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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980708014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898070801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898070801
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-07
- Tag 1898-07-08
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Monat
1898-07
-
Jahr
1898
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— Dretten, 7. Juli. Drin, Friedrich August begab sich gestern früh mit dem Zuge 6 Uhr 10 Min. nach Kamenz zur Jnspiciruug de» 1. BataillouS de« 178. Infanterie- Refst.ient«. Derselbe kehrte Nachmittag- wieder »ach Dre-drn bez. Wachwitz zurück. — Der König hat genehmigt, daß der Kammerherr von der Decken auf Hof da« von dem Herzog von Sachsen-Meiningen ihm verliehene Comthurkrruz 2. Elaffr de« HerzoglichSachsen-Ernestinischen HauSordenS, ver Kammer junker von Carlo Witz auf Kleindehsa da- von dem Herzog von Sachsen-Meiningen ihm verliehene Ritterkreuz 1. Elaste de» Sachsen-Ernrstilttschen HauSordenS und der Hofwirth- schaft«s«cretair Friedrich August Riedel da« ihm von dem König« von Schweden verliehene Ritterkreuz 1. Clafse de« Wasaorden« annrhmen und tragen. — Der König hat dem Seminardirector Schulrath Hermann Friedrich Römpler in Plauen i/B. das Ritterkreuz 1. Clafse vom Albrecht»- orben, dem BezirkS-Telegraphen-Juspector bei der StaatS- eisenbahnverwaltuug Strebler I in Dresden das Ritter kreuz 2. Clafse vom Verdienstorden und dem vormaligen Gemeindevorstaod Gutsbesitzer Göbel in OberhelmSdorf das allgemeine Ehrenzeichen verliehen. Vergnügungen. — An« »em vnreau De« Stadttheaters: «m heutigen Freitag findet im Neuen Theater der „NibrlungencykluS" mit der „Götterdämmerung" seinen Abschluß. Deo „Hagen" singt Herr Riechman» vom großhrrzoglichen Hosihrater j„ Darm stadt al» Gast. Die Boriiellung beginnt mn 6 Uhr. — Morgen, Sonnabend, findet im Neuen Theater eine Ausführung des Dramas „DeS Meere» und der Liebe Wellen" statt. — Da» Alte Theater bleibt heute und morgen geschlossen. Für den Sonntag ist da» Repertoire wie folgt entworfen: Im Neuen Theater geht al« letzte Opernausführung vor den Sommer beurlaubungen der Mitglieder unserer Oper Weber's Oper „Der Freischütz" in Scene. — Im Alten Theater wird am Sonntag Roderich Benedix' Lustspiel „Da- Äefängniß" in neuer Ein- studirung gegeben, welchem der rinactige Schwank „Furcht vor der Schwiegermutter" von Clara Ziegler voraufgeht. — Im Krystal-alaft-Sommer-Barists führt eine originelle und urkomische Dressur allabendlich der Clown Fredofs seinen zahl reichen Verehrern vor und man ist erstaunt darüber, wie weit eS der Dresseur durch Anwendung einer gehörigen Dosis von Geduld mit seinen Zöglingen gebracht bat. Än Besuch der Vorstellungen ist daher besonder- rmpfehlrnSwerth. — In dem Kaisersaal des vtabliffemeutS Battenberg gelangt heute „Ihre Familie", LotkSslück mit Gesang in 4 Acte» von Stinde, zur Ausführung. — Wer einmal lachen will, so recht von Herzen, der sollte nicht versäumen, in diesen Tagen sich die Künstler-Borstellungen im Sommer-Bariötö „Albert-Theater" anzusehen. Man hat gegenwärtig Gelegenheit, eine rxcentrische Clown-BurleSke der be kannten Bill und Will zu sehen, die auch den ärgsten Hypochonder aus dem Gleise seiner Blasirtheit herau-reißen muß. Die Nummer besteht au» einem Tonglomerat der drolligsten Situationen und ist dabei mit einer ganz vorzüglichen