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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1893
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931007026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893100702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893100702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-10
- Tag 1893-10-07
-
Monat
1893-10
-
Jahr
1893
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LWvo, 7NS Hervorgerufe». Nu« Madrid wird gemeldet, daß di« ver» treter mehrerer Mächte mit dem spanischen Minister de- Auswärtigen conferirt haben. Und dabei dürste die Sache schwerlich ihr Bewenden behalten, denn da- mili- tairische Eingreifen Spanien- aus marokkanischem Boden muß unter allen Umständen zu weitergehendcn Con- sequenzen führen, da Spanien wohl kaum für nicht- und wieder nicht- sich in dir Kosten und möglicher weise auch Opfer einer bewaffneten Expedition stürzen, sondern darnach trachten wird, daß vor seiner Thüre dauernd Ruhe und Ordnung herrsche. In dieser Ausübung eine- gleichsam natürlichen Rechte- dürste sich Spanien auch kaum durch den Einspruch einer fremden Macht beirren lassen, namentlich wen» Grund zu der Annahme vorhanden ist, daß solche Ein sprüche nur zur MaSkirung von Concurrenrdcstredungen dienen sollen, welche daran Anstoß nehmen, daß Spanien seinen Ein fluß in Marokko auf gesunderen und solideren Grundlagen -iosbvut. Spanien- jetziger marokkanischer Besitzstand, der sich auf Ceuta, Tetuan, Mclilla und einige andere besestigte Lküstenpuacte — PresidioS — beschränkt, bietet zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig und kann gewissermaßen nur als Anweisung aus die Zukunft gelten. Marokko bildet ein hochbedeutsames Glied m der Kette der Factoren einer actioen Mittelmeerpolitik; die Macht, welche daselbst vor ihren Concurrenten den Borsprung gewinnt, erhält dadurch «ine Stellung, welche ihr die Ausübung eine- entscheidenden Einflusses aus alle EntwickelungSvorgänge namentlich im westlichen Theilc deö MittelmeereS sichert. Wenn Frank reich ein Interesse daran nimmt, den marokkanischen Aspirationen Spaniens entgegenzuwirken, so süblt sich um gekehrt die britische StaalSraison bewogen, Spanien in Geltendmachung berechtigter Ansprüche gewähren zu lassen, wo nicht gar ihm dabei moralische Unterstützung zu leiben. Im Londoner Foreign Office hat man die Intriguen, welche französischerscits vor einigen Monaten gegen die nach Fez entsandte englische Mission ins Werk gesetzt wurden, noch keines wegs aus den» Gedächtniß verloren, und wenn wohlaccrcditirte Londoner Preßorgane in diesem besonderen Falle genau unter- ricktet sind, so würde England von seinem Interessenstandpuncte nicht einmal dagegen etwas Besonderes einzuwenden finden, daß Spanien eine Schutzberrschast in und über Marokko an träte. Soweit sind die Dinge nun zwar noch nicht gediehen, eS ist auch nicht wahrscheinlich, daß die Madrider Politiker den Gang der Entwickelung in Marokko zu sorciren trachten sollten. Immerhin gewinnt der Zwischenfall von Melitta in einer Zeit, wo auch sonst im Mittelmeere so manches Neue und Interessante sich anbahnt, eine mehr als alltägliche Bedeutung. , Deutsches Reich. ^ Berlin, 6. October. Zu den ersten Borlagen, welche in der neuen ReichSlagSsession eingebcn werden, wird die Novelle zum UntcrstüyungSwobnsitzgesetz geboren. Die Borlage hat schon die letzte Session de- aufgelösten Reichstages beschäftigt und eine EoinmissionSberathung darüber gelangte zum Ende. ES war zu einer ziemlich weitgehenden Verständigung einer großen Mehrheit deS Reichstag- gekommen und die Angelegenheit hätte rasch zur vollen Erledigung gebracht werden können, wenn nicht die kritischen Ereignisse dazwischen getreten wären. Man wird sonach auch letzt eine baldige günstige Erledigung der Sache erwarten dürseu. Die Novelle lastet die Grundlagen des bestehenden Gesetzes und das Frc>- zügigkcitSrccht nicht an, Hilst aber verschiedenen Beschwerden namentlich deS platten Lande- über unbillige