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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.07.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980715010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898071501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898071501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-07
- Tag 1898-07-15
-
Monat
1898-07
-
Jahr
1898
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Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Gemäß 8 1 Abs. 1 Ler Marktordnung vom 10. Juli 1897 wird von Sonnabend, Len 16. dieses Monats, ab bis aus Weiteres ein Theil des Grobhandelsmarktes außer in der Markthalle auch auf dem davor und dem westlich der verlängerten Markthallenstraße gelegenen Theile des RoßplatzeS, erforderlichen Falls auch auf dem Königsplatze abgehaltcn werden. Aus diesen Plätzen werden zum offenen Markte diejenigen Ver- käuser zugelassen werden, welche Kartoffeln, Grünwaaren, Gurken, Obst re. zum Markte bringen und entweder Monatsabonnenten von Ständen in der Halle find oder von auswärts kommen. Zunächst werden jedoch nur Stände für Kartoffeln und Grünwaaren ver geben. Der Zeitpunct, von welchem ab auch die übrigen Waaren- gattungen aus diesen Plätzen gehandelt werden dürfen, wird von der Markthallen-Jnspection noch bestimmt. Hiesige Geschäftsinhaber sind von der Zulassung zum offenen Markte ausgeschlossen, wenn sie nicht zugleich einen Stand in Ler Halle durch Monatsabonnement übernehmen. Das eigenmächtige Einnehmen bczw. Belegen von Standplätzen ist verboten. Vor Beendigung der Anfahrt dürfen auch bereits angewiesene Plätze weder eingenommen, noch auch nur belegt werden. Die Stände auf dem offenen Markt werden lediglich als Tages stände vergeben und eS wird dafür 1) von Standinhabern in dec Halle, welche nach dem Ergebniß Les letzten Jahres bezw. der letzten Saison als ständige Abonnenten zu betrachten sind, eine Gebühr von 5 L) von Standinhabern, welche ein Monatsabonnemeut nehmen, eine Gebühr von 10 3) von Nichtabonnenten, sofern sie nach Obigem überhaupt Zu lassung finden, die im Gebührentarif zur Markt-Ordnung festgesetzte Gebühr von 20 bezw. 30 pro Quadratmeter und Tag, d. h. bis zu dem nachstehend fest gesetzten Schluß Les Marktes, erhoben. Die Zeit sür die Anfahrt der Wagen zum Markte auf dem freien Platz wird auf Morgens 4 Uhr, der Schluß des Marktes auf 10 Uhr Vormittags festgesetzt. Um diese Zeit müssen die Plätze von allen Maaren und Wagen geräumt sein. Die Anfahrt der Wagen zum Roßplatze hat vom Königs platze her, zum Königsplatz von Ler Südseite (Kramerstraße) her zu erfolgen. Bei der Anfahrt, Aufstellung und Abfahrt ist den Weisungen der Aufsichtsbeamten unweigerlich Folge zu geben. Die Wagen der Einkäufer dürfen auf die fraglichen Plätze selbst nicht ausfahren, auch ist anderen Personen als Käufern und Ver käufern der Aufenthalt auf den Plätzen während Ler Marktzeit nicht gestattet. Es wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß diese freien Plätze ausschließlich für den Großhandel bestimmt sind und der Verkauf von Maaren unter Len nachstehend sür sie auf- geführten Mindestmengen verboten ist. Die Bedingungen für die Vergebung und Besetzung der Ver kaufsstände sind in der Markthallen-Jnspection zu erfahren. Im klebrigen finden die Bestimmungen der Markt-Ordnung auch auf den offenen Markt sinngemäße Anwendung. Die Mindestmengen für die einzelnen Maaren sind folgend«: 1. Grünwaaren. Blumenkohl 10 große oder 15 kleine Köpfe Salat, Blatt- 50 Köpfe Carotten 10 Bund je 50 Stück - abgeschnittene 10 Ke Möhren 5 Bund je 50 Stück - abgeschnittene 25 Ke Kohlrabi 50 Siück Schoten 10 Ke Grüne Bohnen . 