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ftGtzerr al» In der BdrWdHe. Erkrdnkungen »Stlren in Berlin, London, Pari», Petersburg, Wien nicht selten. AuS Warschau kamen 3 Todesfälle an Flecktyphus, aus Beuthen O.-S. 2, aus New York 6 TodeSsälle an G e n i ck st a r r e zur Kenntnitz. Aus Hamburg wird 1 Todesfall an Lepra, aus Moskau 1 anToll - wuth, aus Wien 2 an Milzbrand, aus New Hort 1 an LrichinosiS gemeldet. AuS Warsck>au kamen 10 Todesfälle an Pocken zur Mittheilung. In Alexandrien hat Anfang März die Pockenepidcmie abgenommen; es wurden viele Impfungen vorge- nommm. Vermischtes. E Berlin, 1k. April. Dir Confirmation des Kron prinzen Wilhelm und des Prinzen Eitel Friedrich ist, der „Post" zufolge, für die Pfingstwocke in Aussicht ge nommen, doch hat der Kaiser sich noch die Entscheidung Vor behalten, wo seine beiden ältesten Söhne confirmirt werden sollen, ob in der Schioßcapelle zu Berlin oder in Potsdam, wo der Kaiser selbst in der FriedenS-Kirche am 1. September 1874 eingesegnet wurde. Der Ort, an dem die Einsegnungen am königlichen Hofe vollzogen wurden, hat oster ge wechselt, je nach dem Zeitpuncte derselben und nach der Residenz des Monarchen. Seitdem die Königin Luise im Schloßgarten zu Charlottenburg bestattet worden ist, hat man mit besonderer Vorliebe die dortige Schloß capelle zu diesen Einsegnungen auserwählt. Daselbst sind im Laufe dieses Jahrhunderts die sämmtlichcu Kinder der Königin Luise und die übrigen Mitglieder des königliche» Hauses cvu- firmirt worden, mit Ausnahme des Königs Friedrich Wil helm IV., welcher ebenso wie die verstorbene Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen, Tochter des Prinzen Albrecht Vater, in derselben Paradekammer des Potsdamer StadtschlvsseS ein gesegnet wurde, in welcher seiner Zeit die Leiche Friedrichs des Großen zur Parade ausgestellt war. In neuerer Zeit traten Aenderungen in der Wahl deö Ortes ein. Am 22. Juni 1872 wurden die beiden ältesten Töchter des Prinzen Friedrich Carl, die Prinzessinnen Marie und Elisabeth, in der Kirche zu Nikolscoie bei Glienicke, und am 28. März 1877 die Prinzessin Charlotte, jetzige Erbprinzessin von Meiningen, die Prinzessin Margarethe, jetzige Herzogin von Connaught, und Prinz Heinrich von Preußen in der Capelle des königl. Schlosses zu Berlin confirmirt. Es war dies die erste Confirmation, welche an diesem Orte überhaupt statt fand. Später sind auch die drei Söhne des Prinzen Albrecht hier eingesegnet worden. Prinz Friedrich Leopold wurde gemeinsam mit der Prinzessin Victoria, Gemahlin des Prinzen Adolf zu Sckaumburg-Lippe, in der Capelle des krouprinzl. Palais confirmirt. L. 6. Unterschied des männlichen und weiblichen Schädels. Die interessante Frage, ob der Schädel des Mannes und Weibes einen ausgesprochenen Unterschied aufweist oder nicht, wird jetzt an der Hand einer Untersuchung von über 1000 männlichen und weiblichen Schädeln verschiedener Rassen von vr. Bartels, einem Sohne des bekannten Berliner Anthro pologen, verneinend beantwortet. Ein durchgreifender Unter schied des männlichen und weiblichen Schädels ist nicht erkennbar. Es ist deshalb nicht möglich und wird wahrscheinlich niemals möglich sein, mit aller Sicherheit das Geschlecht eines Schädels zu bestimmen. Ein geübter Beobachter wird allerdings in vielen Fällen die Frage aus einer ganzen Reihe von häufig wieder kehrenden Zeichen richtig beantworten können. Der männliche Schädel ist im Allgemeinen größer als der weibliche, das Gebiß ist beim Manne mächtiger, der Zahnbogen ist beim Manne mehr abgerundet, beim Weibe mehr zugespitzt. Beim Manne sind Stirn und Augenbrauenwulste stärker entwickelt als beim Weibe. Diese Puncte