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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980616029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898061602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898061602
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-06
- Tag 1898-06-16
-
Monat
1898-06
-
Jahr
1898
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iso» volkswirtschaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes Verantwortlicher Redakteur L- G. Laue in Leipzig. — In Vertretung: Georg Hiller in Leipzig. Mai 1 Nachri deren Hal in rasche als au zeichne gesehen entwick menen Bedeut 1 7 6 Tunedi waaren lich au weit g Handw auffäll nur S Decken, Mengen im La auch h in der Handel Geschäs ein zie oft in wie in um 9 l -wische Wochen oann > rigen i heute werden stellen, das Ri zu fis seine 8 die Ge Küsten zurßckg« schild r jährlich Salle-, Herr S rung di land» liervor, jetzt 7t Umsatz zielt u Spar« Berbar in Höl Gencrc Magin daß di Credit wenn nahezu der W dasjen schätz» sächlich Anbau I. biS (--1 genom trugen der S! druts vom 1 seit » Nahrui Rohsto Nahrui 4 Proc Punkt letztere einzig vorüber und di des Jo wird, die gl« wünsch *— New s Bersich ihr Ge in Deu schast i in 189 auf 40 1897 1 einnah! zu veri discont Mark, Tontin Mark, Mark, für Al Mark 65,57 stehen Grund! gatione gegen New? gescllsct Prämil Demge wobei wurde; auf 9,l ausgen durchjet schuß z'sfern, folgende gattuno bis 181 111 1889 1896 65,5, keit do nun ur abschlie der Hö wirren haftigk« seit de: i u erste zurück; pro Qi Weizen um fr, notiren sichtbar folgend stosse bei der Herstellung von Bier, Wein oder weinähnlichen Ge» tränken, von Fruchtjäften, Conserven und Likören, sowie von künst lich erzeugten Zucker» oder Stärke-Syrupen zu verwenden; 2) die unter 1) genannten Stoffe, welchen künstliche Süßstoffe zugejetzt sind, zu verkaufen oder feilzuhalten. Zuwiderhandlungen unter liegen brr im 8 10 oder, so weit die vorstehend unter Ziffer 2 be zeichnete Handlung aus Fahrlässigkeit begangen worden «st, der im 8 11 des Gesetzes vom 14. Mai 1879 vorgejchriebenen Strafe. *— Einziehung der goldenen Fünfmarkstücke. Es ist bei den Landesregierungen beantragt, den Vorrath der Reichsbank an halben Kronen (goldenen Fünfmarkstücken), welcher einen erheb lichen Bruchtheil der von Liefer Münzsorte überhaupt geprägten Stücke repräsentirt, in Kronen umznprügen, La an diesen letzteren Münzen unausgesetzt Bedarf besiehe. Der Antrag wird damit motivirt, daß die halben Kronen sich für den Verkehr un geeignet erwiesen haben; der größere Theil derselben befinde sich bei der Neichsbank, im Verkehre seien die Münzen äußerst selten, ein Wunsch aus dem Publicum nach ihrer Wiederverbreitung sei nicht laut geworden. — Eine Umfrage bei einer größeren Anzahl Banken und Bankiers bat ergeben, daß die halbe Krone (das goldene Fünfmarkstück) eine beim Publicum nicht beliebte Münze ist, daß daher der Verkehr sie zurückweist und ei» Bedürfniß dafür nicht conslalirt werden kann. Dagegen zeigte sich ein unangenehm fühlbar werdender Mangel an Kronen (Zehn markstücken), weshalb die vorgeschlagene Maßregel geeignet ist, ein dringendes Bedürsniß zu befriedigen. Wie bekannt, hat der Bundes rath bereits beschlossen, von dem Vorraihe der Reichsbank 22 Millionen Mark halbe Kronen in Kronen umprägen zu lasten. Die Ausführungsanweisung zu dem Klein bahn gesetzt vom 2s. Juli 1892 ist unmittelbar darauf er lassen worden, weil das Gesetz schon am 1. October in Kraft trai. Die damals vorbehaltene Anweisung in Bezug auf die Wahrung der Lanbesvertheivigungsinteressen ist im November desselben Jahres ergangen. In den nahezu sechs Jahren seit dem Bestehen dieses Gesetzes sind naturgemäß eine ganze Reihe von Erfahrungen gemacht worden, welche bei dem Erlasse der erwähnten Anweisung noch nicht berücksichtigt werben konnten. Ties gilt namentlich von den zum Personen- und Güterverkehr bestimmten Kleinbahnen von größerer Länge, welche in einer größeren Anzahl entstehen und einen nebenbahnühnlichen Eharakter tragen. Es liegt daher in der Absicht, die ergangenen Ausführungsbestimmungen an der Hand der inzwischen gemachten Erfahrungen nachzuprüfen und die Ergebnisse der Prüfung bei einer Neuredaction zu vcrwerthen. *—TeutscheWollwaaren in China. Ein englisches Fach blatt, der „Engineering", bespricht die Fortschritte des deutschen Handels in China, namentlich in Hongkong, dem Mittelvunct des ostasiatischen Handelsverkehrs, wo die Deutschen in manchen Er zeugnissen bereits die Oberhand erlangt haben sollen. So versichert das genannte Blatt, daß im Wollgewebehandel deutsche Waaren die britischen fast vollständig verdrängt haben. Tie Deutschen haben eine Mischung von Wolle und Baumwolle erfolgreich eingcsührt, und die Fabrikanten von Iorkshire behaupten, nicht für denselben Preis liefern zu können. Auch in Anilinfarben, Chemikalien und verschiedenen anderen Erzeugnissen sind die Deutschen emporgekommen, und zwar nicht Lurch billigeres und mindcrwerthiges Angebot, sondern, wie Las englische Fachblatt zugestehen muß, durch die Tüchtigkeit und Leistungsfähigkeit von Deutschlands Industrie und Handel. Doppel-Centner unrasfinirter Zucker eiugeführt wurde, sind die e«tt- sprechrnden Ziffern in diesem Jahre nur 520 D.