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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.06.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980613025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898061302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898061302
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-06
- Tag 1898-06-13
-
Monat
1898-06
-
Jahr
1898
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Die Zünd« Hütchen-Patronenfabrik Se liier. Brllot in Schönebeck, Prag und Riga beschloß 10 Proc. Dividende zu vertbeilen. Der Gewinn beträgt 123327 fl. Da» Erträgniß diese» Jahre- dürst« laut de« Geschäftsbericht» einen Ausfall wegen der Depression auf den Exportgrbietrn erleiden. * Landau, !3. Juni. Der „Daily Shronicle" zufolge wird der Gesandte der südafrikanischen Republik vr. Leyd» während seine» hiesigen Aufenthalt« Verhandlungen zur Aufnahme einer An leihe im Betrage von 5 Milltouen Pfund Sterling eröffnen Inhalt -er dauernden GewerbeausfteUung. Hau-wirthschastliche-. H. Dir hanSwirthschaftliche Abtheilung der dauernden Gewerbe- außstellung umfaßt außer den bereit» genannten noch nachfolgende Firmen: August Wellner Söhne, Aue i. S-, Tafelbestecke, Service rc. in Alpacca und Alpaccosilber: Gebr. Baltz, Leipzig, kupferne Bade öfen; Adolf Jena, Leipzig, Kinderspielplatz; Carl Thieme, Leipzig, ein Ausziehtisch System Ruscheweyh; W C. Döbler, Leipzig, Wermuth- wein; I. A. Hietel, Leipzig, Stickereien; Aug. Schmidt, Wilsdruff- DreSden, Waich- und Wringmaschinen; G. A. Iaenisch, Leipzig, eiserne Bettstellen; M. L- Zechendorf jun., Leipzig, Kaiharinrnstraße I, verschiedene Korbmöbel und Korbwaaren; Rudolf Plesse, Leipzig, Nürnberger Straß», eine Kücheneinrichtung; Hermann Fischer, Leipzig» Lindenau, eine Wäscherolle, D. R. P.; ÖSkar Schöppe, Leipzig, elektrische Kochapparate; C. Aug. Waase, Schedewitz i. S.; rin EiS- schrank; R. v. Bandel, Dresden, oxydfrrie Steingut-Ei-schränke; A. Beurer, Leipzig, Promenadenstr., Orfen, Herde, Badeeinrichtungen, Closet»; Max Löhne, Leipzig-Lindenau, eine Auswahl Bilderrahmen und Spiegel; Förster L Perrin, Naumburg a/S-, rin Lustregulator« Kachelofen; A. W. Bär L Co., Zschopau, bunte baumwollene Waschstoffe; Felix Syhre, Leipzig, Grorgenstr. 8, Neuheiten in Spulen und Kärtchen; Wilhelm Hüttenrauch, Magdeburg-Neustadt, verschiedene Stürmers' Patentstühle; Franz Leine, Naum burg a/S., verschiedene Borstenwaaren; Max Trier, Leipzig, Brühl, ein Schrank mit confectionirten Pelzwaaren; G. Kellerer, Schleusingen i/Th., WandreliefS und Thierbilder aus Hydroliths; Hermann Tänzer, Leipzig, Albertstraße, Grudeöfen; Frau Franz Müller, Leipzig, Ritterstraße 16, Hühneraugensalbe; F. H. Schilbach, Leipzig, verschiedene Trockrncloset«; Richarv Laube, Leipzig, Auerbach's Hof, Sviritusgasherde „Barbaroffa"; Balduin Oehme, Leipzig, Küchenholzspalter „Knick-Knack"; Gebr. Trauzold, Leipzig, Blumengaffe 5, verschiedene Universalküchenstühle; Oscar Förster, Freiberg i. S., patentirte Wringmaschinen; Friedrich L Liucke, Leipzig, Betten und Leinenwaaren; Joseph Feller, Leipzig, ein combinirter Kleiderschrank und Schreibtisch; Oswald Faber, Lindenau, verschiedene Hausturngeräthe; R. Pommer, Leipzig, rin offener Kutschwagen; F. W. Geitzler, Leipzig, ein Zimmerbillard; W. Neuschütz, Leipzig, Mostrich- und Speiseölproben; Wilhelm Felsche, Leipzig, Chocoladen und Cacao; Seegers, Kester L Perlitz, Leipzig, ein offener Kutschwagen; Friedrich Trcbst, Leipzig, rin offener Kutschwagen; Rich. Lincke, Nachf. Rud. PaprLik, Leipzig, eine Halbchaise. Frühere Zeichenbenutzung berechtigt Ein- tragungengegenübernichtzurWeiterbenutzung des Zeichens. Originalmilkheilung des Patentanwalt Sack-Leipzig. Man findet unter Industriellen und Gewerbetreibenden nicht selten die Anschauung, daß die früher stattgefundene Benutzung eines Zeichens seitens eines Einzelnen diesen letzteren auch berechtige, das Zeichen weiter führen zu dürfen, wenn dasselbe von dritter Seite für die gleiche Waare gesetzmäßig zur Eintragung gebracht, wurde. Diese Anschauung ist eine unzutreffende und zwar aus dem nahe liegenden Grunde, weil eS dem früheren Zrichenbenntzer frei stand und eS ihm gesetzlich möglich war, für das von ihm benutzte Zeichen sich einen Schutz zu verschaffen. Dadurch, daß er es unterließ, daS Zeichen für sich allein durch gesetzliche Eintragung zu sichern, hat er sich der Wirkung dcS Gesetzes zum Schutz der Waarenbezeichnungen begeben, d. h. er hat auf den Nutzen, den dar Gesetz