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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.06.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980613015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898061301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898061301
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-06
- Tag 1898-06-13
-
Monat
1898-06
-
Jahr
1898
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Amtlicher Theil a. b. 2 3 705,5 563.2 1124,7 1115.9 1107.9 1098,3 944.2 1032,2 Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement des Eultus nnd öffentliche» Unterrichts. Erledigt: die 4. ständige Lehrerstelle an der Schule zu Raschau. Collator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1000 Gehalt, 100 persönliche Zulage, 108 für Ueber- stunden, sowie freie Wohnung im Schulhause. Gesuche nebst den erforderlichen Beilagen sind bis 30. Juni an den königl. Bezirk-» Schulinspector vr. Hanns in Schwarzenberg zu richten. Mittheilungen aus der Vathsplenarsttzung vom 8. Juni 18S8.*) Vorsitzender: Herr Oberbürgermeister vr. Georgi. 1) Man nimmt Kenntniß von einer Verordnung de- Königlichen I Ministerium de- Innern zu Dresden, dir Bestätigung de- Staat-- I raths von Ostrowsky zum Russischen Consul in Leipzig betreffend. ES ist Begrüßungsschreiben zu erlassen. , 2) Man genehmigt den Verkauf von 6500 am Areal von den I Parcellen 2738, 2739 der Petzscher Mark, sowie desgleichen von ' I 4250 qm an der Ecke der Straßen V und ü in der Petzscher Mark. Es ist Zustimmung der Stadtverordneten einzuholen. 3) Man genehmigt die Abgabe von Wasser zum Straßensprengen Bekanntmachung, Vie Versteigerung von Bauplätzen znr Bebaunng mit Wohn häusern an der Satzdach- und Lheresienstratze betr. Tie folgenden, der Stadtgemeinde gehörigen 10 Bauplätze deS Parzrllirungsplans Nr 9136 D. ö. X. und zwar Nr. 1 an der Katzbachstraße voa Ecke der Katzbach- und Therrsien» strotze « Theresienstratze » » 4 » 5 - 6 » 7 » 8 » 9 »10 Flächengehalt sollen Dienstag, den 14. Juni,*) von Vormittags 10 Uhr an. im 1. Obergeschotz des alten Polizeiamtsgebäudes, RrichSstratze Nr. 3, -um Verkauf versteigert werden. Der Berfteigerungstermin wird pünktlich zur angegebenen Stunde «-ii-» -»d di-BE.,«.,-.« b«,«-x- einander in obiger Reihenfolge auSzub,elenden Bauplatze St offen dingungen an die Gemeind. Möckern. w>rden, wenn daraus nach dreimaligem Ausrufe kein weitere-1 jst zunächst mit der Gemeindeverwaltung von Möckern zu Gebot mehr ersolgt. I u»rbandeln .„Di- Versteig-^ betreffenden, Par» Die Höchstgebote ans die au-gebotenen 15 dem Johanni-» b-m Rathhaussaale, 1. Obergeschotz, zur I gehörigen, zwischen der Ost-, Hohenzollern» und Bramme» Glnsichtnahme aus Exemplare davon können gegen Bezahlung s,^,. der Johannis-Allee nnd dem Ostplatze gelegenen Bauplätze emer Gebühr von 1 m der Sportelcass, I, G-orgenhalle, Bruhl ParcellirungsplaneS Nr. 300 werden angenommen. i»«« l ist Zustimmung der Stadtverordneten einzuholrn. Leipzig, den 21. Mai 1898. «.in,,» I Die Asphaltirung der Parkstratze wird an die Firmen Tag» 7 Der Math der Stadt Leipzig. I und C. F. Weber vergeben, der Art, datz beide solidarisch Krumbiegel. > Ausführung und Unterhaltung also Eine für die Andere . ) 3" der Nummer vom 1. dS. MtS. war Donnerstag, den 16. er., I Beide für Alles zu haften haben. gedruckt worden. I <xz ist hiernach Vertrag anzufertigen. I 6) Man genehmigt den Ankauf von etwa 6 Hektar Areal in I Eonnewitzer Flur u oonto Johanni-Hospital unter Verwilligung in folgenden, der Stadtgemeinde Leipzig gehörigen Grundstücken. I einer Vergütung für den Vermittler. 