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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.06.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980613015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898061301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898061301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-06
- Tag 1898-06-13
-
Monat
1898-06
-
Jahr
1898
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^4008 Volkswirthschaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes. * Ummvoortltcher «rdaetenr <. G. L«M i» Leipzig. — I« Bertretoag: Tesr« Htfter ta Leipzig. Die Lch«lde«laft Amerikas. (Nachdruck verbeten.) Vsr /« Ans der Gchultzanlast von IW Millierden Mert mit einer Kapftkeurr von 8 Men hebt sich der als der absolut verschuldetste tkrdthetl Gurdpa «», Venn felgt ihm im Range die neue Welt, Äuerrik«, u«V »teer tnit felgenden Ziffern: Handura». Vearzuel». Sviti . . Columbia", San Domingo Costa Rica . Jamaica . . Paraguay. . «>v X.rk L«n» Mil«, «ar» 8978 Trinidad . . 20 2078 Briiisch-Guiuna 18 1678 Ekuador. . . 14 1404 varbado« . . 8 Ubb Nirarogoa . . 6 10M St Lozla . . 3,6 Buhama» . . 3,1 404 Antigua. .' . 2,7 394 Grenada . . 2,5 3S8 St. Christopher l.b 98 Dominika . . 1,3 91 Bermuda . . 0,9 82 St. Vincent . 0,6 57 Montserrat. . 0,3 42 Britifch.Honduras 0,2 37 Tobago. . . » 0,2 27 13,8 Millianden Mart Schulden, für einen Erdihril, der so,u sagen den gestern ist, ist ein anständiges Sümmchen, besonders nxün man bedenkt, bak diesen Milliarden wenig oder gar teine Aktiven gegenüberstehen. Geht man von der gewiß nicht irrigen An- sicht and, daß diese 18,8 Milliarden durchschnittlich mn 5 Proc. zu verzinsen find, bann finden wir die jetzige und leider auch die zukünftige Gknetition mit einer jährlichen Zinsenlast von 677 Mitt. Mark belastet, d. h. von den 136 Mill. Amerikanern, die sich in diese Schulden cheilen, ist ebn Jeder mit etwa 5 Mart Kopfsteuer geboren und jedeiti neu erscheinenden Menschenkinde legi eine Fee nicht Vie sprichwörtlichen Silberlöfsel, sondern die Verpflichtung in die Wiege, Jahr aüs Jahr ein 5 Mark beizufieuern Zu Schuldenverpslichtungen, dtnett keine VtrmSgrnsstUcke gegenüber stehen. Den obersten Rang in der Hierarchie der Schulden nimmt die Union ein. Sie schuldete am I. Januar I8i>7 993 Millionen Doll., und zwar 847,3 Millionen Toll, zinstragende, 1,4 Millionen zinSderfallene Bonds und 375,5 Millionen unverzinsliche Schulden, ivtaliter 1222 Millionen Doll., denen 228,3 Millionen Cassaüberschuß im Schatzamt aegenüberstchen, mithin reine Schuld 993 Millionen Doll. AM 1. April d. IS. hat sich die sunditte und die unfundirte SchuW auf 1235 Millionen Doll, gehoben, denen 226 Millionen Doll. „Lasiallberschuß" gezenüberftehen gleich 1909 Millionen Doll. Total verpflichtungen. Die Union ist bekanntlich das Land der thaikräf tigsten Schuldentilgung. Vor dem Bürgerkrieg war die Staatsschuld etwa 65 Millionen Toll, mit 3 Millionen Toll. Zinsenlast; sie stieg bis zum 30. Juni 1865 auf 2680 Millionen Toll., also auf das Bierzigfache, stand 1870 noch bei 240«' Millionen Toll, gleich l.30 Millionen Doll. Jahreslast uNd sank 1893 auf 838 Millionen Toll, mit nur 23 Millionen Doll. Zinsendienst. Brasilien haben wir unter Reducirnng des Papiermilreis auf 8 Pence mit 2072 Millionen Mark eingesetzt. In Wirklichkeit beträgt die in Papier zu zahlende Schuld 365 Millionen Milreis fundirtc, 270 Millionen Milreis schwebende Schuld und 712 Mill. Milteis ZwangsnoteN, totaliter 1347 Millionen Milreis, so daß die nominelle Schuld Brasiliens 2185 Millionen Mark, Mithin 4257 Mill. Mark beträgt. Da aber nicht die geringste Aussicht vorhanden ist, daß das Milreis je wieder auf 27 Pence steigt, ist der Ansatz von 8 Pence auch noch innerhalb des der Republik Schwerfallenden A r g e n t i n i r n hat sich bekanntlich bedeutend besser gemacht als di« große Nachbarrepublik, obgleich auch hier das Wtithen des Gold agios große Verheerungen angerichtet hat. Das Total von 1679 Millionen Mark seht sich zusammen aus ea. 1207 Millionen Aus landsschulden und 470 Millionen Jnlandsschulden, wobei freilich wieder die Goldmark mit 225 Proc. Gvldagio angenommen ist, ein Berbiiltniß, das derzeit nicht mehr ganz anwendbar ist. Eubas Schuld in Höhe von 1404 Millionen Mark setzt sich zusammen aus 700 Millionen 6pkoc. aus dem Iahte 1886, 506 Mill. Mark 5proc. 1897 und 200 Mill. Mark schwebenden, dem spanischen Staat schuldenden Lösten. Wie augenblicklich der Stand der Dinge ist, entzieht sich der Kenntniß der Außenstehenden. Di« DominionofCanada haben schon seit Jahren keine beträchtliche Zunahme ihres Schuldbuches zu verzeichnen, im Gegen- theil, die Regierung hat, nach