Belastung der Heimathgemeinden ab, insbesondere durch den Vorschlag, die Fähigkeit zum selbstständigen Erwerb eine« neuen Unter stützungSwohnsitzeS vom 2 t. aus das 18. Lebensjahr herab zujeycn. ss Berlin, 6. October. Das neue Abgeordnetenhaus wird bekanntlich zu dem spätesten- zuläisigcn Termine be rufen werden. ES liegt auch in der bestimmten Absicht, in der ersten Session demLandtagc nur die unbedingt »olhwcndigen Vorlagen zu machen, schon mit Rücksicht aus die großen im Reiche schNx'bcnde» gesetzgeberischen Frage». Den wichtigsten Beratbungsgegenstand wird dabcr der Etat bilden, im Ucbrigen Word nian sich aus solche Vorlagen beschränken, für die namentlich rni Interesse der wirtdschastlichen Entwickelung des Landes ein dringendes Interesse anzuerkenncn ist. Die Ge staltung unserer VerkchrSverbältnisse weist immer deutlicher daraus hin, daß die dem VerkehrSbcdürsnisse entsprechende Einwirkung unseres Eisenbahnnetzes wesentlich nach der Richtung der Kleinbahnen sich vollziehen wird. Es liegt daher im dringenden Interesse des Verkehrs, diejenigen Hindernisse zv beseitigen, welche nach der Richtung der rechtlichen Seile der Entwickelung dieses Verkehrszweige- zur Zeit noch entgegensteben. In dieser Hinsicht kommt namentlich in Betracht, daß e- den Kleinbahn- llnternehmungen schwer fällt, den häufig schon zum Bau, in der Regel aber demnächst zur intensiveren Gestaltung des Betriebes nothwendigen Eredit an den geeigneten Stellen zu finden. Sowohl die öffentlichen DarlchenS- Institute der Provinz und anderer Körperschaften, als auch die Hypotheken- und andere mit Darlehensgeschäften dieser Art sich befassenden Banken, welche für die Gewährung blllia«« Credit« ia erster Linie in Frag« konnn«. dürfen regelmäßig au Privatpersonen oder Unternehmungen Credit nur gegen reale Sicherheit gewähren. Ein solche Sicherheit können die Kleinbahnen und mit ihnen auch die in gleicher Lage sich befindenden anderen Privatbahnen au- dem Grunde nicht gewähren, weil eS an der rechtlichen Möglichkeit fehlt, da« Unternehmen als Ganze« für eine Forderung zu ver pfänden. Durch ein besondere» Gesev dürfte» die Voraus setzungen und Formen für die Verpfandung ganzer Bahn unternehmungen zu schaffen sein, und e« darf auch angenommen werden, daß dem Landtage schon ia der nächsten Session eine entsprechende Vorlage zugehen wird. * Berlin, «. October. Die socialdemakratische Partei hat bekanntlich bei den jüngsten Reich-tag-» wählen eine Enttäuschung erfahren: Sanguiniker in ihren Reiben batten vorhergcsagl. daß die Zahl der socialdemokra- tischcn Stimmen auf 3 Millionen steigen würde, aber selbst die zurückhaltendste Schätzung au« ver Mitte der Partei batte auf 2 Millionen Stimmen gelautet. DaS thatsächliche Ergebniß war, daß die socialdemokratische Stimmenzahl von etwa 1 400 000 im Jahre l89ü auf rund l 700 000 im Jahre 1893 stieg. Auch betreffs diese« Anwachsen«. wie der ge- sammten vorläufigen Wahlstatistik überhaupt ist zu beachten, daß diese Zahlen wesentlich von der willkürlichen und ia den verschiedenen Parteien ganz verschieden achandhablen Auf stellung bloßer Zählcandidaten beeinflußt waren. Wie sehr dies bei der Socialdemokratie zutrifft, eraiebt sich auch au« genaueren Angaben, welche die „Deutsche Arbriter-Ztg - jetzt zu machen im Stande ist. Wir entnehme» ihnen Folgende«: „Die Socialdemokraten haben im ersten Wahlgong 1 786 788 Stimmen gegen I 427 298 im Jahre 1890 erhalten. Ls ist die- die größte Zahl, welche einer der Parteien zugesallea ist. St« redet eine deutliche Sprache und zeigt da« Uebergewicht einer straften ein- heitlichen Organisation über die traurig» Zersplitterung, welcher die aus dem Boden unserer Staat«- und Beiellschast-orLnung gütigen Parteien verfalle» sind. Boa den 7 673 973 abgegebenen stehenden Stimmen komme» hiernach aus die Socialdeniokratie 22 Procent. Mit den Wahlen von 1890 und 1887 verglichen, betrug 1890 der Zuwach« gegen 1887 664 000, 1893 gegen 1890 nur 359000 Stimmen, also wenig über die Halste jener früheren