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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189304161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18930416
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18930416
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-04
- Tag 1893-04-16
-
Monat
1893-04
-
Jahr
1893
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1893
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XL 0. v» SLT^Ij i». l-its > a i o i 6-087.IW » 0 Nül L ittvii. iLllL'S L ». nie. 7. 'NN. r»r. 8, 6. «. s. L. 8. W.7 !.«> w,sov 8 6. 8. sk 8»,rioz<v 6. o 8. » Kl«.« 8- N. Uct U»r>i ll». U»ri> »0 BezugS-PreiS ^t«r HauptrrptdMoa oder dm im Stadt» »«kt »ad den Vororten errichteten Au«- Ajielleu abgehnlt: vierteljLdrlich^II.SV, zjz zweimaliger täglicher Zustellung in« > öchO. Durch die Post bezogen für j«,schland und Oesterreich: viertel,äürlich > L—. Direct» tägliche Areuzbandiendung i»t >n»l«nd: monatlich ,«l 7.50. kst Morgen-An-gabe erscheint täglich '/,7 Uhr. di« tlbeud-Äusgad« Wochentag« 5 Uhr. apMer und TllAtRoü tiedartiou >at Lrpeditiou: AndnnneSgaff» 8. Die Erveditiou ist geäffuet voa > ununterbrochen 8 bt»'»b.ud« 7 Uhr. Filiale«: ktt« Stemm'« Sartim. (Alfred Hahn), Universitätsstroh« i. Laut» Lische. Kiiharineustr. 1«. pari. und KöutgSpla- 7. 1S2. Amtliche Bekanntmachungen. Geffenlliche Aihnng -er Stadtverordneten «ittwach. »en 1». April 18SS. Abend» «V. Uhr t« EtNungssaalc am Naschmarktr. Tagesordnung: l. Bericht de» verfassung«au«schusseS über: ». »in Vergleichs- alikommen in Nachlaßsachen de» i» Leipzla-Plagwitz ver- storbenen Privatmann»« Herrn Hübler; d. Erlast von Be stimmungen, die Schlachtung und Ermittelung de» Gewichte« der auf dem städtischen Tchlachthose zur Schlachtung ge- brachten Rinder und Schweine. B- Bericht de« Stiftung«, und Finanzausschusses über die Special» budget« de« diesjährigen Hau«ha»planc« «. „Armenwesen" mit Ausnahme von Hauptconto Pos. 82 o der Gehalt«>iste, Specialconto Pos. 25, specialconto 6 Pos. b» der Gehalt«, liste, Pos. 14. 15. Pos 35 der Gehaltslisle, Pos. 39, 40, 58, 59, 78 und 79, Specialconto III Post 19, Specialconto v II Pos. 14» Specialconto L Post S, Specialconto V Pos. 17, Epelialcoato II Pos. 6 und 7; d. „ZwangSarbeit-anstalt zu St. Georg" mit Ausnahme Pos. 58. M. Bericht de« Bauausschusse« über: ». Conto 15 „Brunnen- wesen", Conto Lö „Mühlen und Wehre", Pos. 1—8, Conto 38 „Schauspielhäuser" Pos. 14, 23, Conto 35 „Buden", Specialbudget ,Lagerhos" Pos. 21 und 34, Spccia budget „Armenwesen", und zwar Specialconto X Pos. 35, Special- conto 0 Pos. 14. 1b. 3S, 40. 58. 59. 78. 79, Specialconto I) I Pos. IS, Gpecialcoato 0 II Pos. 14, Specialconto L Pos. 9, Specialconto k Pos. 17 und Specialconto ü Pos. 6, 7, Specialbudget „Zwang-arbeitsanstalt zu Et. Georg" Pos. 58 de« HauShaltplane« aus da« Jahr 1893; d. Au»- sühruag eine« Neubau«« der Abortanlag« für di» XIII. Bürger- und XXIV. Bezirk«schule; o. bauliche Herstellungen in den Abortanlagen der XII. Bürgerschule; IV. Bericht de« Bau-, Oekonomie- und Finanzautschusse« über: ». Verkauf