und nach 2200 Kilometer Staats bahnen erworben desto, gebaut, die mit 240 Millionen Mark s> Buch stehen und somit die Bntidesschnld um diesen Betrag herabdrücken. Von den Einzelstaaten schnlden Columbia, Manitoba je 4 Millionen Doll., Nenbraunschtrüig 2,3, Neuschottland 1,7 und Ouebeck 18 Mill. Doll., während die Nvrdwest-Territvrien, Prinz-Evward-Jnseln und Ontario, die beneidenswerthen Beispiele absoluter Schuldenlosigkeit barstellen, der letztere Staat hat 5 Millionen Doll, zinstragenden Vermögens. Mit Mexiko, dessen Finanzverhältnisse als bekannt vorauszusetzdn find, schließt die Reihe der Milliardtnschuldner Amerika». Vermischte-. Ltchzt«, 11. Joni. *— Sparkasse der Parochtr Schönefeld zu Leipzig« Reudnitz. Indent wir aüf das Jnsebat auf Sette 4503 verweilen, bemerkt« wir, daß auch im letzten Jahre eine Zunahme des Sparer-ntyaben- stattgrfunden hat, wie überhaupt der ganze Eutwickelungsgang der Eparcosse ein stetig fortschreitender gewesen ist. Dem auf 9 569476,41 ^l angewachseneu Guthaben der Sparer entspricht der statutarisch aus 5 Proc. zu haltende Reservrjonds von 478473,82 -4l Der Stadt Leipzig als Garantiegemeinde tönittn aus dein dorigetr Jahre 54 531,50 Gewtiinüberja-uß zur Verfügung gestellt «erden. Während de- Bestehen» der Sparkasse sind im Ganzen den Gatantiegemeindtn 913414,61 als Gewinn« üverschiissc zu gemeinnützigen Zwecken gezahlt worden. Voraus« sichtlich wird in wtmgen Monaten, sobald bas betreffende Statut durch das königliche Ministerium bestäiigi sein wiro, di« noch immer lelbstständtg« Spakcassrnverwattung aus den Rath der Stadt Leipzig übergehen, that>ächlich ist ja dir Sparkasse schon Eigeuthum der sie garantireuden Stadtgemrinoe Leipzig. *—.Zur Reumusterung in der Damenstoff- braNche siir Frühjahr-Sommer 1899. Der «Leipziger Monatschrist für Textil-Jrrdustrie« wird von ihrem Geraer Corre- jponbenten n. A. berickfttt: Bereits in anjettM ersten Berichte über sie Nenmufietuira HEn wir aus Rt Dichtigktit der neuen Farben hingewieseii. Wihrttrd E jevoch liatnalS tu dtr Hauptsache dar aus angewiesen waren, die Entwickelung der neuen garbenmor« nach oen an maßgebewden Stellen eingehotten Informationen, sowie nach eigener Ausfällung zu schildern, so liegt heute bereits ein großes Sortiment neuer Unifarben, welch» von PatiS als richtig befunden wurde, fix unld fertig vor uns. Was wir damals nach unserem geistigen Auge zu schiwitn btmllyseU, breitet stet) heute als Bestäti gung unserer damaligen Angaben in reicher Fülle vor unseren Blicks» aus. Wir greift» dHrieigen Theile des Sortiments her aus, welche in Ergänzüng unsrber vüryergeheitvtn Mittheilungen noch der Besprechung btdürfen, tovhrvckd wir die Töne, übtr welche lüir uns btreits umfassend geäußert haben, nur flüchtig berühren wcrv.'n. Da ikt zunächst eine grüße Menge neublauer Nuancen, welche wegen chtir htrvotk«ltztNv»n Gediegenheit unser besonderes Jnttreffe erwecken. Wentgtr find Vit eigrütltchen azurblauen Töne viesmal von Vtr MvVe begünstigt, dagegen faklen uns verschiedene Töne, ,»elch« ein intensives Mrktttlau zeigen, als neu auf. Dieses helle Blau Mit dem ihn» eigenen Stich in« Grüne nimmt sich recht gut aus und ttwMett berg Bild der SoMmerkarben nicht unvorthril- häst. -« Oiolett Hut Vie Mnsternng ebenfalls wiever eine reich haltige «»»lest guter Töne gezeitigt. Der Hauptschatten in Grün setzt sich ungefähr wie folgt zusanqnen: Waffergritn, Grünspingrün, Chasseur,'UN» Htllrasfischgritn. Außerdem ktnven wir noch als er- wShntNswerttze Nuancen: Chrysopras-, Obsidian- und JaspiSgrün. Hierauf kommen rothe Töne, worin zwar ziemlich viel »erschieven- artige Nuancen, «oder keine umfangreichen Schotten gebracht wütden. Ein in» Gelbe gchenves lebhaft» Hevrotb, hbaeinth genannt, wel che» Vas Roth des Rubin mit deckt Gelb o«S tov» vermischt, zeigt uns, »atz ditfe lebhafte Fae4>e, totlch« jetzt IN Bloüsen wie aaitttu Epstmtiin, in Besatz und HütpUtz so sthr pN 7vgNs ist, auch m vtr tommtnde« Saison noch nicht gänzlich entbehrt welchen kann. Fer ner «sik.rsch«»kn wir Htflgttüat. das bläuliche RaRntoth, d«, ekkvvs dunklet unb weNlgkr bläulich Naäncirte Roth des Eabrastln »ich tordeaurfarßige Dtnt, welche tu Rothbraun «Mr^pn. ylelsch- fartztNe tönt stnch nur WSNia la korallenähnllcher Avsführung »»treten, »kstö Nicht bts«HSfttgt sich Vie Mode Mit zarten rosa Dänen, evtl« sich Vis in Ftckksk fbttsttzen. Besonders zieht ekn Schatt», welcher in feinen Abstufungen Vst zarten RNatleen dtr Npsältne- tckitdetgRbt, die Gufmerksackkeit de» Beschauer, auf sich. Den rothen Titnen verwandt schließen sich einige cariteolsärsttge töne an; diese rostähnliche Farbe wind vielleicht weniger Anklang finden, da sie einer eigenartigen