der VereinfürErrichtung eines Denkmals für Fürst Bismarck Hierselbst hat nach Erfüllung seiner Aufgabe vorgestern sich aufgelöst. Für den Denkmalfonds waren, ohne die städtische Beihilfe, 16 522 eingegangen. Die Mitglieder dieses Vereins constituirten sich sodann als „Verein für Errichtung eines Denkmals für K a i s e r W i l he l m I. zu Zwickau" und wählten als Vorsteher Bergdirector Neukirch und Bürgermeister vr. Huhn, als Schriftführer Stadtrath Köppen und Schuldirector Becker, als Schatzmeister Stadtverordneten Bankier Bauermeister. Ein ansehnlicher Grundstock für den Fond ist bereits vorhanden. — Die Werksverwaltungen des Erzgebirgischen Steinkohlen bauvereins und des Zwickauer Brückenberger Steinkohlenbau vereins haben durch Anschlag in den Werksräumen alle ihre streikenden Arbeiter für freiwillig abgegangen erklärt, welche bis 20. d. M. zur Arbeit nicht zurückkehren. Dieser freiwillige Ab gang zieht den Verlust der Rechte an die Knapp- schaftscassengelder nach sich. Gestern früh sind wieder einige Hundert Arbeiter ausständig geworden, andere Arbeiter aber zur Arbeit zurückkehrt. Auf den übrigen Werken herrscht noch Ruhe. — Die streikenden Anlegerinnen der Petri- kowsky'schen Fabrik haben bedingungslos ihre Arbeit wieder aus genommen. — Reusa, 18. Juni. Heute Freitag Nachmittag gegen 1 Uhr ist dem Gutsbesitzer Kemnitz in Tauschwitz ein Kind im Alter von 1j Jahren in den zum Gut gehörigen Brunnen gefallen und ertrunken. — Pausa, 18. Juni. In der Nacht zum Sonnabend ent stand in dem Herrn Enders gehörigen Gasthaus „Zum Thü ringer Hof" Feuer, dessen Entstehungsursache noch nicht ermittelt ist. Der Gasthof wurde mit allen Nebengebäuden voll ständig vernichtet. Den Anstrengungen der Feuerwehr gelang es, die Nachbarhäuser zu schützen. — Ein 12j «ihriger Junge hat hier einen Einbruchsdiebstahl begangen und seinem Hauswirth gegen 200 <-FF baares Geld entwendet. — Werdau, 18. Juni. Montag Mittag entstand in der Scheune des Gutsbesitzers Rockstroh in Hartmannsdorf ein Brand, der jedoch glücklicherweise vom Besitzer und seinen Angehörigen wieder gelöscht werden konnte, bevor er größeren Schaden anrichtete. Das Feuer ist von der 17 Jahre alten Dienstmagd Hesse und dem 13jährigen Kindermädchen Kirmse angelegt worden. Als Grund ihrer That gaben sie an, daß sie gern aus dem Dienste fort gewollt hätten. — Zittau, 17. Juni. Die hiesige Bäckerinnung hat beschlossen, sich in eine Zwangsinnung umzuwandeln. Voraussichtlich wird sich der Wirkungskreis über den Amts gerichtsbezirk Zittau erstrecken. — In Niederruppers- dorf wurde am 18. Juni eine Frau verhaftet, die ihr zwölf jähriges Mädchen seit ein und einhalb Jahren eingesperrt hielt. Wenn die Rabenmutter ausging, hat sie das Mädchen meist in einen Schrank gesperrt. — Zittau, 19. Juni. Der Nestor der Oberlausiher Aerzte, vr. rneck. K e ß l e r in Leutersdorf feiert heute sein diaman tenes Amtsjubiläum. vr. Keßler, der jetzt ca. 84 Jahre zählt, begann seine ärztliche Praxis am 20. Juni 1838 zu Ebersbach, siedelte ober schon nach zwei Jahren, im Jahre 1840, nach Leutersdorf über und blieb seiner Thätigkeit als Arzt, da er sich einer selteneen geistigen und auch körperlichen Frische erfreut, treu bis zum heutigen Tage. — vautzen, 18. Juni. Der Regierungsrath bei der hiesigen kgl. Kreishauptmannschaft Herr vr. jur. Süßmilch ist zum Vorstand der kgl. Amtshauptmannschaft Rochlitz vom' 1. August ab ernannt. — Lberoberwitz, 18. Juni. Eine Einbrecherbande trieb in der Nacht zum Sonnabend hier und im benachbarten! Eibau ihr Unwesen. In Eibau brachen die Diebe auf dreij Stellen ein, unter anderen im Gerichtskretscham, wo ihnen die Tageskasse in die Hände fiel. In Oberoderwitz ver suchten sie einen Besuch bei Alfred Her brich und in der Restauration „Stadt Metz", wo die Diebe wahrscheinlich^ durch das Anschlägen der Hunde verscheucht wurden. Von hie? ging es in das Restaurant „Zur schönen Höhe", wo sie, ein Loch in die Fensterscheibe stießen, den Wirbel zurückdrehten und