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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.03.1893
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930301029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893030102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893030102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-03
- Tag 1893-03-01
-
Monat
1893-03
-
Jahr
1893
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Gkimrrelch. * Poris. 28 Februar. (Telegramm.) Eine zahlreich brsuchle Versammlung von Senatoren hat beschlossen, die Trennung deS Entwurf» der Getränlrsteuerrrsorm von dem Budget zu beantragen. — Der Abgeordnete Mariu» Martin beabsichtigt, den Ministerpräsidenten Ribot über die Ver sprechungen zu interpelliren, welche nach gewissen Lei tungen der Direclor der Allgemeinen Sicherheit der Frau tjoltu'» gemacht habe, um von ihr die Namen derjenigen Abz-ordneten der Rechten zu erfahren, welche Panamagelder empfangen hätten. — Im Senat legte heute der Finanzmiuister da» Budget vor; dasselbe wurde an dir Fiaauzcommiffion verwiesen. — Die Tevutirtenkammer berieth den vom Senat angenommenen tzleletzenuvurs, nach welchem die Eolonialarmee ausschließlich durch Anwerbung oder LLiederanwerbung von Freiwilligen er» ganzt werden soll. Ter Kriegs» und der Marincminister stimmten dem Entwurf im Princip bei, befürchteten ober, I Zahl der Anwerbungen nicht biureichend sein würde, und verlangten die Ueberweijuag des Entwurfs au eine Commission. Die Kammer beschloß jedoch, in die Beralhung der einzelnen Artikel rinzutreteu. Im weiteren Verlause der Sitzung wurde der Gesetzentwurf mit 488 gegen 4 Stimmen angenommen. Der Deputirte JaursS interpellirte sodann die Regierung über den Streik in Rive-de-Gier; er behauptete, dir Regierung habe nicht dafür gesorgt, daß da» Besetz über di« Syndicale von den Arbeitgebern rejpectirt würde. Der Ministerpräsident Ribot recht» fertigte die Haltung der Regierung; er erklärte, da- Arbeitersyndicat dabe den Arbeitgebern das Recht nicht zugestanden, einen dem Lyndicat angehörende» Arbeiter zu entlassen. Er werdr Lasur sorgen, daß die Freiheit der Arbeit überall geachtet werbe. (Beifall.) Die von Ribot verlangte einsachr Tage», ordnung wurde sodann mit 353 gegen 138 Stimmen ange» uommea. — Ferner wurde mit 335 gegen 57 Stimmen die Trmglichkeit beschlossen für den Antrag de» Deputirteu Boissy L'Änglas, die Zeitungen für die von ihnen veröffentlichten finanziellen Inserate und Empfehlungen verantwortlich zu »achen. Nächste Sitzung Donnerstag. * Uebcr die Aufnahme, die Ferrh'» Rede in Senat und Presse gefunden, wird berichtet: Ferry'S äußerer Erfolg war bedeutend. Der Senat war im Saal und aus den Galerien überfüllt wie noch nie seit den Sitzungen des höchsten Gerichtshofs. Ferry hat sein durch das Spottdild weltbekanntes Gesicht dadurch, daß er jetzt Schnurr» und Kinnbatt stehen läßt, völlig verändert. Er las nach hiesigem Brauche seine Red» vor. Di« Ur» theile über diese entsprechen der Stellung, welche die Parteien und Blätter gegen Ferry'S Person rinnehmen. Ganz zusriedea sind nur Ferry'S eigene» Blatt „Estasette" und die ,,Rsp. fron;.". „Estafette" sagt: „Man findet in der Rede weder Krieg», schreie, noch Drohungen, noch Borwürse, e» sind hohe und geiste-klar« Anschauungen eines Staat-manue», der Billigkeit zu üben gelernt hat." „Friede dem Zank, der Eifersucht, der Zwietracht!" ruft Spuller in der „Rsp. sranyaise" salbungsvoll, „möge endlich Einklang unter un» herrschen l Da- ist der Wunsch de» Lande» und aller guten Bürger." Die Mtramontaaen schimpfen wüst; Proben ihrer Redensarten zu geben, ist überflüssig. Di« Radikalen bleiben offen feindselig. Pellrtan schreibt rn der ..Iuslice": „Ferry hat zwei ausrichtige Ueberzeugungen auSgrdrückt. Man hat Mich (mit großem Anfangsbuchstaben) verkannt» man hat Mich (immer mit großem Anfangsbuchstaben) ungerecht behandelt. Wie herrlich sind die. welche Mir wieder eine Stellung gegeben haben! Wenn Sie in der langen Reche von Worten, die er hergesagt hat, sonst noch etwa- Verständliche» finden, will ich gehenkt sein." Lautern«" schließt ihre Bettachtaugen mit den