aber sind weder genügend noch immer ausgeprägt genug, so daß auch der geübteste Beobachter oft zweifelhaft bleibt. L. IV. 6. Zur Diphthericstatistik. Nach den stati stischen Ergebnissen ist die Sterblichkeit an Diphtherie in den letzten Jahren stetig gesunken. Die Mehrzahl der Aerzte bezieht diese Thaisache auf die Wirkung des Behring'schen Heilserums und erwartet, daß bei seiner weiteren Anwendung die vor Kurzem noch so schreckliche Krankheit immer mehr von ihrer Gefährlichkeit verlieren wird. Ein anderer Theil der Aerzte aber sieht in dem Absinken der Diphtheriesterblichkeit nicht ohne Weiteres einen Erfolg der Heilserumbehandlung. Sie erblicken in dem Sinken der Sterblichkeit nur eine vorübergehende Erscheinung, wie sie unsere Epidemien, die in der Heftigkeit ihrer Wirkung regelmäßig Schwankungen zeigen, häufiger aufweisen. Eine Entscheidung in dieser Frage wird nur die Beobachtung längerer Zeiträume geben können. Bis aber auch auf dem Wege der Statistik die günstige Wirkung des Diphtherie-Heilserums allgemeine Aner kennung gefunden hat, ist es nöthig, von Zeit zu Zeit zusammen fassende Zahlen über die Sterblichkeit an Diphtherie zu ver öffentlichen. Das geschieht in der neuesten „Deutsch. Med. Woch.", in welcher Professor Kossel vom Berliner Institut für Infektionskrankheiten die Krankenhauszahlen aus Berlin und die Sterblichkeitstafeln in den größeren deutschen Städten, die Diphtherie betreffend, bis zum Berichtsjahre 1897/98 veröffent licht. Die Ziffern ergeben für den Zeitraum seit der An wendung des Diphtherieheilserums, also für die letzten 4 Jahre, ein allerdings auffallend günstiges Bild. So ist in diesen Jahren die absolute Sterblichkeit an Diphtherie in der Charitö unter die Hälfte der früher im gleichen Zeitraum vorgekommenen Todesfälle gesunken. In ganz Berlin sind in den Jahren 1896 und 97 nur so viel Todesfälle an Diphtherie zu verzeichnen, wie früher in den günstigsten Jahren in den Berliner Krankenhäusern allein. Ebenso wie in Berlin hat die Sterblichkeit an Diphtherie auch in den übrigen deutschen Städten in den letzten Jahren sehr stark abgenommen. In 266 deutschen Städten mit über 15 000 Einwohnern starben im Durchschnitt der Jahre 1886—1894 auf 100 000 Einwohner 106 an Diphtherie, im Durchschnitt der letzten drei Jahre nur 44. Auch die Zahlen aus Paris zeigen einen schroffen Absturz der Diphtheriesterblichkeit in den letzten drei Jahren. Alle diese statistischen Nachweise sind sehr be- merkenswerth, und es wird Sache der Fachmänner sein, diese Ziffern auch weiter verfolgen, damit der Segen der Heilserum behandlung der Diphtherie auch statistisch endgiltig erwiesen werden kann. --- Segen die vermeintlichen Vorzüge -es Höhenklimas bei der Behandlung Lungenkranker hat auf der Wiesbadener Heilstätten-Bersammlung sich auch Geheimrath Dettweiler-Falkenstein ausgesprochen. Wie wir seinem in der Zeitschrift „Das rothe Kreuz" veröffentlichten Vortrag ent nehmen, faßte er seine Ansicht in folgenden Sätzen zusammen. „Die Schwindsucht ist keine klimatische Krankheit, sie wird auch durch kein Klima als solches geheilt. Sie wird in allen Höhenlagen angetroffen; sie fehlt hier und da im äußersten 'Norden fast gänzlich; sie grassirt in südlichen Ländern. Die Lungenschwindsucht ist ohne Zweifel heilbar, in den Anfangs stadien sogar relativ leicht und sicher; sie kann überall geheilt werden; das Höhenklima spielt keine specifische Rolle, ebenso wenig die Witterung und die Jahreszeiten. Die Hauptsachen sind eine gute, reine, bewegte Luft, die ganz auf den einen Zweck eingerichtete Anstalt, ein energischer, allgemein und auch seelen ärztlich gebildeter, fast souverain gestellter Specialarzt