Steigerung, wobei noch der Einfluß der um ca. 2'/, Proc. gestiegenen Be- volkerungSzadl in Abrechnung gebracht werden muß. Die Steigerung in den drei Jahren von 1887 auf 18M betrug demnach 87 Proc., in den 3'/, Jahren von 1890 aus 1893 nur 26 Proc. Bon den abgegebenen gütigen Stimmen erhielt 1987 die Eocialdemokrati» 10 Proeent, 1890 20 Procent und 1893 22 Procent. Die absolut wie relativ geringe Steigerung von 1890 aus 1893 entlallt zum allergrößte» Thril nur aus Rechnung der im Jadre 1893 mehr ausgestellten Zahlcandi daturen. Die Socialdemokraten stellten diesmal in 392 Wahlkreisen Landidaturen auf, im Jahre 1890 dagegen, soweit uu« Aiigaden aus jener Zeit vorliegr«, nur 280. Ja über 100 Wahlkreisen war also diesmal den Social» demokraten eine im Jahre 1890 mangelnde Gelegenheit gegeben, für Candidaten ihrer Partei zu stimmen: die Zunahme um 359000 Stimmen wird dierdurch ansgeklän und die Dermnthung erweist sich als richtig, daß in den Wahlkreisen, woraus die Social- demokralie im Jahre >890 ihre Landidaturen beschränkte, eine irgend nennenSwerthe Zunahme der Summen nicht zu verzeichnen ist. An den, Gelammtzuwachs von 359 000 socialdemotralischen Stimmen bei Len Wahlen von 1893 participiren oll» deulfchen Bundesstaaten, mit Ausnahme Bremen«, wo die Zahl von >4 843 aus 14 572 zurückgegangea ist. Aus Preußen entfielen 963 000 Stimmen, oder 206 000 mebr als 1890; Berlin participlrte hierbei mit 151000 Stimmen, oder 25 000 mehr als 1890. Bon den anderen deutschen Bundesstaaten zählte Bauern 126 000 Stimmen, oder 25000 mehr als 1890: Sachsen 271000 Stimmen, oder 30000mehr ; Württem berg 43 000 Stimmen, oder 18 000 mehr; Baden 37 000 Stimmen, oder 7000 mehr; Hesien 37 000 Stimmen, oder 5000 mehr; Mecklen burg-Schwerin 29 000 Stimme», oder 3000 mehr; Sachfen-Weimar 13 000 Stimmen, oder 4000 mehr; Braunschweig 27 000 Stimme», oder 7000 mehr , Hamburg 70 000 Stimmen, oder 3000 mehr: Llsaß- Lothringen 46 000 Stimmen, oder 27 000 mehr. In diesem ReichS- land, da- 1887 nur 673 Stimmen für jene Partei abgab und von welchem noch vor 10 Jahren die Abgeordneten im Reich-tag rühmten: „in Elsaß-Lothringen gebe »4 keine Socialdemokratie", hat also relativ die bei weitem stärkste Zunahme ftattgesunden. In den übrigen Bundesstaate» sind die Zahlen der socialdemokratischen Wähler absolut unbedeutend und der Zuwachs nur «ia gaaz geringfügiger." — Prinz Friedrich Augnst von Sachsen traf gestern Abend 10 Uhr 56 Minuten zu längerem Aufenthalte hier »ia und nahm im königlichen Schlosse Wohnung. Dem Vernehmen nach dürste der Prinz bis zum 18. oder 20. d. Mt«, in Berlin bleiben. Heute früh begab er sich zur Schießübung »ach Spandau. — Die angebliche Abreise des Prinzen August von Coburg nach Brasilien erregt, nach einer osficiösen Notiz de« „Hambg. Corr", hier kaum Interesse, da bei dem gegen wärtigen Zustande der Zersetzung in Brasilien an eine monarchische Restauration nicht zu denken und überhaupt die baldige Errichtung einer starken Centralregierung unwahr fchemlich ist. — Der italienische Botschafter Graf La» za ist aus Italien zurückgekehrt. — Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medicinal- Bngeltgenheitea Or. Bosse ist au- der Schweiz hier wieder eiu- getroffen. — Nach authentischen Mittheilungen der „N.-Z.* war die deutsche Kamerun-Expedition unter Führung von Baron Uechtritz und l)r. Paffarge in Zola aogekommeo. Di, Expedition ist von drm Emir von Sola auf« Freundlichste ausgenommen worden, während der Emir sich weigerte, den Lieutenant Mizon, den Führer der französischen Expedition, zu empfangen, der sich mit mehreren seiner Begleiter nach Zola zu diesem Zweck« begeben hatte. Die deutsche Kamerun- Expedition hat inzwischen Zola verlassen und befindet sich gegenwärtig auf dem Marsche nach Slld-Oste». — Bezüglich der mehrfach erwähnten Anstrengungen, welche vom Hauptverein de« Evangelischen Bunde- in Schlesien gemacht worden sind, u» eine Verlegung de« für den 3l. October anberauinten Termin- der Landtag«. Wahlen herbeizusühreo, wird