Worten: „Er konnte als der Mann de» Artikel» VII. vor» Land hintteten. Er zeigt sich als Verbündeten der Bekehrten, er ist und bleibt der Führer der Politik de- Widerstandes, der Man» der Gefahr aus der Linken." * Verdun, 1. März. (Telegramm.) Ein französischer Officier von hier soll in der Grenzstation Armand-VillcrS verhaftet und nach Metz gebracht worden sein, weil er ohne Patz in Lothringen reiste. Italic». * Ra«, 28. Februar. (Telegramm.) Der Papst empfing heute den spanischen Abgesandten Merry d el Val, welcher ein eigenhändige» Glückwunschschreiben der Königin- Regcntin und als Geschenk eine sehr werthvolle Sammlung von Teppichen au» dem 15. Jahrhundert überreichte. — Der Senat nahm mit 103 gegen 4V Stimmen nach lebhafter Debatte die Verlängerung de» provisorischen Budget» auf einen Monat an. — Der UoterstaatSsecretair er klärte heute in der Kammer, e» existire in Rom ein anarchistische» Complot, um nach dem Borbilde der Pariser Dynamitarten Bomben zu werfen und zu morden. E» sei der Behörde gelungen, da» Complot zu entdecken und dessen Mitglieder zu verhaften. Tpsmie«. * Madrid, 28. Februar. (Telegramm.) Der Grneral- gouverneur der Philippinen ist, da er sich weigert, seine Entlassung zu nehmen, telegraphisch seine» Posten» ent- bobrn worden. — In ganz Spanien herrscht große Wahl agitation. In Madrid sollen, wie man annimmt, 6 Ministe rielle und 2 Republikaner siegen Großbritannien. * Land«», 28. Februar. (Telegramm.) Die Königin Victoria hielt heute Nachmittag zum ersten Male seit zwei Jahren wieder Damenempfang im Buckingham-Palaste ab. An dem Empfange nahmen außer den Großwürdrnträgcrn die Kaiserin Friedrich, der Prinz von Wale», der Herzog von Jork und die Prinzessin Christian von Schleswig- Holstein theil, auch Gladstone, Rosrbery und Sali-bury wohnten der Feierlichkeit bei. — Da» jährliche Festessen de» Deutschen Wohlthätigkeit-verrin» fand gestern Abend im Hotel Metropole in Anwesenheit de» LcgationS- rathe» von Metternich, de» LegationSratbe» vr. Jordan, de» Corvettencapitain» von Grie», de» Kanzleichcf» von Schmettau und etwa 200 Gästen statt. Der Lord Mayor führte den Vorsitz und brachte rin Hoch aus den deutschen Kaiser au», der von allen Engländern bochgehalten werde. Unter stürmischen Hochrufen spielte die Capelle die Wacht am Rhein. Der Kaiser hat 50 L gespendet, bei der Tafel wurden I55S L gesammelt. — Bei der Austreibung von Pächtern au- den boycottirten Besitzthümern in der Nähe von Limerick in Irland kam c» zu einem ernsten Zusammenstoß zwischen Polizei und Pöbel; der Kampf wurde erst nach Eintreffen bedeutender Polizeiverstärkungen durch die Flucht der Masse beendet. Nachdem die Pächter gestern den rück ständigen Zin» bezahlt, wurden sie wieder in ihre Rechte eingesetzt. Unterhaus. Harcourt erklärte, die Brüsseler Consereaz sei zescheilert, weil ihr kein definitiver Vorschlag unterbreitet worden sei. Fall» die Eooferrnz wieder zusammentreten sollt« und ihr voa Amerika oder einer anderen Macht eia Vorschlag unterbreitet werde, so würde die Regierung bereit sein, den Antrag zu erörtern. ES sei aber angesichts der Meinungsverschiedenheit der Delegirten nicht wahrscheinlich, daß ein solcher Vorschlag gemocht werde. Der Antrag Thomson wurde hierauf mit 288 gegen 148 Stimmen verworfen. Eia Unterantrag Brckett'«, ivelcher gegen jeden Schritt Englands zu Gunsten eine» Wiederzusammenlretrn» der Lonferen» «»tritt, wurde angeuommeu.» Dänemark. - Kapenhaie«, 28. Februar. (Telegramm.) DaSFol- kething bewilligte den sür Abfindung einer außerordentlichen Mission nach Madrid behuf« Abschluffe» eine» dänisch-spanischen Handel-Verträge« geforderten Betrag. Rußland. * Peter-H»r>, 1. Marz. (Telegramm.) Die rassische Garnison in Kerki am Amu Darja ist beträchtlich verstärkt worden. X Die deutschen Colonisten-Landgemeinden im südlichen Rußland haben bisher unbeanstandet ihre deutschen Namen geführt; jetzt soll da» jedoch ander» werden, indem sie zu nächst, wir die «Städte Dorpat, Reval, Rarva und Dünaburg, osficiell rnssischeBrzeichanogra erhalten baden. DrrKampfgegen die deutsche» Colonistrn ist aber ganz besonder» stark im Gouverne ment Iekateriuo-law