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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930110014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893011001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893011001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-01
- Tag 1893-01-10
-
Monat
1893-01
-
Jahr
1893
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2lS grabtnS. Auf einen zweiten Pfiff bildeten sie ein unendlich Unze« Rehr — die erste Schlange fleckte den Kopf in« Wasser de« Graben«, die zweite nahm da« Ende der ersten in den Rachen, die dritte dasjenige der zweiten und so fort, bi- e- wie ein langer Dafferschlauck weildin über die Aecker zog. Nun begab die erstaunte Gesellschaft sich an k.i« Ende de- NovrcS, und der Farmer stieß einen dritten Pfiff au«. Sofort begann die erste Schlange Wasser aufzu» saugen, da- alle anderen durch sich bindurch leiteten: die letzte aber stellte sich aus den Kopf, erhob den Schwanz und spritzte da- Wasser >iu weiten Bogen über die Felder. Dabe, bewegte sie sich, die ganze Kette mit sich ziehend, seitwärts davon biS rer Graben erreicht war. und dann, etwa« medr zusammcu- aeschcben, im Halbkreis wieder zurück — kurz, in 20 Minuten waren alle Acckcr des Mr. Sawncr bewässert. Natürlich erntete der praktische Farmer das Lob aller Anwesenden, die inzwischen schon zum Tbeil seinem Beispiele gefolgt und mit der Ablichtung von Pumpcnschlangen beschäftigt sind. Ten Gelehrten ist es Vorbehalten, uns mehr und Genaueres über dieses neue merkwürdige Tbier unsere« Festlandes mit- zutbeilen. — Co weit die New-f/sorker .Sun", die nächstens ebne Zweifel mit der ernstesten Miene von der Welt auch die llrtbtile der „Gelehrten" bringen wird. Es ist zwar nicht rathsam, diesen Urtheilen vcrzngreifen; der Voll ständigkeit des Berichtes wegen mnf; aber doch noch einer kleinen Geschichte Erwähnung gelban werde», welche ein anderes Blatt, nämlich der „Agriculturist", feinen Lesern anstischt. Diese- Blatt weist nach, daß die Pumpen- schlangen mit bober Intelligenz begabt seien, und zwar zeige die« ein Vorfall, für den er selbstredend die Verant wortung übernimmt. Tic Scheune de« Farmers Sawoer seriell) nämlich eine« TageS in Brand und siand im Nu in bellen Fammen. Natürlich eilte der Farmer spornstreichs ron den Feldern herbei, siand aber bald rathloS auf seinem Hose, da kein einziges menschliches Wesen zur Hilfeleistung >» der Näbe weilte. Ta in der höchsten Notb, horte der -lorslose auf einmal einen Pfiff, und che er wußte, was ihm geschah, flog ein dicker Wasserstrahl Uber ihn hinweg in da« brennende Gebäude. Die Piimpenschlanzen hatten den Brand und die Verlegenheit ihres WobllbäterS, der sie ;u civisnten Schlangen gemacht batte, bemerkt, und wartete» nun nicht erst aus Befehl, sondern begannen ans eigener Initiative die Arbeit. so daß das Feuer nach zehn Minuten gelöscht war. Heil! Heil den wunderbaren Punip Genies! <kl>» versetzter Thurm. Am User des HarlemslusseS bei New-Aork stand bisher über den Gleisen der New- Yorker Eentralbabn ein zum Heben und Senken der Zug brücke benutzter eiserner Tburin im Gewicht von 3600 Elr. Da an dieser Stelle eine neue Brücke erbaut werden soll, so mußte der Tburm entweder sortgcschasft oder abgerissen werden; man entschloß sich für erstercS. Nachdem am Frei tag Abend der letzte Zug den Tburm passirk batte, traten WO Mann zur Arbeit an, entfernten die Gleise und wühlten mit Picke n»d Schaufel daS Harle Erdreich bis zum Jiinda ment des TburmcS in acht Fuß Tiefe auf, worauf die Fort schaffung de« ThurineS begann. Zwanzig Minuten vor :< llbr Morgens befand sich daS l27 Fuß Hobe und 3600 Eentner schwere eiserne Bauwerk noch an seiner alten Stelle, eine Minute nach 3 Uhr, also binnen 2l Minuten, war e« schon >4 Fuß weiter nach Westen gerückt. Hier ließ man den Thurm vorläufig stehen, ui» erst die sortgerissenen Babngleisc wieder