und die consequent durchgeführte hygieinisch-diätetische Methodik der Behandlung. Jeder Lungenschwindsüchtige kann, und das ist ein ausschlaggebender Punct, in seinem Baterlande geheilt werden." -- Herausforderung zu« Zweikampf unter Arbeiter». ?inen interessanten Fall hatte die Strafkammer der UniversitätS- tadt Tübingen zu verhandeln, wobei wir hinzufügen, daß es ich um keinen Aprilscherz handelt. Wegen Familienangelegen heiten war zwischen den beiden Schwägern, dem Fabrikarbeiter Jakob Maier in Betzingen, dem bei Tübingen gelegenen und wegen seiner schönen Volkstracht weitbekannten Dorfe, und dem 32 jährigen Maurer Christian Schneider aus Kohlberg bei Nürtingen bittere Feindschaft entstanden. Der feindliche, das ehrsame Maurerhandwerk betreibende Schwager in Kohlberg forderte deshalb in einem Briefe seinen Verwandten „aufs Duell entweder auf Säbel oder auf Schuß" und theilte ihm noch mit, er werde ihn zu diesem Zweikampfe auf Leben und Tod „im Landauer" abholen. Allein der geforderte Fabrikarbeiter und Schwager hatte nicht die gehoffte Cavaliersehre in seiner Brust und übergab schnöder Weise den Brief dem Gericht, das den schneidigen Maurer vor die Schranken stellte. Dort bestätigte der Förderer, es sei ihm mit seiner Forderung vollständig ernst gewesen und gab zu, zu wissen, daß die Herausforderung zum Zweikampfe mit tödtlichen Waffen strafbar sei. Hiernach wurde der Delinquent im Sinne des 8 201 des Strafgesetzbuches zu einer Festungshaft von 14 Tagen verurtheilt. v. ZV. 6. Tcinperaturmefsnugru am Auge. Wärme messungen am Auge des Menschen vermittelst des Thermometers empfiehlt Professor Galczowski in Paris. Die Höhe der Körpertemperatur ist bei den verschiedenen Menschen, wie be kannt, je nach dem Alter und je nach den Bedingungen, unter denen sie gemessen wird, verschieden. Noch größer sind die Unterschiede, wenn man bestimmte Theile des Körpers bezüglich ihrer Temperatur miteinander vergleicht. Die Achselhöhle zeigt bei demselben Menschen eine andere Temperatur als die Mund höhle, der Rachen eine andere als der Mastdacm. Auch für die Temperatur der rechten und linken Hand haben die Unter suchungen verschiedene Größen ergeben. Mit der Wärmemessung am Auge betritt Professor Galczowski ein bisher ganz un bekanntes Gebiet. Er benutzt ein zu dem Zwecke besonders construirtes Thermometer, dessen würfelförmiges Quecksilber gefäß an der Innenseite ausgehöhlt ist, um sich dem Augapfel genau anzulegen. Was den Nutzen der Thermometrie am Auge anbelangt, so hofft der Pariser Forscher, daß sie bei der Beobachtung der Entwickelung des Verlaufes einzelner innerer Augenerkranküngen große Dienste leisten wird. Genauere An gaben behält er sich für eine spätere Zeit vor. L. ZV. 6. Ucbcr physische und geistige Entartung der Jugend tn der Schweiz, namentlich im Canton Uri, klagt ein Bericht über das Schulwesen im „Schweiz. Bl. f. Gesund heitspflege". Die Zahl d-r geistig begabten Kinder soll in be ständigem Rückgänge sein, während die der schwachbegabten zu nimmt. Die Schulinspectoren beklagen sich über mangelnde Auffassung und große Gedächtnißschwäche bei den Kindern und führen diese schwer fühlbaren Mängel auf den Genuß des mit Schnaps vermischten schwarzen Kaffees und auf die Sitte des frühen starken Rauchens zurück. Das Schlimme ist, daß nicht die Kinder, sondern die Eltern unverbesserlich sind, wie das folgende Beispiel lehrt: In einer Schule machte der Lehrer die Kinder auf die schweren Schädigungen aufmerksam, welche sie an Geist und Körper durch den Genuß des Branntweins und des Tabaks erlitten, und ließ sich von ihnen versprechen, in Zukunft die Tabakspfeife und die Schnapsflasche nicht mehr zu