Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1893
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930120029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893012002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893012002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-01
- Tag 1893-01-20
-
Monat
1893-01
-
Jahr
1893
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4Ü0 nicht. Wen» Herr Lieber auf seine Frage „Haben wir kenn keine Diplomatie?" eine Antwort will, so muß er sich schon bemühen, einen Blick in den Etat zu Wersen, Gras Eaprivi verachtet hartnäckig darauf, den Beweis der Ernte»; einer Diplomatie zu erbringen, CSegenllber deni EentrumSrcdner, der die gesetzliche zweijährige Dienstpflicht, aber keine Er- Höhung der Friedensstärke will, setzte der Reichskanzler dir zweijährige Dienstzeit in einer Weise herab, das; man nicht begreift, wie die Regierung cs fünf Jahre lang mit ihr wagen will. Gras Eaprivi betonte mit großem Rachtruck. daß die zweijährige Dienstzeit die Qualität der Truppen außerordentlich verschlechtern werte. Run aber läßt sich nichts denken, was unpreußischcr wäre, als mit volle,» Bewußtsein eine kleinere gute gegen eine größere, außerordentlich viel schlechtere Armee zu vertauschen. Hierin würde sich eine ,.rago iloi n»i»h>'ex" bekunde», wie sic die im vergangenen Jahre verhöhnten Militairschriststellcr durch aus nicht verratken baden. Tenn diese fürchtete» von der zweijährigen Dienstzeit nicht» für die Beschaffenheit der Truppen. Diese Methode der Vertretung der Bor läge ist uni so weniger zu begreifen, als nach dem Bitte, das Graf Eaprivi von der europäischen Lage ent worfen hat unk an dessen Treue daö deutsche Bolk doch glauben soll, die von l89t bis 1899 auSgebiltetc» Soldaten mit einer an Gewißheit grenzenden Wahrscheinlichkeit vor den Feind komnicn werden. Als »ach dieser ausschweifenden Ver- urtlicilung Freiherr v. Hainmerstciii seine Bedenken gegen die zweijährige Dienstzeit geltend machte, sah sich der Kanzler selbstverständlich gcnölhigt, sie als unbedenklich biiizustellc». ES wächst der Mensch mit seinen höheren Zwecken; durste nian bisher in niiliiairisch-techuischen Fragen gegen den Eaprivi von heute den Eaprivi vom vorigen Fahre auSspielcu, so kann man jetzt einem Eaprivi von 8, Uhr einen solche» von »/«ltt Uhr gkgeiiiibcrstcllcn. Bei solcher Beweglichkeit »lüsscn allerdings die „pclitisircnten und raisoiinirenden Gencralc" recht unbequem werden. Wir unsererseits können cö freilich nicht Politisiren nennen, wen» Osficicre in einer »lilitairisch technischen Frage, so lange sie nicht formell entschieden ist, mit ihrer Meinung nicht zurücklialten. Tic Raisonneurc von 1806 wurden die ruhmbedeckten Führer von I8l.'t. Q Berlin, 19. Januar. lieber die voraussichtliche Dauer der Landtagsscssioii werten vielfach Berechnungen an- gestcllt, die uns doch über daö Ziel h»ia»Sz»schjeßen scheinen. Man hört von einer Tauer bis in de» Hochsommer oder gar Herbst hinein sprechen. Die Arbeiten der Session werden allerdings durch die dreiwöchigen Fristen bei der doppelte» Abstimmung über Bersassungsändcrungc», wie eine solche bei dem Wahlresormgesetz cintritt, in den beiden Häusern des Landtags erheblich in die Länge gezogen, von dem sonstigen reichlichen ArbeitSstosf ganz abgesehen. Indessen nehmen die Berbandlungcn der Stcuercoinmiision einen ver- hältnißinäßig raschen Beclaus, die Etaisbcratluing wird auch anscheinend zu besondere» Weitläufigkeiten nicht führe». To wird man dock hoffen könne», das; die Session de» normalen Umfang nicht übermäßig überschreiten wird. — Ter Kaiser arbeitete heute Vormittags zunächst allein, empfing alsdann den Minister des königliche» Hauses und nahm den Bortrag des Elicss dcö Militairealuiietü ent gegen. Es solgte noch die Anhörung einiger weiterer Bor- träge, sowie die Erthcilung einer Audienz an den Professor BegaS. — Wie jetzt der Hosbcricht meldet, dürfte wegen der EiSvcrhältniste der König von Dänemark verhindert