Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980615019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898061501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898061501
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-06
- Tag 1898-06-15
-
Monat
1898-06
-
Jahr
1898
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8. MW zm Lei-zigtk TWM mü AnzM Nr. M, Rwch, IS. W MS. (MM.MM 28 Il>lttküikjf(kkvl 28. LiZvilv Gcschirrhalterci. Großes SargmaMziit. ködert kellwLllll, Lrilhenbrstattkr, Matthäikirchhof 29, Fernsprecher 4411. 8 H. X v I»II»LXIX , MM , I»«n»pr-, IrI,o»-ILt»- — UMckM FW mt»«t»«u I>e»nvl>«-»ü«t. Für Herren I^HIlFRM^VRR von8-'/,1«4-9Uhr. Damen v. 1-4 Uhr täglich. « Waune«» u. HlNisbäSer za jeder Tageszeit. ssiUH 4^0 Damen: Dienst., Don,rr»t.u.Sonnab. v.'',9- SK,ILMLLLLLLL L»LsSLLI LV »-/.11U. Montaa. Mittw., Freit. v. ',.2-511 br. UnnIia i! «crbkrstrasse s, »«tel I-»Iiuk«ni», für RZVLpLlKvR R»UR V4LU, kovlcnsaiirc Thermal-, Stahl-, SoolbaSer Ersatz der natürlichen Quellen von Kissingen, Franzensbad, Nauheim, Marienbad rc. S-ecialkur für Frauenleiden, Bleichsucht, Herz-, Leber-, Nieren-, Magenleiden, Gicht, Rheumatismus, Ischias, Nervenleiden in den verschiedensten Formen u. dergl. «I» Schwimmbassin, Damen: Montag, Mittwvch.Sonnabenü2-'/,5U t"«-L IvKKVa,TR, Wannenbäder: Dienstag, Donnerstag, Freitag'/,9—11 Uhr Russisch«, Röm.-irische,Bankdamvf-o.Svecial-Eur-Bädrrird. Form. Massage. Damen: 1-4Nm «« »NO «eöffnet für Herren: von B. 7 Uhr, für Damen: sLlWlW-oA88M LÜ Dienst, Donnerst. u. Sonnab. v. '/.S-'/,11 Uhr VW«»»II»», VWWWI« Montag, Mittwoch, Freitag N. '/,2-5 Uhr. »U»8i8vli« IdkMpr», Ida«ol»«- a. Aaugo ist Mineralschlamm aus den heißen ctittzO OvLLLUtUIUIl^tAH, Quellen von Battaglia. Bewährtes Heil mittel gegen Gicht, Rheumatismus, Neuralgie (Ischias) rc. Herren B. 7—1, N. 4—9 Uhr Damen N. 1—4 Uhr täglich. IL«»l>Iv»i,»iir« Vlierm«!- unel Gvoi-Sü«!«» (Patent vloed). IV«»n«n-, unel V«uat»ü«Ier. Itir tvr miet Blücherstr. 18. Russ. Dampf-, irisch-röm., Kastendampf-, WlKTKlIK» Sand- und Wannenbäder. Krhstatlklares Wasser. Tl1«»isoett»ss«lO K l. Donnerstag: Kartosselstückchen mit Schöpfens!. APlQkUtzftUO II. / - Nudeln mit Rindfleisch. D. v. Pohle. D. B. Krautze. Neue Leipz. Speise-Aust., Zeiher Str. 43/45. Mittwoch: Rindfl. u. Senssauce mit Salzkart. Wochennachweis Leipzig. der Leuölkerungsvorgiinge in Ltantilamt <L § Lcipiia s? Bevölkerungsvorgänge ll m i V 8 § (NiU'Lkipjig) 8 Ä Eiriwobnerzabl auf den I.Iuli 1898 berechnet: Standesamt 1184916. Standesamt 11115030, Standesamt 11137 700. Standesamt IV71270, Standesamt V 13155, zusammen 422074. Geborene in der Woche vom 29. Mai bis mit 4. Juni 1898 Lebendgeborene männliche . . 57 42 16 45 8 168 - weibliche . . 42 55 7 28 3 135 - zusammen ; . 99 97 23 73 11 303 Todtgeborene männliche . ; . 5 — —— 1 — 6 - weibliche . . . 3^ — — — 3 - zusammen . . . 8 — — 1 9 G r st v rb e n e (ausschl. Todtgeborene) in der Woche vom 5. Juni bis mit 11. Juni 1898 Gestorbene überhaupt männliche 38 21 5 13 7 84 « « weibliche 32 19 6 9 1 67 » - zusammen 70 40 11 22 8 151 Darunter Kinder im Alter von V—1 Jahr 16 19 1 12 1 49 Darunter ehelich geborene . . 11 15 1 10 — 37 » unehelich geborene 5 4 2 1 12 Todesursachen, Zahl der Fälle: 1. Pocken 2. Masern und Nötheln . . 