berühren. Die Folge war, daß die Mütter der Kinder den Lehrer und dessen Mutter bestimmten, den Kindern doch zu zureden, den „Schwarzen" wieder zu nehmen, da sie sie sonst doch zu viel prügeln müßten. Es ist recht sehr bedauerlich, daß durch den Alkohol selbst die Urkraft der Heranwachsenden Generation jenes Schweizer Cantons zerstört wird. --- Brüssel, 14. April. Welchen Erfolg König Leopold in Nizza bei seinen Besprechungen mit dem regierenden Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha und mit dem öster reichischen Erzherzog Rainer zu Gunsten seiner Tochter, der Prinzessin Luise, erzielt hat, ist noch nicht bekannt. Inzwischen ist die Prinzessin, die sich in Kroatien aufhielt, auö dem österreichisch-ungarischen Staate ver bannt und angewiesen worden, dieses Gebiet schleunigst zu verlassen. Der Brüsseler „Soir" ist in hohem Maße ent rüstet darüber, daß, während der Prinz Philipp trotz aller seiner Ausschreitungen alle Ehren behält, seine Gattin wie eine Verbrecherin aus dem Reiche getrieben wird. Die dem belgischen Hofe nahestehende „Jndöp. Belge" schreibt: „Diese Härte wird vollends dazu beitragen, der Prinzessin, der be schimpften Gattin, die Sympathien derjenigen zu sichern, welche die Prüfungen kennen, die diese Prinzessin hat er dulden müssen und die in ihrem Leben die bekannte Krisis hervorgerufen haben." --- Antwerpen, 14. April. In den neuen Räumen der höheren Handelsschule wurde heute der internationale Congreß für Handelswissenschaft eröffnet. Die Zahl der Theilnehmer beträgt zwischen 200 und 300. Außer Belgien sind vertreten: Frankreich, England, Ungarn, Italien, Luxemburg, Norwegen, Rußland, Schweden, die Schweiz und die Vereinigten Staaten. Ein schöner Zug Radetzky s. Ueberall in Italien werden gegenwärtig die fünfzigjährigen Gedenktage der Kämpfe von 1848 gefeiert, und es ist bemerkenSwerth, daß bei den Festlichkeiten selbst wie in den Berichten darüber, aller patriotischen Begeisterung ungeachtet, kein gehässiger Ton gegen Oesterreich angeschlagen wird. Im Gegentheile wurden manche Einzelheiten, die der österreichischen Armee und ihren Führern zur Ehre gereichen, mit großer Unpartei lichkeit erzählt. Wie an so vielen anderen Orten wurde dieser Tage auch in Sorio im Venetianischen eine Gedenkfeier ab gehalten. Dort fand am 8. April 1848 daS erste Gefecht in offenem Felde zwischen österreichischen Truppen und italienischen Freischärlern aus Vicenza, Padua, Treviso und Bologna statt. Nach mehrstündigem Kampfe wurden die Freischaaren ge worfen und 28 von ihnen, meist Paduaner Studenten, als Gefangene nach Verona gebracht. Man führte sie dem Marschall Radetzky vor, und dieser ließ sie mit folgender Ansprache frei: „Geht ruhig nach Hause; ich kann mich weiter nicht um euch kümmern. Ich habe sechzigtausend Mann und denke in acht Tagen wieder in Mailand zu sein." In dieser Zeitangabe hat der Marschall allerdings geirrt, aber daß er die jungen Leute, die dem Kriegsrechte verfallen waren, unbehelligt ziehen ließ, beweist seine milde, menschen freundliche Gesinnung, und eS ist sehr hübsch von den Italienern, daß sie sich der Thatsache erinnern. Literatur. Ten mit Allgewalt hereinbrechenden Frühling des Südens wie den fast unmerklich keimenden Lenz des Nordens vergegenständlichen gleichsam die beiden Blätter .Frühling- nach dem Ge mälde von Albert Keller und .Des Urhahns Minne lied-, nach Originalzcichnung von Albert Richter in der Jllustrirten Zeitung Nr. 2859 vom 14. April. An einen Völker- frühling unseres heutigen StaatslebenS gemahnen die Abbildungen der am 22. März in der Walhalla bei Regensburg enthüllten Mar- morbüste Kaiser Wilhelms I. von Professor Konrad Knoll in Mün chen