Geschmacksrichtung entspricht, ste ist aber immerhin ein neue« Product der Farbenmusterung und tzarf daher nicht unbeachtet gelassen werben. In Braun finden wir keine neue» Töne, Modebraun vermißen wir säst ganz. Nur den ganz hcUen sandsarbigen Nuancen scheint die Mode einiges Interesse zu Wid men. Schließlich s«i noch der lichten grauen Töne Erwähnung ge- than, dir, wie wir bereits mittheilten, sich besonderer Betiebtheir crsreuen werden, und wenngleich das Hauptfeld derartiger Töne, wie Perl-, Sikber-, Nickel- und Schiefergrau, mehr in vrm Gebiete der Vigoureupfarben liegt, so bringt doch auch das Uniforiiment hierin eine reick-haltige Auswahl. Für Schwarz zeigt unjere Farbencollec- tion nur eine ganz tirfschwarze Vorlage, und scheint es hiernach, als ob Tiesschwarz sür die nächste Saison über blauschwarze Nuancen vominiren würde. D i r Z i n k a u s s u h r aus Deutschland ist deshalb von großer Bedeutung, well deutsche? Zint aus dem Weltmärkte tonangebend ist. Taß sich in diesem Jahre die deutschen Zinkgrubeu eines besseren Äeschästsganges erfreuen als im vergangenen Jahre, geht daraus hervor, daß der Preis des schlesischen Royzuiks im März dieses Jahres 34,75 Mark, im April aber 36,75 Mark betragen hat. Im ersten Vierteljahre 1898 wurden insgejammt 109 365 D.-Etr. Rchzink im Werthe von 3 771 000 Mart ins Ausland versandt gegen 103 986 T.-Etr. im Werthe von 3 585 000 Mart in der gleichen Zeit des vorigen Jahres. Sonach hat sich die Ausfuhr um 5379 T.-Etr. und 186 000 Mark Werth oder um 5,1 Proc. gehoben. Von der Gejammlaussuhr in den ersten drei Monaten dieses Jahres er hielten: England 39 105 T.-Etr. oder 35,7 Proc., Oesterreich-ttngaiu 36 528 T.-Etr. ober 33,4 Proc , Rußland 16 563 D.-Ltr. oder 15,1 Proc., die Niederlande 5136 D.-Ctr. oder 4,7 Proc. Jedensalls wird die Preissteigerung aus die Abschlüsse der schlesischen Zinkgrubeu einen sehr günstigen Einfluß auSüben. Or. 2. M a j ch i n e n - E x p o r t im Jahre 1898. Tie Ausfuhr deutscher Maschinen nach Rußland, dem besten Abnehmer deutschen Fabrikats, war 1897 nicht unerheblich zurückgegangen. Im lausenden Jahre läßt sich dir erfreuliche Thai- fache constatiren, daß nicht nur der Maschincnexport im Allgemeinen sich hebt, ja recht stark ansteigt, nein daß auch die Ausfuhr in Maschi nen nach Rußland wieder einporblüht. Es betrug der deutsche Ex port im Januar-April: Vocomotivrn 30 696 T.-Etr. (gegen 1897: 33 167l, Gußeifen-Maschineu 405 904 T.-Elt. (347 910), Schmiede eisen-Maschinen 87 054 D.-Ctr. (64 5961. Tic deutsche Ausfuhr in Locomotiven nach Rußland war 1898 nicht gewachsen, woht aber der Export in Gußetsen-Maschineii, die die Ziffer von über 84 000 T.- Ctr. erreichte, uns mehr noch der Export in Schmiedeeisen-Maschinen, der sich von 9160 D.-Etr. in 1897 aus 16 895 D.-Etr. bisher tn 1898 steigerte. — Sonst find namentlich zu dem größeren Export wieder zumeist europäische Länder die Veranlassung. Belgien, Dänemark, Oesterreich und Rumänien hatten stärkeren Bedarf in Locomotiven, Transvaal und Niederländijch-Jndien geringeren. Frankreich, England, Italien Oesterreich-Ungarn, Schweden, die Schweiz gebrauchten mehr an Gußeisen-Maschinen als im Vorjahre, während die Ausfuhr in diesem Artikel nach Spanien, Brasilien und Chile zurückging. Belgien, Dänemark, Frankreich, Oesterreich, Ru mänien führten größere Mengen an Schmiedeeisen-Maschinen als früher ein, während die Verschickung hierin nach Holland und Uru- guay naci-ließ. — Neben dem erfreulichen Steigen des deutschen Maschincnexports weisen wir auf das Wachsen unseres Kohlcnver- sandts hin. Es gingen an Steinkohlen ins Ausland in den ersten vier Monaten 1898: 42 961 454 D.-Ctr. gegen nur 37 490 080 D-- Ett. in gleicher Zeit des Vorjahres. *— Tie «Statist. Corr." erörtert aufs Neue die Ergebnisse der vorjährigen Federviehzählung und beschäftigt sich hierbei besonders mit dem Federviehbestand der einzelnen Gehöfte und Haushaltungen und mit dem Vergleich zwischen Federvieh und ande rem Vieh in diesen Haushaltungen. Die „Statist. Corr." stellt fest, daß das Ergebniß der Gesliigelzäblung allgemein enttäuscht habe; man habe vielfach eine fünf- bis zehnmal größere Anzahl desselben erwartet. Allerdings seien am Zäh lungstage, I. Tecember v. Js., die meisten Schlachtungen bereits vorüber, so daß der Geslügelbestand zu dieser Zeit annähernd den tiefsten Stand des ganzen Jahres erreiche. Aber selbst für Stammgeslügel seien die Ziffern der Statistik höchst un bedeutend. Die einheimische Geflügelzucht genüge dem bei der wachsenden Bevölkerung sich stets steigernden Bedarf in Eiern, Ge flügel und Bettfedern schon lange nicht mehr, und es sei daher an derZeit, unsere im Vergleich mit