1 2 — — — 3 3. Scharlach ....;. — — — 1 — 1 4. Diphtherie und Croup . . 5. Unterleibstyphus einschl. — 1 — — 1 gastrisches und Nervenfieber . 1 1 — — — 2 6. Flecktyphus — — — — — 7. Oliolera. asiatiea. .... L. Acute Darmkrankh. einschl. — — — — — — Brechdurchfall .... darunter n) Brechdurchfall 7 10 1 6 24 aller Altersklassen . . b) Brechdurchfall o. Kindern —- 2 — 3 — 5 bis zu 1 Jahr . . . — 2 — » 3 — 5 S. KinLbett.(Puerperal-)Fieber 1 — — — — 1 10. Lungenschwindsucht . . . 11. Acute Krankheiten der Ath- 8 2 2 1 1 14 mungsorgane ..... Darunter Influenza . . . 6 2 1 1 10 12. Alle übrigen Krankheiten 13. Gewaltsamer Tod: 40 22 7 13 3 85 a) Verunglückung . 2 —— — — — 2 d) Selbstmord ..... 4 —— 1 —— 3 8 e) Todtschlag ..... — — — — Das statistische Amt Le« lM reivria. Zur Wahlbewegung in Sachsen. „Das Vaterland, nicht die Partei!^ soll es morgen als Kampfruf jedes deutschen Mannes er schallen. Wähler Leipzigs! Nur einen einzigen Candidaten habt Ihr, der kein Partei mann ist, der nur aus Gründen äußerer Nützlichkeit sich einer Reichstagsfraction angeschlossen bat, und der auch innerhalb dieser Fraktion stets er selbst geblieben ist; das ist unser Ernst Hasse. Sein Programm ist nicht das einer Partei. Jeder Satz desselben ist herausgeboren aus heißer treuer Liebe zum Baterlande und zu seinem deutschen Volke. Und solche Worte wie Vaterland, Deutschthum sind bei unserem aufrichtigen Ernst Hasse kein Wortgeklingel und nicht erst gute Vorsätze wie bei Anderen, sondern seit Jahrzehnten bewährt durch selbstlose und unermüd liche Thätigkeit für sein heißgeliebtes deutsches Volk. Dessen Glück und Herrlichkeit ist seit frühester Jugendzeit unseres Hasse's Traum und Hoffen gewesen. Und als er ein Mann geworden war, da ist er nicht hin getreten wie Andere, um zu verlangen, daß man ihn zum Reichsboten erhebe, um seiner schönen Versprechungen und nationalen Redensarten willen. Hafse's Reichstags anwartschaft ist das naturgemäße Ergebniß seiner nationalen Tbätigkeit seit Jahrzehnten. Er ist einer der Männer gewesen, die in den siebziger Jahren der jungen colonialen Bewegung die Bahn gebrochen haben, zum Theil mit großen eigenen Opfern, wie er auch seit der Begründung des früher hochangesehenen Vereins für Handelsgeographie und Colonialpolitik dessen Vorsitzender war, so lange bis dieser fick vor einigen Jahren mit der deutschen Colonial gesellschaft verschmolz. Uno seit Beginn dieses Jahrzehntes ist er die Seele und der Wortführer des mächtig empor blühende» Alldeutschen Verbandes, seit Jahren als dessen Vorsitzender weit und breit verehrt. Als solcher bat er unermüdlich und selbstlos an der Sammlung und Er haltung des Deutschthnms der ganzen Erde gearbeitet und große Erfolge erzielt, wie daS am Tage ist. Der Auf schwung deutschen Schulwesens im Auslande, die Consular- vertretung in Uebersee durch wahrhaft deutsche Männer rc. sind stets von ihm mit größter Aufmerksamkeit verfolgt worden. In allen Erdtheilen nennt man mit Ehrfurcht den Namen des deutschen Hasse. Was sollten alle diese Tausende deutscher Männer im Auslande von der gepriesenen deutschen Gesinnung der Leipziger Bürgerschaft denken, wenn man diesem bewährten Vorkämpfer des DeutschthumS einen unbekannten, unbewäbrten Mann vorzöge! Und als dann das Vertrauen seiner Wähler Len Mitbürger in den Reichstag schickt, da ist