ihm bietet, verzichtet. Ein Anderer hingegen, der sich das Zeichen gesetzmäßig schützen ließ, hat selbstverständlich auch die Wirkung des Schutze» für sich unb kann deshalb allen Anderen die Benutzung seines eingetragenen Zeichens, auch wenn dasselbe von einem Einzelnen früher benutzt, aber nicht eingetragen war, verbieten. ES rrgiebt sich au« dieser Sachlage, daß eS vortheilhaft ist, Zeichen, sobald man sie im Verkehr einzusühren beginnt, auch thunlichst bald schützen zu lassen. Mansfelder Gewerkschaft. Auf die unter meinem Namen veröffentlichte Artikel-Serie über die Mansfelder Gewerkschaft ist in Ihrem Blatte eine anonyme X. V. 2. gezeichnete Erwiderung erschienen, welche sich al» eine Berichtigung meiner Ausführungen bezeichnet. Vom persönlichen Standpunkt aus möchte ich zunächst der Ver sicherung Ausdruck geben, daß es nicht im Entferntesten meine Ab- ficht gewesen ist, gegen Mitglieder der Deputation irgend welchen persönlich kränkenden Vorwurf zu erheben, und daß ich e» bedaurr, wenn dennoch Mißverständnisse nach dieser Richtung entstanden sind. Ich bin mit peinlicher Sorgfalt bemüht gewesen, meinen Aus führungen jede persönliche Spitze zu benehmen, und werde ich diesen Tact auch fernerhin in Wort und Schrift zu bewahren suchen. Um so mehr muß ich eS andererseits beklagen, daß trotzdem dir Herren X. X. 2. mich einer Unterstellung zeihen. Ich glaube wohl nirgend» bezweifelt zu haben, daß die Depu taten den von der Direktion verfaßten Geschäftsbericht mit vollster Uebrrzeugung unterfertigt haben, ebensowenig habe ich denselben zugemuthet, daß sie gegen ihre bessere Ueberzeugung einen schön gefärbten Bericht hätten veröffentlichen sollen, bloß zu dem Zwecke, um die Lourse auf ihrer Höh» zu erhalten. Derartige» ist in meinen Ausführungen nirgend» enthalten, und muß ich daher den gänzlich ungerechtfertigten Ausdruck „Unter stellungen" nachdrücklich und ernstlichst zurückwrtsen. Ich habe nur die Meinung ausgesprochen, daß der schwer verständlich, Geschäfts bericht durch eine unzweckmäßige Vruppirung theilweise nicht ganz richtiger Ziffern di» Sachlage al» rin» ungünstigere erscheinen lasse, al» die» nach meiner Ueberzeugung in ven vorliegenden Verhältnissen thatsächlich begründet ist. Dies« Meinung, welch» von zahlreichen anderen urtheilSsähigrn und gut unterrichteten Persönlichkeiten voll gethetlt wird, hab» ich ia ausführlicher Weise durch Lhotsachen und Zahlen zu begründen gesucht. Wenn ich da durch mein und anderer Leute Tigenthum gegen »in« tiefgehende und meine» Dafürhalten» nicht gerechtfertigt» Tinwerthung zu schützen such,, jo dürft» die» doch woyl mein und jede» Kuxbesitzer» gute» Recht sein. Uebrigen» sinh hi, Herren X. V. 2. sehr im Jrrthom, wenn st« glauben, daß dies« plötzlich« tiefe Herabsetzung des Marktwert-«» der Kuxe nur einer kleinen Hpeculanteagruppe und einigen Hitz köpfen unangenehm und nachth«tlig grwrsrn sei. Abgesehen vielleicht von einigen sehr reichen L«ut»n, di« sich um den LourSwerth ihrer Papier, überhaupt nicht zu kümmern brauchen, dürft« di« große Mehrzahl aller Kuxbesitzer von dem gewaltsamen EourSsturzr sehr unangenehm berührt worden fein, den« schließlich kann e» keinem Menschen erfreulich sein, den Verkauf-werth feine» Besitze» ur plötzlich um SO Proc. herabgesetzt zu jeden. Besonder» empfindlich wurde» hierdurch «in« recht stattliche Anzahl kleinerer Lopitalisten getroffen, welche vielleicht di» spärlichen Erträgnisse ihrer Staat»- Papier« oder ihre» sonstigen Einkommen« durch den Erwerb einiger Kuxe aufzubessern hofften, die sie, sortgerisfen van der allgemein günstigen Meinung und darin bestärkt durch di« verheißung-vollen Morte, welch» der Sachlage aus dem vorjährigen Gewerkentag» von berufenster Sette gewidmet wurden, zu hochgesttegenrn Eoursen kaufte». Seit ungefähr 1>/, Jahren haben die Lourse ein« ungefähre Höh« von 1000 und mehr behauptet, und hat sich meiaet Wissen« iettber nicht» ereignet, wa» den iaarren Werth der Kux« wesentlich verändert haben könnte. Denn den «tugetteteue» ungünstigen Factorra stehen andere günstige Factoren stark au»girichrad gegen über, so daß meine- Dafürhaltens die Lage der Gewerkschaft im Ganzen heute eher günstiger als ungünstiger zu brurtheilen wäre als vor einem Jahre, e» müßte denn sein, daß die Herren X. V. 2. von besonderen Dingen und Verhältnissen Kenntniß haben, welche bisher mir und den Kuxbrsitzern überhaupt unbekannt geblieben sind. Im klebrigen freut «S mich, daß meinen Ausführungen die An- erkennung zn Theil