zu legen, und al- eben die letzte Schaufel Erde fest- gestampst worden, raffelte der erste Schnellzug aus New-Aork heran. Der Verkehr hatte durch die Riesenarbeit keine Unter brechung erfahren. --- Aus Volumbia, (Südamerikas wird der „Köln VolkSztg." geschrieben: .Dicht gedrängt füllt die Zuschauer menge die Schranken um die ovale, im LängSkurchfchnitt Io in messende Arena, und .rings aus hohem Balcone die Damen in schönem Kranz". Mächtige Lichtwellcn der sün großen Bogenlampen erleuchten taghell den Platz, wäh rend über ibnen der klarste Sternenhimmel strahlt. Eia Trompetenstoß ertönt: feierlich, langsam treten die vier auf einer Funstreise" durch Eolumbia befindlichen Stierkämpfer vor, teilen sich mit der den. Spanier eigenen stolzen Grandezza vor der Präsidentcnloge auf und bitten mit einer Verbeugung um die Erlaubniß zum Beginn de« Spiels Die sarbeuprächlige. aoldverzierte andalusische Nationaltracht bebt hei der scharfen ünsllichen Beleuchtung weit mehr als bei Tage die schlanken und doch kraftvollen Formen der TorcroS wirksam hervor. Es fehlen nickt die Kniestrümpse und Schnallenschuhe, noch dir uiibeschreidbare, igelsörmige schwarze Mütze und der kleine schwarze Haarbeutel. Da ist der würdevolle Director der Truppe, zugleich Matador oder „Espada", Don Antonio Pastrana, der dem Stier mit vollendeter .Kunstfertigkeit mittelst eines Degenstoßes das Herz durchbohrt; da sind LekeSma, der Banderillasetzer, und Samudio, der unermüd liche Stangenspringer, endlich Martincho, der braune, lang beinige Kunstiüiiger und AllerweltSauShelfer, der mit Eifer die Fertigkeiten seiner fortgeschritteneren Genoffen nach ahmt. Rauschende Militairmusik setzt zu einem flotten Marsch ein und der erste Stier erscheint aus der Bildstächt, wird mit einigen Racketen begrüßt, stutzt ob des ungewohnten LärmS, der Musik, des grellen Lickt«, erschrickt gewaltig vor einem eigenen Schatten und beginnt daun in flottem Trab die Arena hart au den Schranken zu umkreisen, »m fick au« dieser »ngemütblichen Gegend schleunigst zu drücken. Nun entfallen die Tororo« ihre bnntsarbigeii Mäntel, iimlreisen, locken daS Tbier, bis es sich brüllend ans den nächsten stürzt. In geschickten Wendungen entziehen sich die Künstler den immer wiederholten Angriffen und Stößen des gereizten Stiers. Nun holt Samudio feine Sprungstange, rennt den aus ihn zustürzenden gefährlichen Hörnern geradewegs entgegen und fetzt über den verdutzten Feind mit gewaltigem Say hinweg Gallo de garoctn» genannt), welche schneidige Leistung die Zuschauer mit donnerndem Zuruf belohnen. Dann kommt der kleine stinke LeteSma angetrippelt und pflanzt dem Stier zwei, drei Paar Banderillas verschiedener Länge und Form an den Nacken, u. A. auch mit Pulver geladene (!), welche cxplodiren und den Hornträgcr zu noch größerer Wuth reizen. Wiederum erscheint Samudio; diese« Mal stellt er sich in der Mitte des Platzes auf einen kleinen mit rotber Decke bedangencn Tisch und erwartet mit verschränkten Armen den Stier. Dieser läßt sich natürlich die so günstige Gelegenheit, einmal etwas Greifbares von seinen Peinigern zu fassen, nicht entgehen und rennt mit aller Wuckt den rolhen Tisch »im, während der eigentliche Gegenstand seiner freundlichen Wünsche in raschem Sprung über seinen Rücken dinwegstiegt Gallo infernal). So wird da« Treiben in bunter Abwechslung niit fünf bis sechs Thiercn fortgesetzt. Noch ist eine seltene Ecre nionic für beute ungesagt. Samudio, der Liebling des Pu blicuniS, soll nach altem Brauch und den Satzungen der Sticrkänipserzunst seine Meisterprüfung ablegen und so etwa« wie den Ritterschlag al- Matador von einem alten Espada empfangen. DaS kleine blutrothe Tuch und der starke blanke Sloßdegen werden ihm durch den gravitätischen Pastrana feierlich überreicht, und nach kurzem Hcrumtanzcn senkt sich die blitzende Klinge schnell in dir Schiiller des dem Tode geweihten ThicreS, das