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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189806198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18980619
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18980619
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-06
- Tag 1898-06-19
-
Monat
1898-06
-
Jahr
1898
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1898
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Unentgeltlicher Arbeitsnachweis für gediente Soldaten. Bereit» in den Jahren 1895 und 1896 hatten mehrere Bezirke und Vereine de» Königl. Sachs. Militair.B»reins.Bundes, vor Allem der Bezirk Leipzig, den Versuch gemacht, gedienten Soldaten, die ebne verschulden stellenlos geworden, und besonders den alljährlich iin Herbst nach vorwurfsfrei erfüllter Dienstpflicht zur Reserve ent- lassenen Mannschaften, unentgeltlich Arbeit zu vermitteln, um sie so vor Len sittlichen Gefahren einer längeren oder kürzeren Zeit der Arbeitslosigkeit zu bewahren. Diese Versuche waren von günstigem Erfolge begleitet: r» wurden im Ganzen 2500 Arbeitsuchende in Stellung gebracht. Um für den weiteren Ausbau des Unternehmen» Mittel zu gewinnen, wurde am 22. März 1897, dem 100. Geburt-tage deS ersten deutschen Kaiser», unter Zustimmung der hohen Protectoren des Bundes, Sr. Majestät de» König- und Sr. König!. Hoheit de- Prinzen Georg, eine Stiftung in- Leben gerufen, die mit Genehmigung Sr. Majestät des Kaiser-den Namen erhteltSachsensttftun g zum Gedächtniß Kaiser Wilhelm'- I-, da sich die unentgeltliche Arbeitsvermittelung al- eine Thätigkeit im Sinn« der Botschaft vom 17. November I88l darstellt. Damit war zugleich ein für Arbeitsuchende wie für Arbeitgeber leicht zu merkender Name für die Einrichtung gefunden. Für den schriftlichen Verkehr genügt jetzt, dank dem Entgegenkommen der obersten Postbehörde, dir Adresse „An die Sachsenstiftung" ohne Ortsangabe. Die kaiserl. Post anstalten im Königreiche Sachsen befördern laut Verfügung de- Reichspostamtes solche Zuschriften, sofern sich nicht am Einlieferung», orte selbst eine Geschäftsstelle der Stiftung befindet, an die Ge- schäst-stelle am Sitze derjenigen Amt-Hauptmannschaft, zu welcher der Aufgabeort gekört. Obwohl man in den meisten Kreisen dem jungen Unternehmen gegenüber anfänglich eine zwar wohlwollende, aber abwartende Haltung einnahm, so wurden doch von Behörden und Privaten der Stiftung 13000 zugewendrt, die als Grundcapital festgelegt worden sind. An di« Opserwilligkeit der Bezirke, einzelner Vereine und besonders der Inhaber von Geschäftsstellen müssen freilich auch jetzt noch bedeutende Anforderungen gestellt werden. Weiteres An- wachsen der Stiftung ist im Jnterefse einer gedeihlichen Fortent wickelung des Arbeitsnachweise- dringend erwünscht. Nach dem im Januar 1898 veröffentlichten 1. Jahresberichte der Sachsenstistung sind im Jahre 1897 im Ganzen 4206 Stellen angeboten, 2661 Stellen gesucht, 1563 Bewerber nntergebracht ivorden, zusammen mit den in den vorausgebenden Jahren in Stellung Gewiesenen also 4063 Leute. Diese Zahl würde noch viel größer sein, wenn unter den Geschäftsstellen ein regelmäßiger Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage hätte stattfinden können. Ein solcher soll künftig, zunächst einmal monatlich, durch Versendung einer Uebersicht über die angebotenen und nicht sofort befetzten Stellen an sämmtliche Geschäftsstellen der Sachsenstistung herbeigeführt werden. Für diese Mouatsübersichten erbittet sich die Stiftung ganz besonders auch die Mittheilung von Anstellungen bei Behörden, soweit sie nicht an Militairanwärter