Akrobatik verbunden, so daß der ihr stets reichlich gezollte Applaus rin durchaus gerechtfertigter ist. Auch daS übrige Programm hat einen vornehmlich heiteren Charakter. Noch sei auf den am 12. d. MtS. stattfindendrn 2. Elite-Abend und darauf aufmerksam gemacht, daß auch zu diesem da« Programm ein besonders gewähltes und durch einige Gäste bereichertes sein wird. — Großes Elite-MIlitair-Concert findet heute Freitag im Tivoli, auSgrführt von der gesummten Capelle (42 Mann) de» königlich bayerischen Jnfanterie-Negiinent» Nr. 6 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, unter Leitung des königlichen Mnsikdirigenten Herrn F. W. Genewsky statt. Durch ihre in jeder Beziehung vor- ziiglichen Leistungen wird sich genannte Capelle auch sicher iu Leipzig den ungetheilten Beifall des kunstsinnigen PublicumS erwerben. — Im Panorama-Garten findet heute Abend bei günstigem Wetter großes Militair-Concert statt, auSgrführt von der voll zähligen Capelle deS 106. Regiment-. Direktion: StabShoboist Matthey. — Hotel Schloß Trachenfel« in Gohli», diese» vornehme Ver- gnügttngS-Etablissement ersten Range«, hat seinen Ruf in Len weitesten Kreisen unserer Stadt fest begründet, rin Verdienst, da» Herr August Schöpsel sich durch rastlose- Streben und Umsicht er worben hat. Die Veranstaltungen dort erfreuen sich stets des zahl- reichsten Besuchs, eine Thatsache, die für Jeden erklärlich ist, der ein Mal nur dort war. Heute Abend 8 Uhr giebt Herr Capell- meister Günther Coblenz mit seiner vorzüglichen Capelle ein Elite- Concert. Wir können den Besuch des Concertes empfehlen. — In dem Sommertheater der Tret Liitdeu gelangt heute „Der jüngste Lieutenant", Posse mit Gesang in 4 Acten, zur Auf« sührung. Während der Pausen tritt die Balletgescllschaft „Mikado" aus. XIV. Internationale Conseren) -er christlichen Jünglingsvereine. L. Basel, 6. Juli. Unter dem festlichen Geläute der Glocken deS Münsters, eine» Prachtbaues, zum Thril au« dem 11. Jahr hundert stammend, versammelten sich heute Nachmittag um 2 Uhr in diesem ehrwürdigen Dome die von Ost und West, Süd und Nord derbeigekommenrn Vertreter der christlichen JünglingSvereine, um sich zur bevorstehenden Wellconferenz durch Gotte- Wort zu stärken. Die weiten Hallen de- DomeS waren bis auf den letzten Platz besetzt. Herr Prof. C. von Orellt, Basel, hielt di« Festrede über MarcuS 9, 2-9. Um 3'/, Ubr begann di« Eröffnungssitzung der Tonferenz durch den Präsidenten der letzten internationalen Conferenz Sir George Williams, London, im festlich geschmücktcn Musik- saale deS StadtcasinoS. Der genannte Herr begrüßte zunächst die persönlich anwesenden vier Gründer der I. Weltconfcrenz, welche mit ihm im Jahre 1855 in Paris den Welt- verband der Christlichen JünglingSvereine durch da- Auistellen der internationalen Basis constituirten, und zwar die Herren Professor I. H. Gladstone-London, Professor W. Barde und M. Peirot-Genf, Heyblom-Holland. Hieraus wurde zur Wahl de- Bureau» geschritten und zum Ehrenpräsidenten Sir Williams- London und zom Conferenzpräsidenten Herr Reinh. Sarasin-Warmery, Basel, ernannt, welchem 10 Vic,Präsidenten und 2 Secretaire bei gegeben wurden. Bon Delegirten waren unter 550 anwesend: 210 au- Deutschlauo, Frankreich 22, Schweden 15, Schottland 20, Eng land 4S, vereinigt« Staaten Amerika 14, Holland 48, Ungarn 8, Belgien 10, Rußland 4, Finland 3, Canada 5, Norwegen 5, Spanien 1, Oesterreich 11, Dänemark 2, Italien 4, Südafrika 1, Australien 2, Indien 2, Japan 1, Portugal 1, Schweiz 95, Irland 6. Noch Begrüßung der Anwesenden durch den Präsidenten wurde Bericht erstattet durch Vertreter Deutschland», Frankreich», England-, Schottland», Canadas, Petersburg- — immer nur zwei Minuten — der Kürze der Zeit halber. Diesen Ansprachen folgte eine Begrüßung de» Bunde-rathe- der Schweiz durch Herrn Reg.