nach drei Sätzen lautlos zusammen bricht. Von rauschendem Beifall der Menge begleite» erkbcilt alSdann der Meister unter einigen altert!,üni ticken Gebräuchen dem neuen „Espada" die Matadorenwürde. Erst seit wenigen Jabren ist die vorstehend beschriebene spanische Fori» der Stiergesechte durch „.Kniistreisen" ultternehmciider Bewohner der pyrcnäisckcn Halbinsel in diesen Ländern de kannl geworden. Der Deutsche sieht sich da- fremdartige Ding einmal an. findet aber bald die eine wahre Seite heraus — die rohe und rafsinirte Tbierguälerei, an der nur romanische Völker ihr Vergnügen haben. Die Tödtung de- Stieres ist übrigens auch bier vielen Leuten zuwider und Wird nur im Verlauf einer längere» Reihe von Vorstellungen ausnahmsweise einmal gestattet. Die in Spanien gebrauch icken Picadore« (berittene Kämpfer mit Lanzen) sind hier unbekannt. Literatur. Deutsche mrdlclnische Wochen,chrlkt. Mit Berücksichtigung d«S drullchen Medinnalweiens nach omliichen Milldeiluugeii. der üssrntlichen GelunddeitSpfleq» und der Interessen des ärztlichen Stande». Neunzehnter Jahrgang. Redacteur Geh. Sanitäl-raih Ilr S Gaitmann in Berlin ZV. Verlag von Georg Thieme, Leipzig-Berlin. Nr. 1. Inhalt: Aus der inedicinischen Universi- »attllinik in Freidurg: Neber eine besondere, durch Aspiration von Caverneninkalt bervvrgeruiene Form acuter Bronchopneuinonie bel Lungentubeiculose von Ged-Rnik Pros. k)r. CH. Baumler — An der inedicinischen Universita'Stunit in Bonn: Zur Lehre von den Nervenkrankdeilen nach lln'älleu von Pros Oe Fr. Cchuipe. — Ru der chirurgischen Klinik zu Greis-wald: Bemerkungen »der die lech- nische Ausjiidrunq der Gasirostoinie und der Bildung eines 5vuz praclcrvalueali, von Pros l»r Hetterich. — Au- der gebiirtshilslich- gynäkologilchen Klinik in Dorpat: Die zweizeilige vaginale Enuclea- Iivn großer Ulerii-mvome, von Pros. vr. O. Kühner. — An- der ll. inedicinisihen UniverfiiälSklinIk in Prag: Beitrug zur kenniniß der acuten Phosvdvrvclgiiiung de« Menschen, von Pros l)r. R. v. Jocksch. — Bericht über die Choieraertrankungen im Marie», kranlcnhause in Hamburg, von Or E. Raffen. — Neue Beobach tungen über die Disposition, von Pros. 1>r. Ribbert in Zürich. — Kling» neuere Arbeiten über Irovbiiche 'Nerven, zujammengesiellt von Pros. I>r. P. Griitzuer in Tübingen — Rciietffzzr aus England, von 1>r W. Croner. — E. Metiämiloss, l,e<;»»» cur In piUtwl«»,«- eonipnrS-- dc l'iuilammniion, Res. ll Weigert (Franks,icl a. M >. — M. Runge, Lehrbuch der Geburtshilfe, Res. Wiener iBresla»). — Verein für innere Medici». — Allgemeine Pathologie und vaiho- logische Anatomie: Poelche», Aetivlogie der striciurirendei, Masidarui- gesclnvüre. Mallory, 8acro-co<-czczrc»l Simplen, »lnu,on and cveko. — Mikroorganismen »nd Aeliologie der Insectioii-krankbeiten: Welchselbanm, Beitrag zur Aeliologie und pathologischen Anatomie der Insiuenza. — GeduriSdiise und Gynäkologie: G. M. Edebohl«, Dubai null peritoneal tudcrculnais «ilk special rckcrcvcc »a diaxnosw. I. Price, DH« natural historx ot pu» in th« pelvia. A. Mener, Zur Aeliologie des SckieidentrrbseS. — Denkschrift über die llboleraevidemie 1802. — Umschau »her die neueren Arznei mittel im Jahre 1802, von lw. I. Boas ln Berlin. — lieber Methylenblau. — Paria,c. Meteorologische Leobochtmlgcn »»k «er ktcrninavt« In I.cluel». linke NO ttetce über dcmltc-r. 2cir aer Lo^kacklllllv. S.da°.Xckm2v. äh 8- O.ckau.^lorg; 8- Xacluu. 2 - t«»i om- r-a »ul 750.9 7R>.0 747.7 745,.', IN.emo ,u«l»e. 0«l».-cer >i.l»iiv« r-nou- «t»a- eioiiiuu» o. i»r»ek» Itiwuici»- auaiour. — 5,6 — N.3 — 6,3 — 0.7 80 00 03 80 "XO 880 8 I fast klar 1sta->t klar Ilirllku Ljtrübo tlamnum >lsr Domperatur »»» — l".6. blivimuw — — 1l",0. «lei» «V1t»«;>e«»L»>»«vtol»» «o» «lvr 8»«,rart« ra UumduvU. Vom 7. ckauuar 1802. Uortreua 8 llbr. Ltatiova-Xam«. e s c- ^ ä kicktnuik uud 8ttirire de» WiudeL W«tt«r. s »- V 3 Ilullirxümore . 