der „Schles. Ztg." milgetbeilt, daß der Antrag keine Aussicht hat, von drm Evangelischen Ober-Kirchcaratb unterstützt zu werden. Von diesem ist der Vorstand des schlesischen HauptvereinS deS Evangelischen Bunde« dahin befchieven worden, daß nach der landeskirch lichen Ordnung und in Uebereinstimniung mit den meisten brutschen evangelischen Landeskirchen der auf den 30. October fallende Sonntag zum Reformation-fest bestimmt, und daß daher auch im kirchlichen Interesse kein Anlaß gegeben fei, auf die von der StaalSregieruug gefaßte Entschließung eine Einwirkung auSzuüben. — Gegenüber den Gerüchten, daß die Einführung der Berufung io Strafsachen aus finanziellen Gründen Schwierigkeiten begegne, verlautet jetzt, daß die Regierung umsomehr entschlossen ist, die Wiedereinführung der Berufung zu bewerkstellige», als die Bundesregierungen ihr Ein- verständniß damit erNärt haben. Die Behauptung, daß bei Ein führung der Berufung zu den Sitzungen sowohl der Straf- wie der Berufung-kammern Laien hinzugezogeu werden sollen, muß daher mindesten- als verfrüht bezeichnet werden. — Infolge zweier in letzter Zeit vorgekommrner Ver- urtheilungen von Aerzten zu schweren gerichtlichen Strafen und zum Brrlust der bürgerlichen Ehrenrechte sind die betreffenden medicinischeu Facultäten, bei denen die Bcr- »rtheiltcn sich seinerzeit die Doctorwürde erworben batten, vom CultuSminister gemäß Art. 33 de-ReichSstrasgcsetz- duchS angewiesen worden, da- ertheilte Doctordiplom zurück; »ziehen und die Berwirkung der Doctorwürde so wie die erfolgte Zurückziehung de- Diplom« öffentlich bekannt zu machen. — Da- ComptabilitatSgesetz wird, der „M. P. K." zufolge, dem Landtag in der nächsten Session nicht zugehen. — Die Ergebnisse, welche die Beralhungen mit Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer au- der Montanindustrie über die für die letztere zu gewährenden Ausnahmen von den allgemeinen Vorschriften über die Sonntagsruhe gezeitigt haben, werden einer Bearbeitung unterzogen, um ihnen diejenige Form zu geben, welche bei der Vorlage an den BundeSralh eingehakten werden soll. — In Güttingen und Hameln sind die bis herigen Vertreter l)r. Eckels und HauSmann, in Lüne burg und Hilde-heim statt der bisherigen Vertreter Friedrich- und Lubrecht Oberamtmann Hagclberg und Fa brikant Hoyermantt von den Nationalliberaleu ausgestellt. Auch in Gardclegrn treten die bisherigen Vertreter Schultz- Lupitz (frcicons.) und Sombart (nat.-lid.) wieder auf. In rem bisher durch zwei Freiconservative vertretenen Wahlkreis Sangerhausen sollen durch Compromiß der conservative Landwirth Scherre und der nationalliberale RcichSgerichl-rath a. D. Haake aufgestellt werden. — Bon einem parlamentarischen Berichterstatter wird mit- aetheilt, daß das Centrum den Antrag bezüglich der Zu lassung de- Iesuiten-Ordrn- sofort nach dem Zu sammentritt de- Reichstag- wieder einbringen werde. U^er die Einzelheiten schweben noch Erörterungen, deren Ergebniß noch nicht abzusehen ist. — Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: „Zu den charakte ristischen Erscheinungen der Vorbereitungen für die Laod- tagSwahlen gehört eS, daß die bekannt werdenden anti semitischen Candidatureo, gleichviel, ob dieselben sonst al« deutschsociale, als Ahlwardt'sche oder Boeckel'sche firmireo, sich fast ausschließlich gegen die Conservativen richten. Sieben Wahlkreise sind bisher bekannt, in denen antisemilische Candidaluren ausgestellt sind: bei diesen sollen aus ArnSwalde, Cassel (Land), Marburg und Ziegenhain die Conservativen, au« Schmalkalden die Freiconservativeu. aus Fritzlar und Rinteln die Nationalliberaleu seiten« der Antisemiten verdrängt werden. Auch diese Erscheinung wieder spricht für den demo kratischen Charakter aller antisemitischen Schattirungen. Daß übrigen- der verwandte Grundton seitens der Social- demokraten bei den Antisemiten anerkannt wird, ging daran« hervor, daß dieser Tage ein socialdemokratischer Führer Be trachtungen darüber anstellte, we-balb Socialdcmokraten viel