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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.06.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980613025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898061302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898061302
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-06
- Tag 1898-06-13
-
Monat
1898-06
-
Jahr
1898
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4V18 189«; 564 244 t 208 400. 345 000 - 384 744 - 54 347 . 48 460 - 123 145- 11 369 - IM 553 028 1-76 500 380000 475 329 79 538 65 179 91 273 10380 IM 626 264 -f146 300 *330000 404 279 66 311 93 584 82 395 23 970 sür angemessen. Magdeburg, 11. Juni. Zucker. (F. O. Licht.) Vorräthe und schwimmende Ladungen: Deutschland 1. Mai Hamburg I. Juni .... Oesterreich 1. Mai Frankreich 1. Mai Holland 15. Mai ..... Belgien 31. Mai ..... England 6. Juni Schwimmend nach Europa 30. Mal zusammen in Europa . . . Vereinigte Staaten von Nord> amerika 31. Mai .... Cuba, 6 Haupthäsen, am 15. Ma Schwimmend nach Nordamerika an 30. Mai Jahresabschluß für 1897/98, rrtheilte Entlastung und setzte die Dividende aus 5 Proc., vom 15. Juni ab zahlbar, fest. Das Man dat de« gesammten Aufsichtsraths lies mit dem heutigen Tage ab: von den bisherigen vier Mitgliedern hatten die Herren Bankier S. Frenkel, sowie die Herren S. und I. Hirsche! eine Wiederwahl ab gelehnt; an deren Stelle wählte die Versammlung folgende Herren neu zu Aufsichtsralhsmitglievern: Commerzienrath Al. Lucas, Bankdirector Traube uns Bankier Adolph Moser, während Herr Hugo Hartung auf die gleiche Tauer wiedergewühlt wurde. *— Terrain - Gesellschaft Frankfurter- Chaussee. Die General-Versammlung genehmigte die Bilanz und ertheilte der Verwaltung Tccharge. Von der Verwaltung wurde mitgethcilt, bah, nachdem die Pslastcrconsense eingegangen sind und die Vorarbeiten für die Pflasterung begonnen haben, sich für Terrain- der Gesellschaft Nachfrage zeigt. 6s wurden in der letzten Zeit zwei Baustellen zu guten Preisen verkauft. Verhand lungen wegen weiterer Verkäufe schweben. *— Hotelbetriebs-Actien-Gesellschast in Berlin. Die im vorigen Jahre mit einem Acliencapilale von zwei Millionen Mark gegründete Hotelbctriebs-Actieii-GeseUschast welche unter der Leitung des General-Dircclors Otto steht, hat — sicherem Vernehmen nach — das Unter den Linden gelegene Caftz Bauer nebst dem im Grundstück befindlichen Hotel von den Munck'schen Erben aus 15 Jahre gepachtet. * Magdrburg, 10. Juni. Syndicats-En tscheidnng., Streitsall der Zuckerfabrik A. wider Firma B: „Laut Schlustschein vom 25. April 1898 verkaufte die Zuckcrsabrik A. an die Firma B. 5000 Ctr. Koruzucker I. Product znm Preise von 10,25 für 50 st? netto Inlandspreis ohne Eonsumsteuer, Basis 88° Rendcment, Minimum 86°, Maximum 92° NenLement, Lieferung prompt." Verkäuferin behauptet, Käuferin habe die Ablieferungen bemängelt, weil sie zu gering in Qualität seien und einer mittleren Handelswaare nicht entsprechen. Käuferin habe deshalb 30 per Ccntucr von der Factura gekürzt. In dem heutigen Termin entscheidet das Syndicat wie folgt: Ver käuferin hat der Käuferin sür die Partie 152 15 der Centner und für die Partie 167 20der Centner Entschädigung zu gewähren. Tie übrigen Ansprüche der Käuferin werden abgewiesen. Gründe: Die 5000 Centner Kornzucker I. Product sind ohne Zugrunde- Icgung einer Probe gekauft. Käuferin hatte daher eine Waare mittlerer Handelsqualität zu beanspruchen. Von den gelieferten 5 Partien entsprechen die Partien 152 und 167 dieser Anforderung nicht, es hält daher das Syndikat eine Entschädigung für Partie 152 mit 15 und sür Partie 167 mit 20 der Centner für angemessen. (Ni. Z.) Sichtbare . 1 773 103 1 731227 1 739 709 l . 331000 617000 243 000- n 98 550 48 770 44 704 - n . 21802 6141 27 244 - zusammen in Nordamerika . . 451352 671 911 314 948 t Ueberhaupt 2 224 455 2 403138 2 054 657 t 's- Nach Abzug der in Deutschland wieder einführbaren Zucker mengen. * Vorläufige Zahl. * Cassel, 11. Juni. Die Gencral-Versammlung der Mineral- quellen-Actien-Gesellschast Wildungen beschloß, 40 Proc. Dividende zu vertheilen. 