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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980708014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898070801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898070801
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-07
- Tag 1898-07-08
-
Monat
1898-07
-
Jahr
1898
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Sl«o Weißenfels I Damenuhr, Edgar S V e n r o t h - Leipzig i 1 Becher, R. Oppel - Zeitz 1 Herrenuhr und A. Grüne. wald-Chemnitz 1 Becher. Die auf Grund der Schießordnung für daS 17. Mittel deutsche Bundesschießen aus drei Vorstehern des Bundes und je Mei Mitgliedern des Haupt, und Schiebausschusses gebildete Kommission hat auf die Fcstscheiben und die Jagdscheiben als erste Preise folgende festgesetzt: I. Feld fest scheibe „Deutschland": 1) Ehrenpocal Sr. Majestät des Königs Albert von Sachsen, 2) dritte Ehrengabe der Stadt Leipzig, 800 baar in Etui, 3) Ehrengabe der Leipziger Schützengesellschaft, 400 ctt baar, 4) Ehrengabe der priv. Scheibenschützen gesellschaft Dresden, Werth 360 5) Ehrengabe des Mitteldeutschen Schützenbundes, ein Silberkasten im Werthe von 300 cF, weitere Ehrengaben 6) der Damen der Leipziger Schützengesellschaft, eine Standuhr im Werthe von 250 <>//, 7) des deutschen Schühenbundes, 200 baar, 8) der priv. Berliner Schützengildc, eine Silberbesteck, Werth 175 c/k, 9) der Chemnitzer priv. Scheibenschützengesell schaft, 150 baar, 10) des Hauptausschusses, eine Scheiben- bückse mit Zubehör, Werth 145 II. S t a n d f e st s ch e i be „Heimath": 1) Erste Ehrengabe der Stadt Leipzig, 1000 baar, 2) zweite Ehrengabe der Stadt Leipzig, 500 oA baar, weitere Ehrengaben 3) der Leipziger Schützengesellschaft, 400 baar, 4) von Georg Grimpe-Leipzig, ein Becher im Werthe von 350 <^, 5) des Mitteldeutschen Schiitzenbundes, ein Silberkasten, Werth 300 c/l, 6) von Schlabach, Malte und Oberländer-Leipzig, ein Musikwerk, Werth 300 7) des Deutschen Schühenbundes, 200o^ baar, 8) der Berliner priv. Schützengildc, ein Silberbesteck, Werth 175 c,//, 9) der Chemnitzer priv. Scheibenschützengesell schaft, 150 ck/ baar, 10) von Haase-Chemnitz, ein Damastgedeck nebst 30 c2 baar, Gesammtwerth 150 Hl. Jagdscheibe: 1) Fünfte Ehrengabe der Stadt Leipzig, 250 baar, weitere Ehrengaben 2) von Burgoff L Co., Schale mit 120 baar, Gesammtwerth 150 cK, 3) des Mitteldeutschen Schützenbundes, ein Poeal, Werth 120 cs/, 4) der Leipziger Schützengesellschaft, 100 -K baar. IV. Pistolenfestscheibe: 1) Vierte Ehrengabe der Stadt Leipzig, 250 oA baar, 2) Ehrengabe der Leipziger Schützengesellschaft, 150 baar, 3) goldene Herrenuhrkette, Werth 100 c/l, 4) Ehrengabe der Damen der Leipziger Schützengesellschaft, eine Speisezimmeruhr, Werth 70 cs/. Um alle diese Preise wird von früh bis Abends heiß ge rungen; das in der Burgaue weithin vernehmbare Echo des rollenden Donners der Büchsen bestätigt es/ —m. —m. Ueber den am jüngsten Sonntag bei Gelegenheit des 17. Mitteldeutschen Bundesschießens statt gehabten Besuch des Königs Albert auf der Festwiese erfahren wir, nachdem uns fälschlicherweise vorher eine irrige Mittheilung gemacht worden, zur Richtigstellung der Thatsache, daß Se. Majestät aus den Händen der Frau Hempel, der Gattin des Besitzers des Zeltes der Zwenkauer Bier brauerei, einen Trunk deutschen Pilsner Zu- kunftsbräues entgegengenommen und darüber sich höchst befriedigt ausgesprochen hat. Verein für Volkswohl. Leipzig, 7. Juli. Unter Leitung seines Vorsitzenden, des Herrn vr. Gensel, hielt der Verein für Volkswohl gestern Abend im Saale seines Vereinshauses di« Sommer-Viertel jahresversammlung ab. Zunächst berichtete Herr vrMeißner über die im Laufe des vergangenen Frühjahres unternommenen Ausflüge und Spaziergänge, die alle eine zahlreiche Betheiligung fanden und einen vorzüglichen Verlauf nahmen. Herr Lehrer Wolf erstattete Bericht über die Thätigkeit des Schulaus schusses und der Unterrichtscurse, die zwar den Sommermonaten entsprechend eine beschränktere als in den Wintermonaten ist, aber dennoch recht erfreuliche Ergebnisse erzielt hat. Weiter berichtete dann Herr Wolf über die Verhandlungen und Beschlüsse der