10 Ke Wachsbohnen 5 Ke Rettige 50 Bund bez. 20 Stück Radieschen Rosenkohl 50 Bund 2'/, üx Wirsingkohl 20 Stück Weißkohl 20 Stück Rothkohl 20 Stück Kohlrüben 20 Stück Braunkohl in Stauden 50 Stück - abgeschnittener 2'/« les Rothe Rüben 20 Stück Teltower Rüben 2'/z Ke Spinnat 5 Ke Sellerie 20 Stück 3. Lbst-, Garten-, Wall»- nnd Südfrüchte. Meerrettig 5 Stangen Schwarzwurzel 2V, Ke Rhabarber 1 Bund 2',2 Ke Zwiebeln, grüne — 50 Stück - getrocknete 50 KZ - Porree- 20 Stück - Perl- 2'/, Ke Petersilie 2'/, k« Petersilie-Wurzel 20 Stück Knoblauch 2'/, kx Gurken, Salat- 50 Stück - Einlege- (saure) 150 Stück - - Senf- (ganze) 50 Stück - - Gewürz- (Essig) 5 Ke - - Pfeffer- 5 Ke 3. Kart, »fiel» 50 Ke Aepsel 10 KZ Birnen 10 kx Pflaumen 10 Ke Kirschen 10 Ke Stachelbeeren 5 Ke Johannisbeeren 5 Ke Himbeeren 5 Ke Brombeeren io Ke Heidelbeeren 35 Ke Preißelbeeren 25 Ke Pfirsiche, ausländische 5 Ke - inländische io Ke Aprikosen, ausländische 5 Ke - inländische io Ke Weintrauben, ausländische 4 Ke - inländische 5 Ke Melonen 5 Ke Kürbisse 25 Ke Apfelsinen 50 Stück Citronen 25 Stück Tomaten 5 Ke Fliederbeeren 5 Ke Nüsse, grüne io Ke - getrocknete io Ke Backobst 5 Ke 4. Pilze. Steinpilze 5 Ke Pfefferlinge 5 Ke 5. Pöklinge. Pöklinge in Kisten 1 Kiste - in Körben 1 Korb Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Bestimmungen werden gemäß 8 50 der Markt-Ordnung vom 10. Juli 1897 mit Geldstrafe bis zu 30 oder mit entsprechender Haft, nach Befinden auch mit so- fortiger Standentziehung geahndet werden. .. - . Leipzig, am 9. Juli 1898. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. vr. Just. Die für den 15. Juli d. I., Nachmittags 3 Uhr, in L.-Conne- Witz, Restauration zur Veteranenhalle, angezeigte Versteigerung findet nickt statt. Ler Gerichtsvollzieher beim Königl. Amtgerrcht Leipzig. Sekr. Handtrag. Bekanntmachung. Das Fahren und Reite» aus den Wegen des AuSstellungS- platzes ivird hierdurch verboten. Zuwiderhandlungen werden, soweit nicht nach anderen Gesetzen oder Bestimmungen zu strafen ist, mit Geldstrafe bis zu 60 M oder mit Hast bis zu 14 Tagen geahndet. Radfahrern bleibt die Benutzung der Wege bis aus Weiteres gestattet. Leipzig, am 7. Juli 1898. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 2165. vr. Georgi. Stahl. Bekanntmachung. Nachdem die Lieferung und Verlegung, sowie Unter mauerung der Granitschwellcn und die Herstellung von Mosaikpflastrr zwischen den Platte» und Schwellen in der Chanffee - Stratzc zu Leipzig - Reudnitz zwischen Grenz- und Kronprinz-Straße vergeben worden ist, werden die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber aus ihren Angeboten hierdurch entlasten. Leipzig, am 10. Juli 1898. I<>.L1b1. Tex Rath der Stadt Leipzig. 