8 „Neptun", Wasserleitungsschäden und Unsall- Versicherungs-Gestllschast zu Frankfurt a. M. Vom 1. Januar bis 31. Mai d. I. wurden bei der Gesellschaft 838 Wasserleitungsschäden, 321 Unsallschäden (darunter 4 Todesfälle) und 84 Haftpflichtschäden, zusammen 1243 Schadensälle angemeldet. * Düsseldorf, 1l. Juni. Die außerordentliche General-Versamm- lung der Bonifacius-Bergwerks-Gesellschaft genehmigte einstimmig die Ausgabe von 504 000 Mark Obligationen. Die Für- derung sei, wie mitgtheilt wurde, bis jetzt wieder regelmäßig steigend. * Köln, 11. Juni. Laut „Köln. Volksztg." kündigten die Luxemburger Hohofenwerke, wo dir Vorräthe groß sind, den Vertrag mit dem Rheinisch-westfälischen Roheisensyndicat zum 31. December 1898 und verkaufen bereits 8 billiger, nämlich 48 pro Tonne frei westfälische Verbrauchsstelle. Dieserhalb findet übermorgen hier eine Sitzung des Rheinisch-westsälischen Rohcisen- syndicats unter Theilnahme von Vertretern des Siegerländer Roh- cisensyndicats statt. Man will versuchen, Nachmittags mit den Ver tretern der Luxemburger Hohösen einen Ausgleich herbeizusühren. *— Rheinische Stahlwerke zu Weiderich. Bon unter richteter Seite wird der „Köln. Ztg." u. A. Folgendes mitgctheilt: Die drei ersten Vierteljahre des laufenden Geschäftsjahres haben allerdings zusammen einen höheren Reingewinn ergeben als der entsprechende Zeitraum des Vorjahres, indeß unterliegt eS keinem Zweifel, Laß das letzte Vierteljahr ein niedrigeres Ergebniß auf weisen wird als das ganz außergewöhnlich gute letzte Vierteljahr les Vorjahres. Voraussichtlich wird daS Gesammtergebniß dem des Vorjahres im Wesentlichen gleich oder nur wenig größer sein und ebenso wird daher die Dividende voraussichtlich die vorigjührige (15 Proc.) nicht übersteigen. Die Verwaltung beabsichtigt allerdings einen Umbau bezw. Neubau einzelner Theile des Werkes, und es wird, wenn es zur Ausführung dieser Absicht kommt, die Erhöhung Les Aktienkapitals erforderlich sein. Ob und wann es Lazu kommen wird, ist aber noch völlig ungewiß, da dazu die Verlegung der an dem Werke vorbeifübrenden öffentlichen Straße nöthig ist. *— WeyerSberg, Kirschbaum L Co., A.-G. fürWaffen und Fahrradthrile in Solingen. In Berwaltungskreifen schätzt man die Dividende für das am 30. d. M. zu Ende gehende Geschäftsjahr auf mindestens 12 Proc. Indessen dürste, falls sich die Einzelheiten des Abschlusses so günstig gestalten, wie es heute scheint, die Möglichkeit vorhanden sein, eine noch um 2—3 Proc. höhere Dividende in Vorschlag zu bringen. * Essen, 11.Juni. DadieGeneral-VersammlungderBergbau- Actiengejellschaft Pluto vom 27. April den Antrag auf Ent lastung der Verwaltung abgelehnt hatte, war sür heute eine außer ordentliche General-Versammlung anberaumt. Auf der Tagesordnung stand: Antrag aus Ertheilung der Entlastung. Wahl eines sechsten ordentlichen und eines dritten stellvertretenden Mitgliedes deS Ber- waltungsrathes und Antrag auf entsprechende Aenderung der Satzungen, ferner der Antrag eines Actionairs auf Aenderung der Actien in Jnhaber-Actien, des Stimmrechts und der Satzungen. In der Versammlung waren 26 Actionaire mit 1132 Stimmen an wesend. Die Entlastung wurde ohne Erörterung ertheilt und Herr Thyssen zum Mitglied des Berwaltungsrathes, Herr PoSckers zum Stellvertreter einstimmig gewühlt. Die vorgeschlagene Satzungs änderung wurde ebenfalls einstimmig genehmigt. Punct 4 (Aende- i nng der Actien u. s. w.) wurde vertagt. Der Ueberschuß der ersten vier Monate beträgt 567 729 oder gegen das Vorjahr 100151 mehr. Die Förderung betrug 262 823 t oder gegen das Vorjahr >800 t mehr. Die Löhne sind bi- zu 8 Proc. gestiegen. Die Aus sichten wurden als gut bezeichnet. * Essen, 11. Juni. Der Aussichtsrath des Schalker Gruben- und Huttenvereins schätzt die Dividende für 1897/98 auf 3'1 Proc. gegen 22'/, Proc. im Vorjahre. * Hamburg, 11. Juni. Petroleum. (Bericht der Herren Alexander Jahn L Co.) Auch in dieser Woche ist die Tendenz Les Marktes hier entschieden eine feste gewesen und die Preise haben denn auch weiter um ca. 10 angezogrn, so daß wir heute nur noch ca. 5 unter den Forderungen der ersten Hand sind. Letztere denkt jedoch gar nicht daran, auch nur einen Pfennig unter ihren bisherigen Forderungen zu verkaufen, und deshalb werden wir höchst, wahrscheinlich schon in nächster Woche weiter steigen müssen. In irüheren Jahren zeigten sich die Importeure, nachdem sie eine Zeit lang nicht verkauft hatten, immer sehr entgegenkommend und kleine llntergebote wurden säst stets angenommen. Ganz anders ist eS ledoch in diesem Jahr, und haben wir den Grund sür da« Verhalten der Iniportcure schon verschiedentlich angegeben. Da» Bedarf», gcjchäst läßt noch immer auf sich warten und dabei trennte UN» nur noch kurze Zeit vom Beginn de» größeren Verbrauchs. Mitte Juli haben wir hier in früheren Jahren immer schon einen recht ansehnlichen Wasserversandt von Petroleum gehabt, und ivenn der Consum bezw. dir Händler in diesem Jahre mit dem Be- ginne ihres Bezuges länger warten sollten, so ist diese» nur ein weitere» Haussemoment, denn je länger die Händler mit dem Sausen warten, desto schneller und mehr müssen sie später kaufen. DaS Eartel der österreichischen Raffinerien ist noch immer nicht wieder zu Stande gekommen und sind die Aussichten für eine schließliche Ber- siäudignng zur Zeit weniger günstig aiS vor acht Tagen. Nach un» zugegangenen Berichten hat dir Bohrthätigkeit in Amerika allerdings >:wa» zugenommen, doch dir Ausbeute der neuen Quellen ist ver- dältnißmäßig »ine sehr geringe und deshalb dürfte die Production kaum großer werden al» in den Vormonat»». Eia Moment, welche» hinsichtlich de» Preise- in diesem Jahr» von größer Be« deutung ist, ist die enorm hohe Frachtrate, welche zur Zeit für Petroleum 50—60 /g pro Centner mehr beträgt al- im Vorjahre. 