er geblieben, was er war. DaS hat er bewiesen durch seinen Gejetzesantrag gegen die Einwanderung von Slawen und Semiten, gegen die fernere Einfuhr rassefremder Arbeiter, durch seine Anregung zur Ansiedelung deutscher Bauern in den polnischen Gegenden, wenn er unermüdlich eintrat für den Ausbau der Wehrmacht des Reiches zur See und für Ausbreitung des deutschen Einflusses in der ganzen Welt. Als Erster hat ja er die Nothwendigkert einer Festsetzung in Ostasien in Rede und Schrift be tont und wieder und wieder von der Regierung gefordert. Und einen solchen Mann wollte Leipzig nicht wieder wählen, betbört von Parteileidenschaft und un seligem Geiste der Zersplitterung? Ja, wenn er nur ihr Parteimann sein wollte, dann würden sich auch seine jetzigen Gegner glücklich schätzen, einen solchen Candidaten zü haben. Hasse's Gegner sind zuerst deutsch-social, national-social, deutsch-freisinnig, wirk lich deutsch sind sie erst in zweiter Linie. Und darum wollen sie nur einen Mann der Partei, sonst aber Keinen, und wenn es ein Hasse wäre, der über ihre Parteimänner himmelhoch emporragt. Reichstagswähler Leipzigöl Wahrt den Ruf unserer Bürgerschaft als einer vor Allem allezeit deutsch gesinnten, politisch hochgebildeten, weitblickenden und besonnenen! Dort habt ihr die Parteimänner — Candidaten, die im Staatsleben noch nichts, gar nichts geleistet haben, die sämmt- lich, so gute Menschen und Bürger sie sonst sein mögen, noch keine Beweise von staatsmännischer Tüchtigkeit und vater ländischer Thatkraft gegeben haben — hier: unseren Pro fessor Hasse, von dem wir solche Beweise schon lange vor seiner ersten Wahl zahreich in die Hände bekomme» haben. Setzt hier einen Augenblick die Parteibrille ab und seht mit Euren klaren deutschen Augen, ehe Ihr handelt, wenn Ihr nicht wollt, daß unser hochangesehenes Leipzig eine Versuchs station werde für politische Neulinge. Mitbürger! Wahrt den hohen Ruf unserer Stadt! Erweist Eure besonnene deutsche Gesinnung und wählt als deutsche Männer der bewährtesten und besten Einen unter Euch, Wählt unseren Hassel * Leipzig, 14. Juni. Von einem „Wahlvereia Leip ziger Kaufleute und Gewerbetreibender" wird unter der Bezeichnung „Flugblatt Nr. 5" eine Druckschrift betreffs der Wahl des Herrn vr. Haedicke vertheilt, die u. A. folgende Bemerkungen enthält: „Denkt ferner an die bekannte Aeußerung des nationalliberalen Oberbürgermeisters vr. Georgi im Bezirksausschüsse, denkt an die Worte des Leipziger Stadtraths Nagel an den Vorsitzenden eines kaufmännischen Vereins: „Und wenn der (socialdemo kratische) Consumverein im Rathhause einen Laden miethen will, er erhält ihn!"" Diese Bemerkungen sind vollständig unrichtig und bedürfen dringend der faktischen Berichtigung: Herr Oberbürgermeister vr. Georgi gehört, wie wir schon früher mitgetheilt haben, dem Bezirksausschüsse gar nicht an, er kann also dort gar keine Bemerkung gemacht haben, und Herr Stadtrath Nagel hat, wie wir ferner authentisch versichern können, nie eine Aeußerung gethan, wie sie ihm in jenem Flugblatte in den Mund gelegt wird. Königreich Lachsen. Die vorliegende Nummer enthält an anderer Stell« noch folgende, unter diese Rubrik fallende Sonderartikel: Zur Wahlbewegung in Sachsen. — Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. — Thätigkeit des Samaritervereins