1282. vr. Georgi. Schilde. Bekanntmachung, die katholische Kirchcnanlagc betreffend. Zur Deckung des Bedarfs für die römisch-katholischen Kirchen der Erblande ist sür das lausende Jahr nach Maßgabe der vom Königlichen Ministerium des Cullus und öffentlichen Unterrichts erlassenen Bekanntmachung voin 28. Mai dieses Jahres eine Parochialanlage in Höhe von 22 Pfennigen von jeder Mark -cS normalmätzigen StaatScinkomincnsteuersatzes am 15. Juli dieses Jahres zu erheben. Die hierzu beitragspflichtigen katholischen Glaubensgenossen werden hierdurch aufgefordert, ihre Zahlungspflicht binnen drei Wochen, vom 15. dieses Monats ab gerechnet, bei den betreffenden Zahlstellen zu erfüllen, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist gegen die Säumigen das vorgeschriebene Beitreibungsverfahren eingeleitet werden wird. Leipzig, den 12. Juli 1898. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Koch. wird die am 6. Mai 1865 in Czarnikau geborene VL't.sNU-l ledige Sängerin und Kellnerin Johanne Clara Stenzel, welche zur Fürsorge für ihre Kinder anzuhalten ist. Leipzig, den 13. Juli 1898. Ter Rath der Stadt Leipzig. Armenamt. A.-R. I, 2 Nr. 1343ck. Hentschel. Hr. Aus Fol. 7781 des Handelsregisters sür den Bezirk des unter- zeichneten Amtsgerichts ist heute Herr Hugo Paul Stölzel als Prokurist der Firma Ernst Runwerth in Leipzig eingetragen worden. Leipzig, den 13. Juli 1898. Königliches Amtsgericht, Abth. HL. Schmi d t. Bekanntmachung. Im Konkursverfahren über Las Vermögen der Leipziger Hemden- und Schürzcufabrik Lodert 8ncker L Oo., Com- manditgesellschast in Liquidation in Leipzig, sind zur Schlußver- theilung 1966 ./l 4 vorhanden. Zu berücksichtigen sind Konkurs forderungen im Betrage von zusammen 15 414 66 /H. Leipzig, am 13. Juli 1898. Ter Konkursverwalter R.-Anw. vr. G. A. Barth. Auktion. Heute, Freitag, den 15. Juli 1898, von Vormittag 10 Ubr ab kommen Klostergasse 9 — Hotel de Saxe — die vorhandenen Restaurationsinventarien, bestehend aus Tischen, Stühlen, Bänken, Haus- und Küchengeräthen, sowie div. Weine und Spirituosen, wegen Rcstanrirung öffentl. gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Lb'mkllck, Localrichter. Königreich Lachsen. Die vorliegende Nummer enthält an anderer Stelle noch folgend«, unter diese Rubrik fallende Sonderartikel: Ernennungen, Ver setzungen rc. im öffentlichen Dienste. — Sächsische Holzberufs genossenschaft (Unfall-Statistik). — Turnwesen. — Gerichtsverhand lungen (König!. Landgericht Leipzig). — K. S. Militair-Verein 107er (Sommerfest). -x- Leipzig, 14. Juli. Der ordentliche Professor an unserer Universität, Herr vr. xkil. Carl Cbun, hält kommenden Sonnabend, den 16. Juli, Mittags 12 Uhr, in der Aula des AugusteumS seine Antrittsvorlesung über die deutsche Tiefsee-Expedition ab. — Nach einem An schläge am schwarzen Brett der Universität findet die achte Studentenconferenz zur Vertiefung christlichen Lebens und zur Anregung christlichen Werkes unter der studentischen Jugend in diesem Jahre vom 8. bis 12. August in Eisenach statt. -x- Leipzig, 14. Juli. Unter Vorbehalt der Zustimmung der Stadtverordneten genehmigte der Rath die Herstellung der Verlängerung der im Stadttheile Eutritzsch be- legenen