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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.10.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931012017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893101201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893101201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-10
- Tag 1893-10-12
-
Monat
1893-10
-
Jahr
1893
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Morgen-Ausgabe. Ut»m<i^n^nrBvßUl<»r L^^rMü« Mvoch»»»«a« «»»t«»v»ch>» FUi»le»: e«< »<, Uchltzer TagtM Anzeiger. Organ ffir Politik, Localgeschichte, Handels- «nd GeschSftsmkehr. Auzeigen-PretS die 6 gespaltene Prtitzeile 20 Pfg. Arclam«, a»t»r de» A^actioasstrich <4ge- lpaltra) b0^, vor den Faonlirunachrichtt» (6 gespalten) 40-^. Gröber« Lchristen laut »nsrrrm Prets- verzeichuiß. Tabellarischer und Ziffernsatz »ach höherem Tuns. Extra »veilasen (gesalzt), »»r mlt de» Morgen-Ausgabe. ohne Postbrsürdernng ul 80.—, «It Postbesürderaag ul 1V.—. Tiunahaeschluß för Anzeigen: >b«»d-Ansgab«: Bonntttags 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittags 4 Uhr. Soun« uud Festtags früh Uhr. Bei de» Filialen und Annahmestelle» je An» halb« Stund« srührr. >»zrtDr, find stets an hi» GxpeAtli«» t» richte». Drnck a»h Verla, vo» L. Wal» i» Lelvitg. ^521. Donnerstag dm 12. October 1893. 87. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Ausschreibung, de» Roda» de» Grnffi-Mufe,»» t« Letp»i« detr. Die Herstellung bez. Anliefer«»- »»d Anfstellnna von »alz- etser»e« I Trägern, vlrchträger» »nd Tachvindevu r«., L«>o« lV, lall vergeben werden. Dt« 8rich»u»ften, Bedingungen und Arbettsverzetchniff« können bei unserer Hochbouverwaltona, Rath Haas, ll. Obergeschoß Zimmer Ar. b gegen Porto» »nd defiellgrldfrrtr ri»se»d»»g von 8 be zogen oder kostenlos eiugesrhe» werden. Alher« U,»k»»st über Ausführung re. wird im Baubureau de» Neubaues des Srassi-Museum- an der Kramerstraße ertheilt. Die Angebote find versiegelt uud mit der Aufschrift: „GrasH-Mnfrn«, «nttefern«, etsernrr Triger »o» Dach- dt«»er Loos IV detr." bi» »»» Id. October e.. vormittag« 10 Uhr, im Nathhau», II. Ober» geschofi, Zimmer Nr. b portofrei rinjureichrn. Der Rath behält sich di» Auswahl nuter den Bewerbern, di» Thetlnng her Arbeit, sowie dir Avlehunng sämmtlicher Angebote vor. Leip-k de, 10. Oktober 1898. Der Math der Gtadt Leipzig. I». 4408. Vr. «rorgi. LiuLner. Aufforderung. Die am 11. Mat 1849 verstorbene Frau G«tlie verw. Gerichts» dirertor Winkler geb. V-ppt> hat in ihrem letzten Willen »in Bermächtnib von 4000 Thlr. mit der Bestimmung gestiftet, «atz die Zinsen da»« a« «ade»tttelte Wtttwea rweter diestger Apparat« «der Merichtsdtrrctore» je fünf Lahre lang «>»«e»ahlt »erden s-Irn. Di« rin« Hälfte der Zinsen dies« Wiokler-Pöppig'sche« Stiftung ist ans die fünf Jahr« 1894 bis mit 1808 anderweit durch den Ler» fnfstwgsausschub des Stadtverordueten-Eallegtums sn vrraebeu. >» «geht daher an diejenigen Frauen, welch« darauf Anspruch mach«» Wune» »ud wollen» di« Aufforderung, ihre Gesuch« dt« »«« L. November 1895 im Geschäftssinn»» der Stadtverordneter,, Satharinenstrahe Ar. 1, L Lrepptn, aazubriaarv. wa 1L vctob« 188». OmchaDan^a^sch^der Stadtperordaete». Die Guelleu zur Lrichssteuerreform. L Eg ist gar nicht verwnnderlich, daß bei der Behandlung, welche die Struerplanr der Regierung