so in die Gaststube gelangten. Etwas Geld und eine halbe Flasche Schnaps fielen hier den Dieben in die Hände. Nun besuchten sie zwei Häuser weiter unten Hermann Schneiders wo sie ebenfalls den Weg durch ein Fenster nahmen und aus dem' Glasschrank ein halbes Dutzend silberne Theelöffel und ein halbes Dutzend silberne Eßlöffel entwendeten. Von hier aus wieder zwei Häuser weiter brachen die Diebe bei dem Ziegelei pächter Ernst Polster ein. Hier hausten sie am schlimmsten, und erbeuteten eine goldene Herren-Taschenuhr mit Kette im! Werthe von 350 oFF, zwei Herrenröcke, eine Brieftasche mit Werth-' vollen Papieren, Contracten rc. — Dresden, 18. Juni. Der König und die Königin zeichneten heute Abend die Vorstellung im Opernhausc zu Ehren von Fräulein Malten mit ihrem Besuche aus. — Prinz Friedrich August besichtigte heute Vormittag 10 Uhr in Begleitung des persönlichen Adjutanten Rittmeister v. Tümpling das Terrain für die demnächst hier zu eröffnende große deutsche landwirthschaftliche Ausstellung. Die Führung hatte General lieutenant v. Holleben übernommen. An dieser Besichtigung nahmen ferner Theil: Kriegsminister v. d. Planitz, Staats minister v. Metzsch, preußischer Gesandter Graf Dönhoff, bayerischer Gesandter Freiherr v. Niethammer, Geh. Oekonomic- rath Prof. v. Langsdorfs und Rittergutsbesitzer Degenkolb. — Nach einer Verordnung des evangelisch-lutherischen Landes- consistoriums haben die in Lvanxelicffs beauftragten Staats minister für den Bau einer neuen Kirche in Quatitz bei Bautzen eine allgemeine Kirchencollecte bewilligt, welche Sonntag den 3. Juli, sowie am Collectentage selbst von den Kanzeln ab gekündigt und Sonntag, den 10. Juli, eingesammelt werden soll. Lücherbesprcchullgen. Das Duellwesen früherer Zeiten findet eine'krastvolle Illustration in dem Bilde „Ein gerichtlicher Zweikampf im Mittelalter", welches die zweite Juninummer von „Mode und HanS", Verlag Johi< Henry Schwerin, Berlin, ziert. Letztere bietet uns von Neuem Leg, Beweis, daß „Mode und Haus" wirklich ein Univerialblatt für di« Familie und dos Haus und immer bestrebt ist, actuell zu sein. So bringt diese Nummer auch wieder die Tagesberllhmtheiten in Wort und Bild, sowie ganz reizende Novellen auS der Bade- und Reise saison. Natürlich steht die Mode dagegen nicht zurück. Modcn- Genrebilder von intimem Reiz, Einzelbilder und Besprechungen, Anweisung über Selbstanfertigung u. A. füllen das Hauptblatt. Letztere wird unterstützt durch Len jeder Nummer beiliegenden großen Cchnittmusterbogen und durch die Lieferung von Gratis schnitten genau nach Körpermaß, was besonders Denen zu gute kommt, welche schnelle Erledigung ihrer Modenaufträge wünschen — jetzt gerade nichts Seltenes. „MoLe und Haus" kostet nur 1 ./lt vierteljährlich, mit Colorits und achtseitiger Romanbeilage 1,25 und ist von allen Buchhandlungen und Postanstalten zu beziehen. Gratisprobenummern Lurch erstere und den Verlag John Henry Schwerin, Berlin IV., Steglitzer Straße 11. * * * Die im Verlage von Siegbert Schnurpfeil in Leipzig heranSgegebene und bereits vortheildaft bekannte „Wissenschaftliche Volksbibliothek" bringt neuerdings wieder zwei Werkchen, die einer freundlichen Ausnahme beim Publicum versichert sein dürfen. Gustav Höcker entwirft in seiner „Geschichte der Deutschen bi« zur Gegenwart" (Nr. 58-61, Preis 0,80 .6)-ein knappes, dabei aber doch erschöpfendes und fesselndes Gemälde von den inneren und äußeren Umwandelnngen, die sich ans deutschem Boden von den ältesten und geschichtlichen Zeiten an bis zur Gegenwart vollzogen. Ein recht originelles Büchlein bietet uns G. W. Geß- mann in feiner „Die Sternenwrlt und ihre mythologische Deutung" betitelten Schrift (Nr. 62, Preis 0.20 ^), indem er an eine kurze Beschreibung der Sternbilder die interessante Erzählung all der Sagen und Mythen, mit denen die Phantasie der Alten jene umwoben, anknüpst. i Verantwortlicher Redakteur vr. Hern». itüchling in Leipzig.
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