entbraunt, wo Adel und Landschaft Gesuch« an die Regierung zu richten beschlossen haben, um die Grund- besitzberrchtigung zu beschränken. Die „Nowoja Wremja" zieht au» diesem Gesuche den Schluß, daß hierdurch klar be wiesen werde, bi» zu welchem Grade durch die Sachlage da» patriotische Gefühl der Stände und Institutionen er zürnt werden könne, die am meisten Berührung mit den hochsahrenden Ansiedlern und Einwanderern hätten. Sie erscheint der »Nowoja Wremja" als eine strenge und nothwrndige allgemeine Maßregel bezüglich der deutschen Colonistrn, ihnen alle ihre besonderen Vorrechte zu nehmen und sie völlig den russischen Ländern gleichzustellen. »Wir glauben", — schließt da» Blatt — »baß ohne die Colonistrn de» Rechte» zu berauben, da» jeder russische Bauer besitzt, ohne Schwanke» und ohne nachzulaffen oder N^Eurch^usübr'en ! Ba'ler, d-l'ihr- Studien früher hier gemach,, m der letzten däb 'H I russische Sprachlehrwahl in den Volksschulen, Uber Anwendung IL'"."'. W.en unter -r.b, Leschet.tzky» Leitung, sie ,st auch rrlanote» I der russischen Spracht im ofsiciellen Verkehr. Außerdem er- letzten Maßnahmen in diesem Sinne fich etwa» ruhiger; tnbeß erwart« er mit Spannung die Ankunft der! Lona'ichru Lniiatzezpedillon Eine der Handelsexpeditionen unter der Leitung eine« brr Gebrüder Delcommune wolle vom Ser über da» Kassaigebiet (in der entgegengesetzten Richtung aut Lein Wege der zweiten Durchquerung Wißiuann's) nach der Westküste aus- brechen. Diese Miltheiluug Jacques' entzieh« den seit einigen Wochen verbreiteten Gerüchten über da» Schicksal der Europäer am Tan- ganykajee den Boden. Musik. Altes Gewandhaus. Leipzig, l. März. Im allehrwürdizen GcwanthauSsaale gab gestern Fräulein Marie Louise Bailey rin Concerl, in dem sie allein, al» Pianistin, eine Reibe von zum großen Theil umfangreichen Compositionen zu Gehör brachte. Fräulein scheint al» eine der letzten Maßnahmen in die Bildung gemischler Landgemeinden, wo al» Aellrste und Schreiber ausschließlich nationale Russen sungiren. — In Angelegenheit der jüdischen ColonisationS-Gesell- schaft wird gemeldet, daß der Agent de» Baron» Hirsch, Herr Feinberg, nach seiner Rückkehr au» dem südlichen Ruß land in den letzten Tagen nach Pari» abgereist ist. In Süd rußland habe er neun Gruppen von jüdischen Auswanderern zur Beförderung nach Argentinien gebildet. Jede dieser Gruppen habe zwei Tclegirle gewählt, die sich nach Pari» znm Baron Hirsch begeben würden. Zur Bestreitung der Reisekosten nach Amerika müssen die an den Gruppen betheiligten Familien bestimmte Summen einzahlen; so z. B. habe eine dieser Gruppen, au» 50 Familien bestehend, sich verpflichtet, sür den bezeichncteu Zweck die Summe von 25000 Rubel zusammen zudringen. — Außer diesen einfachen Eolonislcn werbe Hirsch auch noch Farmer an, die selbstständig nach Amerika reisen und von der Gesellschaft Land auf Abzahlung de» Kauf preise» erhalten. Diese Farmer haben den Hausbau, den Ankauf de» Inventar», der Ackergeräthe, des Vieh» u. s. w. au» eigenen Mitteln zu bestreiten. Sie dürfen Arbeiter miethen und sich mit Handel und Gewerbe de schäftigen, während die einfachen Colcnisten verpflichtet sind, ihre Landparzellen mit eigenen Kräften zu bearbeiten, ohne gemiethete Arbeiter, und nicht da» Recht haben, Handel zu treiben (?). Die Agenten de« Baron» Hirsch Kälten schon viele Farmer angeworben. Diese Mittbeilungen stammen offenbar au» Kreijen, die an dem Geschäfte dcthciligt sind; der thatsächliche Fortgang de» Unternehmen« wird den optimistischen Erwartungen de» Herrn Feinberg vorauösichllich nicht entsprechen. Orlemt. * Last«, 1. März. (Telegramm.) Bon der .Swoboda" wird ein Telegramm a»S Tirnova mit den Unterschriften de» Vicepräsidenten der Kammer und mehrerer Deputirte» veröffentlich», welche» im Aufträge von 2000 Bewohnern diese» District« abgefaßt worden ist und meldet, c» wäre die Bevölkerung durch die Haltung Le» Metropoliten und namentlich wegen seiner am 20. Februar, dem Geburtstage deS Prinzen Ferdinand, gebastenen ausrührisckcn Rede äußerst erregt und hätte beschlossen, durch eine Deputation von den Metropoliten Aufklärung und Garantien für sei.ie künftige Haltung