« Rath Dr. David, welche durch einen telegraphischen Grgrngruß an Len BundeSratb der Schweizerischen Eidgenossenschaft erwidert wurde. Um S Uh« wurde die Sitzung geschlossen. Der Untergang der „Lourgogne". Die neuen Meldungen ergänzen die schon mitgetheilten. Tie Zahl der Opfer steht noch nicht fest, doch dürfte sie nach einer Meldung aus Halifax 549 Per sonen betragru. Nur 61 Passagiere uud 104 Mann der Besatzung sollen gerettet sein. Unter den ver mißten Passagieren der „Bourgogne" befinden sich folgende mit deutschklingeudem Namen: Leon Baumann, Gaspard Behr, Adolf Graf, Georg Grie-Haber, A. Keßler, vr. S. Kopp«, Henri Krämer, Oswald Kirner, A. Schultz, Dienstmädchen A. Weiß, E. H. Würtz, zwei Kinder H. und v. Weißig, Professor E. 8. Walter, I. H. Wiud, I. M. Bronk, A. Hummel, zwei Kinder I. Kiehl und Therese Sommer, F. Heß, C- Janßen, Bertha Mohl, Emma Mader, Earoliue Ritter, Carola Schultz, Mildred Schultz, T. Strauß, Frau Strauß, Frl. M. Strauß uud Frl. W. Strauß. Die Einzelheiten, die weiter trlegraphirt werden, vervoll ständigen da- schon genug grauenvolle Bild. Die .Boss. Ztg." erhalt folgende Schilderungen: . * L«»DO», 7. In«. Drahtungen an« Halifax zufolge spielten sich entsetzlich« See»«» auf der „Vourgogu," nach dem Zu ¬ sammenstoß« ab. Dir Matrosen, nur auf eigene Rettung bedacht, leisteten den Passagieren nicht den mindesten Beistand; nur wenige Boote wurden herabgelassen; die Männer kämpften wie ver zweifelt um Bootplätze ohne Rücksicht aus Frauen und Kinder; viele ,vgra «in Messer und schlachteten alte ab, die ihnen im Weg« landen, wie die Schaf«. Ein Passagier, der rin Boot besteigen wollte, wurde durch einen Schlag mit einer Eisenstange auf den Kopf sofort grtödtet. Ohne dies« Panik wären nur wenige Passagier« umgekommen. * Part», 7. Juli. Der Untergang der „Bourgogne" ruft m ganzen Lande die heftigst« Aufregung hervor. Bi» nach Mitternacht b«logerte eine Menschenmenge von mehreren Hundert Möpsen die Räum« der „Compagnie TranSatlautique" in der Aubrrstraße, um die Namen der Geretteten und Unter gegangenen zu erfahren. Die Gesellschaft empfing die Namen jedoch erst heute in den Morgenstunden. Die der Reisenden deute» großentheil- aus angelsächsisch«, italirnische und levantinische Bolttangrhörigkeit hin. Unter d«n Reisenden scheinen ver- stültnißmäßig wenig Franzosen, auch schwerlich ein einziger Reich-deutsch« gewesen zu sein, dagegen ist die Bemannung wohl ausschließlich sranzösisch. Der SchissSsührer Deloncle ist ein Bruder de» bekannten Politiker»; er ist Vater von sechs Kindern, von denen da» jüngste vierjährig ist. Die „Bourgogne", die 7'/, Millionen gekostet hat, stand noch mit 2'/, Millionen z» Buche. Englische und amerikanische Blätter bringen Darstellungen nach den Erzählungen der in Halifax gelandeten Ueberlebenden, die entsetz, liche Einzelheiten enthüllen. Obschon volle 40Minuten zwischen dem Zusammenstoß und dem Untergang verstrichen, herrschte an Bord 1)er „Bourgogne" die furchtbarste Verwirrung. Die Insassen der Boote, die den Seespiegel