zu Leipzig (Monats-Uebersicht). — Miltheilungen aus der Rathsplenarsitznng vom 4. Juni 1898 (Amtlicher Bericht). — Die Kinderbeschäftigung im Bäckergewerbe. — Die 25 jährige Jubelfeier Les Deutschen Drogisten-Verbandes (V). — Sachsens Militairvereinsbund. — Evangelisch-lutherisches Gottes- kastenfest in Leutzsch. — Sitzung der Handelskammer. (Vorläufiger Bericht.) Wähler, wählt am 16. Juni im XU. Wahlkreise Herrn Professor vr. Hass«, im X1H. Wahlkreise Herrn Schlofferobermeister ick. Leipzig, 14. Juni. Die Zunahme der Wahl berechtigten stellt sich in Alt-Leipzig und den angeschlossenen Vororten wie folgt: Im Jahre 1893 waren in Alt-Leipzig 37 425, im Jahre 1898 sind dagegen 39 825 Wahlberechtigte vorhanden. Die Zunahme beträgt also 2400 Wähler oder 6,4 Proc. In den angeschlossenen Vororten waren im Jahre 1893 41 124, gegenwärtig sind aber 50 231 Wahl berechtigte zu verzeichnen. Hier beträgt die Zunahme also 9107 Wähler oder über 22 Proc. Im Ganzen wird der Leipziger Landkreis, der schon 1893 rund 62 000 Wähler aus zuweisen hatte, im Jahre 1898 mehr als 70 000 Wähler haben. -g- Leipzig, 14. Juni. Herr vr. meck. Martin Ficker, erster Assistent am Hygieinischen Institut der Universität, hält Freitag, den 17. Juni, Nachmittags 6 Uhr im Augusteum rechts, zweites Obergeschoß, seine Probevorlesung über die Bedeutung der WachSthumS-Geschwindigkeit pathogener Keime. — Die Anmeldungen der Studirenden zur ärztlichen Vorprüfung in diesem Semester sind späte stens am 22. Juni in der UniversitatSkanzlei unter Ein reichung der erforderlichen Zeugnisse zu bewirken. Wer seine Anmeldung bewirkt hat, kurz vor Beginn der Prüfung aber wieder zurücktritt, geht der Hälfte der Prüfungsgebühren zu Gunsten der studentischen Krankenkasse verlustig. * Leipzig, 14. Juni. Die Fürstin Hermine von Schaumburg -Lippe traf heute Abend mit Gefolge und Dienerschaften hier ein und stieg im Hotel Hauffe ab. — Nach der in der vorliegenden Nummer enthaltenen vierten Quittung sind bis jetzt für Aussendung von Feriencolonien kränklicher schulpflichtiger Kinder unbemittelter Eltern 10 376 -4! eingegangen. Hoffentlich schreitet daS Sammelwerk rüstig fort, damit noch recht vielen der hilfsbedürftigen Kleinen die Wohlthat eine- so noth- wendigen Aufenthalts in einer Ferienkolonie zu Theil werden kann. * Leipzig, 14. Juni. Wie wir erfahren, steht der Rath gegenwärtig wegen des Verkaufs des der Stadtgemeinde gehörigen ehemaligen Ableman n'scheu Grundstückes, Ecke der Wiesen- und BiSmarckstraße, in Unterhandlungen, da sich mehrere Interessenten gefunden haben. * Leipzig, 14. Juni. Der Verein der VolkSschul- direct.oren Sachsens hält seine diesjährige Haupt versammlung nicht — wie bisher bestimmt — am 18. und 19. Juni, sondern erst am 30. September und 1. Oktober in Schwarzenberg ab. * Leipzig, 14. Juni. Dem Leipziger Palmengarten ist gestern die erste größere Geld scheukung in Höhe von 6000 überwiesen worden. — Als Gartendirector ist Herr Hofgärtnrr Hermann Doebner in Wien berufen worden. H Leipzig, 14. Juni. Seit Kurzem haben auf dem zwischen der Carl Tauchnitz- und Wächterstraße bezw. zwischen der Simson- und Wilhelm Seyfferthstraß« gelegen«», mit Bäumen und Strauchwerk bestandenen Areale die Arbeiten begonnen, um den Platz zu einem Schmuckplatz im vor nehmen Stile umzuwandeln. Zahlreiche