diesjährigen in Lunzenau abgehaltenen Hauptversammlung der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung, deren korporatives Mitglied der Verein für Volkswohl ist. An die Ausführungen des Herrn Wolf über den geschäftlichen Theil schloß sich der Bericht des Herrn Bauer über den geselligen und gemüthlichen Theil der Zu sammenkunft in Lunzenau. In lebhaften Farben schilderte Herr Bauer hierbei die schönen und erhebenden Eindrücke der dort verlebten Stunden. Herr vr. Gensel dankte beiden Berichterstattern mit herzlichen Worten. Herr Director Röhn nahm Gelegenheit, auf die bedeutenden Erfolge hinzuweisen, die der sächsische Landesverband der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung gegenüber den übrigen deutschen Verbänden erzielt hat. Herr Ulbricht, Vorsitzender der Turner- abtheilung, berichtete eingehend über die Thätigkeit und Be wegung der Turnerschaft des Vereins im verflossenen Halbjahre. Er verbreitete sich hierbei über den Werth des Turnens für Körper und Geist und wies auf die Erfolge hin, welche die Turnerschaft des Vereins durch fleißige Arbeit erzielt hat. Ein sehr anregender Meinungsaustausch entstand über den Vorschlag, fleißigen Schülern der Unterrichtscurse Preise zu ge währen. Es sprachen hierbei die Herren Wolf, vr. Beer, Kötzer, Paul, Ulbricht und Director Röhn recht beherzenswerthe An sichten aus. Es wurde zum Schlüsse ein von Herrn Director Röhn gestellter Antrag, nach welchem der Verein den Schul ausschuß ersucht, vor Beginn der neuen Unterrichtscurse mit den Leitern derselben über die Frage der Vertheilung von Preisen oder Prämien, beziehentlich Ausstellung von Abgangs zeugnissen als Anerkennung für fleißige Schüler in Verhand lung zu treten, einstimmig angenommen. Nach Verlesen des Protokolls durch Herrn vr. Meißner schloß Herr vr. Gensel um jll Uhr die Versammlung. Gerichtsverhandlungen. Königliches Schwurgericht. H. Sitzung. 0. Leipzig. 7. Juli. Der Gerichtshof für die heutige erste I Verhandlung bestand auS den Herren Laudaerichtsdirector Müller (als Vorsitzendem), Landrichter Horn und Assessor vr. Hagen (alS Beisitzern). Die königl. Staatsanwaltschaft vertrat Herr Staats- onwalt Justizrath Meißner, Herr Rechtsanwalt vr. Häbler hatte die Bertheidigung deS Angeklagten übernommen. Die Ge- ichworenenbank wurde gebildet auS den Herren Rittergut-Pachter Ficke. Dölitz, Mühlenbesitzer Engelmann-Wihnitz, Rector und Pro fessor vr. Kammel-Leipzig, Fabrikdirector Nauel--Golzern, Ritter- gut-besitzer Schröter - Böhlen, Rittergutsbesitzer vr. pdil. Becker- Kötteritzsch, Kausmann EichoriuS - Leipzig, Ingenieur Wichmann- Leipzig - Lindenau, Rittergutsbesitzer Huster-> Borna, Privatmann Heinjchen - Pegau, Kaufmann Piittner - Leipzig und Gutsbesitzer Sältze - KahnSdors. Auf der Anklagebank befand sich der 23 Jahre aste Bäcker Karl Otto Ahnert aus Reichenbach im Vogtland. Der bisher unbestrafte Angeklagte ist ein Opfer seine- Drange- nach Selbstständigkeit geworden. Ohne Mittel erwarb er im November 1896 in der Körnerstrntzr eine Bäckerei für 2l50 Zur Anzahlung mußte er sich 1500 .4l gegen Bürgschaft von einem hiesigen Bank institut erst leihen, der Rest wurde in Wechseln bezahlt. Ahnert gedachte au- den Erträgnissen de- Geschäfte» nach und nach die Schulden abzustoßen, die Einkünfte blieben aber weit hinter den gehegten Erwartungen zurück und so mußten die Wechsel vielfach prolongirt werden. Trotzdem hat sich aber Ahnert redliche Müh« gegeben, seinen Verpflichtungen nachzukommen, und al- im Oktober 1897 seine Braut mündig wurde und ihr väterliche» Erbtheil von 3000 au-grzahlt erhielt, verwendeten sie nur 1000 zur Anschaffung der Ausstattung, während sie 2000 .