zu vergeben sind, ferner solcher Stellen, für die jeder Zeit Arbeiter gefucht werden, zum Beispiel in größeren Industriebetrieben, Bergwerken und in der Landwirthschaft. Am 22. März 1898, gerade ein Jahr nach Errichtung der Sachsenstiftung, hatte Liese die von vornherein angestrebte Aus- dehnung über das ganze Land erreicht: es bestehen jetzt an sämmtlichen Sitzen von Amtshauptmannschaften Ge- schästsstellen der Stiftung, außerdem aber zur Erleichterung des Verkehrs noch 75 Nebenstellen. AlS nächster Termin, bis zu dem die Einrichtung wieder um ein Bedeutendes gefördert sein soll, ist das am 10. Juli d. I. bevorstehende 25jährige Bundes jubiläum in Aussicht genommen. Zum Zwecke einer strafferen Organisation und gleichmäßigen .Handhabung Les Arbeitsnachweises ist schon jetzt eine Geschäfts ordnung ausgearbeitet worden, durch welche die Thätigkeit der Geschäftsstellen einheitlich geregelt ist. Da in den vorau-gehenden Jahren sowohl auf Seiten der Arbeitsuchenden als der Arbeitgeber manche Uebelstäude zu Tage getreten waren, mußte deren Beseitigung ins Auge gefaßt werden. So wird denn in Zukunft unter Einwilligung des königl. KrirgsministeriumS jedem Reservisten vor seiner Entlassung aus dem activen Militairdienste eine kurzgefaßte Instruction über die Benutzung der Sachsenstiftung im Formate des Militair- paffes auSgehändigt werden. Auch wird den Mannschaften schon bei den Truppentheile» und später bei den Controlversammlungen One Belehrung darüber zu Theil werden. Um den Verkehr der Geschäftsstellen mit den Arbeitgebern zu erleichtern und zu ver meiden, daß Arbeitsuchende für bereits anderweit besetzte Stellen in Vorschlag gebracht werden, sind vorgedruckte Doppelpostkarten eingefnhrt worden. Die von der Sachsenstistung zugeschickten Be werber legitimiren sich durch einen von der Geschäftsstelle aus gefertigten Vorweis. — Gegen die Bestrebungen der Sachsen stiftung sind wiederholt drei Bedenken geltend gemacht worden. 1) Die Bevorzugung gedienter Soldaten sei eine Ungerechtigkeit gegen die Menge der Arbeiter, die dem Heere nicht angehürt baben. Widerlegung: An einer gewissen Einseitigkeit haben alle bisherigen Versuche der Arbeitsvermittelung gelitten, die entweder örtlich oder auf einen bestimmten ErwerbSzwcig beschränkt waren; in diesen beiden Beziehungen hat sich die Sachsenstistung keinerlei Grenzen gesteckt, ohne jedoch den gewerblichen Arbeitsnachweisen irgendwie Concurrenz machen zu wollen. Bedenkt man nun, wie sehr die nicht im Heere Eingestellten im Vortheil sind, da sie ihrem Berufe ohne Unterbrechung obliegen können, und daß für sie auch mancherlei Geldopfer Wegfällen, die der Militairdienst auferlegt, so darf man diese Bevorzugung den gedienten Soldaten wohl gönnen. klebrigen- wird von Len Geschäftsstellen Ler Sachsenstistung, wenn auf irgend einem Gebiete besonders starkes Stellenangebot, dagegen keine Nach frage aus dem Kreise gedienter Soldaten vorhanden ist, frei von jeder Engherzigkeit, auch Nichtsoldaten auf ihre Bitte Arbeit nach gewiesen. Endlich mutz die leider immer mehr wahrnehmbare That- mche in Betracht gezogen werden, daß durch den activen Militair- dienst dem Lande Arbeitskräfte dauernd entzogen werden. Die von den Truppentheilen Entlassenen wollen, auch wenn sie früher aus dein Lande gearbeitet haben, nicht wieder dorthin zurück, weil sie an dein Leben in der Stadt Wohlgefallen gefunden, zum Theil auch, weil sie folgenschwere Verhältnisse angeknüpft haben. Namentlich wird diese Abneigung gegen Rückkehr in die Landwirthschaft bei den Reservisten der Cavallerieregimenter beobachtet, die mit Vorliebe Stellung al» herrschaftliche Kutscher, Reitknechte, allenfall» auch als Diener suchen und bisweilen lieber monatelang ohne Beschäftigung bleiben, al- datz sie eine der zahlreichen ihnen angebotenen land- wirthschafllichen Stellen annehmen. Gerade au» diesem Grunde erscheint eine Stellenvermittelung für Reservisten, die zugleich kameradschaftlich beratbend eingreist, besonders am Platze. Hiermit berühren wir bereits den zweiten Einwand. 