erreichten, trieben andere Schiffbrüchige, die ich an den Bootsrand klammern wollten, mit Messerstichen zurück. Eine Schaluppe an Bord der „Bourgogne" füllte sich mit Frauen und Kindern, doch dachte Niemand daran, sie ins Wasser zu lasten und sie versank zusammen mit dem Dampfer. Die Rheder gesellschaft macht den Angehörigen eine schwache Hoffnung, daß von den 628 verloren Gemeldeten noch manche sich auf Flössen und Balken gerettet haben können. Seit dem Untergang der „Elbe" mit 332 Opfern (1893) ist die- der erste große Unglück» fall aus der Europa-New Bork-Linie, zugleich aber ist die», wenn die Zahl von 628 Opfern endgiltig ist, der größte, der auf dieser Linie seit Beginn der Seedampfschiff fahrt überhaupt vorgekommen ist. Unterrichtswesen. — Leipzig, 6. Juli. Nächsten Sonntag, Vormittag 11 Uhr, eröffnet der Damen - Sten ographen - Verein einen neue» LursuS in der Gabelsberqer'schen Stenographie für An- fänger, sowie auch für Vorgeschrittene, uud zwar in den zu diesem Zwecke zur Verfügung gestellten Räumen der „HandelS-Akademie Leipzig", Johanni-Platz 3/5, Eingang 4/5. DaS Honorar beträgt 5 In Verbindung hiermit ist den Theilnehmerinnen Ge legenheit geboten, sich im Maschinenschreiben aller Systeme, sowie in Buchführung, Correjpondenz, Schön- und Zierichrift rc. auszubilden. Anmeldung und Auskunft uur mündlich im Sekretariat, Johannis- platz 3/5. Sport. Rennen zu Berlin-Carlühorft am 7. Juli. (Privattelegramm.) I. Bergeltungs - Hü rden - Rennen. Preis 1500 .6 Dist. 3200 m. „Goldschmied" 1., „Siegesthaler" 2., „Lucifer" 3. Tot.: 115:10. I. Pl. 36, II. Pl. 28, Ul. Pl. 26 : 20. II. Master Willie-Jagd-Neunen. Preis 1500 Dist. 4000 m. „Narew" 1., „Credit" 2., „Romanze" 3. Tot.: 29:10. I. Pl. 30, II. Pl. 36 : 20. UI. Preis von RummrlSburg 1500 Dist. 3200 m. „Mauvais Signe" 1., „Vermandois" 2., „MilsleurS" 3. Tot. 55:10. I. Pl. 66, U. Pl. 64, UI. Pl. 78 : 20. IV. Deutsche-Jagd-Rennen. Pr.3000-4 Dist. 5000 m. „Leibgardist" 1., „Kadett" 2., „Robert" 3. Tot. 34:10. Drei Pferde liefen. V. Sommer-Handicap-Hürden.Rennen. Pr. 1500 Dist. 3200m. „Pfadfinder" 1., „Vänie" 2., Peterzell" 3. Tot. 40:10. I. Pl. 32, U. PI. 56, UI. Pl. 30:20. VI. Preis von Tegel. 1500 Dist. 3200 m. „An- gebinde" 1., „Sieglinde" 2., „Morgenstunde" 3. Tot. 20:10. I. Pl. 25, II. Pl. 30:20. VII. Preis von Falkenhagrn. 1500 ^l Dist. 1200 m. „Sonnen borg" 1., „Primrose" 2., „Misanthrop" 3. Tot. 77:10. I. Pl. 34, II. Pl. 26, III. Pl. 48:20. * AuS der „Sport-Welt": Graf L. Henckel stellt am 21. Juli, dem dritten Tage de» Hoppegartener Meetings, seine sämmtlichen Rennpferde zur öffentlichen Auction. Da die Pferde ohne jeden Limit verkauft werden sollen, so ist nicht daran zu zweifeln, daß eS sich um eine vollständige Auflösung deS Stalles handelt. Das Lot besteht im Ganzen aus 16 Pferden, zwei Vierjährigen, darunter der Derby-Sieger „Flunkermichet", sechs Dreijährigen und acht Zweijährigen. — „Wiugella", die von Herrn Cordes an das Gestüt Harzburg ver kaufte dreijährige Stute, ist der braunschweigischen Znchtstätt« bereits überwiesen. — Vom dänischen Hofe wohnten dem Kopenhagener Meeting der Kronprinz, der wie gewöhnlich das Amt deS Richters übernommen hatte, nebst Gemahlin, ferner Prinz und Prinzessin Christian, die Prinzen Waldemar und Harold, Prinzessin Thyra sowie Prinz Georg von Griechenland bei. — Tod Sloan, der hervorragende amerikanische Jockey, der im Vorjahre mit solchem Erfolge iu England