verschiedenen Nachbarländern zurück gebliebene Geflügelzucht nachdrücklich zu fördern. Wie eine der artige Förderung stattzusindcn habe, darüber spricht sich das amtliche Organ noch nicht aus; daß sie aber staltsinden könne, ersieht man schon auS dem rohen Zahlenmaterial der Erhebung. Auf annähernd dem sechsten Theile (15,74 Proc.) aller Gehöfte mit Viehstand ist Federvieh überhaupt nicht vertreten, also nicht einmal für den eige nen Gebrauch der Besitzer. Abgesehen von Berlin, wo mehr als Vie Hülste aller mit Viehbestand versehenen Gehöste kein Federvieh hat, ist in den einzelnen Provinzen der Procenksatz dieser sedervichlosen Gehöfte sehr verschieden; er steigt in Westfalen bis aus 23,69 und in Rheinland auf 26,17 Proc., beträgt dagegen in Westpreußen nur 7,56, in Ostpreußen 5,80 und in Posen 5,28 Proc. Bon den öst lichen Provinzen hatte Brandenburg mit 16,15 Proc. den ungünstig sten Stand. 78 Proc. der sämmtlichen Gehöste mit Viehbestand hatten sowohl Federvieh als anderes Vieh, 6,26 Proc. hatten nur Federvieh. Es gab hiernach unter den Gehöften mit Federvieh fast 13mal so viel mit als ohne anderes Vieh, was um so mehr befremdet, als außerdem noch 526 966 Gehöfte ohne Vieh bestanden, auf denen großentheils wenigstens Geflügel hätte gehal ten werden können. Diese TKatsachen zeigen schon die un zulängliche Verbreitung des Federviehs, ganz abgesehen von dessen Stückzahl. Ter durchschnittliche Federviehbestand eines Gehöfts betrug 1,36 Gänse, 0,56 Enten und 11,21 Hühner, zusammen also 13,13 Federvieh. Von Berlin abgesehen, war der Durchschnitts bestand am geringsten im Rheinland mit 9,11, in Hessen-Nassau mit 10,05 und auffälliger Weise in Schlesien Mit 10,31, am größten in Westpreußen mit 15,70, Pofen mit 17,18 und Pommern Mit 17,72. Daß der durchschnittliche Beftänd mit 13,13 Stück Federvieh über aus niedrig ist, ergiebt vornehmlich ein Vergleich mit dem sonstigen Vieh. Es entfallen auf ein Gehöft mit Viehbestand durchschnitt lich 4,81 Stück Großvieh und 6,99 Stück Kleinvieh, zusammen also 11,80 Stück Pftrde, Rinder, Sä-nse, Schweine und Ziegen. Die 5 Hauptviehgattungen erreichten also gemeinsam nahezu den Durch schnittsbestand des Geflügels, obwohl dieses weit weniger Raum und Pflegt beansprucht und ungleich leichter zu beschaffen und aus- zazithen ist als dar sonstige Vieh. s:j Dividenden und Taittikiüen. Die 35 deutschen Credit- banken erzielten im Jahre 1897 159,29 Million» Mark Brutto» Ueberlchust, waS aus dos wttbtnde Actiencapital 12,8 Proc. Brutto« Ueberschuß gegen 13,2 Proc. in 1896 ergiebt. Diese RbfchwScbung mag damit zufammenhängen, daß das Actiencapital mehrfach erdöht wurde und die ileutN Gelder Wohl nicht sofort eine recht lohnende Beschäftigung fand». Der Reingewinn belief sich aüf >22,76 Mil- liontst Mark und übersteigt den vorjährigen um 13,37 Millionen Mark Daran» sind 93,03 Millionen Mark Dividende sgegen 1896 8,75 Millionen Mark mehr) und 15,70 Millionen Mark TantiSmeti l-s- 2,0L Millionen Matk) gejohlt. Der Antheil am Reingewinn steigerte sich soitach für die Berwaltungen relativ mehr al« für die tzletioltaire, wobei immer üoch zu berücksichtigen ist, daß die Zähl dtr Dividenden auf den Pfennig genau stimmt, dagegeti außer den osfictell bekannt gemachten Tantiemen noch »er« schieben» Millionen unter anderen Namen, etwa al» Btatificaiionea, Provisionen oder al» garaatirte Lantidmrn nicht veröffentlicht sind. Nehmen wir an, daß bei jeder Bank ca. SO Perioneit an diesen Tantitzmen Dhesi haben, zusammen also ca. 1000 Personen, so siel auf stden durchschnittlich 15 700 ^l, eine al» Nebeneinnohme recht bettächtllche Summe. Nun ist jedoch za berücksichtigen, daß jede Bank «iUe Anzahl von industriellen Acttrn-Gesellfchastea unter ihre» Schutz genommen hat und deuselben regelmäßig «ufsicht»räkhe liefert. G» pflegt sogar ein förmlicher Turnus, nach welchem sulche AufsichtSrathS^telluttgen uater dir Direktoren, Aufsicht«, titth« und höheren Beamten der Banken za vertheilen sind, eiu« gerichtet zu «erde», und die ersten Würdenträger find oft tn einem halben, selbst gauztn Dutzend industriellen Unternehmungen AufsichtSrSthe. Dadurch verdoppeln sich dtr Lantiämen von 15,7 Millionen vielleicht ans 31 Millionen Mark, und die Einnahmen einzelner dieser Herren belaufen sich au» dtesen Nebenposten oft auf 100 000 und mehr. Man würde die» grrechtserkigt finden, wenn die Arbeit und BerantwUtkttUg dkkü OkOinne entspräche, aber die AufsilbtSrathS-Etellungen lind vielsach Ruheposten und nehmen nur den vorfitzendtä ttnstlich m Anspruch. Uetgrrecht ist Sik ttamelttlich, daß der Proeentfatz det TckUtiGmen nicht bei Erhöhung de« Acttrit« capitol« entsprechen» herabgesetzt witd. Die» geschah nur in