-Ctr. und 610 D.-Ctr. dl. Lodz, 10. Juni. Buchdruckerei in Rußland. Von dem Wachsthum der Buchdruckerkunst in Rußland, und speciell in Petersburg, zeugt die Thatsache, daß in den letzten 3V Jähren die Zahl der Buchdruckereien dort von 77 auf 157, die Zahl der lithographischen Anstalten von 93 auf 137 gestiegen ist, während die Zahl der metallographischen Anstalten und Schriftgießereien unver ändert geblieben ist (4 und 12); endlich ist auch die Zahl der photo graphischen und zinkographischen Anstalten von 5 auf 11 gestiegen. Tie Technik der russischen Buchdruckerkunst vervollkommnet sich immer mehr, wobei auf die Einführung und Verbreitung der Rotationsmaschinen in letzter Zeit hinzuweisen ist. In den letzten Jahren ist von N. I. Orlow eine besondere Maschine erfunden worden, um mittels eines Stereotyps auf einmal einen bestimmten Abdruck von mehreren Tönen oder Farben zu erzielen. Diese ist im Besitz der Expedition zur Herstellung von Staatspapieren und wird beim Druck der Zehnrubelscheine der Emiision 1894 in An wendung gebracht. Die gejammten für den Buchdruck nöthigen Maschinen und Utensilien werden aus dem Auslande, namentlich aus Deutschland, eingeführt. — In Petersburg wird demnächst eine Fabrik von echtem französischen Champagner eröffnet werden. Tas Echte wird darin bestehen, daß eine alte französische Champagncrsirma ihren Wein in Fässern nach Peters burg bringen und erst hier in Flaschen füllen wird, wodurch der Preis nahezu um die Hälfte herabsinken wird. — Einziehung der Ein rubel- und Fünfrubelscheine. Dem Warschauer Eameralhof ist vom Finanzministerium die Verfügung zugegangen, die Ausgabe von Ein- und Fünsrubelscheinen in den Renteien vollständig einzustellen, sowie die Jnverkehrsetzung von Drei- und Zehnrubelscheincn nach Möglichkeit einzuschränken. — Neue Creditbillete. Wie aus Petersburg berichtet wird, sollen binnen Kurzem neue 50- und 100-Rubelscheine angefertigk und ausgegeben werden. — Export von Baumwoll- waaren nach der Türkei. Um den Waaren der west europäischen Länder in der Türkei Eoncurrenz bieten zu können, hat der Reichsrath die Verfügung erlassen, daß bei der Ausfuhr von Baumwollwaaren über die kaukasische Grenze nach der Türkei der Zoll für die bei der Herstellung dieser Fabrikate verwendeten Rohmaterialien der exportirenden Firma zurückerstattet werben soll. — T a r i s e r m ä ß i g u n g aus Blechbüchsen mit Ani linfarben. Aus Verfügung Les Finanzministers wird für in Hvlztonnen verpackte Blechbüchsen, in welchen Anilinfarben aus dem Auslande eingeführt werden, eine Taraermäßigung von 18'/- Proccnt festgesetzt, wobei die Blechbüchsen selbst, die keinen Handels werth repräsentiren, zollfrei burchgelassen werden. — 5proc. Prämien-Pfandbriese der Reichsadels-Agrar bank, die bis vor Kurzem außerhalb Rußlands keinen Absatz hatten, werden Dank den Bemühungen des Bankhauses H. Wawel berg in Warschau und Petersburg in Gemeinschaft mit der Bank- Firma Lippmann, Rosenthal L Co. in Amsterdam an den hollän dischen Börsenplätzen mit glänzendem Erfolge eingeführt. Der Amsterdamer Platz soll bereits gegen 5000 Adelsloose ausgenom men haben. — Gegenwärtig giebt es im Königreich Polen noch drei private Eisenbahnen, die noch nicht in den Besitz Les Staates übcrgegangcn sind: die Warschau-Wiener, die Lodzer Fabrik-Bahn uns die Jwangorod-Tombrowaeo Eisenbahn. Tie Concession zur Exploitation der in den Jahren 1845—1848 von der Krone gebauten Warschau-Wiener Bahn wurde der Gesell schaft im Jahre 1857 ertheilt und-läuft am 20. October 1932 ab: seit 1877 hat der Staat Las Recht, die Bahn zu expropriiren. Die Concession der Lodzer Fabrikbahn datirt vom Jahre 1865 uns währt bis zum 30. Mai 1841; das Ankaussrecht erhält die Krone mit dem l. Januar 1901. — Nach dem neu entworfenen Gesetzes project über Actienunternehmungen darf das Grundcapilal eines Unternehmens nicht weniger als 150 000 Rubel und der Minimalwerth einer Actie 150 Rubel be tragen. Eine Ausnahme bilden Unternehmungen, welche die Be friedigung von Bedürfnissen von kommunaler Bedeutung verfol gen; das Grundcapilal solcher Unternehmungen kann nicht weniger als 50 000 Rubel und dec Nominalwerth einer Actie nicht weniger als 50 Rubel betragen. Diese Ausnahme wird nur mit Genehmi gung des Finanzministers in Uebereinstimmung mit den zuständi gen Ressorts gemacht. — Das Finanzministerium ist darauf auf merksam