thätig war, wird zum Newmarket Houghton- Meeting voraussichtlich wieder nach England kommen. Sloan reitet übrigens in Amerika mit dem gleichen gewaltigen Erfolge, da er bis jetzt unter 103 Ritten 56 Siege auszuweisen hat. * Eine Uebersicht über die Erfolge der deutschen Flach- rennställe in der bisherigen Saison giebt folgendes Resultat: Mit 150 000 steht das königliche Hauptgestüt Grabitz an der Spitze; mit 100 000 folgen Fürst Hohenlohe-Oehringen und Freiherr v. Münchhausen. An vierter Stelle rangirt der Borsteler Stall, dessen Patrone Balduin. Beit und „Mr. B." zu sammen 90 000 gewinnen konnten. Zwischen 50 000 und 60 000 brachten die Herren Naumann und v. Tiele-Wincktrr auf daS Conto jedes ihrer Ställe, während zwischen 30000 und 40000.6 Hauptmann v. Blottnitz, vr. Lemcke, Freiherr v. Fürstenberg und Major Faddy zu registriren sind. Mit 27000 folgt dann Herr v. Bleichröder, während Freiherr v. Oppenheim knapp 20 000 erreicht hat. Neun Andere gewannen zwischen 10 000 und 20000 .^l; fünfzehn zwischen 5000 und 10000 ^4 Vermischtes. — Ttessee-SxpedUion. In der Morgennummer des „Tage blatt-* vom 6. d. M. findet sich eine aus der „Köln. Zeitg." übernommene Notiz über die deutsche Tiefsee-Expedition. Dazu sei bemerkt, daß der als Nachfolger Leuckart'S hierher berufene Professor Karl Chun der Chef derselben ist. Pro fessor Hensen in Kiel steht nicht iu näherer Beziehung zu dem Unternehmen. — Berlin, 7. Juli. DaS Gerüst de» im Bau be griffenen WassertburmS auf dem FuchSberge in Rummels- dura ist eingestürzt. Eine Persou ist schwer und etwa 10 sind leicht verletzt worden. — Otztze, 7. Juli. (Telegramm.) Infolge deS Ein tritt- starken Regen- ist die EnthülluugS feier deS Denkmal- für den verunglückten v. Hahnke, die heute um 11 Uhr Bormittag stattfinden sollte, verschoben worden bi- zum Eintritte besserer Witterung. Die Einwohner OddeS, die im verflossenen Jahre den Sarg deS Lieutenant« v. Hahnke mit Blumen geschmückt batten, sind von den Eltern de- verunglückten OsficierS mit Bildnissen desselben beschenkt worden. — In England sind augenblicklich etwa« seltsame, aber recht acceptable Hochzeit«geschenke modern, die allerdings uur von einem mit irdischen Gütern reich gesegneten Baler oder nahen Verwandten deS Bräutigam» oder der Braut gemacht werden können. Bevor da» >unge Paar seine Hoch zeitsreise antritt, wird dem jungen Ebemanu, gewöhnlich von seinen: lieben Schwiegervater, ein schlichte-, einfach gebundenes Bücklein eingedändigt, das fast das ziemlich enttäuschende Aussehen einer Agenda hat. Ganz so schlicht, wie eS scheint, ist das Bnch aber nicht, denn eS enthält für jeden Tag im Jahr« ein Blatt in Gestalt einer mehr oder weniger werthvollen Banknote. Jede» der 365 Blätter, von denen wohl keine» weniger als eine Zehnvfundnote rrpräsentiren dürfte, bildet somit für den Empfänger und dessen junges Frauchen eine goldene Quelle, ans der sie schöpfen können, sobald sie sich etwas extra Gutes zu leisten wünschen. — Etwas extravagant in ihren Geschenken sind die reichen Verehrer interessanter Schauspielerinnen wohl schon von jeher gewesen, doch dürfte der kürzlich in einem vor nehmen Londoner Club zur Sprache gekommene Einfall eines bekannten Lord», der anscheinend über mehr Geld als Ver stand verfügt, sicher auf Excentricität, wenn auch nickst auf Originalität Anspruch erheben. Besagter Herr übersandte seiner Angebeteten eines TageS eine reizend auSgestattete