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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980622025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898062202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898062202
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-06
- Tag 1898-06-22
-
Monat
1898-06
-
Jahr
1898
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4768 volkswirtschaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes. verantwortlicher Redacteur C. G. Laue in Leipzig. — Ja Vertretung: Georg Hiller in Leipzig. Telegramme. * Berlin, 22. Juni. Die „Nat.-Ztg." erfährt aus Wien: Di» Meldung, Laß die Berliner Reise des Direktors Mauthner von der Creditanstalt sich auf die Gründung einer chemischen Fabrik- Aktien-Gesellschaft bezogen habe, wird als falsch erklärt. * Madrid, 22. Juni. Das amtliche Bialt veröffentlicht eine Verfügung über die Bezahlung der äußeren Schuld in fremder Münze. Der erste Artikel derselben besagt, daß die auswärtigen Inhaber aufgefordert werden, ihr Eigenihumsrecht geltend zu machen, und weist sie aus den Schaden hin, den sie im Unterlassungsfälle erleiden könnten. In einem weiteren Artikel wird die Frist für die Ueberrrichnng der Wertpapiere aus die Zeit vom Datum des Erscheinens des Blattes bis zum 30. d. M. festgesetzt. Vermischtes. * Dresden, 22. Juni. Kohlenbesörderung aus de» königlich sächsischen Staats bahnen in Tonnen zu 1000 während der Woche vom 12. Juni bis zum 18. Juni: Sächsische Steinkohlen aus dem Zwickauer Bezirke 31 423 t, aus dem Luqau- Oelsnitzer Bezirke 22 770 l und aus dem Dresdner Bezirke 6030 t, zusammen 60 223 t sächsische Steinkohlen gegen 62 717 t in der entsprechenden Woche des Vorjahres, schlesische Steinkohlen 85,06 t und Steinkohlen anderen Ursprunges 5676 t, Steinkohlen demnach im Ganzen 74 405 t, böhmische Braunkohlen 80029 t, altenburgische Braunkohlen 25:,69 t und Braunkohlen anderen Ursprunges 7814 t, Braunkohlen demnach im Ganzen 113 412 t. An Kohlen überhaupt wurden hiernach 187 817 t oder jeden Tag im Durchschnitt 26 831 t befördert, während sich die Gesammtbesörderuug an Kohlen in der entsprechenden Woche des Vorjahres aus 164 309 t, jeden Tag durchschnittlich aus 23 473 t gestellt hat. * TrcSöcn, 22. Juni. In der Woche vom 12. Juni bis zum 18. Juui wurden auf den sächsischen Staatsbahnen 80029t böhmische Braunkohlen befördert gegen 62535 t in der ent sprechenden Woche des Vorjahres (-f- 17 494 t), seit 2. Januar 1898 1918 883 t l-s- 31921 t). *— Tie Zi ttau - Reichenberger Eisenbahn-Gesell- schast, von deren 10891 650 Aktien 10617 450^ in sächsischem Staatsbesitz sind, beförderte im verflossenen Jahre 701872 Per- sonen (1896 : 674 286 Personen) und 403 735 750 lex (375 697 490). Die Gesammteinnahmen betrugen 920 204 die Gesammtausgaben 883 953 ./c, so daß sich ein Ueberschnß von nur 36 250 ergiebt. Der erhebliche Rückgang desselben findet seine Begründung in den außergewöhnlichen 1897er Ausgaben für neue Betriebsmittel (Lokomotiven und Tender), Elemeutarschüden durch Las Hochwasser (37 825 ^) rc. Die von der sächsischen und österreichischen Staats- regierung garantirte 4proc. Dividende auf die wenigen im Privat- besitz befindlichen 274 200 Aktien ist in gewohnter Weise Anfang dieses Jahres gezahlt worden. U Gera, 21. Juni, lieber die Betriebsergkbnisse der Geraer Straßenbahn, Actien-Gesellschaft, für das Jahr 1897 ist nach dem Geschäftsbericht Folgendes zu berichten. Die Einnahmen des Personenverkehrs haben sich gegen Las Vorjahr etwas vermindert. Die fortlaufenden Ausgaben sind dagegen in Folge der steigenden Ausgaben für Kohlenpreise, der vermehrten Unterhaltungskosten für Gleis und Pflaster, sür die Stromzusührungsanlage und den Wagen park und der höheren Löhne gestiegen. Die Betriebsergkbnisse dürften sich bei der demnächst zu erwartenden größeren Pünktlichkeit des Wagenverkehrs in Folge dcs Ausbaues des zweiten Gleises und der erhofften Beseitigung der Eisenbahn - Niveau - Kreuzungen günstig entwickeln. Die Ergebnisse aus der Abgabe von elektrischer Energie zu Kraft- und Lichtanlagen waren im verflossenen Jahre günstiger und werden bei dem wachsenden Bedarf voraussichtlich sich im laufenden Jahre weiter steigern. Auch der Güterverkehr zeigte einen Aufschwung gegen das Vor- jahr. Das Speditionsgeschäft hatte in den ersten acht Monate» erheblich unter der gedrückten Lage deS Geschäftes der hiesigen Textilindustrie zu leiden, in den letzten vier Monaten nahm bas Geschäft einen lebhaften Charakter an, so daß das Ergebniß wenig hinter dem des Vorjahres zurückblieb. Anfang des Jahres 1898 ist Herr Direktor Kanold von der Betriebsleitung zurückgetreten und an seine Stelle Herr Regierungsbaumeister Günther