Le« an der Eck« der Gundorfer und Merseburger Stroh» gelegenen Bauplatz»«, Parcel!» Nr. 490 de« Flur- buche» für Leipzig-Lindenau, d. Verkauf de« an der Ecke der Carl Tauchnitz- und Robert Schumannstraße gelegenen Villen- bauplatze« Nr. 35; o. «usführung de« Baue« der Krenzkirch« auf dem Marktplatz« für Leipzig-Nenstadt. V. Bericht de« Schul- und Bauausschusse« über Ausführung eine« Erweiterungsbau«« der XXV. BezirkSschul« Letpztg-Slciu- »schocher. VI. Bericht de« Oekonomieaurschuste« über Conto 8 „Schlenßeo" Pos. 4a und 40 de« Haushaltplane« aus da« Jahr 1893. Bekanntmachung. Mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten haben wir beschlossen, dir Fluchtlinien der Kurzestraße in Leipzig-Lindenau nach Mastgab« de« Plane« Ist V. 4803 k. 6111 in der Weise seslzustellcn, daß bei Neubebauuug eine« Grundstücke« an der West seite die dermalig» Bäufluchtlinie zugleich al« StraßenflnchUiai« eia- juhalrea ist. Der Plan ^ «egt in unserer Tiefbauverwaltnng (Rathhau«, II. Stock, Zimmer Nr. 83) vier Wochen, vom Ablaufe de« Tage« nach der Autgabe der dt« Einrückung dieser Bekannt- machung enthaltenden Amtsblätter an gerechnet, zu Jedermann« Einsicht au«. Widersprüche gegen den Plan sind innerhalb dieser Frist bei deren Verlust schriftlich bet un« aazubringen. Leipzig, de» 11. April 18VS. 1°- 1660 Der «ath her «tadt Leipzig. ?lea. 491. vr. Georgt. vr. Redlich Lekanntmachnug. Lekanntmachnug. Anzeigen^ Lv» l»r PMI, Sonntag den 16. April 1893. « * s . Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des König? von Sachsen wird - Sonntag, den 28. d. Mts., Nachmittags 8 Uyr, ein Festmahl im Etablissement »«norttnN stattfindcn. .. ^..s-s^rten zu Diejenigen Herren, welche sich daran betheiligen wollen, werden ersucht. 7'.,.. 4 Mk. bis zum Abend des 20. d. Mts. auf unserer Nuntiatur im Natlchause Z os.'stellunst Daselbst werden auch Bestellungen auf Tafelplätze angenommen, ohne vv ft g - Minen Plätze nicht belegt werden. . » . Hierbei wollen wir ausdrücklich darauf aufmerksam machen, daß wir besondere wie in den Borjahren, nicht ergehen lassen werden. « « r Leipzig, den 14. April 1893. Ter Rath der Stadt Leipzig vr. Georg:. Lekanntmachnug. Die Neuberstellung einer Dhonrohr-Haiiptschlruse in der Gemeinde»Strafte in Leipzig-Reudnitz soll a» einen Unter nehmer verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau- Verwaltung, Ratntmu«, 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 23, au« und können dort eingesehen oder gegen Entrichtung von 50 di« auch in Briefmarken «ingesendel werden können, entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Schienhe tu drr Gcmciiidc-Stratzr" versehen in dem bezeichnet«« Zimmer bi» zu« 28. d. M. b Uhr Nachmittag» einzureichen. Der Rath behält sich da» Recht vor, sämmtliche Angebote ab zulehnen. Leipzig, dra 13. April 1893. Tr« Aath» dcr Stadt Leipzig Io 1777. Straftcubaudeputation. Lau-Areal in »Schst« Nähr de» vabutzose» und drr Hartbwalduug» schön gelegen, hat »illig za vrrtause» der Stadtrath zu Zwenkau. Lekanntmachung. Montag, den 17. d. M-, wird hier kl. Fleischer». S, Pt.» «in