758 OXo nkarlc licken -i- 2 (chitsiutiuiulld > 767 8W dlnrü 0 »osliau - — — Xcutlrliree»««r 776 880 lewer Xuji- — 18 Rariüruke . . . 763 «lill iicnc-üt — 1l Wlcodadcll 763 XO mlls-ig- Ked-uüt — 3 Kre-dau 770 !80 lciclit 'valllculn. — 18 76l loxo «ckvack lurik lwdsclit Wetterberichl «t«» L. l>» M»»»«»v«»I«»«t»t l»«» l» < Iieiunltr D« I»nn»n 8 Uhr dlnrieev^ StatlonO-Xam». « - Sg« Z r 2 Licktunir und Lbartre d« Wwdsa. Watt»» --i S s llodit . . 753 WXW »tarll Seimes — i klavuennn» 752 8W Icickl ivnlliiir — 6 8Ki»i«!'Mp> . . 761 .tili kcdcclct V 8>ncünmm . . 750 W8W Icickt iieiter — 11 fi»peiiu.r«eo. . 760 80 kcdcclct 4 dlcuiel... 765 880 oclnvacli Mollceiilo» — IO 760 80 „lir^i^ «enllcu- — 12 7M 80 lciclit Xckcl — 7 >>ir . 758 0 lciclit ».-»rcnlo« — llanikare . 7.58 80 Icicür Nuust — 8 Il<-l>i>-e. . . . 75? 0X0 Icickt kcdcclik " > ücrvourl: . . 753 0 «clievack Kcoon -ff 6 Himi-rsi- . . . 756 5 W ocliivack llcitc^Rt 0 liorliU. . 760 80 Icicür iurlk kcdcclct — 7 ü uu»-e»!»ntsrii 75? 80 Icicük kcdcckt — 3 ilamkeerr 750 5V lcickk Irr — 7 -liilüaiüwu i kl-t»»' 750 XW lcu kt niolücnlo» — 7 Ilüucücu. . . 757 XO I»n«sts «.dlcix — 12 l'K'-niiiirn. . . 760 80 lciclit .vollcig- — 5, 71>1 80 Icickt ieollccllloe — 12 t rat,- . 764 8W Icickt ^ollcolllo« — 15 iveauirn .n.Vr — — — I^w»«-5ir - 768 XO lei. kl kcitcr — 17 1 «ki-rodurir . . 76? 88>5 lciclit kalk kcdcclct — 2l Ilonuaunsindl . 7,'>8 8i> Icickt Xckcl — 2- I risar ... 761 0X0 a krvaclr a-.d Kenia» — i l'lcrinout. . . 754 8 miiaciz- »nlici»,' -ff 6 I »ri» . 75»4 N>X'0 Iculit kcdcclct -s- 8 Oorlc . 7.54 >>8i> sruicli l>Ull»k -4- ? äkcedcen. . . 762 l>8(> scliivncli kcdcckt -4- 2 vodereickt ldor d cn Vcriniif d«r >Vitkvruu,r m 8,ck,«n qc^rorn: ktatloo 8sek. », 7 emperniiir slillol > lUiUN» TVivck Xieiier- aakla^ Orcsdcn .... 115 — 4 3 5.7 O 4 — l.cifwix .... II? -11.0 — 16,1 0X0 I — lkikvlli 170 — —- —- — linute.cll .... SN - 3.0 — >2.7 80 2 — XiltLU 258 — — — l'kcmllitr.... 3'0 — 5.!' — 0.1 80 2 — I'lauco. . . . 378 — 5.5 — 7.2 80 3 — fevikerfr .... 3!>8 — i>.5) — 7,8 88 W 3 — XnnakcrL:. . . . «K>8 — 7.0 — 9.1 88 W 5 0.8 5>lcukcnr . ' . . 751 — tt.ti — 0 3 0 1„ — Iicit?.cuk»in . .'. 772 — W.4 — 10.,! 080 6 — kicktclderik . . . 1213 — 0.4 - 12.2 .880 5 — dlit 仫nal,»»e >Ie« tiekieu,.^, in 'Io», vveli eliin neiiero zVürmeahnakme »tattkanü, novvle der r Oe^iaul, >lle auf tallend lcnltu >VjI!,ruvi- am jzonirii;cu Doxa antscG, Korr--, >»» Uekriieen milde*, durch » cg; Ii> ilcrca und tro> k»uc* Wetter unter »iii*>iixen reviseken 80 und 84V »ckivaukeudeu Winden l)is 8el»>«edoclie üei^t eveui»- Vendernni. Uebernickt der Wetterlage in rlurop» heute früh: kimner weiter «ivl ,1er l.oke Oru> lc und da* llkltegeki'4 im 0 rurüolcgediiirn-t und immer mehr dringt die l>evre->i,ai im W vor, «>,r» Keula noch eine rrveite licfero im X (Ilaparaodiu lininmr. ^«mr tritt »ur »oc!i gaur vvrcuirvlt eine W-8trüni»vu aut, 'lock herrlickt bereit* überwiegend trübe» Wetter I»jt i-iarker WiiiiueLuuakuiv, da, nlliualig auch »u Xi-dcr»cklllg>>i talnen dürfte. >«r«»twortllcher Redncteur vr. Her»«. Küchltng In LtkyzlG. ISr d«, musikalischen Lhelt Prasessor vr. L»«ar Paul in L«t»»1» Volkswirthschastliches. W« für diesen Dhell itstsMllea Sendungen sind za richten an h« verantwortlich« Rebacteur deffelbea L. G. Laut tu Leipzig. — Sprechzeit: nur von lv—11 Uhr Vorm, und von t—b Uchr Nachm. Fernsprechmeldungen. * Berlin, 0. Januar. Dem B. T. zufolge veranlaßten beut« die Gerüchte über ei» RohspirituSmou opol eine wesentliche Steigerung des Spirilusprelse«. " Berlin, 0. Januar. Ta- B. T. reprodlicirt unter Vorbehalt da-Gerücht von einer Fusion d«S Bochumer Gußslohlv»r«tn« mit L«r MajchtarubaoanstoltSchwartzkopff. Telegramme. KD6. Berlin, 9. Januar. Di« hiesige Getreide- und SptrttllSflrina S. L M. Simon, deren bi-hcrigcr Inhaber Lerr Moritz Simon kürzlich verstorben ist, tritt nach den testamen tarischen Bestimmungen de«Verstorbenen