sein, die Reise nach Berlin zu den Berinähluiigsseierlichleile» an zutrcleii. Auch der Herzog von Eambritge dürste aus demselben Grunde nicht nach Berlin kommen. — Der Bundcsrath bat in seiner heutigen Plenar sitzung dein Aiisschußbericht über den Gesetzentwurf zur Er gänzung der Gesetze, betreffend die Postta »i pssch > s ss a hr tS Verbindungen >»>t überseeische» Ländern, zugestiuimt und den AuSschußdericht über den Geseveulwurs, betreffend die Feststellung des LandeshaushattS-Etatü für Elsaß Lothringen, gcuehiuigt. — Ter Staats- und KriegSiiiinislerGeneraNIeutenant v Kalten- borii-Ltachnu ist seit einigen Tagen erkrankt und genillliigt, das Zimmer,zn lnilen. — G,-„cial-Lieutenant § teinhausc» vom Neben-Etat de» Große» GeiieralstabeS, Elies der topvqravkilcheii Ablheitliiig der Ln»dcsausiuil>mr, ist in tzieiiehiniqiinq seines Abschiedsgemckies, unter Belastung in dem Berlin»»»; als Aliiglies der Studie».tzomiiiistio» der Urieg.akadcniie, zur Disposition gestellt worden. Der Lber - Regicruiigsralh Sachs in Enssel ist »ach der „N.Pr.Zi,,.".;»,» Geheimen und Vortragenden Ruth ünLandivirth- schasls-Mtnisleri»!» besolden worden. — Tie hiesige Artsgrnppc des Allgemeinen deutschen BcrblindcS erklärt, da;; sie nach ihre» Statute» »»d ihrer Zn- jaininensetziing in keiner Beziedung zur Gründung einer »ene» Politischen Partei siehe» tonne und stehe. — Der „Rcicl»Sa»zciger" verössenllicht, wie schon kur; telegraphisch berichtet, den Wortlaut des Erlasses, welche» die zuständigen Minister an die Oberprästdrnten, betreffend die AliSsübrungSanweisung zur Sonntagsruhe im Handclsgewerbe, gerichtet baden Tie Minister sind zu dein Erlaß durch die zahlreichen Vorstellungen Gewerbe treibender veranlaßt. Sie wünschen grundsätzlich daran sest- gehalten zu sehe», daß das Ziel des Gesetzes, den im HaiidelSgcwcrbe beschäftigten Personen eine wirksame SonntagSrube zn gewähren, nicht vereitelt werden dürfe. Es müsse aber danach gestrebt werden, daß den Gewerbe treibenden mit der Durchführung der Sonntagsruhe nicht größere Verluste und Schäden erwachsen, als zur Erreichung des Zweckes des Gesetzes unvermeidlich ist. Es soll deshalb untersucht werten, ob den Klagen der Gewerbetreibenden »ndeschadct der Gewährung einer wirksamen Sonntagsruhe durch Aendcrungea der Aus» sührungSanweisung vom lo. Juni 1882 abgeholscn werden kann. Die Oberpräsidcnten werden auszesortert, über fünf Punctc Bericht zu erstatten. Einmal darüber, ob und wie die NachniillagSstunten der Sonn- und Festtage namentlich in den kleineren Slätlen sür die ländliche Kundschaft innerhalb deS vom Gesetze vorgeschricbenen fünfstündigen RalmiciiS sreigkgeben werten können, sodann über dieBeschwcrtcn, welche betreffs des Verkaufs von LebcnS- un k G c n n ß m i t t e l n erhoben sind. In letzterer Be ziebung soll »ainciitlich die Eoncurre»; der Gast- undSchank- wirthe und der llmstaiid berücksichtigt werde», daß in vielen Gegenden der Delailverkans vo» Getränke» und Lebensmittel» »ul dem von Sturz, Schnitt-, Eisen »nt ähnlichen Waaren verbunden ist. Drillens soll sich der Bericht aus die Aus dehnung der Gestattung des VcrkausS von RoheiS aus die Zeit von k> Uhr Morgens an erstrecken, viertens darauf, ob ei» Berürfiiiß sür den Verkauf von Zeitungen und Reiselectürc an Sonn »nd Festtagen auf den Bahnhösen anznrekenucn ist, und schließlich, ob die Ermächtigung zur Zulassung einer Ausnahme von dem Verbot deö tz. 5,'»» der Gewerbeordnung in »och weiterem Umsange als bisher, wo das Hausircn mit Blume», Backivaarcn, geringwerthigc» Gebrauchsgegenstänten, ErinncrungSzcichen, Wurstwaaren, geräucherten Fischen und Obst gestattet ist, crlheilt werden soll. — Tie drei preußischen Großlogen werden zur Feier des Geburtstages des Kaisers eine gemeinsame Fcstlogc im BimdeSbanse der „Großen Lanreslogc der Frei maurer von Deutschland" Hallen. — Tie „Münch. Rcuesten Nachr." bringen die von anderer Seile nickst verbürgte Mitthcilung, daß der Kaiser bei dem Renen Palais in Potsdam