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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189805196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18980519
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18980519
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-05
- Tag 1898-05-19
-
Monat
1898-05
-
Jahr
1898
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1898
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3. WM W SkipM TrucblM Ilil!> AMMl Nr. A, ÄmcrsiU, IS. M IM. die Zahl der BolNschüler der sich vor, hierauf noch zurückzukommen.) a .< 4036 1815 750 1314 760 879 661 304 546 337 339 265 330 460 285 299 273 überhaupt 184 312 67 605 36 259 55 458 40 709 33 553 40612 13 417 28 653 19 043 21 740 15 409 15 545 22 996 12130 16 539 14 419 Uebersicht für eine Lehrkraft ? 2118 ? 2257 2318 2151 1970 2742 2127 2116 2015 1710 ? 2225 2208 1718 1710 bemerkt: »rocentual 10,9 10.8 9,0 13.8 10.9 10,0 12,6 5,9 13.4 9,1 12.4 9,0 9.6 14.3 7.7 U,1 12.4 hervor, daß die Zahl der Einwohner 1 677 304 625 552 407 307 399 963 373 206 336 440 321 548 229 249 214 397 209 560 175 985 172 796 162 386 161015 158 321 148 944 116304 vorstehenden Lehrkräfte beziehen. der Besolduag-aufwand überhaupt ? 3833 268 ? 2 965132 2 760 836 1 890 547 1302 491 833 680 1161006 713110 683 391 , 453 086 ? 1024 581 445 600 513 534 466 645 Berlin . . . Hamburg . . München . '. .Leipzig Breslau ... Dresden. . . Köln .... Frankfurt a. M. Magdeburg Haunover Düsseldorf Königsberg Nürnberg Chemnitz. Stuttgart Altona . Halle a. S. Zu den vorstehenden Für Berlin, München, hielt daS „Statistische Jahrbuch" keine Angaben über den Besoldungsaufwand. Für Chemnitz ist derselbe ergänzt worden nach der Stadtcassenrechnung für 1896. Die übrigen Ziffern gelten sämmtlich für 1895. Zn den Besoldungsauf wand selbst sind auch die Kosten für Ueberflunden rc. ein gerechnet , nicht aber Curunterstützungen oder dergleichen mehr. Hinsichtlich der Lehrkräfte ist zu bemerken, daß die Zahl aller vollbeschäftigten Lehrer (auch Directoren und Hand arbeitslehrerinnen) angeführt ist. Die Zahl der nichtvoll- darunter weibliche 1685 617 348 135 223 202 310 l - 78 53 146 82 3 24 57 104 63 Angaben sei Folgendes Nürnberg und Chemnitz ent Die Leistungen deutscher Großstädte für das Volksschulwesen. iä. ES ist sicher von allgemeinem Interesse, die Leistungen der Großstädte auf dem Gebiete des Volksschulwesens über haupt, wie hinsichtlich der Lebrerbesoldungen einmal zusammen zustellen. Es soll daS in Nachfolgendem geschehen, und wir benutzen als Unterlage das „Statistische Jahrbuch deutscher Städte", eine Quelle, die betreffs der Zuver- lässigkeit bei Bearbeitung des Materials zweifellos eine der besten ist. Für den Begriff der Großstadt lassen wir an dieser Stelle die Zahl von 150 000 Einwohnern gelten und schließen daher bei Altona ab, daß zwar noch nicht bei der letzten Volkszählung, aber gegenwärtig diese Ziffer erreicht haben dürste. Außerdem ist unsere Nachbarstadt Halle berück sichtigt worden. Betrachten wir zunächst die Zahl der Volksschüler im Verhältniß zur Einwohnerzahl. Die Gegenüberstellung