in Liquidation. Dieselbe »ird derart durchqesudrt werden, daß die Firma Siegfried Ellon ch Lo., deren Inhaber Siegfried llllo», ein Nesse de» verstorbene» M. Simon, seit circa 30 Jahren Theilhaber an der Firma war. sSminillche schwebenden Berpslichlungen übernimmt und da- Geichast unter der Firma Ella» L Co. in der bi-herigcn Weise weitersührt. Ter lang« yidnge Procurist der Firino, Herr Zieienziger, wird ebenfalls Mit- Inhaber, auch werden fast alle bisherigen Angestellten in der neuen Firma verbleiben. W-n. Prag. 0. Januar. (Privat-Telegromm.) Oesterreich« Zuckcrproduction betrug bis Ende December rund 6 Millionen Doppel-Lentner, die AuSsuhr I 803 582D.-Llr., Pluj 470 603 D.-Clr. Tie GeiammisiockS betrugen Ende December 3 758 897 D.-Ctr. gegen 3 203 053 D.-Ctr. NDll. Wien, 9. Januar. Wie die „Montagsreviic" meldet, wird die Goldbeschasfung zum Zwecke der österreichischen Paluta-Regiiliriing in langiomcm Tempo eriolgen und ein enlscheidender Schritt erst dann getban werdcn, wenn die Regierung sich mit Ausnahme der Baarzahlungen beschäftigen lann. Dagegen sci e- sicher, daß di« Roldschildgruppe Li» gcsammten 5proc. Siaals- titreS a»f einmal »inberuien und >e nach Umjang der Präsentation derielben auch sofort da« Lptiontrecht hüben und drüben geltend wachen werde. WDIt. »opentagrn, 9. Januar. Die Nachtfahrt „Gjtdser- Warnemünde" ist wegen Eise« vorläufig eingestellt. w. Odessa, 0. Januar. (Pnvol-Telegramm) Noch hier «in gegangener amtlicher Nachricht au« Petersburg, hat das Verkehr«- miniitertum d>« Einrichtung eine» Handelshafen« in FeoLosio nunmehr definitiv beschlossen. Zum Bou, welcher 4 Jahre dauern soll, sind 4 200 000 Rubel assignirt worden. WDir. Odessa, 9. Januar. Der hiesige Hasen ist mit Ei- bedeckt. VVDll. Pctrr«fiurg, 9. Januar. Am t. Octobcr a. St v. I. betrugen die ordentlichen »lieich-einnakmen des lausenden Finanziahrc- 6I5 400 0li0 Rbl. gegen 600 300 000 Rbl. im ver gangenen Finanz,-ihr; die außerordenlilchen 167 OHOOriO Rbl. gegen 34 800 000 Rbl. im Boriabre. Die gewöhnlichen Reich«- an-gabeil betrugen 636RXUXiO Rbl. gegc» 7öi7ti<»)000 Rbl., die außerordeatlichen 00 300 000Rbl. grgcn 83 100000Rbl. lm Vorsahr. — Am l. November a St. betrug der Werid der Aus !udr au« Rußland 377 200 000 Rbl., derienige der Einfuhr nach kußland 308 000000 Rbl. Die Hand,l«bi>anz zu Gunsten Ruß land« stellt sich daher ans über 60 Millionen Rubel. >v. Peter-durg , 0. Januar. (Privat - Telegramm.) Auf der Toaetz-Bahn, der Lrel-Grliljl- und der Mv-kau-Asow. Bahn ist der Verkehr in Folge Schneeverwehungen seit gestern vollständig eingestellt. dem „Kausmünnllchen Verein-Hause" »Inberusene Beriammluiig der Breunereibesitzer aus Leipzigs näherer und weiterer Umgebung mar von über hundert Jntcrefienlen, zu denen die bedeutendste» Güler zählten, besucht. Nachdem der Vorsitzende, Herr Pely-Ram-dors, >ie Anwesenden begrüßt und die Nothwendigkelt diese-, unter der Mitwirkung der Allgemeinen Deutschen Credtt-Ansialt zu Leipzig zu errichtende» Unternehmen« beleuchtet hatte, fand di« vom EomitS beantragte Resolution: „Dir Versammlung anerkenne die Nvihwendigkeit der Er- richtiing einer Svriisabrik durch die Landwirlh« selbst, fall« sich nicht baldigst anderweite kaufmännisch« Capital»» und Kräst« zum Betriebe einer Sprllfabrik finden" einstimmig« Bnnahnic. — Di« für die Errichtung einer derartigen Fabrik maßgebenden GefichtSpunctr (l —14 des ergangenen Einladungs- schreivcn-1 wurden alSdann zur Beraihung gestellt und sandea dieselben nach eingehender Debatte, mit geringen Abweichungen, dl« Zustimmung der Versammlung. Aus de» Vorschlägen des Somit«- sei heule nur bervorgehoben, daß daS Actiencapital die Hüde von l'/, Mtll. Mark nicht über steigen soll, da dasselbe ausreichend für eine» Betrieb von 6 Mlll. Liter Jahrcrproduction erachtet wurde. Die Bethelligung der Breiineleldesitzer bez. -Pächter soll aus Basis von 4t>00 l