geworden, Laß ausländische Fahrräder beim Import nach Rußland zu niedrig verzollt wurden, wodurch die Eoncurrenz der inländischen Fabrikate mit Lenen des Auslands er schwert oder geradezu unmöglich gemacht wird. Um nun die hiesige Fahrradindustrie zu schützen, hat das Ministerium den Zoll auf ausländische Velocipedes um 12 Rubel in Gols erhöht. — Tas Zolldepartement hat dem Zollresort bekannt gegeben, vast Lurch den vom Iinanzminister bestätigten Beschluß der besonderen Conferenz im Departement für Handel und Manu faktur betreffs der Beschränkung der Einfuhr von Saccharin nach Rußland festgesetzt worden ist: in Anbetracht der schädlichen Wirkung bei Anwendung von Saccharin bei Ver wendung von Eßwaaren, die Einfuhr desselben aus dem Auslande, ebenso wie den Import von stark wirkenden Stossen nur laut einem für jeden einzelnen Fall ausgestellten Certificate zu gestatten. — Eine Anzahl niederer landwirthschaftlicher Schulen für Mädchen beabsichtigt Las Ministerium für Landwirthschast in verschiedenen Gegenden Rußlands, wo die Land- wirthschaft uns der Gartenbau besonders entwickelt sind, zu eröff nen. — Tas Reglement, betr. die Ausführung von Operatio nen seitens ausländischer Versicherungs-Ge sellschaften in Rußland, soll einer Durchsicht und dem nächst verschiedenen Abänderungen unterzogen werden. — In maß- geberzden Kreisen wird ein neues Gesetz angekündigt, demzufolge nur Apothekern und Chemikern gestattet werden soll, Fabriken von kohlensauren Wassern anzulegen. Das Gesetz wird damit motivirt, daß sich in der letzten Zeit vielfach jüdische Speculanten mit der Zubereitung solcher Getränke befaßten, die nicht allen sanitären Anforderungen entsprachen und einen schäd lichen Einfluß auf die Gesundheit der Consumenten ausübten. — In interefsirten Kreisen wird eine Zollermäßigung für die Einfuhr von Kunsterzeugnissen und Illu strationen jeder Art nach Rußland angestrebt. *— Für circa 60 Millionen Francs Stahl schienen, Eisenbahnbaumaterial, Waggons, Constructions- Brückenbaueisen, Kriegsschiffe und Torpedoboote hat die rumä nische Regierung ausgeschrieben. Wenn die deutschen Werke sich rechtzeitig bemühen, haben sie laut „Centralbl. der Walzwerke» neben den englischen Werken am meisten Aussicht, diese großen Lieferungen zu erhalten. Die betreffenden Aufträge werden sich auf längere Lieserungstermine bis Ende 1899 vertheilen, uns da die meisten lieserungsfähigen englischen Werke durch längere Con- tracte mehr oder weniger gebunden sind, so sei hier für die deutschen Werke auch deswegen eine bessere praktische Möglichkeit des Sieges im Concurrenzkainpfe vorhanden, weil dle Fracht verhältnisse nach rumänischen Häfen und auf der Donau selbst sich zu Gunsten des deutschen Exports gebessert haben. Seit dem letzte» Zollkriege zwischen Oesterreich-Ungarn und Rumänien sind deutsche Fabrikate in Rumänien im Ganzen beliebter geworden. Es sei noch bemerkt, daß die großen deutschen Bankinstitute dem rumänischen Staate für die Verbesserung des Staatscredits uns die Einführung der rumänischen Schuldentitres an den europäischen Börsen so große Verdienste erwiesen haben, daß der Einfluß dec deutschen hohen Finanz, welche die intimsten Geschästsbeziehungcn zur deutschen Eisenindustrie hat, der letzteren jedenfalls auch be hilflich sein kann und wird. Durch gemeinsames Vorgehen der leistungsfähigsten deutschen Werke würden sich bei dieser inter nationalen Jndnstrieconcurrenz Erfolge erzielen lasten. k. 6. Bulgarische Anleihe. Wie man aus Sofia meldet, Wird daselbst stündlich die Ankunft französischer Unterhändler er wartet, welche die Einzelheiten einer durch eine Pariser Banken gruppe im Princive zugesicherten bulgarischen Anleihe von 15 Mil lionen Franc- daselbst zu vereinbaren haben werden. E» verlautet, daß der französische Minister deS Aeußeren, Herr Hanotoux, beim Zustandekommen dieser Anleihe freundschaftliche Dienste geleistet haben soll. * London, 15. Juni. Der morgen erscheinende FundirungS- plan betreffs der brasilianischen Finanzen besagt, daß der Finanzminister die Firma Rothschild ermächtigt, 5 proc. Bonds, gesichert durch die Zolleinnahmen, aber hinter den ausstehenden 2 Millionen Pfo. Sterl. - Schatzwechseln rangirrnd, im Betrage bis zu 10 Millionen Pfd. Sterl. auSzugeben olS Zahlung für die Zinsen aus alle ausländischen Anleihen, sowie der 4'/,procrntigen inneren Goldanleihe von 1879 und der Effenbahn-Garantren. Die Amortisation wird aus 13 Jahre vom I. Januar 1898 ab suSpendirt. Vom 1. Januar ab muß die Regierung den Gegenwrrth der auszugebenden FundinqS jeweils in Noten zum Wechwlcoor- von 18 ck per MilreiS in Rio de Janeiro bei der River Plate Bank, der London and Brazilian Bank oder bei der Brasilianischen Bank für Deutschland in Trust drponirra. Solch» Noten werden «ntwedcr Vermischtes. Leipzig, 16. Juni. ». Mtfsrrfchmidt L Falk, Geschästsbücherfabrik zu L.