und Berechnung ist hier gerade um so zutreffender, weil die SchulbesuchSzisser (für Ende März 1895) und die Bevölkerungsziffer demselben Jahre angehören. Es betrug beschäftigten Lehrer ist nur in München (268), Breslau (91) und Magdeburg (135) beträchtlich. Zn den letzteren beiden Städten sind eS ausschließlich weibliche Lehrkräfte, also zweifellos Handarbeitslehrerinnen. Da aber im Besoldungs aufwand auch derjenige für die nicht voll beschäftigten Lehrer enthalten ist, so ermäßigt sich bei BreSlau (nur 50 Monatsbesoldung angenommen) um 72 bei Magdeburg 40 Monatsbesoldung) um 125 Der wahre Durch- chnitt für jede vollbeschäftigte Lehrkraft stellt sich also für BreSlau auf 2246 für Magdeburg auf 2000 (In Leipzig würde der Durchschnittssatz bei einer gleichen Be rechnung um etwa 10 sinken.) Nachdem wir daS vorauSgeschickt, läßt sich die Aufstellung ihrem ganzen Wesen nach beurtheileu. Vor Allem muß gesagt werden, daß der in der letzten Spalte angeführte Besoldungs aufwand für eine Lehrkraft nicht zugleich als DurchschnittS- gehalt aufzufassen ist, sondern lediglich den Betrag uns zeigt, den die betreffende Großstadt für eine Lehrkraft über haupt aufwendet. Hierbei steht Frankfurt a. M. mit 2742 ganz exceptionell obenan. Erst in weitem Abstand kommen Leipzig und BreSlau (mit je 2245), Chemnitz und Stuttgart. Dann folgen Dresden, Hamburg, Hannover, Magdeburg, Düsseldorf, Köln, Altona, Halle a. S. und Königsberg. Immerhin läßt die Aufstellung auch einen Schluß auf die Gehalte der Lehrkräfte zu und es steht hierbei unser Leipzig, was den Durchschnitt anbetrifft, durchaus nicht so in letzter Linie, als nach manchen Schilderungen angenommen werden könnte. Von hohem Interesse ist aber bei der gegebenen Auf stellung die aus ihr ersichtliche Verwendung weiblicher Lehrkräfte. Dieselbe beziffert sich in München und Köln auf 46 Procent, in Düsseldorf auf 43 Proc. und in Berlin auf 40 Proc. Dann kommen BreSlau mit 33 Proc. (unter Einschluß der Nichtvollbeschäftigten 4<HProc.), Altona mit 35 Proc., Hamburg mit 33 Proc. und Königsberg mit 31 Proc. Auch Magdeburg, das anscheinend nur 14 Proc. weibliche Lehrkräfte hat, steigt bei Einschluß der Nichtvollbeschäftigten auf 39 Proc. Frankfurt a. M. und Halle a. S. haben 25 Proc., Dresden hat 23 Proc. und Stuttgart 20 Proc. weibliche Lehrkräfte. Hannover weist nur 16 Proc. auf, doch sind hierbei die Handarbeitslehrerinnen nicht einbegriffen. Die wenigsten weiblichen Lehr kräfte sind in Leipzig mit 10 Proc. und in Chemnitz mit 5 Proc. vorhanden. Nürnberg hat nur ganz wenige solche Lehrkräfte, aber eine größere Zahl nichtvollbeschästigte. Für eine Stadtverwaltung ist die Frage der Verwen dung weiblicher Lehrkräfte von nicht unwesentlicher Bedeutung. Es zeigt dies folgendes Beispiel. Obwohl die Gehalte der Lehrer m Dresden höher sind als diejenigen der Lehrer in Chemnitz, so kostet der letzteren Stadt doch jede Lehrkraft im Durchschnitt 75 mehr als der Stadt Dresden, denn diese hat 23 Proc. weibliche Lehrkräfte, Chemnitz aber nur 5 Proc. Die weiblichen Lehrkräfte sind eben billiger, da die Lehrerinnen bei Weitem nicht so hoch im