und der Schwerter der Paladine dieses Kaisers im königlickzen Zeughaus« zu Berlin. Von unserm Pachtgebiet in China erzählen die Bilder aus Kiaotschau. Ein interessantes Bild modernen römi schen Lebens ist dar doppelseitige Blatt: Königin Margherita beim Corso im Park der Villa Borghese. Ein« majestätische Scenerie aus den Tiroler Alpen reprodüclrt dk« Origlnalzeichnung der Münchener Künstlers Ernst Platz: »Der Predigtstuhl im Wilden Kaiser-, Nach den Küstenländern Nordasrikas leiten die Illustrationen .Plünderung eines jüdischen Bazars in Tunis» und „Ein Feuerdoctor in Tripolis«. Von Portraits hat diese Nummer die Bildnisse des Weltreisenden Johann Reinhold Forster und des neuen Erzbischofs von Freiburg, vr. Georg Ignaz Komp. Die Wiedergabe interessanter Tätto- wirungen und W. Kuhnert's Zeichnung der Pampaskatzen im Ber liner Zoologischen Garten bei ressen Raritäten auf anthropologischem und zoologischem Gebiet. — Dieser Nummer der Jllustrirten Zeitung liegen die großen Portraits des sächsischen Herrscherpaares nach vor trefflichen Aufnahmen aus dem vorjährigen Sommer, das in Grün, Roth, Gold und Schwarz gedruckte Titeiblatt und das schwungvoll geschriebene Vorwort des Jubiläumswerkes „Dresden eine Fremden st adt- bei, das Rudolf Sendig, der Vorsitzende des Preßausschusses des Dresdner Fremdenvereins, herausgiebt. Der Schluß dieser künstlerisch ausgeführten, allen Abonnenten der Jllu- strirtcn Zeitung kostenlos zugehenden Publikation wird mit Nr. 2860 vom 21. April ausgegeben werden. Zur Aufbewahrung der Kunstblätter ist eine elegant ausgestaltete Sammelmappe zu haben, welche durch die^ie „Jllustrirte Zeitung" liefernden Buchhandlungen zum Preise von 2,50 Mark zu beziehen ist. ** G O Ein aktuelles Interesse in Bild und Wort bieten die neuesten Nummern der beliebten Zeitschrift Ueber Lantz und Meer. Zu dem Bildniß des Fürsten Bismarck nach der letzten photographischen Aufnahme gesellen sich zahlreiche Ansichten aus dem Sachscnwalde, den, Ruhesitze des eisernen Kanzlers. Tie Zeiten des ersten deutschen Parlamentes rücken eine Sitzung in der Paulsktrche zu Frankfurt am Main und die Portraits der bedeutendsten Parteiführer vor Augen. In idiellem Zusammenhang mit diesen Vorläufern der deutschen Einheitsbcstrebungen stehen die Erinnerungen an Hosfmann von Fallersleben, den Schöpfer des Nationalsanges „Deutschland, Deutsch land über Alles«. Ter Sohn des Dichters theilt über denselben mancherlei bisher nicht bekannte Tinge unter Beifügung hier zum ersten Male veröffentlichter Autogramme mit. Ten Portraits des dänischen Königspaarcs gesellen sich als besonders künstlerisch aus gestattete Beilage die Bilvnissc des jüngsten fürstlichen Brautpaares hinzu, der Prinzessin Pantine von Württemberg und des Erbprinzen Friedrich zu Wied. Besonders instruktiv erscheint eine Plauderei, die uns fesselnde Einblicke in das Getriebe der großen internationalen Reisebnreaus gewährt, nnd nicht minder interessant ist der reich illu- strirte Aufsatz über das Training der Rennfahrer. Neben dem neuen Roman „Von zarter Hand" von Johannes Richard zur Megcde bringt „Ueber Land und Meer" noch eine launige 'Novelle von Hermine Dillinger „Linksrheinisch". Tamit ist der Inhalt noch nicht erschöpft, aber das Angeführte wird genügen, die Reichhaltigkeit und Viekscitig- keit dieses trefflichen Unterhaltnngs-Jonrnals (vierteljährlich 3,50 Mark, jedes Htägige Hcst 60 Pfg) darznthun. ** « * Teutsch - östcrrcichische Literaturgeschichte. 