8 Die Auswanderung über Hamburg und Bremen nimmt gegenwärtig in eiuer sür die deutschen Rhederei-Gesellschaftrn sehr erfreulichen Weise zu. Befördert sind nämlich über im Mai in sü»i Monaten Hamburg Bremen Hamburg Bremen 1894 . . . 4 239 4 945 14 700 20931 Passagiere 1895 . . . 7 228 10 266 17 564 25 811 M 1896 . . . 6225 10 783 21107 36 273 1897 . . . 5625 5!456 I5II5 17 711 O 1898 . . . 6 652 5 579 17 500 26 532 - Während also sür Monat Mai die größte Zunahme auf Seiten Hamburgs zu constatireu ist, ist das Anwachsen der Auswanderung über Bremen in den ersten fünf Monaten doppelt so groß wie dasjenige der Auswanderung über Hamburg, indem über Breinen bisher in 1898 8821 Passagiere mehr, über Hamburg ober nur 2385 Passagiere mehr als im Vorjahre expedirt worden sind. 8 Hamburger Militairdirn st-.Aus st euer-und A lters- Versichcrnngs-Gesellschast in Hamburg. Ter Zugang an neuen Bcrsicherungs-Anträgen bezifferte sich im Mai u. c. auf 1 226 930 Versicherungs-Capital gegenüber 1089000 .4! im selben Monat des Vorjahres, so daß der letzte Monat allein einen Mehrzugang von ca. 137 000 ausweist. — Jnsgesammt wurden bis jetzt Anträge gestellt über 44'/« Millionen Mark Versicherungs summe und 104 400 .4! Jahresrente. Die günstigen, für alle Ver- hältuisse passenden Combinationen der Rentcn-Versicherung genannter Gesellschaft sind bei den, niedrigen Stand des Zinsfußes ganz be sonders zu empfehlen. Die betr. Versicherten der Militairdienst- VersichcrungSbranche erhalten z. Z. eine Dividende von 10 Proc., während aus die betr. Versicherten der Aussteuer, und Alters-Ver- sicherungSbranche eine solche von 14 Proc. der Jahresvrämie entfällt. *— Norddeutscher Lloyd in Bremen. In einer unter dem Vorsitz der Generaldirection der Seehandlungs-Societät ab gehaltenen Sitzung des Consortiums sür die Uebernahme von 20 Millionen Mark neuen Actien des Lloyd ist beschlossen worden, den gegenwärtigen Actionairen den Bezug von 10 Millionen Mark zum Courfe von 106 Proc. anznbieten. Die betreffende Kund machung wird iin Laufe der nächsten Woche erfolgen. - National-Hypotheken-Credit-Gesellschaft, Stettin. Wie aus der im Jnjeratenthal auf S. 4512 enthaltenen Bekanntmachung hervorgeht, ist aus Wunsch vieler Psandbriefbesitzer, welche die am 8. d. Al. abgelausene Frist zur Convertirung inne- znhalken verhindert waren, eine Nachfrist bis einschließlich 18. d. M. feilens der Verwaltung bewilligt worden. Wir machen hierauf an dieser Stelle noch besonders aufmerksam. *— Lübeck - Büchener Eisenbahn - Gesellschaft. Wie mitgetheilt wird, finden in Berlin zur Zeit zwischen dem preußischen Eisenbahnminister rmd den Vertretern Verhandlungen über die Er richtung eines Cen^albahnhofes in Hamburg statt. Nach dem die politische Seite eine befriedigende Erledigung gefunden hat, werden die nächsten Tage zu einer Lösung der finanziellen Fragen benutzt werden. Für die Lübeck-Biichener Eisenbahn ist die end- gütige Regelung dieser so lange schwebenden Angelegenheit aus ört- lichen Gründen von wesentlicher Bedeutung, da durch den Anschluß an Len Centralbahnhof der bisher weit autzerhalb der Stadt liegende Bahnhof in Wegfall kommen wird. *— Die Commerzbank in Lübeck beabsichtigt ihr Actien- capital um 1 080 000 zu erhöhen und beruft zu diesem Zwecke eine außerordentliche Gencral-Versammlung zum 28. d. Mts. ein, welche über die vorgeschlagene Capitalerdöhung, sowie damit in Zu sammenhang stehende Statutenänderungen Beschluß fassen soll. *— Anilinfabrik in Libau. Eine neue Anilinsabrik soll, wie die „Lib. Ztg." schreibt, durch eine Berliner Aktiengesellschaft in Libau errichtet werden. *— La urahütte. An der Berliner Börse tauchte das Gerücht auf, daß ein Theil der Laurahiitte als eigene Aktiengesellschaft ab- gezweigt werden solle. Bestimmtes darüber ließ sich nicht ermitteln. Die eine der Versionen ging dahin, daß es sich dabei um das alte Projekt handele, das auf polnischem Boden arbeitende Zweigunter- nehmen der Gesellschaft, die Katharinenhütte, von der Laurahiitte abzuzweigen. Der Generaldirektor der Laurahiitte, Herr Junghann, ist für einige Tage nach Schlesien gereist. Möglich, daß die Reise mit Berathnngen hierüber zusammenhängt. *— Wagenmangel in