Gehalt steigen als die Lehrer, und sie wirken, wie das Beispiel bei Dresden zeigt, herabmindernd auf den Durchschnitt ein. Deshalb weisen auch Städte wie Köln, Altona, Königsberg rc. einen sehr geringen Aufwand pro Lehrkraft auf. Bei einer Verth eil ung des Besoldungsaufwandes auf den Kopf der Bevölkerung steht Leipzig mit 7,4 obenan. Dann folgen: Chemnitz 6,3 -6, Hamburg 6,1 -6, Dresden 5,6 Magdeburg 5,4 Breslau 4,8 Köln 4,1 Düsseldorf, Stuttgart und Halle je 4,0 Frank furt a. M. 3,8 Altona 3,5 Hannover 3,4 und Königsberg 2,5 Endlich sei noch angeführt, wie viel Kinder auf eine Lehrkraft entfallen. Die Zahlen sind folgende: Düsseldorf 63, Köln 60, Königsberg 58, Hannover 56, Altona 55, Breslau 54, Magdeburg und Halle je 53, Chemnitz 50, München und Nürnberg je 47, Berlin 45, Frankfurt a. M. 44, Stuttgart 43, Leipzig 42, Dresden 39 und Hamburg 38. Die vorstehenden Angaben können sämmtlich nur als Bei träge zu einer Schulstatistik der Großstädte gelten. Im Ganzen liegt allerdings diese Statistik noch sehr im Argen. Namentlich fehlt eS ihr an gewissen präcisen Begrenzungen. Vielleicht wird hierauf künftig der erforderliche Werth gelegt. (Dieser Artikel war bereits geschrieben, als in der „Leipziger Lehrer-Zeitung" eine Zusammenstellung prenßischer und sächsischer Lehrergehalte erschien. Der Verfasser behält Gerichtsverhandlungen. Königliches Landgericht. Strafkammer IV. 6. Leipzig, 18. Mai. 1. Bei Gelegenheit eine- Bettelzug«», den der 19 Jahre alte Arbeitsbursche Eduard Berthold S. au» Theißen am 4. April unternahm, verstieg er sich auch auf den Oberboden eines Grundstückes in der Oststraße zu Eutritzsch und stahl hier ein Paar Mannssocken und ein Normalhemd. Für diesen im wieder holten Rückfall verübten Diebstahl wurden S. unter Berücksichtigung des Umstandes, daß er einen großen Hang zu Eingreifen in fremdes Eigenthum zeigt, eine Gefängnißstrafe von vier Monaten zudictirt, von welcher aber zwei Wochen durch die erlittene Unter- suchungshast verbüßt sind. H. Unter Vorlegung eine« gefälschten Zettels verlangte die Ziegeleiarbeitersehesrau Anna Marie Sp. aus Brandts im angeb lichen Auftrag des Ziegelmeisters R. in Brandls bei dem dortigen Kaufmann H. ein Bettinlett, ein Pfund Strickgarn und ein Paar Kinderstrümpse, die sie auch erhielt. Außerdem hat die Sp. von der N.'schen Wäscherolle ein Rolltuch gestohlen, um es zu Hause zu einem Bettüberzug zu verarbeiten. Wegen schwerer Urkunden- fälschung, Betrugs und Diebstahls wurde die Sp. unter Zubilligung mildernder Umstände zu einer Gesammtstrafe von vier Wochen Gefängn iß verurtheilt. III. Seit Ende vorigen Jahres war der 20 Jahre Schreiber Emil Willibald Sch. aus Schönefeld ohne feste Arbeit. Zwar fand er vorübergehend Beschäftigung, sein Verdienst reichte aber zum Lebensunterhalt nicht hin. Sch. suchte sich nun durch Diebstähle weitere Mittel zu verschaffen. Wegen dreier Diebstähle wurde Sch. bereits am 21. April vom hiesigen Schöffengericht mit zwei Wochen drei Tagen Gefängniß bestraft. Zwei weitere Dieb- Berlin . Hamburg . München . Leipzig . Breslau . Dresden . Köln . . Frankfurt a. Magdeburg Hannover . Düsseldorf. Königsberg Nürnberg . Chemnitz . Stuttgart . Altona . . Halle a. S. Es geht aus , . ... . Chemnitz und unser Leipzig mit 14,3 bez. 13,8 Proc. die größte Ziffer der Volksschüler im Verhältniß zur Be völkerung ausweisen. Dann folgen Magdeburg mit 13,4, Köln mit 12,6, sowie Halle und Düsseldorf mit je 12,4 Proc. Die geringste Ziffer zeigen Stuttgart mit 7,7 Proc. und Frankfurt a. M. mit 5,9 Proc. Bei der letzten Stadt if jedoch zu beachten, daß die dortigen Mittelschulen (bei uns höhere Bürgerschulen) nicht eingerechnet sind. Nimmt man die Einrechnung vor, so würde sich die Verhältnißziffer (nach den vorhandenen Unterlagen für das vorangeHangene Jahr auf etwa 7,5 Proc. erhöhen, also ungefähr derjenigen Stutt garts gleichkommen. Die Unterschiede, die hier zu Tage treten, sind so große, daß man wohl nach den Ursachen forschen muß. In erster Linie ist der größere Kinderreichtbum einwirkend, der in den erstbezeichneten Städten vorhanden ist. Nach einer Statistik für 1890 kommen auf je 1000 Einwohner Personen im Alter von 5—15 Jahren (schulpflichtige Jahrgänge) in Leipzig 195 und in Chemnitz 190, in Stuttgart aber nur 178 und in Frankfurt a. M. gar nur 1661 DaS sind derartige Unterschiede, daß sich schon hieraus die Er klärung für die so verschiedene Zahl der Volksschüler ergiebt. Weiter aber muß man denjenigen Theil der Kinder in Betracht riehen, der durch die höheren Schulen (ein schließlich Verschuld») absorbirt wird. Im Verhältniß zur Zahl der Einwohner stellte sich diese Schülerzahl in Frank furt a. M. auf 3,2 Proc. und in Stuttgart auf 3,1 Proc., in Leipzig nur auf 1,4 Proc. und in Chemnitz sogar nur 0,8 Proc. (DaS kleinere Frankfurt hatte 1894 7163, daS größere Leipzig nur 5473 Schüler beiderlei Geschlechts in den höheren Schulen.) Aus diesen Vergleichen ergiebt sich, daß Städte wie Chemnitz und Leipzig naturgemäß eine ganz andere und wesentlich schwerere „Volksschulrüstung" zu tragen haben, als etwa Frankfurt a. M. und Stuttgart. Dementsprechend sind natürlich die Ausgaben in den Städten sehr verschiedene. Wir beschränken uns an dieser Stelle auf die Wiedergabe derjenigen Mittheilungen hierüber, die sich aus die Zahl der angestellten Lehrer (voll- beschäftigte) und die Kosten für die " ' - ' Es betrug: die Zahl der LehrkrLste überhaupt stähle unterstanden der Beurtheilung des Landgerichts. Bei Ge- iegenbeit eines Besuches hatte Sch. am 28. März seinem Freunde, dem Tischler Sp., aus seinem in dessen Wohnung in der Schul straße frei dastehenden Pappschächtelchen zwei goldene Ringe im Werthe von 20 gestohlen und dieselben alsbald für 3,50 ver setzt. Einem anderen Freunde, dem Comptoiristeu H., den er am 5. April besuchte, entwendete er aus dessen Wohnung in der Stern- wartenstraße einen Winterüberzieher im Werthe von 30 In diesem Falle hatte Sch. den auf dem Corridor stehenden verschlossenen Kleiderschrank, iu welchem sich der Ueberzieher befand, mit Gewalt ausgerissen. Den Ueberzieher verkauste Sch. für 7 von dem Gelbe wurden bei der Verhaftung Sch.'s noch 2,11 ./l vorgesunden und an H. als theilweiser Ersatz gegeben. Für den schweren Dieb stahl