Bonbonniere, die mit dem feinsten Cvnfect gefüllt war. Der eigentliche Werth dieses an sich nicht bemerkens- werthen Präsent» aber lag in der Umhüllung der diversen BonbonS; jedes Pralinö und jedes Fondant war nämlich sorgsam in eine nagelneue Hundertpsundnote eingewickelt. — Aebnlich nobel in seinen Aufmerksamkeiten ist ein in letzter Zeil häufig genannter New Iorker Millionair, der kürzlich ein exquisites kleines Diner gab, zu dem zwanzig Personen mit einer Einladung beehrt wurden. Jeder der Gäste fand zu seiner Ueberraschung beim AnSeinandernehmen der kunstvoll aufgebauten Serviette einen prächtigen Diamant ring in den Falten derselben verborgen. Ein weniger kostbares als sinniges Geschenk erhielt Prinzessin Charlotte von Sachsen- Meiningen, als sie den berühmten Kohlenbergwerken zu Königs bütte einen Besuch abstattete. Beim Verlassen der Gräfin- Laura-Mine näherte sich ihr ein alter Bergmann und über reichte ihr schüchtern eine zierliche Brosche, die er aus einem Stück Kohle selbst geschnitzt batte und die ein vor treffliches Bildniß ihres erlauchten Bruders, unseres Kaisers repräsentirte. Die liebreizende junge Zarin bewahrt mit großer Pietät ein durchaus nicht künstlerische Form auf weisendes Stückchen Kohle auf, das sie ebenfalls zum An denken an den Besuch einer Kohlenmine mit sich nahm und zwar zu einer Zeit, da sie noch eine einfache junge Prinzessin und ihr jetziger Gatte ihr einziger Unterthan war. Zu den curiosesten Geschenken, die oft auf anonymem Wege in die Hände irgend eines ahnungslosen Menschenkindes gelangen, gehört entschieden ein Paar von zarter Hand gestickter Trage bänder, die unlängst an die Polizeiverwaltung iu Bedford in England geschickt wurden mit dem Bemerken, die eigen artige Gabe dem stattlichsten unvcrheiralheten Polizei sergeanten zu übermitteln. Frankreichs und de» Auslandes, die von der Katastrophe der „Bourgogne" betroffen worden sind, und zollt den fran zösischen Ossicieren, die so heldenmüthig ihre Pflicht er- ülll haben, den Ausdruck der Bewunderung. Der Minister- rräsident schließt sich unter dem Beifall de» Hauses den Worten de- Kammerpräsidenten an. Hierauf inter- -ellirt Castelin die Negierung in der DrryfuS- Angelegenheit. Er beklagt, daß man 2 Jahre hindurch die Freunde DreysuS' das Land habe beunruhigen und die französische Armee habe beleidigen lassen. Redner wirft dem vorigen Cabinete Unentschlossenheit vor, erinnert odann an die vom Hauptmann Lebrun-Renault abgegebene Erklärung und an daS damalige Austreten Cavaiguac'S in der Kammer. Er schließt mit der Aufforderung an die Negierung, der Campagne zu Gunsten DreyfuS' ei» Ende M machen. Wenn die bestehenden Gesetze dazu nicht au»- reichten, werde die Kammer statt deren neue bewilligen. (Beifall.) Der Kriegsminister Cavaignac ergreift hierauf da» Wort zur Beantwortung der Interpellation und er widert, daS rechtskräftige Urtheil sei durch nicht- entkräftet worven. * Rom, 7. Juli. Der Senat bewilligte den provisorisch !