2) Die Arbeitsvermittelung unterstütze den Zug nach der Groß- stadt. Widerlegung: Die Sachsenstistung, deren Geschäftsstellen über da- ganze Land vertheilt sind, hat sich die Aufgabe gestellt, gerade eine Drcentralifation der Arbeitskräfte anzustreben. Ja Punct 9 der oben erwähnten Geschäftsordnung heißt es mit Bezug auf die allmonatlich zu versendende Stellenübersichl: „Nicht aufzunehmen sind Vacanzen in den Städten Leipzig, Dresden und Ehrmnitz, um den Zug nach der Großstadt nicht zu unterstützen", eine Bestimmung, welche die Sachsenstistung sehr zu ihrein Nachtheil getroffen hätte, wenn es ihr mehr darauf ankäme, ziffernmäßige Erfolge zu erzielen, al- vielmehr höhere volkswirthschaftliche Ziele zu fördern. Punct 13 ferner enthält die Worte: „Wenn Arbeitsuchende den Wunsch äußern, auS einem Theile des Landes in einem anderen untergebracht zu werden, so ist hierbei dem Zuge nach den Großstädten entgegenzutreten, während umgekehrt Arbeitsuchende der Großstädte auf die zahlreich angebotenen Stellen auf dem Lande und in der Provinz binzuweisen sind." Und in der Instruction für Reservisten, die auch der Belehrung durch die Truppentheile zu Grunde gelegt wird, lautet Punct 8: „Arbeitsuchende haben in der Regel die meiste Aussicht, in ihrer Heimath Arbeit zu erlangen. Ganz besonders günstig liegen für sie die Verhältnisse in der Landwirthschaft. In den großen Städten hält es infolge des starken Zu- dränge- oft schwer, paffende Stellung zu finden; auch ist da- Leben auf dem Lande und in der kleinen Stadt billiger und gesünder als in der Grobstadt und gewährt eher die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen." Außerdem wird die Stiftung, sobald sie über genügende Mittel verfügt, bei Unterbringung von Arbeitsuchenden der großen Städte in die Provinz und nach dem Lande, diesen kleine Beihilfen, etwa Erstattung des Fahrgeldes, gewähren. 3) Unsere Zeit, in der bei dem ungewöhnlich lebhaften Geschäft-- gange Arbeiter überall gern angenommen werden, sei für die Ein- Achtung und weitere Ausgestaltung eines solchen Arbeitsnachweises ungeeignet. Widerlegung: Allerdings war auch bet den Geschäfts stellen der Sachsenstistung im Jahre 1897 das Siellenangebot überall größer, die Nachfrage nach Arbeit geringer als in den Jahren vorher. Allein, so bleibt eS nicht immer. ES werden auch andere Zeiten wieder kommen, in denen Ueberfluß an Arbeitskräften vor handen ist, und die Sachsenstistung will nicht bloS für den Augen blick geschaffen, sondern eine dauernde Einrichtung sein. ES wäre daher grundfalsch, mit dem Ausbau deS Unternehmen- zu warten, bi- erst schwerere Zeiten für die Arbeiter wieder da sind. Im Gegentheil, gerade jetzt, wo die Einrichtung verhäUnißmäßig weniger Mühe verursacht, muß sie vollständig organisirt werden, damit si, sich in Tagen, wo die wirthfchaftliche Hochfluth zurückgeht, be- währen kann. Da» sind im Wesentlichen die Aufgaben, welche die Sachsen stiftung sich gestellt hat, die Grundsätze, nach denen sie arbeitet. Ihre Erfolge freilich werden vor Allem davon abhängen, ob sie die Unterstützung aller der Kreise findet, auf die sie angewiesen ist, die Unterstützung der königlichen