Oberschlejien. Gegenwärtig besteht, wie der ,,Ob. Nnz." schreibt, ein außerordentlicher Mangel an Kohlenwagen, da die Eisenbahnvcrwaltung auf einen zu so außergewöhnlicher Zeit eintretenden Mehrbedarf an Wagen nicht eingerichtet war. Leider haben die Maßregeln der Eisenbahn verwaltung zur Abhilfe noch nicht den gewünschten Erfolg gehabt. * Nürnberg, II.Juni. DieGeneral-Berjammluna LerBürsten- fabrik Erlangen, vorm. Kränzlein, genehmigte die vor- geschlagene Erhöhung des Aktienkapitals aus 900000^6 und wählte Director Plochmann von der Bayerischen Bank in München in den Aussichtsralh. Die neuen Actien werden nicht unter 115 Proc. ansgegeben. Sämmtliche Actien werden durch die Bayerische Bank an der Münchener Börse eingesiihrt. *— Nähgarn.Industrie. Wie der „Frkf. Ztg." geschrieben wird, ist die in der ersten Hälste des Juni in Nürnberg geplante Versammlung von Vertretern der deutschen Zwirnsabriken, welche sich über eine einheitliche Preisfestsetzung für öir Fabrikate einigen wollten, vorläufig verschoben worden, da man das einzige noch disjentirende Unternehmen, die Zwirnerei Göppingen, für den Plan noch zu gewinnen hofft. R. w. Prag, II. Juni. I Million Sack Rohzucker für Amerika. Nach langem Zuwarten hatte fich der amerika nische Zuckertrust um Mitte Mai veranlaßt gefunden, alz Käufer sür europäischen Rübenzucker aufzutreten. Die seitdem für ameri kanische Rechnung bewerkstelligten Käufe werden auf rund 1 Mill. Sack Rohzucker geschätzt; sie haben wohl aus die Gestaltung der Zuckerpreise einen günstigen Einfluß geübt, doch hielten sich die Avancen in mäßigen Grenzen. Seit einigen Tagen ist indeß die Aüswärtsbewcgung auf den Zuckermärkten zum Stillstand gekom men, und das wird zunächst dem Umstande zugeschrieben, daß die Anschaffungen für Amerika vorläufig fiftirt worden sind. In zwei ter Linie üben die amerikanischen Kriegsersolge gegenüber Spanien einen ungünstigen Einfluß auf die Preisentwickelung aus. Man rechnet bereits damit, daß der Krieg bald beendet sein wird, und daß in diesem Fall« die auf Cuba und den Philippinen vorhande nen Rohrzuckerbestände frei werden. Endlich spielt die günstige Witterung «ine gewiße Rolle. DaS Alles sind Gründe, welche die eingetretene Beruhigung auf den Zuckermärkten erklärlich erscheinen laßen. Eine schärfere Reaktion ist bisher dadurch hrntangehalten worden, daß die Raffinerien in Deutschland das ganze Ausgebor von prompter Waare an sich bringen und so dem Erporte ent ziehen. Ferner kommt der Marktlage der Umstand zu siitten, daß die deutschen Rohzuckersabriken umfaßende Verkäufe zu einer Zeit vorgenommen haben, in welcher England noch reges Interesse für Rübenzucker bekundete. Einem vorliegenden Londoner Briefe ent nehmen wir die folgenden intereßanten Ausführungen: „Um seine Stocks von 330 000 Tonnen ausrechtzuerhalten, mußte Amerika — unter Berücksichtigung des Ernteaussallz auf Cuba und in Puerto Rico — bis 30. September d. Js. 300 000 Tonnen Rüben zucker beziehen. Im vorigen Jahre gingen vom I. Juni ab nur 100 000 Tonnen Rübenzucker nach den Vereinigten Staaten. Nimmt man die europäischen Vorräthe per I. Juni 1898 als gleich hoch wie am I. Juni IM7 an, dann würden also die Vorräthe Europas bis 1. September 1898 um 200 000 Tonnen gegenüber 1897 reducirt erscheinen, mithin anstatt 522 000 Tonnen nur 322 000 Tonnen betragen. Eine derartige scharfe Reduktion der Vorräthe ist aber gänzlich ausgeschlossen, und diese Rechnung soll nur beweisen, daß Amerika selbst 100 000 Tonnen, die es unbedingt noch brauchen wird, nur erreichen kann, wenn es wesentlich höhere als die gegenwärtigen Preise bewilligt. Ein Stillstand im Einkauf kann und wird eintreten und auch die Preise ein wenig nach unten beeinflußen, aber um so sicherer ist dann die Reaktion nach oben, sobald Amerika wieder kauft." Diese Prophezeiung ist seither auch wirklich zum Theil in Erfüllung gegangen, indem nämlich die Preise in den letzten 48 Stunden merklich gewichen find Lind vom höchsten Stande ungefähr 15 Pfg. eingebüßt hoben. — Man ist je doch allgemein der Ansicht, daß noch belangreiche Quantitäten Juni- ,ucker gegen frühere amerikanische Käufe einzudecken find und hält di, gegenwärtige Abschwächung daher nicht ganz frei von künstlicher Mache. Abzuwarten bleibt allerdings, ob der zweite Theil der obi gen Prophezeiung auch noch in Erfüllung geht. * Wien, 11. Juni. Minister Wittel richtete an sämmtliche Privatbabnen einen Erlaß, worin er die Gesellschaften auf- fordert, sür einen ausreichenden Wagenvark Vorsorge zu treffen, da einerseits die Getreidecampagne erhebliche Anforderungen bringen dürfte und andererseits die Kohlrnbohnen schon wegen deS spanisch-amerikanischen Krieges »ine stärkere KohlenauSsuhr zu be wältigen