Turner- und Querstraße. — Unter gleichem Vorbehalt wurde die Einführung der Wasserleitung in die Straßen 2, 3 und 4 in Leipzig-Lin den au und in die Berliner Straße von der Straße 6 bis zur östlichen Seite der Straße L vom Rathe genehmigt. * Leipzig, 14. Juli. Der Nordsüdexpreßzug (Brenner) wird vom 15. os. Monats ab nickt mehr bis Mailand ausgedehnt werden und nur noch zwischen Berlin und Verona verkehren. —r. Leipzig, 14. Juli. Die alljährlich von der säcks. Staatsbahnverwaltung im Verein mit der bayerischen StaatS- bahn in Verkehr gesetzten Sonderzüge zu ermäßigten Fahrpreisen nach Bayern und den Nordalpen er freuen fick immer wieder großer Beliebtheit und werdest von sehr vielen Reisenden benutzt. Die am heutigen Tage, Donnerstag, den 14. Juli, von hier, Dresden und Chemnitz abgelassenen Sonderzüge waren inSgesammt von nahezu 1000 Personen besetzt, welche die herrlichen Gebirgsgegenden der bayerischen Hochebene und der Alpen besuchen wollen. Der hiesige Sonderzug, welcher pünktlich AbcndS 9 Uhr den Bayerischen Bahnhof verließ, beförderte zusammen ungefähr 460 Personen; hiervon batten gegen llO als Reiseziel München, 160 Kufstein, 130 Salzburg Reichenball und 60 Lindau gewählt. Im Dresdener Zuge, ab DreSden-Alt- stadt, Hauptbahnhof, Abends 6 Uhr 5 Min., befanden sich nahezu je 100 Reisende nach München und Kufstein, 60 nach Salzburg—Bad Reichenball und 90 nach Lindau, inSgesammt demnach gegen 350 Personen. Der Chemnitzer Zug, Abfahrt Cbemnitz 8 Uhr 55 Min. Abends, beförderte im Ganzen nur 160 Personen zusammen, hiervon entfielen 50 auf München, je 40 auf Kufstein und Salzburg—Bad Reickenball und 30 aui Lindau. — Wir wollen nockmals darauf aufmerksam machen, daß bereits am nächsten Sonnabend, den 16. d. M., zum Beginn der großen Ferien in Sachsen wiederum gleiche Souderzüge von hier, Dresden und Chemnitz nach München rc. abgelasien werden. Die Abfahrt deS hiesigeif ^vnderzuaes vom hiesigen Bayerischen Bahnhöfe findet Nachmittags 3 Uhr 30 Min. statt. Wer diesen Zug noch benutzen will, möge sich beeilen, da der Fahrkartenverkauf bereits morgen Freitag Abend 6 Uhr geschloffen wird. — Auf das heutige Inserat, den am Sonntag, den 17. Juli er., 4 Uhr 45 Min. früh abgehenden Sonderzug nach DreSden-Schandau betreffend, sei hiermit hin gewiesen. * Leipzig, 14. Juli. Wir weisen nochmals darauf hin, daß die Benutzung der aus Anlaß des Turnfestes in Ham burg verkehrenden Sonderzüge auch anderen Personen als Turnern freigegeben worden ist. Von Leipzig gebt der Sonderzug am 23. Juli 4,33 Bonn, ab und trifft 3,59 Nachm. in Hamburg Hannoverscher Bahnhof ein. Hierzu werden 30 Tage gütige Rückfahrkarten verkauft, welche von Leipzig Magdeburger Bahnhof bis Hamburg 2. Cl. 24,60 .L, 3. Cl. 17,20 kosten. Dieselben berechtigen auf der Rückreise zu allen Zügen mit Ausnahme der Schnellzüge 3, 5, 7 und 11 (9 Vorm., 12,48 Nachm., 4,49 Nachm., 8,20 Nachm. ab Hamburg Berliner Bahnhof) der Strecke Hamburg-Witten- berge-Berlin. Wer über Berlin fahren will, erhält in Hamburg eine alsdann mit der Sonderzugsfabrkarte über Berlin berechtigende Umwegskarte nach Leipzig, welche in 2. Cl. 2,90 in 3. Cl. 2,10 kostet. Ferner werden an die Inhaber der Sonderzugsfahr- karte