6 inHand buch zur Geschichte der deutschen Dichtung in Oesterreich-Ungarn. Unter Mitwirkung hervorragender Fachgenvsscn hcrausgegeben von Or. I. W. Nagl und Jacob Zeidler. Wien. K. u. k. tzofbnchdruckerei und Verlagshandlung Earl Fromme. Lieferung 2—1. — Bei Erscheinen der ersten Lieferung dieses Werkes habe ich bereits aus die Bedeutung aufmerk sam gemacht, die dasselbe in Anspruch nimmt. Tie Hoffnungen, die I ich an die folgenden Hefte geknüpft habe, blieben bis jetzt, wo mir die Lieferungen 2—4 vorliegen, nicht unerfüllt. Das Werk eröffnet in derThatAnSblicke auf bisher vielfach nur unzugängliche Gegenden der deutsch-österreichischen Literatur, für deren Aufschließung man den stoss- und quellentundigcn Herausgebern dankbar sein soll. Man mag vielleicht bedauern, baß die Darstellung eine säst ausschließlich pragmatische ist, doch sollte dagegen zu bedenken sein, daß hier ein erster Versuch unternommen wird, die deutsche Literatur der österreichisch-ungarischen Monarchie als ein Ganzes zn betrachten und abzusondern von der allgemeinen deutschen Literatur, und daß zn diesem Zweck zunächst einmal eine Stosssammlung im großen Stile gegeben werden soll, eine Grundlage, auf welcher man weiter bauen kann. Für die Durchführung einer derartigen Absicht ist aber die pragmatische Darstellung die zunächst gebotene. Die vier ersten Lieserungen behandeln den Anfang der großen Periode bis zur Re formation, und zwar zunächst die deutsche Colonisation in Oester reich-Ungarn, das nationale Stammeserbe und die Einflüsse der kirchlichen Dichtung. Tie Darstellung ist slott und eingehend, die den Hesten beigegebenen Illustrationen und Kunstbeilagen sind sehr geschickt ausgewählt und die Reproduktion steht meist auf der Höhe der Gegenwart. Ein abschließendes Urtheil ist natürlich erst beim Vorliegen des Gesammtwerkes möglich, also erst nach Erscheinen der 14. Lieferung. Man kann gespannt sein, wie die Verfasser einige interessante Probleme der neueren Zeit lösen werden. Eine Klippe ist jedenfalls die Feststellung des Verhältnisses zur allgemeinen deutschen Literatur. Denn die geistige Einheit Deutschlands mit Oesterreich war zu manchen Zeiten so innig, daß es schwer sein wird, hier immer gerecht zu scheiden. Jeder Landstrich hat ja schließlich die Berechtigung, eine eigene Literaturgeschichte zn beanspruchen. Doch sind culturhistorisck-e Forschungen, die nach geographischen, weniger nach ethnographischen Gesichtspunkten arbeiten, immer mit Reserve aufzunehmen. Und daß die Herausgeber des Werkes diesem Fehler hinneigen, beweist die im Prospekt gegebene Begründung, daß das Werk dadurch Berechtigung und Werth erlange, daß das alte Ostarichi sich nebst seinen umliegenden Landen zu dem selbst ständigen Staats wesen der österreichisch-ungarischen Monarchie ausgebildet habe. Doch läßt sich nach dem bisher Erschienenen Wohl annehmen, daß die Herausgeber sich auch mit dieser Schwierig keit auf ihre Weise absinden werden. Rudolf Zabel. . » « Mit Schlägel «ntz Eise». Eine Schilderung des Bergbaues und seiner technischen Hilfsmittel. Von vr. Wilhelm Bersch. (Mit 26 Vollbildern und über 300 Text-Abbildungen.) In 25 Lieferungen zu 30 Kr. --- 50 — 70 Cts., davon 15 er- schienen (A. Hartleben's Verlag in Wien). Wer Gelegenheit fand, eine Gegend, in welcher Bergbau betrieben wird, zu bereisen, wird häufig den zum Herzen gehenden Bcrgmannsgrnß „Glück aufl" vernommen haben und veranlaßt worden sein, in den tiefen Sinn dieses schönen Grußes rinzudringen. Dann regt sich auch wohl der Wunsch, mehr von den oft uralten Sitten und Gebräuchen des Bergmannes zu erfahren und dessen Thätigkeit selbst, sein Leben und Wirken kennen zu iernen. Dazu findet aber der Gebildete, soserne er nicht längere Zeit in einem Bergbaudistricte verweilt, kaum Ge legenheit; denn auch die Literatur hat außer zahlreichen trrsslichen Fachwerken kein Buch aufzuwrisen, welches