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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980721013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898072101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898072101
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-07
- Tag 1898-07-21
-
Monat
1898-07
-
Jahr
1898
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3. MW M LeijWl TWM mi> AHM K. W, 6omtR, A. AM W. den von »eise-ÜMI. SS k.». " na^ «ie«^'r.°d!ü»t.. lüi'Mei'.Iucliei, leise l.e»emui-ei. i. Ltaxs Allgemeiner Sächsischer Lehrerverein. Ll^. Wie wir bereits gemeldet, findet am 25. und 26. k. M. diesjährige Delegirtenversammlung des oben- in Dresden 10,41 in Leipzig 12,08 Ueberlegen gefügt. --- Ein umfangreiches Gräberfeld aus vorgeschichtlicher Zett wurde vor einem Monat bei dem englischen Orte Tod - morden in der Grafschaft Jorks hi re aufgedeckt. Man kannte seit Langem auf einem „die schwarze Heide* genannten Felde einen aus der Erde gebildeten Kreiswall, der unter den Bewohnern des umgebenden Landes das „römische Lager* hieß. Nunmehr wurden an diesem Platze Ausgrabungen angestellt, welche die Natur desselben als einer vorgeschichtlichen Gräber stätte offenbarten. Der ganze Kreis mißt 27 na im Durch messer. Zuerst wurde aus der Mitte des Platzes eine schöne Urne hcrvorgeholt von etwa 25 om Höhe, 23 em Breite an der Spitze und 10 em am Boden inmitten einer Schicht von Holzkohle und verbrannten Knochen. Die Urne zeigte am oberen Rande eine Reliefeinfassung in einem Muster, das nach englischem Sprachgebrauch als „Heringsgräten-Muster" bezeichnet wird. Noch zwei weitere kleine Urnen aus weniger gutem Thon und mit anderen Verzierungen kamen zum Vorschein, die übrigen waren in Staub zerfallen. In der großen Urne fanden sich verbrannte menschliche Gebeine und Kohle, in unmittelbarer Nähe davon wurden sogenannte Weihrauchschalen ausgegraben, von denen eine reich verziert war. Weil sich in der Nähe der Urnen auch Stücke von Feuersteingeräthen im Boden entdecken ließen und Tausende solcher bereits früher in dieser Gegend gefunden worden waren, so vermutheten die Alterthumsforscher Wilkinson und Law zunächst, daß dieser Begräbnißplatz von den Menschen der jüngeren Steinzeit herrührte. Wäre dies wirklich nachweisbar gewesen, so würde der Fund von besonderer Wichtigkeit gewesen sein, da dadurch festgestellt worden wäre, daß damals bereits die Leichenverbrennung in Ge brauch war, während eS sonst in der späteren Steinzeit Sitte war, die Tobten zu beerdigen, und zwar in einer Stellung, in der die Knie bis zum Gesicht hinaufgezogen wurden. Einige Tage später jedoch wurde in Todmorden eine kleine Schale in einer Urne gefunden, in der ein Stück Metall und eine Bronze nadel lagen, die beide zusammen wahrscheinlich zu einer alten Bronzebrosche gehörten; ferner wurde etwa ein Dutzend Perlen aus Jet oder Knochen hervorgezogen, die zu einem Halsbande gehörten, sowie eine Knochennadel. Der Fund der Bronzebrosche machte es gewiß, daß das Gräberfeld dem Bronzezeitalter zu zuschreiben war, in dem, wie man seit längerer Zeit weiß, die Leichenverbrennung ausgeübt wurde. Wahrscheinlich war der Begräbnißplatz die Ruhestätte eines Anführer-, der mit seinen Weibern und Mannen, die ihn nach der damaligen Sitte in die andere Welt begleiten mußten, bestattet wurde. genannten Vereins, und zwar diesmal in Auerbach statt. Die Tagesordnung ist eine sehr reichhaltige, und man ersieht hieraus, daß diese Versammlungen nur zu einem kleinen Theile der Geselligkeit und dem Vergnügen, wohl aber erster Arbeit