>iS 3l. December d. I. aufgestellten Budgetentwurf. — Die Deputirtenkammer nahm mit 187 gegen 27 Stimmen einen Credit von 900 000 Lire zur Betheiligung Italiens an der Pariser Weltausstellung an. * LouSon, 7. Juni. DaS „Reuter'sche Bureau" melket au- Manila vom 30. Juni: Die Spanier nahmen Caloocan wieder «in. Später bemächtigten sich die Aus ländischen jedoch wieder deS Platze-. Die Aufständische» nahmen ferner Santa Cruz im Sturme und rückte» in Tondo ein. * Hongkong, 7. Juli. („Reuter'S Bureau" ) Nach Be richten auS Canton sind in Jung-Tschin und Lukschwan in der Provinz Kwangsi ernstliche Unruhen auS- gebrochen. Die Ruhestörer sind überall erfolgreich unk rücken auf Wutschau vor. Der britische Consul und der Zollcommissar in Wutschau haben telegraphisch um die Ent- endung von Kanonenbooten gebeten. DaS Kanonenboot „Tweed" wird sofort von hier nach Canton abgehen und den Westfluß hinausfahren. Ja Canton herrscht große Be unruhigung, weil ein Häuptling der Schwarzflaggen sich bei den Aufrührern befindet. --- Zara, 7. Juli. (Telegramm.) Seit gestern früh wurden auS Trilj wiederum fünf starke und zehn leichte Erdstöße gemeldet. In Sinj ist dagegen Alles ruhig. Et»ie elektrische Beleuchtung der egyptische» Pyra mide» wird, einem Bericht der „Electricien" zufolge, allen Ernstes beabsichtigt. Schon gelegentlich der Nachricht über die elektrische Beleuchtung der römischen Katakomben wurde darauf hingewiesen, daß wahre Freunde des AlterthumS sich mit der Anwendung moderner BcleuchtungSeffecte auf die ehr würdigen Stätten uralter Bauwerke wenig zufrieden erklären dürften. Dasselbe wird ohne Zweifel beiden elektrisch beleuchteten Pyramiden der Fall sein. Die dunklen und geheimnißvollen Gänge, die im Innern der Pyramiden zu den alten Grabkammern führen, sollen nun bald in tausend Feuern erstrahlen, und man kann sich dessen versehen, beim nächsten Besuch deS be rühmten Platzes von Gisch auf der Spitze der riesigen Cheops pyramide einen mächtigen elektrischen Scheinwerfer zu er blicken, der seine Strahlen iu die Umgegend hinauswirft. Die alte Sphinx wird vielleicht mit Glühlampen in allen mög lichen Farben geziert werden, um den Gipfel der Geschmack losigkeit zum Ausdruck zu bringen. Und das Alles nur, weil man am Nil durch Ausnutzung der Katarakte große Kraft anlagen schaffen will, zunächst zur Bewässerung der den Fluß umgebenden öden Ebenen, dann zum Betriebe von Spinnereien u. s. w., und da bleibt eben noch so viel Kraft übrig, um die Pyramiden elektrisch beleuchten zu können. Hoffentlich wird man aber der Versuchung doch noch wider stehen können. (Eingesandt.) Wie ist es nur möglich, daß die Dünger-Export-A.-G. seit einige» Tage» im Westen der Stadt (Plagwitz nnd Lindenan), direct vor bewohnten Miethshäusern, einer Schute und zahlreichen Fabriken Luft und Wohnungen verpestende Fäcalien in Unmengen breit auS- fahren darf? Mit sorgfältigsten: Verschluß wird AlleS auS der Stadt befördert, um dann vor der Stadt frei aus Felder aus gebreitet zu werden, und der Wind führt dann die pestlalischen Gerüche und die Krankheitsstoffe über ganze Stadttheile hinweg. Welche Gefahr für die Umwohnenden! Eine Schule ist in nächster NäheII Das sollte doch in einer Großstadt nicht möglich sein. Wie streng wird ein Bürger oder ein Gewerbetreibender bestraft, wenn feine Nachbarn in viel gelinderer Weife belästigt werden und hier wird ein ganzer Stadttheil geradezu verpestet I Sofortige Abhilfe ist dringend nothwendigl Nach Schluß der Redaction eingegangen. Die in dieser Rubrik miigerheilten, wahrend deS Drucke« eingelaufenen Telegramme haben, wie schon aus der Uebcrfchrist ersichtlich, der Redaction nicht vorgelegen. Diese ist mithin für Verstümmelungen und unverständliche Wendungen nicht ver antwortlich lu machen. * Hannover, 7. Juli. Dem „Hanuov. Courier" zufolge entstand heute Vormittag II Uhr in der Hannoverschen Zündholzfabrik eine Explosion. Im Trockengebäude entzündeten sich auS bisher nicht festgestellter Ursache die dort zum Trocknen auSgebreiteten bengalischen Zündhölzer. DaS Gebäude stand sofort iu Flamme». 