LrlchiiieirscharroAiirt «öffnet, woselbst alle hier etugeführtrn. Untersuchungs- Pflichtigen Fieifchwaare« zur amtlichen Untersuchung ge langen. Geschäftszeit 8—11 und 4—7 Uhr. vis vvl'einlglvki IiivkmenLvliLuvl'. Degen Reinigung der Expeditlon-räume unserer Sporteleaffen I «Nd ll, Raschmarkt 8, 1. Obergeschoß. Zimmer 8 »nd 7, bletden dieselbe» Mantag, de« 17. April 1898 sir da« Publikum grichlafse«. Leipzig, am 13. April 1893. Ser Aath der Stadt Leipzig, vr. Georgt. Die Baulichkeiten de» der Etadtgrmrind« Leipzig gehörigen Billen, grundstück», Löhr» Platz Nr. 3 hier, sollen Mantag, den 17. April d. A., varmittagd 11 Udr t» Saale der Alten Waage, Sathariuriistratze Nr. 1, 11. Odergeschaft, auf den Abbruch versteigert werden. DieLersteig«ung»»andAdbruch«bedingu«gen sowie ein Situation«, plan der abzubrechenden Baulichkeiten liegen von jetzt ab in unserem Nmiamte (Hochbauverwaltung) Nathhau«, II. Obergeschoß, Zimmer Rr. 6 zur Einsichtnahme au«. Tie Besichtigung der Baulichkeiten kann am 14. und IS. d. M.. varmtttag« »an 11 dt» I» Uhr erfolgen. Leipzig, den 7. April 1893. Der Rath der Stad» Leipzig, le. 1b71. Vr. Georgt. Dagner. Lekanntmachung. Der Verordnung de« Hohen Londes-Consistvrium« gemäß soll die in den letztvorhergehendea Jahren consirmirte Jugend mänal. »nd weibl. Geschlecht« t« voa den Geistlichen von Zeit zu Zeit zu «eranftaltrnden sonntägigen Unterredungen tn ihrem religiösen und sittlichen Leben weit« gefördert und anf dem Grande, der in Schul- und Lonfftmandenunterrlcht gelegt worden Ist, befestigt wrrden Lei den Gefahren, welch« da« rellglös-stttliche Leben der Jugend gerade in den ersten Jahre» »ach der Conslrmatton bedrohen, dar von diesen Unterredungen gewiß eia segen«reichrr Einfluß erwartet werden, um so mehr, ol« mit der größere» Reife de» Geiste« anch ein größere« Berständniß für die hohen Wahrheiten de« christl. Alanden« und Leben« voraulgesetzt werden must An Eltern, Lerrschastr» »uv Lehrherren ergeht daher dt» herzliche »ad drind«nd« Bitte, di« coufirmirt« Jugend znm fleißigen Besuche der religiös«, Unterredangrn, zu welchen dnrch Ablündlgung im Gotteshaus« und Bekanntmachung in de» sttrchenuachrichtea der Taa»«bltttrr rechtzeitig rtagetadea wird, «»»»halt«». Letpztg-Eohll«. -m 13. AprU 188». ^ Da« Pfarramt, vr. N. »etzdel, k. Geffenlliche Luchhändler-Lekrankalt. Dt« Nameldan» d« «eneia treten Heu Schüler nehme ich «ge» t, he> Tagen vam 17.—<>. April tn der Zeit »—4 Utzg A> d«r Pleite 4, ll. lCentralhall«. PeamigLensett« c «mznle^n «st »a« «chw Gch»1»»»P>ch. Vr. »tstem S»ttt. Die Jahresberichte -er sächsischen Gewerbe- Inspectoren für 1892. 8. 0. ES ist äußerst lehrreich, an der Hand dcr jüngst er schienenen Jahresberichte der sächsischen Gewerbe-Inspcctorcn die Wirkungen unserer neueren Gesetzgebung zu prüfen, soweit dieselbe den Schutz der Arbeiter zum Zweck hat. Bekanntlich ist diese Gesetzgebung nicht ohne den theilweise sehr entschiedenen Widerspruch der Unternehmer ,u Stande gekommen und besonders auch in Sachsen fühlten manche sich veranlaßt, namentlich gegen die neueren Abänderungen drr