wurden Sch. mildernde Umstände zugebilligt, und unter Aus hebung des Urtheils vom 21. April auf eine Gesammtstrafe von sechs Monaten Gefängniß erkannt. Ein Monat gilt als durch die erlittene Untersuchungshaft verbüßt. IV. Während feiner Strafhaft in der Landesstrafanstalt zu Zwickau war der bereits mehrfach bestrafte 27 Jahre alte Schreiber Arthur Bernhard St. aus Leipzig als Cigarreumacher beschäftigt worden. Als er seine Freiheit wieder erlangt hatte, erzählte er dem bei seiner Mntter wohnenden W., daß er mit dem Werksührer ver einbart habe, derselbe solle ihm die Cigarren zu den den Grossisten bewilligten Vorzugspreisen berechnen. W. ließ sich auch bewegen, bei St. zwei Kistchen zum Preise von 6,70 .« zu bestellen. Kurz daraus theilte St. dem W. mit, die Cigarren seien avisirt, sie kämen unter Nachnahme, W. möge ihm doch das Geld geben. W. glaubte diesen Angaben und zahlte die 6,70 die St., welcher damals stellen, und mittellos war, in eigenem Nutzen verwendete. Er hat auch zu derselben Zeit, um sich Geldmittel zu verschaffen, einen Wintermantel, den er von seinem Freunde Sch. entliehen hatte, beim Restaurateur N. für 4 versetzt. Unter Zubilligung mildernder Umstände wurde St. wegen Rückfallsbetrugs und Unterfchlagung unter Anrechnung eines Monats der Untersuchungshaft zu neun Monaten Gefängniß und drei Jahren Ehrverlust verurtheilt. V. Auf Grund einer unter Ausschluß der Oeffentlichkeit geführten Hauptverhandlung wurden Henriette Clara verehel. W., Marie G-, Anna Gr. und Friedrich Hermann W. wegen versuchten Verbrechens im Sinne von 8 218 des Reichsstrasgesetzbuchs bezw. Beihilfe hierzu unter Zubilligung mildernder Umstände zu Gesängnißstrasen verurtheilt und zwar die Gr. zu vier Monaten, die G. und die W. zu je drei Monaten und der Angeklagte W. zu zwei Mo- naten. Der Gr. und der G., die sich in Untersuchungshaft be funden haben, wurde je drei Monate auf die erkannten Strafen angerechnet, so daß die G. sofort wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. VI. Die Fleischerswitwe Marie Friederike Sch. hat dem von ihr zum Verkauf gebrachten gehackten Rindfleisch, um demselben für längere Zeit die rothe Farbe zu erhalten, als Conservirungssalz das sogenannte Llsat prsnervo LrMuU zugesetzt. Die Sch. wurde wegen Vergehens gegen § 10 des Nahrungsmittelgesetzes vom 14. Mai 1879 zu zwanzig Mark Geldstrafe, im Nichtzahlungs falle zu vier Tagen Gefängniß, verurtheilt. VII. Am 2. November 1891 heirathete der jetzt 27 Jahre alte Pferdewärter Theodor Max S. aus Autischka, trennte sich aber bereits im folgenden Jahre von feiner Ehefrau und engagirte sich später als Wirthschafterin Therese Katharina L. Am 26. December meldete S. beim hiesigen Standesamt I unter Vorlegung Les Trau- scheines seiner Ehefrau ein von der L. am 21. December geborenes Kind an und bewirkte dadurch, daß dasselbe als ehelich auf seinen Namen in das Standesamtsregister eingetragen wurde. S. hat sich dadurch der intellektuellen Fälschung im Sinne von 8 271 und der Veränderung des Personenstandes im Sinne von 8 169 des Reichs strafgesetzbuchs schuldig gemacht und wurde deshalb zu vier Monaten Gefängniß verurtheilt. Verkehrswesen. 