in Hamburg ermäßigte Rückfahrkarten mit mehr wöchiger Giltigkeit nach Helgoland 2. Cl. 14,40 3. Cl. 12,10 nach Norderney 2. Cl. 19 .6, 3. Cl. 16,70 .6, Westerland 2. Cl. 21,90 3. Cl. 17,20 nach Wyk und Wittdün-Amrum 2. Cl. 18,50 3. Cl. 14,50 welche sowohl mit der Eisenbahn als auch mit dem Dampfer benutzt werden können. Einmalige Fahrtunterbreckung ist auf der Rückreise von Hamburg gestattet. Der Fabrkartenverkauf findet vom 18. Juli an in Leipzig sowohl auf dem Magde burger Bahnhof als auch bei der Auskunflsstelle Brühl 75/77 statt und wird am 21. Juli, Mittags 12 Uhr, endgiltig geschlossen. An Vereine können die Sonderzugsfahrkarten schon vorher nach Eingang derselben verabfolgt werden. Freigepäck wird nicht gewährt. Besondere Uebersichten ge langen nicht zur Verausgabung. — Man schreibt unS: Die Sedanfeier der Leipziger Turnvereine findet am Nachmittag des 28. August auf dem Sportplätze bei Lindenau in der Zeit zwischen i/«4 und 6 Uhr Abends statt. Der größere Theil der Turner ver sammelt sich in der Turnhalle des Leipziger Turnvereins am Frankfurter Thor und rückt im geschlossenen Zuge mit Musik an der Spitze hinaus. Draußen findet die Vereinigung mit den Turnvereinen der westlichen Vorstädte statt. Die Hebungen bestehen in Freiübungen, Fußballspielen zwischen 4 Vereinen gleichzeitig und in gleichzeitigen Einzelwettübungen der Erwachsenen und der Jugend. Angemeldet haben sich zur Theilnahme am Auszuge bereits die 3 Vereine der Leip ziger Turnerschaft, der Allgemeine Turnverein zu Gohlis, die beiden Reudnitzer Turnvereine, die Turnvereine von Plagwitz, Eutritzsch und Kleinzschocher, der Allgemeine Turnverein zu Lindenau und die Turnerschaft im Volkswohl-Vereine. iä. Leipzig, 14. Juli. Wie schon mitgetheilt, haben die Stadtverordneten in ihrer letzten Sitzung der vom Rathe beantragten Beseitigutig der Figuren auf der alten Handelsbörse zugestimmt. Dieselbe muß erfolgen, weil die Gefahr vorliegt, baß die schon sehr schadhaft gewordenen Figuren ganz oder theilweise herabstürzen, was unter Um ständen einen Unglücksfall zur Folge haben kann. Die Figuren haben ein Alter von 215 Jahren erreicht. Der Grundstein zur alten Börse wurde am 30. Mai 1678 gelegt, im Rohbau war das Gebäude im Jahre 1680 vollendet. Die künstlerische Ausschmückung desselben zog sich aber noch lange hin. Erst im Juni 1683 wurden die auf den vier Ecken des flachen Daches stehenden, von dem Leipziger Bildhauer Johann Caspar Sandmann gefertigten vier Statuen heraufgezogen und befestigt. Hierüber schreibt der bekannte Leipziger Chronist Johannes Jacob Vogel in seinen Annalen: „Den 15. Junii und folgende Tage wurden die auff der neu- erbaueten Börse stehenden Statuen und Kugeln, deren jener an der Anzahl vier sind und die Pallas, den Apollo, die Venus und den Mercurius darstellcn und jedes über zehen Centner wiegt, dieser (der Kugeln) aber 28 sind, auffgezogen und auf die oberste Gallerie in vier Ecken ge- stellet." Was die Kugeln betrifft, so sei bemerkt, daß jede von ihnen 3'/» Centner wiegt. Die älteste der gereimten Beschreibungen der Börse, stammend aus dem Jahre 1687 (in diesem Jahre wurde erst die Decke, in ihrer Art einzig in Leipzig, fertig), gedenkt