wepigeti FSflea, j. Y. bet »er Drolschen Gen essen schäft»« an» der Dkuksche» Bank; tkuzelbe Verwaltungen, so die Berliner Sank, waren dreist geuag, »et Erhöh«», Yes Attkencipitil« den Procentsatz der Taa- ttämrn zu erhöhen. Da» neue Actiengesetz will hier Wandel schaffen, wird aber nichts erreichen, da die Actionaire schlapp sind. *— Unter dem Namen «ikylolyse" hat sich unlängst eine Actien-Gesellschast gebildet, die sich die Herstellung eine» neue« Treibmittels sür Kraftmaschinen zur Ausgabe gemacht hat. Dieses neue Treibmittel soll sehr gute Eigenschaften besitzen und besteht laut Mittheiluiig des Patent- und technischen Bureaus von Richard Lüvers in Görlitz, vertreten durch F. W. Graupenstein in Leipzig, aus einer Mischung von Spiritus und Petroleum ober ähnlichen Kchlenwasserftofsen, welche mit Cssigälher, Aceton oder dergleichen versetzt wird. Dieses Verfahren hat den Zweck, den Spiritus für den Kohlenwasserstoff auflöjungssähig zu machen und die Herstellung eines gleichartigen Gemisches zu ermöglichen. *— Der Jahresbericht der Handelskammer zu Norvhaufen äußert sich über Branntwein wie folgt: Zu folge der besseren Notirungen sür Getreide unb der gestiegenen Spt- rituspreise, welche gegen das Vorjahr in den ersten Monaten des Be- richlrabschinttes um 5, im Spätsommer um 9 Mark höher sich stellten, bedang auch Branntwein im verflossenen Geschäftsjahre höhere Preise. Tic Vertheuerung der Waare blieb, wie schon die Erfahrun gen früherer Jahr« gelehrt haben, nicht ohne Einfluß aus die Kauf lust. Ter Absatz war, zumal in ver Sommerzeit, schleppend uiid schwierig, und erst in den letzten Monaten des Jahres, als dle Vor aussicht einer größeren und ausgiebigeren Spiritusproduction eine Minderung der Preise Platz griff, wuchs die Kauflust, und das Geschäft wies bei steigender Nachfrage lebhaftere Gestaltung auf. Im Allgemeinen hielt der erzielte Gesamintiimfatz sich in Len vor jährigen Grenzen und hatte kein« Mehrung zu verzeichnen, obschon bei der durch den guten Ausfall der Ernte und den industriellen Auf schwung gehobenen wirthschaftlichen Lage der Trinkbranntwein con- jttmircnden Bevölkerungsclassen die Erwartung eines vermehrten Verbrauchs gerechtfertigt erschien. >— Die Zahlungsverhältnisse, Uber welche seit Jahren lebhafte Klage geführt wird, bedürfen dringender Besserung, insbesondere in Rücksicht ans das erforderliche beträchtliche B-'Iriebccapüal und bas mit dem Brennercidctriebe verbundene geschäftliche Risico. Die Inanspruchnahme übermäßig langer Ereditfristen führt zu häufigen geschäftlichen Verlusten, welche angesichts des geringen Nutzens, mit welchem die hiesigen Brennereien zu arbeiten gezwungen sind, sich um jo fühlbarer machen. Voraussichtlich würden solche Verluste nach Zahl und Höhe sick wesentlich mindern, wenn von den Nächstbetheiligten ans die pünct- lichc Beachtung der ortsüblichen Zahlungsfrist von drei Monaten gehalten würde. — Won anderer Seite wird geschrieben, daß das Branntweiugeschäft im Berichtsjahre teine wesentliche Aendernng erfuhr. Tie Preise, welche Ende 1896 nicht unbedeutend gestiegen waren, wichen nur vorübergehend zurück, um bald wieder auswärts strebende Tendenz zu zeigen. Wie zu erwarten war, bewirkte der höhere Preisstand des Branntweins verminderten Absatz und damit geringeren geschäftlichen Nutzen, andererseits aber brachten die steigen den Preise den Producenten, welche rechtzeitig ihre Einkäufe gemacht hatten, nicht unwesentlichen Gewinn. Tas Absatzgebiet des Nord hausener Branntweins erlitt keine Einschränkung, vielmehr scheint das hiesige Erzeugnis; auch in Gegenden, in welchen eS zeitweilig durch minderwcrthiave Producle verdrängt war, allmählich den verlorenen Boden wieder zu gewinnen. — Ter Vereinigung mittel- und ostdeutscher Tprilfabriken, welche am 1. October 1897 in das Leben getreten ist, brachten nach Angabe des Berichterstatters Vie hiesigen Brenurreibesitzer au? Befürchtung geschäftlicher Benach- ti,ciligiinzs anfänglich eine gewisse Abneigung entgegen. Allmählich scheint Vir Stimmung sich solcher Vereinigung freundlicher zu ge stalten, da durch die Wirksamkeit der letzteren der Preisstand für Sprit nur unerheblich beeinflußt worden ist und auch Vie sonstigen geschästlichen Unbequemlichkeiten, welche eine derartige Vereinigung mit sich bringt, im Laufe der seither verflossenen Zeit sich wesentlich gemildert haben. — Im Lause des Berichtsjahres wurden, angeblich für Rechnung englischer Eapitalisten, von Berlin aus Verhand lungen angekuüpsl, um die Nordhausener Brennereien insgesammt oder doch zum größeren Theile käuflich zu erwerben und zu einem Actieiiuntcrnehmen zu vereinen. Tas Vorhaben, dessen Verwirk lichung dem hiesigen