getreten. Da» Gewinn- und Verlustkonto schließt mit 239133,30 ab und setzt sich aus folgenden Positionen» zusammen. Vortrag aus dem Jahre 1896 9985,06 PersonenvcrkehrS- einnahme 116 297,27 ^l, Lichtbetrieb 63 459,07 Elektricitäts- zählermiethe 4109,50 Locomotivbetriebconto 17 830,80 Agio- conto 856,06 ^l, Jnstallationsconto 5380,80 Conto pro diverse Einnahmen 2612,56 und Ueberschuß der Spcditions-Abtheilung 18 642,10 An eine Dividende sür die Actionaire ist unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht zu denken. Nach Abzug der Zinsen sür die Anleihe und reichlichen Zurückstellungen und Stär kung des Erneuerungssonds hat die in Berlin abgehaltene Ge- neral-Versammlung die Vertheilung des Ucberschusses von 6061,52 Mark wie folgt beschlossen. 5 Proc. in den gesetzlichen Reserve. 'ondS 303,08 '/. Proc. des Aktienkapitals von 1200000 .Xi zuzüglich 4 Proc. von getilgten 21 000 .Xi zur Amortisation nach 3 36e deS Statuts 4840 ^i und 918,44 bleibeu für neue Rechnung. * Berlin, 21. "Juni. Die heutigen Verhandlungen der Mit glieder des KalisyndicatS haben eine Klärung gebracht, so oaß man wohl annehmen darf, daß die Verlängerung zu Stande kommen wird. Noch nicht zugeftimmt hat da- anhaltische Wert. Nachdem aber das preußische fiskalische Werk sich bereit erklärte, von seinen Vetheiligungsquoten Kleinigkeiten an das anhaltische Werk adzugeben, haben sich die Vertreter des letzteren an ihre Re gierung gewendet und um weitere Verhaltungsmaßregeln gebeten. Die Entscheidung von Wilhelmshall und Hedwigsburg unterliegt noch den Beschlüßen der betreffenden General-Versammlungen, doch werden die Vertreter des ersteren Werkes die Annahme des Syn- dicatsvertrages empfehlen. Von den drei Vertretern von Hed wigsburg find zwei für Annahme, während einer eine höhere Be theiligungsquote dieses Werkes durchsetzen möchte. Während der gegenwärtige Vertrag di« Förderung unter die Werke vertheilt, wird in dem neuen Vertrage di« Betheiligung am Absätze von reinem Kali die Basis bilden. Der n«ue Vertrag soll aus drei Jahre bis Ende 1901 festgelegt werden, erfolgt aber bis 31. Juni 1S0I kein« Kündigung, so tritt eine Verlängerung «in, und zwar jedes Mal um ein Jahr mit halbjähriger Kündigung. Als eine Er rungenschaft des neuen Vertrages darf man es bezeichnen, daß der deutschen Landwirthschast auch concentrirte Düngesalze bis 80 Proc. Chlorialium zu sehr billigem Preise zur Verfügung gestellt werden können. Morgen findet eine Schlußsitzung statt. (M. Z.) *— Consulat«. Dem zum brasilianischen Bice-Consul in Frankfurt a. M. ernannten bisherigen dortigen brasilianischen Handelsagenten Heinrich M appes ist das Exequatur namens Les Reichs ertheilt worden. Zs Amtlicher Nachweisung zufolge giebt eS im Jahre 1898 im deutschen Reiche 403 Zuckerfabriken mit Nübenverarbeitung gegen 402 im Jahre 1897. Davon entfallen 312 auf Preußen, 32 auf Braunschweig, 25 auf Anhalt, 12 auf Mecklenburg. Die eine neue Fabrik ist in Hessen errichtet. Für diese Fabriken sind im Jahre 1898 iiiSgesammt 426 641 da mit Rüben bepflanzt worden gegenüber 436 993 da im Jahre 1897. Die Rübenanbaufläche hat sich demnach im laufenden Jahre gegenüber dem Vorjahre um mehr als 10000 du verringert. Die Einschränkung erstreckt sich ziemlich gleichmäßig auf die hauptsächlich an der Rübenproduction betheiligten Staaten. In Preußen sind 338532 d» gegen 346 858 im Jahre 1897 mit Rüben bepflanzt. S Noch den statistischen Ermittelungen des „Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller" belief sich die Roheisen« Produktion des deutschen Reichs («inichl. Luxemburgs) im Monat Mai 1898 auf 610 553 t; darunter Puddelroheisen und Spiegelcisen 129 583 t, Bessemerroheisen 47166 t, ThomaSroheisen 331 805 t, Gießereiroheisen 101 999 t. Die Production im April 1898 betrug 583418 1, im Mai 1897 579 613 t. Vom 1. Januar bis 31. Mai 1898 wurden producirt 3003496t gegen 2 799 512 t im gleichen Zeitraum deS Vorjahre». *— Deutsch-Ost afrikanische Gesellschaft zn Berlin. Dem Geschäftsbericht über das Jahr 1897 ist zu ent nehmen: Im Jahre 1897 haben unsere Unternehmungen im All gemeinen befriedigende Fortschritt« gemacht. Nach wie vor ist die Entwickelung unserer Gesellsck-aft in erster Linie von den Erfolgen der Plantagenthätigkeit abhängig. Die Ausdehnung der landwirth- schaftlichen Betriebe Deutsch-Ostasrikas ist die Grundlage sür die Erhöhung der Fähigkeit des Landes zur Waaren-Aufnahme und für die Steigerung seines WirthschastslebenS im Allgemeinen, und fo dürfen wir hoffen, mit dem glücklichen Voranschreiten des Plan- ragenwesens auch in unseren sonstigen mannigfachen Arbeitszweigen zu wachsenden Resultaten zu gelangen. Die aus dem Handat- Hochlande befindlichen, im Jahre 1896 unter