wird, daß darin viel Neue-, Wahres und Be- lehrendes besonder- für das große Publicum nnd die kleinen Capitalisten enthalten sei, für welches Publicum meine Verösfent- lichungen allerdings in erster Linie bestimmt waren: ganz besonders aber freut eS mich, die Nothwendigkeit klargehaltener Geschäfts- berichte sowie der Einsetzung einer selbstständigen kaufmännischen Direktion nunmehr auch seitens der Herren X. V. 2. rückhaltlos anerkannt zu sehen. Auf dem letzten Gewerkentage ist ja leider die Nothwendigkeit einer kaufmännischen Leitung nicht allseitig anerkannt worden, auch ist gerade dieser Umstand für mich sehr mitbestimmend für die Veröffentlichung meiner Artikel gewesen, welche für diese Nothwendigkeit Propaganda machen und Stimmen dafür werben sollen, die auch recht zahlreich an mich einlausen. Was jenen Theil der Erwiderung anbelangt, der als eine Widerlegung meiner An sichten gelten soll, so scheinen mir, offen gejagt, diese Ausführungen eher geeignet, meine Ansichten zu bestätigen als sie abzuschwächen, insofern als eine sachliche Widerlegung der Letzteren darin doch kaum zu erblicken sein dürfte. Wie erinnerlich, gipfelten meiue Anschauungen in folgenden drei Punkten: 1) Daß in Folge deS enormen Besitzthum» der Gewerk- schäft und der außergewöhnlichen Fundirung des Unternehmen» die Kuxe unter allen Umständen einen sehr hohen inneren Werth be sitzen. 2) Daß auf Grund 20jähriger Erfahrungen Reinerträgnifse von durchschnittlich mindesten» 50 auch fernerhin mit Sicherheit zu erwarten sind. 3) Daß diese Reinerträgnifse bezw. Ausbeuten durch neu hinzugrtretene oder demnächst noch hinzutretende Factoren künftighin eine allmähliche, eventuell bedeutende Steigerung mit großer Wahrscheinlichkeit erwarten lassen. Nun suche ich ober ia der „Berichtigung" vergeblich nach einer sachlichen Widerlegung dieser Ansichten. Ich finde darin lediglich Aeußerungen über Loursbewerthuug, Kupfer- und Silberpreise, über Arbeitslöhne, sowie über die Chancen des Kalibergbaues. Alle» Dinge, über welche die Ansichten sehr auseinander gehen. Betreffs des Letzteren verwahre ich mich übrigens dagegen, als hätte ich in dieser Richtung überschwänglichen Erwartungen Ausdruck gegeben oder gar die kindischen Hoffnungen getheilt, denen sich Einzelne in crasser Unkenntniß der Verhältnisse früher wohl hingegeben haben mögen. Alles, was die Herren X. X. 2. bezüglich der Chancen de» Kali- Unternehmens auSsprachen, ist doch sicherlich im vollen Umfange auch dem verstorbenen Leuschner bekannt gewesen, der aber darüber ganz anders grurtheilt haben muß, da er sonst wohl schwerlich auf dem vorjährigen Gewerkentage die wörtliche Aeußerung gethan haben würde: „Der Kali-Bergbau sichert mindestens aus ein Menschenalter der Gewerkschaft gute Erträgnisse, auch wenn die Kupferpreise recht dürftige bleiben sollten." Nun hat aber die Ge werkschaft fast ihre ganze diesjährige Kupserproduction, auch die noch zu gewärtigende, im Vorhinein zu Hohen Preisen verkauft und haben auch die Silberpreise sich wieder beträchtlich gehoben. Alles in Allem vermag ich daher in der Erwiderung der Herren X. X. 2. nur den Ausdruck rein subjectiver, wenn auch sicherlich beachtenSwerther Meinungen zu erblicken. Wie irrig aber derlei subjective MeinungS-Aeußerungen sich erweisen können, selbst wenn sie von bestinformirter Seite stammen, dos hat man recht deutlich zur Zeit der Wassereinörüche gesehen, wo manche der Verwaltung nahestehende Beamte und andere Persönlichkeiten sich ihre» Kux besitze» zu sehr niedrigen Preisen entäußerten und selbst der Ober- Berg- und Hüttendirector Leuschner sehr pessimistischen Anschauungen huldigte. Und dennoch erfreut sich die Gewerkschaft, von den Kali funden ganz abgesehen, heute, nach wenigen Jahren, wieder einer glänzenden Position. Ich werde daher an meinen Anschauungen festhalten insolauge, als dieselben nicht von autoritativer Seite in sachlicher Weise wider legt werden. Wenn die Herren X. V. 2. den Kuxen nur einen CourSwerth von höchstens 800 zuerkennen, so glaube ich doch nach wie vor, und zwar in Uebereinstimmung mit anderen unterrichteten Persön lichkeiten, daß Diejenigen, welche ihre Kuxe mit 1000 bezahlt haben, in einiger Zeit ihren Cours vielleicht mit Agio Wiedersehen, inzwischen aber eine ganz annehmbare Durchschnitts-Verzinsung empfangen werden. Ernst Süßmilch, k. u. k. Hauptmann. Ter Separat-Abdruck meiner vier Artikel ist bei Pietro Del Vecchio hier (welche Firma au» Gefälligkeit den Vertrieb übernommen hat) zum Preise von 