ei» großes Marstallgebände sür 8l Pferde ncdst Reitbahn bauen lasse »nd daß ferner norwegische Ziinmcrlculc bcschicden seien, bei dem Jagdschloß Roinintcn eine norwegische Holzkirchc auszurichlcn. * Hamburg, 19. Januar. Unter der Uebcrschrist Auflösung oder R iicklritt? schreit»» die „Hamb. Nachr.": Es ist ein all gemeines Borurlheii, daß, wenn die Militairvorlage abgclehnl weide, cniweder Auslösung des Reichstags oder Rücktritt des jetzigen Reichskanzlers erfolgen müsse. Wir beürcilen beides, weil es aus einer salstben Vorstellung unserer verfassungsmäßigen Verhaliuissc beruht, llm ein Gesetz im deulsche» Reiche zu Stande zn bringen, ist llebereinstimmuug der Mehrheiten des BnudesratheS und des Reiehsluges ersordeclich. In der Mililairvorlage liegt bisher mir die llebereiiislimmung des Bundesralhes vor, cs Handel sich »och darum, die des Reichstages z» gewinne». TaS Bestreben dazu kann aber doch »ich: in der herrischen Weise beabsichtigl wer de», daß man dem Reichslage sagt: „Friß Vogel oder stirb!" Außerdem ist der jedesmalige Kanzler nicht Träger der Berannvorl- lieblest iür die Vorlagen des Biiiiderrathes: die Bebanvlung, daß er gehen iiiüue, wen» eine bundcsrälhliche Vorlage vom Reichstage abgelehnr werde, ist milhi» eine willturliche Fiction. Wir können die Person des Kanzlers ganz or nmcu lasse» und uns lediglich mit dem Bnndecralb beschasiige». Wenn L-escr zu seinen Beichlüssen ans den ersten Anlaul die Ziisliinniung des Reichslages nicht findet, so liegt cs nicht in der Richtung der dciilichen Veriasjung, daß der Reichslag weichen müßle; das Verhällniß ist vielmehr ein analoges wie in Preußen zwischen Herrenhaus »»d Abgeordnetenhaus. Ter Bundcslaik hat die doppelte Eigenschail eines Miiiisierial Ralhes und einer varlanicnlarische» Körperschaft, eines Staate» haules; daraus jchiieße» wir, daß, wen» er s,ir seine Beschlüsse die Zustimmung des Reichstages nicht findet, er nicht auf A»S- sührmig d.rscll'e» bestehe», sondern sich auf ein Eompromiß- veriabren emlasse» soll. Aus de» Reichslags-Vertandlungen wird ;ich ja mit Wahrscheinlichkeit der Durchschnitt ergeben, sür de» eine Majorilat des Reichstages sür die Mililairvorlage in Aussicht ge nvnnne» werde» kann. Werden die zur Zeit über den Enlwurs vor liegenden Beschliche des Bnndesraihs nn R>ichsinge abgelchnt, so sollte der Bnndcsraik unseres Erachiens ohne Rncksich! aus die Frage, wer Rkichslanzlel ist, de» in allen eonsl, InIio » eIle » Berhält»issen ii»c»lbehrl ick> e» Ev in pro m i ß dadurch zu erreichen suchen, daß er seine Vorlage so mvdisieirl, wie sie Aussick,l Hai, vom Reichstage an genommen z» werden. Bundesralh und Reichstag sind gleichbereck, iigle Faeloren der «Gesetzgebung, von denen nickst der Eine, wenn ihm der Andere nickst loiort zu Willen ist, aus dessen anderweitige Zusammensetzung im Wege von Neuwahlen hinnrbeilen, sondern aus Verständigung »ul ihm Bedach! nehmen sollte. Wir sehen nicht ei», weshalb, wenn diese Belsländigung nicht auf den erste» Wurf gelingt, loiort zn einer Auflösung geschritten werden sollte. De: Bundesralh wird »>it dem gegenwärtigen Reichstage im Sinne seiner vorliegenden Beschlüsse «och immer bessere Geschäft» machen wie mit einem zukünftigen, und wer dabei Reichskanzler ist. Hallen wir sür völlig gleichgiltig im Sinne der Verfassung Die Vorlage», die an den Reichs- tag gelangen, sind keine Vorlagen des Reichskanzler«, sondern Vor- logen der verbündeten Regierungen, wie sie ihren Willen durch ihre Organe im BnndeSratde kundgeben. Die Ueberschätzung der Betheiligung des Reichskanzlers an diejen Tinge» ist »ine Tradition aus der Vergangenheit, die sich aus die Dauer nicht durchführe» läßt. Tie Verantwortlichkeit für die Vorlagen, welche in Folge bundeSrüthlicher Beichlußnahm» an de» Reichstag gelangen, ruht nicht beim Reichskanzler, welcher nur für die Anordnungen de» Kaisers nach Maßgabe des Artikels 16 der Bersastung die Verantwortlichkeit trägt, wenn er das kaiserliche Transmisjoriale gegenzeichnet, aber