Kräfte sind thätig, die Erdarbeiten zu beschleunigen und die Anlagen in un mittelbarer Nähe des Reichsgerichts noch in diesem Sommer so weit als möglich zu fördern. — Die Capelle des 179. Infanterieregiments ist von einem vierzehntägigen Engagement im Concerthaus zu Ham burg wieder hierher zurückgekehrt. Unter der Leitung ihres strebsamen Dirigenten Herrn Capellmeisters I. Kapitain hat die wackere Musikerschaar auf ihrer Reise schöne Erfolge erzielt, die gesammte Presse spendet ihr in Referaten aus nahmslos Beifall. „Herr Capellmeister Kapitain", so schreibt die „Hamburger Jllustrirte Zeitung" unter Anderm, „läßt eS sich besonders angelegen sein, jeder Geschmacksrichtung gerecht zu werden. Dies bewiesen schon die beiden Feiertags programme, die eine Auswahl der beliebtesten, am meisten begehrten Stücke enthielten. Das Orchester gehorchte dem schneidigen Dirigenten auf jeden Wink und ließ rücksichtlich der Technik und Sicherheit der einzelnen Instrumente, wie überhaupt an tadelloser Durchführung des Ganzen nichts zu wünschen übrig." * Leipzig, 14. Juni. Wie uns aus Wenigenjena telegraphirt wird, haben die Schützen Leipzigs beim ThüringerBuudesschießenvon drei gestifteten Fahnen bändern zwei errungen. — In der jüngsten Monatsversammlung des Vereins selbstständiger Leipziger Kaufleute und Fabrikanten zur Wahrung berechtigter In teressen wurde die Anregung zu einer Eingabe an das Justizministerium, die Einrichtungkauf männischer Schiedsgerichte betreffend, gegeben und nach kurzer Behandlung dieses Gegenstandes der Beschluß gefaßt, daß der Vorstand die weiteren Schritte zu einer er neuten Besprechung dieser wichtigen Frage unternehme. Auf eine von dem Vorstand an den hiesigen Rath gerichtete An frage, ob das Anbringen von Reclamefahnen außerhalb der Messen zulässig sei, ist der Bescheid gegeben worden, daß Fahnen und Flaggen den Stell- und Doppelfirmen gleich zu achten seien und deshalb auch bei den nicht in die Meßzeiten fallenden Ausverkäufen, Inventuren rc. nicht gegen die Ge bäudefluchtlinie hervortreten dürfen. — Wie wir erfahren, wird am 3. Juli in Chemnitz eine Versammlung stattfinden, die den Zweck hat, eine Vereinigung der sächsischen Lehrerinnen zur För derung ihrer idealen und praktischen Interessen herbeizuführen. Die Vorsitzende des EinberufungscomitSS ist Frl. Rosalie Büttner in Leipzig-GohliS, Lange Straße 70. — „Recht und Pflicht der Judcnmission" — daS ist das Thema des Vortrages, den der Secretair des Central- vereinS für Mission an Israel, Herr Pastor Anacker, heute Mittwoch Abend */r9 Uhr in der Monatsversammlung des HauSväterverbandeS der Nicolaigemeinde (3. Bezirk) halten wird. Gewiß ein zeitgemäßes Thema in einer Zeit, in der die Rassen- und Nationalitätenfrage eine große Rolle im öffentlichen Leben spielt und mancher in Ge fahr steht, den Befehl Christi darüber zu vergessen: „Gehet hin und lehret alle Völker" — und die erläuternde Be merkung des Apostels Paulus: „Die Juden vornehmlich und auch die Griechen". Wir machen deshalb auf diese MonatSversammlung deS HauSväterverbandeS besonders auf merksam; auch Gäste sind willkommen. An den Vortrag werden sich Mittheilungen auS dem Gemeindeleben anschließen. -i. Vierzig Damen der Damen-Turnabtheilung des Leipziger Turnvereins — Westvorstadt — unternahmen am vergangenen