^l zur Deckung der Geschäft-schulden bestimmten. Trotzdem konute oberAhnert auf keinen grünen Zweig kommen, da rr manchmal nur vier Mark Tagr-verdienst hatte. Schon An- sang 1898 gerieth er in ZahluiigSschwieriakeiten und am 4. Februar mußte er bereit» den Offenbarung-eid leisten. Ahnert suchte nun dir Bäckerei zu jedem nur einigermaßen annebmbarrn Preise loS- zuwerden. Er stellte den Prei- zunächst aus 2250 ^l, ging sodann aus 1750 zurück und wollte auch schließlich sich mit 1250 begnügen, wenn «r nur baare» Geld in die Hand bekäme, da Ihm inzwischen bereit- Inventar obgepsändet worden war. Am ö. Avril sollte die Uebernahme slaltfiuden. Ahnert nahm 400 und zwei Wechsel über je 150 -4t und reiste nach Greiz, wohin er sein Mobilar bereits vorau-geschickt batte. Außer diesem hatte er nur noch 57 eincassirte Außenstände mitgenommen. Den Leuten gegen- über hatte Almert angegeben, er reise nach Magdeburg, am 26. Mai wurde er in Greiz ermittelt und wegen betrügerischen Bankerott« unter Anklage gestellt. Ahuert machte zu seiner Bertheidigung geltend, daß er nur nach Greiz gegangen sei, um hier oder in dec Nähe Stellung zu suchen. Herr Staatsanwalt Justizrath Meißner beantragte die Bejahung der Schuldsrage und trat der Zubilligung mildernder Umstände nicht entgegen. Für dieselben verwendete sich in eingehendem Plaidoyer der Vertheidigrr Herr Rechtsanwalt vr. Häbler. D'e Geschworenen (Obmann Herr Rector Professor vr. Kämmel-Leipzig) erkannten auch demgemäß und der Gerichtshof verurtheille daher den Angeklagte zu einem Jahr drei Monaten Gefängniß und zwei Jahren Ehrverlust. III. Sitzung. ü. Leipzig, 7. Juli. In der NachmittagSsitzung handelte «S sich um do- Verbrechen der RindeStödtung. Aus der Anklagebank saß die 18 Jahre alte, bisher unbestrafte Dirnstmagd Bertha Anna B »'ngemann au» Portitz. Gerichtshof und Geschworenenbank zeigten die iu der vorhergehenden Sitzung initgetheilte Zusammen setzung , die königliche Staatsanwaltschaft vertrat wiederum Herr Justizrath Meißner, die Bertheidigung der Angeklagten lag in den Händen des Herrn Rechtsanwalts Schumann. Tie Ber- Handlung wurde unter Ausschluß der Oesfentlichkeit geführt. Die Geschworenen, Obmann Herr Rector Professor vr. Käminel-Leipzig, bejahten die Schuldsrage, billigten der Angeklagten aber mildernde Umstände zu. Mit Rücksicht aus die Jugend und bisherige Un bescholtenheit der Angeklagten erkannte der Gerichtshof unter An- rechnuug von einem Monat der erlittenen Untersuchungshaft aus drei Jahre Gefängniß. Königliches Landgericht. Strafkammer III. 6. Leipzig, 7. Juli. Der Karlsbader Juwelendiebstahl vor Gericht. Der Generalagent Amram aus Düsseldorf stellt dem Angeklagten als Versicherungsagenten ein sehr günstiges Zeugniß aus, er habe auch das Jncnsso vom April beziehentlich Juli 1896 sehr corrrct durchgesührt. Auch als daS Geld abhanden gekommen war, habe er zunächst die Angaben geglaubt, erst als Krause acht Tage später verschwand und sich mit seiner Frau, von der er sich I angeblich scheiden lassen wollte, in Basel traf, sei sein Verdacht I erregt worden. Nach seiner Ueberzeugung habe Krause von seinem I Verdienste in der Bersicherungsbranchc damals nichts mehr haben I tönnen. Derselbe beziffert sich nach den amtlichen Feststellungen in I siebzehn Monaten aus insgesammt 5836 von welcher Summe I ober die Beträge abgehen, die Krause für seine Uuterageuten zu I zahlen hatte. Der Uuteragent Rossenbach hat bei Krause monatlich 100 bis 1120 verdient, im Ganzen mag er gegen 1500 erhalten haben. I Rossenbach hatte von seiner Frau, die in Begleitung der Frau Krause 1 an jenem 7. October 1896 ausgegangen war, erfahren, daß Frau I Krause das Portemonnaie mit 2770 verloren habe und es später I Krause fchonend mitgetheilt. Dieser sei dadurch sehr erregt gewesen I und hat geäußert, er wolle seine Frau todtschlagen. Als sie aus k dem Elberfelder Bahnhof dann Frau Krause getrosten batten, wollte I Krause sie.ein paarmal schlagen, wurde ober durch Rossenbach daran I gehindert. In der Wohnung war Krause noch so erregt, daß er I feine Frau mehrmals aufs Sopha schleuderte. Rossenbach mußte auf I Veranlassung Krause's den Vorfall an Amram melden. Aus der Zeugenaussage der Ehefrau Rossenbach sei hcrvor- I gehoben, daß es an jenem Tage regnerisches Wetter war, infolge I dessen nur wenig Besucher auf dem Meßplatz erschienen waren. I Von Gedränge könnte man nicht reden. Als Frau Krause in der l Reichsbank das Portemonnaie vermißte, hielt Frau K. es erst für Scherz, später aber mußte sie wohl an die Wahrheit der Angabe glaube». Sie gingen nach dem Postamt zurück und von da nach der Polizei, wo Anzeige erstattet wurde. Frau Krause traute sich nicht nach Hause