zu verlangen. Ta der Metropolit bei seiner Haltung verharrte, sei er durch eine Deputation zwangsweise in da» Petcr-Paulskloster übcrgesührt worden. Dir Schlüssel zur Kirche wurden dem Präsidenten übergeben. Die Bevölkerung verlange um jeden Preis die Ersetzung de» Metropoliten durch eine andere Person. — Die bulgarische Donau-Flottille wird um zwei größere Dampscr ver mehrt; beide werden aus der Pestcr Schiffswerft gebaut. Amerika. * Lima, 28. Februar. (Telegramm.) Nach einer Meldung de» „Reuter scheu Bureau»" hat das peruanische Ministerium seine Entlassung eingcreicht. Ein neue» Cabinet ist bi» jetzt noch nicht gebildet worden. * Washington, 1. März. (Telegramm.) Nach einer Meldung der „Time»" hat der Congreß beschlossen, daß die diplomatischen Vertreter der Vereinigten Staaten in dem Lande, in dem sie beglaubigt sind, denselben Titel wie die Bertret-r der bezüglichen Staaten in den Vereinigten Staaten führen sollen. chülerin de» hiesigen königl. Conservatoriuni» gewesen und mag da wohl den'Grund gelegt haben zu den Fertigkeiten, die sie unzweifelhaft besitzt und zu verwcrlhen versiebt. Dem Conccrte war ein ziemlich rege» Interesse seitens de» Publicum» enlgegengebracht, der Saal war zwar nicht gänz lich gefüllt, doch inimerbin ziemlich voll, auch aus der Galerie befand sich eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Zukörern, die ein besonder» dankbare» Publicum abgabcn. Eine Dame, die, wie Frl. Bailey, zwei Stunden lang, fast ununter brochen anstrengende und nach allen Richtungen schwierige Werke unserer besten Meister zum Vorlraz bringt, ohne dabei eine Spur von Ermüdung zu zeigen, muß nothwcndigcr gebenden Themen kehren, kühn uad auf da» Genialste mit einander zusammengeschwcißt, wieder, fröhlich jubilirt der Waldvogel zaus dem zweiten Act de» „Siegfried") dazu — da, eine plötzliche, jäbe Unterbrechung: mit ihr tritt, wie zu Anfang, behagliche Rübe, beschauliche» Genießen rin; noch einmal ziehen alle die lieblichen melodischen Bilder wie eine selige Erinnerung an un» vorüber, bi- oaö Ganze im zartesten >>p zaubcrdasl verklingt. Iiistrumrntirl ist da» Stück aus da» Einsachsle: wir finden außer dem Streichorchester nur l Flöte, l Oboe. 2 Clarinettcn, 2 Hörner, > Trompete uud Fagott — Wagner hat seinen thörichtrn Widersachern aus da» Glänzendste bewiesen, daß er auch mit den bescheidensten Mitteln die größten Wirkungen erzielen kann! Die AuS- s übrung, welche da» Werk unter der zündenden Leitung de» Herrn Prosessor Vr. Kretzsckmar erfuhr, war tinesehr gute, stellenweise etwa» gemäßigtere Tempi wären ibm vielleicht insofern vortheilhafter gewesen, als manche minutiöse, intime Stelle, die gestern verwischt wurde, sowie da» kuust volle polyphone Gewebe der Stimmen dadurch »och bester zur Geltung gelangt wären. Einen hinreißenden Eindruck machte in der genialen Auslassung ve« Herrn Professor vr. Kretzschmar die B eethoven'scke Symphonie; da» Directionstalciit des verebrten Künstler» feierte bier wieder die schönsten Triumphe, der Minuten lang anhaltende Bei fall. der nach jedem Satze loSbrach, war eben so herzlich gemeint, wie ehrlich verdient. Volle» Lob sei auch der aus gezeichneten Capelle der l3ter gespendet, die sich allent halben ihre» Ruhme« würdig behauptete. Solist de» Abend» war der bekannte und bedeutende Biolou oaoe, e.ne -pur von r-rmucung zuze-g-n „o.ywcno.gcr . „ujst Herr Prosessor Robert HauSmann aus Bert.n; er We.se e.ttcn bedeut-nden FondS an technischer Fertigkeit Kraft ^nächst ^s Couccrt (op. 33) von Saint-Saön«. ,...d Ansvauee .ow.e Gevach.n.nüorke denn«., E.oe.isch.r.te.. I ^orabandt und Gavotte aus der V.lur-Suitc Reichstag. * Tic Eommission sür die Beratbnng des vom Abg. Rinlelen eingebrachten Gejetzeiilwurses, bclrejsend die Abänderung der Loncursorbuung beschäftigte sich in ihrer gestrigen Sitzung zunächst mit der Besprechung des ihr gleichzeitig überwiesenen An trage- Ackermann, in dessen Nummer 7 eine gesetzliche Bestim mung dahin »erlangt wird, „daß aus der Bezeichnung jedes kauf männischen oder gewerblichen Geschäfts da- Geschlecht und der Name de- Inhabers erkennbar sein muh". Abg. Grober (Centr.) will, daß diese Vorschrift