Gewerbeordnung Stellung ru nehmen. Es ist daher interessant, aus den vorliegende» Berichten zu erfahren, wie die Unternehmer in der Praxi- sich mit jenen gesetzlichen Bestimmungen abgesunten baden. Im Allgemeinen scheinen die lebleren ohne größere Schwierigkeiten beachtet zu sein. Wo Uedcriretungcn sestgestellt wurde», scheinen dieselben mehr aus Unkenntniß der neuen gesetzlichen Bestimmungen, wie der Bericht über den Dresdner Bezirk sich auSdrückt, als auf Nachlässigkeit und bösem Willen zu beruhen. Nur dir Inspektoren der Bezirke Annaberg und Aue klagen lebhaft über die Nichtbeachtung der gesetzlichen Vorschriften. Den rrtheillen Anweisungen mußte im Aunabergrr Bezirk oft durch die Polizeibehörden Nachdruck gegeben werden. „Anch die bei dcr Begutachtung neuer gewerblicher Anlagen von vorn herein gestellten Bedingungen fanden nicht immer die wünschen» werthe Nackachluiig, und es ist den mit der Einrichtung von dergleichen Anlagen sich befassenden Fabriken der Vorwurf nicht zu ersparen, daß sic nur in den seltensten Fällen Len gestellten Bedingungen voll genügten. Meist gingen sic „bierbei von dcr Ansicht au«, die fraglichen Bedingungen seien überflüssig und zwecklos". — Dcr Gewerbe-Jnspector des Bezirks Aue klagt, .bei den Revisionen der Stickereien wird dcr rcvidircndc Beamte, sowohl vom Arbeitgeber, al« auch von den Arbeiter» mit scheelen Augen angcsrbcn. Er muß zu allerhand Kreuz und Querfragen an Arbcilcr und Kinder seine Zuflucht nehmen, um da« zu erfahren, wa« er zu wissen nöthig hal Trotzdem gelingt dieses nicht in allen Fallen. Wenn Kinder in den babriken angetroffen werden, wird gewöhnlich ange »eben, die ersteren hätten dem Vater, der Mutter oder irgend Jemandem der dort beschäftigten Personen elwaS gebracht und dabei zufällig eine Handreichung verrichtet." Ueberhaupl haben die Bestimmungen drr Novelle zur Gc werbcorknung, nach welcher nur noch solche Kinder zur Fabrik arbrit zugelasscn wrrden, welche bereit« vordem l. Juli 1891 in den betreffenden Anlagen beschäftigt waren oder nicht mcbr volksschulpflichtig sind, zu vielfachen Ausstellungen gesübrt. Es ist schon srübcr darauf lnngcwiesen, daß die Eltern dcr in Fabriken nicht mehr zulässigen Kinder darüber klagen, daß diese ihren Verdienst, der oft 2—3 wöchentlich betrug, eingebüßt haben und die gewonnene freie Zeit, da sie oll nur ungenügend beaufsichligl werten können, nicht immer zmn Besten verwenden. Die Fabrikanten bedauern auch jetzt now, daß durch die Beschränkung der Kinderarbeit ihre Erzeugnisse »ertbeuert sind »»k daß sie die für manche Arbeiten bcsondcrs -cschlckten Kinderbände entbehren müssen, Tie verbotswidrige Beschäftigung von Kindern mußte von den Beamten ver Gewerde-Jnspeclion oft gerügt werten. Diese Kinder sind dann allerdings stet- »ntlasien, leider stellt sich aber immer niebr Hera»«, daß die letzteren, wo die A>I der herzuftellenden Artikel dasselbe gestattet, in dcr Haus industrie beschäftigt werten, in der man sie mehr und unter »naesünderen Verhältnissen anstrengt als früher in drr Fabrik. .OefterS", s» theilt der Inspektor drS Ehemnitzer Bezirks mit. Nuzeigen.Preis die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Reklamen unter demRedactiva-sinch (4g— spallen) 50^. vor den Familieanachrichten (6 gespalten) 40-H. Größere Schriften laut unserem Preis- verzeichniß. Tabellarischer und Ziffernsatz nach höherem Tarif. Pptra-Vcilagen (gefalzt), nur mit de» Morgen-Ausgabe. ohne Posibesörderung ^l t!0.