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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980615019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898061501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898061501
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-06
- Tag 1898-06-15
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Monat
1898-06
-
Jahr
1898
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4570 eia« Lohncommisfioa mit der Werk-Verwaltung zu verhandeln und am 16. d. M. in den Streik einzutreten, wenn die Ver handlungen nicht zum Ziele führen sollten. — Im Regierungs bezirk Zwickau kamen im vorigen Jahre 111 Blitzschäden, darunter 18 von zündenden Blitzschlägen, vor. 8. Hammeruntermiesentdal, 14. Juni. Am Sonntag fand hier in Gegenwart der Herren Obercousistorialrath Meusel, Superintendent vr. Schmidt, Amt-Hauptmann Heiuk und mehrerer Geistlichen der Ephorie, sowie unter Theilnahme sämmtlichrr Vereine und der oberen Classen der Schule die Grundsteinlegung zu unserer neuen Kirche statt. Nach der Festrede de- Herrn Superintendent vr. Schmidt au- Annaberg wurde m den Grundstein eine Urkunde eingebettet, nachdem sie vorher in eine Metallkapsel geborgen, die auS einer Orgelpfeife der alten Orgel gefertigt worden war. Während der Festlichkeit wurde mit den alten Glocken geläutet, welche seit der Abtragung de- früheren Gotteshauses im Pfarrgarten interimistische Aufstellung ge funden haben. Z Dchneeberg, 13. Juni. Die neubegründete Koch- und HauSbaltungSschule ist beute hier in den großen und zweckmäßigen Räumen eine- NebenbaueS deS Gewerbe- schulgebände» in feierlicher Weise im Beisein der Behörden und vieler Freunde der Anstalt eröffnet worden. Herr Bürgermeister Vr. von Woydt hielt bei der Feier eine vor- treffliche Ansprache, in der er den gegenwärtigen Stand diese- neuen UnterrichtSzweige» in Sachsen darlegte; im oberen Erz gebirge besitzen solche Schulen nur Eibenstock und Schneeberg. L. Pirna, 13. Juni. Der mit großen Hoffnungen be gonnene Maurerstreik ist im Sande verlaufen. Nachdem die entstandenen Lücken immer mehr durch auswärtige Arbeiter besetzt worden waren, blieb den noch zurückgebliebenen Strei kenden — von circa 400 etwa 80 — nichts übrig, als bei den Bauherren wieder um gut Wetter zu bitten und um Wiedereinstellung zu ersuchen. Nachdem dies geschehen, er folgte beute überall die Wiederaufnahme der Arbeit. — Ein großes Schadenfeuer zerstörte gestern früh die dem Grafen Rex in dem benachbarten Zehista gehörige Ring ofen-Ziegelei. Die Entstehung des BranveS ist noch nicht aufgeklärt. — UaglückSfälle mit tödtlichem Ausgange mehrten sich in der letzten Zeit in recht bedauerlicher Weise. So ist gestern in der Nackbarstadt Dohna ein dreijähriges Mädchen, das seine zwischen die Pferde eines Mühlen geschirre- gefallene Puppe holen wollte, von einem der Pferde so getreten worden, daß da- Kind bald darnach starb. — Ferner ertrank in Glashütte beim Baden in der Müglitz ein Mechaaikerlehrling. — Dresden, 14. Juni. Der König und die Königin gedenken nächsten Donnerstag, den 16. Juni, Vormittags 9 Uhr 30 Minuten mit dem fahrplanmäßigen Schnellzuge Sibyllen ort zu verlassen und an genanntem Tage Nach mittags 4 Ubr 11 Minuren in DreSden-Streblen einzutreffen. — Bei dem Prinzen und derFrauPrinzessin Friedrich August fand am SonntagFamilientafel statt,an welcher Prinz Georg, Prinzessin Mathilde, Prinz Albert, sowie Prinz Johann Georg mit Frau Gemahlin theil- nahmen. — Prinz Friedrich August begab sich gestern früh zur Besichtigung deS ManövergeländeS nach Mittweida uud kehrte Abend- wieder nach Wachwitz zurück. * Dresden, 14. Juni. Vor Kurzem veranstaltete die Firma Otto Rüger in Lockwitzgrund eine Nachfeier deS KönigS-IubiläumS, an der sich da- gesammte Personal der Fabrik, etwa 350 Personen, betheiligte. Herr Commerzienrath Rüger hielt «ine auf die Bedeutung deS Tages bezügliche, zu Herzen gehende Rede, in welcher er darauf hinwirS, wie viel die Industrie und damit auch die Arbeiterschaft der weisen Fürsorge deS König« verdanke. Schließlich theilte der Redner mit, daß er in Gemeinschaft mit seinen Söhnen zu Gunsten seines Fabrikpersonal« die Summe von zehntausend Mark zu dem Zwecke gestiftet habe, daß kranke Arbeiter der Fabrik, welche einer Badecur oder eines ErholungS - Aufenthalte- bedürftig find, au- den Zinsen der gestifteten Summe das nöthige Geld zu einer solchen Cur erhalten sollen. Diese „König Albert - Jubiläum - Stiftung" tritt zu der vor 10 Jahren begründeten Alter-- und Invaliditätsstiftung