eher für Professor Foerster als z. B. für vr. Otto Herme- — auch unter dem Regime de« DreiclaffenwahlrechtS — stimme» könnten." — Die Böschenden de« Wablcomitö« der Freisinnigen DolkSpartei in den vier Berliner Landtag-Wahlkreisen haben, wie da- „B. T." erfährt, aus dir vom ComitS der Freisinnigen Bereinigung an sie gerichtete Einladung, zunächst in mündlichen Meinungsaustausch über ein gemein same« Vorgehen bei den Berliner Landtag-Wahlen rinzutreten, eine ablehnende Antwort ertheilt. — Dem vernehme» der „B. Z." »ach liegt e« kn der Absicht de« EultuSministerium-, m jeder Provinz ein evangelische« Predigerseminar einzurichtrn, sobald die dazu erforderlichen Geldmittel flüssig gemacht werden können. — Der Universität-richter vr. Daude vernahm den Vorstand de« „Verein- deutscher Studenten" in Sachen der Ausschließung de- Professors l)r. Strack. * Mülhri« a. «. N., 5. October. Der erste rheinische deutsch-eonservative Parteitag war von etwa l20Per sonen, vornehmlich au« den niederrheinischrn Wahlkreise», besucht. Zwistigkeiten zwischen dem Vorsitzenden de« con servativen Vereins der Rheinland» v. Plettenberg und dem neuen Verein kamen derart zum Ausdruck, daß der Vor sitzende des Mlllheimcr OrlSvereinS di« Versammlung in fol gender Weise kennzeichnete: „Schlimmer kann kein socialdemo- kratischer Parteitag verlausen!" (Köln. Ztg.) -a- Halle a. L., 6. October. Der Berel» der Liberalen in Halle a. S. und dem Saalkreis nahm iu seiner gestern Abend abgehaltenen Berjainmlung eine Besprechung über die bevorstedcnden Landtagswahlen vor. Sämmtliche Redner sprachen sich für »in Zusammengehen mit den NationaUtberolen au», gleichwie ein solche- bei der letzten ReichStagrwahl bestanden habe. Unterhand lungen der beiderjeitigen Vorstände haben bereits stattgesunden, doch haben die Nationalliberaleu, welche an Herrn Professor Or Fried- brrg-Halle sesthaltea, deo vorgelchlageuea Laodcdatea der Liberale», weil er nach ihrer Meinung zu weit link- steht, abgelehnt. Um nun doch noch eiue Einigung zwischen beider» liberalen Parteien zu ermöglichen, haben die Liberalen ihre» ursprünglichen Candidaceii fallen gelaffe» und schlagen nunmehr Heu Nationalliberaleu Herrn Stärkefabrckant und Stadtverordneter» C. Schmidt-Halle voc. Sollten die Nationalliberalen diesen Landidateu adlehaen, so wcrdcn die Liberalen selbstständig Vorgehen und zwei Candidaten.au« ihren Rechen ausstellen. — Hier glaubt mau eher au «in Zusammengehen der Nationalliberalen mit den rechtsstehenden Parteien, doch ist Positives noch nicht bekannt gewordeo. Besprechungen der Vor stände dieser Parteien haben bereit- stattgefuudeu. * VrcSlnu, 6. October. Die „Schles. BolkSztg.". dii- fübrende CentrumSorgan der Provinz Schlesien, erklärt die Meldung der „Köln. Ztg", Graf Battestrem wolle dem politischen Leben fern bleiben, für unzutreffend. Ballestrem candidrrr in Bculben. * Meiningen, 6. October. Der Erbprinz und die Erb- Prinzess»» gedenken noch einen Monat in Athen zu verweilen und dann nach Teurichland zurückzukehren. Der Erbprinz wird in den dortigen wiflenschastlichen Kreisen sehr gefeiert »nd hat die Absicht kund grqcben, inr Frühjahr nach Griechenland zurückzukehren. * tlissingrn, 6. October. Fürst BiSmarck unternabm beute Nachmittag in Begleitung seines Leibärzte-, Professor Schweninger'S, welcher gestern zurückgekcbrt war, eine längere Spazierfahrt. Da« Aussehen de« Altreichskanzler« war vcrhältnißmäßig gut, die Gesichtsfarbe recht frisch. Professor Tchwcningcr bar sich über das Allgemeinbefinden seine« Patienten in sehr befriedigendem Sinne ausgesprochen. Ter Ankunft de« fürstlichen ExpreßzugeS in FrickrickSruh wird nach wie vor morgen 11 Uhr AbendS rntgegengescbcn. * Mannheim, 5. October. Von Interesse ist ein Passus, welcher sich ia dem Handschreiben des Großherzogs von Baden befindet, da- dcrsctbe an das Präsidium des Landesverbands der badischen Militairvereine gerichtet dal als Antwort auf die von dem BerbandSpräsidiuin dem Großherzog zu desira Geburtstag über mittelten