und blieb deshalb am Elberfelder Babuhofe, wo Rossenbach und Krause sie trafen. Später hat dann Frau Krause der Zeugin gesagt, ihr Mann habe sich elegant ausstassirt und sei durchgegangen. Der Polizeibeamte, der die Anzeige der Krause entgegengenommen hatte, bekundete, daß die Angabe der Krause ihm aus verschiedenen Gründen wenig glaubhaft erschienen sei. Es ist ihm auch aus gefallen, daß sich Frau Krause nach der Anzeige trotz mehrfacher Vorladung nicht hat sehen lasten, ebenso ist Krause nur einmal aus der Polizei erschienen und bat sich nach dem Schicksal des Porte monnaies erkundigt. Nach Verlefung der Aussage eines cominisfarijch abgehörten Zeugen trat eine zweistündige Mittagspause rin. Die Verhandlung wurde nach der Mittagspause mit dem Ver hör des Angeklagten Krause zum zweiten Punct des Anklage- brschlusses wieder ausgenommen. Während derselben mußte die Ehefrau Krause's den Saal verlassen. Kraus» erklärte, daß er in Nizza im November 1896 etwa 1800 gewonnen habe, dieselben seien aber in Monaco von ihm wieder verloren worden. In Monaco sei auch sein kleines Kind gestorben. Unter falschem Namen habe er sich nun zum vierten Male von der Spielbank in Monaco das Reisegeld geben lassen. In Wien habe er sich nur wenige Tage aufgehalten, dann sei er nach Leipzig gereist, uin hier wieder ein Versicherungsgeschäst zu begründen. Er sei aber in Leipzig erkrankt und daher nach Wien zurückgekehrt. Hier verblieb er unter dem Namen Beirich vom Dccember 1896 bis lFebruar 1897, dann vom 8. März bis 15. Mai 1897. In der Zwischenzeit will er iu Monaco gewesen fei». Während der ganzen Zeit sei er vielfach von seiner Frau belästigt worden, so daß er sich deshalb unter falschem Namen augcmeldet habe. Er hat aber vielfach für dieselbe Bittgesuche angesertigt, in welchen eS heißt, daß ihr Mann — ein aus Elberfeld verschollener Kaufmann — sie verlassen habe. Im Mai ging Krause nach Leipzig und arbeitete für den Generalagenten Schünbeck und den Cigarren händler Dainowski. Anfang Juli ist Krause von hier nach Karlsbad, weil er angeblich an einem Magengeschwür lilt, gereist. Er trat unter dem Namen Techniker Rudolf Binder auf und war durch ein Armuthszeugniß legitimirt. Die Legitimationspapiere will er von einem gewissen Piotrowsky erhalte» haben. Bekanntlich kommt ein gewisser Piotrowsky, der am Abend Les 4. September 1897 in Karlsbad riugetrossen ist und im Steinerne» HauS das Zimmer Nr. 1 direkt über dem Laden bezog, als Thäter bei dem Einbruch in Frage. In Karlsbad war zur selben Zeit „ganz zufällig" auch die Ehefrau Les Angeklagten anwesend. Er wohnte zunächst in Fischer», dann in Haus Oldenburg. Am 4. August bekam er eine Vorladung vor die Polizei unter dem Namen Winter und hielt e- nuu an der Zeit, von Karlsbad abzureisen. Krause soll auch einmal den Dobrowskt'schen Loden, der später auSgeraubt wurde, besucht haben. Er will aber nur in einem ihm unbekannten Juwelierladen gewesen sein, weil Piotrowsky ihn dazu veranlaßt habe. Er sollte unter dem Vorwand, eine Hundert- Guldenuote zu wechseln, auSkundschaften, wie alles in dem Laden sei. Ec habe de» Piotrowsky an der Spielbank in Monaco als Rentier aus Petersburg kennen gelernt, sei mit ihm nach Wien ge- reist; von dort habe Piotrowsky feine Reise nach Prag fortgesetzt. Krause ist am 5. August nach Leipzig gefahren, in FranzeuSbad hat er zuvor angeblich eine Zusammenkunft mit Piotrowsky gehabt, den er in Leipzig wieder treffen wollte. Es sei dies auch am folgenden Tag geschehen. An Piotrowsky will Krause sein Fahrrad und einen Koffer für 150 Gulden verlaust haben. Es soll dies kurz vor dem 31. August gewesen sein, alS Piotrowsky zum dritten Mal zur Ausstellung in Leipzig war. Piotrowsky wollte die Sachen zum 3. September nach Karlsbad haben, Krause bat aber, daß er sie schon am 31. August bringen könne. An der Grenze sollte Krause aus da» Fahrrad 30 Gulden Zoll gebe», welchem Verlangen er sich aber widersetzte. Piotrowsky wollte nicht warten, bis Krause da- Rad frei gemacht hatte, er sollte eS daher am Freitag nach Karlsbad bringen. Kraus» besuchte nun seine in Mariendad wohnhafte Frau, mit der er unter dem Namen Rudolf Dittmar in reger Correspondenz