noch hinzu, welche jetzt 25 000 beträgt uud bestimmt ist, solchen Arbeitern, welche 10—20 Jahre lang stets in der Rüger'schea Fabrik gearbeitet haben, im Alter oder bei Invalidität außer dem vom Reiche gewährleisteten Ver sicherung-gelbe eine jährliche Rente bis zu 240 zu gewähren. Ferner gab Herr Commerzienrath Rüger noch bekannt, daß 2 treue Arbeiter seiner Fabrik 25 Jahre lang gedient hätten und daß der Verband deutscher Chocoladen- sabrikantea den beiden Arbeitern, den Herren August Schöne auS Lockwitz und Julius Zimmermann aus Burgstädtel, eine Anerkennungsurkunde ausgestellt, sowie daß er selbst beiden Iubilaren da- Ehrengeschenk von je 300 bewilligt habe. Beide- wurde den Iubilaren übergeben. k. Dresden, 14. Juni. Wenige Tage vor der in Metz stattfindenden 25jährigen Jubiläumsfeier der Er richtung deS königl. sächs. Fuß-Artillerie-Regiment- Nr. 12, am IS. und 20. Juni, feiern die in Sachsen bestehenden königl. sächs. Militair-Dereine „Fußartillerie Metz" in Chem nitz, Leipzig, Plauen, Zwickau und Bautzen rc. da» Jubiläum in Dresden, bei welchem Herr Generalmajor z. D. v. Wolff da- Ehrenpräsidium führt. Die Festlichkeit besteht auS Fahnenweihe, Commers und Sonderfahrt nach Königstein, sowie Besuch der Festung Königstein. Am Fest-Commer-, Sonntag, den 19. Juni, Abends 6 Uhr im Gewerbehaus, gelangt ein große-, soldatisch-patriotisches Festspiel (ver bindender Text von R. Reber) zur Aufführung. Bemerkt sei noch, daß den auswärtigen ehemaligen Regiments- Kameraden bei einer Bereinigung von 30 Personen zur Fahrt nach Dresden eine erhebliche Fahrpreisermäßigung zu Gute kommt. v. Dresden, 13. Juni. Eine bessere Regelung der Arbeitsvermittelung haben sich seit einer Reihe von Jahren hier mehrere gemeinnützige Vereine zur Aufgabe ge macht. Es ist diese« mit gutem Erfolg geschehen, wie auch die jetzt in einer Zusammenstellung deS statistischen Amte» der Stadt Dresden vorliegenden Zahlen auS dem letzten Jahre beweisen. Der „Verein gegen Armeunoth und Bettelei" hat hier 3495 Arbeitsplätze für Männer und 8559 für Frauen vermittelt; der „Verein für ArbeitSnachweisung", der seine Thätigkeit nur Frauen widmet, hat 9013 Stellen nachgewiesen, di« gemeinnützige NachweiSstrlle Psarrgaffe von März 1897 bi- Februar 1898 etwa 710 Stellen besetzt. Nach der un vorliegenden Statistik haben dir21 hauptsächlichsten InnungS- ArbeitSnachweise im vorigen Jahre zusammen 10 495 Stellen vermittelt. In manchen Innungsnachweisen war die Zahl der sich anbietenden Arbeiter erheblich größer, al- die Zahl der besetzten Stellen. ES ist jedoch bemerkenSwerth, vaß der große Unterschied zwischen der Zahl der Stellen bewerber und jener der besetzten Stellen seinen Grund nicht immer i» mangelnder Arbeit in den betreffenden Gewerben hat, sondern darin, daß zahlreiche minderwerthige, un tüchtig« Arbeit-kräfte sich auboten, die von den InaungSmeistern abgelehnt wurden. Manche Innungen klagen auch darüber, daß arbeitsuchende Gehilfen die ihnen zugewvesene Arbeit nicht angenommen haben. Die gemein- nüvig« Arbeitsnachweise Haven meisten» nur ungelernten Arbribern Beschäftigung vermittelt. Ber-nügungen. tz An« dem Bureau des LtadttSeaterS: Am heutigen Mitt- »och findet im Neuen Theater eine Aufsührnng der Overrttr „Der vogelhindler" statt. — Morgen Donnerstag wird im Re«, Tbeater di« Oper „Fra Diavolo" gegeben. — Für den Freitag ist im Neuen Theater eine Ausführung der Räder'schen Zandowafi« „Alichtn", »der „Die Wunderlamp»" angesetzt. —fAm Sonnabend geht im Reuen Theater „Mamsell Nitouche" ia Scene. — Da« Alte Theater bleibt bi» inclusive Sonnabend geschlossen. — Bis zum heutigen Mittwoch, Nachmittags 3 Uhr bleibt den Abonnenten das BorkaufSrecht der Billets — nach Maß gabe der vorhandenen Plätze — für die am kommenden Sonn tag bei aufgehobenem Abonnement stattfindeude Aufführung von „Tristan und Isolde" mit dem Königl. Kammersänger Herrn Heinrich Bogl als „Tristan" und der Hosopernsängeriu Frl. Wie Sn er als „Isolde" al» Gästen gewahrt. Morgen Don- nerStag beginnt tu den Stunden von 10—3 Uhr au der Tages kasse deS Neuen Theater» der allgemeine Bor verkauf der Billets (mit Aufgeld von 30 pro Billet). 8 Sommer-vart-tS Krystall-Palast. Die reizenden drei Zwerge, E. Ritter mtt seiner Hundemeute, die Equilibristen Max und Harry, die komischen Akrobaten Pool» Brothers, Schmidt'« Oorust u kiston-Trio, sowie die 6 Harrison treten heute zum letzten Male auf, auch gelangen die lebenden Photographien zur letzten Vorführung. Morgen Donnerstag findet auf vielseitigen Wunsch und unter Mitwirkung der voll zähligen Capelle de» 106. Jns.