blühenden Brennereigewcrbe sicherlich sticht zum Segen gereicht hätte, ist gescheitert und sind, so weit bekannt, die bezüglichen Verhandlungen endgiltig abgebrochen. vr. 7- E i s e ii b a h n t u n n e 1. Nach den Beschlüssen der General-Versammlung der Jura-Simplon-Eisenbahn ist nunmehr der Bau des Simplon-Tunnels als endgiltig beschlossene Sache an- zuseheu. Cobalo der Vundesralh nach Genehmigung des ihm seitens der Direktion zu leistenden Finanzausweises die Bewilligung zum Baubeginn ertheilt hat, soll mit den Arbeiten angefangen wetdkn. Für die Herstellung des Tunnels ist bekanntlich mit der Vaufirma Brandt, Brandau Eo. in Hamburg ein Vertrag abgeschlossen worden, wonach diese den Bau des 19 730 m langen Tunnels ein gleisig für 54,50 Mill. Francs übernimmt und innerhalb 6 Jahren fertigstellt. Nach seiner Vollendung wird der Simplon-Tunnel weit aus an der Spitze der großen Tunnels stehen, wie die nachstehende Liste, die alle Bahntunnels mit mehr als 4000 in Länge ausjählt, beweist. Tunnel Gotthard 14 990 ril, Mont Cenis 12 220 m, Növi- Genua (Giovibahn) 8260 m, Horsac-Tunnel (Boston) 7640 m, Se vern-Tunnel (England) 7262 m, Gatania-Palermo (6480 m, Sutro- Tunnel (Nevada) 6000 ni, Tvtley (Mtdlandbahn England) 5600 m, Stanbedge (Nordwestbahn England) 5000 m, Woodhead (Eentral- bahn England) 4850 m, Marseille-Avignon 4620 m, Belbo (Italien) 4240 ni, Kochen (Moselbahn) 4220 m, Paris-Lyon (Blaisy) 4100 m. Geplant find jetzt: Albula-Tunnel, St. Dernharv-TunNel, Scharnitz- Tünnel, doch wird keiner von ihnen in Vie Reihen der Großtuitsiels eintreten, wohl aber wirv dies der Fall seist, wtstn der Gedanke, das Aermelmcer zu unterschienen, wieder aufgeNömmen wird. Ca lais ist von Tover nur 33,5 km entfernt, bei dem gegenwärtigen Stand der Technik ist eS nur eine Geldfrage, Vas englische Eisenbahn system mit dem coittinenlalen zusammenzuschweißen, leiher aber steht hier da? englische Vorurtheil der militairischen Kreise hindernd im Wege, und so lange dies nicht gebrochen sein wird, wird der Dimplontunnel den ersten Rang in der Hierarchie der Eisenbahn tunnels einstchmen. *— ZirmGeschäftsganginVerbelgischenWoll- invnstrie schreibt man der „Leipziger Monatschrist für Textil- Jndustrie" aus Permers: Wie bereits berichtet wurde, ist Vie Stim mung für den Artikel Wolle fest und der Schluß der Londoner Auction hat ebenfalls eine sehr feste Stimmung bewiesen, hier am Platze haben Vie Händler ein große? Geschäft gemacht listv Vie Nachfrage ist fortwährend eine sehr gute gewesen, besonders nach billigen Sachen, T5chets, carbonisirtcn Kämmlingen und dergleichen, welche flott gegangen find. Heute nun klagt der HklNdter über zu iheurc Preise des RohmattrialS, welche in det That sehr Hoist sind. Die Lage der hiesigen Etreichgarnspinnerei läßt zwar immer noch zu wünschen übrig, allein e» ist doch immer noch Beschäftigung dorhast- ven, und Wenn der Nutzen auch eist kleiner ist, so wird doch noch etwas verdient, und eS wird sich das Geschäft schon noch mehr heben. — Das FabrikqtionSgeschiift im Allgemeinen geht gut rind nach Stühlen ist starke Nachfrage; man sayt, daß hier keine Webstühte mehr zu vermiethen find. Es wird b-llig gearbeitet und muß der Fabrikant sich ost Mit 2 Ptoc. Nützen begütigen. Große Erträgnisse wie früher sind nicht mehr zu erzielen, aber dtr Wohkflaüd hebt sich trotzdem, da Man die Ausgaben beschränkt. — Eine Jndusttir, welche gar nicht ,u klagen hüt, ist die Kantmgatnsptnnerel; dieselbe ist zufrieden Ist Brzug auf Preise «nd geht in jedtr Beziehust- gut. Lanvwiethschaftllches. -o- Pittttt, 10. Juni. Große Befriedigung htrtlcht kn unseteü landwirtblchaftlichen Kreisen darüber, daß itt da» Programm der nächsten Monat In Dresden abzuhaktenden 1b. WaNderberkatstist« lung der Deutschen Landwirthichafts-Gesellschast auch rin AuSflüg tn da« Pirnaer Saatzackftgebiet aufgrnoMmeit ist. Man fährt vdn Dresden gemeinsam nach Niedersedlitz, von wo au» dann die verschiedenen Betriebe der Pirnaer HochebeNt mit Roggrnsaatzncht besucht werden soflea. War unser Pirnaer Rdggen immer schon im besten Ruf», so hat sich die Nachfragt Nöch gaiit wesentlich gesteigert, nachdetn Man »« einer kesteit OrggNIsattoti der Zuchtgrnoffenfchllft verfißritten sft. Nat Matt» läßt sich nün gewsß auch von dem ßeddrstrhenden Besuche voll jandwlrthfchastilchtti Gästen au« den verschiedensten Thtilea Deutschland« erwarten. I-. Wnl»e«h«rg, 10. Juni. Makfenfund von Enger« lingtn. Neutich rrzklbste ein Landwirih km benachbarten Ziegel heim, daß tr beim ANriaueN de» Krallt« »No RllVtNfelde» aüf einet Fläche von nicht ganz Äcker llvtr io 000 Stück Enaerllügt odet Ackermadrn habe hinter dem Pflügt tüdten lllfftn, wozü tt sich btfotivert