Conlingeni für »ine Aclie I,lt. A (Spiritutverpstichluna) ^ 10l>0 erfolgen. Der am Schluß der Versammlung an die Anwesenden ergangenen Aufforderung zur Zeichnung von Aktien lär. X ward lebhaft »ni- sprocüc»; die Zeichnungen ergaben bereit- heut« eine Summe von ca. 800000 Berücksichtigt man. daß In der Versammlung nur ungesähr der vierte Thell der in Betracht kommenden Interessenten persönlich vertreten war, so kann man wohl mit Sicherheit annehmeil, daß Mich von Len beute nicht onweiend gewesenen Brennerelbesitzkrii nachträglich noch zahlreiche Beitrittserklärungen «ingehen werden, da geplante llnteruehmen daher bereits al« gesichert «rscheiuen dürste Sollten dir «ndgiltigen Zeichnungen, wie mit Sicherheit erwartet werden kann, eine Ueberichrettung de- gedachten Actien-Marimal- betrage» ergeben, so würde ein« Ermäßigung der Lapitalbetheiiigung der BrennereibefiKer in Aussicht zu nehmen sein, ui» den Wünschen aller Interessenten gebührend Rechnung tragen zu können. Da« bisherige provisorische ComiiS wurde von der Versammlung zur weiteren Ausführung bei Plane« ermächtigt. Apiritnsverwerrhullg in Leiprig. Dt» vom provisorischen ComitS für die Errichtung einer land- wlridichccktllchen Spritiabrik zu Leipzig, besiehenL aus den Herren Bach-Breitenield. v. d. Crone-Markleeberg, I<r. v. Freak- Abtnaundorf. Gontard-Mockau, P»ltz-Ram»dors, Reitz-Tewitz. VoUl«ck»Gn>ßzsch»ch«r. ». Watzdors-Sturmthai sur heut« nach Äuer'sches Gasglühlicht. Im Anschluß an di« MItthcilungen, welch« wir in unseren Nummern 402 und 494 im vorigen Jahre über da» GaSglüd- licht, Liese epochemachend« Erfindung de« Herrn I4r. Auer von WclSbach in Wien, zum Abdruck brachten, wird un« heuie noch Folgende- geschrieben: „Der »amps der Petroleumlampen mit dem Gaslicht brachte bedeutende Verbesserungen der ersteren, wie dcr Kamps de- Gatlichle» mit der elektrischen Beleuchtung außer ordenilichr Verbesserungen ln der Gasbeleuchtung hervorries. Durch die 1-r. Auer'sche Erfindung hat aber da« Go» einen großartigen Sieg über alle Lichiconcurrenten errungen und daS 1>r. Auer'sche Gasglühlicht steht tn Bezug aus Lichtfülle. Lichlsarde, Ruhigkeit der Flamme, genug« Hitzentwickelunq und Billigkeit unerreichbar da. Eine Ga-glühlichtlampe besieht auS dem eigentlichen Brenner und dein darüber sitzenden Glühkörper. Dem Brenner strömt nun nicht, wie bei gewöhnlichen Argand- oder Schniitbrennern rc. reines Ga» zu, sondern da« Ga- mischt sich vorder mit einer gewissen Quaiililät Luit, so daß man ungefähr Ga« und ' , Lust ver- bieani Hierau« ergiebt sich I) die bedeiiiend» GaSersporniß. 2l das Niwirußen der Flamme, da dieselbe ohne Glühkörper gesehen nicht rollig,lb, wie bei gewöhnlichen Gatdrenncr», svnüern bläulich wie etwa ein« Sviriiusslamm» brennt. Ter Gluhtdeper besteht au« einer etgenlhümlichen Mischung ge wisscr Stcfic m,t seltenen Erdorten, welch« die merkwütdiae Eigrn schail hesitzru, durch ein» Flamm» leicht und in inlensiv» Weißgluih zu kommen E« i'I Herrn l'r Auer von StzelSdach bereil« gelungei,. dies, Glühkörper jo widerstandssahig zu machen. Hatz dieselben l—800 Brennstunden nu-ballen, vorausgesetzt, daß sie natürlich nicht durch Mnlhwillen oder Fahrläiiigkeil zerslöri werde,,. Von der wundervollen glänzenden Belenck lung durch Auer sche» Gas- ilühlicht muß man sicü durcki eine abendliche Wanderung Lurch die Straßen der innere» Stadt, »ainenllich Katharinen- und Haiusiraße, überzeugen, wo bereits eine ganze Reihe von großen und kleinen Läden von der au-gezeichneie,, Erfindung Nutzen ziehen. Nun noch zur Frage der Billigkeit. Ti» Flamme des Ga-glühllchtc» zehrt stündlich eiwa ebensovlkl Leuchtstoff wie ein Schiiiitdrenner, weich ietzierer in der Stund» ca. 160 I Go« verbraucht. Ta nun aber, wie ,cho» oben gesagt, der Leuchtstoff für Galglühlicht au« ca. Ga« und '/, Lust besieh», und letzter» überall groll« zu hoben fit, so brauchen wir für da« GaOglühlicht