haben dürften. * Wien, 1l. Juni. Ein englisches Consortium bat der Ober- ungarischen Hüttengesellschast auf deren bosnische Gold bergwerke eine Kausofferte gemacht, die den Buchwerth von '/«Millionen Gulden übersteigt. * Wien. 1l. Juni. Die von der Creditanstalt beschloßene elektrische Gründung (Trust) in Italien wird die Firma führen: Ge sellschaft zur Förderung und Entwickelung elektrischer Unternehmungen in Italien. Da- Aktienkapital wird vorerst zwei Mtlllontn Lire betragt», doch ist t» bk» 30 Millionen Lire rrhöhbar, überdies können Obligationen bi- zur Höhe de» Actien-LapitalS emittirt werden; betheiligt sind neben der Credit-Anstalt die Ungarische Creditbank, die Banca Com- merciale. Ganz L Compagnie und die Berliner Union- Elektricitäts-Gesellschaft, welche letztere durch Direktor Kochen- thaler in der Direktion vertreten sein wird. Geplant ist zunächst die Ausgestaltung der elektrischen Anlage in Tivoli bei Rom, die elektrische Beleuchtung Bologna» und die Errichtung einer Kraft« aniage in CheraSco bei Alessandria. Vorbereitet wird ein Projekt, betreffend elektrischen Betrieb auf einer Theilstrecke der Mittelmeer- bahn. Die Präsidentschaft des Unternehmen» dürfte der Exminister Gras ViSconti-Benosta übernehmen. * Wien, 11. Juni. Die Oesterreichische Länderbank hat ihren ganzen Besitz an Actien der „Wechselstuben-Actien-Gesellschast Merkur", nämlich 1250 Stück, an die Baseler Handelsbank in Gemeinschaft mit deren Wiener Freunden verkauft. Der Begebung»- conrS übersteigt den Tagescours. Der Besitzwechsel wird eine Reconstruction des Verwalt»ngsratheS deS Merkur zur Folge haben. *— Actien-Gesellschaft für Wasserleitungen, Be- leuchtungs- und Heizungs-Anlagen, Wien. Die Gesell- schast verzeichnet sür 1897 einen Verlust von 384 029 fl. (1896 393 880 fl.), wodurch sich das aus dem Vorjahre übernommene Berlusljaldo auf 968 435 fl. erhöht bei einem Actiencapital von 1418 500 sl. Die vom Verwaltungsrath beantragte Liquidation der Gesellschaft, die ohne neue Mittel keine weiteren Geschäfte voll führen könne, wurde einstimmig beschlossen. Mödritzer Zuckerfabrik. In der General-Versammlung wurde die Bertheilung einer Dividende von 10,50 fl. beschlossen. *— Bukowinaer Localbahnen. Die zwischen der Gesell schaft und der Regierung wegen des Ausbaues des Netzes ge- pflogenen Verhandlungen sind nunmehr zum Abschluß gelaugt. Der Gesellschaft wird dem „Eijenbahnbl." zufolge die Concejsion zum Baue der an die Linie Hatna-Kimpolung anschließenden Linie Kimpolung-Dorna-Latra mit einer Abzweigung nach Louiscnthal ertheilt und derselben die Ausgabe von 3 Mill. fl. Prioritäts- Obligationen bewilligt. Die Baukosten der neuen Linie sind mit rund 4 Mill. fl. vorgesehen, wovon seitens des Landes, sowie des gricchisch-orienialischen Religionsfonds zusammen 1 Million sl. durch Uebernahme von Stammaktien, der Nest durch Ausgabe von Prio ritäts-Obligationen aufgebracht wird. Die Gesellschaft hat außerdem die Linie Hadikfalva-Radautz von 8,14 km an die Neue Bukowinaer Localbahn-Gesellschast für 350 000 fl. in Baar verkauft. Tas Netz der Bukowinaer Localbahnen beträgt gegenwärtig rund 1761cm mit einem Anlagekapital von 6.65 Mill. fl. * Zürich. I l - Juni. Tie von einem deuftch-schweizerischen Con- sortium jüngst übernommenen 15 Millionen 4proc. Nordostbahn- Prior ilät en werden nicht aus den deutschen Markt gebracht, sondern lediglich in der Schweiz zu 100'/s Proc. aufgelegt. '— In Paris sinoen jetzt finanzielle Conferenzen statt, an denen daS österreichische Capital interessier ist. Der Ge- neral-director ver Länderbant, Herr Eduard Palmer, weilt in ver französischen HauptstaLt. Tie Verhandlungen mit den Affiliirten der Länderbant betreffen nebst anderen laufenden Geschäften Vie finanziellen Bedürfnisse Bulgariens. Das Bulgaren- Eonsortium, welches aus ver Länderbank, ber Banque de Paris und der Banque Internationale besteht, besitzt noch Optionen auf rund 49 Millionen Francs der 6proc. bulgarischen Rente und auf etwa 10 Millionen Francs ver 5proc. Agrar-Anleihe. Die ersten Optionsraten werden zum Jahresschlüsse fällig; an eine frühere Ausübung der Option ist nicht zu denken, weil Ver Absatz der noch im Portefeuille befindlichen Titres, namentlich der 6proc. Rente, große Schwierigleiten bereitet. Die bulgarische Regierung hat je doch einen unabweisbaren Geldbedarf. Ter Eisenbahnbau hat viele Millionen erfordert, welche sich zwar in der Zukunft als ren table Investitionen erweisen können, jedoch vorerst den Bau-Unter nehmern baar bezahlt werden müßen. Dazu kommt der Conslict mit den Oricntbahncn. Bulgarien klagt über die hohen Tarife, welche eine Entwickelung der heimischen Wirthschaft hindern. Wich tiger dürften jedoch die politischen Motive