-Plagwitz. Berhältnißmäßig ist die Herstellung von Geschäfts büchern in Leipzig, wie überhaupt im Königreich Sachsen von nicht gerade bedeutendem Umfang; man bevorzugt zum Schaden der Industrie des eigenen Landes noch immer viel zu viel Fabrikate Berliner, Hannöverschen rc. Ursprungs. Doch ist es trotz alledem der Leipziger Geschästsbüchersabrikation gelungen, sich in den letzten Jahren ein größeres Absatzgebiet nicht nur in Sachien selbst, sondern namentlich in Süddeutschland zu sichern. So sieht sich denn auch die obige Firma, welche vor 12 Jahren hier begründet und feit über 10 Jahren von Herrn A. Messerschinidt allein geleitet wird, trotz der erst vor wenigen Jahren erfolgten Erweiterungen zur Zeit doch schon wieder in die Nothwendigkeil eines Um- und Zubaues ihrer Fabrikräume versetzt, um all den an sie gestellten Anforderungen in Bezug auf Lieferungen aller Art von Geschäftsbüchern — Haupt büchern, Cassabüchern, Lineaturen für amerikanische Buchführung rc. — genügen zu können. Zur Bewältigung ihrer Aufträge stehen ihr die besten Maschinen — Brehmer'jche Heftmaschinen, Hamburger und amerikanische Liniir- und Numerirmaschinen — zur Verfügung. * Eolditz, 15. Juni. Nachdem soeben veröffentlichten Geschäfts berichte der hiesigen städtischen Spar- und Leihcasfe auf Las Jahr 1897 erzielte dieselbe eine Einnahme von 1343 415,62.6 und eine Ausgabe von 1 308084,74 ^6, so daß ein Cassenbcsland von 35 330,88 verblieb. Das Guthaben der Einlagen, auf 8012 Ein- lagebücher vertheilt, betrug am Jahresschlüsse 3 931 946,41 ^6 Tie hypothekarisch ausgelicheuen Capitalien betrugen 4 037 544,33 .« in 511 einzelnen Darlehnen, während 55 Lombarddarlehne im Betrage von 30692 außenstchen. Die vorhandenen Werthpapiere hatten am Jahresschlüsse einen Courswerth von 77 428,05.« Der nach Abrechnung von 6955,80 Verwaltungskosten erzielte Nettogewinn betrug 39 372,10.«, wovon 5000.6 dem Reservefonds überwiesen wurden, welcher damit aus 240 000.« stieg. *— Wurzener Kunstmühlenwerke und Biscuit- fabriken vorn«. I. Krietsch. Ter Dividendenschcin Nr. 12 der Prioritäts-Stamm-Aktien wird mit 50^1 und der Dividenden schein Nr. 12 der Stamm-Actien mit 50 „« von heute ab an der Casse in Wurzen und bei der Allgemeinen Deutschen Crcdit-Anstalt in Leipzig cingelöst. -v- Aus dem Elbthalk, 15. Juni. Die Floßeinfuhr aus dem Böhmerlande erhält sich fortgesetzt auf einer ganz außerordent lichen Höhe, so daß nun schon über 850 große Prahmen von den verschiedenen Holzstapelplätzen des Böhmerlandes hier eintrasen. Diese gesteigerte Einsuhr hat, wie schon srüher hervorgehoben, auch eine wesentlich finanzielle Bedeutung, da bekanntlich ganz gewaltige Zollbelräge in Frage kommen. — In Sachen des St ein tranS- Ports entfallen andauernd wirklich erstaunliche Quantitäten auf die für norddeutsche Plätze bestimmten Horzeln, die meist von den Ladeplätzen in Pirna aus zur Verschiffung gelangen. -o- Pirna» 15. Juni. Auf der Elbstrom-Bildsläche erschien heute daS Dieust-Dampsboot der königlichen Wasserbau- behörde. An Bord desselben befanden sich mehrere höhere Beamte dieser Behörde, welche von der Landcsgrenze bei Niedergrund aus die alljährlich erfolgenden Messungen der Was seist andstiesen vor- nehmen. In Bezug aus die gute Erhaltung der Fahrrinne ist in der letzten Zeit auf der sächsischen Elbstrecke, und zwar besonders bei unS an der Oberelbe, wieder sehr viel gcthan worden. Die aus geführten Arbeiten umfaßten größere Baggerungen, wie auch durch Steinhcbemaschinen eine Reinigung deS Strombettes vorgenommen wurde. -r. Vera» 14. Juni. Dem soeben erschienenen Iahrt ; be - richtderHandelskammer Gera für das Jahr 1897 zu folge war dieses Jahr für die hauptsächlich in dem BerichtSbezirk in Betracht kommenden Industriezweige eins der ungünstig sten, das die Textilindustrie und die verwandten Branchen in den letzten Jahrzehnten durch ge macht haben. Bei der großen Ausdehnung, so heißt es in dem Bericht, die unsere Industrie gewonnen hat, ist sie reichlich bei dem deutschen Außenhandel betheiligt, und die Ereignisse und Vorgänge in fremden Ländern üben auf unseren Handel ihren Einfluß aus. Blerbt der einheimische Markt auch das wichtigste und in erster Linie zu cultivirende Absatzgebiet, so ist die Industrie in Folge der Steigerung der Production doch wesentlich mit auf den Export an gewiesen und macht sich dann ein Ausfall im Absatz, wie er durch die nordamerikanischen Zollmaßregeln bewirkt worden ist, und surch Störungen in Südamerika, Indien u. s. w. nachtheilig fühl bar. Bon großem Interesse ist für unsere Industrie die künftige Gestaltung unserer Handeisverträge mit den europäischen uns außereuropäischen Staaten. Wird doch jetzt auch fast allgemein zugegeben, daß es wohl keinem Zweifel unterliegt, daß, was den oeutsch-russischen