keineswegs sür die Beschlüsse des Bundesralhes. Tie ganze Reichsversast'ung würde in ihrer Handhabung nach der uniiarischen Seile hi» gefälscht, wenn man den Reichskanzler in einer anderen Eigenschait als in der eines preußischen Bevollmächtigien zuin BunLesrathe sür die preußischen Vorlagen verantwortlich machen wollte. TaS Schwergewicht der Reichsregierung liegt nicht im Reichskanzler, sondern in de» ver bündeten Regierungen. Eine Veranlworllichkeit sür die Beschlüsse de» Bundesralhes ist beim Reichskanzler schon deshalb nicht zu suche», weil er als solcher nicht einmal ein Volum im Bundcsrathc hat, wenn er nicht zugleich preußischer Bevollmächtigter ist, sondern sie liegt ausschließlich bei den Regierungen derEinzeistaaten. »ach deren verantwortlichen Beschlüssen ihre Vertreter im Bundesralhe abzu- slimmen haben. Wir können uns deshalb der Ansicht nicht an- schließen, daß noch Ablehnung der Mililairvorlage entweder Gras Eaprivi zurücklrelen oder der Reichstag ausgelöst werden müßte. Wir halten es vielmehr sür indicirt, daß die verbündeten Regierungen, wenn ihre Vorlage vom Reichstage aiigebrachlcrmaßen abgelehnt werden sollte, sich übereine neue Fassung derselben einigen. Die Drohung mit der Auslösung ist vielleicht nach der Beschaffen- heit der Beidelligten ein wirksames Mittel, uz» Raum sür eine Regierungs-Majorilät zu gewinne», aber eine Auflösung selbst wird, wie wir glauben, einer besonnenen Regierung sern liegen, »nd die Abgeordneten, die sich vor einer Auslösung fürchten, müssen ihren Wählern gegenüber kein ganz gute» Gewissen haben, sonst könnte» sie nicht an ihrer Wiederwahl zwciseln. Wir unsererseits zweifeln nicht a» der Wiederwahl verienige», welche jetzt gegen die Militairvorlage stimmen; wohl aber glauben wir, daß, wenn die Vorlage durchgeht, bei den ohne Auslösung bevor stehenden Neuwahlen i» zwei Jahren diejenigen Abgeordneten, welche für die Annahme derVorlage gestimmt haben, ihrenWäblern gegenüber zum größeren Theil eine gegen srüher sehr erschwerte Stellung habe» werden. Es handelt sich also bei der Furcht vor der Auslösung nur um die zwei Jahre bis zum Ablaus der gegenwärtige» Mandate. Unter den geschilderten Umständen enlbehrl auch das Kopfzerbrechen über de» Nachfolger des gegenwärtigen Reichskanzlers jeder realen Veranlassung; man könnte ebenso gut verlangen, daß wie der Reichs kanzler alle andere» Staatsiecretaire, Herr von Marschall u. s. w., ihren Abschied nehmen müßten. Die Person des Reichskanzlers ist bei der Militairvorlage vollständig gleichgiltig; ihre Tragweite liegt nicht in der Person des Kanzlers, sondern tn ihrer Einwirkung aus Las Leben der Bevölkerung. * Alis Schlesien. 18. Januar. Der bisherige freisinnige Ngiialor und Redacleur des Schweidnitzer „Schles. Tageb!.", Adler, ist üsscntlich zur Socialdeinokratie übergetteten. * Weimar, 19. Januar. Der Großherzog reist heute Abend nach Dresden und gedenkt sich von dort nach Berlin zu begeben. r. ffobnrg, 19. Januar. In der ordentliche» Gencralversnmm- l»ng des hiesige» Nationalliberalcn Vereins lehnte der bis herige Vorsitzende, Finanzrath Rose, eine Wiederwahl ab; an seine Sielte wurde der zweite Vorsitzende Professor Or. Beck gewädlt. — Ter Letztere und im Anschluß an dessen Rede der aus Gotha an- gekommene Generalsecrelair Breithaupt sprachen nach Erledigung der geschäftlichen Angelegenhcilcii über die Militairvorlage. Beide belonie», daß das Zustandekommen einer Verständigung zwischen Regierung »nd Volksvcrlrelung in hohem Grade crwünichl lei. Tie sehr zahlreiche Bersanimlung stimmte de» Rednern leb- hast bei. * Ans Thüringen, 18. Januar. Wie in Eisenach, so findet auch in anderen Orten Thüringens die Petition an den Reichstag gc^e» Wiederzulassung der Jesuiten kiele llitterschrisle». Lo wurden z. B. in Hildburghansen Rillst Unlerschristen gezählt, während vor zwei Jahren daselbst einer gleichen Petition nur 670ü Unterzeichner sich anschlossen. * Ans Kurhesse», 18. Januar. In einer in Marburg