Sonntag unter dem Schutze mehrerer Herren des Turnraths und unter der Führung des Turnlehrers HanS Faber «inen Ausflug in der Form einer Turnfahrt nach Frohburg, Kohren, Gnandstein. Die Damen zeigten hierbei eine anerkennenS- werthe Ausdauer beim Marschiren und legten die nicht un bedeutende Strecke ohne sichtbare Anstrengung zurück. Während der Ruhepause» wurden außerdem noch turnerische Spiele auSgeführt. DaS Wetter ließ nichts zu wünschen übrig, so daß alle Theilnehmerinnen von dem gelungenen Verlauf der Fahrt hochbefriedigt waren. —r. Durch den Nachmittag- 2 Uhr 51 Min. von Hof nach Leiprig und Berlin verkehrenden D-Zug ist gestern zwischen Netzschkau und HerlaSgrün ein 4jähriges Kind überfahren worden. Näheres über das bedauerliche Vorkomm niß wurde noch nicht bekannt. I) Leipzig, 14. Juni. Beim Aufsteigen auf den Vorder perron eines im Gange befindlichen Motorwagens kam heute Nachmittag ein Hilfs bote zu Falle und trug eine so er hebliche Verletzung am linken Unterschenkel davon, daß er inS Krankenhaus geschafft werden mußte. -ff Der Arbeiter Gustav H. auS Eutritzsch stürzte auf einem Neubau in Gohlis von einer Leiter und erlitt eine ganz erhebliche Beckenverlrtzung, so daß man ihn mittels Krankenwagens nach dem städtischen Krankenhaus St. Jacob bringen mutzte. — Wegen einer linksseitigen Futzverletzung fand der Schlosser Felix S. Auf nahme im Krankenhaus. Derselbe war in der Jojefstratze zu Lindenau gefallen. — Beim Einfahren von Heu stürzte rin 57 jähriger Oekonom auS Neuwallwitz vom Wagen und erlitt eine Armvrrletzung. Zu seiner Heilung mutzte er sich nach dem hiesigen städtischen Krankenhaufe begeben. — Der Buffetier Heinrich D. von hier kam auf einem AuSfluge zu Rade in Eolditz so unglücklich zu Falle, dah er sich einen rechtsseitigen Oberschenkelbruch zuzog. Der Verletzte wurde zunächst nach seiner Wohnung in Leipzig, später aber mit dem Krankenwagen nach dem Krankenhaus« St. Jacob ge bracht. — Der 26 Jahre alte Handarbeiter Ernst M. fiel in der Ziegelei zu Stahmeln von einer Lowry und erlitt autzer einer schweren Quetschung der linken Seite einen linkSseitigenBruchdeS Oberschenkels. DerVerletzte mutzte mittel- Krankenwagens nachdem Krankenhaus St. Jacob in Leipzig geschafft werden. — Der 11 Jahre alte Knabe eines Bäckergesellen trat sich Glasscherben in den rechten Fuß und zog sich dadurch eine so erhebliche Verletzung zu, datz inan ihn nach Anlegung eines Nothverbandr» nach dem städtischen Krankenhause bringen mußte. — Einen Schl agans all erlitt rin in der Moltkestrotze wohnhafter 66 Jahre alter Privatmann. Derselbe muhte ebenfalls mittel» Krankenwagen» dem Krankenhaus St. Jacob zugeführt werden. — Al» geheilt konnte der Kürschner lehrling Franz Otto Martin aus dem städtischen Krankenhause St. Jacob entlassen werden. Derselbe hatte am 29. März d. I. dadurch schwere und ausgedehnt« Brandwunden am ganzen Körper davongetragen, datz er in einer Rauchwaarenzurichterei zu Lindenau infolge ExplodirenS einer Trommel, in welcher mit Benzin getränkte Felle sich befanden, von dem Inhalt begossen wurde. Der Aermste wurde in hoffnungslosem Zustande nach dem städtischen Krankenhaus« mittel» Krankenwagen« tran»portirt. Der bei der- lelbrn Gelegenheit mit verletzte Arbeiter Friedrich Horn konnte schon am 4. d. Mt«. aa« dem Krankenhaus», und