Truppentheile, die ihr durch das königliche ttriegsministerium in wohlwollendster Weise bereits in Aussicht gestellt ist, der königlichen Regierungsbehörden, der städti schen und Gemeindeverwaltungen, der Arbeitgeber in Stadt und Land, der Presse, sowie aller vaterländisch und gemeinnützig Ge- sinnten überhaupt. Etwaige Zuschriften werden an Len Vorsitzenden Ler Sachsen stiftung Professor vr. Porsche! in Grimma, Beiträge für die Stiftung an den Schatzmeister des Königl. Militair-Vereins-Bundes L. Beyer in Dresden, Ammonstraße 50, erbeten. Leipziger Thierschuh-Verein. (Protektor Se. Majestät Ler König.) Ueber die Schädlichkeit der wildernden Hauskatze hat der Leipziger Thierschutz-Verein schon früher an dieser Stelle berichtet und kann hier nur noch einmal darauf verweisen. Da die Ansichten über die Schädlichkeit umherschweifender Katzen aus einander gehen und von nicht zur Sache gehörenden Empfindungen beeinflußt werden können, so hat vor einiger Zeit Ler Thierschutz- Verein zu Gotha, in der Absicht möglichst unbefangene Angabe» darüber zu erlangen, Umfragen an die dortigen Gartenbesitzer er lassen und zur Prüfung des Ergebnisses eine Commission eingesetzt. Die Commission ist bei ihrer nicht leichten Aufgabe mit peinlicher Unparteilichkeit zu Werke gegangen, sie hat die Nützlichkeit der Katzen für landwirthschastliche Gehöfte, für Scheunen, Keller und Boden anerkannt, sie hat die Anwendung von Lockmitteln für Katzen verworfen, sie hat schließlich, damit den Katzen nicht auch die Unthaten von anderein Raubzeug ausgebürdet würden, die Gartenbesitzer veranlaßt, auch das Treiben und den Schaden der anderen Raubthiere zu beobachten und festzustellen und hat, um ein möglichst gerechtes Urtheil fällen zu können, dem Sammelbogen eine Spalte eingefügt für zweifelhafte Fälle. Aus dem durchaus betrübenden Ergebniß dieser Beobachtungen wollen wir hier nur hervorheben, daß im Sommer 1896 in 63 Gärten Schäden durch Katzen festgestellt und im Ganzen Katzen dort 412 Mal, davon 113 Mal lauernd oder nach Vögeln springend beobachtet worden sind. Im „Deutschen Thierfreund", Monatsschrift des Leip ziger Thierschutzvereins, erläßt der bekannte Naturforscher, Professor vr. Marschall, Leipzig, Felixstraße 2, einen diese Angelegenheit betreffenden Ausruf. Mit der Abfassung einer Brochüre über das Verhältniß der wildernden Hauskatzen zur Vogelwrlt und zum Wildstande beschäftigt, sammelt Professor vr. Marschall einschlagendes Material und ersucht alle Forstleute, Jäger und Ornithologen, ihm im Interesse der guten Sache ihre Beobachtungen, Erfahrungen und Ansichten auf dem Gebiete der Katzenfrage zur weiteren Verwendung mitzutheilen. Der Leipziger Thierschutz-Verein schließt sich diesem Ersuchen an und ist selber zur Entgegennahme dieser Mittheilungen gern bereit, er weist weiter darauf hin, daß Katzen Nistkästen, die mit schwacher Carbol säure bestrichen worden sind, zu meiden, während Vögel dadurch nicht belästigt zu werden scheinen, und bittet, hiermit Versuche anzu stellen und ihm Beobachtungen hierüber gleichfalls gütigst einsenden zu wollen. Verkehrswesen. 