8 Sächsisch-Böhmische Dampfschifffahrt. Sonntag, den 22. Mai a. e., tritt der Sommerfahrplan in Kraft, welcher bis mit 4. September Giltigkeit hat und innerhalb der ausgedehnten Strecke Leitmeritz-DreSden-Mühlberg nicht weniger als 116 Fahrten täglich ausweist, wovon allein 64 die Verbindung zwischen Dresden-Blasewitz-Niederpoyritz und 54 dergleichen diejenige von und nach Pillnitz Herstellen. — Die Fahrzeiten können aus Len Zeitungen, sowie aus den auf Bahn- und Schiffsstationen aushängenden Fahr plänen ersehen werden, außerdem erfolgt noch eine Bekanntgabe derselben im Jnseratentheile der vorliegenden Nummer. Die Bewältigung dieses umfangreichen Verkehrs vermitteln 37 große, mit allem Comfort ausgestattete Dampfer. — Die Flotte der Gesellschaft hat sich in diesem Jahre um weitere zwei Schiffe „König Albert" und „Karlsbad" vermehrt, welche mit Oberdeck versehen sind und im Eildienste Verwendung finden sollen. — Dieser erfährt dadurch eine weitere Ausdehnung und werden in der heurigen Saison außer den bisherigen Eil fahrten zwischen Dresden-Aussig noch solche zwischen Dresden.Herrnskretschen eingerichtet werden. Die Fahrzeiten des Gesammtsahrplanes sind übrigens wieder so gelegt worden, daß die Eisenbahnanschlüsse auf den Hauptstationen erreicht werden können. — Die zusammenstellbaren Rundreisecoupons und außerdem die feststehenden Rundreisetouren des Berlin-sächsisch- böhmischen Verkehrs haben für die Schiffsstrecken Dresden- Pirna-Schandau-Tetschen-Bodenbach-Aussig bezw. umgekehrt die gleiche Giltigkeit wie bei der Bahn, berechtigen also zur wahlweisen Benutzung von Schiff oder Eisenbahn. Der fortdauernd steigende Frachtenverkehr bedingt durch di« prompte und schnelle Besörderung, veranlaßt die Gesellschaft auch dieses Jahr wieder besondere Frachten- dampser auf den Hauptstrecken verkehren zu lassen, so daß eine Be lästigung der Fahrgäste und eine Verlangsamung des Personen betriebes durch den Frachtenverkehr ausgeschlossen erscheint. Vermischtes. ---- Berlin, 18. Mai. Reichsbank ovntr» Grü nenthal. Gegen den in Untersuchungshaft befindlichen Oberfactor a. D. Grünenthal hat, wie eine hiesige Local- Correspondenz mittheilt, die Reichs bank durch ihren Proceßbevollmächtigten Justizrath Ornold eine Civilklage auf Erstattung des durch die betrügerischen Manipulationen Grünenthal's verursachten Schadens anstrengen lassen. Der Werth des Streitgegenstandes ist auf 196 000 angegeben worden, woraus zu schließen ist, daß von den von Grünenthal gefälschten Scheinen bisher 196 Stück in Zahlung gegeben und zur Kenntniß der Behörden gekommen sind. Die Reichsbank hat sich in der Klageschrift die cvent. Erhöhung ihrer Schadens- Ersatzansprüche Vorbehalten, und zwar für den Fall, daß noch weitere Unterschlagungen bezw. Falsificate entdeckt werden sollten. Die Zustellung der Klageschrift ist gestern (Dienstag) bewirkt worden. Die Reichsbank gedenkt, sobald sie einen voll treckbaren Titel erlangt hat, die bei Grünenthal und seiner beliebten beschlagnahmten Geldbeträge, welche die angegebene Klagesumme vollständig decken