1. Brühl Nr. 57, I Es ist Zustimmung der Stadtverordneten einzuholen. die gesammten, z. Zt. von der Speditionsfirma T. G. Leutzsch I 7) Man genehmigt den Ankauf der Parcelle Nr. 364 de- Flur- ermietheten Contor», Niederlags- und Stallräume, im I buches Leipzig-Gohlis u conto Stammvermöge». Ganzen oder getheilt, event. auf mehrere Jahre, I Es sind Kauspunctationen anzusertigen und ist Zustimmung der 1. Obergeschoß zu 1108 jährlich; I Stadtverordneten einzuholen. 2. Netchsstratze Nr. 7, I 8) Man genehmigt den Erwerb von etwa 6,70 qm Areal in 1. Obergeschoß mit Niederlage zu 1300 jährlich; I Leipzig-Connewitz zum Erweiterungsbau der Coburger Brücke. 8. Thoniaskirchhof Nr. 25, II., I Es ist Zustimmung der Stadtverordneten einzuholen. Exprditionsräume zu 800 jährlich, vorläufig bis zum I 9) Man genehmigt den Ankauf der Bronce „Der Lastträger" 31. März 1899; I von dem belgischen Bildhauer Meunier » conto 13, Pos. 19. 4. Steine Fleischergaffe Nr. 5/7, I Dir Stadtcaffe ist anzuweisen, der Museumsverwaltung Nach» n. 1. Obergeschoß links zu 850 jährlich, I richt zu geben. h. 2. » links - 800 ^8 . I 5. Kleine Fleischergaffe Nr. 17, I *) Eingegangen bei der Redaction am 11. Juni. Laden mit Zubehör zu 350 jährlich; v. Kleine Fleischergaffe Nr. 28, Laden mit Zubehör zu 400 .^ll jährlich; 7. Klostergaffe Nr. 18, Laden mit Zubehör zu 1200 jährlich. Tie Miethräume unter 3, 5, 6 sind sofort, diejenigen unter 1, 2, 4 vom 1. October l. I. ab zu vermiethen. Miethgesuche werden auf dem Rathhause, 1. Obergeschoß, Zimmer Nr. 9, entgegengenommen. Leipzig, den 18. April 1898. Der Rath Ver Stadt Leipzig. Vr. Tröndlin. Hildebrandt. Oeffentlicher Aufruf. In der Untersuchungssache wider die Kellnerin Anna Schmoock aus Lnka wegen Meineids ersuche ich um gefällige Mittheilung des gegenwärtigen Aufenthaltsortes der Kellnerin Auguste Lembke, früher zu Leipzig, zuletzt in Halle a/S., zu den Acten 8 ck. 213/98. Halle a/S., den 7. Juni 1898. Ter Untersuchungsrichter bet Vem Königlichen Laiidgcrichtc. Jahre auf 675 Oificiere, darunter 7ö durch den Tod. Der Abgang vrrtheilt sich mit 55 Osficieren auf die Generalität, 129 auf dir Stabsosficiere, 140 aus die Hauptleute, 93 auf dir PrrmierlieutroantS und 195 aus die SecondrlieutenantS. Als „Außerdem Abgang" sind noch 29 Osficiere aller Chargen ver zeichnet. WaS Orden anbetrifft, so sei erwähnt, daß das Eiserne Kreuz in der Hauptmannscharge nur noch 23 mal vorkommt und zwar lediglich beim Train, bei Zeug- und FeuerwerkS-Hauptleutea. Im klebrigen werden noch 1291 Eiserne Kreuze nachgewiesen (63 erster, 1139 zweiter Classe und 63 ebensolcher am weißen ca 770 4 am I dande). Der Umfang der Rangliste stellt sich aus 1315 Seiten. » 700 0 - I 2edem, der sich über unser Militairwesen näher unterrichten will, ' I wird sie von großem Interesse sein. Kunst und Mffenschast. Musik. Die neueste Nummer des in Luckhardt's Musikverlag (I. Feuch- tinger) in Leipzig erscheinenden EentralblatteS für Instru mentalmusik, Solo- und Ehorgesang bietet wieder eine reiche — «L/—i ' I Stofffülle und enthält unter Anderm einen zweiten Artikel aus I Feder C. Unglaub'S über Carl Hirsch, und zwar über des , L S:"!S 2 Buffet-, 1 Billckrd mit Zubehör, 6 Kleiderschränke, Ausziehti che, ! A 1 Hängelampe, 1 Bücherschrank, Cylinderburean, Regale, Conjoluhr' P-rs°nalnot.zen, Vermischtes u. s. w. 1 Papierschneidemaschine, 2 CoupöS mit Gummireifen, 2 Schreib- I * äwickau, 11. Jnni. Dem verewigten Componisten Robert secretaire, 2 Herrenschreibpulte, 1 Schriftkasten mit 24 Schubkästen, I Schumann wird m seiner Vaterstadt Zwickau ein Denkmal er» versch. Emaille-Töpfe, Casserole und versch. Küchengeräthe, Herren-1 ^kkt werden, wozu 35 000 hier angesammelt worden sind, kleider, gute