diesem ganz allgemeinen Wunsche aller Gebiidetrn Rechnung zu tragen vermag. „Mit Schlägel und Eisen" schildert nun nicht nur trefflich das Leben des Bergmannes, es macht uns auch in leicht verständlicher Darstellung mit den technischen Hilfsmitteln des Bergbaues und allen seinen Zweigen bekannt, wobei zahlreiche Abbildungen und Carton-Voll- bilder das geschriebene Wort unterstützen. Auch die Gefahren des Bergbaues und ihre Bekämpfung, die bergmännisch geförderten Roh stoffe und deren Verarbeitung, die Gewinnung der Edelmetalle, der Salze und Edelsteine werden geschildert, so daß der Leser einen vollständigen Ueberblick über diesen so wichtigen Zweig der Ur- Production erhält. „Unsere Monarchie". Die österreichischen Kronländer zur Zeit deS 50jährigen RegierungS-Iubiläums Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I. Herausgegeben von Julius Laurenäiö. Verlag: Georg Szelinski, k. k. Universitäts-Buchhandlung, Wien. Complet in 24 Heften L 1 Krone. — DaS jüngst erschienene 16. Heft dieses Jubiläums-Werkes bringt die schönsten Ansichten von Oberöster- reich. Wir sehen u. A. das liebliche Donaustädtchen Grein und die interessante Stelle des Stromes, wo einst der gefürchtete Strudel den Schiffen gefährlich wurde; dann die aufstrebenden Städte Wels und Steyr und eine lebendige Ansicht des Hauptplatzes in Linz. Ein prächtiges Blatt zeigt die Stifte St. Florian, KremSmünster und Lambach, von denen ganz besonders der prunkvolle Kaisersaal des erstgenannten Chorherren stifte» eine brillante Vedute giebt. Diesem trefflichen Bilde reihen sich würdig Ansichten von Gmunden mit den Schlössern Ort und Cumberland, daS stimmungsreiche Seeörtchen Hallstott, der märchenhaft stille Gosausee, das allerliebste Traunkirchen und der Traunfall wirkungsvoll an. Die weltberühmte Curstadt Ischl mit dem Bildchen der Redtenbach-Wildntß führt eine blendende Ansicht vor. , ** Eingrgangen von Kirchhoff L Affgand, Leipzig: Altti- quarischeS Piicherlager. Nr. 1006. Allgemeine Geschichte. Historische Hilfswissenschaften. — Nr. 1007. Geschichte Deutschland» und der früheren ReichSlande. Die Hondluug des ztoeite« LheNe» »on Goethe'» Kauft. Akademische Antrittsvorlesung von Georg MitkowSkt. Leipzig, Verlag von vr. Seele L Comp. Die rechtliche Stellung tzeS Kaisers im heutigen deutschen Reiche. Vortrag, gehalten in der Gehe-Stistung zu Dresden am 12> Februar 1898 von vr. jur. Karl Binding, ordentlicher Professor an der Universität Leipzig. (Preis 1 ^l) Dresden, v. Zahn L Jaensch. Up ewig uugrtzeelt. Die Erhebung Schleswig-Holsteins im Jahre 1848. Herausgegeben von Detlev von Lilien cron. Lieserung 1. Preis 50 /H. Hamburg. Berlagsanstalt und Druckerei A.-G. (vorm. I. F. Richter), Königl. Hochbuchhandlung. Bolt-recht nutz GesetzcSrecht. Vortrag, gehalten in der Gehe-Stistung zu Dresden am 11. December 1897 von vr. Paul Oertmann, außerordentlichem Professor an der Universität Berlin. (Preis 1 >^l) Dresden, v. Zahn L Jaensch. Geschichte tzer Revolutionszeit 1789—180« von Heinrich von Sybel. Wohlseile Ausgabe. Lieferung 14—20. Preis per Lieserung 40 /H- Stuttgart. Verlag der I. G. Cotta'scheu Buchhandlung (Nachfolger). Staatsbankerott und internationales Recht Von vr. zur. Karl Pflug. Von der Bluntschli-Stistung gekrönte Preisschrist. Mit einem Anhang: Die Organisation der internationalen Controlle der griechischen Staatsfinanzen. München. I. Schwritzer Verlag (Jos. Eichbichler). blassen-Justiz und SntmüutziguugS-Unfug. Theil II. Ein Mahnruf an Reichs- und Landtag. Von vr. meck. Hermann Sternberg. Erste Auflage. Berlin - Neurahnsdorf. Adolf Brands Verlag. Tie Entdeckung des Seeweges nach Ostindien durch Vasco da Gama 