lediglich sür jede- im Handelsregister nicht einßettagene gewerbliche Gejchäjt gelten soll. Von sreijinniger Ent« werden beide Anträge bekämpft. Eine derartige Bestimmung für kaufmännisch« Geschäft« sei undurchführbar und tur das Ha»d> werk sei sie überflüssig. Ti« verbündeten Regierungen haben, wir deren Vertreter erklärt, zu den vorliegenden Fragen Stellung noch nicht genommen. Jedenfalls würden die Anträge einen sehr schwere» Eingriff in das bestehende Recht zur Folge haben. Tic Abstimmung ergiedt die Ablehnung beider Anträge. * Die ReichStagS-Abgeordneten Frhr. v. Staus senberg und vr. Bamberger begingen gestern ihr 25jährige- parlamentarische« Jubiläum: beide waren bereit- Mitglieder des Zollparla ment». Sie wurden durch Spendung von Bouquet- geehrt. Preußischer Landtag. und Ausdauer, sowie Gedächtnißftärke besitzen, Eigenschaften, die allerdings nicht allein den Künstler ausmachcn, aber doch für den ausübenden Künstler mebr oder weniger unerläßlich sind. Da» reichhaltige Programm wie» folgende Rumnicrn aus: Chromatische Phantasie und Fuge von I. S. Bach, Sonate (k^äur, op. 3l) von Beethoven. Gavotte und Variationen von Ramcan, Scherzo >op. lO Nr. 2? Dinoll) von Mendelssohn, „Des Abends" uud „Faschingsschwaul" von Nob. Schumann, Ballade (0 inall), Rondo (l-^llnr, op. 10), Nocturne (Desstur) und Scherzo (vinollj von Cbopin, sowie bstuila cko (.'aueort von Lcschclitzky und Balse-Caprice von A. Rubinstein; die beiten letzteren Stucke wurden von der Concerlgrbcrin, die »ach dem Vorträge de» Cbopin'schen Scherzos zweimal zu Zugaben genötbigl wurde, nicht mehr gespielt, dafür aber war daü Publicum durch die Zugaben genügend entschädigt. Wie hal nun Frl. Bailey sich ihrer großen Ausgaben entledigt'? C» wäre unrccht, der noch sehr jugendlichen Dame ein bedeutende» Könne» abzusprochen; ihre Fingerfertigkeit ist, wenn auch nicht überall ganz zu verläjsig und vollkommen ansgeglichen, so doch in sehr hoben, Grade entwickelt; au der AuSsüdrung de» stark vertretene» PassagewcrkeswarwcnigauSzusetzen; zudem verfügt Frl. Bailey über zwei kräftige, säst unweiblich kräftige Hände, die ihr bei vielen Gelegenheiten zu Statten kommen, wahrend r» ihr aller ding» »och nicht vollständig gelingt, diese Kraft in der noth wendigen Weise zu modisiciren und zu bändigen. So gelang der jungen Künstlerin Viele», z. B. in der Chopin'schen Ballade, in dem Scherzo desselben Meisters, i» dem Scku inann'schen „Faschingsschwanl" ganz vortrefflich, Andere» dagegen, d. h. die Gegensätze zu den Kraslstcllcn. weit weniger, tbcilwcise auch wohl gar nicht bezüglich der Aus sassung. Al» vollkommen unnütz müssen wir die Aenderungen bezeichnen, die Frl. Bailey mit dem Original de» Chopin'schen Roctnrno vornahm; dasselbe ist in seiner ur sprüngliche» Form noch lange nicht antignirl und jeder Ton darin noch vollwichtig. Alle» in Allem empsingcn wir den Eindruck einer beteulend beanlagten Pianisicnnaiur, die aber noch der Klärung und der Ausbildung de» Schönheitssinnes bedürftig ist. Die Zuhörerschaft schien diese Meinung zu thcilen; sie spendete den Vorträgen der jungen Künstlerin sebr lebhafte» Beifall, der sich am Schluffe bi» zu mehrfachen Hervorrufen steigerte, versagte aber manchen Ausführungen die Thciluahme. G. Schlcmüller. Das sechste (letzte) alademiffhe Concerl, welche» am gestrigen Dienstag Abend in der Albertkalle deS Krystall-Palaste» statlsand, brachte von rein orchestralen Composilioncn da» Siegfried-Idyll von Richard Wagner und dir Sympbonie Nr. 5, Omo», von Ludwig van Beelhoven. Daü Wagucr'sche Werk hal im Lause der Jahre den Weg durch alle Conccrlsälc gemacht und ist heute allen Musikfreunden ziemlich geläufig geworden; zu Lebzeiten de» Meister» war eö verhältnißmäßig wenig bekannt, er mag wokl selbst gewünscht baden, daß es nicht in die Oeffeullichkcit dringe, da c» — im Jahre l87t — sür dir GeburtSIagSscicr seiner Gcmablin, die ihm kur; vorher einen Sohn — Siegfried — geschenkt, componirt worden war und so von Hau» au» einen intimen familiären Cbarakter trug lieber die „Prcmivre", wenn man sich hier so anSdriicken darf, bericht«! Richard Pohl in der Rr. l? de» „Musi kaUschen