werden, in Anspruch zu nehmen. --- Prinzessin Louise von Coburg. Unter dem Titel „Verhängung der provisorischen Curatel" bringt das Amtsblatt der „Wiener Zeitung" folgende Bekanntmachung: „Von dem Obersthofmarschall-Amte Sr. k. und k. Apostolischen Majestät als Personalinstanz Ihrer königlichen Hoheit der durchlauchtigsten Frau Prinzessin Louise von Sachsen-Coburg und Gotha, ge borenen königlichen Prinzessin von Belgien, wurde für Höchst - dieselbe Herr Hof- und Gerichtsadvocat und Präsident der niederösterreichischen Advocaten-Kammer, I)r. Karl Ritter v. Feistmantel, zum provisorischen Curator gemäß § 269 A.B.G.B. bestellt. Sr. k. und k. Apostolischen Majestät Obersthofmarschall Amt. Wien, 10. Mai 1898." — Der citirte § 269 A. B. G. B. lautet: „Für Personen, welche ihre Angelegenheiten nicht selbst besorgen und ihre Rechte nicht selbst verwahren können, hat das Gericht, wenn die väterliche oder vormundschaftliche Gewalt nicht Platz findet, einen Curator oder Sachwalter zu bestellen." ----- Gotha, 17. Mai. Alle zerstreuten Professoren übertrifft sicherlich eine Dame in Gotha, die dort auf dem Markte plötzlich ihre Börse vermißte und nach der Polizei rief. Eifrigst wurde nach dem Diebe gesucht und schließlich der Geld beutel — in der linken Hand der zerstreuten Dame gr ünden. --- Aschersleben, 16. Mai. Zwei 15 Jahre alte Schüler des hiesigen Gymnasiums, die von hier heimlich ver duftet, um an dem spanisch-amerikanischen Kriege als Frei willige theilzunehmen, sind auf Requisition ihrer Eltern in Hamburg festgehalten worden. Als der eine jugendliche Aben teurer im Stadlhause von dem ihn vernehmenden Beamten auf gefordert wurde, das mitgefllhrte Terzerol zu entladen, ging der Schuß los, und die Kugel drang dem Beamten unter dem rechten Arm in die Seite, ihn nicht unerheblich verletzend. Die jugend lichen Ausreißer sind bereits in ihre Heimath zurückbefördert worden. --- Wie ma» Petroleum entdeckt. Eine heitere Geschichte, wie ein Bäuerlein in Kasan eine Petroleumquelle entdeckte, erzählt der „Kasanski Telegraf". Ging ein armer Bauer vom Lande zur Stadt, um etwas Geld zu den Osterfeier- tagen zu verdienen, wenn nicht anders zu erbetteln, da zu Hause die Kinder nach Brod schrien. Ueber das EiS des Flüßchens Kasanka schreitend, bemerkte er plötzlich, wie durch eine Eisspalte ein Petroleumstrahl hervorschoß. Der findige Kopf verschaffte sich (wie, wird nicht angegeben) einen Schlitten, auf dem eine Wassertonne befestigt war, und den Schöpfer dazu, füllte die Tonne mit Petroleum, brachte die Waare zur Stadt, verkaufte sie im Handumdrehen, kehrte zur Petroleumquelle zurück, füllte, verkaufte wieder und strich ein hübsches Stück Geld ein. Leute, die seinen Handel beobachtet hatten, machten es ihm nach, und bald sah man um die Petroleumquelle ein fieberhaftes Treiben wie in Klondyke. Endlich wurde die Polizei aufmerksam — und waS stellte sich heraus? An der Stelle, vom Eise oberflächlich bedeckt, befand sich eine von den dort lagernden Petroleum backs, die, schadhaft geworden, den Inhalt ausspritzte. Die Menge des auSgegossenen Petroleums beziffert sich auf circa 70 000 