und wackerem Streben gewidmet sind. Folgende zwölf Puncte sollen zur Berathung und Erledigung gebracht werden: 1) Jahresbericht. — 2) Cassenbericht. — 3) Mit theilungen des Vorstandes. — 4) Vorstandswahl. — 5) Bericht der Schreibcommission; Antrag derselben: Die Angelegenheit ist vor der Hand nicht weiter zu verfolgen. — 6) Beschlußfassung über die Anträge des Bezirkroereins Meißen, Gehaltsangelegen- heiten betreffend. Hierzu Anträge des Vorstandes: a. es ist ein Höchstgehalt von 2700 -Fzu erbitten, h. die Abstufung der Alters zulagen ist nach denselben Grundsätzen zu gestalten wie bei den Lehrern der höheren Schulen. — 7) Beschlußfassung über drei DnS Alter der Bevölkerung in Leipzig und Dresden. ick. Lripzig, 19. August. Die Zusammensetzung der Bevölkerung nach Altersklassen ist in Leipzig und Dresden eine sehr verschiedene. Nack den Ergebnissen der letzten Volkszählung waren in den Hauptaltersclassen Personen vorhanden: von St. Thekla und Seegeritz, Haidekraut, ferner Braunwurz, Läusekraut, im Erlengebüsch an der Parthe bei Elenden und Portitz den Wasserdosten oder Kunigundenkraut (Lupatorium c-aunabinum), am Wynberg hinter Taucha die Kuhschelle c ^ulcmtilla vulgaris und pratensis), bei Plaußig und Mockau die dickköpfige Tollblume, das schlanke, zierliche Herzblatt > karnassia palustris) und viele andere nicht gerade gemeine Vertreter des zahllosen Blumenhceres treten uns hier, wenn ihre Jahreszeit gekommen, entgegen. Auf dem Wasserspiegel der Parthe schaukeln sich dunkelgelbe Nixblumen, Lauchkraut und hier und da auch die Wassernuß (Irapa nataus), die einst auf Schimmel's Teich sich eingebürgert hatte, umgeben von den saft grünen Meerlinsen. Ueberall offenbaren sich neue Wunder für den, der Augen hat, zu sehen. Seegeritz verlMte einen weit zahlreicheren Besuch, als er ihm zu Theil wird. Der Kirchenhügel, auf dem sich die Kirche, wie die zu Panitzsch und Beucha, weithin sichtbar erhebt, gewährt eine weite, überraschende Aussicht. Eine Reihe bewaldeter Hügel ragen vor uns empor. Der Schenkberg, der Weinberg, der Vogelberg, der Galgenberg u. s. w. richten sich vor uns auf und bei klarem Wetter erweitert sich das Panorama derartig, daß man den Colmberg bei Oschatz, die Hohburger Berge bei Wurzen, ia den Petersberg bei Halle wahrnehmen kann. Es soll sogar Leute geben, die von hier aus den Brocken gesehen haben. Mir ist das Glück nicht beschieden gewesen. Das Dorf Seegeritz mit gutem Gasthof liegt am Fuße des Hügels. Bei der Mühle führt rechts über die Brücke wieder ein Wiesenweg in 20 Minuten nach Grasdorf. Grasdorf ist den Leipzigern bekannt. In dem Gasthof werden oft Sommerfeste abgehalten. Aber man besucht den Ort meist von Taucha aus, wohin man sich von der Eisenbahn be fördern läßt. Wie unendlich lohnender ist es doch, am Ufer der Parthe auf Schusters Rappen dahinzupilgern, und nach einem fröhlichen Marsche, bei dem uns Mutter Natur all' ihre Schön heiten offenbart, schließlich hier, oder in dem nahen Städtchen Taucha, dessen hoher, weißer Kirchthurm schon lange vorher sichtbar wurde und herübergrüßte, Rast zu halten. Da füdlt man, wie der Schöpfer im Himmel auch unsere Umgebung so reich mit den Schönheiten seiner Natur gesegnet hat! DaS Lebensalter bis zu 15 Jahren ist also ia Leipzig um 5,15 Proc. stärker vertreten als in Dresden, dann ge winnt letztere Stadt für das Alter von 15—30 Jahren einen Vorsprung von 2,18 Proc. Der Antheil der Bewohner im Alter von 30—40 Jahren ist in beiden Städten fast gleich (Leipzig -s- 0,17 Proc.). Für die weiteren Lebensjahre be hauptet jedoch Dresden ein