8 Wie alljährlich werden auch in diesem Sommer in den Monaten Juli und August Sonderzüge von Berlin und Halle a. S. nach München, Kufstein, Salzburg, Reichenhall uno Lindau, sowie nach Frankfurt a. M., Straßburg und Basel und nach Stuttgart und Friedrich-Hasen von den betheiligten Eisenbahnverwaltungen veranstaltet. Die Absahrtstage der Sonder züge sind die folgenden: a. nach München, Kufstein, Salzburg, Reichenhall und Lindau am 2. Juli und 14. Juli von Halle a. S. und am 8. Juli und 13. August über Großheringen-Probstzella, d. nach Frankfurt a. M. und Basel am 2. Juli von Halle a. S. und am 9. Juli, 14. Juli und 13. August von Berlin, o. nach Stuttgart und Friedrichshafen am 23. Juli von Berlin über Ritschenhausen—Würzburg. Zu den Zügen nach München rc. am 2. Juli, 8. Juli, 14. Juli und 13. August findet ab Leipzig (Thüringer Bahnhof) mit dem fahrplanmäßigen Zuge 9 Uhr 52 Mi nuten Abend-, zu den Sonderzügen nach Frankfurt a/M. und Bafel am 2. Juli mit dem fahrplanmäßigen Zuge 7 Uhr Abends und zu den Zügen am 9. Juli und 13. August mit dein fahrplan mäßigen Zuge 11 Uhr 12 Minuten Abends Anschluß in Corbetha statt. Zu dem Sonderzuge am 14. Juli wird der Anschluß in Sangerhausen durch den fahrplanmäßigen Zug ab Leipzig, Magdeburger Bahnhof, 10 Uhr 15 Minuten Abends verinittelt. Der Anschluß an den Sonderzng nach Stuttgart rc. am 23. Juli wird in diesem Jahre in Halle a/S. erreicht durch den 7 Uhr 47 Minuten Abends von Leipzig, Magdeburger Bahnhof, ab- gehenden fahrplanmäßigen Zug. — Der Fahrkartenvertauf beginnt etwa 8 Tage vor Abgang der Sonderzüge und findet bei der Fahrkartenausgabe aus dein Thüringer Bahnhofe in Leipzig (zu dem Zuge am 14. Juli nach Frankfurt am Main und zu dem Zuge am 23. Juli nach Stutt- gart auf dem Magdeburger Bahnhofe) und bei der Au-- kunft-stelle der Preußischen Staatsbahnen daselbst Brühl 75/77 statt. JedeSmal am Tage vor Abgang der Sonderzüge 12 Uhr Mittags wird die Ausgabe der Fahr- karten endgiltig geschlossen. Bis zum Schluß de« Fahrkarten verkaufs ist auch schriftliche Bestellung der Fahrkarte» unter gleich zeitiger Einsendung des Geldbeträge-, eventuell incl. Porto und Bestellgeld, zulässig. Die Fahrkarten werden al-dann auf Wunsch, und wenn noch genügend Zeit vorhanden, dem Besteller zugrsondt, oder sie können gegen Legitimation, in welcher Beziehung be sonder- der PosteinlieferungSschrin maßgebend ist, vor Abgang des Sonderzuges am Fahrkartenschalter, soweit sie bei der FahrkartenauSgabestelle bestellt sind, in Empfang genommen werden. Die königliche Eisen bah »idirection Berlin giebt über diese Züge ausführliche Zugübersichtrn au», welche ave weiteren Angaben über die zur Ausgabe kommenden Fahrkarten, über die Preise, Fahrpreisermäßigung für Kinder, Fahrtunterbrechung, Be währung von Freigepäck rc. enthalten und vom 20. Juni ab bei der Fahrkartenausgabe auf dem Thüringischen und Magdeburger Bahnhofe und bei der AnSkunfSstrlle der Preußischen Staatsbahnen Brühl 75/77 in Leipzig unentgeltlich zu haben sind, bezw. von diesen Stellen gegen Einsendung de« Porto» bezogen werden können. Vermischtes. ----- Der 20 BerbantzStag der Hau«ßesttzrr - Vereine Deutschlands wird am 4. und 5. August d. I. i» Wiesbaden stattfinden. Zur Berathung stehen: Die Unterstützung der Baugenossenschaften und Bauvereine durch Staatsmittel; der Gesetzentwurf betr. die Sicherung der Bauforderungen; die Erhebung einer Statistik über oie Höbe der Miethpreise; die Schaffung eines einheitlichen MiethvertragS; daS branden burgische Provinzial-Pfandbrief-Jastitut; die Besteuerung der Waarenhäuser; die Neuregelung der Bestimmungen über die Kosten der Straßenherstellung- die freiwillige ZwangSver- waltung an Stelle sofortiger Zwangsversteigerung. — Dem VerbandStage wird am 3. August eine Sitzung deS preußischen Landesausschusses vorangehrn, in welcher über die Bildung eine- preußischen Landesverbandes berathen werden soll. ----- Tic Burg Dankwarderode in Braunschweig, die um l 170 erbaut wurde, und deren erste Bestandtheile noch auS der Zeit Heinrich s deS Löwen herrühren, ist, wie die „Nat.Z." mit- theilt, jetzt nahezu