einheitlich« Leitung vereinigten und mit dem Gesammtnamen Union belegten Pflan zungen von Colle» »r»dic» find im Jahre 1897 nach innen und außen weiter ausgestattct worden. Schwächere Bestände wurden entfernt und durch jüngere Kulturen ersetzt, die Vorrichtungen für die Behandlung der geernteten Productes wurden ausgedehnt und es wurden die um tzerue südwestlich der Union gelegenen Hohen, wo vor Jahren vorzeitig ein« kleine Anlage geschaffen war, nunmehr in die Wirthschaftsthätigkeit der Union einbezogen. Jni Januar 1898 hat der Pflanzer van Vloten, zu diesem Zwecke auf Java sür uns engagirt, die Oberleitung der Union angetrcten. Das Gesammibild der Pflanzung ist ein erfreuliches. Auf der Eocosnußplantagc Muoa ist das WachLthum der Palmen im Jahre 1897 ini Allgemeinen nach Wunsch gewesen, indessen ist ein Theil der Kulturen von der ganz außergewöhnlich langen Dürre, welche zu Ende 1897 und die ersten Monate des Jahres 1898 hindurch ge herrscht hat, immerhin mitgenommen worden. In Äikogwe hat die Sisal-Cultur eine stattliche Ausdehnung z» gewinnen vermocht. Ter Stand der Pflanzen ist vortrefflich, Proben des ProducteS haben bei der interesfirten Industrie ausgezeichnete Beurtheilung gefunden und lebhafte Aufmerksamkeit wachgerufen, und man ist zn der Hoffnung verführt, daß für die tieferen Zonen Dcutsch- OstafrikaS die Sisal-Anpflanzung von weitgehender Bedeutung sein werde. Tie Entwickelung der Liberia-Kafseeplanlage Mwera hat unseren Erwartungen bisher voll entsprochen, von ihrer Er weiterung soll jedoch abgesehen werden, lieber den Handels betrieb sagt der Bericht u. A.: Ter Waarenbedarf Teutsch- Ostasrikas ist im Berichtsjahre, da sie Eingeborenen, Tank guten Ausfall» ihrer Ernten, kaufkräftiger waren, ein größerer gewesen. Ans der anderen Seite war sür die von den Eingeborene» ge lieferten Produkte, insbesondere Kautschuk und Wachs, auf dem europäischen Markte recht befriedigende Nachfrage vorhanden. In den Abschlüssen unserer Faktoreien kommen diese Verhältnisse durch die gestiegenen Gewinnbeträge zum Ausdruck. Auch aus dem Zanzibar-Markte haben wir, mehr und mehr ins Geschäft kommend, niit höherem Nutzen gearbeitet. Ter Handelsverkehr ans Mada gaskar hat sich im Jahre 1897 von den im vorigen Geschäftsberichte geschilderten Beschwerden frei zu machen gewußt, und so weist die Bilanz unserer dortigen Anstalten wieder einen — wenn auch be scheidenen — Gewinn auf. In den Verhältnissen der von uns geschaffenen Usambara-Eisenbahn (Tanga - Muhesa) ist eine Aenderung leider nicht eingetreten. Nachdem unsere Fähigkeit zur Vorschubleistung erschöpft war, ist die kaiserliche Regierung helfend eingetreten; ihre Monatssubvention von 6000 Mark hält bas Unternehmen aufrecht. Inzwischen macht sich die Nothwendig- kcit der Verlängerung der Strecke über Muhesa nach Korogwe von Tag zu Tag fühlbarer. Es steht zu hoffen, daß die kaiserliche Regierung dicHerhalb den gesetzgebenden Organen des Reiches alsbald Vorschläge machen wird. Der Betrieb des Dampfers „Safari" ist in Folge der durch das fortgesetzte Austreten der Pest in Bombay herbeigeführten Verkehrslähmung, sowie in Folge des durch Con- currenzuntcrbietungen geförderten Rückganges der Frachtsätze zwischen Bombay und Ostafrika im Berichtsjahre abermals nicht lohnend gewesen: selbst normale Abschreibungen sind nicht verdient worden. Der Reingewinn von 201 698 Mark, mit welchem bas Gewinn- und Verlustconto abschließt, soll wie folgt verwendet werden: Zur ordentlichen Rücklage 14 859 Mark, zum Delcredere- Eonto 1 20 000 Mark, zur Brandschadenrücklage 50 000 Mark, 5 Proc. Dividende 56 250 Mark, Vortrag aus neue Rechnung 60 589 Mark. *— Haasenstein L Vogler, Aktiengesellschaft. Nach dem Geschäftsbericht von 1897 ist der Umsatz gegen das Vorjahr erheblich gestiegen und mit ihm der Gewinn, der 151 049,06 beträgt. Nach Absetzung von 37 816,86 >4 sür Tantiemen an Direktion und Beamte, 11 100,40 ^ll sür den NussichtSratb sind von dem Reingewinn in Höhe von 102131,80 50000 auf daS Geschäfts-Conto abgeschrieben, 5000 dein Pensions- und Hilfssonds-Conto sür Beamte überwiesen; 45 000 — 7'/» Proc. Dividende werden an die Actionaire vertheilt und 2131,80 .XL aus neue Rechnung vorgetragen. *— Berlin-Neuendorfer Actien-Spinnerei. Tie Ge- sellschast beruft eine außerordentliche General-Versammlung ein, aus deren Tagesordnung ein Antrag aus Veräußerung des Etablissements der Gesellschaft und ihres sonstigen Vermögens sowie Beschlußfassung über die Auslösung und Liquidation der Gesellschaft steht. Bekannt» lich war bereits früher eine Fusion mit der Norddeutschen Woll- kämmerei in Anregung gebracht, von der General-Versammlung dieser Gesellschaft indeß abgelehnt worden. LH W e rs ch en - Weißenfelser Braunkohlen-Aktien- Gesellschaft. In der am 21. d M. in Halle obgehaltenen General-Versammlung waren 16 Actionaire anwesend, die 1699 Stim men vertraten. Die Versammlung ertheilte der Verwaltung Ent- lastung und beschloß die Vertheilung einer Dividende von 18 Proc., die am I. August zahlbar ist. Tie nach dem Turnus ausscheidenden Mitglieder des Verwaltungsrathes, Herren Commerzienrath Steckne r und Geh. Oberfinanzrath Schweitzer, wurden wieder«, an Stelle des verstorbenen Kaufmanns Zickmantel wurde Herr Kaufmann Heyland-Weißenfels neugewählt. *— Harzer Werke. Wie man uns mittheilt, hat sich das Consortium, welches das Kalkwerk der Harzer Werke zu kaufen beabsichtigt, entschlossen, keine Aktien der neuen Gesellschaft als Theilzahlung abzugeben, sondern will de» Kaufpreis von 1200000 Mark ganz in Baar an die Harzer Werke entrichten. *— Tarisirung von Quarzit. Im Jahresberichte der Handelskammer zu Wiesbaden wird hervorgehoben, daß im Bereiche der königl. Eisenbahndirection Frankfurt a. M. Quarz schon jetzt nach einem noch billigeren Ausnahmetarif (5a) als dem Rohstofftarif befördert wird. Um den vielfach geäußerten Wünschen nach Ausnahme von Quarzit in den Rohstosslaris Rechnung zn tragen, würde cs sich also nur darum handeln, eine Bestimmung zu treffen, wonach unter Quarz auch Quarzit zu versteyen ist, um sür die Fabriken feuerfester Steine die gewünschte Frachterleichterung zu sichern. Eine derartige Bestimmung hält die genannte Kammer auch deshalb für zweckmäßig, weil Quarzit geringwerthiger ist als Quarz. Meistens hat eine Doppelladung Quarzit nur einen Werth von 40—50 Mark. Als Stationen, welche für den Versandt von Quarzit im Bezirk der königl. Eisenbahndirection in Frage kämen, find zu nennen die Stationen Ehrenbreitstein, Oestrich-Winkel, Butzbach (Hessen), als Empfangsstation kommt besonders Biebrich in Frage. Die Kammer richtete deshalb an die königl. Eisenbahn- direction zu Frankfurt a. M. die Bitte, zu bestimmen, daß unter die Güter des Ausnahmetariss 5a Quarzit ausgenommen und ferner dieser Ausnahmetarif aus den Verkehr der Stationen Ehren breitstein, Oestrich-Winkel, Butzbach mit Biebrich ausgedehnt wird. Von der königl. Eisenbahndirection Frankfurt wurde darauf die gleiche Tarisirung von Quarz und Quarzit zugesagt, was die In teressenten des Bezirks befriedigte. Die Aufnahme neuer Statio nen in den von der Hessischen Ludwigsbahn übernommenen Aus nahmetarif für Quarz konnte dagegen nicht erfolgen. *— Westfälisch -Anhaltische Sprengstoff- Actiengesellschaft zu Coswig in Anhalt. Dem Geschäftsbericht für das Jahr 1897 ist zu entnehmen, daß der Ge schäftsgang im Allgemeinen den Erwartungen, die von der Verwal tung gehegt wurden, entsprochen hat. Der Absatz der Fabrikate hat sich stetig gehoben. Bei Erzielung eines Gesammtrohgewinns von 296 079 Mark (im Vorjahre 312 288) verblieb nach 89 737 Mark (123 014) Abschreibungen und nach Abzug von 5 Proc. Zin sen für dir im lausenden Jahr für Neuanlagen bei den bisherigen Actionaire» in Höhe von 929 000 Mark ausgenommenen Schuld verschreibungen ein Reingewinn von 206 342 Mark (189 273) bei 2 Millionen Mark ausgegebener Actien. Es gelang daher, den aus den früheren Jahren noch vorhandenen Fehlbetrag von 205 779 Mark zu tilgen. Der Bericht spricht die Hoffnung aus, daß das Jahr 1898 im Wesentlichen die Vorbedingungen erfüllen werde, die erforderlich find, um für ein außerhalb jeden Verbandes stehende» Unternehmen Unabhängigkeit und ErtragSsähigkeit zu sichern. *— Rheinisch-westfälischer Eisenmarkt. Die Geschäftslage auf dem Walzeisenmarkt gewann auch in der ver flossenen Woche weiter an Regsamkeit. Es gingen «ine größere An zahl umfangreicher Aufträge in Etabeisen, Bandeisen, Schienen und Grobblechen rin, für die zumeist fernsichtige Liefertermine aus bedungen werden mußten, da die Werke noch auf Monate hinaus stark beschäftigt find. Die Grobblechwalzwerke find indeß weniger stark, wenn auch genügend, beschäftigt, während die Beschäftigung einzelner Feinblechwalzwerke trotz der unverkennbaren größeren Kauflust noch immer viel zu wünschen übrig läßt. Veränderungen im Walzdraht- und Drahtstiftengeschöst find diesmal nicht zu ver zeichnen. Die befriedigende Lage hält an. Nach Halbzeug besteht starte Nachfrage. Namentlich find Stahlknllppcl rege begehrt, so daß die Stahlwerke eine Erhöhung der Production haben eintreten losten können. Die Preise haben sich sowohl für Walzeisenfabrikate als Halbfabrikate in letzter Zeit mehr oder weniger befestigt. Be züglich des Roheisengeschäft» ist eine fortwährende Abnahme der Vorräthe in Folge vermehrten Verbrauch» wahrzunehmen, eine Thatsache, die zur weiteren Befestigung der Verbandkpreise beige tragen hat. Sehr