starkes Uebergewicht, denn die Zahl der Personen von 40 Jahren und darüber ist dort um 3,14 Proc. größer, als in Leipzig. Personen von mehr als 50 Jahren waren sogar, obwohl die Civilbevölkerung Leipzigs um 53 400 Köpfe größer war als die Dresdens, in letzterer Stadt volle 2000 mehr vorhanden, als in Leipzig. Schließlich sci nock auf eine Folge der starken Zahl jugendlicher Personen in Leipzig aufmerksam gemacht. Für das Alter von 5 bis l5 Jahren betrug das Uebergewicht Leipzigs Dresden gegen über 3,48 Proc. DaS giebt für Leipzig ein Mehr von rund 11 000 schulpflichtigen Kindern im Alter 6—14 Jahren, oder einen städtischen Mehraufwand von wenigstens jährlich 500 000 Unsere Parthendörfer r- und ihre Entwickelung in neuester Zeit. _. . - Von Herm. Pilz. Unlängst besah einer meiner Freunde meine Ansichtskarten- Sammlung. „Welche reizende Landschaft .... wie roman tisch ... der herrliche Baumschlag ... wo ist das her?" rief . er enthusiastisch aus. „Das Wehr am Dölitzer Mühlgraben", versetzte ich lächelnd. Er sah mich verblüfft an und wenn er nicht in einer Ecke der Karte die Bestätigung gedruckt vorgefunden hätte, ich glaube, er hätte im Stillen meine Behauptung ange zweifelt. Der Vorfall erscheint mir charakteristisch. Die „Ein geborenen" von Leipzig kennen und würdigen gar nicht die Schön heit unserer Umgebung und bewundern auf „Ansichtspostkarten", was sie tagtäglich vor Augen haben können, aber nicht der Be achtung für werth halten. Wer Leipzigs Umgebung öde und reizlos nennt, von dem behaupte ich, daß er von etwas spricht, was er nicht kennt. Mannigfaltig sind die landschaftlichen Reize von Leipzigs Umgebung, und nur der Bergfex findet seine Rechnung nicht. Die Schönheiten der Tiefebene aber offenbaren sich in Leipzigs Wäldern und Triften, Hügeln und Flußthälern in ewig wechselnden, anziehenden Bildern ... ein landschaft liches Kaleidoskop! Zu den dankbarsten Wanderungen in Leipzigs Nähe aber gehört der Besuch unserer Parthendörfer. Ferdinand Stolle spricht zwar nur spöttisch von der „Parthen- Schweiz", und diese alte Bezeichnung für die Landschaft an den Ufern der Parthe ist auch nur ein unglücklicher Ausfluß des er hitzten Localpatriotismus unserer Großväter ..... aber an Reizen der Natur ist das Parthenthal reich, und wer es im Früh ling, im Sommer oder Herbst durchwandert, der empfindet hier Ven vollen Zauber einer gottgesegnetrn Niederung. Erst in neuerer Zeit fangen die Parthendörfer an, populär zu werden bei den wanderlustigen Großstädtern. Das macht die Verkehrs erleichterung, welche durch die Anlage der elektrischen Straßen bahn nach Mockau und Schönefeld geschaffen worden ist. Man kann sagen, die „Rothe" hat uns die Parthendörfer erst richtig erschlossen. Das zeigt auch die Entwickelung, welche sie in neuester Zeit zu verzeichnen haben. Sie wachsen unheimlich, sie kommen „ins Schießen", wie man bei den Kindern zu sagen pflegt. Nehmen wir Mockau an, das den Ausgangspunct zum Besuche der Parthendörfer bildet, und wohin man entweder direc» mit der elektrischen Bahn oder über Schönefeld und Abt naundorf, mit seinem prächtigen, nicht unnatürlich „stili- sirten" Parke, gelangt; Mockau hat, seit es mit Leipzig „elektrisch verbunden" ist, über 1000 Seelen gewonnen, und der Zuzug ist fortwährend im Steigen. Das hat die Baulust daselbst erweckt und überall wachsen neue, freundliche Häuser, theilweise auch im Villenstil, aus dem Erdboden. Der bessere Theil der Bevöl kerung mehrt sich und während früher bei den Wohnungen ein Miethzins von 150 das Maximum bildete, finden sich jetzt zahlreiche Wohnungen