sein, die es dem auf strebenden Lande Wünschenswerth erscheinen laßen, das Schienen netz in seiner Hand zu haben. Tie Regierung will von dem ge planten Bau einer Concurrenzlinie, welche parallel neben einer Theilstrecke der Orientbahnen herläust, abstehen, wenn ihr der Be trieb der gesammten im Lande befindlichen Linien pachtweise überlassen wnÄ. Tie Gesellschaft erklärt, daß sie zu einer solchen Verpachtung die schwer zu erlangende Bewilligung der Pforte brauche. Ter Conslict mit den Orientbahnen, welcher übrigens in der letzten Zeit an Schärfe nachgelaßen hat, bildet das wich tigste Hinderniß für die geplante Conversion der bulgarischen Rente. Vorläufig strebt Bulgarien zur Teckung seines dringendsten Bedarfes einen Vorschuß auf die neue Option im Betrage von etwa fünf Millionen Francs an; in den Pariser Conferenzen soll die Grund lage für die Gewährung eines solchen Vorschußes gesucht werden. *— Eine Drohung Rußlands mit Repressa lien gegen Deutschland. Aus Petersburg wird der „K. H. Z" geschrieben: Obgleich Deutschland auf Grund seines Han delsvertrages mit Rußland versprochen hat, für russisches Getreide Eisenbahutarise gleich den Landcstarisen zu schaffen, wogegen fich Rußlanv verpflichtete, die Eisenbahntarife aus deutsches Eisen nicht zu erhöhen, sind bisher die neuen Tarife für russisches Getreide in Deutschland nach der Ansicht des Petersburger amtlichen Tarif- comites nicht ins Leben getreten. Bekanntlich geht alles aus Ruß land nach Deutschland exportirte Getreide über Wirballen oder Grajewo. Ist es nach Berlin bestimmt, so gelangt es über Wir ballen aus die Preußischen Staalsbahnen, während es über Gra jewo auf die Ostpreußische Sübbahn nach Königsberg i. Pr. trans- portirt wird. Tie Richtung über Wirballen ist die kür zeste, wobei namentlich der auf Rußland entfallende Theil der Strecke der kürzere im Vergleich zu der auf Grajewo zuführenden Linie ist. Daher verständigten sich die russische Südwest- und Moskau-Brester Eisenbahn in den ersten Jahren des Inkrafttre tens des deutsch-russischen Handelsvertrages mit der Ostpreußische» Sübbahn hinsichtlich gleicher Tarife, wie sür die Strecke Wirballen. In den letzten Jahren ist das Tarifwesen sowohl in Rußland als auch in Deutschland mehr und mehr in die Hände der Regierung übergegangen und den Eisenbahngesellschasten das Recht genommen worden, eigene Specialtarife zur Heranziehung von Frachten zu schaffen. In Rußland wird in der Tarifpolitik des Finanzmini steriums im Allgemeinen das Princip verfolgt, direkte Tarife für die kürzeste Entfernung festzusetzen. Auf diesem Princip fußend, forderten die preußischen Staatsbahnen eine Reform aller über Grajewo angewendeten Tarife, die den Sätzen über Wirballen gleich sind, in allen den Fällen, wo die Linie über Grajewo länger als über Wirballen wäre. Gegen ein derartiges Anfinnen hat natürlicher Weise die Ostpreußische Südbahn Protest eingereicht, weil ihr durch eine derartige Tarifreform eine Reihe guter Frachten entzogen werden würde. Ta nun Rußland zu jener Zeit mit einer Durchsicht seiner Getreidctarise beschäftigt war, so überließ es die Austragung dieses Streites den preußischen Staats- und Privat bahnen, während es selbst eine abwartende Haltung einnahm. Während nun dieser Streitfall in Deutschland noch nicht ausgesuch ten ist, ist Rußland bereits zum Entschluß gekommen und hat seine Tarife sür Wirballen und Grajewo mit einer gewissen Bevor zugung des letzteren festgesetzt, weil der Schnellzngsverkehr auf der Strecke über Wirballen den Güterverkehr aus dieser Linie nicht ganz erwünscht macht. Dessen ungeachtet ist der russische Getreide handel in hohem Maße an der Frage der ferneren Lösung der deutschen Tariffrage interessirt, wo die Chancen für den Absatz Rußlands nach Deutschland so ungemein günstig liegen. Aus diesem Grunde hat sich Vas russische Finanzministerium an die preußischen Bahnen mit einem Ultimatum gewandt, in welchem eS daraus besteht, daß alle zugesicherten Getreidetarise nicht später als zum I. August eingesührt werden, widrigenfalls Rußland zu der Repressalie zu greifen droht, die Eisenbahntarife aus die wichtig sten deutschen Exportartikel nach Rußland zu erhöhen. Im Hin blick auf den preußischer- und russischerseits vorhandenen Wunsch nach Erhaltung gegenseitiger freundschaftlicher Beziehungen glaubt dar B. T., daß der vorliegende Streitfall sich zu beiderseitiger Be friedigung wird erledigen lassen. Die Drohung Rußlands, aus unsere wichtigsten Exportartikel, vor Allem aus Eisenfabrikate, die Eisenbahntarise zu erhöhen, ist gegenwärtig nicht gar zu ernst zu nehmen, da Rußlands Bedarf nach ausländischen Eisensabrikatcu gegenwärtig so groß und dringend ist, daß es sich eben veranlaßt