zwar rbrufall« geheilt, entlassen w«rd«a. I'. Mittweida, 13. Juni. Tödtlich verunglückt ist in vergangener Nacht im benachbarten Erlau der frühere Pferdehändler, jetzige Privatmann Jähser daselbst. Jähser verließ in Begleitung eines dortigen Einwohners Nachts gegen 12 Uhr den Kühnrich'schen Gasthof und stieß auf der Land- straße mit einem Radfahrer zusammen. Beide kamen zum Sturze. Während aber der Radfahrer schnell wieder auf war und davonfuhr, hatte Jähser durch den Sturz einen Schädelbruch erlitten, der Nachts gegen 3 Uhr den Tod herbeisührte. Den Radfahrer soll ein Verschulden nicht treffen. * Chemnitz, 13. Juni. Die städtischen Collegien haben be schlossen, dem Staate zur eventuellen Errichtung einer Frauenklinik in Chemnitz einen Bauplatz unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. — Die zweite Sitzungsperiode deS hiesigen Schwurgerichts beginnt Montag, den 20. Juni. Sie wird voraussichtlich eine Woche andauern. Den Vorsitz führt Herr LandgericbtSdirector Schräg. — Die Bürger meister, Gemeindevorstänve und andere Vertreter der Ge meinden der Chemnitzer und der Flöhaer AmtShauptmann- schaft versammeln sich am Freitag in Licht en Walde zu einem freundschaftlichen Beisammensein. — Heute vor 202 Jahren ist in Cbemnitz das erstePostamt errichtet worden. — Heute Vormittag hat sich ein junger Arbeiter in der Maschinenfabrik von Escher den ganzen Körper so verbrüht, daß er schwer verletzt inS Krankenhaus übergeführt werden mußte. Beim Oeffnen deS Hauptventils am Kessel explodirte plötzlich das Rohr. Ob ein zu rasches Ausdrehen oder ein Defekt die Ursache dazu gewesen ist, hat mau noch nicht festgestellt. * Chemnitz, 14. Juni. DaS Polizeiamt giebt mit Rück sicht auf mehrere jüngst vorgekommene Verunglückungen beim Fensterputzen bekannt, baß das Putzen der nach der Straße gelegenen Fenster nicht in der Weise erfolgen darf, daß für die damit beschäftigte Person eine Gefahr des Herunter- fallenS erwächst oder daß die Sittlichkeit verletzt wird. — Ein junger Arbeiter, der sich gestern Vormittag in der Escher'schen Fabrik mit heißem Dampf am ganzen Körper verbrüht hatte, ist Nachmittag im Krankenhause verstorben. — Chemnitz, 13. Juni. Gestern Vormittag in der 10. Stunde stürzte wiederum — in kurzer Zeit der dritte Fall — beim Fensterputzen ein 15jährigeS Dienst mädchen auS dem 1. Stock eines Hauses an der Wiesen straße in den gepflasterten Hofraum. Die BedauernSwerthe, welcbe besinnungslos liegen blieb, hatte eine schwere Gehirn erschütterung erlitten und wurde mittels Krankenwagens nach dem Krankenhause überführt. tr. Crimmitschau, 14. Juni. Im Vorort LeitelShaln brannte heute früh gegen >/,5 Uhr die dreistöckige Buckskin fabrik der Firma Schröder vollständig nieder. Die Thätigkeit der Feuerwehr mußte sich darauf beschränken, die in der Nähe stehenden Wohngebäude zu halten, was auch gelang. Als Entstehungsursache deS mächtigen FeuerS wird Selbstentzündung der lagernden Wolle angenommen. * Wervau, 14. Juni. Ein gefährlicher Messerheld wurde gestern Vormittag durch die hiesige Polizei festgenommen. Derselbe hatte Sonntag Nacht mit einem mit seiner Ehefrau ruhig seines Weges gehenden, hier wohnhaften Friseur unge rechtfertigter Weise Streit gesucht und tbätlich angegriffen, wobei er sich schließlich seines Taschenmessers bediente und dem