Handelsvertrag (Caprivi'schen) anlangt, dieser Vertrag seiner Zeit mit überhasteter Eile abgeschlossen wurde — wahrscheinlich unter dem Drucke bestimmter politischer Pläne und Einflüsse —, und daß wir vor ähnlichen Fehlern uns künftig hüten müssen. Tankenswerth ist darum das Bestreben der Regierung, durch den zur Vorbereitung künftiger Handelsverträge geschaffe nen Wirthschaftlichen Ausschuß sich Unterlagen zu verschaffen, um die vielfachen Interessen der Industrie, Landwirthschast, sowie der Finanz- und StaatSwirthschaft eingehend prüfen und berücksichti ge» zu können. Nicht zu unterschätzen ist die Förderung, die dem zu ansehnlicher Höhe angewachsenen Außenhandel durch eine achtunggebietende Kriegsflotte zu Theil wird, und ist deren Stär kung aus der Erkenntnis hervorgegangen, daß dem deutschen Han del in fremden Welttheilen größerer Schutz als bisher zu Theil werden muß. Auch auf colonialem Gebiete ist durch die Initiative unserer Regierung ein wichtiger Fortschritt durch Erwerbung von Kiautschau in Ostasien zu verzeichnen. Nach diesen einleitenden Bemerkungen werden die wichtigsten Angelegenheiten erwähnt, mit denen sich die Handelskammer im Laufe Les Jahres 1897 zu be schäftigen hotte. Unter Anderem ist sie bei der fürstl. reußischen Regierung vorstellig geworden wegen Einführung einer einheitlichen metrischen Systems für die G a r n- nummerirung. Dem bei der ständigen Tarifcommission der deutschen Eisenbahnen gestellten Anträge, sämmtliche Fut termittel deS Specialtarifs II in den Special tarif IU zu versetzen, konnte nicht beigetreten werden. Terselbe verfolgte den Zweck, der Landwirthschast im Hinblick aus ihre Nothlage «in Mittel zu verschaffen, den namentlich im Osten uuftretenden starken Bedarf an Kraftfutter billiger zu decken, und sprach sich die Handelskammer gegen diesen Antrag aus nach Gehör von Interessenten, von der Ansicht ausgehend, daß die gewünschte Herabsetzung den thüringischen Staaten nicht nur keinen nennens- werthen Dortheil dringen dürfte, sondern vielmehr eine noch größere Schädigung, als sie jetzt schon durch den Bezug, welchen Vereine, Genossenschaften u. s. w. in Futtermitteln machen, besteht. Ter Petition der Handelskammer Göttingen, daß die Tele - Phongebühren nach einer Skala bemessen werden mochten, welche sich nach der Größe der einzelnen Städte richtet, trat die Handelskammer nicht bei, meinte vielmehr, daß eine all- oemeine Herabsetzung der Telephongebühren am meisten den Wün sch«» des Publicums entsprechen würde. Betreffs des Begriffs „baldigste Lieferung« wurde ein Gutachten dahin abge geben, daß, wenn bei Bestellung von Kleiderstoffen, die Ende Octo ber gegeben, die Lieferung erst gegen Ende März erfolgt, der Be griff „baldigste Lieferung« verletzt erscheint, da man für derartige Stoffe eine sechs- bis achtwöchentliche Lieferungszeit annimmt. Tie Frage, ob unter '/, Stück Zeug 25 Meter zu verstehen sind, wurde bejaht. Ein Gutachten über den Ausdruck „prompte Zah lung« erfolgte dahin, daß darunter pünktliche Zahlung zu ver stehen fei, daher als prompte Zahlung auch die zu gelten habe, die bei festgesetztem dreimonatlichen Ziel »ach drei Monaten erfolgt. Vrompt und sofortige Fälle feien durchaus nicht identisch. Den Bestrebungen, eine neue Centralstelle für die Vorbereitung von Handelsverträgen zu gründen, vermochte die Handelskammer sich nicht anzuschließen, neigte vielmehr der Ansicht zu, daß der Zoll beirath als das hierfür geeignetste Organ anzusehen sei. *— Saccbaringesetz. Der BundeSrath hat in seiner letzten Sitzung auch dem vom Reichstage angenommenen Saccbaringesetzr seine Zustimmung ertbeilt. ES führt die Bezeichnung „Gesetz, betr. den Verkehr mit künstlichen Süßstoffen" und enthält folgende Be stimmungen: Künstliche Süßstoffe im Sinne diese- Gesetzes find alle aus künstlichem Weae gewonnenen Stoffe, welche als Süßmittel dienen können, eine höhere Süßkraft al» rasfinirter Rohr- oder Rübenzucker, aber nicht entfprrchenden Näbrwerth besitzen. Die Verwendung solcher künstlichen Süßstoffe bei der gewerbsmäßigen Herstellung von Nahrung»- und Genußmitteln ist als Verfälschung ii» Sinne de» 8 10 de» Gesetze» über den Verkehr mit NabrungS- »nd Venußmitteln anzusrben. Die unter Verwendung von künstlichen Süßstoffen brrgestrllten Nahrung», und Genußmittel dürfen nur unter einer dies« Verwendung kennbar machenden Bezeichnung ver- lauft otzn srtlgebotea werden. E» ist verboten: 1) künstlich« Süß- Gcstohlene Wertpapiere. Tic Hamburger Polizei- behörde macht bekannt: Gestohlen sind am 8. Juni 1898 in Berlin folgende Werthpapiere: 3 Stück 4 proc. Wladikawkas-Eisenbahn- Obligationen zu 408 .« Nr. 095330, 095328, 095326. 5 Stück do. 4','»proc. zu 2040 Nr. 14421 bis 14425. 3 Stück Ungarische Eljenbahn-Aulcihen zu 4'/, Proc. Nr. 18575 S. Nr. I I ins 20, Nr. 28575 S. Nr. 21 bis 30, Nr. 28575 S. Nr. 01 bis 10. 