Glückwünsche. Tie betreffende Stell« lauter: „Sie gedenken Meiner Tdeiliiahme an dem diesjährigen Verbandslage de« Mititair- vereinSverdandeS in Lfsenburg, bei welchem Ich Gelegenheit nahm, den versammelten Vertreter» der Militairvereine de» Lande» a»S Herz zu legen, die Pflichten der Treue und Ehre, die sie ernst all Soldaten übernommen, auch im bürgert,chen Leben zu üben. Auch Ich erinnert Mich mit Befriedigung au diese Veren igung mit den Abgeordneten der Militairvereine des Laudcs und lebe der Hoffnung, daß Meine Worte bei den Theilnehmern deS Abgeordnetem»»«- dcu Willen beseitigt haben, jene Pflichten bochzuhalien und damit Leu Aufgaben nachzukommen, weich« den Müitairvrreinen ia unserem Volke gestellt sind." * München, 6. October. Ia der Fortsetzung der Debatte über die Typhusepidemie im Leibregiment erklärt Söldner lklerikal!, der Passaucr Lincentiurverein habe Conserven sür seine Armen aus AnSbach bezogen, die Arme» Kälten sie aber verschmäht. Mehrere Redner sprechen sür bessere Menage und gegen di« Lon- servenvcrköstigung. Ter Kriegsministcr vertheidigte di« Milftai» vrrwaltung gegen Len Vorwurf der Vernachlässigung. Tie Ver- pflegung >ei ni Deutschland gleich. Er sehe nicht ein, warum es ein bayerischcr Soldat bester baden soll. Da- Beschwerderecht werde nicht behindert. Er habe persönlich, trotz seiner Anfrage, keine Klagen gehört. Den Leuter. je, er allerdings bequemer, noch ihrer Einlassung zn j llogen, weil sie dann Rechenschaft wegen Unwahrheit nicht zu fürchten haben, au- Furcht die Beschwerde unterlaffende Soldaten machen sich der Feigheit schuldig. Ter Äeschmacksrickiung dcr Mannschaft in jeder Richtung entgegen zu komiuh», sei schwer. Ec habe Conserven mit Appetit gegessen, die Soldaten neben ihm verschmähiea. Er or» theidigt weiter die MilittirRtckerrien: Bros könne allerdings manch- mal verderben. Schließlich weist er Daller'S Vorwurf zurück, Laß die Officiere kein Herz fürdre Soldaten hätten. Wi«sner (Bvlkspartei) fragt, ob noch überseeiiche Lonjcrven auf Lager wären, dieselben ieiea meist schlecht. Der Krieg-minister glaubt, solch« liegen noch da. Er werde der Sach« näher treten. — Morgen: Interpellation über die Soldateu-MivhanLlungeu. (F. Z.) Oesterreich - Ungarn. * Wien, 8. October. Gegenüber dcr aus serbischen Blättern entnommenen Mittheilnng der „Nowvje Wremja", daß österreichisch.ungarische Truppen im Lim.' „Platz" war von dem ihre- VaterS nur durch den Garten ge trennt. Die Grenze bildete eine Weißdornbcckc mit einem offenen Durchgang. Beider Wiesen erstreckten sich bis zum Derch, und selbst da- Ackerland bildete Flächen, die gewöhnlich zu gleicher Zeit abgeerntet wurden. Da trat plötzlich ein Ereignis; ein, welche- alle ZuknnftS- pläne schwer erschütterte. Uffe AljeS war geneigt, die Klagen, welche Uber sein Mündel eingingen, milder zu beurlbeilen. als sonst wohl in seiner strengen Art lag, aber Foelke wandte sich mrt Abscheu von Demjenigen, den der Rector der städtischen Schule, welche Bernd seit drei Jahren besucht, einen „Säufer" genannt, ver die ganze Schulorganisation durch seine Handlungs weise gefährdet habe Als sie Bernd dann wiedersah, trat sic ihm als strenge Richlerin gegenüber, und von Neuem entwickelte sich zwischen Beiden ein Verhältniß, da- selbst Uffe Aste« mit Besorgnis für seine Pläne erfüllte. Das Verhältniß batte sich nicht mehr gebessert. Bernd zeigte sich in der Thal unfähig, ein Laster zu besiegen, da« ,ba in den Augen aller seiner Mitmenschen vcrabsetzte. Die heftigen Vorwürfe seine« Vormunde« bewirkten keine Besserung, eS kam zu häßlichen Austritten, die damit cndclcu, daß Uffe AtjeS dem Neffen da« HauS verbot. Da batte Foelke sich in« Mittel gelegt. Nicht einen Augen blick war sie darüber im Zweifel geblieben, daß dieser AnSgang Bernd völlig zu Grunde richten werde. Wenn der Vater, wenn sie rbn aufgad. so würde er jeden Halt verloren haben. Er dursle nicht gehen. Ein große«, heilige- Mitleid mit einem Unglücklichen ließ sie diesen ballen, aber diese- Gefühl fand keine