durch die im vorigen Jahre rillt«»« Schßdkguflg voll gellest 8 Futztt Nützen llllf feiner einspännigen Wirttzschaft vtraalaßt gefühlt Hatz«. Die Mühe, welche die Tötztüllg Restr Edgerllllge verursacht hllt. wird sich da gewiß reichlich lohnen, itt leuchtet überstäupt eia, »aß bei solche» Mafien da» Äufttsen oder Tödteu diestr Heystvlistß» rmpsehlenSwerth ist, weil dte Maden die Wurzeln der Pflanzen.bet« wüsten und dle sich au» dtst Madrll «twickelstdest Kiftr VN Obst« und Waldbilum« ihre« VlLtNrfchMucktt ßrranbra. Di, Engttltngt fangen sich tbertzie« viel leichter al- »er geflügelt, Käfer; »«merkt sei noch, daß jenes FelhgrundstÜck hinter etarm Landgehölz liegt, «nd dieser Umstand vielleicht etwa» zu diesem Mafirofun» beige« tragen hat. )-< Seuchensälle in Mai 18V8. Wenn auch, wie ln früheren Jahren, die Maul- undKlaaeaseucht noch nicht vollständig erloschen ist, so tritt sie tz»ch immer noch sporadisch auf, und es waren in »em tzuttlichen Berichte »er Beterinäreomurisfion im abgelaufenen Monate wiederum zehn NeuauSbrüchr zu »erzeichnen (im Leipziger Schlacht- unb Viehhose 2). Arg grasfirt auch »er Milzbrand unter dem sächsischen Rindviehbestand«; «» waren im Mai 35 Einzelfälle gemeldet worden. Zwanzi, Mal — «ine un heimlich hohe Ziffer! — ist weiter in dem BekichtSmonate dieL »ll - wuth constaiirt worden. Der minder gefährliche BlSSchen- auSfchla, trat in 14, die Räude und der Notz in je einem Falle auf. Ter letztgenannten Krankheit fielen im verfloffenen Jahre im deutschen Reich« 603 Pferde zum Opfer; davon wurden von Preußen 481 Pferde mit 149 000 Mark bezahlt. Sehr hohe Sum men fordern auch die Entschädigungen sür an Milz- und Rttulch- brand umgestandene Kühe; Preußen zahlte im letzten Jahre hierfür 505 696 Mark und die anderen Bundesstaaien 430 000 Mark. Wie viel Geld in einem Staatswesen gespart wird, wenn eine Seuche nahezu oder vollständig erlischt, ersieht man daraus, daß da» Könitz- reich Württemberg den Viehbefitzern für durch die Maul- und Klauenseuche erlittene Verluste im Jahre 1896 säst 87 SSO Mark zahlen mußte. -4- AuK GgchskN-Altenbltrg, 10. Juni. Da» Getreide hat sich nun so weit entwickelt, daß der Roggen in voller vlüthe steht. Die Kornfelder lassen nirgend» zu wünschen übrig. Die Befürchtung, daß der Roggen wegen seines dichten Stande» und großer Ueppig- kelt sich vielfach legen werde, ist nur vereinzelt berechtigt gewesen. Die Halme sind vielmehr zu seltener Höh« empor geschossen «Utz können nunmehr nut durch groß» Unwetter viedergeworfen werden. Falls aber die Blüthezeit vorüber ist, verursacht Las Lagern des Getreides nie so großen Schaden, als wenn dies frühzeitig geschieht. Am schönsten siebt freilich der Weizen, der im Schießen begriffen ist. Wenn dec Wind durch die Weizenfelder weht, vrrursvcht er ein Äeräuscst wie in den Rohrteichen, rin Beweis, daß die Halme sich recht kräftig entwickelt haben. Nicht fo günstig sind die A«-sichtrn bei den Somniersruchten. Hier und da ist sowohl der Hafer al- die Geeste sehr verfallen. Die Einsaat in zu nassen Boden zeitigt be sonder» in Auseidern schlimme Folgen, und von der Witterung der kommenden Wochen wird eS abhängen, ob sich det Stand der Sommtrfriichtr etwa» befriedigender gestaltet. Der eingesäete Klee ist theilweise fo spärlich aufgegangrn, daß eine Nachsaat staltsinden mußte. Dagegen ist über den Stand des Futterklee» ktistr Klage zu hören. Auch das Naygras stand so vorzüglich, daß dir Ernte, welche fast allerorts vorüber ist, voll befriedigt. Mit der Heuernte hat man überall begonnen, zumal dir Pflanzzrit für Rüben erst in dieser Woche sich günstiger gestaltete, weshalb man an verschiedenen Orten mit der Heumahd früher beginnen mußte al- mit dem Pflanzen der Rüben. Die Gurken sind zwar frühzeitig in- Land gekommen, aber die kalten Nächte gegen daS Ende des vorigen und bei Beginn dieses Monat« haben arg gehäuft, weswegen wiederholt junge Pflänzchen ausgesetzt werden mußten. An das Stecken ver Kraut« pflanzen kann noch nicht gedacht werden, La dir Pflanzen noch zu klein sind. Wo es trotzdem stattgefunden hat, handelt es sich nicht um Futterkraut, sondern um Culturkeautarten, deren Häupter Sur Sauerkrautsabrikation Verwendung finden oder zu anderen Zwecken in den Handel gebracht werden. Die Kartoffeln gehen noch aüf und scheinen gut zu kommen. Post-, Telegraphen- und Fernsprechwesen. Frrnsprech « Automaten, d. h. Fernsprechäpparote, welche ^eest Nach Einwurf eine» bestimmten Geldstückes benutzbar sind, wirken von der Neichs-Telegraphenverwaltung vorau-sichtlich in der nächsten Zeit in Verkehr gebracht werden, wie un» aus Berlin berichtet wird. Dort wird Geschäften, welwe den ganzen Tag geöffnet sind, die Ausstellung