nur 80—00 l Ga« pro Stunde Da 1000 t Ga« ln Leipzig 18 ^ kosten, so ergiebt sich für einen Schniltbrenner pro Stund« ca. 3 <H, sür das Ga-giühlicht aber nur ca 1'/, -H. E« kommt über al« weitere bedeutende Eriparniß die größere Lichtfülle hinzu, welche eine Einschränkung in der Anzahl der Lampen zulaßt. Hier ein Proklischee Beiiviel. In dem Handschuh, laden der Herren B. L S. in der Haiusiraße wurden früher im Laden selbst 5 Echniiibrenner (Kronleuchter) und (in Cchauscnster 6 Schulttbrennec gcbraiinl, ,etzt bei besserem, hellerem Licht im Laden 2 und tm «chausensler 3 Ga«glüblickitcr. Nehmen wir rund 800 Breniiilundei, lährlich iur diesen Laden an, Io ergab sich früher bei zusammen I I Schniltbrenner» zu 160 I ein stündlicher von 1760 I »nd ein jährlicher Verbrauch von ca. isilOclim Ga« ä 18 -H, was 252 ^1 Auegabe jür Gas per Jahr veruriachie. Jetzt bet 5 GaSglühlampen ä 00 l ergiebt sich ein stündlicher von 450 I und rin jährlicher Verbrauch von ca. 360 ckm Ga» u 18 ---- 65 ^1 per J»hr. Nehmen wir an, daß icder Glühkörper nur 400 Brenilslunden Halle, also jährlich 2 Mal neu ersetzt werden müßte, jo würden 10 Glühkörper 4 2,50 — 25 ergeben. Die Gasglühlichlbeleiichtiing stellt sich also in diejein Falle ans jährlich ca. 00 >l, wahrend die srüdere Beleuchtung ca. 250 ^ll er heischte. ES aiiiortisirrn sich daher im ersten Jahre bier nicht nur die Anichaffuiigskosit» (I Ga«g>ühlichtlai»pe kostet 16 ^1), sondern e« bleibt immer noch eine ganz bedeutende Eriparniß. Aehnliche Bcijpieie laßen sich überall ansüdre». von welchem Vvrlheil ist ferner das Ga«glüblicht in Läden, wo farbig« Sachen verlaust werden. Ta« ruhige weiße Licht ermöglicht die feinste» Unterschiede. Und abgeleben von der Ersporaiß, wie ungemein angenehm ist da« kein Geräusch ver uriachende, niemals flackernde, vor Allem keine Hitze »»«stlahlend» Licht sür Wohuräume und Bureau«, in welch letzleren man sich durch alle möglichen Einrichtungen vor der nach dem klopi de« Schreibende» ausstrahl«,iLen Hitze dcr anderen Lampen zu schützen sucht. Do- GaSglühlicht des 1>r. Auer von Wel-bach ist thaisüchllch ein« eminent wichtig» Erfindung, und dürste bald i» den meisten Laden, Bureau» und vielen Wohnraumen ringejührt werLea. Clearing-Häuser. ck. ck. Ein« Depesche aus London meldet, daß dcr Jahres Umsatz dieser riesigen Ceniralabrcchnung-stellc im Jahre 1802 K5II 000000 L betragen hui, und dcr Telegraph meldet ferner, daß der Umsatz ounuhcrud 336 Millionen Piund gegen da« Jahr >801, da- wiederum eine Milliarde weniger al« da» Jahr 1800 erbracht hat, zurückgeblieben ist. Mit wklchen hupend riesigen Zahlen zu rechnen ist, vergehen wärligt man sich am bellen dadurch, daß man u»>erc bescheidene Mark an Stelle de« Livre Sterling ivrechcn läßt. Ter Uinintz betrug also 1802 131 Milliarden Mark, >80, 137. I8!-> I.Ri Milliarden, in dem eben verflossenen Jahr Las Bisoch». ein Jahr vorher das 27>ache und 1800 das 32iache dcr berühmten 5 Milliardenkriegs- »alschadigung. Es wurden demnach wcrkläglich eine halbe Milliarde Zahlungs I anweisungen verrechnet und e>»cassirl. ohne dnß in dcr Tkal irgeiid I eiu« nennenswerih« Summ« haare» Geche« Heu Besitz gewechselt hat. In Städlen ohne Clearinghaus wäre ein Heer von llassenboten Dienern nothwendig gewesen, ui» schon allein die mechanische Arbeit de» Hin- und Hertroge»« der Gold- und Silber,,iasi»ii und leibst der Baulnolen zu bewältigen, ganz abgeiede» davon, daß eine solche »norme Summe Geldes ihrer vollswiiihichaslliche» Bestimmung am beste» entspräche, wen» sie ungestört, al« „Hoard" (Schatz- l» der Geldcenlrolstelle de« Lande« (Bank von England, Reichlbant) schlummern wurde. Der sinnreich» Mechanismus, der diese Riesenarbeit leistet, charakte risier sich rechtlich und lhaliäckiNch al» ein Abkommen einer Anzahl Bankier« und Banken, sich ibre iallige», beziebungsweije bei Sicht zahlbaren Papier» tChecksl nicht i» ihren