-RegimentS, Dirigent Herr Matthey, ein Elite-Abend statt. Gleichzeitig treten sämmtliche neuengagirten Specialitäten morgen zum ersten Male auf. 8 Der bekannte Componist Thomas Koschat und die Wiener Hofcapellensäager werden demnächst in unserer Stadt zwei Concerte veranstalten. — Die heutige Theatervorstellung in dem Kaisersaale des VtabliffementS Battenberg „Der Postillon von Müncheberg", Posse von Jacobsohn und Linderer, ist in letzter Ausführung von großem Erfolge begleitet gewesen. Der Besuch deS Theaters ist trotz deS schönen, warmen Wetters stet» ein zufriedenstellender; in den Räumen des beliebten Etablisfements herrscht eine erfrischende Temperatur, die den Aufenthalt in dem Theatersaale um so an genehmer macht. — Im Sommer-Variet« „Albert-Theater" verabschiedet sich heute der größte Theil des seither engagirt gewesenen Personals, welches berufen war, der zehnten Mufe iu dem schönen Bergnüungs- Etablissement am Bayerischen Bahnhofe eine behagliche Stätte zu bereiten. Da sich fast alle scheidenden Künstler in der kurzen Spanne ihre« hiesigen Aufenthalte- viele Freunde erworben haben, dürfte es heute an Besuch der besonder» reichhaltigen Abschiedsvorstellung gewiß nicht fehlen. Dem von morgen ab über dir reizende Bühne gehenden Programm, welche» ganz hervorragende Neuheiten bringen soll, verbleibt nur noch die treffliche Costüm-Soubrette Hella Lrlon. Man kann der Direction zn dieser Prolongation nur gratuliren. 8 Die hiesige Ulanen-Cavelle giebt heute Abend unter Herrn A. SVHuer's Direction im Tchlotzkeller ein Extra-Coucert, welche- inhaltlich seines Programme» als besonders Hörenswerth gelten kann. Die vortrefflichen Leistungen dieses vorzüglich geleiteten Corps werden dasselbe auch musterhaft zur Geltung bringen. Nicht- concertbesuchern stehen die hübschen Vorgärten des Etablissements zur Verfügung. — Im Hotel Schloß Trachenfels in L-Gohli» findet am heutigen Abend da» erste Elite-Familien-Concert statt. Das gesammte Musikcorps Les Königl. Sächs. Infanterie-Regiments „Prinz Johann Georg" Nr. 107 unter der Leitung des Königl. Musikdirektors Herrn C. Walther wird das Concert zur Aus führung bringen. Das Programm weist reiche Mannigfaltigkeit auf. Der große prächtige Garten bietet einen herrlichen Aufenthalt. Die übrigen Vorzüge des Hotels Schloß Drachenfels sind hinreichend bekannt. Die stets gefüllten Räume bezeugen am besten die Beliebt heit dieses prächtigen Locals. 8 In den „Drei Linde»" in Lindenau findet heute das üb liche beliebte Mittwochsconcert statt. Dasselbe wird von der Capelle des 179. Regiments unter Leitung des Herrn I. Kapitain zur Ausführung gebracht. Ein sehr gewähltes Programm liegt diesem Concert zu Grunde. Im Sommertheater geht das Lustspiel „De» Nächsten Hausfrau" in Scene; während den Pausen tritt die Balletgesellschaft „Mikado" auf. Kunst und Wissenschaft. Musik. Drittes Concert von Eduard Strauß. Leipzig, 14. Juni. Leider nur zwei Strauß-Walzer enthielt das gestrige Concert-Programm: „So singen, so tanzen wir" von Eduard und „Trau, schau, wem" ans der Operette „Waldmeister" von Johann Strauß. Beide gehören aber nicht zu den „berühmten" Walzern der Brüder Strauß, die doch so viele bessere und schönere geschaffen haben. Gerne hätten wir au Stelle der etwas geschraubten Lux'jchen Paraphrase über Agathens Gebet („Freischütz") einen flotten Walzer gehört, und wir wundern uns darüber, daß Herr Hofballmusikdirector Strauß just mit jenen herrlichen Gaben kargt, dir seine und seines Orchesters unerreichte und nicht zu übertreffende Specialität bilden. Wo bleiben jene berühmten Walzer aus den Jahren 1860 bis 1870, die dem Namen Johann Strauß Weltruhm eingebracht haben? „Ein einziger Strauß'scher Walzer" — so läßt sich Richard Wagner vernehmen — „überragt, was Anmath, Fein heit und wirklichen musikalischen Gehalt betrifft, die meisten der oft mühselig eingeholten, ausländischen Fabriksproducte, wie der Stephansthurm die bedenklichen hohlen Säulen zur Seite der Pariser Boulevards." Darum bitten wir um die Walzer „Morgen blätter", „Erinnerungen an Coventgarden", „Künstlerleben", „Wein, Weib, Gesang", „Neu-Wien" uud wie sie sonst olle heißen mögen, jene Tanzpoöme voll bestrickender Melodik und zündender Rhythmik. Es soll keineswegs gesagt sein, daß z. B. das Vorspiel zum 3. Act der Oper „Das Heimchen am Herd" (Goldmark oder Paderewsky'S Menuett rc. in der meisterlichen Wieder gabe durch die Strauß'jche Capelle unserm Publicum etwa nicht interessant erschienen sind; für dir Leipziger Musikfreunde sind diese