2 Lissaboner Anleihen vom Jahre 1886 S. 2 Nr. 27232 und Nr. 17869. 9 Rumänische Anleihen zu 406 .eil Nr. 43480, 36208, 37608, 47093, 47040, 19959, 19958, 42149, 19957. 3 Stück Mexikanische Anleihen n 5 Proc. zu 408 .eil, S. ü. Nr. 29127, 29126, 23808. 1 Stück 5proc. Anatoli S 2 zu 408 .« Nr. 38462, 2 Stück 5proc. Anatoli S. 2 zu 2040 .« Nr. 92885, 92884. ? Nordstausrn, 15. Juni. Die Harz quer bahn ist gestern in den Thcilsirecken Wernigerode-Signalfichte und Signalfichte-Schierke polizeilich abgcnommen worden und soll am 20. d. M. dem Betrieb übergeben werden. Auch die Strecke Schierke-Eckerloch soll noch i:n Laufe dieses Sommers eröffnet, die Reslstrccke der bis auf die Brockenkuppe in unmittelbare Nähe des Hotels führenden Brocken bahn im gleichen Zeitraum scrtiggestellt werden. Der südliche Theil Nordhausen-JlfelL-Netzkater ist schon seit Frühjahr im Betrieb. Gewerkschaft Hedwigsburg. Nach dein Bericht des Vorstandes haben die Ausschlüsse in der Grube sich andauernd in günstiger Weise entwickelt. Nach vorgenommencr markscheiderischer Berechnung beträgt das in der kurzen Zeit des Betriebes zum Ab- bau vorgerichtete Quantum an Carnallit circa 120lX)0 000 D.-Ctr., während an Kainit bisher circa 5 000 000 D.-Ctr. zum Abbau vor gerichtet sind. Die geförderten Salze waren andauernd von sehr guter Qualität und besonders zeichneten sich Kainite durch hoch- procentigen Gehalt aus. Die maschinellen Anlagen haben sich bis her bestens bewährt und ist vor Allem die Mühlenanlage außer- ordentlich leistungsfähig. * Araukfnrt a. M., 15. Juni. Der „Fkf. Zig." wird aus Konstantinopel gemeldet: Die türkische Kriegsverwaltung schloß gestern mit der Wassenfabrik Mauser einen Contracl wegen Lieferung von 20 Millionen Gewehrpatronen ab. * Köln, 15. Juni. Die „Köln. Ztg." meldet vom rheinisch- westfälischen Kohlenmarkt, daß dessen vorzügliche Lage seit Ende Mai noch besser geworden sei. In Folge der andauernden Befestigung des Eisen- und Stahlmarktes sowie des englischen Berg- arbeiterausstandes nehme die Nachfrage beständig zu. In einigen bevorzugten Märkten sei dieselbe geradezu stürmisch. Wenn gleich, wohl Sie thatsächlichen Fördereinschränkungen in den letzten Monaten verhältnißmäßig hoch gewesen, so liege der Grund dafür lediglich in der namhaften Steigerung der Betheiligungsziffern. Tie Förderung selbst sei so hoch wie nie in gegenwärtiger Jahreszeit. Auf dem Coaksmarkt sei das Geschäft gleichfalls lebhaft. ZurGeschäftslageindenniederrheinischen Spinnereien berichtet man der „Leipziger Monatschrist für Textil-Jndustrie« u. A. Folgendes: Die ruhige Lage des Baum- wollmarktes läßt die Nachfrage nach Baumwollgarnen wieder mehr zurücktreten, da die Umsätze in allen Gesprnnsten während der letzten 14 Tage sich in sehr engen Grenzen hielten und nur wenig für sofortigen Bedarf gekauft wurde. Die Preise haben sich zwar im Großen und Ganzen gehalten, jedoch ist nicht zu verkennen, daß einzelne Angebote billiger lauteten, welche sich besonders auf die Waternummern 16—26er erstreckten. Ter Abruf auf abgeschlossene Contracte ließ bei manchen Spinnereien viel zu wünschen übrig und entsprach durchaus nicht der momentanen Production, so daß in mancher Spinnerei zeitweise Garne auf Lager genommen werden mußten. Im Jmitatgarngeschäft ist keine Veränderung von Belang eingetreten. Auch in diesen Garnen beobachtet man so viel wie möglich Zurückhaltung und zieht es vor, die weitere Ent wickelung des Baumwollmarktes abzuwarten. — Die Mungo- spinnereien sind mäßig beschästigt, jedoch bei völlig unlohnen den Preisen, und ist eine Ausbesserung der Verkaufspreise nicht durch- zusetzen, da auch in diesen Garnen die Erzeugung den wirklichen Consum weit übersteigt. Neuerdings werden von den Webereien Lodengarne ziemlich stark verlangt, und da sowohl Kette als Schuß hierin geliefert werden müssen, so wird bei weiterer Aufnahme ver Lodenfabrikation seitens der Buckskinwebereien der Bedarf in diesen Garnen einen bedeutenden Umfang annehmen, welcher unstreitig zur besseren Beschäftigung der Mungospinnereien führen wird. — Eng lische Cheviotgarne haben keine Preisveränderung auf,»weisen und find heute so billig wie je zuvor. Der Consum in diesen Gar nen hat im hiesigen Bezirke weiter nachgelassen und wird deshalb momentan hierin nur wenig unternommen. — Kammgarne sind gut gefragt, besonders farbige, während für rohweiße Garne sich mo mentan weniger Bedarf zeigt. Die Spinnereien find zum Theil gut beschäftigt, während andere wieder über Mangel an Aufträgen klagen. Preise haben, besonders für rohweiße Garne, eine Kleinigkeit nachgeben müssen. *— Verschmelzung der Westfälischen Stahlwerke, Actien-Gesellschaft in Bochum, und der Rheinischen Bergbau- und Hütten wesen-Actien-Gesellschaft zn Niederrhrinislbr Hütte bei DuiSburg-Hochseld. Die „Rheinisch-Wests. Ztg." erhält die Meldung, daß eine Verschmelzung der beiden Werke in der Weise beabsichtigt werde, daß die Niederrheinische Hütte in den Besitz der Westfälischen Stahlwerke übergeht. Von einer be deutenden Berliner Bank wird diese- Gerücht in Abrede gestellt, wozu man jedoch mittheilt, daß erst am 23. Juni die Auf- sichtsrathsützung stattfintet, welche sich mit der Frage beschäftigen soll. — Die Westfälischen Stahlwerke haben 4 000 000 ^! Aktien- copital, ferner 872 247 Grundscknilden; der Reservefonds bat dir höh« von 556180 ^!, al» Dividende gelangten für 1896/97 15 Proc. zur Bertbeilung (gegen 13'/, und 12 Proc. in den beide» Vorjahren). Das Grundcapilal der Niederrheinischen Hütte beträgt 4 500000 die Grundschulden 587 000 Reserven 260000 Die Dividende betrug für 1897 10 Proc. (gegen 8 Proc. und 5 Proc. in den beiden Vorjahren). *— Mülheimer Bank in Mülheim a. d. Ruhr. Die im Jahre 1889 mit einem Grundcapilal von 500000 begründete Bank hat in rascher Folge ihr Capital aus 1000000 .« und 1 500000 .« erhöht. Eine weitere Erhöhung aus 2 500000 .« ist in, lausenden Jahre erfolgt. Das Actiencapital ist voll eingezahlt. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Mülheim und eine Zweignieder lassung in Oberhausen. Nach der Vermögensübersicht hatte die Bank am 31. December 1897 einen Bestand in Baar, Wechseln und Weridvapieren von 2158 734 .« Die Liegenschaften, Gebäude und Einrichtung standen mit 135 278 Hypotheken mit 93 172 .« zu Buch. Den Forderungen in Höbe von 1 673 220 standen Ver pflichtungen in Höhe von 897 273 gegenüber. Die Liegenschaften sind mit 89500 .« zu 4 Proc. verzinslichen Hypotheken belastet. An Einlagen und Checks waren 1810162 .« vorhanden. Die sogenannte» Rücklagen beliefen sich aus 93 394.« Der Vermögens stand war sonach gut zu nennen. An Dividenden wurden in den letzten Jahren 6, 5, 0, 5 und 6 Proc. vertheilt. Von den Actien wird nunmehr eine Million Mark zum Preise von 111','-Proc. zu züglich 4 Proc. Ctückzinjcu vom 1. Januar d. I. ab zur Zeichnung aufgelegt. *— Kreis Ruhrorter Straßenbahn - Actien - Gesell- schast. Der Aussichtsrath wird bei der am 28. Juni slattsindenden General-Verjammlung die Verthcilung von 4'/- Proc Dividende pro ratn temxoris beantragen. * Hamburg, 15. Juni. Die demnächst hier zu gründende Deutsch.Lndamerikanijche Gesellschaft zwecks Erwerbung von Land-Eijenbahnconcessionen in Brasilien wird der „H. B.-H." zufolge, vorläufig zwei, später voraussichtlich zehn Millionen Mark Grundcapilal haben. Gründer sind die hiesigen Firmen Freitas, Lind, Koppel, Hammacher-Berlin und Andere. -— Norddeutsche Kohlen- und Coakswcrke, Actien- Gesellschast in Hamburg. Vorgestern fand die Constituirung dieser Gesellschast stall; die Hauptbetheiligten sind die Actien-Gesell- schaft für Montan-Juduslrie in Berlin und die Herren L. Behrens sc Söhne in Hainburg. Das Geselljchastscapitat beträgt 1'/, Mil lionen Mark. Von dem Hamburger Staat ist am Jndia-Quai ein geeignetes Terrain auf 30 Jahre gepachtet worden, aus welchem zu nächst 60 Coaksöfen mit Gewinnung von Nebenprodukten erbaut werden sollen. In den Ausiichtsraih wurden gewählt: Director P. Barnemitz (Aciien-Geselljchast für Montau-Industrie), Ed. C. Ham berg (in Firma L. Bedrens üc Söhne in Hamburg), General- Lirector P. Bremme (Oberjchlesische Coakswerke), Carl Laeisz, Edm. I. A. Siemers, Hermann Robinow und Heinrich Wenke in Hamburg. § National-Hypotheken-Credit-Gesellschast in Stettin. Wie uns mitgetheiit wird, soll die Notirung der con- vertirten Pfandbriefe unmittelbar nach erfolgter Abstempelung der- selben beantragt werden. Der GarantiesonbS in Höhe von 510 000 Mark ist bei der Bank für Handel und Industrie hinterlegt worden. Es werden zu diesem Fonds weitere Eingänge erwartet, die noch nachträglich der Bank in Depot gegeben werden. "—Deutsches Bier in Rußland. Die Eisenbahn- direction Bromberg hat beschlossen, in Anbetracht des steigenden Verbrauches bayerischen Bieres in Petersburg und Moskau einen direkten Transport dieses Bieres nach den genannten russische» Hauptstädten einznführen ohne Umladung an der Grenze. Zu diesem Zweck sollen eigen» constrnirte Waggons mit verstellbaren Achsen angeschafst werden, währens die Verzollung nicht an dec Grenze, sondern auf der Ankunstsstatiou erfolgen wird. Tie russische Negierung verhält sich durclzaus entgegenkommend zu diesen Wünschen der Eisenbahndirection Bromberg und die Angelegenheit dürste noch im Laufe dieses Monats geregelt sein. * Nürnberg, 15. Juni. Bei der Elektricitäts . Gesell, schäft Scbuckert hat sich der Umsatz von 34 aus 46'/- Millionen gehoben. Tie neuen Actien sollen Len alten Actionairen derart an geboten werden, daß auf vier alte Actien eine neue zn etwa 2!0 Procent entfällt. *— Mechanische Zwirnerei Heilbronn vorm. C. Acker