geblieben war. Er will ihr vorgeschlagen haben, in Leipzig ein Cigarren- und CigarrttenverkausSgeichäft zu errichten und wollt« sie am Sonnabend, 4. September, iu Plauen treffen. ES gelang Krause nicht, da» Fahrrad frei zu bekommen, er ist daher am 2. September noch Schirnding in Bayern gefahren, dort über Nacht geblieben und am Morgen deS 3. September mit dem Rade über Eger nach Karl-bad gefahren. Dort ist er sehr spät Abend» ein getroffen und hat unter falschem Namen übernachtet, wozu er von Piotrowsky die nöthigen Papiere (Paß) bereit» vorher io Franzen-bad erhalten habe» will. Am Nachmittag de» 4. September will Krause von Piotrow-ky Nachricht erhalten haben, daß dessen Mutter schwer I krank sei, er (Piotrowsky) hab« daher die Absicht, nach Peter-burg I zu reifen, wolle ober Abend» vorher ihn am Bahnhof erwarten, I eventuell würden sie sich an der nördlichen Jägcrbrucke treffen; I Krause hat Piotrom-ky sowohl aus dem Bahnhof wie aus der I Jägerbrücke vergeblich erwartet, hat infolge dessen sein Fahrrad I geholt, aus dem Wege nach dem Bahnhof aber Piotrow-ky getroffen, I der fich wegen der Verspätung entschuldigt», weil er Nachricht > erhalten hatte, daß seine Mutter gestorben sei. Piotrow-ky I soll ihn auch veranlaßt haben, statt über Eger mit dem Rade nach Jobanngeorgenstadt zu fahren. Dort war der Zug bereit» fort, Krause ist dann noch Schwarzenberg per Rad gefahren, von da mit der Bahn über Werdau nach Leipzig. Von Aue aus hat er seiner Frau unter dem Namen Louife Dittmar, Bahn- resianrant lagernd, eine Depesche deS JuhaltS: Mutter todll geiandt. Seine Frau hat er in Leipzig aus dem Bahnhof mit dem Knaben zetrossen. Den ersten Abend haben sie in der Stadt, den nächsten iu Großzsckocher übernachtet. Später hat er in der Wind- mühlenstraße Wohnung genommen, wo er am S. September Der- haftet wurde. Der Bries, mit dem Piotrowsky in Karlsbad Wohnung gemielhet hatte, ist von Mariendad datirt, und vom Angeklagten Krause geschrieben worden. Ebenso rührt ein österreichischer Karten- bcief PioirowSky'S an seinen HauSwirth in Karlsbad von Krause her. Der Kartenbries soll in Leipzig in der Ausstellung geschrieben ein, ist aber in FranzenSbad zur Post gegeben. Ebenso «in Ziotrow»ky unterzeichnetes Schreiben an da» kaiserliche Postamt in Baden bei Wien zeigt di» Handschrift Krause'» — dieser will Alle» aus Verlangen Piotrowsky'- gethan Haden. (Die Verhandlung dauert fort.) Königreich Sachsen. Dle vorliegende Nummer enthält an anderer Stelle noch folgend«, unter diese Rubrik fallende Sonderartikel: Zweite Hauptversamm lung deS Sächsische» Neuphilologen-VerbandeS. — Die 25jährige Jubelseier de» Mitteldeutschen SchützenbuudeS (VIII). — Gerichts- Verhandlungen (Köuigl. Schwurgericht und Königl. Landgericht Leipzig). — Verein für Volkswohl (Versammlung). -8- Leipzig, 7. Juli. Der außerordentliche Professor an unserer Universität Herr vr. meä. Karl Hennig, Director der paediatrischen und gynäkologischen Klinik, feiert morgen ein fünfzigjähriges Doctorjubilä um. Der Jubilar, der im Jahre 1825 geboren wurde, habilitirte sich in der mediciniscken Facultät am 16. Juli 1852 und wurde am 9. August 1862 außerordentlicher Professor. Dem nm Dissenschaft und ärztliche Praxis hochverdienten Jubilar, der ich in weiten Kreise» größter Werthschätznng erfreut, werden icher morgen mannigfache Ehrungen zu Theil werden. — Am nächsten Sonntag soll hoher Anordnung gemäß in den evangelisch-lutherischen Kirchen unseres Landes eine Collecte für den Bau einer neuen Kirche in Quatitz bei Bautzen gesammelt werden. Ans der weitanSgedehnten Fläche zwischen Bautzen und Milkel einerseits und zwischen Malschwitz und Luppa anderer- eitS findet sich keine einzige evangelisch - lutherische lirche. Die dort gelegenen Orte Quatitz, Jeschütz, Kleindubrau und Kronförstchen sind nach Malschwitz ein- gepfarrt, während die Evangelischen auS den zur katholischen Parochie Nadibor gehörigen Ortschaften Dahlowitz, Bornitz, /uttowitz und Merka in die Kirche von Miikel gewiesen sind. Bei der großen Entfernung von den Kirchorten — 2 bis 2^2 Stunden — und den im Winter oft ungangbaren Wegen ist der Besuch der Gottesdienste sehr erschwert unv