zum Miethpreise von 600 bis 800 Eine Villencolonie ist zwischen Neu- und Alt-Mockau noch im Entstehen, und sie hat eine Zukunft, denn die gesundheitlichen Verhältnisse sind im Parthenthal ausgezeichnete, und man erzählte uns erst kürzlich, daß in der großen Parochie Mockau-Thekla, welche 3400 Seelen aufweist, fünf Wochen lang überhaupt kein Todesfall vorgekommen sei. Und wie sich Mockau gehoben hat, so haben sich dementsprechend auch die übrigen Parthendörfer gehoben, wenn sie auch noch nicht auf dem Standpunkte angelangt sind, wo der eigentliche Charakter des Dorfes aufhört. Das ist bei Mockau ja der Fall, denn, abgesehen von dem bedeutenden Rittergut, befindet sich nur noch ein Bauer im Ort, dessen Gut landwirthschaftlich in Frage käme. Gleich hinter Mockau wird der Hügel mit der Theklakirche sichtbar und in etwa 20 Minuten gelangen wir auf der zwischen blühenden Wiesen hinführenden Landstraße nach Thekla. lieber die Kirche „Zur hohen Digen", den letzten Ueberrest des von den Hussiten verwüsteten Dorfes Tegeln ist kürzlich an dieser Stelle eingehend berichtet worden. Auf dem Hügel, der ehemals ein slawischer Opferplatz gewesen sein soll, hat man eine weite Umsicht, die freundliche landschaftliche Bilder gewährt. Westlich fällt der Blick auf Mockau, nordwestlich auf Neutzsch, nördlich auf Plösen, nord östlich auf Cleuden und Portitz, südwestlich auf Abtnaundorf und Schönefeld, und südlich auf Paunsdorf und Sommerfeld. Ist der Horizont klar, so erweitert sich das Panorama und wir bemerken in der Ferne Groß- und Klein-Wiederitzsch, Seehausen, Plaussig, Seegeritz, Grasdorf, Taucha und natürlich in erster Linie unser Leipzig. Wir schauen in eine fruchtbare, gesegnete Niederung, die durch das wellenförmige Terrain und die zahlreichen sich aus ihr erhebenden Hügel, die freilich zu stolze Namen tragen, z. B. den Gypsberg (130 Meter), den Keulenberg (129 Meter), den Eichberg (132 Meter), den Krätzberg (130 Meter), den Fuchsberg (130 Meter) u. s. w., besonders reizvoll gemacht wird. Ueppige Wiesen, goldwogende Felder und kleine Wäldchen beleben das stimmungsvolle Bild. Thekla, dessen idyllisch gelegener Gasthof — ebenfalls eine Folge der steigenden Entwickelung —, tele phonischen Anschluß besitzt, weist auch bereits Villen auf, und wer weiß, wie bald es in die Liste der „Luftcurorte" aus genommen werden wird. Auf der Dorfstraße gelangen wir in wenigen Minuten nach dem Pfarrdorfe Cleuden und in einer kleinen halben Stunde nach P o r t i tz , das sich im Umkreis durch seine stattliche Kirche weithin bemerklich macht. Selten weist ein Dorf ein so ansehnliches Gotteshaus auf. Aber die Portitzer konnten in einm vollen Säckel greifen. War doch der Ort bis zur Reformation eine vielbesuchte Wallfahrtsstätte. Dem wunderthätigen Marienbild, das noch heute in der Kirche verehrt wird, wurden reiche Opfer von den gläubigen Pilgern gebracht, denen die Kirche ihr bedeutsames Vermögen verdankt. Auch die Portitzer Kirche steht auf einem Hügel, der eine altslawische Opferstätte war, aber die Rundsicht ist hier nicht so bemerkens- werth wie aus dem Hügel von St. Thekla oder gar dem Kirch hügel von Seegeritz. Von Portitz bringt uns ein hübscher Feld weg bis zur Brücke über die Parthe nach dem reizend gelegenen Dorfe Plaußig und von hier in etwa einer Viertelstunde nach Seegeritz. Der Weg führt wieder durch anmuthige, smaragd grüne Wiesen, die uns bis nach dem 20 Minuten weiter ent fernten GraSdorf begleiten, und in deren Mitte sich di« durch den prächtigen Baumschlag an ihren Ufern immer bemerkliche Parthe in unzähligen