mann sc Co. in Sontheim a. N. Die General-Bersammlung hat die Anträge Les Aussichtsrathes und des Vorstandes einstimmig genehmigt. Die aus 15 Proc. festgesetzte Dividende kommt sofort zur Auszahlung. * Wie», 15. Juni. Der Wiener Bankverein plant die Er richtung einer groß angelegten Reisschälfabrik in Aussig a. d. Elbe. Der Reis soll über Hamburg bezogen werden. .4. AuS Tirol, 14. Juni. Die Zillerthalbahn ist nunmehr gesichert, La es gelungen ist, die nöthige Summe für die Stamm- actien aufzubringcn. Die Bahn wird von Jenbach bis Mayr hofen am linken Ufer des Ziller erbaut und mit elektrischem Betriebe eingerichtet. Tie Bewohner des Zillerthales sind über diese Nachricht sehr erfreut, da sie seit einem Vierteljahrhundert eine Bahnverbindung gewünscht haben. " Nom, 15. Juni. Aus Len Schriftstücken, welche morgen der Kammer vorgelegt werden, wird ersichtlich sein, daß das Budget des laufenden Rechnungsjahres trotz der Vermehrung der Aus gaben um 13 Millionen, veranlaßt Lurch die jüngsten Ereignisse und den aus der Herabsetzung der Getrer dezölle sich ergebenden Ausfall von ungefähr 10 Millionen für 1898,99, einen Ueberschnß von ungefähr 16 Millionen ergeben wird. In- folgedessen hat der Schatzsecretair Luzzatti nicht nölhig, eine Emission zu veranstalten. Alle Gerüchte hierüber, wie geartet sie auch sein mögen, sowie Gerüchte über eine Operation hinsichtlich der Tabakbesteuerung oder hinsichtlich einer Erhöhung der Steuern oder Eingangszölle, sind vollkommen unbegründet; im Gegcntheil zielen die wirthschaftlichen Maßregeln, welche die Regierung morgen der Kammer vorlegen wird, dahin, die Production zu begünstigen. Vom Mailänder Rohseidenmarkt schreibt man der „Leipziger Monatschrift für Textilindustrie" aus Mailand u. A.: Diese Woche verlief ohne nennenSwerthe Aufträge, obwohl es an Kauflust des Consums nicht fehlte, wohl aber an den besseren Ge- spinnsten, deren Vorräthe merklich klein sind. Amerika interessirte sich für prompte Grögen. Auf Lieferung will Niemand verkaufen, bis man einen sicheren Anhalt über den Kostcnpunct der neuen Seide hat, da der Seidengehalt der neuen Cocons nickt viel- verspreckend sein soll. Die Seidenraupen befinden sich im letzten Stadium, daS nun durch schöneres Wetter begünstigt wurde. Auch haben sich die Klagen aus den Provinzen nicht ver- mehrt, trotzdem behaupteten die Preise für neue Cocons ihre Festig keit, und etliche Märkte eröffneten mit den gleichen Preisen, zu welchen letzte Partien hier verkauft wurden. Man stellt die dies jährige Ernte in Italien derjenigen des letzten Jahres gleich, worin die meisten Nachrichten über die Ernteschätzungen übereinstimmen. Dagegen hört man aus Frankreich von einer etwas kleineren Ernte. Ebenso melden Ernte-Depeschen aus Japan, daß die dortige Ernte der letzten nachstehe, mehrere sagen sogar um 10—15 Proc. Agio flau IO7-IO7",. * Paris» 15. Juni. Die „Agence Havas" meldet, eine französisch- belgische Gruppe habe die Concession für den Bau einer Central bahn von Hankau nach Peking und eine französische Gruppe die Concession für eine Anschlußbahn von Schansi an Lieje Centralbahn erhalten. *— RümrUnger Hohofen - Gesellschaft. Im Jahre 1897 98 erzielte die Gesellschaft nach 57 630 Frcs. Tilgung von Schuldverschreibungen (i. V. 56100 Frcs.) und 475 000 Frcs. (424 000) Abschreibungen einen Reingewinn von 1044 072 Frcs. (885 370). Die Bertbeilung desselben wird folgendermaßen vor- geschlagen: Rücklage 48090 FrcS., Gewinnantheile 103 502 FrcS. (86114), 18 Proc. (15) Dividende auf 4,50 Millionen Francs Aclien- capital 810000 FrcS. (675000) und Vortrag 82 480 Frcs. (82 271). An Rücklagen besitzt die Gesellschaft 667 529 Frcs. Die Anleihe- schuld beläuft sich aus 2 669 340 FrcS. Für Neuanlagen in der Hauptanlage sind im abgelausenen Jahre 1208161 Frcs. aus gewandt worden, so daß unter Berücksichtigung der Abschreibungen in Höhe von 532 630 FrcS. die Anlage mit 4 772 071 FrcS. zu Buche steht. Die Betriebsmittel belaufen sich aus 3,78 Millionen Franc», darunter 712000 FrcS. Vorräthe und 1,67 Millionen Franc- Bankguthaben. Verpflichtungen waren 919 707 Frc». vorhanden. *— Schwedische Rübenzuckerfabriken. Man schreibt der „Voss. Ztg.": In dem Grade wie die Zuckereinfuhr aus Deutschland nach Schweden Dank de- hohen Schutzzolles immer mehr abnimmt, steigen die Ueberschüsse der dortigen Rübenzuckerfabriken, dir e- ja auch durch ihre Ringbildung in der Hand Hoden, lohnende Preise für den Zucker sich zu erhalten. BstadS Zuckerraffinadrrie vertheilt für 1897 12 Proc. und Korpelnnd's Zuckerfabrik 10 Proc. Dividende. WaS die Zuckereinfuhr nach Schweden betrifft, so zeigen die Ziffern der Zollliste deutlich, wie sich diese verringert; während in den ersten 4 Monaten voo 1894 noch 10250 D-Ctr. rasfinirter und 10 890
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