Möbel, darunter Garnituren, u. v. °. G. versteigert I D>e Einreichung von Entwürfen wird demnächst ausgeschrieben, werden. I Für das Denkmal wird hier der Rath den Hauptmarkt oder den Leipzig, den 11. Juni 1898. I Schumann-Platz dem Drnkmals-Comits zur Verfügung stellen. Der Gerichtsvollzieher beim Königl. Amtsgericht. I Paris. Am Mittwoch Abend ging in der Großen Oper die Sekr. Trauer. I neue Oper „Cloche du Rhin", Text von Montorgueil und iGheusi, Musik von Samuel Rousseau, zum ersten Male über I die Bühne. Das neue Stück, das sich eines guten Erfolges erfreute, 1'vielt Ku der Zeit de- Kampfe- zwischen dem Christenthum und der ^tztltttlttltfttfko. I alkn Druidenwelt. König Hatto kämpft verzweifelt gegen die Fort- Rang- «nv Vuartier-Liste ver königl.preuhifchenArmee I nnv des xm. (königl. württembcrgischen) Armeecorps I ^-^n» NN« für 18S8. Mit den Anciennitäts-Listen der Generalität und der I W," Stab«officiere, und einem Anhänge, enthaltend die kaiserlichen ! getobt^ werden soll, weil sie zum Cbrl,tentbum halt. Schutztruppen. Berlin, königl. Hosbuchhandluug, E. S. Mittler L I Aber Konrad, der Königsiohn, ergreift ihre Partei. Er entbrennt Sohn. — Die neue Rangliste, ausgestellt nach dem Stande vom l 1. Mai d. I., enthält eine große Zahl von Aenderungen. So ist beim d>- d--i- V'» Ä-,'S treten ist. Diese Behörde, an denn Spitze der Fcldzeugmeister steht, ! ist ist" Ei ¬ umfaßt außer einer Central-Abtheilung 1) die Inspektion der ! technischen Justitute der Infanterie (Gewehrfabriken rc ), 2) die ! Jnspection der technischen Institute der Artillerie (Artillerie-Werk- I des berühmten CborS der Clothildenkirche. Geboren wurde stätteu, Seschoßfabriken, Laboratorien rc.), 3) di- Artillerie- Devot»-knivection iowie 41 die Train-Devllt.-Inivection Aui» I ^^^arteinent. Er trat im Jahre 1871 in da-Pariser Conservatorium gehoben M N-b-u-tat de? Ä «n, wo er im Jahre 1877 den ersten Preis für Orgelspiel und im stabes; .S gi-bt daher von jktzt ab keine Osfici.« des Ne?-netats den eL^°°"ttU!, Der mehr, sondern nur noch solche des Generalstabes der Armee oder I dorst-llung wohnte °"ch der Pra,ident der Republik mit seiner solche, die dem Beneralstabe der Armee zugetheilt sind. Weggefallen I "v?. ist auch dir besondere Aufführung der trigonometrischen, topogra-1 Dir,7or,7^d«.'r n<>^ ^in ' 1.^Loa- phischen uud kartographischen Abtheilung; die Chefs derselben sind I ^.E^und die Directoren der Großen Oper m seiner Loge bei der ihnen vorgesetzten Behörde der Landesaufnahme ersichtlich I oeguiawunschte. gemacht. Die Personal-Beränderungen sind seit dem Vorjahre I Mailand, 6. Juni. Wie man weiß, hat Mascagni für die lehr bedeutende gewesen. Hier sei nur erwähnt, daß beim Gardecorp-I Hundertjahrfeier der Geburt de- Dichter- Lropardi eine Sym» General v. Bock und Pollack an Stelle de-General» v. Winterfeld, I Vhonie componirt. Sie führt den Titel: „koewa Slnkoutco beim II. «rmercorp» General v. Langenbeck an Stelle des Generals I leoparckiano". Die Absicht deS Componisten ging dahin, die v. Blomberg, beim IV. ArmeecorpS General v. Klitzing an Stelle I düstere, verzweiflungsvolle Stimmung der Poesie Leopardi'S in de» General- v. Hänisch, beim VII. ArmeecorpS General v. Mikusch» I Töne zu fassen und harmonisch aufzulösen. Zwischen MaScagni Bachberg au Stelle de» General- v. Götze und beim IX. Armee-1 und dem Festausschuß, der sich in Recanati, der Heimatbstadt corp« General v. Massow an Stelle de- General-Oberst v. Waldrrsee I Leopardi'S, gebildet hat, ist nun vereinbart worden, daß die Sym» getreten. Der letztere hat bekanntlich den in den Ruhestand I vhonie am 29. Juni und an den drei folgenden Tagen in