15 (excl. Porto), in anderen Buchhandlungen zum Preise von 25 erhältlich. Al» Anhang wurde den Artikeln ein Abdruck der Statuten unv »in Auszug des Geschäftsberichte» der letzten 28 Jahre beigefügt. Wir haben Herrn Hauptmann Süßmilch gern noch einmal das Wort zur Besprechung der Mansfelder Gewerkschaft gestattet, wie wir daS auch bei sachlichen Einsendungen anderer Meinungen tbun würden, müssen aber ausdrücklich feststellen, daß die ausgesprochenen Ansichten immer nur von den Einsendern vertreten werden. Die Redaction einer Zeitung ist nicht im Stande, eine Nachprüfung jeder einzelnen Ansicht vorzunehmen, am allerwenigsten aber bei einer Gewerkschaft wie Man-feld die Hauptbücher, dir LieferungSabschlüsse und fonstige Intime Vorgänge, noch viel weniger die Qualität der einzelnen Maaren, die Abballwürdigkeit der Flöhe, die Festig keit und Sicherheit der Grubenanlagen, ihre Reparatur- und Er« neuerungSnothwendigkeit zu kennen, noch weniger weiß sie, welche- Interesse die eine oder die andere Gruppe der Kuxbesitzer am Sinken oder Steigen der Preise hat. Wir sind in letzter Zeit mit Briefen und Zuschriften aller Art überschüttet worden, Vorwürfe und gute Rathschläge, Zeitungsausschnitte, Aussagen von Eislebener Be wohnern, Klagen von Kuxbesitzern über einen zeitweiligen Rückgang der Course hat e» nur so geregnet. ES ist daraus ersichtlich, daß daS kleine Publicum in geradezu erschreckender Weise sich der Mansfelder als eines Svielpapieres bemächtigt hat, in dem müh same Ersparnisse angelegt werden, um ain Cour- zu verdienen. Ein so jchwereS Papier wie die Mansfelder ist aber durchaus nicht zu einem Spielpavirr geeignet, und wer nicht mit Ruhe und Gelassenheit EourSschwankungen von 100 und 150 Mark über sich ergehen lassen kann, der soll die Hand von einem solchen Papiere lassen. Solche selbstverständliche Ermahnungen sind last tagtäglich zu lesen: wenn sich Niemand darum kümmert, so ist daS eigene Sache, Vorwürfe prallen an un» ab. Erst in jüngerer Zett sind die schweren Bergwerk-Papiere wieder in weitere Kreise de» mittleren Publicum» gedrungen und wie all« Jndustriewerthe mit einer Hast und Begierde ausgenommen worden, die nicht den inneren Werth de» Papier» berücksichtigen, sondern nur in fieberhafter Erregung, ohne Verständnis für di« Lage de« Markte«, den Cour» verfolgen und mühelos rin paar Procente schlucken wollen. Di» Hochflut- der Industrie und der Course kann sich auf dir Dauer nicht halten. ES kommt nicht darauf an, ob die Abminderung in diesem Jahr« oder im nächsten fühlbar in die Erscheinung tritt, »S ist aber sicher, daß di» Jndustriewerthe zum großen Theil« mit Aussichten in die Zukunft diScontirt werden, di» durchaus nicht sicher sind. Alle ernsten Zeitungen weisen darauf hin. Nicht di« eigentliche Bürs, macht jetzt di« Cours», sondern das Prtvalpudlicum, dos sich um den goldenen Tisch drängt; den besten Beweis hierfür giebt ein Brief deS verstorbenen Bankiers Schwabach (S. Bletchröder), der schon im Januar den höchsten Stand der Cours« erreicht glaubt«. Wir halten di« deutsch« Industrie für gut und solid, und wenn ArbiiterauSständr auSbleibrn, d«i Ernte da- hält, «a» st« verspricht, und d«r Krieg bald beendet wird, auch noch für rrntab«!, wir sehen nicht zu pessimistisch in di« Zukunft, aber so rosig, wi« man si« sich beim Lesen de» EourSzettel« vorstellt, ist sie nicht. Um nun auf Mansfeld »orückzukommen, so ist, wie gesagt, da» Papier, sehr »um Nachtheil der Stabilität de« Sourle«, in sehr viel, kleine Hände gekommen. An einer Stabilität hat aber auch in erster Liui« unser« Stadt b«t ihrem Besitz große« Interesse, daher kann ihr z. V. auch nicht damit gedient sein, daß man Mantfrld „gründet" und ein 80 Millionen-Papter schafft, da» noch leichter zu mobilisiren ist al« jetzt di» Kuxe. An der Blüth» Man«feldS, an dem, so zu sagen, persönlichen Gedeihen der Gewerkschaft haben aber auch Kreis», di» kein» Kuxe besitzen, Anth«il, di« wtrthschaftlichr, sociale und politisch« Lag» de« ganzen GrbirgSkreise« muß berücksichtigt werden. I, mehr Licht daher in di« Verhältnisse gebracht wird, ;« mehr da« unparteiisch« Publicum oufgeklärt wird, desto mehr thnu wir unsere Schuldigkeit. Redaktion br« „Leipziger Tageblatt»«". Vermischtes. Leipzig, 13. Juni. Brasilien ist bekanntlich so gut wie zahlungsunfähig. Für einen dec letzten Coupons hat es nur durch Verkauf einiger Schiff« die Deckung herausschlagen können. Da- Land ist mit seinen 3 Milliarden überschuldet, die Productenpreise, besonder» Kaffee, gehen