Wochenblattes" (E. W. Fritzsch, Leipzig) vom Jahre 1877 folgendermaßen: „Frau Cosima Wagner wurde mit der ersten Ausführung de» „Siegfried-Idyll" vollkommen überrascht. Richard Wagner Halle Musiler^von Zürich dazu ein geladen; da» kleine Orchester, durch einige Lnzerncr Kräfte unter stütz», wurde in aller Stille von Han» Richlcr in Luzern eingeübl — Richter übernahm bei der vom Meister selbst dirigieren Ausführung die Trompclcnstimiiie — »nd am Morgen de» Geburtstage» stellte sich da» Orchester auf der Treppe der Triebschener Billa bei Luzern, die Wagner damals bewohnte, wie zu einem Morgcnständchen auf. Tic Kinder Richard Wagner » nannlcn daher diese» reizende Idyll in ibrer naiv prägnanten Ausdrucksweise die „Treppenmusik", ein Beiname, mit welchem — analog der Wasser- und Feuermusik von Händel — diese Composition Wohl auch jetzt noch im engeren Kreise scherzweise bezeichnet wird." DaS tbcmatische Material Abgear-netendau». * Berlin, 28. Februar. Das Adaevrbnetenhau» setzte heute die zweit« Etatsberathung bei dem Eisenbahuetat sott. ES lag dazu eilte von der Budgettommission beantragte Resolution vor, di« Regierung zu ersuchen, dem Landtag alljährlich eine Berechnung der Ausgaben für den postalischen TranSportdieizfl vorzulegen und mit dem ReichSkanzer wegen der Aenderung de- Eisenbahn- postgejetzr» im Sinne der Erhöhung der von der RrichSpost- verwaUung sür den Eisenbahntransport der Postsendungen zu zahlenden Vergütungen in Verhandlung zu lretea. Referent S i m o n » Waldenburg führte au-, daß der Minderüber- schuß der Eisenbadnverwaltung im lausenden Jahre sich um 1b Millionen günstiger stellen werde, «IS der Finanzminisier angenommen. Abg. Brömel (freis t erkannte an, daß die Anschläge ! der Eiseabahtiverwallung sehr niedrig seien; den Mihstand des Schwankens der Eisenbahnübtrschüsse möge man durch Anlegung eine- Reserve- und Affecuranzsond« auSgleichen und endlich ein vrreiosachteS Tarissystem einsuhren. Der Titel Personenverkehr wurde bewilligt. Ein zum Güterverkehr vorliegender Antrag Schultz Lupitz aus Herabsetzung der Düngertarife wurde an hie Budgetcommission verwiesen. Abg. Sattler (nat.-lib.) betonte die Nothweudlgkeit des baldigen Erlasse« eines Lompta bilitittSgesetze«; über den Zeitpunkt der Einbringung diese« Gesetze« gab die Regierung »ine etwa« ausweichend« Antwort. Im weitere» Verlaus brachten di« Abgg. Wallbrecht (nat.-lib.) und Kieschkr lsrris.) die Ungleichheiten in den Stellungen der Juristen und Techniker innerhalb der Eisenbahnverwaliung zur Sprach« uud verlangten größere Berücksichtigung der letzteren gegenüber dem Krebsschaden des Assessori-mus. Im klebrigen wurden zahlreiche örtlich« Wünsch« vorgetrogen. Die Debatte über da« Berhällaiß von Juristen «nd Technikern in der höheren Eisenbahnverwaltung nahm alSdaau noch einen breiten Raum ein. Auch vor falscher Sparsamkeit, die häufig zu UnglückSsällen führe, wurde gewarnt. Di« Berhoadluog wurde aus morgen vertagt. von I. S. Bach, sowie Adagio und Allegro aus der .1 »Inr-Senate des berübmlen Kammermusik-Componistcn Luigi Bocchcrin i aus dem >8. Jahrhundert, und bewährte sich in fast allen den Eigenschaften, die wir von jeder an seinem Spiel geschätzt baden: schöner Ton und absolute Be herrschung des geistigen Stoffes der zum Vortrag gebrachte» Stücke; schade, daß verschiedene InlonalionSunreinheiten den Gesammleindruck seiner künstlerischen Darbietungen etwa« störe» mnßlen. Ter Beifall, der auch ibm vom Publicum gespendet wurde, war ei» einhelliger und herzlicher. So sind denn die dieSwinlerlichcii akademischen Orchester- conccrtc mit dem glänzenden Erfolge beschlossen worden, den man ihnen von vornherein prophezeien durste. Unserem Publicum, das sür die vornehmen künstlerischen Genüsse, di« sie boten, durch den über alle Erwartungen binau« zahlreichen Besuch einen so regen Sinn zeigte, darf man ob dieses feinen und distiiiguirten Geschmackes nicht geringere Elogen machen, als Herrn Professor vr. Kretzschmar, der durch sein geniales GestalluiigSvcrmöge» so großartige Resultate erzielt bat. Wir schließen die Berichte über die akademischen Con ccrte deS Winterhalbjahres t 892/93, indem wir denselben