Friseur fünf Stiche am Kopf und einen am Arm beibrachte. Als der Verletzte, den der rohe Mensch übrigens noch in die Pleiße zu werfen versuchte, besinnungslos liegen blieb, ergriff der Messerheld die Flucht, wurde aber von mehreren Personen, die auf das Hilfegeschrei der Frau herbei eilten, festgehalten und schließlich in Sicherheit gebracht. Eine der zur Hilfe geeilten Personen wurde ebenfalls durch zwei Stiche verletzt. Die Verletzungen des Friseurs sind lebens gefährlich. — In Buchholz findet am Sonntag, 19. Juni, ein großes Waldfest statt, dessen Arrangement so einzig dastrht, daß eS verdient, auf dasselbe auch weitere Kreise aufmerksam zu machen. DaS letzte Waldfest wurde vor vier Jahren ab gehalten. Die ganze Bürgerschaft der schön gelegenen Stadt Buchholz betheiligt sich an dem Feste durch unentgeltliche opferbereite Mitarbeit an den mannigfachen Veranstaltungen, die dabei geboten werden. In langem Zuge begeben sich die bisher regelmäßig erschienenen vielen auswärtigen Besucher und die Einwohnerschaft am Sonntag Nachmittag 2'/, Ubr vom Marktplatz nach dem Communwald, wo sich alsbald ein recht lustiges Leben entfaltet. Ein dabei etwa erzielter Reingewinn aus den Einnahmen der Sehenswürdigkeiten fließt den Zwecken des Verschönerungsvereins (Erzgebirgs zweigverein) zu, unter dessen Oberleitung die umfänglichen Vorbereitungen getroffen werden. — Pausa, 13. Juni. Sonntag, den 19. d. Mts., findet hier eine Zusammenkunft früherer hiesiger Ein wohner statt, die vor kürzerer over längerer Zeit, sei es durch äußere Umstände veranlaßt oder auch nur ihrem Wander trieb folgend, ibrer Vaterstadt den Rücken kehrten, fick eine neue Heimath zu suchen. Manche derselben verließen Pausa schon vor 30 bis 40 Jahren, ohne Gelegenheit zu haben, die Statte ihrer Geburt einmal aufsuchen zu können. Der Ge danke dieser Versammlung ist von Meerane ausgegangen. Außerdem liegen Anmeldungen vor aus Plauen i. V., Gößnitz, Schmölln, Glauchau, Chemnitz, Zeulenroda, Greiz, Gera. Die Zahl der Theilnehmer wirv etwa 200 betragen. Hier wird ein feierlicher Empfang vorbereitet, d«m sich verschiedene Festlichkeiten anschließen. * Zwickau, 14. Juni. Im Nachbarorte Mülfen St. Niklas bat sich eine 49 Jahre alte WeberSehefrau in folge Kränklichkeit am Webstuhle erhängt. —Die hiesigen Holzarbeiter wollen ebenfalls wieder in eine Lohn bewegung «intreten. Sie beschlossen vorgestern, 10 Proccnt Lohnerhöhung und 50 Procent Lobnzuschlag bei Ueberstunden, 15 Minimal-Wochenlohn, Verkürzung der Arbeitszeit rc. zu fordern. — Gestern fanden hier zwei LffentlicbeBerg- arbeiterversammlungen statt. Es streiken zunächst nur Förderleute de- Erzzebiraischen Steinkohlenbauvereios. Sie verlangten vom 11. d. M. ab 10 Procent Lohnerhöhung, 50 Procent Lobnzuschlag bei UeberschiLten, mindestens 90 Ausbeute auf Gedinge und Schichtlohn, zehnstündige Arbeitszeit, Verzicht aus Maßregelung der Ausständigen. Die Werksverwaltung lehnte diese Forderungen bezw. Verhandlung mit den Streikenden zunächst ab, da diese bei dem Werke nicht mehr in Arbeit stehen. In den beiden gestrigen Versamm lungen beschlossen die Häuer und Tagearbeiter LeS genannten Werke», sich mit den Förderleuten solidarisch zu erklären, der«» Forderungen zu den ihrigen zu machen, durch
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)