gleich im Eingänge der vier aus dem Dache stehenden mythologischen Gestalten mit folgenden Zeilen: „Hat Kunst und Wissenschaft hier Leipzig groß gemacht So hat es fast noch mehr die Kauffmannschafft erhoben; Drum steht Mercurius mit seiner Flügel-Tracht, Und nicht Apollo nur mit seiner Harfen, oben; Wiewohl die Pallas auch und Venus oben steht Mit ihrem nackte» Sohn, und zwar ans andern Ecken, Weil alles in der Stadt nach Witz und Klugheit geht, Und dero Frau-Bolck kan Lieb und Gunst erwecken." Nun werden Mercurius „mit seiner Flügel-Tracht" und die anderen drei Mitglieder des griechischen Götterrathes, deren Beziehungen zur Börsenwelt wohl nur gelegentliche sind, das Dach räumen müssen. In Gypsabgüssen werden sie uns jevoch erhalten bleiben. — DaS 50 jährige Geschäftsjubiläum begeht Sonntag den 17. Juli d. Js. die weltbekannte Firma F. M. Weber, Papier- und Pappenfabrik, Leipzig, Quer straße 3 und Wehlitz bei Schkeuditz. Bereits im März dieses Jahres waren 30 Jahre verflossen, seit Herr Director A. Kondruß in Wehlitz seine Dienste der Firma widmet. — EineAcetylen-Anlage ist im Garten^deS „Börsen- RestaurantS" in Betrieb gesetzt worden. Interessenten wird Sonnabend Vormittag 11 Ubr die Reinigung der Apparate und die Entwickelung deS Gases gezeigt von dem hiesigen Vertreter der Allgemeinen Carbid- und Acetylen-Ge sellschaft in Berlin. H Die regnerische Witterung, die so viele Sommervcrgnügungen zu Wasser macht, beeinträchtigte auch daS Sommersest, das gestern der Verein Leipziger Gastwirthe im Eiskellerpark des Herrn Rosenkranz in Connewitz beging. Gleichwohl batten sich die Mitglieder des Vereins mit ihren Frauen und Kindern überaus zahlreich eingefunden und bald herrschte sowohl im Park, als in den Sälen des Etablissements fröhlichstes Leben und Treiben. Für Groß und Klein war vortreffliche Unterhaltung in Spielen, in einem guten Concert und den Vorträgen der Sang«rabtheilung des Vereins geboten. Gegen Abend konnte bei leidlich isÜüstiger Witterung der Lampionzug der Kleinen durch den Garten ausgeführt werden. Eine besondere Ovation wurde dem Vorsitzende^ Herrn Facius zu Theil, der in Anerkennung seiner Verdienste ttich mit Blumen ge schmückt und dem ein lebhaft ausgenommenes Hoch gewidmet wurde. Sämmtliche Speisen, di« verabreicht wurden, waren aus dem Bautz'jchen „Lncullus"-Apparat hergestellt worden und sanden all- gemeinen Beifall. * Leipzig, 14. Juli. Heute Abend gegen 7 Ubr wurde an der Kreuzung der Goethe- und Bahnhofstraße ein zehn jähriger Knabe durch ein Droschkengeschirr überfahren und an Hals und Füßen schwer verletzt. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. ff Infolge Sturzes von einer Leiter auf einem Neubau zir Schleußig erlitt der 15 Jahre alte Zimmerlehrling Willy M. eine derart schwere Fußvrrstauchung, daß man ihn mittels Droschke in das Krankenhaus St. Jacob befördern mußte. — Ein hiesiger Restaurateur hatte das Mißgeschick, beim Flaschenreinigen sich an einer zersprungenen Flasche die Pulsadern zu durchschneiden. Nach Anlegung eines Nothverbandes mußte er sich sogleich in poliklinische Behandlung begeben. — Das 20 Jahr« alte Dienst mädchen Martha Kl. mußte wegen einer Blutvergiftung Auf nahme