großen und kleinen Windungen dahinschlängelt. Die „P a r t h e w i e se n*! Sie haben nicht nur beim Land- wirth einen guten Klang. Sie sind auch des Botanikers Freude und in seinen Kreisen weiterhin bekannt, als man ahnt. Eine liebliche, eigenartige Flora zeichnet sie aus, von Schönefeld an bis nach Taucha und weiter nach Plösitz und Döbitz hinaus. Frei lich die reichste Fundgrube des Pflanzenfreundes, die Torfgrube vor Schönefeld, lockt uns nicht mehr mit ihrem geheimnißvollen Schilfdickicht und lehrt unsLenau's Schilflieder verstehen, aber die Wesen welchen von so viel lieblichen Blumeukindern im Frühling und Sommer bevölkert, daß es eine Lust ist, zwischen ihnen dahin zuwandeln. Neben einer Fülle von Randgräsern, besonders dem sternförmigen Osrex oelüuuta, rasenförmigen (0. oaespitosa), großfrüchtigen (6. psniosa), geschnäbelten (0. rvstrata) u. s. w., finden wir zwischen Plaußig und Seegeritz verschiedene Arten von Cypergras, auf allen Wiesenflächen ein Heer von Binsen, das VollgraS mit seinen silberglänzenden, welligen Aehren, mehrere Arten von Fuchsschwanz, auch seltene Kreuzungen, Simsen, Lauch und Knabenkraut, der gewöhnlichen Wiesenblumen in ihrer prächtigen Formen- und Farbenfülle nicht zu gedenken. Auch den Wafferschlauch (Mrioulnria vulgaris) an den Hügeln Zunächst fällt bei einem Vergleiche der vorstehenden Ziffern auf, daß Dresden in der HauptalterSclasse von 20—25 Jahren eine bedeutend größere Zahl von Bewohnern aufweist, als Leipzig. Die Erklärung hierfür ist eine sehr naheliegende. Die Militairbevölkerung umfaßt in Dresden (das hier mit den am 1. Juli 1897 'einverleibten Gemeinden Pieschen und Trackenberge berechnet ist) rund 12 500, in Leipzig aber nur 4800 Personen. Bringt man die Militairpersonen in Abzug, so verbleiben im Aller von 20—25 Jahren in Leipzig 39 896, in Dresden 38 668 Civil- persone«. ES stellt sich also annähernd der Ausgleich im Verhältniß zur Gesammtbevölkerung her. Dagegen ist außer ordentlich stark die Ziffer der jugendlichen Personen in Leipzig, während in Dresden die Zahl der Personen im höheren Lebensalter (50 Jahre und darüber) eine größere ist. Auf je 100 Personen der Civilbevölkerung waren in Hauptaltersclassen vorhanden 0— 5 Jahre Anträge der Militairdienstcommission. — 8) Anträge des Be-1 (wie sie freilich ia der Natur nicht Vorkommen) begauaea die zirkSvereins DreSdrn-Stadt über die Lehrerbildung. Der Wort-1 KrankheitSerscheinuageu bereit» nach 5—1V Minuten. Danach laut derselben ist folgender: a. Den Unterbau für die berufliche I darf man annehmen, daß man in diesem Bakterium den Er- Bildung des Volksschullehrers gewährt am besten eine den Zwecken I reger der eigentlichen Krebspest gefunden bat. Prof. Hofer der allgemeinen Volksbildung dienende höhere Lehranstalt. Die I hat dem Parasiten deshalb den Namen ,ZLeterimn pvstis specielle Berufsbildung haben pädagogische Fachschulen und Uni-1 ^staci" beigelegt. Dabei ist aber immer im Auge z« be- vcrsitäten zu vermitteln, b. In Bezug auf unsere sächsischen I hallen, daß eS noch andere Bakterien geben kann, welche Seminare sind folgende Forderungen zu erheben: »a. Die all-1 größere Krebssterben veranlassen. Nebeubakterieu treten gemeint Vorbildung und die specielle Berufsbildung sind im I neben dem Haupterreger immer auf, eia Umstand, der Seminare schärfer als bisher zu trennen, letztere vor allem ist I die Schwierigkeiten der Untersuchungen erkennen läßt, zu erweitern und zu vertiefen, hh. Ohne Verkürzung des I So giebt eS eine nebenher auftretende Form, die auch lateinischen Unterrichts ist eine moderne