—, mit Postbejorderuug 70.—. Ännahmeschluß siir Äiyrigtn: Abeud-AuSgab«: Vormittag- 10 Udr. Morge»-Ausgabe: Nachmittags 4 Uhr. Soun- und Festtag- früh '/,9 Uhr. Bei den Filialen und Annahmesleflea je ein« halbe Stunde früher. Anzeige» sind stets an di« Erpetzitt«« zu richten. Druck und Verlag von E. Polz t» Leipzig. erklärten Hb» kleiner r-rlilbtlriebe. welche zur Be achtung der neuen Bestimmungen a.'gchaUn' wtur n d ^ durch Entfernung und Verlelhung ^ schinen au die Hausiudustrie .hrc B-M-b- t^ atat erö n. ^ Fabrik entkleiden wollten um unbchell.gt L? . absichligicn, die erforderlichen, >»e„t »» Spu en..de> denk Arbeite., von der Haus,»du,tr.e besorgen zu la sen -E ä „wri.itoüclsabrik de« Zwickaucr Bezirks, m der I8->I >wc» 6- Kind r ou A „ von >2-14 Jabrcn l-cschäft.gt wurden, wird etz. kcu. Kind ...ehr an§e.roffcn. D.» i.'Ht in ^>auie und holen Uch die Nohlwsse entweder ewst ^vder sic werken ihnen durch größere Geschwister zu- geführt. Der AussichtSbeamlr tc« Bezirk» Plauen w.rd durch seine Erfahrungen veranlaßt, sich slcgei, ein zu enge Auslegung de» Begriff« »fabrikmäßiger -lc- sricb- auSzusxrcchen. Es würde b-, einer wemger engen Auslegung.als eS oft zu beobachten ist, verhindert, „daß Kinder und jugendliche Arbeiter m kleineren .ln- lagen Ausnahme finden, und in diesen langer, sowie unter schlechteren Verhältnissen al» in Fabriken arbe,len mnsien. wodurch Kinder sowohl in sittlicher als m gesnndherll.cher Beziehung reckt wohl benachtbeiligt werden können. L'cr Jrispcctor deS Frribergcr Bezirk« bemerkt, daß besonders ,n den größcren Fabriken gegen die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter eine gewisse Abneigung besteht, deren Grund u» Wesentlichen darin zu liege» scheint, daß der Vorlheil, den die Leistungen dieser jugendlichen Arbeiter bieten, nicht im Verhält»iß zu den BelrikbSscbrvierigtcircn steht, die mil der Einhaltung der hier bei zu beobachtenden acsetzlichcu Bestimmungen verknüpft stiit Auch der Zwickaucr Beamte bal bcobachlet, daß seil E>» sührung dcr neuen Schutzgcsetzc die Arbeitgeber bemüht sind, an Stelle dcr jugendliche» Arbeiter erwachsene einzu- slellcn. Nach diesem Beamte» ball thcils die ungleiche Arbeitszeit der einzelnen Ablbcilungen deS Personals viele Fabrikanten ab, jugendliche Arbcilcr anzuncbmcn oder weiter zu verwenden, lheitS hegen die Uiiiclnehmcr Le- sorgniß. bei Beschäftigung jugendlicher Personen wegen Versehen von Arbeitern oder Beamte» »r Slrase ge nommen zu werden. Es ist aus diesen Gründen erklärlich, daß die nach den vorliegenden Berichten 28 087 betragende Zahl der jugendliche» Arbeiter damit gegen l89l um etwa 2000 gesunken ist, während die Zabl der kindlichen Arbeiter in Fabriken weil erbeblicker und zwar von lO 008 auf 5214 im Jahre 1892 zurückging. Dieser Rückgang ist jedoch bei der durch ihn vcranlaßlen gleichzeitig gesleigcrlcn Beschäftigung der Kinder in der Hausindustrie nur in beringter Weise al- eine wohllbälige Folge der Novelle zur Gewerbeordnung zu betrachten.