im städtischen Krankenhause finden. Dieselbe hatte eine kleine Fingerrißwunde unbeachtet gelassen, bis sich nun eine allgemeine Anschwellung des Armes einstellte. * Borna, 14. Juli. Es dürfte Wenigen bekannt sein, daß sich an der Ostgrenze unserer AmlSbauptmannschaft, zwischen Pegau und dem altenburgischen Städtchen Lucka, bei Seegel-Werben, ein alterWunder- undGesund- heitSbrunnen befindet, der, nachdem er zuletzt 1852 sein heilbringendes Wasser gespendet, seit etwa drei Wochen wieder lebendig geworden ist. 1852 hatte die Quelle eine solche Berühmtheit erlangt, daß die Menschen weil und breit berbeigeströmt waren, um Heilung zu suchen. Am Platze selbst waren Zelte und Buden verschiedener Art errichtet worden. Nach 13 Wochen verschwand jedoch die Quelle plötzlich wieder. Im 17. Jahrhundert ist der Brunnen drei mal aufgebrochen, im 18. Jahrhundert nur einmal. Es herrscht allgemein die Ansicht, daß man es mit einem be ständig fließenden Quell zu tbun bat, der nur ausgegraben zu werden braucht, um sein Wasser dauernd zu erhalten. Wie die „Luckaer Nachrichten" schreiben, ist amtlich fest gestellt, daß daS Wasser viele heilkräftige Substanzen, wie Kohlensäure, Magnesia, Natron rc. enthält. * Tobel», 14. Juli. Trotz der sehr günstigen Verkehrs verhältnisse (bekanntlich hat unsere Stadt eine Straßenbahn, die auch den Postpacketverkebr vermittelt und von dem i/r Stunde von der inneren Stadt entfernten Hauptbahnhof ausgehend, die Stadt durchquert) bat ein früher in Leipzig wohnhafter Herr Lüttich hier ein Droschkeninstitut ins Leben gerufen. Dasselbe beschränkt sich zwar zunächst nur aus zwei Wagen, es bat sich aber herausgestellt, daß hier durch einem fühlbaren Mangel in unserer, sich schnell ent wickelnden Industriestadt abgeholsen ist, denn die Droschken erfreuen sich fortgesetzt des regsten Zuspruchs. — Jene geisteskranke, unbekannte Frauensperson, welche kürzlich hier anzehalten wurde, ist nunmehr als nach Rehau in Bayern zuständig, festgestellt und da sie dort vor '/« Jahre aus einer Anstalt entwichen war, dahin transportirt worden. * Lichtenstein, 14. Juli. Eine eige nthümliche Nist stätte hatte sich in diesem Sommer auf einem der Kohlen- sckäckte in Hohndorf ein Rothschwänzchenvaar erwählt, nämlich eine Weiche n-Laterne. Während der Sommer monate war die Lampe aus derselben herausgenomme» und auf dem horizontalen Sitz derselben das Nestchen gebaut worden, in dem eine kleine Oeffnung, entstanden durch eine berauSgebrochene Ecke einer Laternenscheibe, als Flugloch diente. Weder der lärmende Betrieb auf den Nebengleisen, noch das Pfeifen und Pusten der Lokomotive in unmittel barer Nähe haben die Thierchen in ihrem Brut- und Atzungsgeschäft gestört. Bei jeder Weichenstellung aber muß die Laterne eine Vierteldrehung um sich selbst machen und so haben sich auch während der Zeit Nest und Vögel ruhig mit drehen lassen. * Zwickau, 13. Juli. Der deutsche Tanzlehrertag hier beschäftigte sich in seiner Versammlung am 12. dieses Monats mit dem Geschäfts- und Cassenbericht, mit Errichtung einer DarlehnScasse, mit Förderung der Tanzlehrer- Hochschule. An den Landesherrn wurde ein Huldigunzs telegramm abgesandt, auf das telegraphisch Allerhöchster