rege ist die Nachfrage nach Puddelrohreisen, Bes- semereisen und Thomaseisen. Auch in Stahleisen und Gießereiroh ¬ eisen ist eine Steigerung des Verbrauchs unverkennbar. Der Roh- eisenabjatz der Hohofenwerke ohne eigenen Verbrauch ist allerdings weniger befriedigend, da die Bollwerke ihren Bedarf immer mehr selbst erzeugen. In Eisenerzen ist «ine rege Nachfrage vorhanden und die rheinisch-westfälischen Gruben stehen daher in flotter För derung. Die Preise sür Roherze find unverändert. Von den Ma schinenfabriken, namentlich denjenigen, die Bergwerksmaschinen fer tigen, ist eine sehr rege Beschäftigung zu melden. Einzelne der selben arbeiten mit Anspannung aller Kräfte. Letzteres gilt auch von den Bahnwagensabriken. Den Eisengießereien, deren Specia- lität gußeiserne Röhren und Ringe sür Schachtbekleidungen bilden, fehlt es gleichfalls nicht an lohnenden Aufträgen. Die Werke für Eijenconstructionen (Brücken, Schachtgerüste u. s. w.) haben meistens Mühe, die ihnen überwiesenen zahlreichen Aufträge rechtzeitig fer tig zu stellen. Die Aussichten für die nächste Zukunft sind für die ganze Eisen- uns Stahlindustrie durchweg als recht günstig zu be zeichnen. (Vost. Ztg.) *— Anleihe der Stadt Bielefeld. Der Stadt Bielefeld wurde die Genehmigung zur Ausgabe einer Anleihe von 6 579 000 Mark ertheilt. Dieselbe ist je nach der Lage des Geldmarktes bei der Begebung mit 4 Proc., 3'/- Proc. oder 3 Proc. zu verzinsen. *— KünigSborn, Actien-Gesellschaft für Bergbau-, Salinen- und Soolbad-Betrieb. Die Abrechnung für den Monat Mai schließt mit einem Ueberschuß von 81057,22 Das Plus beträgt gegen April d. I. 5893,51 und gegen Mai v. I. 17 220,08 .eil Der Gesammtiiberschuß bis Ende Mai beträgt 438 281,88 gegen 353393,46 sür die gleiche Periode des Vorjahres; daS Gesammlplus bis dahin also 84 888,42 *— Oldenburgische Spar- und Leihbank. Vom 1. Juli dieses Jahres ab wird die Bank Niederlassungen in Oldenburg, Brake, Delmenhorst, Jever, Varel und Wilhelmshaven haben. *— Zur Beseitigung des Wagenmangels in Ober schlesien sind seit dem 16. ds. Mts. auf allen Strecken dieselben Bedarsszügr eingelegt worden, die säst nur im Herbst und Winter bei deni stärksten Verkehr abgelassen werden. Man verhindert dadurch die sonst kaum zu vermeidenden längeren Aufenthalte der Wagen aus den Unterwegstationen. Auch sonst sind umfassende Maßnahmen zur Beschleunigung Les Wagenumlauss angeordnet worden. Wenn nun noch die Zufuhr nach dem oberschlesischen und den« Ruhrrevier seitens Les Central-Wagenamtes in Magdeburg gleichmäßig geregelt wird, so ist zu erwarten, daß die gegenwärtige, sehr unzeitgemäße Calamität des Kohlenwagenmangels verschwindet. - Vom oberschlesischen Steinkohlenmarkt. Die gün stigen Nbsatzverhältnisie, welche seit längerer Zeit herrschen, konnten sich in den letzten 14 Tagen voll und ganz behaupten. Die kleinsten Sorten wurden, wie bisher, vollständig von den oberschlesischen Hütten werken absorbirt und der Eisenbahnversandt erhielt sich dauernd auf einer Höhe, die man in anderen Jahren im Juni nicht gewohnt war. In Folge dessen war es leicht möglich, fast die gesammte Förderung glatt abzusetzen und die Bestände erfuhren keine Zunahme. Wenn iu Folge dcs Wagenmangels an mehreren Tagen gestürzt werden mußte, jo konnten diese Mengen auch wieder von den Halden größtentheils verladen werden. Abgesehen davon, daß der inländische Verbrauch ein recht bedeutender ist und in Folge des diesjährigen günstigen Wasserstandes die Schiffsladungen umfangreiche sind, hat der Absatz nach dem Auslande eine starke Zunahine erfahren. Wenngleich die Steigerung des Verkehrs nach Russisch-Polen sich allmählich nahezu verdoppelt, spielen diese Bezüge doch nicht die Rolle sür den ober schlesischen Markt, wie diejenigen nach Oesterreich-Ungarn, die in diesem Jahre eine Vermehrung von etwa 12 Proc. gegenüber 1897 auswcisen. Tie Ermäßigung der Tarife »ach Pommern und Preußen macht sich andauernd in vortheilhaftester Weise bemerkbar. Die Einfuhr Englands in die deutschen Häsen ist zwar noch erheblich geringer wie im Vorjahre, weist aber in der letzten Zeit bereits wieder eine bemerkenswerthe Steigerung auf gegen März und April. Die stetige Besserung der Absatzverhältnisse nach weitere» Relationen giebt allerdings den oberschlesischen Großconjumenten zu bitteren Klagen über die Vertheuerung der Kohlen Veranlassung. Im Uebrigen ist der Geschäftsgang ein hochbcfriedigenLcr, be sonders wenn man berücksichtigt, Laß neben dem vorzüg lichen Absatz die Preise erheblich bessere sind. Die anhaltend glänzende Lage, zu einer Aenderung derselben liegen keinerlei An- Zeichen vor, bewirkt nun einen bedeutenden Aufschwung der Berg werksanlagen. — Die Nachfrage nach Co als bleibt