*) Tic Vergünstigung, welche brr H. 137 Absatz 4 dcr Ge werbeorknung den Arbeiterinnen, die ein Hauswesen zu besorgen haben, gewäbrl, scheint diesen rückhallSIoS überall eingcräunil zu sein; in einzelnen Fällen hatten llnlcrnchnicr schon vor Erlaß jener gesetzlichen Bestimmung eine längere Mittagspause gewahrt. Dagegen bal die Vorschrift, nach der Arbeiterinnen an den Sonnabenden und an den Vorabende» der Festtage um L>/, Uhr an« der Arbeit z» entlaste» sind, schwieriger Eingang gesunden. Mehrfach waren die Unter» nebmcr drr Ansicht, da« Putzen dcr Maschinen nach jener Zeit sei nicht als Arbeit im Sinne de« Gesetzes zu betrachte»; häufig ersuchten sie auch die zuständigen Behörden, sic von jener Vorschrift zu eulbinden, doch meisten« ohne Erfolg. Da» Verbot der Nachtarbeit der Frauen stöhl. wie der Inspektor LeS Dresdner Bezirke« auSführt, znm Tbcil aus großen Widerstand seitens der Frauen selbst. So haben beispielsweise Frauen, welche in entlegenen Fabriken des RackstS beschäftigt wurde» »nd in der Nähe ihrer Wohnungen eine Tagcsarbeit nicht finde» konnten, Hilter über den Berlust ihres Verdienstes geklagt. Die gleiche Klage wurde von den Arbeiterinnen laut, welche nur zu gewissen Zeiten, zur sogenannten Saisonarbeit, ibrcir Hauplverdienst nnker Zubilsrnabme der Nachtarbeit sauten, wäkrend sic i» der übrigen Zeit entweder gänzlich ohne Arbeit waren oder sich nur bic »nd da durch gelegentliche Leistlingen eine Klcinigkcil verdienen konnten. Obgleich die wesentliche Beschränkung der Saisonarbeit wobl kaum zu erreichen sei» wird, so ist es trotz jener Klagen doch mir Freuden zu begrüßen, wenn durch die Novelle zur Gewerbeordnung wenigstens den in den letzlcn zehn Jabrcn immer unleidlicher hervorgetreteuen Aus- artungt" auf diesem Gebier durch die Erschwerung der Nachtarbeit der ftrauen ein Ente bereitet wird. Regelmäßige /'..''^"beil dcr Frauen findet gegenwärtig nur noch in ver- haltnißmaßig wenigen Betriebe» statt, die in Folge ibrrr be- sonderen Verhältnisse vom Ministerium de» Innern dazu eine Erlaub»,h aus bestimmte Zeit erhielte». Eine außerordentlich ausgekchnlc Tbäligkei» haften die Gewerbe Jiijpccloren wieder aus dem Gebiet der Unfall- verbutnng zu entsaften. In einzelnen Bezirken, so im Leipziger, bal ,ich die Zahl der Unfälle gegen ras Vorjahr i'icht un-rbebl'ck vermindert und der dvrligc G.wcrhc- Jnlpeclor fuhrt dieses au, dieTbatsache zurück, daß die Beiriel e sich mehren, ,n welchen ein verslärfte« Interesse der Arbeiter an dcr Anwendung und Jnstanterhaltung derväbrler Schutz dl. ^'"sluß. welchen di« GewerbeordnungS-Novklle aus »>°d.n. ln den Fabriken de« «ömgrelch. U de. .L.'r. demnächst ..... besondere, «l 87. Jahrgang. Vorkehrungen hervortritt, sowie daß seitens der Unternehmer strenger auf Einhaltung der von den BerusSgenostenschastcn