Recanati getretenen General-Jnsprcteur der III. Armee-Jnspection, General-1 zu Gehör gebracht wird, und zwar von dem Orchester de- Musik- Feldmarschall v. Blumenthal, ersetzt. An der Spitze der seit I lyceum» Rossini zu Pesaro, unter Mascagni'- Leitung. dem 1. April neu geschaffenen General-Jnspection der Ca-I * Der deutsche Pianist Wilhelm Ganz in London feierte am vallerie steht der General der Savalleri« Edler v. d. Planitz, dem I letzten Dien-tag sein bOjähriges Musiker-Jubiläum in der Rang eine- commandirenden General» verliehen worden ist. I England durch rin Concert in der Queen'» Hall. Der große Sie besteht au» vier Cavallerie-Jnspectionen mit den Standorten I Saal war bi- auf den letzten Platz gefüllt. Der Jubilar trat sowohl tn Könia-berg, Stettin, Münster und Saarbrücken. Der Ab-1 al« Solospielrr, wie al- Accompagnist und Componist auf. Eine gang tn sämmtlichen Chargen stellte sich im vergangenen I stattliche Anzahl Künstler ersten Range-, wie Johanne» Wolff, Henry Lewis, Emil Kreuz, H. Hollmann, Clara und Edward Butt, Blanche Marchesi, Ada Crossley, Marie Engle, Giulia Ravogli, Santley rc., zählten zu den Mitwirkenden. Adelina Patti hatte ihre Rückreise nach Crajg-y.no- eigens verschoben, um ihren alten Freund, der sie tets aus dem Piano begleitet, zu ehre». Sie sang „Belraggio", „Purdicesti" und ihr altes, unerreichbares Bravourstück „Üomo, Sweet Üowv" Die Londoner Presse nimmt Gelegenheit, dem Jubilar ihre Anerkennung für seine langjährigen Verdienste um das Londoner musikalische Lebeu zu zollen. Wissenschaft. Robert Koch über Vie Malaria. In der Abtheilung Berlin der deutschen Colonialgesellschast sprach Professor Koch über seine ärztlichen Beobachtungen in den Tropen. Seine letzten anderthalbjährigen Forschungsreisen in Südafrika, Indien und Ostasrika, so führte er aus, hätten ihm reichliche Gelegenheit geboten zu eingehenden Beobachtungen über die Rinderpest, die menschliche Pest in Asien und Afrika, Lepra, Malaria, Thierkrankheiten und Tropenfieber. Besonderes Interesse werde in colonialen Kreisen das Tropenfieber erregen, das in den Tropen die Alles beherrschende Krankheit sei. Ec sei überzeugt, daß wir unseres Colonialbesitzes nicht eher froh werden, als bis wir der Malaria Herr geworden find. Der Vortragende geht aus die Entstehungsgeschichte der Malaria ein und vergleicht sie mit dem Texasfieber, das er gewissermaßen als die Tropenkrankheit der Rinder bezeichnet. Er schildert die Untersuchungen des ameri kanischen Arztes Smith, der als Ursache des Texasfiebers in dem Blute der davon befallenen Thiere einen eigenartigen, mikroskopisch kleinen Parasiten gesunden hat. Koch hat diese Versuche in Ost» afrika nachgeprüst, sie jedoch nur zum Theil bestätigt gesunden. Bon diesen Untersuchungen ausgehend, hat Koch — wie einst bei seiner Erforschung des Milzbrandes, der Tuberculose u. s. w. — die gefundenen Ergebnisse zum Studium der Malaria verwendet. Er betonte, daß die Malaria nicht eine einheitliche Krankheit, sondern eine Krankheitsgruppe sei, die über die ganze Erde verbreitet ist. Auch in Deutschland komme sie vor, namentlich in Flußniederungen und Sumpfgegenden, und zeige ein ganz charakteristisches Bild. Der Vortragende erläuterte dies graphisch an der für Malaria typischen Fiebercurve und erörterte dabei auch das Schwarzwasser-Fieber als die gleichsam höchste Potenz Les Tropenfiebers. Ueber das Wesen der Malaria ist durch italienische Aerzte überraschende Aufklärung erbracht worden. Man bat bei Malariakranken in den rothen Blutkörperchen einen kleinen, siegelringförmigen Parasiten gefunden, der sich lebhaft bewegt, rasch wächst und fast die Größe eines rothen Blutkörperchens