sür die nächste Saison ein herzliches „Glück aus!" zu- rufen. F. R. Pfau. Der Componist deS „Bajazzo". d«r geniale Leoncavollo, steht jetzt »nt im Vordergrund« de- Interksses. Mit Bezug aus seine Compositionspläne wird »un die Nachricht verbreitet, daß er die von einem lüngercn italienische» Schriftsteller herrührende Novelle- „Der Zops" erworben habe, um den Stoff derselben zu einem Toudrama umzugeslalten. In dieser Novelle ist die Zierde der Frauen, der Haarzops, mit einem Vorgänge verknüpft, in welchem ein Bauern mädchen die Hauptrolle spielt. DaS Mädchen wird durch einen in Liebe zi, demieibe» entbrannten Werber des HaarschinuckeS beraubt, wa« die Dorshrwohiier sür eine Schande halten. Sie wird als entehrt de- trachtet und must einem tragischen Geschick Versalien, falls sie nicht »nt dem Räuber ihres Haarschmuckes «inen Bund fürs Leben schlich» Man erleunt ans dieser kurzen Angabe, daß der junge Italiener seine Austiiettjainkkit dem Volkslebe» zuwendet und dadurch schon von vornherein ei» gewisses Interesse wachrust. Der Stoff zur 6»rillleriir ru-nieaim vo» Masrogm und derjenige zum Bajazzo hat nicht wenig zum Erjolge der genannten Werke beigetragen, wenn auch zugegeben werde» muß, dast namentlich Levncavallo in der dramatisch- musikalische» Entwickelung sich al» ein genialer Meister erwiesen bat, von dessen ferneren Production«» man Großes erwarten darf. Ganz besonders scheint ihm die Gabe eigen zu sein, au» dem Humor den tragische» Ernst herauswachsen zu lassen, eine Steige- rungsart, in welcher Mozart al» das größte Genie oller Zeiten gelte» must. Tast Levncavallo «in so großer Verehrer diese» deutsche» Meisters ist, kann nur mit Freude» begrüßt werdcn. Das eigene Schaffe» wird durch Mozart'« Werke immer neue Anregung erhalten. lieber die Jnsceuesetziiny der Oper „Jolantbe" im Hofihealcr zu Schwerin haben wir berichtet. Herr Intendant von Ledebu» hat sich nun das Verdienst erworben, der genannten Oper von dem russischen Componisien TschaikowSki da« geistreiche musikalisch-drama- tische Werl von Pcicr LorncliuS, den „Barbier von Bagdad", folgen zu lassen. Merkwürdigerweise findet jetzt diese Oper, welche vor 20 Iadreu dem Publicum unverständlich war, allenlhalbe» eine äußerst günstige Ausnahme. Auch in Schwerin war der Erfolg als.ein durchaus sehr guter zu verzeichnen. Die Kritik hat ebenfalls die Aufführung dieser Oper mit Freude und voller Anerkennung begrüßt. Der Leitung deS Herrn Hoscapellmeister GiUe wird besonderes Lob gespendet, da in Folge seiner mühevollen Bestrebungen das Wagniß trefflich ge- lungen ist. Der Beifall äußerte sich sogar wiederholt bei offener Sceue, welche Wirkung des dramatischen TonwerkeS auch der sehr gelungenen Ausführung zuzuschreiben ist. Die Musik ist bekanntlich mit große» Schwierigkeiten durchsetzt und kann nur dann zur Geltung kommen,wen» alle Fociolkii einheitlich zusammenwirken. Erfreulicherweise haben sich die Darsteller, der Thor und das Orchester allen Ansorderungen gewachsen zeigt. Schwerin hat schon so manche tüchtige Leistung geboten und vortreffliche Künstler besessen. Einer der hervorragendste» war der ausgezeichnete Bassist Hill, der auch in Leipzig und in Bayreulh geostr Triumphe errang. Zur Ausschmückung seines Grabes hat sich jetzt ein Eomitö gebildet, ta welchem der erwähnte alle edlen Bestrebungen sörderode Hofintendant Herr voa Ledebur den Vorsitz übernahm. Lullst un- Wissenschaft. * Die Literaturarchiv-Gesellschast in Berlin, welche den (weck hat, Handschriften und Brief» deutscher Schriftsteller zu der allgemeinen Benutzung zugänglich zu machen, hielt des in seiner Art ganz einzigen, an poetischen Gedanken und I sammeln und Zügen überreichen Werkes ist in der Hanplsachc kein „Sieg-1 am 20. Februar ihre diesjährige Generalveriäininlung ab. Dem Lolouial-Nachrlchtett. " Brüssel, 28 Februar. Hauplmaiii» Jacquet berichtet« unterm ^ 17. October von Albertville am Tangaaykasee, di» Araber verhielten sriet", mit dessen Composition sich der Meister damals be schäftigte, und zwar dem zweiten Tbcil des dritten ActeS, jenem wunderbaren Duett zwischen Brünnbilde und dem Titelbelten, entnommen. Zn Anfang hören wir, nur vom Streichorchester vorgetragen, de» schönen Gesang der Brünnbilde: „Ewig war ich, ewig bin ich", der hier, im Gegensatz zum Drama, wo er auck in Dloll auslritt, nur in !