Compositionen jedoch allzu bekannt, um eine besondere An ziehungskraft au-üben zu können. Man lechzt so zu sagen nach Strauß'scher Musik, wenn man rin Strauß-Concert besucht, und giebt willig selbst die so reizvolle Ouvertüre zu den „Lustigen Weibern" daran (die übrigens gestern Abend ungemein präcis, wohllautend und frisch gespielt wurde), wenn man dafür einen echten Strauß — oder auch zur Abwechselung einmal Lanner — rintauschen kann. Dir Leistungen des Orchester» waren auch diesmal höchsten Lobe würdig. ES ist eine Lust, den gleichmäßigen Strich der Violinisten zu beobachten. Daß das Strrichquintrtt stark im Orchester vertreten ist und in Folge dessen dominirt, ist selbstverständlich. 6.-L. Die von Herrn Friedrich Wild bereit- bekannt gegebenen Lieder- Vortragsabende finden Donnerstag, den 16., und Sonnabend, den 18. Juni d. I., Abends 8 Uhr im Saale de- Hotel de Prusse statt. An ersterem Abend bringt der Sänger Lieder eigener Composition zum Vortrag, während da- Programm des zweiten Abend» aus schließlich Gesänge von Heinrich Vogl halten wird. —0. Di« erste Musikcaprlle, welche, außer dem zünftigen Stadtpfeifer und Thürmrr, öffentliche Musikausführungen in Leipzig veranstalten durste, wird im Jahre 1698 gefunden, wo sie am 1. Juni bei Anwesenheit deS russischen Zaren Peter- deS Großen im jetzigen sogenannten KönigShaufe am Markte die Tafelmusik überwiesen erhielt. Die schriftliche Ueberliefernng aus jener Zeit ist kurz abgefaßt. Sir lautet: Bei der Tafel, die die Tzaarische Majestät aus Moskau, Herr Petru» Alrxowicz, gehalten, wartete die Scheinert'jche Lowxugmo, welche von dem Autors und virectore Christoph Schrinerten, einem berühmten llueieo, den Namen hat, mit Rautdois, Waldhörnern, Violinen, Kesselpauken, Trompeten und französischen Schalmeyrn auf, womit sie dir anwesenden vornehmen Gäste weidlich contontiretvn. — Später wird dieser „Oompa^uw" nicht wieder gedacht. I. Schneeberg. Am 8. d. M. feierte Herr Seminaroberlehrer und königlicher Musikdirektor Bruno Dost fein 25jährige- Ort»- und AmtSjubitäum al» Lehrer de» königl. Seminar» zu Schneeberg. Der Semiaarchor brachte am Morgen dem allseitig hochgeschätzten Jubilar ein Ständchen, und da» Lehrrr-Collegium ließ ihm durch Herrn Seminardirector Israel die Büsten Beethoven'» und Mendelssohn'» überreichen. Herr Dost hat sich um da» Musikleben Schneebergs und de» Erzgebirge» sehr verdient gemacht, und seit Jahren leitet er den Oberrrzgeoirgs - Sängergau al» erster Lieder- meister. Der Jubilar hat sich auch al» Componist und Musik schriftsteller einen geachteten Namen erworben. -k- Altenburg, IS. Juni. Der Rirdelverrin au» Leipzig veranstaltet« gestern unter seinem Dirigenten Herrn Vr. Böhler und unter der Mitwirkung de» Frl. O»bora« vom Leipziger Stadttheater und de» Herrn Gewandhausorganisten Homeyer in der hiesigen Brüdrrkirch« eine geistliche Musikaufführung, welche an künstlerischen Erfolgen überall» reich war und den Wunsch allgemein auskommen ließ, daß der geschätzte Verein bald wieder einmal mit so vorzüglichen Solokräften hier Einkehr halten möge. lq Die allgetueine M«fika»»ftell«ug tu Berlin scheint ein gründliche» Fiasco gemacht zn haben. Jetzt wird die» sogar von der dortigen Musikkritik zugestanden. So schreibt E. v. Dirani in der „N. Z f. M ": Al» ich nämlich die mit so großem Pomp er öffnete „Allgemeine Musikau-ftellung" nach acht Lagen besuchte, war ich sehr erstaunt, außer den AnfsichtSbramten keinen Menschen in den AursiellungSräumen zu treffen. Ueberall, wohin di« Blick« schweiften, gähnende Leere und Todtenslille! Auf meine Anfrage, ob dieses Ausbleiben von jeglichem Publicum ein Zufall wäre, erhielt ich die Antwort, daß auch sonst das tout Berlin durch seine totale Abwesenheit glänze. Die darauffolgende Besichtigung der Ausstellung belehrte mich, daß dieser Miß. erfolg nicht etwa durch Mangel an künstlerischem Interesse seitens des Publicums, sondern einfach in der Unzulänglichkeit des Gebotenen seinen Grunde hatte. Sowohl die ungeeignete Wahl der Lage und der Localitüten, die mangelhafte Organisation, die ungeschickte Gruppirung als auch die Dürftigkeit der ausgestellten Gegenstände zeugen von einer Naivetät in der Leitung des Unter- nehmens, die nach den vielen großartigen Ausstellungen im Allgemeinen, speciell der Musikausstellung, die in letzter Zeit statt- gefunden, doppelt erstaunlich ist. Das Einzige, was wirklich sehcnswerth, die alten Musikinstrumente ans der königlichen Sammlung, sind das ganze Jahr hindurch und zwar vollständiger und systematischer geordnet, in