erreicht. Auf der Höhe des Fieberanfalls geht eine Veränderung mit dem Parasiten vor: er ballt sich zusammen, trennt sich in etwa 15 bis 20 kleinste Kügelchen, die ausschwärmend andere Blutkörperchen be fallen. Bei schweren Malariaformen und beim Tropenfieber hat man kleinere Parasiten gefunden. Zu diesen Untersuchungen kommt nun Koch's Feststellung, daß er in Ostafrika vier verschiedene Arten von Malaria beobachtet hat, voa denen zwei allerdings sehr selten sind. Nun hat die Erfahrung gelehrt, daß die Behandlung mit Chinin nur dann wirksam ist, wenn es etwa sechs Stunden vor dem Anfall dar gereicht wird, weil es zu dieser Zeit die Parasiten im Blute in ihrer Entwickelung hemmt. Die Malariabehandlung muß also darauf ausgehen, das Chinin zu einer Zeit zu geben, wo es die jungen, zarten Parasiten am empfindlichsten treffen kann. Bei dem völlig unregelmäßigen Verlaus der Tropenmalaria sei es aber un gemein schwer, diesen richtigen Zeitpunct zu treffen, der exact nur durch die Blutuntersuchung gefunden werden kann. Unter dieser Voraussetzung sei das Tropenfieber leicht zu heilen. Allerdings treten nach ein bis vier Wochen Rückfälle ein, die schwer und hartnäckig verlaufen, wogegen alle fünf Tage ein Gramm Chinin, zur richtigen Zeit gegeben, prompte Wirkung erzielt. Dann trete auch wunderbar schnelle Reconvalescenz ein. Das gefürchtete Schwarzwasserfieber hat nach Koch's Auffassung mit Malaria nichts zu thun, ist aus den Tropenkrankheiten auszuscheiden und geht meistens aus Chininvergistungen hervor. Der Grundsatz der modernen Hygieine, Krankheiten zu verhüten, sei auch ans die Malaria anzuwenden. Hier steht man jedoch noch vor der noch ungelösten Frage der Ent stehung und Uebertragung der Krankheit. Koch glaubt weder an eine unmittelbare Uebertragung Les Parasiten, noch an eine durch Wasser oder Lust vermittelte. Vielmehr nimmt er, ähnlich wie beim Texasfieber, eine Uebertragung durch blutsaugende Jnsecten, namentlich durch Mosquitos, an. Aus diesem Grunde verneint er den Nutzen von Sanatorien nnd hält Mosquito- netze und exacte Chininbehandlung für den wirksamsten Schutz gegen die Malaria. Hinsichtlich der Besiedelungssähigkeit Deutsch.Ost afrikas führte er aus, daß Gebirgshöhen allerdings malariafrei feien, aber aus dem Wege dahin haben die Einwanderer Malaria gegenden zu passiren. Die Frage der Immunität beantwortet Koch dahin, daß keine Menschenrasse gegen Malaria von Natur immun sei, daß aber die Küstenneger eine gewisse Immunität erworben haben dadurch, daß sie selbst oder ihre Voreltern die Krankheit über standen. Dies lasse die Hoffnung dazu, auch eine künstliche Immunität zu finden. Vorläufig sei man sreilich von diesem Ziele noch weit entfernt, jedoch werde die Erreichung dieses Zieles der friedlichen Eroberung der schönsten und fruchtbarsten Länder gleich kommen. Ifi. Hochschulnnchrichten. In Heidelberg feiert am 12. Juni der Professor der Landwirthschaft Stengel seinen 70. Geburtstag. Die Studentenschaft wird ihm einen Fackelzug darbringen. — Der Privatdocert vr. Bernhard Kahle von der philosophischen Facultät der Heidelberger Universität ist zum außerordentlichen Professor er nannt worden. — Bei der akademischen Preisvertheilung an der Universität Göttingen erhielten den vollen Preis der juristischen Facultät such jur. Bucerius « Osnabrück, der medicinischen Facultät cauch meä. Schwinge - Eystrup, den philologischen Preis stuck, tllcol. Greßmann-Travemünde, den natur wissenschaftlichen Preis stuck, rer. oat. Edgar Krüger-Hamburg. Die theologische Aufgabe war nicht bearbeitet worden. — In der philo- sophischen Facultät der Universität Würzburg habilitirte sich vr. Fritz Reitzenstein