abgebaltcnen zahlreich besuchten Wählerversauiinlnng bat der antisemitische RoichStagSabgcortnele vr. Bö ekel einen Vortrag gehalten, in welchem er sich ans das Entschiedenste gegen jede neue Militairvorlage auvsprach, da unsere wirth- schaftlichen Verhältnisse eine Stcuervermehruna überhaupt nicht zuließc». Er glaube nicht, daß der Reichstag sür die Vorlagen zu habe» sei, mindestens stl) Stimmen würden — wenn nichts Unvorhergesehenes eintrcte — dazu fehlen. Eine Auslösung des Reichstags sei ii» Interesse deS Vaterlandes nicht z» wünschen, wenn auch die antisemitische Partei davon nur prositircn könne. Sic werde auf einige 29 Mandate bei einer Reuwahl rechnen können. Weiler bclannle sich der Redner als ein Gegner deS Dreibundes, der sür uns keine inilitairffcbc» Vor- theile, sondern nur wirtbschasllichc Racbtbcile bringe. Er betrachte Rußland als unseren natürliche» Bundesgenossen, init diesem solle man friedliche Nachbarschaft suche». Die Versanimlung nahm eine Resolution im Sinne der Bockel'schcn Ausführungen an. Jedoch soll sich nach der ,M. A." au- >/, der Anwesenden an der Abstimmung betheilizt haben. * Aus Westfalen, 18. Januar. Die „Antisemitische Eor- respontenz" schreibt in ihrer Nummer vom 5. Januar: „I,e in Dortmund erscheinende „Wests Resorm" bat neuerdings, den bestimmten Vcrpslichtnngen entgegen, die der Herausgeber gegenüber dem Vorstände des „Deutschsocialcn Parteiverbankc« sür Rheinland und Westfalen" übernommen batte, Artikel ge bracht, die unter Verhimmelung Dühring« in taktlosester Weise der ganze» übrige» Bewegung die Existenzberechtigung absprachen. Das Blatt hat damit aufgehört, da« Organ des obenbezcichneten Verbandes zu sein." — Die Rcdarlien der so in die Acht erklärten „Wests. Reform" soll bekanntlich Ahlwardt übernehmen. * Aus dem Auhrgcbiet, 18. Januar. Nach der „Franks. Ztz." verlautet aus verläßlicher Ouelle, daß die Regie- rungsorgane auf die Zechenverwaltungen einwirken, damit diese die jetzt abgckehrlril Bergleute, die nicht als Worljübrer im Streik oder sonskwic direct compromittirt sind, zum l. Februar wieder cinstcllcn. Es bestehe Aussicht, daß diese Bestrebungen Erfolg haben. * Ans hrsseiiDarmftatzt. l8. Januar. Um der angeb lichen Verrohung der hessischen Jugend vorzubeuge», will der Abgeordnete Jöckcl die Regierung veranlassen, sür da« ganze Land eine gleichmäßige Regelung deS Verbot- des Besuches von Wirthshäuserii und Tanzbelustigungen seitens der Schüler der Volks- und der Fortbildungsschule, sei eS aus dem Wege des Gesetzes oder der Verordnung, herbeizusühre». * Mannheim, 20. Januar. (Telegramm.) Wie die „Badische LantcSzeitunz" erfährt, ist der Socialistensübrer SueSkind verhaftet worden. Die Verhaftung scheine im Zusammenhang mit der Angelegenheit des Socialisten Häusler zu stehen. — Ter ultramontanc Rcicksiags- abgcordnete Lender sprach in einer Eentrum-Ver sammlung die Hoffnung au«, daß ein Eonflict wegen der Militairvorlage angesichts der ernsten Lage vermieden werde, da ein solcher Eonflict im Auslände einen sehr un günstigen Eindruck machen und unsere wirthschafttiche Lage schädigen Würde. Die Regierung und der Reichstag müßten cmc Einigung erzielen, einerseits müsse das sür die Sicher heit des Vaterlandes Nothwcntigc bewilligt, andererseits aus die finanzielle Lcistungsfähizkeit deS Volkes Rücksicht genommen werden. * Ans Württemberg, 18. Januar. Auf Anordnung des EultuSniinisteriums ist fortan Kaisers Geburtstag >n allen öffentlichen Schulen Württembergs ein schulfreier Tag. — Die Eingabe mit 28219 Unterschriften aus Württemberg, die ein Verbot deS Hausircns und der Dctailrcisen ver lang», ist an den Reichstag abgeganaen. — Das Be finden deS ReichStagSabgeortncten Härle, dem in der vorigen Woche im hiesigen Krankcnhause ein Fuß abgcnonimen wurde, ist bis jetzt befriedigend. Der König bar sich wiederholt »ach dem Zustand des Kranken er kundigen lassen. — In der „Ulmcr Zeitung" war ein Bericht über eine Ausschreitung des UnterosficierS Rau der