Sprache als obliga- I pathogen ist, die Krebse aber sehr viel langsamer torischer Unterrichtsgegenstand «inzuführen. oo. Um hierfür die I und nicht unter den typischen Erscheinungen tödtet. Neuer- nöthige Zeit zu gewinnen, ist einestheils der Lehrplan der Semi- ! dings ist das Lnotorium pestis auch im Choriuer See nare mehr als bisher an den der mittleren (nicht einfachen) I und im Ossagebiet uachgewiesen. Für den Menschen birgt Volksschule anzuschließcn, anderentheils ist der Musikunterricht I die Krankheit nach den eingehenden Untersuchungen deS einzuschränken, besonders für diejenigen Schüler, die sich nicht I Hygieinischen Institute» in München keinerlei Gefahr. DaS dem Kirchendienste zuwenden wollen, und die Dispensation vom I Auftreten deS Bakterium» hängt zweifellos mit der Ber- Musikunterricht ist zu erleichtern. 66. Dem Hilfslehrer muß l unreinigung unserer Gewässer zusammen. Unter den gegrn- in der Zeit bis zur Wahlfähigkeitsprüfung Gelegenheit gegeben I wärtigen Verhältnissen besteht demnach keine Möglichkeit, in sein, die verschiedenen Zweige des Volksschulwesens unter fach- I den alten Gewässern den früheren Kreb-reichthum wieder zu männischer Leitung kennen zu lernen. e<?. Dem Lehrer muß das I gewinnen. Man muß deshalb in Zukunft die KrebSzucht nur Recht zustehen, das Ergebniß der Wahlfähigkeitsprüfung durch I noch in ganz reinen Gewässern pflegen. Nachprüfung verbessern zu können, wie es den akademisch ge- A„S Thüringen, 19. August. Ein Waldbrand in bildeten Lehrern hinsichtlich der Staatsprüfung schon jetzt möglich Ilmenau (EntstehungSursache die bewußte, „in Gedanken ist. tt. Den wahlfähigen Lehrern muß — und zwar ohne Rück- weggeworfene Cigarre'.") hat eine Fläch« von ca. 20 qm ein sicht auf den Censurgrad — das Recht zustehen, die Universität l geäschert. — In Transvaal werden demnächst Tbü- zu besuchen. - 9) Beschlußfassung über einige Aenderungen der ?ingische Glocken läuten! Ein Jenenser, C H-, der Satzungen, die durch den Anschluß an den Deutschen Lehrer- „jenseits" al» Bauunternehmer sein Glück gemacht, will in verein nothwendig geworden sind. — 10) Antrag der Commission seinem jetzigen Domicil in Rosterburg in Transvaal eine für Schulgesundheitspflege: Es ist eine Petition an das Cultus- Kirche bauen und hat für diese bei der berühmten Firma Ministerium zu richten, in der um Abänderung schulgesetzlicher « Schilling (Apolda) zwei Glocken für 1000 bestellt. ^'b-ten wird und Weimar, 19. August. In unserer Stadt arassirt seit d, Vorschlagen. na. I einigen Tagen der Typhus. Bis jetzt sind 25 Typhusfälle i , in einzelnen Stadtthe.len vorgekommen. Einen epidemischen fäzuIkrHüHl einer dlciise ifi von 60, oeH. oO unv üur 35 verüo- I . zusetzen. Die Ferien haben an allen Volksschulen und Nn^in v» höheren Lehranstalten eine gleiche Dauer zu erhalten. 66. Im ln- Seminare ist der anthropologische Unterricht in -in- höhere werden einzelne Classe zu verlegen, und es ist ihm so . dem angehenden Lehrer auch eine für seinen Beruf unerläßliche I „ neue neufundkändtsche Dreicents - Freimarke hygieinische Ausbildung zu Theil werden kann. eo. Die Schul- I recht gutes Bildniß d» Prinzessin von Wale», stube ist, wie jede Wohnstube, täglich gründlich zu reinigen und 1^ Mal, daß die Gemahlin des Thronerbe« auf mindestens jeden Monat einmal zu scheuern, kk. In den beiden I Freimarke zur Anschauung gebracht worden ist. Die ersten Jahren soll die Zahl der wöchentlichen Schulstunden nicht neue Marke gehört zu einer Reche von Portraitmarken der über 16, in den beiden folgenden nicht über 24 und in den