als Privatdocent für Chemie. Bonn. Julius Baron, der dieser Tage verstarb, wurde am 1. Januar 1834 in Festenberg in Schlesien geboren, habilitirte sich 1860 in Berlin, wurde 1869 außerordentlicher Professor daselbst, 1880 ordentlicher Professor in Greifswald, 1883 in Bern und 1888 in Bonn. Baron's Hauptschriften sind „Abhandlungen aus dem preußischen Recht" (Berlin 1860), „Die Gesammtrechtsverhältnisse im römischen Recht" (Marburg 1864), „Abhandlungen ans dem römischen Civilproceß", 3 Bände. Berlin 1881—87). Sein Lebens werk „Pandecten" erschien 1890 in 7. Auflage. Der Verstorbene war eine nicht blos bei seinen Fachcollegen, sondern auch in weiteren Kreisen wohlbekannte Persönlichkeit. Wer den Mann in mehr als ein fachem Rock, tief in Gedanken versunken, durch die Straßen der rheinischen Musenstadt schreiten sah, der ahnte wohl kaum, Laß er einen der bedeutendsten Pandektisten vor sich sah. Die Pandekten waren aber auch in der That Baron's „stille Liebe"; selten ging er ohne sie aus, und während der im Herbst 1892 zu K. statt- findenden Juristenversammlung sah man ihn sogar während eines prächtigen Gartenfestes den ganzen Abend mit seinen Pandekten unter dem Arm umherspazieren. Zahlreiche Schwänke und Anekdoten aus Baron's Leben und seinem Verkehr mit Schülern und Professoren werden im Kreise seiner Schüler und Collegen erzählt; doch länger als vvn diesen Eigenthümlichkeiten eines alten Junggesellen wird man im Rheinlande von dem bewährten Lehrer und dem namhaften Pandektisten sprechen. X. Petersburg. Die berühmten Forschungsreisenden RoborowSky und Kozlow haben der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften sehr interessante Handschristenfragmente übergeben, die sie in den Ruinen des bnddhaistifchen Klosters Toiok Mazarak bei Tjau-Tschan unweit Turfon gesunden haben. Daraufhin hat die Akademie der Wissenschaften beschlossen, eine Expedition nach den Klosterruinen von Toiok Mazarak auSznsenden, und zwar unter Führung deS ConseroatorS des anthropologischen und ethnographischen Museum-, Klemenz. llnterrichtswesen. — Leipzig, 11. Juni. Der Arend-'sche Stenographen- Lerein „Apollobund" eröffnet am Mittwoch den 15. Iunr, Abeuds '/,9 Ubr, im Altenburger Schloßkeller, Nürnberger Straße 41, einen neuen Lehrgang für Arend-'sche Stenographie. (Honorgr einschl. Lehrmittel 3 .^i) Die Arends'sche Stenographie wird amt lich angewandt im Reichstage zu Stockholm, auf der Journalisten tribüne des deutschen Reichstages und der preußischen Kammern, sowie in vielen Bank- und Geschäftshäusern. — TippoldiStvalbe, 9. Juni. Die Deutsche Müllerschule in Dippoldiswalde (bei Dresden), bekanntlich die große Fachschule für Müller und Mühlentechniker, hat im laufenden Sommer semester die Ziffer von 79 Schülern erreicht. Diese erfreuliche Thatjache liefert den Beweis, dO man dieser Anstalt fortwährend dasjenige Vertrauen rntgegenbringt, das auch gerechtfertigt erscheint durch die Vorzüge, welche dieselbe bietet als städtisches Institut, als Schule des Verbandes deutscher Müller, von diesem sowie von der königlich sächsischen Staatsregierung mit beaufsichtigt und unter stützt, und endlich auch durch eine gewissenhafte, zirlbewußte Lei tung, gediegene Lehrkräfte und zahlreiche Lehrmittel. Alle diese Factoren geben diefer Anstalt eine solide und sichere Grundlage und zeitigen die bisherigen schönen Erfolge, unter denen unter Anderm auch die Thatsache zu nennen ist, Laß alle Absolventen dieser Schule sowohl von Mühlenbesitzern als auch Mühlenbau anstalten gern engagirt werden. Ausführliche Programme sind durch die Direktion der Anstalt gratis zu beziehen. Das Technikum Eutin (Ost-Holstein) ist eine Baugewerk- und Maschinenbauschule. Für Diejenigen, welche erweiterte Vor kenntnisse mitbringen, sind Specialcurse zur Verkürzung der Schul- zeit eingerichtet. Die Anstalt nimmt nur 120 Schüler pro Semester auf und sind die Meldungen an die Direktion vor Beginn des Unterrichts vorzunehmen. Der Vorunterricht beginnt am 4. October, der Hauptunterricht am 2. November. Bei der letzten Prüfung bestanden sämmtliche 31 Abiturienten mit durchschnittlich sehr gute» Noten. Lader, Sommerfrischen und Reisen. 