zurück, die Regierung hat die Pflanzer nicht angeregt, besser und billiger zu producircn und sich dagegen für eine für das Land jetzt durchaus unnüthige Förderung der einheimischen Industrie interessirt. Die politischen Verhältnisse sind so traurig als möglich, der WechselconrS steht auf 7"/„ck, kurzdas Land isteigentlichpleite. Nun accordirt es auch richtig. — Die „Times" melden aus Rio de Janeiro vom 11. d. M.: „Es wird berichtet, die Regierung habe mit 7 einheimischen und 5 fremden Banken ein Abkommen ge- troffen, nach welchem die Conversion der 4proc. Goldanleihe von j88O (?) in eine 5 proc. Papieranleihe garantirt wird. Die Bonds-Inhaber, welche die Bedingungen der Regierung annehmen, erhalten eine Prämie von 25 Proc.; Diejenigen, welche sie nicht annehmen, erhalten den Werth ihres Guthabens in der Pavieranleihe. Die gegenwärtigen Bestände beziffern sich aus 124 655 Milreis Pavieranleihe. Man erwartet, daß ein Decret die Conversion vom 1. Juli ab für durchgesührt erklären wird. Die Operation wird die Verbindlichkeit des Schatzamts wesentlich verringern." Der brasilianische Staat, der die Gläubiger in der Hand hat, macht gar kein Federlesens mit ihnen, „wenn Ihr auf unseren Accord nicht eingeht, so kriegt Ihr gar nichts, d. h. wir geben Euch für Gold Papier" und was Las Papier in Brasilien werth ist, das be zeichnet der Cours. Der Goldmilreis wird mit 2,29 berechnet, der PapiermilreiS steht auf 7'°/,« 6 oder 66'/», Uebrigens ist die Meldung insofern unklar, als die Goldanleihe von 1879 4'/, Proc., von 1888 auf 4'/, Proc. und die 1889er 4 Proc., die 1895er 5 Proc. trägt rrsp. tragen soll. Nehmen wir an, es handle sich um die 1889er, jo erhalten die Gläubiger für 100 4 proc. Goldanleihe anstatt 229 100 5 proc. Papier oder 66,30 und wenn sie gutwillig darauf einaehen, noch 25 Proc., d. h. 16,50 ^ii> dazu! Die brasilianisch?' Anleihe wurde in Deutschland nur in Hamburg notirt, und standeo vorige Woche 1879er 68,25 B., 1888er 54,50 B-, 1889er 51,20 B., 1895er 58 B. *— 50 000 Francs Prämie für eine neue Zündmasjel Die königlich belgische Regierung hat mittels ministeriellen Erlasses vom 3. Mai d. I. einen „Wettbewerb auf die Erzeugung einer neuen Zündmasse für Zündhölzchen ohne Phosphor, welche sich auf jeder Fläche, selbst auf Tuch, durch Reibung entzünden muß", au«, geschrieben und für den Erfinder einer solchen Zündmasse eine Prämie von 50000 Francs ausgesetzt. — Der Wettbewerb ist international und die sich daran Betheiligenden können bis zum 1. Januar 1899 Proben und Beschreibung ihrer Erfindung an den Staatsministrr Herrn Woeste, Vorsitzenden der Commission, im Industrie- und Arbeitsministerium in Brüssel (2, rue LatSrale) senden, auch ertheilt da- königlich belgische Consulot in Leipzig, Brühl Nr. 2, alle darauf Bezug habenden näheren Auskünfte, Bedingungen rc. *— Der Einlösungscour» für die in Deutschland zahlbaren österreichisch-ungarischen Silbrrcoupon» und vrrloosten Stücke ist auf 84'/, Proc. festgesetzt worden. ES werden demnach für 100 fl. bis auf Weitere» 169,75 ^il gezahlt. *— Peniger Maschinenfabrik und Eisengie ßerei. Dem Geschäftsbericht ist zu entnehmen, daß der I897/98cr Rohgewinn 208 832 Mark (im Vorjahre 197 233) betragen har, woraus bei 44 954 Mark (44 795) Abschreibungen, 45 000 Mark (33 000) Extraabschreibungen wieder 8 Proc. mit 80 000 Mark Di vidende ausgeschüttet werden sollen, während der Rest auf Tan- tiSmen u. s. w. entfällt. Durch Ausgabe der 500 000 Mark neuer Actien, wodurch sich Las Capital aus 1,5 Mill. Mark erhöht har, wurde ein Gewinn von 54 267 Mark erzielt und der Reserve zuge führt. Die Preise der Rohstoffe seien gestiegen, die Fabrikatspreise dagegen unverändert geblieben, doch konnte der Umsatz erhöht wer den. Die Neuanlage soll im Herbst in Betrieb kommen. Da die Werkstätten lohnend beschäftigt sind, wird von der Verwaltung auch für das erhöhte Capital ein befriedigendes Ergebniß erhofft. * Eoburg, 12. Juni. Das thüringische Cousulat der Vereinigten Staaten wird in Kürze von Sonneberg hierher verlegt werden, in Sonneberg verbleibt nur eine ConsulatS-Agentur. * Berlin, 11. Juni. Die zur Reichscafle gelangte Ist-Ein ¬ nahme, abzüglich der Ausfuhrvergütungen und BerwaltungSkosten, beträgt bei den nachbezeichneten Einnahmen für da» Etat-jahr 1897/98: Zölle 440968152 ^ll (-s- 7 248 908), Tabaksteuer 12121277 (-t- 363 457), Zuckersteuer und Zuschlag zu derselben 84 255440 ch (— 8 967 743), Salzsteuer 47 268 688 (4- 394 692), Maischbottich- und Branntweinmaterialsteuer 