ausreichende Seelsorge fast unmöglich. Deshalb ist schon seit vielen Jahren in den kirchlich gesinnten Bewohnern jener Orte der lebhafte Wunsch erwacht, «ine selbstständige Parochie mit eigener Kirche und eigenem Pfarrer zu bilden. Und dieser Gedanke soll jetzt nach langem Hoffen und Warten zur Verwirklichung kommen. Die Orte Quatitz, Jeschütz, Kleindubrau und Kronförstchen werden ans Malschwitz auSgepfarrt und bilden mit den Evangelischen auS Dahlowitz, Bornitz, Lnttowitz und Merks die künftige Parochie, welche ihren geistlichen Sammel» und Mittelpunkt in der in Quatitz zu erbauenden Kirche haben wird. Unsere evangelischen Glaubensgenossen in den genannten Orten sind sich wohl bewußt, welche schweren Opfer die Gründung der eigenen Parochie, die Erbauung der Kirche und vcS Pfarrhauses, die Besoldung deS eigenen Pfarrers und der Kirchendiener ihnen anflegen wird, aber sie haben auch eine rührende Opferfreudig» leit an den Tag gelegt. Ein Gutsbesitzer in Quatitz hat daö große Areal zum Bau der Kirche und zur Erweiterung deS Kirchhofs, ein Anderer den Platz für Pfarrhaus und Pfarr garten, ein Dritter Land zur Anlegung eines KirchwegeS ge schenkt; die Glieder der künftigen Gemeinde haben gegen >0 000 an freiwilligen Gaben aufgebracht, haben 1000 Kubikmeter Steine unentgeltlich angefahren unv den Grund zur Kirche mit eigenen Händen gegraben. Da aber die Gesammtkosten für Kirche unv Pfarre sich auf 85 000 belaufen werden, so hoffen sie ans die Unterstützung ihrer Glaubensgenossen, da sie nicht im Stande sind, aus eigenen Mitteln und Kräften allein das begonnene Werk zu vollenden. Der Grundstein zum Kirchbau ist am 29. Juni dieses Jahres gelegt worden; möge die Liebe der Glaubensgenossen auch in unserer Stadt durch einen reichen Ertrag der Collecte zur Vollendung des Baue» helfen, daß die neue Kirche bald von ihrer schönen Höhe inS Land hinein leuchte als ein Denkmal evangelischen Glaubens und that- kräftiger Bruderliebe. — Die Firma Giesecke L Devrient batte heute aber mals Gelegenheit, einen treuverdienten Mitarbeiter al» Jubilar zu begrüßen. Herr Adolph Böbmer, Leiter deS kartographischen Ateliers, vollendete heute einen Zeitraum von 25 Jahren ununterbrochener Thätigkeit in dem genannten Hause, und wurde auö diesem Anlaß durch herzliche Glück wünsche und sinnige Ehrengaben der Chefs und seiner Mit arbeiter erfreut. Möge eS dem bewährten Künstler noch lange Jahre vergönnt sein, in bisheriger Frische für daS hoch- angeschcne Institut zu wirken. — Die Herren Karl Friedrich Oskar Eck und Franz Berger, Gasschlvsser, feiern morgen, am 9. Juli, da» 25jährige Jnbiläum ihrer Thätigkeit im Geschäft der Herren Karl Schröver LComp., Schloßgasse 11. Möge Beiden noch lange Jahre vergönnt sein, bei fester Gesundheit ihrem Berufe nachzugehen. * Leipzig, 7. Juli. Für die große Reisezeit stehen dem Reiselustigen und Erholungsbedürftigen wiederum zahlreiche So Überzüge zur Berfngnng, deren Abgang, wie wir noch mals zusammcnfassend mitlheilen, auf folgende Tage festgesetzt worden ist: Am 10. Juli von Leipzig, Bayerischer Bahnhof, 5 Uhr 40 Min. früh nach Greiz, Rciitzschmühle und Barth« mühle, ferner von Leipzig, Dresdner Bahnhof, 6 Uhr 35 Min. Vorm. nach Grimma, Colbitz, Rochlitz, Penig, Leisnig, Döbeln und Waldheim; am 14. Juli 9 Uhr Abend» von Leipzig, Bayerischer Bahnhof, nach den Alpen; am 16. Juli 3 Uhr 30 Min. Nachlu. von demselben Bahnhöfe nach den Alpen, 2 Uhr 40 Min. Nachin. vom Dresdner Bahnhofe nach Wien und 11 Uhr 45 Min. Vorm. vom Magdeburger Bahnhöfe nach Hamburg, Kiel, Helgo land; am 17. Juli 4 Uhr 45 Minuten Vormittags vom Dresdner Bahnhof nach Dresden und der Sächsischen Schweiz; am 23. Juli zu noch bekannt zu gebender Stunde nach Hamburg (Deutsches Turnfest); am 24. Juli 5 Uhr 40 Min. Vormittags vom Bayerischen Bahnhof nach Aue, Eibenstock, Johanngeorgenstadt; am 7. August vom Dresdner Babnho nach Dresden; am >3. August letzter Alpenzug nach Hof- München rc. und letzter Souderzug nach Hamburg; am 14. August letzte Sonderzüge nach dem Erzgebirge, Aue rc. und nach Grimma, Rochlitz, LeiSnig; am 16. August zweiter Souderzug nach Wien (zur Kaiser-JubiläumSfeier), endlich am 21. August letzte Sonderzüge nach Greiz und Bartmühle und nach Dresden und der Sächsischen Schweiz. Ueber die Alpenzüge, die Wiener und Hamburger Souderzüge werden Uebersichtrn ausgegeben. ** Leipzig, 7. Juli. Zwischen dem Rathe und der Firma Wezel L Naumann in L.