ausgestellten UnsallverhulungSvorschriftcn gesehen wird. Der Gewerbe-Jnlpccior des Ebenrnitzer Bezirks klagt jedoch, daß die Arbeiter den Schutzvvrrichlungcn nicht immer die crsorder- licke Beachtung schenken: die Ursache vieler Verletzungen sei weniger auf de» Mangel einer Schutzvorrichtung, als auf daS zuweilen recht sorglose Gebahrcu dcr Verletzten zurück- usühren. ES sind dieses imiiicr noch dir allen Klage», die 'ekaiinllich auch in außersächsischen Bezirken über die Sorg- losigkcil der Arbeiter in gefährlichen Betrieben laut werden. Dcr Arbeiter wird mil dcr Gefahr zu vertraut, er beachtet eine Gcsuudhcil zu wenig Nur andauernde Belehrung und iu eriistcrcn Fällen dcr Vernachlässigung geborener Vorsicht und dcr augebrachlcn Schutzvorrichtungen eine entsprechende Bestrafung, wie sie vor Jukrasllreten dcr neue» Bestimmungen dcr Gewerbeordnung bereits die Ehciiiliipcr Haukclskaiiimcr wünschte, vermag hier vielleicht eine langlame und gründliche Besserung herbcizusührcn. Ueber die sittlichen Zustände innerhalb drr Arbeiter» bevöllcruiig bringen die Berichte nur sehr dürftige Mittbci- liingen. Der Besitzer einer größcren Färberei Nagle dem Dresdner Gcwcibeiiispector, daß seine Arbeiterinnen MonlagS rüb meistens völlig ermattet von dem langcn Tanzen in der vorhergehende» Nacht zur Fabrik käme», zum Frühstück lhcil- weise uuvcrhältnißmäßig viel Schnaps tränken und daß die Anzahl der »»ehelichen Geburten eine immer stärkere werde. Von anderen Aussichtsbcamlcii werde» derartige oder ähnliche Beobachlaiige» nicht »lilgclhcift. Jneeß wissen wir auS eigener Erfahrung, daß der Taiizteufcl einer der schlimmsten Feinde der Fabrikarbeiterinnen ist, ein viel schlimmerer, als dcr SchiiapSleusel. Während sie den Schnaps meistens energisch verabscheuen, sind sic ebenso häufig den wüstesten Ta»zverg»ügu»gc» osl bis zum gesundhcillichcn, materiellen und sittlichen Ruin leidenschaftlich ergebe». Eine wohllbälige Aeiidcriing dieser traurige» Tbatsachc kann unseres Erachtens nur durch eine Veredelung unsere« gesellige» Lebens*) berbeigesührl werden. Da« ist eine Aufgabe christlicher Nächsten liebe, an der sich die Fabrikiinlcrnetmier weit mehr als bisher betheiligen sollten. WoblsahrlSeinrichtungen aller Art sind, wie wir au« den Berichle» der Gewrrbe- Jnspectorc» scbc», auch im letzten Jahre in Sachsen von den Unternehmern in dankenSwcrlhcr Weise, sehr zahlreich und nach verständigen Grundsätzen geschaffen. Die Wichtigkeit dcr Veredelung dcr Arbcilcrgesclligkeil, der Arbcilcrvergnügungcn scheint jedoch nur von einzelne» Unternehmern erkannt zu sein. Immer wieder soll zu lhalkrästigem Wirken auf diesem Gebiet angeregt werden. *) „Tie zweckmäßige Verwendung dcr Sonntag«- und Fcierzeit" ist da» Thema, welche» im zwnieu Hejl der Schrulen der Teulralstelle für Ardeiler-Wohlsahrttcinnchtuiigeii «Berlin 1593, Carl Hepman») behandelt wird. Wir tomuwu hieraus uoch zurück. «Red. de» „L. T.") Deutsches Rerch. * Berlin, l.'