t. Eonipagnie das württemb Pionierbataillons Nr. tll ent halten. Der gen. Uittcrofsicicr ließ in der NcujabrSnachl gegen I Uhr, als er angeheitert nach Hause kam, seine Mannschaft im Hemd antrctc» und eine Zeit lang Gcwebrgriffe „schmieden". Dieser Uebcrgriff kam, wie dem amtlichen „Staats Anz." mit- gctheilt wird, in der Tbal vor. Rau ist aber sofort, nachdem der Vorfall zur Kcnnlniß der Vorgesetzten gekommen war, in gerichtliche Untersuchung gezogen worden. * Würzbiirg, l8. Januar. Wie die „Würzburger Ztg." berichtet, beschloß der dortige freisinnige Verein in Sachen der Militairvorlage einstimmig nachstehende Resolution: „Ter Freisinnige Verein Würzburg erlvarrct vom deutschen Reichstag, daß derselbe einer Erhöhung des MilitairetatS nur dann zustiinmt, wenn sowohl die zweijährige Dienstzeil gesetz Nch seügclegl, als auch wenigstens die nothwendige Erleichterung des BeschwerdsversahrenS und eine volksthümliche Resorm des Militairgerichlsversahrens zuqcstanden wird." Tie in diesem Beschlüsse sür die Annahme der Vorlage forniulirlcii Bedingunge» lauten wesentlich anders, als die in der „Freisinnigen Zeitung" deS Abg. E. Richter vertretene absolute Negation. Oesterreich-Ungarn. * Wir», 19. Januar. Anläßlich der Vermählung de« Herzogs Alb reckt von Württemberg ist bicr eine auS elf württembergische» Ossiciercn bcslchcildeDeputatton eingctroffe». * Pest, 20. Januar. (Telegramm.) DaS Befinden deS Ministerpräsidenten Wckcrle hat sich wesentlich gebessert.— In der gestrigen Budgetdebatte des Abgeordnetenhauses er klärte der Minister des Innern, Hiervnymi, daß, um die Einwanderung russischer Juden und anderer Ausländer und deren Nieterlassniig ans ungarischem Gebiete zu Ver bindern, die Handbabtlng der Gemeindeordniiug genüge. Die Auswanderung nach Amerika könne nicht durch Gewaltmaß- durch da« Zimmer der Mutter oder da« der nebenan mit Betsy schlafende» Kinder. — Deck was blieb ilmcn anderes übrig, als der Negerin z» folgen?" — Diese setzte die Lampe aus den Tisch am Bett und grinste den beiten arme» Ge sangencn ein höknisck'cS ..p»»,! „iiJiI" ;». — Tan» ver schwand sie nnd wieder trcble sich der Schlüssel in der Thür hinter ihr. „Jetzt baden wir keine Hoffnung mehr", seufzte ElSbclb, nach der Sck'wcstcr Hand fassend. „Noch dürfe» wir sie nicht ansgeben". tröstete Margot dagcacn, „cs ist »och nickt nenn Ubr. und Madel wollte uns erst biiianssübrcn, wen» Waller ins Bett gebracht sei." TaS gcsckah jetzt. Die Schwestern hörten im Neben zimmer Sckiitte unk Bclw's 2ckelle» mit Wattev, der es noch sür zu srüb erklärte ins Bett zu geben, er bade draußen noch so schön gespielt. — Nun aber »ahm Madel der Alle» Partei. „Es war schon feucht und d'e Nebel steigen auf, Mama geht auch schon ins Bell, weil sie draußen gefroren dal." Sie sagte Las so laut, als wolle sic von den Schwestern gehört Werken. Bels» gebot ikr leiser zn svrcchen, und nun war nur noch ei» Flüstern vernebinbar. Maraot reichte der Schwester Hui und Mantel nnd machlc sich selbst fertig. „Hallen wir uns bereit, vielleicht kommt sie bald!" Jetzt wurde c« still in der Kinder Schlafzimmer, dagegen hörte man ans der ander» Seile die Mutter mit Bclsn leise reden. Ta, horch! icklick cs da nicht zur Thür — und nun ein kurzes, fast unhorhares Pock'c». „Es ist Mahcl", flüsterte Margot, der zitternden Schwester Hand ergreifend. In der Tliat drehte sick in der ;»>» Kinderziinnier führe,itc» Tl'ür gackle ein SckÜ'istVl. M.ibel stand ganz angeklcitct, ein Spitzentuck über den Kops geschlungen, i» derselben. Den Finger ans den Munk legend, hnsckte sic lautlos voran, an 'Walters Bett vorüber, dessen Kops sest in die Kissen gedrückt war. der Tbür z». die nack dem Flur führte. Und dann ging cs ebenso laullos weiter. Als die Schwestern die SckwcUc überschritten, die sie am Abend vorder mit so bochsliegendcu Hoffnungen lelreie» ballen, scuszle Elsbclb lies aus Sie llmklammerle plötzlich Margot S Hals und preßte die tbräiienden Auge» an ihr Gesickk. „Fort, nur fort, jetzt