1497/98. Vortrag, gehalten in der Gehe-Stistung zu Dresden am 9. Oktober 1897 von Professor vr. S. Rüge. Nebst 2 Karten (Preis 1,50 ^l). Dresden, v. Zahn L Ja en ich. Jahrbuch der Astronomie und Geophysik. Enthaltend die wichtigsten Fortschritte aus Len Gebieten der Astrophysik, Meteorologie und physikalischen Erdkunde. Unter Mitwirkung von Fachmännern herausgegeben von vr. Hermann I. Klein. VIII. Jahrgang. Mit fünf Tafeln in Schwarz- und Chromodruck. Eduard Hein rich Meyer, Verlagsbuchhandlung, Leipzig. RcichSläudische Zeitsrageu. Von Emil Kühn. Verfasser der „Briese aus Eljaß-Lothringen". ErstesHeft. Leipzig, Fr. Wilh. Grünow. Tic Wirthschaft der Naturvölker. Vortrag, gehalten in der Gehe-Stifung zu Dresden am 13. November 1897 von vr. Karl Bücher, ordentlichem Professor an der Universität Leipzig. (Preis 1 ^l) Dresden v. Zahn L Jaensch. Tie Seelsorge in Theorie und Praxis. Centralorgan zur Erforschung und Ausübung der Seelsorge. Grundprincip: Omni» «ud speeie curne bontE Schristleitung: Pfarrer vr. Lieber mann, St. Graba-Saalseld (Saale). III. Jahrgang. Heft 4. Abonnementspreis pro Jahr 3 Verlag von Arwed Strauch in Leipzig. Fuszlümmelei. Ueber Stauchballsviel und englische Krankheit. Von Karl Panck, Professor und Turnlehrer am Eberhardt- Ludivigs-Gymnasium in Stuttgart. Mit einem Nachwort. Stutt gart, Verlag von W. Kohlhammer. Uuiversalbuch der Reden und Toaste. Eine reichhaltige Sammlung von ernsten und heiteren Original-Toasten und Reden bei allen Gelegenheiten des Familienlebens, sowie bei geselligen und öffentlichen Feiern. Unter Mitwirkung hervorragender zeitgenössischer Reden herausgegeben von Justinus Abel. Achte, vermehrte und verbesserte Auslage. 592 Seiten. Preis brochirt 4,50 elegant gebunden 5,50 ./L Stuttgart. Verlag von Levy L Müller. Im HauS und am Herd. Praktischer Rathgeber in allen Gebieten der Haushaltung für Frauen und Mädchen. Nebst voll- ständigem Kochbuch. Von I. von Wedel!. 5. Lieferung. Voll ständig in 12 Lieferungen L 35 /H. Verlag von Levy L Müller in Stuttgart. Schach. Aufgabe Nr. 137«. Von 4. Llöller in Kopenhagen. Weiß zieht an und setzt in drei Zügen matt (9 -s- 6 --- 15). 1. l>4-i>5 2. v«4-k5ß 3. e2-c3ch Lösung der Aufgabe Nr. 1308. Le5—45: I c4—c3 Läb-44 2. Vb4-g5-f Le5-44 3. Vä2—e3H 1 Vu3-l>4 2. V42-e3 beliebig 3. Vx4—kbH resp. Ve3—ä4H resp. Vx4-e5ch 1 8u5—i-3 2. V42—e3s beliebig 3. Vg4—xbch resp. Vg4—loch Die Schachgesellschast Angustea versammelt sich jeden Dienstag und Freitag Abend im Caftz Merkur (der Thomaskirche gegenüber). Anfängern ist hinreichend Gelegenheit geboten, sich zu vervoll kommnen. Schachzeilschriften und Schachwerke stehen in größerer Auswahl zur Verfügung. Der Schachclub Alberta versainmelt sich jeden Donnerstag im Cafs Biermann in Reudnitz, Chausseestraße Id- Lehrbücher der Schachkunst, sowie Schachzeitungen stehen zur Verfügung. Gäste sind stets willkommen. Freie Schach-Loge „Philidoria", Leipzig, CasS Poehlein, Zeitzer Straße 16. Täglich Nachmittags von 4—7 Uhr und Abends von '/«9 Uhr ab gcmüthlicher Schach.Verkehr. Vertreten Spieler jeder Stärke. Unentgeltliche Auskunft in allen Schach- Fragen; kein Statuten- oder BeitragSzwang. Gericht -der die Frequenz im Asyl für möunliche Obdachlose, Thalstraße Nr. 28, kn der Zeit vom 9. bis 16. April 1898. Nacht vom Borge- sprachen Aufge- nommen Zuriick- gewiejen 9. April zum 10. April 20 20 — 10. . . 11. - 12 12 — 11. . . 12. - 23 21 2 12. . . 13. . 28 27 1 13. . . 14. . 7 — — 26 26 — 14. . - 1b. - - - 20 19 1 1b. . - 16. - 28 26 2 157 151 6 AtliM-DaMste M 1.N bis Ulk. 18.85 Mn «tt Seiden «vrocate — ab »eilt« tigttti Fabrik» weben, Farben und Dessin». 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