sah, selbst die Zölle für mancherlei Eisensabrikate aufznheben. * Bukarest, 11. Juni. Zur Zeit schweben Verhandlungen unter Mitwirkung der BreSIauer DiSconto-Dank und mehrerer Frankfurter Bankhäuser, eine rumänische Elektricitäts-Gesellschaft zu errichten, welche zunächst die rumänischen Interessen der Frankfurter Sstktricitöts-Gesellschaft vormal» Lahmeyrr übernehmen soll. * Belgrad, 11. Juni. Di» staatliche Fondsdirection wird in eine Landes-Hypothekarbank umgewandelt. * Lsniton, 11. Juni. Geldmarkt. Die Makler in Lombard Street batten auf eine weitere Ermäßigung der Bankrate in dieser Woche gehofft und waren in dieser Erwartung von den meisten Tageszeitungen unterstützt worden. Die Zahlen de» Bankau-weiies hätten einen solchen Schritt auch gerechtfertigt, denn außer durch die von außerhalb empfangenen 406 000 L Gold ist die Reserve durch Rückfluß von Gold und Noten au» der Circulation bedeutend gestärkt worden. Trotzdem hotten dir Directorrn der Bank recht, mit einer weiterrn Ermäßigung noch etwa» zu warten, da bke internationale Lage de» Goldmarkte» für London sichtlich ungünstiger geworden ist. Der offene Markt erfuhr die» erst am Donnerstag Nachmittag, als bekannt wurde, daß Ml 000 L in Gold der Bank entnommen waren. Davon gingen 501000 L in Uens nach Japan. Die Bank von England verkaufte diese Münzen zu dem verhältnißmäßig niedrigen Preise von 76 » 5'/, ck und erhielt, wie es heißt, dagegen ein Versprechen seitens der Yokohama Specie Bank, daß sie keine weiteren Gold- entnahmen aus der Bank vornehmen würde, vorausgesetzt, daß die Bank ihren ganzen Vorrath von Aens zu dem- selben Preis abgeben würde. In Folge dieses Arrangements hat die Bank seit Donnerstage weitere IM 000 L in UenS zu 76 s 5'/, ck verkauft und wird der restliche Vorrath von Dens — unter 250000 Pfd. Stcrl. — sicherlich ebenfalls zu diesem Preis fortgehen. Es scheint, als ob durch diese Käufe der Dens und die voransgehenden Käufe von Barrengold im offenen Markt Las Guthaben Japans bei der Bank von England ziemlich erschöpft worden ist, und wurde gestern deshalb nach Berlin der Auftrag gesandt, 500 000 L des dortigen japanischen Guthabens nach London zu übertragen, was die Festigkeit der Checknotirung in Deutschland erklärt. Außerhalb dieser Goldnachsrnge sür Japan hat sich aber auch eine solche für Rußland wieder eingestellt und sind Barren im offenen Markt für russische Rechnung zu 77 o II ck in großem Begehr. Schließlich zeigt sich auch wieder größeres Angebot von Wechseln sür amerikanische Rechnung. In Anbetracht der Ziffern der amerikanischen Handelsbilanz ist dies leicht erklärlich, leichter jedenfalls als der Umstand, daß solches An gebot bis jetzt noch keinen größeren Umfang angenommen. — Alle diese Factoren haben dann gegen Schluß der Woche eine etwas festere Stimmung im Disconromarkt zur Folge gehabt. Nur die Flüssigkeit der Disponibilitäten verhinderten diese Stimmung bis jetzt, größeren Eindruck auf die Discontosätze auSzüben. Diese Flüssigkeit hat Lombard Street, trotz der Lage des Goldmorktes, gezwungen, seine Raten sür Call Money von 1'/, Proc. auf 1 Proc. und sür Notice Money von 1'/. Proc. auf 1'/« Proc. herabzusetzen. * London» II. Juni. Großes Aussehen erregt ein Bries deS Secretairs der chilenischen Gesandtschaft an die „Times", worin erklärt wird, daß die Regierung die Nrgociirung von Tresorwechseln in London beabsichtige. (B. T.) * London, II. Juni. Es verlautet, die erste Emission der neuen amerikanischen Staats-Obligationen werde nur 60 Millionen Z betragen; dieselben werden nächste Woche zumPari- preiie ausgeqeben. * New Aork, II. Juni. Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Maaren betrug 6380973 5 gegen 7 558 261 K in der Vorwoche, davon für Stoffe 13M 358 Z gegen 1000 949 tz in der Vorwoche. Poft-, Telegraphen- und Fernsprechwesen. *— Deutscher Schnelldampferdienst ab Bremen. Die amerikanische Post nach New York -c. rc. mit Schnelldampfer „Trave" 14. Juni ab Bremen (Oceansahrt ca. 7 Tage) schließt am 13. Juni um 6 Uhr Nachmittags, für Einschreibebriefe um 5 Uhr. * Köl», 12. Juni. Die zweite Post von London über Ost ende vom II. Juni hat in Köln den Anschluß an Zug 31 nach Berlin über Hildesheim nicht erreicht. Grund: Zugverspätung in England und Umladen einer starken amerikanischen Post in Ostende. Zahlungs-Einftellungen re. Namen Wohnort Amtegericht r 2» Zß TZ L- KZ K" Michael Eber, Kaufmann Bamberg Bamberg 8,6 20.7 226 38 Firm» Otto Gruncrl L Eo. Burg Burg j.6 22.7 2.7 28.7 Hanbelbgcs. Hörster L Kluge, Ver irrter Kaust. F. W. E. Hörster u. H. V. Tb. Kluge Dresden Dresden L6 2.7 13.7 (3.7 Tburingia-Fabrratf. 3.(8. Wagner. 