vollständig wiederhergestellt. Die Wand gemälde dieses gewaltigen Baudenkmals, eines Seitenstückes zu dein altberühmten Kaiserhaus in GoSlar, stellen dar: im Unter geschoß Zeit, Erde, die Tbierkreife, die Arbeiten der 12 Monate, die vier Eardinaltugenden (Weisheit, Tapferkeit, Gerechtigkeit, Mäßigung). Im oberen Theile, dem Festsaal und der Kemenate, sieht man symbolisirt: Heinrich den Löwen und Gemahlin, Turniere, Einzel- und Massenturniere, Lothar von Sachsen, den von 1128—1139 regierenden deutschen Kaiser, mit seinem Schwiegersohn, Heinrich dem Stolzen von Baiern, dem Vater Heinrich'« des Löwen; ferner die Erstürmung einer Burg, zwei schachspielende Damen, eine Eß- und Trinkscene, spielende Kinder, den Bau des benachbarten, durch einen Gang mit der Burg verbundenen DomS, unterjochte Stämme Heinrich dem Löwen Tribut bringend, da» Bündniß Heinrich s mit Friedrich Barbarossa, Erstürmung der lombardischen Stadt Tortona durch Heinrich den Löwen im Gefolge Barbarossa'-, Einzug Heinrich'S in Jerusalem und seine Rückkehr auS dem gelobten Lande. Alle diese Bilder sind nicht in modernem Stil, sondern im Geist der Zeit gemalt. Zwei freie Wand flächen sind noch auszuschmücken. ----- Siu Vnhnbau mit Hindernissen. AuS Aussee wird geschrieben: Die Schwierigkeiten bei der Wiederherstellung der durch das Hochwasser de» Vorjahre- zerstörten Bahnlinie Aussee-Obertraun waren schon zu Beginn so groß, daß man bereits damals die Wiedereröffnung deS BahnverkehrS, der Äusser mit dem übrigen Salzkammergut verbindet, auf den 1. Juli d. I. ansetzte. Man nahm also für den Ausbau einer nur vier Kilometer messenden Bahnlinie volle sieben Monate in Aussicht. Aber obwohl der Ausbau der Trace vom Wetter überaus begünstigt war, unter ausgezeich neter Leitung steht und von einer bewährten Firma durck- gefübrt wird, ergaben sich immer mehr früher nicht geahnte Schwierigkeiten, und selbst beim lobenswerthesten Eifer und bei den größten Geldopfern ist an eine Wiedereröffnung der Bahnlinie vor Mitte Juli nicht mehr zu denken. Die Bahnlinie mußte um 20 m böher gelegt werden, als die zum großen Theile zerstörte alte Trace. Der letzte Ausläufer be hoben Sarstein mußte durchsprengt und die Berganschnitte in einem von Tegel durchzogenen Terrain mußten versichert werden, damit die Bahn in Zukunft allen elementaren Ein wirkungen vollständig Stand halte. Die moderne Technik stellte so hohe Ansprüche, daß beim Aufgebote aller, selbst der kostspieligsten Hilfsmittel die angesetzte Zeit nicht auSreichte, und unser Curort muß die Herstellung einer technisch wie touristisch gleich interessanten Bahnverbindung mit einer auf Wochen verlängerten Unterbindung deS Verkehre- bezahlen. Freilich ist dafür gesorgt, daß die verhältnißmäßig sehr kurze Strecke mit Stellwagen und Fiakern regelmäßig befahren wird. Die Wagenfahrt durch den schönen Wald hat auch ihre Reize und wird durch den Bahnban gar nicht beein trächtigt. E- haben sich übrigen- nicht viele Sommergäste durch den Mangel einer Bahnverbindung abhalten lassen, auch Heuer wieder Auffee als Sommeraufenthalt zu wählen; die Heilungsbedürftigen treffen in der gewöhnlichen Anzahl hier ein, und dem Touristen ist die Gelegenheit zu einer angenehmen Fußtour oder zu einer Radfahrparthie auf guten Wegen sogar erwünscht. Nichtsdestoweniger wünschen wir aber Alle, daß das Provisorium so bald wie möglich rin Ende nehme und daß der Bahnverkehr wieder eingeleitet Werve. ---- Dte Photographie einer Reliquie. Der „Osservatore Romano", da- Organ der päpstlichen Curie, tbeilt — wie bereits gemeldet wurde — unter dem Titel „Ein wunder barer Fall" mit, daß