anhaltend so stark, daß die gesammte Production glatt abgesetzt wird und keinerlei Bestände vorhanden sind. Die Preise sind fest und gestalten den Betrieb der Coaksanstalten recht rentabel. Kleincoaks und Cinder sind auch nicht zu haben. Steinkohlentheer liegt fest und wird etwas höher bezahlt. Benzol ist dagegen auf einem so tiefen Standpunkt angekommen, daß die Gewinnnng nicht mehr nutz bringend sein kann. Mit dem Steigen des Bedarfs im Herbst in Folge größeren Verbrauchs der Gasanstalten ist erst eine Besserung der Preise zu erwarten. Schweselsaurcs Ammoniak ist unver ändert in der Preislage 9,70—9,80 pro 50 lcx frei Productions- stätte, die Umsätze sind gering und wird die frische Production für die Herbstvcrladnngen aufgestapelt. (Bresl. Ztg.) Z Der Jahresbericht der Vorsteher der Stettiner Kauf mannschaft über Stettins Handel, Industrie und Schifffahrt im Jahre 1897 bespricht im allgemeinen Theile die Kündigung des Meistbegünstigungsvertrages seitens Englands und macht daraus ausmerkiam, daß der bestehende englisch-deutsche Ver trag kein reiner Meistbegiinstigungsvertrag ist, sonder» die Tarif autonomie der Vertragsstaaten durch die beiderseitige Verpflichtung bindet, die Ausfuhr von Steinkohlen weder zu verbieten, noch mit einer Abgabe zu belegen. Zu der Annahme, daß ein weiter gehender Tarifvertrag zu Stande kommen könne, liegt nach Ansicht der Vorsteher der Kaufmannschaft wenig Grund vor. Von deutschen Erzeugnissen sind in Großbritannien nur Tabak, Cichorie, Wein, Bier und Spirituosen zollpflichtig, die Zölle sind reine Finanzzülle mit scheinbarer Ausnahme des Betrages von 4 Pence per Gallon Spirituosen, der zur Deckung der Kosten der Steurrcontrole dient. Wenn auch Compensationsobjecte sür deutsche Tarifzugtständnisse ausfindig gemacht würden, dürste zu letzteren wenig Neigung in den Kreisen der Eisen- und Textil- industrie vorhanden sein. Süddeutsche Baumwollspinner verlangen sogar, daß man England ansinne, in die Ausschließung der Meistbegünstigung seiner Garne zu willigen. Wenn es als Gegengefälligkeit die Erlaubniß znr differentiellen Behänd- lung des deutschen Zuckers beanspruchen wollte, würde dies den süddeutschen Baumwollspinnern kein Schmerzgefühl verursachen. Um so mehr aber liegt es im Interesse des deutschen Handels und der deutschen Producenten, daß möglichst bald ein definitiver Ver trag aus eine längere Reihe von Jahren die deutsche Einfuhr in England und die englische in Deutschland gegen Differentialzölle, und zwar auch gegen solche zu Gunsten und Lasten außer- europäisch - britischer Besitzungen, sicher stelle. Der Bericht weist daraus hin, daß Ostindien, Australien und Südafrika 1896 Maaren im Werthe von 326 Millionen Mark, darunter zollfreie Maaren sür 244 Millionen, direkt und für 93,5 Millionen Mark Wolle, Jute und Baumwolle über England und Belgien indirect nach Dentschland eingrsührt haben und bei Ein- sührung höherer Einfuhrzölle sür deutsche Maaren in jenen Gebieten, als für englische, eS Deutschland frei steht, ohne Befragung des Reichstags die Zölle für Rübsen, Reis und Weizen aus Ostindien um 100 Proc. zu erhöhen und für die zollfreien Artikel 20proc. Werthzölle einzuführen, die etwa 4 für Leinsamen, 14 ^l sür Baumwolle, 5 für Jute und 30 >ll resp. 33 sür Cap- und australische Wolle betragen würde». Die Sehnsucht der Agrarier nach Wollzöllen könnte dann selbst gegen den Willen deS Reichstags befriedigt werden. Wir wenig übrigens die britischen Colonien Ursache haben, sich über Deutschland zu beklagen, geht daraus her vor, daß 1896 in Deutschland die Gesammteinsuhr von Er zeugnissen der auswärtigen Besitzungen Englands nur rin Dreißigstel, in England allein der britisch-ostindische Thre rin Sechstel zu der Jahrrszolleinnahme brigrtragen hat. *— Verdingung von Eisenbahnbrdarf. Zu der Meldung, wonach die bayerische Stoatsbahnverwaltung einer belgischen Firma die Lieferung von 500 Güterwagen sür den Herbst übertragen hat, weil bayerische und anßerbayerische deutsche Firmen größere Aufträge mit kurzer Lieferfrist nicht hätten annehmen können, wird der „Köln. Ztg." von gut unterrichteter Seite mitgetheilt, daß die bäuerische Bahnverwaltung bei den preußischen Waggonfabriken überhaupt nicht angrfragt Hot. Auch wären die preußischen Fabriken recht wohl in der Lage gewesen, die nach Belgien vergebenen 500 Güterwagen bis zum Herbst zu liefern. Man hätte wohl er warten dürfen, daß vor der Vergebung dieser Lirsernng an das Ausland zunächst bei der deutschen Industrie lliusrage gehalten worden wäre. Allgemeine Rentenanstalt, Stuttgart. Dem Geschäftsberichte für 1897 ist zu entnehmen, daß im Lebens versicherungsgeschäft im Ganzen 1401 Anträge über 5,51 Millionen Mark Versicherungrsumme