3nd. Fahrratsabr. F. Wagner n. Schmiedrnistr. G. Bote Erfurt Erfurt 76 14.7 ».7 26.7 Firma August riinenschlofi, Inh. Richard ciincnschloß, Kaufmann Nietrrivrock- döoel Hattingen 8,6 18.7 6.7 27 7 Gottlieb Diester, Ino. der Firum Michael Diester, Etgarrenfabrik Groß- Lteinheim Offenbach 8.6 10.8 2.7 278 Isidor Wolff, Kaufmann Ließ Meß 6.6 1.8 4.7 20.8 H. Schulz, Aärbcrcibcs. (Nachlaß) Riefeuburg Riefenburg 4.6 15.7 27.6 1.8 Alex Lewin, Kaufmann Rixdors Mixdorf 7.6 16.8 6.7 60 Verdingungen im Juni. 18. Jauer, Casernen-Neubaubureau, eiserne Geländer rc.; 18. Leipzig, Straßenbaudeputation, Erd- und Macadamisirarbeiten, Granitplattenbelag, Erd- und Pflastcrarbeiten; 20. Hamburg, Finanzdeputatio», Eisenzeug; 20. Berlin, Betricbsinjpcction 4, Wasserleitung; 20. Weitmar, Amt, Lebensmittel; 21. Leipzig, Straßenbaudeputation, Fußwegübergänge; 21. Oberotterbach, Bürgermeisteramt, Wasserleitung; 21. Paderborn, Betriesinspection I, eiserne Ueberbauten; 22. Ulm, Garnison-Verwaltung, Mannschaftsschränke; 23. Hamburg. Finanzdeputatio», Mechanikerarbeiten; 23. Halle a. S-, Landesbauinspector Goeßlinghoff, Bohlenbeläge; 24. Gotha, Betriesinspection I, Tunnelbau; 24. Usingen, Bürgermeisterei, Wasserleitung; 24. Glückstadt, Betriebsinspcction, Bordschwellen rc.; 27. Köppern, Bürgermeisteramt, Wasserleitung. Tarifwesen. *— Thüringisch-Hessisch-Sächsischer Verband. Ter durch Bekanntmachung der königl. General-Direction der sächsischen Staatseisenbahnen vom 4. Mürz und 31. Mai d. Js. für den Verkehr zwischen den preußischen und sächsischen CtaatSeisenbahnen eingeführte Ausnahmetarif sür die Beförderung von Roheis in Wagenladungen findet auch auf Len Verkehr mit der Eiseuberg- Krossener Eisenbahn unter den gleichen Bedingungen Anwendung. Einnahme-Ausweise. *—Betriebsergebnisse der Große »Leipzigers trotz en- bahn in der Woche vom 6. bis 12. Juni: 67196,80 gegen 84 580 der vorjährigen Pfingstwoche. Seit I. Januar 1576069,20 Mark gegen 1421801,10 ^, demnach gegen das Vorjahr mehr 154 268,10 >4 *—Aachener Kleinbahn-Gesellschaft. Mai 60088.« (44117 ^), seit 1. Januar 265 555 >4 (191 385 >i). *— Nürnberg. Fürther Straßenbahn - Gesellschaft. Mai 117 472 (-f- 29580 ^l), seit 1. Januar 470 372 .« (-f- 100433 ^l). * Lübeck, II. Juni. Die Einnahmen der Lübeck- Büchener Eisenbahn betrugen im Monat Mai 1898 pro- visorisch 503621 gegen 451578 provisorisch und 473 827 ^4 definitiv im Monat Mai 1897, mithin gegen die provisorischen Einnahmen des vorigen JadreS mehr 52043 Vt. und gegen die definitiven weniger 27794 Die Gesammteinnahmen vom I. Januar bis Ende Mar 1898 betrugen provisorisch 2113 073 gegen 2 024 330 provisorisch und 2124 408 definitiv im gleichen Zeiträume des Vorjahres, mithin gegen die provisorischen Einnahmen deS vorigen Jahres mehr 88 743 und gegen die definitiven Einnahmen weniger 11335 Leipziger Börse am 13. Juni. Tie Börse eröffnete Die neue Woche in fester Haltung. Ter Umstand, daß die in der letzten Zeit an dem Berliner Fondsmarkle stattgefundenen Realisirungen aus die Course nur wenig drückten und jsdem Rückgänge die Erholung auf dem Fuße folgte, hat den Beweis geliefert, daß die Grundstimmung eine gute geblieben ist. DaS heutige Geschäft nahm einen normalen Verlauf, für eine mäßige Anzahl von Effecten machte sich ziemlich rege Kauflust be merklich, die Umsätze gewannen in einigen Werthen größere Aus dehnung und es würde sich der Verkehr noch umfangreicher ge staltet haben, wenn in jedem einzelnen Falle der Nachfrage durch Abgabe des verlangten Materials entsprochen worden wäre. Von Anlagewerthen nahmen heute am Handel Theil: Pilsener, Buschtiehrader und Nordbahn-Prioritäten, Ungarische Goldrente, Leipziger Stadtanleihe, Sächsische Rente und Anleihe, sowie Land- wirthe, Oesterreichische Silberrente, Carlsbader Stadtanleihe, Landesculturrentenscheine, Hypothekenbankscheine und Erblänber. Einiges Geschäft entwickelte sich auf dem Eisenbahnactienmarkte in Buschtiehrader 8. Bankaktien brachten es zu einigen Ab schlüssen in Berliner Handelsgesellschaft, Crsdit- und Sparbank, Leipziger Credit, Dresdner Bank, Hypothekenbank und Leipziger Bank. Von Jndustriewerthen gaben Wiede, KürbiSdorfer, Zimmermann und Mansfelder Kuxe nach, während Geraer Jure erheblicher gewannen, auch Bank sür Grundbesitz und Hallesche Zuckerrassincrie etwas profitiren konnten. Größere Umsätze voll zogen sich in Großer Straßenbahn zu etwa? niedrigerer Notiz, Tittel L Küger in lebhaftem Handel, Starck s Montanwerke in mehrfachem Verkehr. In Handel traten noch Brückenberg Vor- zugS-Actien, Casseler Jute, Gersdorfer, Vetschauer, LeopoldShall gesucht, Lochmann wurden etwa» höher ausgenommen. Wechsel ruhig. Sorten still. Oesterreichische Noten unverändert, russische Noten 26 Pfg. niedriger.
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