der alten Bauakademie, Schinkel- platz 6, Jedem zugänglich. Bleibt also nur als elou die Autographen, und Bildersammlung von Nicolaus Manskopf in Frankfurt a. M-, die ungefähr — nur in etwas größerem Umsange — dasselbe repräsentirt, was jeder Musiker oder Musikliebhaber für sich privatim gesammelt hat und die wohl in einem Salon gezeigt ganz interessant und unterhaltend sein kann, aber für sich allein nicht zu einer öffentlichen Musikausstellung ausreicht. ES befinden sich auch darunter recht zweifelhafte Seltenheiten, die sich Jeder ohne große Schwierigkeit verschaffen kann. Welchen Werth haben z. B. Bilder von de Reßke, einem jetzt täglich in Paris austretenden Sänger Stanford, einem ziemlich unbedeutenden lebenden englischen Componisten, Ada Adiny, einer ebenso unbedeutenden Sängerin, Widor, Pierne, Fräulein Chaminade u. s. w. für eine öffentliche Ausstellung? E. v. Pirani weist auf die gähnenden Lücken in den Gruppen Fachschriften und Fachzeitungen, Literatur der Gegenwart, Musikunterricht und Musikinstrumente hin und schließt dann folgendermaßen: Fassen wir aber das ganze Unter nehmen, dessen Ertrag (?) zum Fond eines Denkmals für Richard Wagner bestimmt ist, als eine Huldigung für den großen Tondichter auf, so müssen wir auch von diesem Gesichtspunkte aus die Unvoll ständigkeit rügen. Ein paar Briefe von Richard Wagner, einige von einer Fabrik für Theaterdecorationen verfertigte Costüme Wagnerischer Helden und einige Entwürfe Wagnerischer Scenen bieten doch wahrlich rin zu geringes, unwürdiges Bild der gewal tigen Thätigkeit dieses Meisters. Man Hütte, um eine annähernde Vollständigkeit zu erreichen, sich mit solchen Persönlichkeiten, die in naher Beziehung zu Wagner gestanden, vor Allem mit der Familie Wagner in Verbindung setzen müssen. War nicht die Möglichkeit dazu gegeben, so hätte man die Wagnerausstellung lieber lassen müssen. Ich werde nicht länger auf Einzelheiten eingehen, sondern meine Meinung dabei resumiren, daß ich dieses Unternehmen als gänzlich verfehlt halte, verfehlt in künstlerischer und materieller Hinsicht. Der am 9. d. M. in Berlin verstorbene Tonkünstler Philipp Roth hat sich ebensowohl als Bioloncellvirtuosr, wie auch als Musikjchrist- steller einen Namen gemacht. Im Jahre 1853 zu Tarnowitz in Oberschlesien geboren, erhielt er feine musikalische Ausbildung als Violoncellist auf der königl. Hochschule für Musik zu Berlin, zuerst unter dem bereits verstorbenen Wilhelm Müller, später unter Prof. Hausmann. In der Composition war er Schüler von W. Taubert und Wolbemar Bargiel. Anfangs auch vielfach als Virtuose thätig — seine Concertreisen haben ihn bis nach Rußland geführt — hat er sich in den letzten Jahren fast ausschließlich aus die pädagogische und redaktionelle Thätigkeit beschränkt. Eine tüchtige Arbeit sind seine „Violoncell-Studien". Auch war er Mit begründer des Verlags der „Freien musikalischen Vereinigung" und Herausgeber der Berliner „Signale". iq Frau Paula ToengeS absolvirt bekanntlich zur Zeit ein auf Engagement adzielendes Gastspiel am Hof- und Nationaltheater in München. Sie gastirte zunächst als Elisabeth im „Tannhäuser" und erzielte einen immerhin ersreulichen Erfolg. So berichten die „M. N. N." unter Anderm: Außer diesem sehr bemerkenswerthcn Organe sind es noch zwei weitere Dinge, die beim Vortrage der Sängerin sogleich auf das Vortheilhafteste ausfallen: erstens ihr entschieden musikalisches Wesen, das sich zunächst an ungemein wohl- thuender Reinheit der Tongebung bewährt, und zimitens eine starke Begabung für das darstellerische Element, die ww von selber den Gesang mit dramatischem Ausdrucke erfüllt und so den Eindruck lebensvoller Natürlichkeit hervorbringt und ununterbrochen aufrecht erhält. Die Wirkung all' dieser künstlerischen Eigenschaften wird durch die günstige Bühnenerscheinung der Sängerin noch wesentlich erhöht. Da es sich um die eventuelle Gewinnung einer so viel- versprechenden Kraft für unser Ensemble handelt, so mußten alle diese glänzenden Vorzüge der Sängerin gebührend hervorgehoben werden. iq Die scrnischen Einrichtungen für die Aufführung von Saint- SaLnS' „Tejanira" in der Arena zu Beziers sind fertig und sic sollen geradezu großartig sein. Außer der eigens dazu gebauten Bühne ist der ungeheuren Masse der mitwirkenden Sänger und Tänzer die ganze Arena eingeräumt worden. Sie können zu allen Seiten der Arena auftreten und abgehen. Die Dekoration hat eine Fläche von 100 Quadratmetern und eine Tiefe von 25 Metern, während die Bühne eine Breite von 25 Metern hat. In diesem großen Raum