14 Arbeiterinnen er litten Brandwunden, die Mehrzahl von ihnen ist schwer ver letzt, einige lebensgefährlich. Ein den Trockenofen bedienender Arbeiter wurde ebenfalls schwer verletzt. Man nimmt an, daß dieser das Unglück verschuldet habe, doch ist er bis jetzt nicht vernehmungsfähig. Der Brand wurde bald gelöscht. * Wie«, 7. Juli. DaS „Wiener Corr.-Bureau" meldet auS Kanea: Der von den Großmächten aufgestellte Entwurf einer provisorischen Verwaltung für Kreta ist gestern Nachmittag der Nationalversammlung in Gegenwart der Admirale vorgelegt worden. Nach den bisherigen Eindrücken scheint der Entwurf weder in muhammedanischen, noch in christlichen Kreisen zu befriedigen. * Wien, 7. Juli. Die „Neue Freie Presse" meldet: Am Sonntag, den 10. d. M., findet die Obmännerconferen der Linken statt, in der die Entscheidung darüber grtroffeu wird, ob die Führer der Deutschen Böhmens und Mähren» an den unverbindlichen Conferenzen mit dem Ministerpräsi denten über die Regelung der Sprachcnfrage theilnchmen sollen. * Parts, 7. Juli. (Deputirtenkammer.) DaS HauS ist überfüllt, die Diplomatenloge dicht besetzt. Der Präsident der Kammer wendet sich im Namen de» Hauses vor Eintritt in die Tagesordnung in bewegten Worten an die Familie» * Havanna, 7. Juli. Die Amerikaner veranstalteten ür den gefallenen spanischen General Baraderey ein eierlicheS Leichenbegängniß. Meteorologische Lrovachtungen xuk u«r 8t«ravart« to Detonlr. ttsk« IIS Hots« Udnr dmn n««r» 2oit der öoodsektunjr. vsrow. r»<1. »vk Duocivo. U»I»Uv« ur». »v rlovrmi, L. »uw»» 6. ckull ^d. 80. 7. - il«. 8- - bim. 2 - tlaaimum der 757,4 755.8 753.8 Dem ver -»-14,8 4-13Z -»-20Z stur — - 80 84 60 s- IS»?. kMW 2 S 8 W 4 Kl«Uk tsst trtllw trvk« -4-7°6. Wetterbericht Xm 6. ckuli korrsckte bei trinken oordvestlieken Wiodcn viel- tack keitore», trockenes und kttklcs Wotter; ckio Dempsratur vor xexvn cken Vortag nur vevie ventodvrt unck »tandeu <iie IsLe-- mittvl nock en. 2—3" unter aer Xormalen. Io Ok«»olt» vom T. Falt 8 OK» Uonrnos. Z r Z r s Ltoktuo^ und St»rk« 4«« Wind«» Wntt«. s kodS .... 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(ilioimum und ' llö 117 175 LU 258 310 S98 4?b 751 772 1213 wieder» -bl 4,8 -s-14,1 -t-15,6 -»-13,0 4-12,7 4-12,3 4-12,0 4-12,1 4-10,1 4- 7,4 -t- 6,9 ?KIlur v 4- 12,5 4- 10,1 4- 9,3 4- 9,7 4- 10,2 4- 10,3 4- 9,9 4- 10,0 4- 7,0 4- 7,0 4- 3,3 vrdsn am W 3 XXW 3 XO 1 WXW 5 WXW 3 W l XXW 3 XXW 4 W8W 1 XW 2 XW 3 Kittaß »Keele 1,0 1.8 0,0 4,6 3.8 SSN.I Dokoreickt d«r Wottorla»« in Kurop» Kent« krttd: blit einer Vsrtiokuna von 10 mm Kat sick die nordrvestlicbo Depression an ckie mittlere oor^o^wcko Nüst« verlort »od ükcr äs, nvrdltck« Ost- uock Xordseexekiel su^redroitet. Der koke Druck kst et^sa an IntonritLt vvrloron, dook ist »«in« Vertdoilun^ snnkkernd dieselbe xvkiioken und lis^-t da» Llaaimum kortdaucrnl im W Uvvr der südlicken irisokoo 8ee I-eickte sildvestlicke Winde bringen bei uns am klorxcn keile re«, kilklss Wolter, viikrend an der sUdlicken Xordiockiists unter nord«c»tl okvn Winden »usxebreitet« Xiederscsikirro «lsltsindeo. Dio vou W Ker emtretends 2un»kwe der öevölkuo« lasst »uck de: uns einen akennalizxsn Witterunxssu^eoKsel kekltrokton.
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