8 Wiederum naht die Zeit der Sommerfrischen und der Ferien reise». Wie ziehts da namentlich den Bewohner der Großstadt aus der Enge der Straßen, aus der Schwüle der Häuser hinaus in die Ferne, in die Schatten der Wälder, in die Frische der Bergei Am Fuße der sagenumwobenen Greifenstein« liegt das schmücke und freundliche, ehemalige Bergstädtlein Tb nm, rings von Berg und Wald umgeben, im wohlgeschützten, lieblichen Thale, wahrlich, so recht geeignet für eine Ferienreise, so recht passend zur behaglichen Sommerfrische. Der rührige Erzgebirgsverein hat Alles ausgeboten, um den Aufenthalt in den Mauern der alten Berg stadt zu einem möglichst angenehmen zu machen. Für gute und billige Unterkunft in den Gast- und Privathäusern ist gesorgt nnd den mannigfachsten Ansprüchen, den verschiedenartigsten Verhältnissen Rechnung getragen. Weg und Steg ist in bester Ordnung gehalten, eine vortrefflich ausgestattete Wanderkarte für Touristenzwecke mit dem Panorama der Greisensteine, vom Erzgebirgsverein heraus gegeben, eine reichhaltige Volksbibliothek, für Jedermann geöffnet. Herrliche Anlagen inmitten der Stadt, wie in deren Nähe, bieten den Erholung- und Ruhebedürftigen manch schattiges Plätzchen. Klima und Lage der Stadt Thum im Erzgebirge sind durchaus gesund, erfrischend und stärkend. Zu Milch, und Trinkcuren ist Gelegenheit geboten. 8 Von dem „Prospekt über Curort FlinSberg", „das chlesiiche Engadin, die Perle der Sudeten", Hal die gräfliche Ver waltung soeben eine neue, 24 Seiten starke Auflage herausgegebcn; ein Wohnungsverzeichniß nebst Situationsplan, eine Droschken-Taxe und eine Eijenbahnkarte mit genauester Angabe schließt sich an. Der Prospect behandelt ausführlich die Curmittel, Heilanzeigen, Frequenz, Verlehrsverhältnisse, Wohnungen, Gasthöfe, Preise. Unter de» Cur- mitteln ist das Kaltwasser-Heilverfahren besonders hervor zuheben, dem in Flinsberg von jetzt ab in weiterer, vollkommener Form, als es bisher möglich war, Berücksichtigung zu Theil werden oll. Die Bäder und Einathmungen aus Fichtenrinde bilden nach wie vor besondere Specialität von Flinsberg. Tie einzig schöne Höben-Waldlust kommt als heilbesördernd ganz wesentlich in Be tracht. — Völlig neu eingereiht in die Curmittel ist Schafmilch und Schasmolke. — Die Bade-Verwaltung giebt den Profpect kosten frei ab. 8 Juist. Unser Badeort tritt seine diesjährige Saison, die am 15. Juni beginnt, unter dein Zeichen bedeutsamer Verbesserungen an. Infolge der starken Frequenz, deren sich unser Seebad in den letzten Jahren erfreuen konnte, hat sich seit voriger Saison die Bau lust derartig gesteigert, daß Juist fchon in diesem Jahre bedeutend mehr Gäste zu beherbergen vermag wie bisher und eine Ueberfüllung mit ihren Unannehmlichkeiten nicht zu befürchten sein dürfte. Außer großen neuen Logirhäusern von Ortseingesessenen und der Ver- größerung der schon vorhandenen Hotels ist das von der „Juista- Baugesellschast" erbaute Curhaus (Hotel und Logirhaus) besonders zu erwähnen. Die Warmbadeansralt, welche im nächste» Jahre durch einen umfangreichen Neubau ersetzt werden soll, ist, um der erhöhten Frequenz noch zu genügen, einstweilen vergrößert. Auch auf eine