angenommen wurden; der reine Zuwach» beträgt 3,68 Millionen Mark (I89S 8,14 MiViönen Mckrk), tvödurch fich der Versicherungsstand auf 18 768 Policen mit 61,72 Millionen Mark erhöht. In der Rentenversicherung hat sich der Versicherungs stand von 1284 607 Mark auf 2 100 607 Mark jährliche Rente gesteigert, wozu 1,28 Millionen Mark (1,25) aufgeschobene Renten kommen. Der Stand der Capitalverficherung hat sich weiter von 9,04 Millionen Mark aus 8,72 Millionen Mark vermindert. Der Obligationenumlaus hat sich weiter von 14,50 Millionen Mark auf 10,08 Millionen Mark verringert, wovon 6,02 Millionen Mark (10,44) 4 proc. und 4,06 Millionen Mark (4,06) 3'/-Proc. Obligationen find. Di« Depositen betrugen bei Jahres schluß 9,95 Millionen Mark, davon 7,02 Millionen Mark mit Kündigungsfristen. Die Prämienreserve der Versicherung stieg von 41,54 Millionen Mark aus 43,72 Millionen Mark, die sonstigen Reserven enthalten 5 Millionen Mark. Die Prämieneinnahme in 1897 betrug 4,45 Millionen Mark (4,41), wozu 1,97 Millionen Mark (1,96) Zinsen treten, während dagegen für Renten, Schäden u. s. w. 3,30 Millionen (3,05) und für Agenturprovision und Verwaltungskosten 562 902 Mark (543 444) aufzuwenden waren. Der Reingewinn für 1897 wird mit 554 277 Mark (624 349) ausgewiesen. Die Verwaltung beantragt, den dividenden berechtigten Mitgliedern der Rentenversicherung auf «ine volle Mark Rente 2 Pf. Dividende auszuzahlen und den aufgeschobenen Renten, sowie den Eapitalversicherungen auf je 20 Mark Deckungs- capital 2 Pf. (beides wie im Vorjahre) als Dividende gutzuschreiben. Den bei Jahresschluß 1898 vorhandenen Mitgliedern der Lebens und Ileberlebens-Versicherung mit Ausschluß der im Jahre 1897 Eingetretenen soll «ine Dividende von 20 Proc. der Jahresprämie (wie im Vorjahre) gewährt werden. Den Serien 1 und 2 der 3'/-Proc. Obligationen wird eine Dividende von 5 Pf. (wie 1896) ans 100 Mark Capital per 31. December 1898 gutgoschrieben. * Wien, 21. Juni. In der gestrigen Sitzung des technischen Unterausschusses des D o n a u - M o l d a u - E m s can al-Aus- schusses wurde auf Antrag des Reichsrathsabgeordneten Kaftan einstimmig beschlossen, dem Aesammtausschusse vorzuschlagen, sofort ein genaues Project betreffs der Regulirung der Moldau von Bndweis bis Prag sür die behördliche Behandlung, ein Canalproject bis an die Donau bei Wien mit Anwendung von Schleußen und ein Project mit mechanischen Hebewerken ausarbeiten zu lassen und die Negierung zu ersuchen, zur Ausarbeitung obiger Projekte einen entsprechenden Beitrag zuzusichern. *— Das österreichische Petrolenm-Cartel. Die Verhandlungen über das Petroleum-Carte! sind noch nicht abgeschlossen. Wie verlautet, befaßt man fick in sbetheiligten Kreisen mit der IFrage, ob nicht, da der Plan der Etablirung eines Central.Verkaufsburcaus eudgiltig gescheitert ist, wenigstens ein Controlbureau zu errichten wäre, dem die Aufgabe zufiele, die Einhaltung der Cartelbestimmungen zu überwachen. Der Abschluß der Verhandlungen ist in Bälde zu gewärtigen. *— Vereinigte Schweizerbahnen. Befördert wurden 1897 4 880 620 Personen (Z- 108809), 25198 t Gepäck und Leichen (Z- 997), 213 776 Stück Thiere (- 66 170) und 1063 560 t (— 8132) Güter. Es erbrachten der Personenverkehr 4 256912 Frcs. (-i- 163 828), der Gepäck- und Leichenverkehr 426 534 Frcs. (-f-16 318), Thiere 239 156 Frcs. (-s- 712) und Güter 4673 719 FrcS. l-f- 97123). Der gesammte Ertrag bezifferte sich auf 9 596 323 Frcs. (Z- 277 983). Die Zunahme des Personenverkehrs ist weniger besonderen Umständen, als einem regeren Verkehr im Allgemeinen zu verdanken. Der kleine Zuwachs im Gepäckverkehr hängt mit der natürlichen Vermehrung deS Personenverkehrs zu sammen. Der Umstand, daß im Viehverkehr trotz eines Minder transportes eine Mehreinnahme resultirte, ist einerseits der Abnahme der Schastransporte im österreichisch-französischen Verkehr und anderer seits der Vermehrung des verhältuißmäßig mehr eintragenden Importes sowie der einheimischen Transporte von Großvieh zuzuschreiben. Die Einnahmevermehrung im Güterverkehr trotz der Abnahme des selben rührt zum größten Theile daher, daß im Berichtsjahr für rückständige Verkehrsabrechnungen weniger Rücklagen erforderlich waren als im Jahre 1896. Die Betriebsausgaben bezifferten sich aus 6 738 370 Frcs. (-s- 313 719 Frcs.). Zur Verfügung der Actio- nairc stehen 1502 287 Frcs., beantragt wird die Vertheilung von 21,25 Frcs. Dividende aus die Prioritätsaktien und von 16,25 Frcs. aus die Stammactien mit zusammen 1475 (XX) Frcs., so daß auf neue Rechnung bleiben 27 287 Frcs. *— Internationale Druckluft- und Elek« tricitäts-Gesellschast. Die Thätigkeit der Gesellschaft, an welcher bekanntlich die Discontogesellschast maßgebend