eine mit elektrischem Lichte hergestellle Photographie deS „heiligen GrabtucheS", welche- jüngst im Dome von Turin ausgestellt war, eine Abbildung deS Körpers Christi zeige. Diese Photographie ist mit Erlaubniß des Königs Humbert von dem Advocaten Secondo Pia, einem Mitgliede deS ComitSS der heiligen Kunst, angefertigt worden, und zwar habe Pia auf ein nach einem speciellen System bereitete- Nega tiv starke elektrische Reflektoren wirken lassen, worauf bald zunächst die Umriffe und nach und nach da- Antlitz, die Hände und Glieder Christi sichtbar geworden seien. Zur Ergänzung dieses Berichte- entnehmen wir einem Telegramm des römischen Correspondenten der „N. Fr. Pr.", daß die Photo graphie da- Gesicht und die Hände vollständig und die Form deS Körper- in scharfen Umrissen wiedergebe. Dieses Leichen tuch — il 8autissimo Sudario oder, wie es auch noch genannt wird, la santa siuckous — ist derTradition zufolge jenes Linnen, in welche- Joseph von Arimathiä den Leichnam Christi nach der Abnahme vom Kreuze gehüllt habe. Es wird in der an den Turiner Dom anstoßenden marmornen Cappella del Santissimo Sudario, welche die Gruftcapelle der Herzoge von Savoyen war, ausbewahrt, und zwar in einer Urne auf dem Hauptaltar. Die Tradition behauptet auch, daß dieses Linnen zur Zeit der Kreuzzüge auS Palästina nach Italien gebracht worden sei. Die Art und Weise, wie der „Offer- vatore" den „wunderbaren Fall" meldet, könnte jedoch die Meinung erwecken, daß die von dem Advokaten Pia auf genommene Photographie etwa- zeige und erkennen lasse, was auf dem Linnen selbst nicht sichtbar sei. DaS ist aber nicht der Fall. Der Dompropst Monsignore vr. Marschall, der um seine Meinung Uber die Meldung des „Osservatore Ro mano" befragt wurde, theilteeinem Mitarbeiter des „Jllustrirten Extrablatt" mit, daß er in Italien schon vor Jahre:, Kuperstiche des Santissimo Sudario gesehen habe, welche die Eontouren eines Körper» aufwiesen. Die neueste Nummer des Londoner „Grapbic" bringt ferner nach einer anOrt und Stelle aufgenommenen Skizze eine Abbildung, welche die Verehrung der auf einem Altäre ausgestellten Santa Sindone darstell! Da sieht man deutlich, daß das in einen länglichen Rahmen gespannte Linnen zwei dunkle Abdrücke eines menschlichen Körpers zeigt, welche mit den Scheiteln der Köpfe an einanderstoßen, als ob es Abdrücke der Vorder- und Ri'ickcn- seite eines Leichnams wären, der in das Linnen gehüllt war. Man kann also nur annehmen, die Meldung dcö „Osservatore Romano" solle besagen, daß die Photographie die Umrisse und Formen des Körpers schärfer und deutlicher zeige, als man sie auf dem Linnen selbst sehe. Ein competenterFachmanii, den wir um seine Meinung über den angeblich „wunderbaren Fall" befragten, erwiderte, man könne hierüber kein Gut achten abgeben, so lange nicht die Photographien selbst vor liegen und so lange man nicht genau das Verfahren kenne, durch welche- dieselben hergcstellt wurden. Nach den un klaren Andeutungen des „Osservatore Romano" könne man sick hierüber kein Urtheil bilden. Man müßte ferner wissen, ob ein wirklich fachmännisch gebildeter Photograph die Auf nahmen gemacht habe. Entscheidend sei weiter, ob er nur eine oder mehrere Negative ausgenommen habe, denn erst, wenn sich auf verschiedenen Aufnahmen dieselben Formen und Umrisse zeigen würden, könnte man annehmen, daß es sich um kein zufällig entstandenes Gebilde handle und daß keine Selbst täuschung unterlaufen sei. Im Uebrigen aber sei eS allerdings eine allen Fachmännern wohlbekannte Thatsache, daß bei den photographischen Aufnahmen vieler Objecte Details zu Tage treten