nächsten I Kolonie Neufundland. Die ersten beiden dieser Marken er- vier nicht über 32 betragen. Nach der ersten Unterrichts- sch'-nen im letzten November: 1 Cent Mit dem Bildnisse der stunde sind 10, nach der zweiten Stunde 20, nach der dritten Komgm und 2 Cents nnt dem de» Prinzen von Wale». Stunde 10 und nach der vierten Stunde wieder 20 Minuten Nachvem nun 3 Cents mit der Prinzessin von Wales auS- Pause zu halten; sechs Stunden nach einander zu legen, ist als gegeben worden, kommt demnächst V, Cent mit dem Blond unzulässig zu erklären. — 11) Antrag des Bezirksvereins köpf des kleinen Prinzen Eduard von Jork, deS Urenkels der Leipzig-Stadt: Es ist nöthig, dahin zu wirken, daß in Zukunft I Königin und künftigen Erben der Krone, an die Reche, und in der Schule nur ein Druck- und ein Schreibalphabet, und zwar I b^gen Ende des Jahres soll dann die 5-Centömarke mit dem das sogenannte lateinische, gelehrt werb?. — 12) Antrag des I Bildnisse des Herzogs von Jork erscheinen. Bezicksvereins Chemnitz - Stadt: Innerhalb des Sächsischen! ---Tie Vertreterinnen der verschiedenen FrauenelabS Lehrervereins ist eine statistische Centralstelle zu schaffen, welche I in Amerika haben sich in der vergangenen Woche in Denver in alles statistische Material, das für die Lehrerschaft von Be- I Colorado zu einem großen Meeting vereinigt. Das Bündniß ' deutung ist, zu sammeln und der Allgemeinheit zugänglich zu I dieser Clubs hat sich vor einigen Jahren unter der Präsidentschaft machen hat. ! der Mrs. Honrotin, der Frau eines Bankiers in Chicago und I Tochter eines amerikanischen Gesandten am Berliner Hofe, voll- I zogen. Die Föderation besteht aus 575 Frauenclubs ! aller Städte Amerikas und zählt gegen 60 000 Mit- 6. Krebspest. Auf dem VII. Deutschen Fischereitag I gljeder. Die amerikanischen Frauenvereine sind ganz anders in Schwerin bericktete Prof. vr. Hofer-München über die l organisirt als die englischen Clubs. Comfort und Eleganz wird außerordentlich bedeutsamen Untersuchungen, welche er ge- l dort nur in zweiter Linie berücksichtigt. Die Amerikanerinnen meinsam mit seinem Assistenten, Or. Albrecht, üb er den« begeben sich nicht in den Club, um zu frühstücken oder zu diniren, Erreger der Krebspest in der biologischen Station deS I um ihre Pallete abzulegen und sich das Haar zu ordnen, wie Deutschen Fischereivereins in München ausgeführt hat. Redner es in London der Fall ist, sondern man vereinigt sich, um Tages- . wies zunächst im Allgemeinen auf die Ursachen hin, welche i fragen zu besprechen und um Vorträgen beizuwohnen, die meist auf die Entvölkerung unserer Gewässer einen maßgebenden I politische oder sociale Interessen behandeln. In Amerika ist Einfluß üben. Diese sind zu suchen einmal in der! der Club für die Frau eher eine Art Erziehungssystem als ein Correction der Gewässer, welche unsere kaltblütigen l Ort, wo man sich amüsante Rendezvous geben kann. Ein Cor- Wasserbewohner ihrer besten Schutz- und Laichplätze beraubt, l respondent des „Chronicle" erzählt, daß eine der großen Fragen andererseits in der zunehmenden Verunreinigung der I des Jahres, über welche die Föderation zu entscheiden hatte, die Gewässer. Die natürlichen Existenzbedingungen für unsere I mar, ob einer Negerin in einem der Clubs in den Slldstaaten Wasserbewohner wurden dadurch so verändert, daß daS! Aufnahme zu gestatten sei. Verschiedene Clubs hatten ihren massenbafte Hinsterben von Fischen, welches ia den letzten I Abfall von der Föderation in Aussicht gestellt, wenn ein Verbot Jahrzehnten immer häufiger beobachtet wurde, nicht mehr I