18 301 217 (-s- 2 682 731), Ber- brauchsabgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 100 380 780 Mark (— 1151 403), Brrnnsteuer 670145 ^l (— 331287), Brau- steuer und UebergangSabgabe von Bier 29 697 226 (-s- 1666 376), Summe 733 662 925 (-s- 1905 731). — Spielkartenstempel 1446518 (-s- 24072). * Berlin, 11. Juni. Die zuversichtliche Grundstimmung, welche sich in der letzten Zeit an der Börse auf fast allen Verkehrsgebieten mehr oder minder ausgeprägt hatte, war in dieser Woche für dir leitenden Montanpapiere nicht von Bestand. Für letztere trat anläßlich der Veröffentlichung deS OuartalsberichtS der Laurahütte fast an jedem Tage Realisationsneigung hervor, so daß vereinzelt ein PreiSdruck erfolgte, der jedoch im Hinblick auf di« vordem verzeichnete Steigerung als ein geringfügiger zu bezeich nen ist; die auf diesem Gebiete bemerkten Gewinnficherungen sollen bedeutende Engagements umfasst haben, ja zeitweise gewann eS so gar den Anschein, als sei eine sich schüchtern hervorwagende Contre- mine bemüht, die Course stärker ins Weichen zu bringen, indeß waren diese Bemühungen, wie gesagt, von größerem Erfolge nicht begleitet, weil die capitalistischen Kreise irgendwelche Aengstlichkeit nicht hervorgekchrt Haden. Demzufolge blieben die per Cassa ge handelten montanindustriellen Werth« gut behauptet. Der Markt der Bankactien bot diesmal ein freundlichere» Bild: die Umsätze erlangten hier beträchtlichen Umfang und brachten im Verlaufe der Berichtsperiode vorübergehend mehrfach ansehnliche Coursgr- winne zum Ausdruck, insbesondere gilt dies für Creditactien, Dis- conto-Lommandit-, Berliner Handels-Antheil«, Dresdner und Deutsche Bankactien, deren Beliebtheit mehr als einmal mit Ge rüchten über neue Geschäfte erklärt wurde. Hierbei spielt« das Schlagwort lklektricität eine große Rolle. Hatte man in dieser Hinsicht an einem Lage die Thätigkeit der Allgemeinen Elektrici täts-Gesellschaft in» Auge gefaßt, so konnte man versichert sein, daß am anderen Tage das Interest« auf di« Loewe-Geiellschaft ge lenkt wurde, di» derzeit mit großem Eifer eine Ausdehnung ihrer geschäftlichen Beziehungen betreibt; dann wurde auch von öster reichischen, italienischen und russischen ElektricitätS-Unternehmun- gen gesprochen, und es lag nahe, daß es sich hierbei um di« Aus beutung neuer Erfindungen handeln könne, welche angeblich »eine Revolution auf dem Gebiete der Beleuchtungs-Branche" im Ge folge haben fallen. In Verbindung hiermit wurde immer wieder auf die DiSconto-Gesellschaft verwiesen, di« angeblich sehr gewinn bringende Fmanz-Lranractionen «ingeleitet hat, daneben wurde dir Oesterreichische Credit-Anftalt genannt, die nunmehr die feit Jahr und Tag schwebenden Verhandlungen über die elektrischen Ge schäfte zum Abschluß gebracht haben soll; auch der Deutschen Bant wurde allerlei Günstiger nachgesagt, speciell erinnerte man sich be züglich der letzteren an die türkischen Anleihe-Verhandlungen, ge nug, eS wurden so zahlreiche Anregungen zum Besten gegeben, daß di« Bankactien zeitweise im Vordergründe des Verkehrs standen. Andererseits zeigte der Bahncnmarkt wenig Leben, doch wurden Prince-Henri und italienischen Actien, namentlich aber amerika nische Shares, bester bezahlt, während auf österreichische Gattungen di« jetzt weniger befriedigend lautenden Saatenstandsberichte uns wohl auch die Getreidepreis-Herabsetzungen ein wenig drückten; Jn- landbahnen waren vernachlässigt, dagegen sind Central-, Gott hard-, Nordoft-, Union- und Jura-Simplon nennenswert- hoher bezahlt worden. Auf dem Rentenmarkt vermochten sich 2'al'en»- und Türkenloose etwa? zu befestigen; Spanier erschienen mit veua- ficht auf das Vordringen der Amerikaner auf Euba merklich av- geschwächt. Auch Dynamite-Trust- und SchissfahrtS-Actien mutz ten nachgeben, doch vermochten sich letztere gestern zu befestigen. Wa» Montanpapiere betrifft, so büßten S-urahütke etwa 5 Proc. ein, während die Verluste der übrigen tonangebenden S''"" "" Koblen-Actien sich zwischen 2 bis 4 Proc. bewerten. r.ie Rach richten au» den Industrie-Revieren machen na» wie vor einen rccht befriedigenden Eindruck: e, wird immer von Neuem eine Kohlen- vr.i,-Erhöhung und die Aufhebung der Fördcreinschränkun« in Rheinland-Westfalen angekündigt und la Bezug auf di« preußlschrn Ztaatsbahnen eine umfassende Materlal-Er-llitjtsik? «Mttlek, Welch letztere in dieser Woche bei einzelnen Wagenbau-Anstalten und Ma schinenfabriken weitere CourShebungen gezeitigt hat. In dem Be richt der