brtheiligk ist, beschränkte fich auch im abgelaufenen Jahre auf die möglichste Förderung der Oompaxnie Uurisienne cke l'air comprimS, namentlich der Secteuranlagen derselben zur Erreichung höherer Betriebsüberschüssc. Aus einem Vergleiche des Geschäftsabschlustes der Pariser Gesellschaft mit dem des Vorjahres geht hervor, daß der Betriebs-Bruttogewinn, welcher im Betriebsjahre 1895/96 781022,35 Frcs. betrug, in dem folgenden um 539 548,15 Frcs. auf 1 320 570,50 Frcs. gestiegen ist. Die Verwaltung glaubt die Erwartung hegen zu können, daß bas Betriebsjahr 1897/98 einen Betriebsgewinn von ungefähr 1800 000 Frcs. bringen wird. Tie Zahl der installirten sechzehnkerzigen Lampen einschließlich der ab gegebenen motorischen Kraft — diese auf sechzehnkerzige Lampen reducirt — beläuft fich nahezu auf 140 000 gegenüber 94 500 am 1. März 1897. Eine stetige Besserung weist auch der Druchluftbe- trieb auf. Im Hinblick aus die bisherige Entwickelung hat die Gesellschaft fich entschlossen, der Compagnie Parisienne weitere Credite zum Ausbau des Sectcurs zu bewilligen, zumal ohne diese Erweiterung die Anlagen im Winter 1898/99 den gesteigerten An forderungen nicht mehr genügen würden. Die Hoffnung, daß die Pariser Stadtverwaltung fich über die von der Pariser Eelektrici- tätsgesellschast beantragte Concesfionsverlängerung im Laufe des Sommers 1897 entscheiden werde, hat fich leider bisher nicht ver wirklicht. Inzwischen wird mit der finanziellen Reconstruction der Compagnie Parisienne vorgcgangen werden, welche im Hinblick auf große Betheiligung der Berliner Gesellschaft nicht unbedeutende Opfer auferlegen wird. Vor Kurzem ist inBrüsseI eine Gesellschaft unter dem Namen „kückörution Inäustrielle 8elp;e pour kuvoriser 1'exportation ckes prockuits uationaux" gegründet worden, die sich daS Ziel gesteckt hat, den Export heimischer Producte zu fördern und zu entwickeln. Zu den Gründern gehören die ersten belgischen Industriellen und ist damit Gewähr für unbedingte Solidität und Vorzüg lichkeit des Unternehmens gegeben. Präsident des VerwaltungS- rathes ist Graf Adrien d'Oultremont, welcher einem der ältesten und angesekensten Geschlechter angehört. Die Gesellschaft verfolgt weiter den Zweck, auswärtige Exporteure über den günstig, sten Bezug belgischer Producte zu informiren, und werden deshalb Firmen, die mit Belgien arbeiten oder daselbst Verbindungen an- knüpsen wollen, veranlaßt, mit der oben genannten Gesellschaft in Verkehr zu treten. Interessenten wollen sich wenden nach Brüssel, 27 Avenue Marnix. *— Edelmetallbewegung in England. Dem Wochen- berichte der Londoner Firma Pixley and Abell vom 16. ds. Mts. ist zu entnehmen: Gold. Die Nachfrage für Japan ließ nach Abfahrt des P. L O. Dampfers nach und für Indien war auch weniger Nachfrage vorhanden. Mit der Ankunft des Cap-GoldeS am Montag ging der Preis auf 77 s 9'/, ä herunter, wurde seitdem aber wieder fester in Folge russischer Nachfrage, und der Markt schließt fest mit 77 s 10 ck. Die Bank erhielt während der Woche 364000 L, sie verkaufte 280 (XX) L, wovon 267 000 L in Ben bestanden. Exportirt wurden 102 000 L nach Bombay, 549000 L nach Japan, zusammen 651000 L. Jmportirt wurden von Australien 78 000 L, Südafrika 287 000 L, Chile 2500 L, zusammen 367 500 L. Silber. Mit dem Nachlassen der Nachfrage für Spanien fiel der Preis von 27'/, auf 26'/, ck, dann aber trat Indien als Käufer aus und auf Gerüchte von weiteren Erfordernissen sür Spanien zog der Markt leicht an. Er schließt mit 26"/,, ä nach 26'/, ck. Der indirekte Preis ist 69 Reis per lOO Tolahs. Exportirt wurden nach Bombay 9500 L, importirt von Chile 24 300 L, New York 127 000 L, zusammen 151 300 L. Mexikanische Dollars. ES sand rin gutes Geschäft in dieser Woche statt, der Prei» ist 26 ck. Export: 9500 L nach den Straits. *— Ein gigantischer Trust. Die „N. P. H.-Z." schreibt: „Die völlige Verschmelzung der Baumwollzwirn-Jndustrie hier zu Lande mit der in Großbritannien wird durch Transsert- rnng des Aktienbesitzes der „Willimantic Linen Co." in Hartford, Conn., an die „English Sewing Cotton Co.» bezw. die von dersel ben controlirte „American Thread Co.» eingeleitet und das hiesige Bankhaus I. L W. Seligmann L Co., in besten Händen die Finan- zirung des Planes liegt, dürfte bis znm 1. Juli d. I. di« Trans aktion erledigt haben. Tanach werden in kurzer Zeit auch die ThreadCo. von Holyoke, Mast., die William Clark Co. von Wefierly, R. I., die Glasgow Thread Co. von Worcester, Mast., die Kerr Thread Co. von Fall River, die Hadley Thread Co. von Holyoke, Mass., und die Barftow Thread Co. von Providence, R. I-, dem Zwirn-Trust einverleibt werden. Dir Baumwollzwirn-
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