Würdigung und — keinen Lobn. Cs kam zu einem Ausgleich. Bernd batte Besserung gelob» und diese- Versprechen — wie eS schien — gebalten. Oeffentlich batte man ihn nicht mehr in einem Zustand geschcn, wie er ihn früher bisweilen zur Schau ge tragen baden sollte; und selbst Foelke würde ihm nicht mehr offen einen Verdacht ausgesprochen baden, von dem sie sich bcimlich nicht befreien konnte Bernd Brun« ging seiner Arbeit nach, wie e- sich sür einen Mann in seiner Lage schickte, und später — als Uffe Alje« sein Mündel gegen neue Ver suchungen gestäblt glaubte— bezog er auch wieder eine städtische Schule, um sich theoretische Kenntnisse sür seinen Berus an- zucignen Seit dem Tage, wo Foelke durch ibr Da,wischcnlretei» den Vater mit Bernd versöhnt und dieser dann wenigsten« äußerlich ein Anderer geworden, war er ibr um Viele« näher gerückt. Da« Bewußtsein, ihn vor dem Untergang bewahrt zu haben, batte etwa« Erhebende« sür sie und machte sie auch nachsichtig seinen manigfachen Fehlern gegenüber. Ihrer Macht über ihn sich wobt bewußt, brachte sie diese gern in Anwendung, wenn sie sich einen Borlheil für ibn davon versprach; aber bi« vor kurzer Zeit war ibr nicht mehr der Gedanke gekommcu, daß eine Verbindung zwischen ihr und ihm möglich sei. Seine Krankheit, die ihn angeblich beimgesührt. glaubte sie nicht unrichtig zu beurthcilen, indem sie sich der Meinung hingab, daß das Leben, welche« er aufs Neue in der Stadt geführt, dieselbe bewirkt. Er durste nicht dorthin zurückkebren. Sie war fest entschlossen, jede derartige Absicht zu verhindern. Bernd Brun- theilte diese vollständig, wie sic bald in Erfahrung brachte. Er war ein Mann, und sie hatte bis weilen geglaubt, daß er in manchen Dingen besonders willen»- stark sei, aber bier fühlte er ebne Zweifel seine Schwächen. So wurde sic seine Verbündete. ES war seltsam, zu beobachten, wie sic Bernd BrunS bebandelte. Der große, breitschulterige Mann, dessen finsterer, verdrießlicher Gcsicht-auSdruck gewiß nicht angenehm berühren konnte, war für sie ein kranke« Kind, das ihrer Pflege bedurfte. Sie beschäftigte sich un ablässig mit dem Gedanken, wie e« gelingen könne, aus ihm einen gesunden Menschen zu machen. Bisweilen hatte Bernd da- Gefühl, al« müsse er sich gegen ihre Art auslcbnen, e« war in Augenblicken, wenn er den alten Zorn wieder in sich aussteigen fühlte. Er glaubte in ihrer Seele zu leseo, sie wußte, was ibn hergcsüdrt, sie täuschte sich nicht über die Ursache seiner Krankheit und — bemilleidele ibn. Ein solcher Gedanke konnte ihn die Fäuste in ohnmächtiger Wulb zusammendallen lassen, denn er füblte sich außer Stande, sich von der Sclavenkette, wie er ihre Macht über sich nannte, zu befreie», weil er iu der That Physisch und moralisch krank war. Der Aufenthalt im Meinhardi'schen Hause übte sichtlich auf Bernd eine wohltbälige Wirkung au«. Schon nach wenigen Tagen färbte sich sein bleiche« Gesicht, er begann den Arbeiten im Hanse einige Aufmerksamkeit zuzuwendrn. Foelke sagte dem Vater unumwunden ibre Meinung. Bernd dürfe unter keiner Bedingung ,n die Stadt zurück, wo di« Verführung so groß sei, sondern muffe dir Bewirthschaftung seines Platze» übernehmen und — heiratbcn. „Ich bade mir da- auch überlegt, Foelke". meinte Usse AljeS nachdenklich. „Der laßt sich le»l«a. Ein« umsichtige Frau wird Alle« mit ,hm ausstellen können." Diese Worte de« Vater« rrsülltea da« junge Mädchen mit einer n>» gekannten Unruhe. Sie mußte den ganzen Tag an dieselben denken und konnte des Abends nicht davor einschlafen. Vielleicht ließ sich Bernd BrunS lenken. Gutmülhig war er immer gewesen — in trunkenem Zustande hatte Foelke ihn nie gesehen. Wenn er nur eine Frau bekam, die mit ihm umzugeben verstand! Ihre Unruhe wuchs, wenn sie daran dachte. Indessen, welche Wirkung mußte eS aus Bernd auSüben, wenn er eine Frau bekam, die keinen Einfluß aus ihn haben würde. Dann war er ein Verlorener, wohl gar dem Laster der Trunksucht auf immer verfallen, und eS erging ihm wie seinem Großvater, der eleud in einer Wasserlache