wichtige Verbesserung der Landungsverhältnisse sei hier hingewiesen. Während bislang die Reisenden von der Landungsbrücke mit offenen Wagen in circa viertelstündiger Fahrt durch wasserbedecktes Watt zum Dorfe befördert werden mußten, und dabei manches Mal durch schlechte Witterung arg belästigt werden konnten, steigen die An kommenden jetzt von der Landungsbrücke aus in bequeme, ge schlossene Straßenbahnwagen. Diese Wagen, von Pferden gezogen (vom nächsten Jahre an ist jedoch Dampfbetrieb vorgesehen), laufen auf einem Schienengeleise, welches, auf sicherem Unterbau ruhend, sich über den Wasserspiegel erhebt, in kurzer Zeit zum Ufer führt und dann an denselben entlang zur Abfertigungsstelle in der Mitte des Dorfes geleitet ist. 8 Deggendorf. Das gastliche Deggendorf ist ja schon längst das Ziel vieler Touristen, welche in Luftiger Waldesluft und aus baumgekrönten Höhen die Mühen der Alltäglichkeit vergessen wollen. Von welcher Seite nur immer der Reisende die schöne Stadt betritt, er wird sofort aufs Freundlichste augcmnthet durch die Sauberkeit und Zierlichkeit der Häuser, der breiten Straßen, den ansehnlichen Marktplatz mit dem gothischen Rathhause. Mit Wohlbehagen schweift der Blick über die saftstrotzenden Thalgründe mit den von Fischen belebten Bächen, und das herrliche Bild voll landschaftlichen Reizes wird noch wesentlich vervollkommnet durch die sich in einem Halbkreise um das Thal ziehenden Vorberge des bayerischen Waldes. An- muthig grüßen die Kuppen des Dreitannenriegels, des Greisinger Hochwaldes, des Vogelsangs, des Hirschensteins und anderer Berge; romantische Schluchten, wie die Sauloch, und Höllbachschlucht, durchflossen von schäumenden Bergbächen mit grotesken Felsgebilden, stehen an Großartigkeit jenen der Hochgebirge wenig »ach. Dazu hat die Section Deggendorf Les Waldvereins Alles auf- gebste», um Lurch Anbringung von Wegweisern, Ruhebänken, Aus- fichtsthürmen die Ausflüge in die Umgebung angenehm und genuß reich zu machen. Die ganze Schweiz für Vreihig Kranke». Ueber die Ver- kehrs-Erleichterung, die auf den Schweizer Eisenbahnen durch Ein führung eines preiswürdigen Generalabonnements eingeführt ist, wird der „Frankfurter Zeitung" geschrieben: Die Generalabonnements, auf die Person ausgestellt, sind mit einer Giltigkeitsdauer von 15 oder 30 Tagen, 3, 6 oder 12 Monaten zu haben. Für Touristen und Vergnügungsreisende kommen wohl nur die kurzfristigen Abonnements von 15 oder 30 Tagen in Betracht. Der Preis für die letztgenannten ist nicht zu hoch bemessen. Er beträgt bei 15tägigen Abonnements 30 Franken für die III. Classe, 42 Franken für die II. Classe und 60 Franke» für die I. Classe; bei 30tägigen Abonnement- 50 Franke» für die III. Classe, 70 Franken sür die II. Classe und 100 Franken für die I. Classe. Man kann also nunmehr die Schweiz für 30 Franken nach allen Richtungen hin durchfahren, ist an keine Billetroute gebunden, kann eine und dir- selbe Strecke zwei, drei, vier Mal oder so oft man will befahren, fo lange nur die Giltigkeitsdauer deS Generalabonnrments läuft. Wir wollen die Annehmlichkeit und den Bortheil, welchen ein solches Generalabonnement bringt, an einem Bei spiel beweisen. Angenommen, e- tritt Jemand von Basel an- eine Seid. Kaßrsde m bis Mk. H8.SV p. Stoff z. kompl. Robe — Tussors und Shantungs 8eiö6n-6k'enLk1ins8 Zsirisn-Kekigalines v 75 kttgs.—18.65 „ Uk. 1.35—11.65 - 1.95—S.8V reiden - 4rn>ares, Monopols, OrtstnNlonSfi. Notrv »ntlexne, vncftesse, krillcesse, Roseorlte, RnreelUne«. karrierte Seid«, seidene Steppdecken- und Kahnenftoffe etc. etc. — Muster und Katalog umgehend. — Doppelte« Brief. 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