treten die Paläste und die Trümmer der Akropolis, in einem Umkreis anmuthiger Hügel, plastisch hervor. Die Zuschauer nehmen auf den omphitheatralisch ansteigenden Stufensitze», denen man zwei große Tribünen hinzu- gefügt hat, Platz. Es ist bequem für 15 000 Personen Platz vor handen. Ein Sonderzug wird die Pariser Presse resp. alle Notabili- täten der Kunst und der Gesellschaft nach Beziers führen. Sonder züge werden auch von den größeren französischen Städten ab gelassen werden. Wiederholt wird das cigenthümliche Schaustück — eine Mischung von Musiktragödie und Ballet — nur an vier Nachmittagen. lq London. Die vielbesprochene, lang ersehnte Aufführung deS ganzen „Nibelungenringes" in unverkürzter Gestalt hat milder Wiedergabe des „Rheingoldes" einen brillanten Anfang genommen, und wenn die drei übrigen Musikdramen gleichen Erfolg erzielen, kann die Direction des Coventgarden-Theaters stolz auf ihr Werk sein. Es wirft, wie die „Westminster-Gazette" mit Recht bemerkt, ein trübeS Licht auf die Londoner Opernverhältnifse, daß das musi kalische London bis jetzt erst zweimal Gelegenheit gehabt hat, den ganzen „Ring" zu hören, nämlich 1882 in „Her Majestys" unter Seidl und 1892 ia Coventgarden unter Mahler. Da» Orchester unter Mottl war prächtig und auch die Solisten hätten kaum besser sein können. Ban Rooy war ein wundervoller Wodan und Marie Brema machte aus der Rolle der Fricka, waS aus ihr gemacht werden kann. Frau Schumann-Heink, die auch die warnenden Worte der Erda sang, Frl. v. Artner und Frl. Hierer waren treff liche Rheintöchter und auch die Vertreter der übrigen Rollen, Ban Dyck al» Loge, Nebe al- Alberich und Breuer als Mime entledigten sich ihrer Aufgaben gut. Die scenischen Wirkungen waren natürlich mit denen Bayreuths nicht zu vergleichen, aber Loch weit über dem Durchschnitt dessen, was man sonst in „Coventgarden" sieht. Das Hau» war bis aus den letzten Platz gefüllt, es müssen einige 2000 Personen anwesend gewesen sein. Der Beifall war enthusiastisch und wohlverdient. Der Prinz ugtd die Prinzessin von Wales, die Prinzessin Christian von Schleswig-Holstein und die Herzogin von Albany wohnten der Aufführung bei. iq Frau Cofima Wagner wird, einer Meldung des „Daily Thronicle" zufolge, nach London kommen, um am 1b. Juni Jean de Reszke und Fräulein Milka Ternina in „Tristan und Isolde" zu hören. Ihr Besuch sei ein großes Kompliment für die Direction des Coventgarden-Theaters. Wenn mit diesem Besuch etwa eine Engagrmentsabsicht der beiden genannten Kunstkräste nach Bayreuth verquickt werden sollte, dann darf sich das deutsche Volk bei Frau Cosima Wagner für die Aufführung der Werke de- deutschen Meister» durch ausländische Künstler nenerding» bestens bedanken. Wissenschaft. Die deutsche Lrientgesellschaft hielt am 15. vor. Mts. eine Vorstandssitzung, am 2. d. M. eine Sitzung Les wissenschaft lichen Beiraths ab. In beiden Sitzungen erstattete Geh. Rath Professor Vr. Sachau Bericht über die von ihm und vr. Koldewey im Auftrage de» CultusministerS Vr. Bosse während de» Winter» 1897/98 unternommene archäologische Forschungsreise tu Babylonien und Assyrien. In der Sitzung vom 2. Juni wurde ferner di« Frage, an welchem Puncte dir Gesellschaft ihre Ausgrabungen beginnen soll, eingehend nach den wissen schaftlichen und politischen Gesichtspunkten erörtert und ia völliger Uebereinstimmung eine Wahl getroffen, welche später mit Angabe der näheren Gründe bekannt gegeben werden wird. Der Beirath erwählte ferner eine Commission zur Formu- lirung der Grundsätze, welch« sür die Handhabung der wissenschast- lichen Veröffentlichungen der Gesellschaft maßgebend sein sollen. Diese Publikationen sollen möglichst schnell und möglichst billig her- gestellt werden, damit sie ohne Verzögerung und ohne Borbehal allen interessirtcn Kreisen zur Verfügung gestellt werden können. Zum Schluff« wurden technisch« Fragen bez. der Organisation der ersten Expedition besprochen und noch de- dankenSwerthen Entgegen- kommens der kais. ottomanischen Behörden gedacht. Lu Die Internationale kriminalistische Bereinigung hatte einen Preis von 2000 Franc» ausgeschrieben auf die beste Arbeit über den Gegenstand: „Ist die Deportation unter den heutigen Verhältnissen al» Strafmittel ver- wendbar?" lieber die eingelausenen Arbeiten wurde die Ent- scheidung aus der Versammlung in München durch Prof. v. Liszt verkündet. Danach ist der Preis der Arbeit mit dem Motto: „Ohne Fleiß kein Preis" als der besten und tüchtigsten zurrkannt. Als ihr Verfasser ergab sich vr. jur. A. Korn, Rechtsanwalt am