und sichtbar werden, die daS Auge an den Originalen nickt wahrzunehmen vermöge. Die- sei namentlich bei der pbolo graphischen Reproduction alter Pergament-Urkunden der Fall, indem da ganz unsichtbar gewordene oder selbst von der Oberfläche wegradirte Schriftzüge wieder deutlich hervor treten. Man könnte also annehmen, daß auf daS Linnen in uralter Zeit der Leichnam Christi mit Farben gemalt oder mit einem Farbstoff gezeichnet worden sei, und daß diese Darstellung im Laufe der Jahrhunderte ganz vergilbt und verblaßt ist, daß sie aber nun in der photographischen Repro duction viel deutlicher zu Tage tritt. Auf jeden Fall wird diese Photographie deS Santissimo Sudario auch vom tech nischen Standpunkte aus Gelegenheit zu eingehenden Unter suchungen geben. — Ein schwimnicnVeS Theater existirt bereits seil einigen Jahren in Sibirien auf der Lena. Der Unternehmer desselben ist der Schauspieler Korffakow, der jährlich bei Beginn des Frühjahrs eine Schauspielertruppe engagirt, eine große Barke miethet, auf derselben ein Theater einrichtet und seine Kunst reise auf der Lena beginnt. Im Sommer werden in Sibirien in den Städten und Niederlassungen zahlreiche große Jahr Märkte abgehalten; die von Korffakow und seiner Truppe besucht werden. Die Vorstellungen erfreuen sich eines reckst zahlreichen Besuches, besonders von Seiten der die Jahrmärkte besuchenden Kaufleute, die gern ein hübsches Stück Geld springen lassen, wenn sie sich dabei nur gut unterhalten. Der Spielplan des schwimmenden Kunsttempels umfaßt nur Lustspiele leichteren Genres und derbe Possen. — tzi» amerikanischer Kriegsgcsang wird jetzt durch die ganzen Vereinigten Staaten mit Begeisterung gesungen: ..liemewder tlw Llalus". In freier deutscher Uedersetzunz lautet das Lied in seinen Anfangsversen: Gedenk' der Maine, wenn auS erz'nem Munde Die Kugeln sausen aus des Feinde» Strand, Gedenk' der Opfer auf dem Meeresgründe Und pflanz' den Ruf durchs weite Vaterland: Ob auch Geschosse fliegen, Ob auch die Hölle droht: Da unten im Wasser liegen Zweihundert und die sind todt: Gedenk' der Maine auch auf dem fernsten Meere. Die Mannschaft starb für dich und starb für mich. Wie klingt ihr letzte» Miserere Au« dem geborst'nen Schiff so fürchterlich! In ihrem Zeichen siegen Wird unser Aufgebot: Da unten im Wasser liegen Zweihundert und die find todt. Diesem amerikanischen KriegSruf antwortet Don Emilio Casiellar, die amerikanische Leidenschaft übertrumpfend: „Diese Amerikaner, die wir al« Götter betrachtet, als die ersten der Menschensöhne, vergleichbar sind sie nur noch den Tigern der Wälder, den Krokodilen und dem Gewürm der Sümpfe. Niemals ist im Lauf der Geschichte eine Nation so tief gefallen. Die Söhne der puritanischen Emigration sind zu den niedrigsten Raffen herabgrsunken. Von ihnen datirt eine neue Rasse, die ihre Berührung haben wird mit den Tigern, die so stark, und mit den Affen, welche so er bärmlich sind, aber nicht mit den Menschen; denn sie ver dienen nicht mehr, dem Menschengeschlecht anzugehören. (B.T.i tktr vameo- unä Mdekeo-LlLotel. eisi's Mtes kUr vaweo- uoä ALäelieo-Motel. , aepeuUder ck«r lllarttballe. Hit bevtissew Taxe erdfioe leb vexen vorxervolrtor Saison vis jedes stakr äon bekannten kksuniungs-üusvsi*<esuf und ist stsr ^eedrten Damenwelt bisrwit äis beit« veleßeudeit geboten, »iek mit ilrrem Bestärk in 3ommer-Xeukeiten en sten DW- "MD en v«»«b«u. SvdritUlodv ^rdotton aller Art besorgt pünktlich untz llillta Die Schreibstube (Verein kllr lvaerv Ul«loo.) VreterUaftrüpe erbeten Täubchenwe» 14 (Amt I, 1591).
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