Geichäst-loralen zur Zahlung zu präsentiren. sondern zu ihrer Ausgleichung mittel« Com- pensation beziehungsweise Sconiralio» regelmäßigzllianiulenzukommeii. Hieran knüpft sich di« wettere Verpflichtung, einander die Papiere >ur Prüfung zu überlassen, damit di» beiresfende Zahlstelle zu Hanl» MS betreffende Dokument (Checks nach allen Richtungen hi» priise, ob echt, ob genügend Deckung »c., Lann, da« ist die Hauptsache, die Beanstandung iniierhalb einer ganz kurz bemeffenen Präclusivsrist zu erklären, anderenfalls die Forderung als anerkanni gilt. Den Schluß macht die Verpflichliing, den sich ergebenden Saldo durch entsprechende Buchungen bei der dazu bestimmten Anstalt (Bank von England) auszuglcichen, und da« hierzu erforderliche Guthaben ständig zu er- Halle» respecliv« zu ergänzen. In dieser rechtlichen Definition muß ausfallen, daß wir nur von einer Vereinigung von Bankier« und Bauten gesprochen haben, während doch theoretisch jeder Kroßkaus- mann Londons theiinehmen könnte oder jollte. In der Tbat ist nun die enorm»Entwicklung de» Londoner Claeringhauses erst dadurch versländ- lich, daß der Mechanismus der Ausgleichung nie durch ein» Ueberzadl von Thcilnehnlern zusammenzudrechen drohte, denn die Gejammthell der Theilnehmer betragt derzeit nur 20 Firmen. Erklärlich wird dies sofort, wenn man sich in Erinnerung zurückruft, daß in London du- Depositeubaiikweien zu fast idealer Gestaltung autgeblldrt worden iß. Jedermann in der City os London, sei er ein einiacher Gewürz- krainer oder ein Welihau« wir Rothschild, besitzt ei» Conto bei einem der 20 größeren Depositenbanken, wobei er keinen Unterschied macht, ob dieselben dir Actiensorm angenommen haben oder sich au« den all- ehrwürdigen Localbaiikier« recruliren. Der Kaufmann, da« Welldaus, der Sloctbroker zahle» nie mit baorem Gelbe, sondern vermittelst Cbcck« aus ihre Depositenbank, und wiederum cassiren sie die täglich ihnen in Zahlung geriebenen Check« nicht selbst »in, sondern last'»» dies durch ihre Tepoiiienbank geschehen. Schon in dieser Gepflogen heit lieg» sür de» Londoner Kaufmann eine große Creditchance und Zahlitiig««rlelchleru»g. Denn wenn «in Kaufmann in Königsberg z. B. Vormittag« 0 Uhr 50000.«i sür Waaren zu zahlen bat, die er zwar weiter verkauf hat, deren Zahlung er aber erst nach Präsentation rechi- lich und sacttjch beanspruchen kann, so muß er, selbst wenn er da« Geld süns Minute» später bekommen würde, »den die sünf Minuten lang 50 000 baar auslreiben, wenn er nicht vom Verkäufer eine» Credit und sei er auch noch jo kurz — verlangen will, was dem kaufmännische» Stolze nicht entspräche. In London zahl« unser konig«berger Kauiinonn mit »inein Check auf seine Bank, der aber derartig „gesperrt" ivinculirt. crossed) ist, daß er der Bant erst Nachmittag» und durch eia Clearinghaiirmltglied vorgelcgi werden kan», erhalt von seinem Käufer wiederum einen Check und im Clearinghaus treffe» sich hie beiden Check« und comvensiren sich, soweit d,e- unieren Nonig-derger Freund angeht. AußervrdrnIIich wichtig erscheint dieje Funcliou an den Stich- und Zahlunqstagen dcr verjchiedenen Londoner Böcjen: der Londoner Kausnwnn selbst benutzt diese haarscharfen Eigencomprnsationcn weniger gerne, da das ganze System zusaiiiinenbricht, wenn tn der Kette der Tages- zahlung ..per Chcck" ei» räudige« Schaf sein sollte, desfeu Check, mangels Deckung, unbezahlt bleibt. V reinigt nun di» Depositenbank die jeweiligen Tageszahlungen und Jnrajj, eine» >eden Hause« derart in sich, daß alle Zahlungen Le« Kausinanilcs, selbst Gehaller und Pnvalgebrauch mittelst Check» rcgiilirt werde», »nd stehe» dir Depositenbanken kraft ihre» Acti»»- capitai«, ihrer Solidität und ihrer völligen Abstinenz vom Börsen- jplei über feden verdacht de« Bankbruche- erhaben, jo lag »« nah«, daß eia jalch aa-erwahlte» krei« sich gegeujeiti, da« vertr»,».
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