-Reudnitz ist ein Ab kommen getroffen worden, wonach die letztere daß zum Zwecke der Verbreiterung des TäubchenwegS au 17 m benöthigte Areal von dem Grundstücke der Firma unentgeltlich abtritt, und ferner einen Beitrag von 3000 zu den StraßenbrrstellungSkosten leistet. E» ist noch die Zu- stimmuug der Stadtverordneten erforderlich. lä. Leipzig, 7. Juli. Don dem der Stadtgemeinde ge- wrigen ehemaligen Ahlemann'schcn Grundstücke, Wiesen- traßc Nr. S, sollen ein Theil von 570 Quadratmetern zu dem Preis« von 45 800 ^ik («— 80 pro Quadratmeter), owie die auf dem Grundstücke stehenden Baulichkeiten für 1800 auf den Abbruch verkauft werden. Leipzig, 7. Juli. Dem AgitationScomitö der ocialdemokratischen Partei für die Reichstag-Wahl- reise Leipzig-Stadt und -Land sind in den Monaten Mai und Juni 7152 zugewiesrn worden, davon au» dem West bezirk allein 2600 —o. Bor vierhundert Jahren, im Juli 1498, wurde in Leipzig von der Schützengesellschaft daS erste Zogel- und Scheibenschießen gebalten, über welche- urkund- iche Nachrichten auf unsere Zeit gekommen sind. Den iiüstungSschiiyen verehrte der Rath 100 Gülden, den Büchsen- chüyen 50 Gülden zum Bortheil, und war der höchste Ge winn bei jenen 100 Gülden und der geringste 5 Gülden. Die Rüstungsschützen schossen nach dem Vogel, die Büchsen- chützen auS Feuerrohren nach der Scheibe. Außerdem wurde noch ein Beischießen nach der Scheibe von Denen abgehalten, die beim Hauptschießen unglücklich gewesen waren, wobei der »ochste Gewinn 20 Gülden und der niedrigste 2 Gülden be trug. Zur Erhöhung dieser Erlustirung wurden zwei GiückS- töpse oder Lotterien aufgethan, bei denen der .Leddul" oder daS LoeS zum großen Topfe 3 Groschen und zum kleinen Topfe 1 Groschen kostete. Bei ersterem konnte man als Höchst- gewinn etwa 1000 Gülden und bei diesem 200 Gülden erlangen. — Man schreibt unS: Absoluter Alcohol ist rin tödtliche» Güt. Ob man dieses Gift, wenn auch verdünnt, dem Körper in Gestalt von Wein, Bier, Schnaps oder in Form eines sonstigen alkoholischen Getränke- znsuhrt, ist gleich. Der Unterschied ist nur der, daß die lärker alkoholischen Getränke, wie SchnapS, ihr Werk der Zer- törung auf Körper und Geist schneller bewerkstelligen. Diese Erkeuntnlß mit zu verbreiten, bildet einen Theil der Aufgaben des Guttemplerordens. Wer sich über die Arbeit desselben näher unterrichten will oder wer einen Angehörigen von der Trunksucht «rettet sehen möchte, wende sich an Herrn k. Conrad, Moltke« lraße 19 oder an Herrn Sridenslücker, Leipzig-Lindenau, Sophien- traßr 15, 1. Etage. -ff Mit der linken Hand in rin Zahnrad gerieth in einem größeren Etablissement zn Lindenau der daselbst beschäftigte Arbeiter Benno W. Derselbe erlitt eine derart schwere Verletzung der linken Hand, daß er sich nach Anlegung eine» NolhverbandeS im Kranken- Hanse St. Jacob ausnehmen lasse» mußte. — Bon schweren Krämpfen wurde gestern Abend ein hier zugereister Arbeiter befallen. Man brachte ihn zunächst nach der I. SanitätSwache, uachmal» aber mittels Krankenwagen- nach dem Kraukeuhause St. Jacob. — Von seinem eigenen Geschirr überfahren wurde heute Vormittag der Gefchirrführer Otto K. in der Gerber- straße. Derselbe war beim Besteigen feine- im Gange befindlichen Wagens au-gerntfcht und unter die Räder gerathen. Schwere Quetschwunden an beiden Händen, sowie innere Verletzungen hatte derselbe erlitten. Er mußte nach Anlegung von Nothverbänden aus der I. SanitätSwache mittels Krankenwagens nach dem Krankenhaus« St. Jacob befördert werden. Stöttcritz, 7. Juli. Seit einer Reihe von Jahren bat unsere Gemeindeverwaltung großes Gewicht auf die Ver besserung der Straßen im Inneren deS OrteS gelegt. Nun mehr sollen auch die CommunicationSwege nach Probstheida, Stünz und L.