>. April. Ter „N'attoiialliberalen Eorre- sponden;- gebt folgende Zuschrift zu: „Die jüngste Feier de« GeburtSlagcs de« Fürsten Bismarck bat vielfach Anlaß ge geben, nach dem gegenwärtige» Stand de« BiSmarckkcnk- mal« zu fragen. In zahlreichen Festreden und ZeilungS- artileln ist die Sache berührt worden. Bekanntlich ist schon vor 3 Jahre» durch freiwillige Beiträge der Verehrer des großen Staatsmannes ein Fonds von über > Million Mark zu dem gedachten Zweck gesammelt worden. Seit dcr Zeit liegt das Geld >m Kasten, von irgend welchen weiteren Maßnahmen de« Eomil^S, an besten Spitze dcr RcichülagSpräsident v. Lcvetzow steht, ist nicklS zu hören. Wo bleibt das Denkmal? fragen viele Tausende, die ihrer Verehrung für den allen Reichskanzler eine» sichtbaren AtiSdruck geben wollten. ES wurde als selbstverständlich betrachtet, daß das Denkmal noch bei Lebzeiten deS Fürsten Bismarck er richtet werden sollte; nur unter dieser Boraussetzung sind viele und große Beiträge gezeichnet worden. Für ein vielleicht nach Jabrzcbnlcn zu errichtendes, einer historischen Eniincriilig gewidmetes Denlinat würde» sich in der Gegen wart viele der Theiluchmer nicht erwärmt haben. Es mag anerkannt werden, daß, so lange die Frage über den Play für da« Kaiser Wilhelm - Dciikmal noch nicht entschieden war, auch kein dcsiniliver Beschluß über einen Platz für das Kanzlerdenkiual gefaßt werten konnte. Nachdem nun aber jene Frage im Wesentlichen gelöst ist und jeden falls feslstrbt, daß da« Kaiser Wilhelm »Denkmal nickt aus den Wilde liiiSvlay kommt, welcher i» erster Linie für das Bisiiiarck - Denkmal in Aussicht geiiominen war »nd wie kaum ein anderer Play in Berlin dafür geeignet erscheint, dürste cs wobl an dcr Zeit sein, die Frage der Ausstellung de« BiSiuarck-Denkmals energischer in die Hand zu nehmen. Wenn in dcr Reichshauvtsladt lein Rau», für ei» solches Denkmal sein sollte, so giebt e« genug andere Städlc und Plätze in Deutschland, an denen das Monument k»ie würdige AufsteUuiig sinken und willkommen geheißen würde? Es wäre in der Thal, emcin vielfach laut werdenden Unwillen gegenüber, Zeit, daß das EvmilS sich endlich äußerte, worauf eS noch wartet." Soweit die Zuschrift. Wir kommen auf diese Angelegen heit demnächst zurück. Berlin, 15. Aprift Ueber die Grundzüge für ein Ge- sttz übkr die geplanten Haiibwerkerkaniinern bringt die „Vossische Zeitung" die nachstehende, im Wesentlichen »nt den früheren Millheilungcn de« StaaissecretairS von Boetticher übereinstimmende Melkung: Ten Handwrrkerkammrrn sollen folgende obligatorische Ausgabe» ziigcwicscn werden: Er stattung der Gulachic» an die Behörden über gewerbliche Fragen, Bcrichlersiallnng über vir Lage de» Handwerk«, Aus sicht über die Durchführung der Vorschriften, betreffend das LcbrlingSwcscn. und Milwirkung bei Ueberwackuna der aus de» Arbeilerscbuy bezüglichen GesctzeSvorschrislen. Ferner sollen die Haiidwerkerkamniern folgendelfacult ative Br- sugnisse haben: Einreichung von Vorschlägen zur Förderung de« Kleingewerbe«, der Wodlfahrlseinriitftunaen. Beschließung von Maßnahmen zur Förderung der gewerblichen, technische» unv sittlichen Autbildung der Gehilfta und Lehrlinge, Er»
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