Berliner Kammergrricht. IV. Universität Tübingen. Im lausenden Sommersemester ist die Tübinger Hochschule von 1377 Studirenden (darunter 535 Nicht« Würtemberger) besucht. Gegenüber dem Vorjahr hat die Frequenz um 88 zugenommen. Im Einzelnen studiren: evangelische Theo« logie 307, katholische Theologie 170, Rechtswissenschaft 328, Medicin 278, Philosopie 46, Staatswissenschasten 141, Naturwissen, schäften 105. Unter den 535 Nicht-Württeinbergern befinden sich 331 Preußen und 40 Sachsen. Hochschulnachrichten. An der Universität Tübingen ist der Privatdocent der Chirurgie vr. Hofmeister, der langjährige Assistent des Pros. v. Bruns, zum Professor ernannt worden. — Der außerordentliche Professor Vr. Alexander Kol iS ko wurde zum ordentlichen Professor der gerichtlichen Medicin, Privatdocent vi. Julius Schefs zum außerordentlichen Professor der Zahnheilkund- an der Universität in Wien ernannt. td. Hochschnlnachrichten. An der Universität Gießen sind in diesem Sommersemester 733 Studirende immatriculirt, außerdem besuchen noch 31 Hörer die Vorlesungen. Theologie studiren 59, die Rechte 207, Medicin 159, Thierheilknnde 63, Zahnheilkunde 7, Philosophie 9, Mathematik 36, Naturwissenschaften 20, Chemie 46, Pharmacie 11, Cameralwissenschaft 23, Forstwissenschaft 17, Ge- schichte 5, klassische Philologie 21, neuere Philologie 50. Aus Hessen stammen 494 Studirende, aus Preußen 166, aus den andern deutschen Staaten 50, darunter 2 aus dem Königreich Sachsen, aus dem Auslande 16. — Die Universität Tübingen zählt 1377 Studirende und 29 Hörer. In der evangelisch-theologischen Facultät sind 309 Studirende immatriculirt, in der katholisch-theolo gischen 170, in der juristischen 328, in der medicinischen 278, in der philosophischen 46, in der staatswissenschaftlichen 141, in der natarwissenschaftlichen 105. Ihre Heimath haben in Württemberg 842, in den andern deutschen Staaten 490, darunter 40 aus dem Königreich Sachsen, im Nuslande 40 — Die Universität Erlangen hat einen Besuch von 1070 immatri- culirten Studirenden aufzuweisen, und zwar 235 Theologen, 219 Juristen, 316 Mediciner, 16 Zahnärzte, 64 Philosophen der I., 148 der II. Sectio»,sx?2 Pharmaceuten. Zu diesen kommen noch 19 Hörer. Die Zahl der Bayern beträgt 539, aus den übrigen Bundesstaaten stammen 488, davon 322 aus Preußen, 43 aus dem Königreich Sachsen, aus dem Auslande!43. — Die Gesammtzahl der imma- triculirten Studirenden der Universität Breslau beträgt in diesen, Semester 1587, davon zählt die evangelisch-theologische Facultät 82, die katholijch-theologijche 302, die juristische 417, die medicinische 364, die philosophische 422. Außer diesen haben die Erlaubniß zum Hören der Vorlesungen 76, einschließlich 21 Hörerinnen. Aus der Provinz Schlesien stammen 1231 Studirende, aus Preußen ins- gesammt 1543, aus den übrigen Ländern des Reiches 18, darunter 8 aus dem Königreich Sachsen, aus dem Auslände 26. München. Ter bekannte Historiker Felix Stieve ist ge. storben. Stieve, welcher Professor der Geschichte an der technischen Hochschule und Mitglied der Akademie war, wurde 1845 zu Münster in Westphalen geboren und studirte in Breslau, Innsbruck, Berlin und München Geschichte. Er trat 1867 als Mitarbeiter bei der historischen Commission zu München ein und unternahm sodann ausgedehnte Forschungsreisen. 1876 habilitirte er sich an der Münchener Universität, wo er 1885 zum ordentlichen Professor ernannt wurde. Professor Stieve hat eine Reihe historischer Werke veröffentlicht. (Henf. Professor Pierre Bauch er ist gestorben, der ein Menschenalter lang zuerst an der Akademie und dann an der daraus hervorgegangencn Universität den Unterricht in der Geschichte er- theilte. Vaucher's Arbeitsfeld war hauptsächlich die Geschichte der Schweiz. Zu allen wesentlichen Hauptstücken der schweizerischen Geschichte hat er Beiträge geliefert. Die meisten seiner Abhand lungen erschienen in Zeitschriften. Gruppen davon vereinigte er zu Büchern. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: „Die nationalen Uedcrlieserungen der Schweiz" (1885), „Die Chronik des weiße» Buches", „Die Ueberlieferungen über die Ursprünge der schweizerischen Conföderation" (1868), „Skizzen aus der Geschichte der Reformation in der Schweiz", „Calviniena", „Von und über Friedrich Cäsar De la Harpe", „Beiträge zur Vaterländischen Geschichte" (1889). Besonders vermerkt sei Vaucher's Sammlung der Lebensbeschreibungen von schweizerischen Geschichtsforschern und Staatsmännern der Gegen wart. Voucher stand im 65. Lebensjahre. Bildende Künste. Brüssel. Am 10. d. Mts. starb in der Brüsseler Vorstadt Schaerbeek, 76 Jahre alt, der Netteste der Bildhauer Belgiens, der Bildhauer Jacquet, Lehrer deS Modcllirens an der Brüsseler Akademie der schönen Künste. Jacquet, einer der hervorragendsten Schüler des Antwerpener Bildhauers Geefs, war als Künstler und Lehrer gleichbedeutend und hat auf die belgische Bildhauerschule einen großen Einfluß ausgeübt. Er hat zahlreiche tüchtige Schüler gebildet. Unter seinen Bildhauerwerken seien genannt: DaS Reiterstandbild Balduins IX. von Hennegau und Flandern in Mons, das Willems-Standbild im Haag, das Reiterstand bild Karls von Lothringen auf dem Zunsthause der Brauer an der Brüsseler Grande Place, der Brüsseler Brunnen Rouppe, LaS im Brüsseler Museum befindliche, viel bewunderte goldene Zeit- alter, die Löwen des Brüsseler Börfenpalastes. Auch in der Leco- rativen Kunst leistete Jacquet Tüchtiges; die von ihm gefertigten schönen bronzenen Candelaber, die die Place du Congrös schmücken, sind besonders bemerkenSwerth. Gegenwärtig war er damit be schäftigt, die Marmorbüste des Brüsseler Malers Stallaert zu vollenden und eine große Gruppe, die das Eingangsportal des ueuen Antwerpner Gemäldemuseums schmücken sollte, zu schaffen. Mitten in diesen Arbeiten machte eine Lungenentzündung unerwartet seiner Thätigkeit ein Ende; seit 36 Jahren und bis zu leinem Tode lehrte er an der Brüsseler Akademie. Literatur und Theater. In Altenburg findet am 17. Juni im herzoglichen Hofthealcr eine bemerkenSwerthe Erstaufführung statt: 120 Altenburger Bürger, hauptsächlich aus Lehrerkreisen, führen im Verein mit Bauern aus der Umgegend ein Reformationsspiel aus Altenburgs Vergangenheit auf: „Wenzel Link" vom Diakonu» Eckardt. Das Werk ist stellenweise keck realistisch und bietet neben schwungvollen Rcfor- mationsbildern köstliche Scenen in Altenburger Mundart, von echten Bauern ia der bekannten Altenburger Tracht dargestellt. Der regierende Herzog hat seine Hosbühne kostenfrei zur Verfügung ge- stellt, charakteristische Dccorationen und Costüme sind angefertigl. Die Regie führt der Regisseur Karl Grube vom Hostheater zu Weimar. Der Ueberschuß des originellen Festspiel» dient wohl- thätigen Zwecken. Joses Kainz hat sich, wie der Berliner Börsencourier meldet, am letzten Mittwoch in Helgoland mit einer jungen Berliner Schau spielerin, Fräulein Margarethe Nansen (Nathanson) verheirathet. Die polnische Kolonie in Genf gedenkt anläßlich der hundertsten Wiederkehr des Geburtstages von Adam Mickiewicz, der von 1839—40 als Professor der alten Literatur an der Akademie in Lausanne wirkte, dortselbst eine Gedenktafel anzubringen. Aus dem Geschäftsverkehr. -«— In den jüngsten Tagen hat die heimische hochangesrhene Glaswaarcnhanblung L. F. Vorn ihre neuen Geschäftsräume, Blüch erst raße 39, bezogen und damit eine ebenso vornehme als praktische Verkaussstätte für GlaSwaaren eröffnet. Die Nieder legung der Barfußmühff, in welcher die erwähnt« Firma rund zwanzig Jahre ihren umfangreichen Betrieb geführt, gab den Anlaß zu Lieser Veränderung, die nach einem umfassenden Umbau nun mehr Verkaufsräume von wahrhaft großstädtischen Charakter ent stehen ließ. Der Inhalt dreier großer Schaufenster weist in reizenden Arrangements auf die Vielseitigkeit der von der Firma L. F. Born geführten, in umfangreichen Lagern vorhandenen Artikel hin. auf Hohl- und KrystallglaSwaaren, auf Beleuchtungs artikel, Silberwaaren, Nickelwaaren, Ponellane, kurz, r» ist eine erstaunliche Auswahl von allen in die Branche einschlagenden für LuxuS und Gebrauch geführten Gegenständen vorhanden. Ist doch auch die hohe Leistungsfähigkeit und Rrelität de» Hau > L. F. Born in den weitesten Kreisen bekannt und geschätzt; pe hat sich überall bewährt, sei es, wo eS galt vollständige Hoteleioricb- tungen mit dem erforderlichen Inventar der Glas-, Porzellan- und Siloerbranche auSzurüsten od«r den bürgerlichen Hau-Halt au-giebi- zi» versorgen. Morgen Sk * Verl de» Innern statt, wobei den Vorsitz NeichSbankl ministertuo wiirttember veröffentlick * Dan HandelSmi den Ber über dir folgtem Ur verhandeln. VV-u. i Dux-Bol auf. Dai (-«- 7144 f war der L * Wt national Versammle 13 fl. fü 7'/- Milli, * spar der Werth Le» laufen im gleicher derselben dem rntsp: " vui Rumäni! Untern»! Mitwirknu der Deutsl Frankfurt Bankhause Serichj Iug« der und j im «Borja die Meta! zeuge, In der Bern» der Be rungs- undEr Die Z hiervon si Geschlecht- »ahme an um 266 mehrung phischen < zeuge, I, der Texti! dustrie d Erven n 16 Köpfe. 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