Dank ausgesprochen wurde. Wegen der Nordlandsreise des Kaisers konnte an diesen kein Telegramm abgesandt werden. Nach mittags sand Besichtigung der Stadt, um 5 Uhr Festmahl, danach Festaufführung statt. Beim Festmahl wurde dem Senior der deutschen Tanzlehrer, Fricke-Dessau, eine Com- position des Militair-Musikdirectors Eilenberg hier dedicirt. Bei der Festausführung kamen 11 Kostümtänze und von den ungarischen Gästen heimathliche Tän^e in vollendeter Weis« zur Vorführung. Die von Frau Hruby ausgebildeten Kinder Hirsch und Preller aus Leipzig ehrte die Ge nossenschaft für musterhafte Leistungen durch Gewährung kostbarer Broschen. * Zwickau, 14. Juli. Eine größere Anzahl Hörer der technischen Staatslehranstalten zu Cbemnitz besichtigten das große neue Eisen- und Stahlwerk Maximilianshütte bei Zwickau. Professor Dietzmann-Cbemnitz begleitete die Schüler. — Der Verband der Bienenzüchtervereine von Zwickau und Umgegend hält nächstes Jahr in Hartenstein eine große Ver bands-Ausstellung ab. — Für den amtshauptmannschaftlichen Bezirk Zwickau ist das Tragen und Verwahren von Sensen ohne Holzschuh und für den Glauchauer Bezirk der Verkauf von Kohlen oder CoakS außer nach Gewicht oder gesichtem Hohlmaß verboten worden. — Ein hiesiger Glasarbeiter riß sich mit einem Glasscherben in den Finger. Es trat Blttt- vergiftung ein und der Finger mußte amputirt werden. — Im Nachbarort Mülsen trat ein Kaufmann in eine Zwecke. Auch hier folgte Blutvergiftung. Erst mußte die Zehe, dann der ganzeUnterschenkel im hiesigen Krankenstift amputirt werden. U Falkenstein, 14. Juli. Eine angenehme Ueber- raschung wurde einem früheren Schubmackergcsellen hier dadurch zu Theil, als demselben vor einigen Wochen von der Behörde eines holländischen Städtchens die Mittheilung ge worden ist, daß er von seinem früheren, jetzt verstorbenen Arbeitgeber daselbst zum Miterben seines Vermögens im Betrage von über 19 000 .E eingesetzt sei. Das Geld ist dieser Tage an den früheren Schuhmachergesellen eingetroffe». — Dresden, 14. Juli. Bei dem Könige sind vor einigen Tagen wieder Blasenblutungen eingelreten, in Folge deren Se. Majestät genötbigt ist, sich einige Schonung auf zuerlegen. Die für nächsten Freitag und Sonnabend fest gesetzten Audienzen sind für eine spätere Zeit in Aussicht genommen. (Wiederholt.) — Dresden, 14. Juli. Der König hat dem in den Ruhestand getretenen Conrector deS Realgymnasiums zu Zwickau Professor Veit Hans Schnorr daS Ritterkreuz 1. Classe vom Albrechtsorden verlieben. — von der böhmischen Grenze, 13. Juli. Eine Teufels- erschein» na, die jüngst im Orte GottmannSgrün bei Roßbach in Böhmen bemerkt worden sein soll, macht im Grenzbezirk viel von sich reden. Wie wir vernehmen, war der Sachverhalt folgender: Ein Einwohner aus GottmannS grün kaufte vor einigen Tagen dem Gutsbesitzer Herrn I. in Roßbach eine starke, werthvolle Kuh ab, die ihm der Ver käufer selbst überbrachte. Nach Inempfangnahme der Kauf summe für daS Thier begaben sich Käufer und Verkäufer in Ä NkIsv-KIMvI. ViM«. 8oUäs8tv sUxvQs kLdrULLto. k. ll. Mtmtm klKlIl lSlMek.suctien, seine l.eikmimen. L Ukin8tr. L kartsri's noch 1. Ltaxs.
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