derartiger Automaten angetragen. Diese Neueinrichtung verspricht — unter der Voraussetzung, daß die Apparate sicher suNctionieen — für den kleinen Geschäftsverkehr wetthvoll zu werdett. Literatur. H F. L. NSode's Praktisches Handbuch der tzattdels- Corresponvcür. Bearbeitet von WilhelÜ1 D t g e n e r. — In 20 Lieferungen. Frankfurt a. Main. I. D. SauerlSndtr's Verlag. — Von diesem für die kaufmännische Cortespdüdeiiz Mit dem Auslande so überaus wichtigen Werke ist vor Kurzem die 20. Lieferung erschienen, mit der das Werk abschließt, jo vaß es nn« auch in seiner Neubearbeitung ein abgeschlossenes Ganze bildet. Ueber- sehen wir den Inhalt, fo können wir nur bestätigen, daß mit der Durchführung und Erneuerung des Rhvde'ichen Handbuches der Hanvciscorrespondenz Tas gehalten und erfüllt würde, was man Im Prospekte versprochen halte: Es ist eiüc außerordentlich reichhaltig«, aus Originalbriefen und GcschäftSaüssätzen elitnontmtne Phraseo logie der kaufmännischen Correspondenz in alphabetischer Ordnung mir daneben stehender Ilebersetzung ins Französische, Englische, Italienische und Spanische. So erfüllt das Buch in dieser Form unh Zusammenstellung seine» Zweck umsomehr, als man sich aus Vie Richtigkeit und Zuverlässigkeit der Ueberjetzuna verlassen kann, so daß dir Correjpondent, der sich des Werkes jum Nachschlagen bedient, nicht Gefahr läuft, in dein Labyrinth kaufmännischer Au« drucksweise tm brieflichen Venehr mit deM Ausland« stecken A bleiben. Fürwahr, die F. L. Rhodt'sche Handelscvrrelpdnden, G in ihrer Neubearbeitung rin Hilfsbuch des internationalen kauv mSNiiischcn Britfiocchsels gewdrdcn, das sür den praktischen Gebrauch sich als fast unentbehrlich erweist. Export. Organ des „Eenttalvereins für Hakdelsjeogkaphii und Förderung deutscher Interessen im Auslände». Die in Berlin am 9. Juni erschienene Nr. 23 enthält: Einladung zur General- Versammlung des Centralvereins für Hgnvelsgeographie p. f. w, — Die Reichstagswahlen und die ventschc Wirthichaftspolitik. — Europa: Tie Unruhen in Italien. — Afrika: Die Congo-Eisenbahn, — Centvalamerika und Westinvien: Deutsche Colonisation in Mexiko von O. Fink. — Südamerika: Brasilianisch-; Lohnverhkiltt nifse von Coloniödirectyr Cannstatt. Dec Hehrer Roty in Santa Eaiharina. — Aus wissenschastlichen Gesellschaften: Gesellschaft für Erdkunde zu Beilin. — VereiNLnachrichten: Comoierzienrath. Or. Oskar Popp« f. — Literarische Umschau. — Brieskästen. — Deut sches Exportckrtsierlaget. — Dtüksches Exporkkureäir. G 12 3S2 75 498 99 52ks 22 tzlS 975 liogst 1S2 12 vr --M3 680 969 19041 247 65s 20018 28 4ltz 18 »4l 611 709 42 848 951 94 21117 238 362 529 774 813 32 67 223V5 52? ysz 127 57 487 26113 28 231 zgz gz ggg g» «g gzq 832 30157 287 474.77 Stt I 1B2085 23'1 396 S6ll,stj3 3S102 264 31? 82? 903 34158 89 280 493 518, 35 Ä4 905 35M 391 400 Ä7 36172 20« 483 771 37051 375 452 SS 63t 705 38113 49093 187 505 M 68 66 870 947 50049 114 47 89 26 40 939 tUM) 181 492 754 R11T454 S8 5l2 61 6! 297 671 777 86/7- 93 54016 536 718 W K M si 37Y M st)- gs 39 «Hiss 193 K 4Ä 87346 621 6V 746 904 .«688 971 59188 426 »42 626. «ö ütloöstt SHU»« werveü vom 31. Dtetmtzet 1898 cktz dkl DtzrlHnM» in tzttplltz »«iHlt. Herlvssürtzgkm Lifte der kn Rk 44. Ziehung nm 2. Jüni 1898 «iitMöosikü 3'/- proc. Stoätsschulven - E»sse,nschiistk .Vöin Iahte 1867. Setie t zu je 1500 Mart. -kt. id 9l 34t 87 4?7 901 1093 302 849 981 SS 2(B4 170 275 -73 80 83? 30l2 69 2lz 337 457 645 915 4184 351 804 920 5157 225 44 53 386 4«. 7 36 «70 807 33 58 975 86 6036 325 817 987 7167 350 497 588 620 745 86 885 963 8081 342 403 557 820 S3 87 91 991 9Y42..U9 LS 46 243 50 324 SO IV094 511 16 762 75 809 11028 418 556 678 72S. — Serie II zu t« MO Mark. Nr. 40 158 75 213 398 404 57,619 24 43 83 723 846 80 1049 64 110 294 530 756 88 2157 366 435 648 804 3150 486 513 620 87 4078 123 257 464 785 802 48 54 S6 9S4 5193 207 43« 82 96 539 854 6216 462 850 58 7022 78 427.65 70 579 8Ä 56 82 964 8016 27 146 98 230 Z98 445 684 786 923 9131 54 83 24tz S?7 63 10107 787 939 1,1141,307 444 78 500 72? 864 85 916 12013 36 58 140 254 057. 86 M lsO28 12g 216 46 412 568 77 630 66 82 780 937 64 1403! 98 600 Ä 1610! 81 660 RO M «... . - 490 521 681 716 17 39 23036 141 239 309 98 46 958 91 94020 136 77 625 908 25160 305 489 S34 490 618 SS 991 27200 20 76 77 99 429 533 ' 61 28535 670 934 29211 487 634 711 96 8" 787 839 31040 227 350 571 91 750 980 32' DK Mr dir Ab rr, Di. Exp Stöfs en» l r Kathar Wc nionta einand same s immer Reiche strebt zwei Rechte das C gestellt würde unentli seiner zeit S sügunc gnügei Letzter der Ü Initia lachen! man d übersä Partei (rentr; Meh er ma natior ist. 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