>ur verkommt, und dem sich alsbald die Flöte mit dem berühmten „Scklumme»moliv" (aus der „Walküre") zugesellt; stockende Rhythmen, langauSgebaltcne Accorde führen allmäliz auf ein zweites Thema (in der Oboe und den Geigen), das einen schlichten, einfachen Cbarakter trägt und sich im weiteren Verlauf mit dem ersten in kunst voller Weise contrapnnctisch verbindet; besonders bcinerkcnS werlh ist es noch deswegen, weil es da« einzige ist, da« sich nur im „Siegfried"»Idyll findet. Mebrtactige, öfter wiederkcbrende Trillerkctten, mysteriöse Arpcggicn deuten jetzt aus Großes: sie führen zu einem neue» Tbenia, daS im Drama in die Morte der Brunnbilde: „O Siegfried, Herrlicher! Hort der Welt! Leben der Crde, lachender Held" eingekleidet ist, hier zunächst in den Holzbläsern erscheint, denen eS die Streicher alsbald beanlworten. Binnen Kurzem tritt auch die erste Melodie, lmmcr in kunstvoller thematischer Ver arbeitnng, wieder Hinz», immer höher gehen die Wogen, daS Stück erreicht sein erste- t'f, und eine glänzend her nirderzleiteiide Triolenpassage der Geigen leitet ans einen weiteren, neuen Abschnitt de» Idylls über, der mit jener herrlichen „Melodie de- LiebeScntschlufseS" (wie sie Wol- zoqen in seinem Führer nennt) aus dem Schluffe de» großen Duette» im Horn über einen Orgelpunct auf t> begonnen wird; lustig und äußerst gut gelaunt mengen sich ! Flöte und Clariiiette mit grotesken, an die „Meistersinger" zemabneneen Figuren bincin, immer mächtiger und sich 1 grandios steigernd schwillt jetzt die Musik an, alle vorher- Bericht des Schriftführers ist Folgendes zu entnehmen: Ter Gejell- schajt gehören hervorragende Vertreter der Wissenschaft und Literatur, sowie bekannte Literatursrennde und Verleger an. Name» wie Allhoss, Tilthey, Hübner, Jonas, Geh. Iuslizralh Lessing, Ernst Meiidelssohii-Barlho'.dy, Meyer-Cohn, Mommsen, Paetel, A. vom Rath, Röhenberg, Erich Schmidt, Wirkt. Geh. Rath Schöne, Walten Vach, Weiiihold, Wildenbruch, Julius Wolfs u. a. befinde» sich unter den Mitgliedern. Die Sammlungen der Gesellschaft umtaßlen am 1. Januar l893 1358 Nummern; darunter sind mehr als IlXttt Briese. Angesaust wurde der Nachlaß Friedrich v. Sallet'S, Ernst Raupach'S und Theodor Paur'S. An Geschenke» ginge» fast 500 Nummern ein, während 200 Nummern als vorläufige Tepostta dem Litrroturarchiv übergeben wurden. In den Sammlungen der Gesell schaft sind unter Anderem folgende Namen vertreten: Auerbach, Fr. Beck, Bonnell, Bunsen, Tiesterweg, Duller, Ebert, Förster, Fouqus, Freiligralh, Gcibel. Gutzkow, Hametting, Häring, Henriette Herz, Hoffman» v. Fallersleben, A. uad W. v. Humboldt, H. v. Keller, Lavater, NicoloviuS, Nordenskjöld, Th. Paur. R. Prutz, Ramlrr, Raupach, Rosenkranz, Calle», Scheser, Schleier- machcr, Steller, Bogt, Zelter. Durch ei» Uebereinkommen zwischen der General - Verwaltung der königliche» Blbliothet und dem Vorstände der Literaturarchiv-Gesellschast sind letzterer in der Handschttsten - Abtheilung der Bibliothek Schränke «in geräumt worden, in welchen die Sammlung der Gesellickmst unter- gcbrachk ist. Dadurch ermöglicht sich eine bequeme Benutzung der Sammlung, welche noch durch das Vorhandensein eines austühr- lichen, alphabetisch geordneten ZetlelkatalogeS »mlerslützl wird. — Ter bisherige Vorstand, bestehend auS den Herren Geheimer Re- gieruugsralh Weinbold ai« Vorsitzendem, Professor Mommsen als llcllxerlrclenhem Vorsitzenden, königl. Bibliothekar vr. Meisner als Schriftführer, Bankier A. Meyer-Cohn al« Schatzmeister, Professor Tillhey, Schlilinipeelor Vr. Jonas, Vr. Julius RvLenderg, Professor Erich Schmidt und Geh. RegirruugSroth Wattenbach al» Beisitzern, wurde wicdergewahlt. /«. Die Darstellung von Karten bat in den letzten Jahren gewaltige Vrrdesjrrung rrsuhreii durch Benutzung der photographischen Ans- nahmen Herr Ingenieur S. Simon bereitet z. Z. sür de» Alpe«. verein di» Herausgabe einer neu«» Specialkatt« vor, wobei er durch
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