Laurahütte spricht sich die Verwaltung mit einer -ewtffen Zulückhaltung über die augenblickliche Marktlage au», und «» kann dies vom börsengeschästlichen Standpunkt auS nur gutgeheißen wer den, zumal die Haustepartri letzthin in gar zu stürmischer Weise vorgegangen war. Tie Speculation sand an den Ausführungen der Direktion allerhand auszusetzen, vornehmlich wurde sie durch die Bemerkung verstimmt, wonach die Durchschnittt-Verwerthung um 6,2 Mark per Tonne zurückgeblieben ist, und zwar in Folge der Preisherabsetzungen, welche auf dem Eisenmarkt im Herbst des Vorjahres stattfanden und die vorzugsweise im dritten Quartal 1897/98 zum AuStrag gelangten, wobei man die vekwaltungSseitlge Versicherung übersah, daß die Preise neuerdings wieder etwas ge stiegen seien und das Arbeitsbedürfniß bi» Ende Decenrber 1W8 gedeckt erscheine. Die Speculation hätte in diesem Falle gar zu gern Ziffernmäßiges Uber den Auftragsbestand, sowie die Meinung des GeneraldirectorS über russische Bestellungen mkd den Einfluß der in Angriff genommenen zahlreichen Schiff-bairten erfahren. Man wird sich bei dieser Gelegenheit daran erinnern, welch starken Schwankungen im vierten Quartal 1897 der Eisenmarkt ausgesetzt war. Tie bestunterrichteten Kreise erachteten damals dafür, daß wir in Folge der Ueberproduction einer rückgängigen Conjunctur verfallen würden, um so mehr, alS seiner Zeit Nordamerika und Großbritannien als scharfe Concurrenten sich bei un» geltend mach ten. Die Spekulation war auch damals stark nach Oben engagin und zeigte sich sehr beunruhigt, als di« Breslauer Großhändler plötzlich beschlossen hatten, eine Ermäßigung der Sisenpreise vorzu nehmen. (Verl. Act.) *— Der Berliner Börsendsrfiandhat die sog, nannte Dreimänner-Coinmission dahin rnfiruirt, in Streitfällen nach folgendem Grundsatz zu entscheiden: Amerikanische Bonds, welche außer den Namen oder Stempeln von Beamten oder Vertretern derjenigen Gesellschaft, welch« dir BondS ausgestellt hat, noch andere NamenSunterschrtften oder Firmenstempel tra gen, find an der Berliner Börse nicht lieferbar. *— Vom Berliner Kuxen-Markt. Daß Ereignisse des gewerkschaftlichen Leben», die Actien-Riesen der Börsenwerthe in Schwankungen versetzen, ist ein seltenes und erwähnenkwerthes Vorkommniß. Die Darlegungen in der Gewerken-Versammlung der Westfalia gaben an der Berliner Börse den Anstoß zu Debatten über die beträchtliche Unkostenerhöhung, welche der behördliche Zwang zu neuen Sicherhcitlanlagen mit sich bringen muß. Am Kohlenkuxen-Markte blieb diese Erwägung ohne Eindruck, dir Ten denz blieb fest, ohne wesentlich« Veränderungen waren Langen- brahm die Woche der VereinigungScombination Mülheimer Berg- Werks-Dercin-Humboldt-Wiesche-Rosenblumendelle sanden ffletchfalls Jntereffe. Zum Schluß der Woche war dcr Verkehr al» ruhig zu bezeichnen und stand damit im Gegensatz »u der Haltung des Kali- kuxen-MarkteS, der in der ganzen BerichtSwoch« ein lebhaftes Ge präge gezeigt hatte. War tn den Tagen der SyndicatS-Derhanb- lungen insbesondere ein von Nervosität nicht freier, reger Jnforma- tionsverkehr zu verzeichnen, so entwickelte sich ein lebhaftere» Ge schäft, je mehr sich die Meinung verdichtete, daß di« EyndicatS-Ver- handlungen einen günstigen Abschluß gefunden hätten. Viel mott- virter, als durch diese gern gehegte, aber hoch etwa» optimistische Ansicht, war die Erfrischung de» Verkehr» durch die Nachricht, daß die Gewerkschaft Schlüssel das Kalilager erreichte. Di« Anthettc dieser Gewerkschaft konnten die anfänglich gewonnene, ganz erheb liche Preissteigerung nicht voll behaupten. Meinungkkäuf, voll zogen sich für Kaiseroda, BernhardShall und intbesorsdere für Beienrode; hier wird da» baldig« Anfahren de» Kalilager» er wartet. Zu beachten ist auch: daß dies« Gewerkschaft die Eoncesfion zu chemischen Anlagen besitzt. Bon den schweren AuSbeutewerthen fanden Hercynia besondere» Jntereffe. Mir den Erzkuxen-Markt zeigt sich eine rege und überraschend wachsende Betheiligung, welche di« Aufmerksamkeit de» Capitalisten erregt. Wildbera standen au» hier im Vordergründe, auch Neue Kirche verkokten rn fester Ten denz. (Kuxen.Ztg.) vr. 5Werrhvernicht«ngUndNeich»schuldduch. Die Werthvernichtuna durch Zufall spielt im volkSwirthsLaftltcheu Leben «ine größer« Rolle, al» man gewöhnlich geneigt ist, anzu nehmen. Nehmen wir beispielsweise die Banknote: Die Thalernoten der Preußischen Bank find noch in Höh» von 1,75 Mill. Mark aus ständig; eS find rechnerisch noch im Umlauf 68 Stück » 500 Thaler, 