umgckommeu war! Nur mit Mühe gelang c» ibr, derartige Betrachtungen zu verdrängen. Aber eS nützte nichr, weiter darüber nachzudenken und nach einem Ausweg zu suchen, den sie gewiß nicht finden konote. Foelke war der Meinung, daß da- letzte Zusammensein mit Bernd BrunS den Bater hinreichend aufgeklärt baden müsse, daß sein Liebling-plan sich nie mehr verwirklichen könne. Der Gedanke, daß sie berufen sein solle, einen Verirrten auf den rechten Weg zurückzusühren, lag ihr vollständig fern, und dennoch hatte Uffe AljeS Meinhard, nicht einen Augenblick dir Möglichkeit der Verwirklichung seine- Liebling-plane« ganz aufgegcbeo. Selbst die Erinnerung an den unseliger» Mann, dessen Ende so viel Dunkel auf den Leben-Weg seiner Kinder geworfen, vermochte nicht die Zähigkeit zu erschüttern, mit welcher er den Wunsch verfolgt, die beiden nebeneinander- liegenden Plätze zu einem großen Besitz zu vereinigen. Foelke « eigner Ausspruch gab seinen Gedanken wieder die Richtung, welche er seit der Ankunft seine« ehemaligen Mündels in der Tbat rlwa« verloren. Bernd Brun« durfte wirklich nicht wieder in dir Stadt zurück, um nicht neuen Versuchungen auSgescßt zu werden, sondern mußte die Bewirthschaftung seine« Platze« übernehmen und — heirathen. Wenige Tage, nachdem die Tochter sich solcher Art geäußert, barte Uffe AljeS mit derselben eine längere Unterredung in der Aufkammer. Sie verlies nicht so ruhig wir io ähnlichen Fällen. Foelke war förmlich saflung-lo». al« sie durch dieselbe die Ueberzeugung gewann, daß dcr Bater noch immer nicht seinen Liebling-plan aujgegebrn. Erst nach längerem Schweigen hatte sie sich zu der Entgegnung auszrrasst: „Bater, wa« soll ich von Euch denken?" „Denke, wa« Du willst, FoeUe. nur überlege Dir di- Sach« in Ruhr", versetzte Uffe Atze« kaltblütig. „E« ist da« Beste sür Euch beide. Bernd BrunS braucht eine Fror«, die ihn regieren kann. Keine andere als Du bringst die« zu Wege." „Ich glaub'S schon, Vater, aber bin ich dazu da, den Bernd zu regieren?" „Und was soll aus ihm werden?" bebarrte Uffe AtjeS. Ja, wa« sollte auS ihm werden? Foelke füblte sich von einer grenzenlosen Unruhe ergriffen bei diesem Gedanke»; allein warum sollte sie ihr LcbenSglück einem Fremden opfern ? Sie kleidete diesen Gedanken in Worte. Der Vater lächelte in seiner sarkastischen Wesse. „Wa« weißt Du von Glück? Du hast gewiß in den Al- manackS gelesen, aber wa« darin stebt, ist lauter diinnn:« Zeug, Geschreibsel! Im Leben geht'S anders her, n»d besonders bei uns Bauersleuten. Ueberleg' Dir die Sache, aber nickt zu lange. Ich will Dir nur noch sagen, daß eS mit dem Wil helm nickt« wird. Hättest Du Dir nicht die Grillen mit Dem in den Kops gesetzt, so würdest Du nicht so viel Witcrwortc finden und mir da« Leben sauer machen." Bernd Brun- hatte gerade die letzten beiden Sätze gehört, als er unter dem Fenster der Aufkammer vorbeiging. Er blieb unwillkürlich stehen. Zunächst machte sich ein Ausdruck grenzenlosen Erstaunen« in »einem Gesicht bemerkbar, der in dessen unmittelbar darauf dem de« Zorne» Platz machte. „Wilhelm AvamS!" murmelte er ingrimmig dir Fäuste ballend. Er war sogleich weiter gegangen, denn c« bättc ibm nicht einfallen können, den Lauscher zu spielen Die Aufregung aber, ia welche ihn da- Gehörte versetzt, belehrte Bernd BrunS erst über den Zustand seine« Herren-, und der Gedanke, daß e» einem Anderen gelingen könne. Foelke zu gewinnen, brachte ibn bi« zur Raserei. Nur die Ueberzrigung, daß eine solche semen Plänen nickt gerade förderlich sein werde, zwang ibn. ,n der Kunst der Selvstbeberrschung sich zu üben. Er täuschte sich nicht darüber, was ihr Verlust sür ihn bedeute, und der Gedanke daran ließ ihn den Entschluß fassen, auf eine Be- schleunigung der Hochzeit zu dringen. Usse AtjeS war sein Verbündeter und c« würde »hm mit dessen Hilfe nicht schwer wrrdeu» bald rin Ende zu macken, wenn er auch Foelke« harte» Kopf nicht einen Augenblick unterschätzte. (Fortsetzung solgt.)
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