-Anger-Crottendorf in guten Zustand versetzt werden. Dereu Chaussirung ist in der letzten GemeinderathSsitzung Herrn Tiefbau unternehmer Wüstner übertragen worden. Die Oberaufsicht wird Herr Straßenbaumeister P. May führen. — Da an den längs des Schniuckplatzes angepflanzten Roth- dornbäumchen verschiedene Beschädigungen wahr genommen worden sind, sollen die Bäume mit Draht- schutzkörben umgebe» werden. — Für die rege Bauthätigkeit spricht die weitere Concessionirnng dreier Baugesuche, die allein innerhalb 8 Tagen eingcreicht worden ind. — Wie alljährlich, so wird den Gemeinde beamt en auch diesen Sommer ein je 14tägiger Urlaub, den Schutzleuten und Schreibern ein solcher von je einer Woche gewährt. Nachdem für die oberen Genicindebcaniten und Schutzleute vor mehreren Jahren ein Pensions- Regulativ eingesübrt worden ist, ist dasselbe nunmehr, da die finanziellen Verhältnisse der Gemeinde eS gestatten, auch auf dieJnhaber der zweiten Expedienten-unv der OrtSsteuereinnehmerstelle ausgedehnt werden. Döbeln, 7. Juli. Gestern Abend wurde hier eine nn- gekannte, anscheinend geistesschwache Frauensperson ausgegriffen, die wahrscheinlich ans irgend einer Anstalt ent wichen ist. Sie bezeichnet sich als Graßel Anna Margarethe Wunderlich, 32 Jabrc alt, auS Bayreuth gebürtig, und trägt chwarzcs, kurzes Haar. Ihre Kleidung besteht u. A. auS granschwarzeni Rock, ebensolcher Jacke, blauer Schürze und roll) und schwarzem Kopftuch. Nach ihren Angaben will sie in Rehau bei Hof bisher gewesen sein und sich auf der Reise »ach Chemnitz befinden. — Für daS WeltinbundeSschießcn, welches diesmal in Döbeln abgehalten wird, ist die Zeit vom 14. bis 17. August d. I. festgesetzt. Se. Majestät der König hat sein Erscheinen hierzu für Montag, den 15. August d. I., zugesagt. * Meerane, 7. Juli. In unserer Nachbarstadt Gößnitz findet vom 16. bis 19. Juli der X. deutsche Pbilate- liftentag statt. Bis 1. Juli sind hierzu bereits 170 An meldungen eingegangen, darunter von vielen Ausländern, so auS Dänemark, Holland, Belgien, England, Schweiz, Italien und Oesterreich. * Waldenburg, 6. Juli. Heute früh brannte im nahen Langen chnrSdorf ein Wohnhaus nieder. Es wird Braut- stistung verniuthet und hat man bereit» eine der That dringend verdächtige Person in- hiesige Amtsgericht eingeliefert. * Zwickau, 7. Juli. Hier ist ein national-socialer Verein für Vertretung der Pfarrer Naumann und Pro fessor vr. Sohm'schen Richtung gegründet worden. * Zwickau, 7. Juli. Der Gemeinderath deS Vorortes Wilkau hat beschlossen, künftig in der Regel nur denjenigen Bewerbern die Ausführung der bei der Gemeinde zu ver gebenden Lieferungen und Arbeiten zu übertragen, die mit ibren Angeboten dem DnrchschnittSpreiS aller Angebote am nächsten kommen. — Die 1866er Feldzugs-Veteranen auS Zwickau und Umgegend veranstalteten am 2. d. M. eine Er- tnnerungSfeier an die Schlacht beiKöniggrätz, sandten hierbei auch ein BegrüßnngSlelegramm an König Albert ab und er hielten hierauf telegraphisch Dank ausgesprochen. — Der siebente deutsche Tanzlehrertag wird vom 11. biS 14. d.M. hier abgehalte». Zahlreiche Anmeldungen sind erfolgt. Am N. d. M. findet VorstandSsiyung, Abend- BegrüßungScommerS, am 12. d. M. früh Uebung, dann Genossenschaftsversammlung, Nachmittags Festmahl, Abend- Festaufführung, am 13. d. M. Uebnng, Versammlung, Nachmittag» Rundfahrt, Concert, Abend» Parksest im Schwanenschloß, Gondelfahrt, Beleuchtung deS SchwanenteicheS rc., am 14. d. M. Ausflug nach der voigt- ländischen Schweiz statt. — Da» Schöffengericht Werdau verurtheille einen Zuckerbäcker au» Crimmitschau wegen Feil- balten- von mit L'kebl versetzter Chocolade zu einer Gc- fangnißstrafe, da- hiesige Landgericht al» BerufungSiuslauz erkannte jedoch vorgestern auf Freisprechung. I Gchneederß, 7. Juli. In dem Dorfe Sosa bei Eibenstock, da» als Sommerfrische bereit- bekannt ist, hat sich ein neuer ErzgebirgS-Zweigvereiu mit vor läufig 20 Mitgliedern gebildet. Vorsitzender de» Zweig- verein- ist Herr Kirchschullehrer Meier daselbst. Der Erz- gebirgSvereiu umfaßt uunmehr 47 Zwrigvereiue. u Aalkenftein, 7. Juli. Im benachbarten Dorfstadt wurden gestern Abend in der 10. Stunde di« Wohnhäuser der OrtSeinwohner Morauer und Hüller vollständig ein geäschert. Im Morgne/schen Hause find auch mehrere Schiffchrnmaschioen mit vernichtet worden.
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