gegen Aufnahme „farbiger Damen" nicht durchgeführt werden verwundern konnte. Ganz besonders hat unter diesen I würde. Aber das ComitS nahm für die Negerin Partei und schwer zu umgebenden Ucbelstanden der Cultur-1 die Vertreterinnen der Südstaatenclubs haben sich nach einigem entwickel»«« der Krebsbestand gelitten. Anfang der sechziger Jahre begannen im Westen Europas zuerst die eigenthümlichen Massensterben der Krebse, die man zunächst gar nicht zu erklären vermochte, später aber, allerdings nicht ganz richtig, auf eine bestimmte Krankheit von seuchenartigem Charakter zurllckzufübren suchte, die man einfach als „Krebspest" bezeichnete. Dieser Name wurde schließlich ganz kritiklos auf alle Massensterben von Krebsen angewandt, obschon die beobachteten Krankheits symptome durchaus nicht einheitlicher Natur waren, daber verschiedene Krankheitsursachen voraussetzen ließen. Die wissenschaftliche Forschung führte zu der Erkenntniß, daß Krebssterben häufig ganz localen Charakter tragen und dann von einem auch mehr oder weniger local auftretenden Parasiten verursacht werden. Als solche Krankheitserreger oder doch Begleiter, die wenigstens einen gewissen Zusammen hang mit der Krankheit vermuthen lassen, fand man einen fadenförmigen Pilz, prolikora, ferner Vaginieola, Oiotomum eirriiixerum, lelühnuin Lollteznui. Für daS allgemein auftretende Massensterben hatte man aber damit keine Erklärung gewonnen und so nahm man, ohne daß ein exacter Beweis zu erbringen war, an, daß hier gewisse Wasserbakterien im Spiele seien. So standen die Dinge, als Professor Hofer Anfang deS JahrcS seine Untersuchungen begann. Ende 1897 war plötzlich im Woldegger See m Mecklenburg ein großes Krebssterben ausgebrochen, durch daS nach Pfingsten der gesammte Krebsbestand vernichtet war. Zurückführen mußte man das Sterben auf die Verunreinigung durch die Abwässer einer Zuckerfabrik, die kurz vorher dort gegründet war. Die Untersuchung der Krebse ergab im Blut und allen inneren Organen die Anwesenheit von Bakterien, die mit den be kannten Wasserbakterien nicht identisch waren. Es bandelt sich um ein Stäbchenbakterium von etwa 1>/r tausendstel mm Länge und >/,ooo mm Breite, welches durch die bekannten Hellen Stellen ausgezeichnet ist. Auf «ine besondere Form ver mag man daraus freilich nicht zu schlicßen. Beim WackSthum zeigt sich zunächst ein kleiner Fleck, der dann unregelmäßig gelappt ist und schließlich einen dunklen Hof mit Hellem Saum zeigt. Eine Reinkultur in Gelatine wächst sehr charakte ristisch in Form eines sogenannten Strumpfes und bildet dabei Massen von Wolken. Jmpfversuche an Krebsen er gaben die üOrrasckendsten Resultate. In 2—8 Tagen gingen die Krebse unter den typischen krampfartigen Erscheinungen unweigerlich zu Grunde. Fütterung-Versuche mit inficirtem Laich hatten dasselbe Ergebniß, ebenso Einsetzen in inficirte» Wasser. Damit ist erwiesen, daß diese» im Woldegger See gefundene Bakterium unter den Krebsen furchtbare Verheerungen anzurichten vermag. Durch experimentell zugeführte starke Dosen - — in Leipzig in Dresden 0— 5 Jahre 47 793 35 601 5—10 42 804 29 053 10-15 36 243 27 402 15-20 42 386 38 248 20-25 43 736 48 754 25-30 39 240 36 734 30—40 62 666 53 992 40-50 41 726 39101 50—60 24 465 24 229 60-70 12 756 13 905 70—80 5 363 6 166 80—90 765 991 über 90 20 30 unbekannt - —— 79 Zusammen 399 963 354 285 5—10 10,83 8,50 10—15 9,17 8,02 15-20 10,65 10,99 20-25 10,10 11,31 25—30 9,87 10,50 30-40 15,80 15,63 40-50 10,54 11,41 ' über 50 10,96 13,23 Zusammen: 100,00 100,00
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