1850 Stück L 100 Thaler, 1564 Stück ü 50 Thaler, 7853 Stück S. 25 Thaler und 8342'/, Stück L 10 Thaler. Hier und da tauchen noch einige Stück auf, so im Vorjahr« 4 Hundertthaler-, 1 Fünfzig- thaler-, 9 Fünfundzwanziathaler- und 18 Zehnthaler-Notenscheine, aber im Ganzen und Großen darf angenommen werden, daß diese 1,75 Mill. Mark vernichtet find. Von den Schuldverschreibungen des Norddeutschen Bunde», die seit 25 Jahren zinslos find, waren 18 000 Mark nicht zur Einlösung «kommen; erst im Lauf« des EtatSjahre» 1896/97 tauchten 300 Mark auf, dir zur Einlösung kamen, so daß noch 17 700 Mark rückständig find. In dieser Hinsicht bietet das Institut deSReichlschuldbuchSden großen Vorzug. daßWerthvernichtungen durchZufall re. unmöglich sind. Am 31. März 1897 war fast eine Viertelmilliarde Mark festgeschrieben. Hiervon ent fallen 66-/, Millionen auf 1406 Personen, 11?/. Millionen auf 966 juristische Personen, 47'/, Millionen auf 232 DermvgenSmaffen ohne juristische Persönlichkeit, derrn Verwaltung von einer Behörde geführt wird, 5,7 Millionen auf 14 gerichtliche Verwalter, 15 Millionen Mark auf 18 Handelsfirmen und 3000 Mark auf 1 eingeschriebene HilfScaffe. *— Einfuhr deutschen Zucker« in Canalda. In Canada ist ein wichtiger Schritt in der Begünstigung der Erzeug nisse Englands und seiner Colonien vor den Ländern, die bisher die Meistbegünstigung genossen haben, vorwärts gethan worden. Wie aus Ottawa gemeldet wurde, hat dai kanadische Unterhaus einstimmig eine Regierungsvorlage angenommen, durch welche sür die Einfuhr von Rohrzucker au» allen Theilrn de» britischen Reiche- VrrzugSzollsätze bewilligt werden. ES bQarf keiner näheren Dar legung, daß diese Maßnahme dazu bestimmt ist, die Einfuhr des deutschen Zuckers nach Canada, welche im Jahre 1896 noch 12 125 t betrug, unmöglich zu machen Genießt der Rohrzucker auS den westindischen Colonien Englands «inen Vorzugszoll, so wird die deutsche Zuckerindustrie nicht mehr in der Läge sein, den Wettbe werb aufrecht zu erhalten. In den nächsten Wochen muß das Han- delsprovijorium mit England abgeschloffen werden. Die Reichs regierung dürfte dabei von der ihr durch den Reichstag gegebenen Bcfugniß der Verleihung des Meistbegünstigung»«^! wenigstens Canada gegenüber keinen Gebrauch machen, sobald nicht für den deutschen Zucker eine Ausnahme festgesetzt wird. Nach der Stim mung in Canada ist aber nicht darauf zu rechnen, daß man sich aus eine Gleichstellung de» deutschen Zucker» mit dem au» den west indischen Colonien einkaffen wird. Die deutsche Zuckerinduftric wird fich demnach darauf einrichten müffen, daß ihr der canadischc Markt verschlossen wird. *— Berliner Maschinenbau.Actiengesell- schaft vorm. Swartzkopff. In der außerordentlichen General-Versammlung stand der Antrag der Verwaltung auf der Tagesordnung, da, Capital auf 10 800 000 Mark zu erhöhen. Te-> bisherigen Actionairen ist das Recht zu wahren, di« neuen Actien derart zu beziehen, daß der Besitz von alten Actien im Nenn- werthe von je 2400 Mark da» «echt zum Bezüge einer neuen Actie über 1200 Mark gewährt, und zwar zu einem Course, ivelcher 200 Proc. des Nennwert-« nicht übersteigen darf. Für die lieber nähme ver neuen Actien lag eine Offerte der Berliner Handels- Gesellschaft, der Gebrüder Schickler und der Direction der Dis- conto-Gesellschaft vor. Dem Antrag der Verwaltung stand als Gegenantrag ein Amendement des Herrn Friedburg gegenüber, den Minideftcours auf 150 Pro«, heradzusetzen. Diesem Antrag «nt- gcgen,»kommen, lehnt» di« Verwaltung ad. Direktor Lommerzlen- raih »aselowski, erklärte im Laufe der Debatte, daß di» Dividende jedenfalls die de» Vorjahr» (10'/, Prpk.) übersteigen werd«. Der Umsatz hat sich in ven ersten drei Vierteln de« laufenden Jahres gegenüber dem ganzen Vorjahx um 700 000 Mark erhöht. Der Jahresumsatz wird sich auf ea. 10 Millionen Mark belaufen. Auf träge find für 20 Millionen Mark ertheilt worden, so baß für ein volles Jahr Aufträge vorhanden sinh. T«S Bestreben der Ver waltung geht dahin, diese ProdurtionSsähigkeit nach Bewilligung gung der neuen Mittel der Höh, der Aufträge anzupaffen. Das Amendement Friedburg wurde mit 2347 -egen 380 Stimmen abge- lchnt, di« sämmtlichen Anträge der Verwaltung genehmigt. *— Berliner Gußftahlfabrik und S'fengie- ßerei Hugo Hartung, Aetl«n-G»sellschast. Die General- Versammlung, in welcher durch v Actionaire 91 Stimmen vertreten waren, genehmigt« den »orgelegten Geschäftsbericht, sowie hen
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