nur sei stark!" mabnlc Margot. Elsbclb crmannto sich und folgte, von: Ar», der Schwesttr gestützt, der hastig vorwärts slrebciidc» Madel. Es war ein weiter Weg. den die Mäcckc» allein durch die Nacht nach dem Badnbof von Nictersachswc»se» zurück ,»legen halten Madel führte sie bis zn der Stelle, wo der Weg dorthin mit den« nach Nordbaitscn sich Iienzte. Tic durch die Nacktt schimmcrntcn Gassiaminen der Station waren von hier aus c>» sicherer Wegweiser. „Jetzt könnt Ihr allein finden —" sagte sie, „und nun meinen Lelm!" Elsbelk löste schweigend die Brosche an« ihrem Kleide, Margot streifte das Armband ab und fügte noch einen kost baren Rttliiiliiig Hinz», de» sie zur Einsegnung erkalten balle. Mabel siectlc Alles mit einem leise» Lachen in die Tasck>e, dann »och ein kurzes Lebewohl, »nd sie war im Diimel verschwunden. Dickt aneinander geschmiegt schritten nun auch die Schwestern ihre.» Ziele zu. I'>. Eapitcl. Es war mir die Spciscstliiide. Der Ecinmcrzienralh »nd seine Frau saßen am zweiten Tage nach der Schwestern Verschwinden allein bei ihrem einsamen Mittagsmahl und bemühten sich Einer um den Anderen zu täuschen, de» Ge richten zuzuspreck'cn, welche der alle Diener mit ktiinmcr- veller Miene ihnen reichte. Es war ganz still; Heinrich'« lcisc Schritte wurden durch den Teppich »och mehr ge dämpft, und die beiten Tischgencssen ballen schon lange auf- aebört mit einander zu reden. Es gab ja nur ein Tbenia. über das sie sprechen konnlen »nd sie batten cS bereits wieder erschöpft. Der Eoinmcrzienratb war in der Statt gewest-» und hatte die slelS gleichlautende trostlose Nacki- ilcht miigcbrachl, das; man noch immer keine Spur ge sunde» habe. T rausten wurden Schritte laut. „Das ist Becker!" ries die Eommcrzienräthin aufborchend. „Was führt de» jetzt hierher?" „Aber Sepbie, sei doch nicht so nervös! Irgend eine ge'l äslliche Frage", verwies der Eommcrzicnratb »»willig, blickte aber selbst »ist gesvanitter Anffiierksamkeil nach der Tbür, durch welche nach kurzem Anklopsen der Ingenieur lral, der beinahe Tag und Nackt aus den Beinen war. uni Elkmidignngcn cinziizichcn und Spuren zn verfolgen, die sich immer wieder als trügerisch erwiesen batten „Was bringen Sie, lieber Becker?" ries ihm Rösickc entgegen. „Verzeihen Sic, daß ich störe", sagte der Ingenieur gelassen; die still »nd sein beobachtende Eonimerzicnrätbin gcw.ihrle ictock scbr wobt, daß er nur mübsain seine A»s- regiuig bezwang; „es ist oi» Herr ii» Eonlor, welcher den Herrn Eommerzionratk in einer Privataiigelcgcnbeit, wie er sagt, zn spreche» wünscht " Beide Gallen sprangen jetzt von ihren Sitzen empor ,.Er bringt eine Hiobspost!" sagte die Eommcrzicnräthin. . öie Polizei bat ettvas entdeck!! Wir Ware» dock aus sal'ckcr Fäbrle! Sic wolle» uns vcrbcrcilen! Bitte, sprechen Sic!" ries ihr Gatte. „Im Gegentbeil, Herr Eoinmcrzienratb. mir scheint, wir sind auf ganz richtiger Fäbrle. Ter sreinde Herr — er spricht das Deutsche mit etwas ausländischer Betonung, erinnert mich an die Beschreibung, welche Herr Welten von dem Manne gegeben, der ihn an jenem Abend au- gcreoct hat." Mit eine,» Satz war der Commerzienratb an der Tbür. „Wo, wo ist der Mensch?" schrie er fast keuchend, dann besann er sick nnd sagte Athcui schöpfend: „Ruhig, ruhig! Ist cS wirklich jener Schuft, wie Sie verinnibcii, so ist er sicher mit allen Hunden gebcht. Bringen Sic ibn herüber, lieber Becker, ich will ibn im blauen Zimmer empfangen und gebe» Sic dann mit meiner Fra» in daö anstoßende Blumcn- rimincr, cS ist mir lieb, wenn Sie in der Nähe sind." Nack vcrbältnißmäßig kurzer Zeit öffnete Becker die Thür deS bezcicknctcn Zimmers, ließ den Fremden cinlrelcn und entfernte sich dann wieder. Der Eommcrzicnralb maß den Eingctrctcnen, welcher den Hut in der Hank dielt nnd sich mit gutem Ausland vor ibm verbeugte, vcm Kops bis zu den Fiißon. Er war überzeugt, dieses Gefickt »och »ic geselle» zu baden, cbensv überzeugt aber, daß der Mann ein Abenteurer war. „Ick bade die Ebre, den