Pud. Der Entdecker der Quelle und dessen Nachtreter verkauften Anfangs, das Petroleum für 27 Kopeken, später für 7 Kopeken daS Pud. Um daS mitgeschöpfte Wasser vom Erdöl zu sondern, öffneten die Leute bloS den Spund unten an den Gefäßen und ließen daS Wasser einfach ablaufen. Unser Bäuerlein, das zu Fuß nach Kasan gepilgert war, kehrte mit Pferd und Schlitten in sein Dorf zurück. Aus dem Geschäftsverkehr. k Mit Bienenfleiß schaffen eine große Anzahl Arbeiter und Künstler, um das an der Frankfurter Straße gelegene vordere Palmengarten-Restaurant bis Pfingsten srrtigzustellen, und ohne Zweifel wird es Herrn Hensel, dem Bewirthschafter des Etablissc- ments, gelingen, Fertiges zu bieten, sobald er die Pforten des alten Kuhthurms den Gästen öffnet. Die inneren Räumlichkeiten, aller, liebst ausgestattete trauliche Kneipzimmer, sind nahezu vollendet, ebenso die rings sich um die Gebäude ziehenden mächtigen Veranden und der Musikpavillon. Auch die westlich des Kuhthurmgebäudes befindlichen gärtnerischen Anlagen werden in den Restaurationsbetrieb einbezogen und viele Hunderte werden da lauschige Plätzchen finden, um sich inmitten prangender Natur zu erholen. Die Art und Weife der Einrichtung dieses vorderen Etablissements, das unabhängig vom Besuch des Palmengartens selbst auch nach dessen Eröffnung weiter bestehen wird, läßt angenehme Schlüsse zu auf das später unter Leitung des Herrn Hensel zu eröffnende Hauptrestaurant. k In den KriedrichShallcn in Connewitz findet man haupt sächlich an Festtagen gute Unterhaltung und Gesellschaft. Das schöneingerichtete und gutgeleitete Etablissement darf auch zur Abhaltung von Festlichkeiten jeder Art bestens empfohlen werden. k Mancher der Herren Gastwirthe, der, vor dem Pfingstfeste noch einmal den Geschirrschrank musternd, in seinen Vorräihen an Porzellan, und Steingutgeschirr eine Lücke entdeckte, wird uns vielleicht dankbar sein, wenn wir ihn auf eine Firma aufmerksam machen, die lederzeit bestrebt gewesen ist, ihre Kunden auf das Gewissenhafteste zu bedienen. Wir meinen das Porzellangcschäst von Wilh. Fügner, Ritterstraße 8. Herr Fügner steht feinem Geschäfte bereits 46 Jahre vor. Vollkommen vertraut mit den Bedürfnissen des Gastwirthsgewerbes, ist er im Stande, jeden Auftrag aus das Prompteste auszuführen. ? Ein selten schönes Stück deutscher Kunst und Arbeit ist im Schaufenster von I. T- Moritz' Sohu, Schulstraße 16, auf einige Tage ausgestellt. Es ist ein sein gearbeitetes, geschmackvoll aus- gestattetes, sehr leichtes, dreiläufiges Jagdgewehr, Cal. 16 und 8 mm, welches von obiger Firma aus Bestellung an gefertigt wurde. HeiR-ÜMel. KM MM killiO k«. 8oliässtv vlAvno kadrikLlv. I. ii. MteMn klii'IIisSi'Iloslei'.Ineelien, leine t.eilei'mni'en. i. Erster Hinter Ilivlelen» ^eeial-k'abrjk Mr Ltrümpks f.». cliuir klir k'imker, mit verstärktom Xnw unck mit ckoppoltor .^otile, von 8t'nel>ein en§s. k'IorZarn, von 8ia< Ii6ln Doppelern, von 4fnelier 8triek»eicle, zintniokgru'n, »»Keilen «liener Irl in »«Kern u. knrken. PAininllivkv kvnvsnnsgvnil« Uvukvilvn »inrl sn insinein
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