Herr» Eomnicrzienralb Rösickc zn sprechen?" fragte er in seinem sreintländisch klingenden Deutsch. „Ter bin ick: mit wem bade ich die Ebre n»b was ver schafft mir diesen Besuch? fragte der Eommerzienratb ziem lich kurz: das devot Höfliche in dem Wesen deS Fremden mißfiel ihm »och »icbr als testen Erscheinung. Dieser schien die Kälte des Einpsanges nickt z» bemerken, er sagte in womöglich »och verbindlicherem Tone: „Gestatten Sic. daß ich znnächst nur die zweite Frage beantworte, Herr Eommerzicn- ratb, »nd zwar zunächst durch eine Gegenfrage: Sic sind in Sorge um das noch unerklärliche Verschwinden zweier liebens würdiger. junger Damen?" „Mein Herr!" fuhr der Eommerzienratb aus. „Bille, bitte, mein verehrter Herr Eoiiimerzicnratb. ver handeln wir rubig; ick bin, erfüllt von den besten, srennd- lichsten Absichten für Sie. bierhergekommen. Wir werten u»S gewiß leicht verständig«»." ...Komme» Sie zur Lacke!" ries der Eommerzienratb, mit einer krampsbaften Bewegung die Lebne de« Stuhles, „eben dem er stank, erfassend. „Was wissen Sie von den Vermißten?" „Sogleich, soglcick! Sie erlauben, daß ich mich setze; ich habe einen weilen Weg von meinem Hotel bis zu Ihnen gemacht und bi», wie wir drüben sagen, nickt mcbr so jung wie ick war" Er ließ sich aus «inen Stuhl nieder unk trocknete sich die Stirn. Rösickc s Atbem ging hörbar; er sab, daß e« der Fremde daraus anlegte, ibn auf die Folter zu spannen, »nk «hat sich übermenschliche Gewalt an, ruhig zu bleiben. „Ich bitte Sie noch einmal, kommen Sie zur Cache —" sagte er, „Sie sind Amerikaner, wie ich weiß." Der Andere verbeugte sich: „Ja, ick bin Amerikaner, obwohl meine Wiege in Deutschland gestanden bat; dock da« ist lange bcr", setzte er bi»;» mit eine». Versuch zu scherzen, der aber durch eine unmutbigc Bewegung seines ZubörerS schnell abgeschiiitten ward. „Ich habe mit nicincr Gemablin. die ebensallS eine Deutsche ist, viele Jahre in Amerika gelebt, und wir sind jetzt mit unseren Kindern herüber gekommen, weil —" Er hielt inne nnd weidete sich völlig an dem Aussehen LcS EommcrzicnratlicS, der mit dein Ausdruck peinlichster Spannung in den Zügen vor ibm saß. „— weil meine Frau sich nach der Heimalh sehnte, in der sie reckt kostbare Schätze zurückgelasscn bat — „Schätze, die sie mißachtete", unterbrach ibn der Commerzien ratb. — „Dock weiter, was verlangen Sie von mir? Ick, darf dock wobl in Ilmcn mit Recht den Gatten der cbc malige» Frau Wolken vernintben. der, Gott weiß, auf welche hinterlistige Art die unschuldigen Mädchen von hier sortgclcckt bat. Bitte also, kurz!" Herald übcrbörte sehr geschickt den letzten Satz. „Sie baden recht crratben, Herr Eonimerzienratb. ich bin der Gatte der cbcmaligen Frau Wolken. Gestatten Sie mir, Mick vorzustellen, mci» Name ist: Herald —" lieber dcö EviiimerzirnralbeS Lippen drängte sich ein Laut der Empörung. Legte eS dieser Mann denn wirklich daraus an, ibn ganz außer sich zu bringen? „Und Sie wagen eS, mir, nachdem was Sie gelhan, so ganz gelassen gegenüber zu treten?" stieß er bcrvor. Herald wußte auch jetzt noch sehr geschickt den Unbefangenen weiter zu spielen. „Es ließ sich das leider nicht umgehen", rntgegncte er noch immer mit derselben Rnbc. „Sie, der meines arme» Frcnndeö Weib verführt, ihm das Herz gebrochen, ibn in sein frühes Grab gestürzt hat!" „Lassen wir doch, Herr Eommerzicnrath, die alten ver jährte» »nk vergessenen Geschickten!" „Warum ließen Sie sic nicht ruhen! Warum mußten Sie wiederkommen — ?" n»d die Täuschung ausdccken, in der Eie die Kinder meiner Frau erzogen baden?" siel Herald ibm ins Wort. — „Da- wollten Sie koch sagen, Herr Eommerzicnrath " Rösickc biß sick auf die Lippen »nd Herald fuhr fort: „Sie haben die Mutter der Wolten'schen Kinder für todt aiiSgkgcbcn und selbst dem Verlobten ElSbcth'S und den an gesehenen Eltern desselben die Wahrheit, die Sie ihnen schuldig waren, verhehlt." (Fortsetzung folgt.) lä»B> !,», »«« Mi, »»>,!>»», l» >
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)