bisher erfahren haben, man jetzt mit dem Gedanken der Deckung der Soften der H«re«vcrstärkuag durch direkte Steuern zu spielen beginnt. Irgend Jemand hat in der Presse sogar angedrutct, die Finaozminister von Württemberg and Baden Hütten sich verrit« über eine Erbschaftssteuer geeinigt. Da» ist natürlich eine Erfindung und nicht einmal eine geschickte. Man geht kaum fehl, wenn «an die Erörterung der Möglichkeit oder ga? Nothwevdigkeit in den nächsten sechs Monate» — und mnerhalh dieser Zeit muß die Deckungsfragt gelöst sein — als ein lediglich auf die Erzeugung von Verwirrung berechnete» Manöver der der normalen politischen Ent wickelung ratgegenarheitendeu Parteien auffaßt. Selbst wen», wa« wir für auSgeschloffea halten» die Bundesregierungen sich für eia« direet« Reichssteurr entschließen würde», könnte ein solcher völliger Bruch «it dem bisbrrigrn Struershstrm nicht di« zmn 81. März nächsten Jahre« vollzogen sein. Eine« der größten Hindernisse, da- sich der RcichSmemsteuer entgegenthürmt, liegt in dem Umstand, daß der Wein in verschiedenen Bundesstaaten bereit« besteuert ist, und zwar in verschiedener Form. Bei der Einführung der Reichs einkommensteuer würde sich dir au« der bestehenden ParticularsteaergeseAgebuna entspringend« Schwierigkeit noch ungleich größer erweisen. Selbstverständlich müßte die starker» oder geringere Belastung der Einkommen, die verschiedenen Arten der direkten Besteuerung der Eiarelstaatea berücksichtigt werden» da sonst die Reichssteurr den Rrichsbüraer in de» versch'rdeur» Bundesstaaten ungleich treffen würde. Manche Staaten haben die allgemeine Einkommensteuer und die Selbsteinschätzung nicht, ,n einige» ist ja» steuerfreie Einkommen bi« »um vierfachen niedriger angesetzt, als in anderen re. Aehnliche Verschiedenheit herrscht bei der Erbschaftssteuer, die in Elsaß- Lothringen z. B. «ine der wichtigsten Einnahmequellen bildet, während fit in ander« deutschen Ländern eine ganz neben sachliche Roll« spielt. Bedeuten dies« ungleichartigen Ein richtung« auch kein unübersteigliche« Hinderuiß einer direct« Reichssteuergesetzgebuug, so bedingen sie doch derart eiugehend« tschnische Untersuchungen und Beratdung«, daß a» ei» Ergrbaiß di« zu« nächsten Frühjahr nicht zu deuk« ist. Nun unterhält man sich freilich auch von der Möglichkeit, dir Soft« de« jüngst« Heeresgesrtzr» durch di« Erhöh uaj der Matricularbeitläar — weoigsten« vorläufig — aufznbringm. Aber dazu war« ohne Erhöhung der direct« einzrlstaatlichrn Steuern kaum diejenigen wenigen Buades- läadrr im Stande, deren Budget« Uebrrschüff« aufweis«», llgd zur Erhöhuug der Steuern würde kri» einziger Landt» bereit sei», selbst di« Ultramontane» würden ihr nicht zu» stimm«, obwohl ihn« di« auf diesem Wege bewirkte Herabdrückuaa «ad moralische Schwächung de« Reich« gewiß sehr sympathisch wäre. Bei dieser Sachlage ,st r« ubrrflüsfiz, den Gedanken der direct« Besteuern» materiell zu würdig«. Nur darauf sei hingewiesen, da er sich «uter den obwaltenden Umstand« vorzugsweise «ege» de» Mittelstand richtet «ad zwar geg« den tlem«. In den Köpfen der Ahlwardt und der ihm geistes verwandten Bolksversammluagssteuertechoiker wohnen di« Gedanken ja recht leicht bei einander» «der im Raum Derer, di« rechnen, stoß« sich die Dinge hart, uud wenn man den Steurrphantaste» mit Stift und Papier zu Leibe geht, wird man finden» daß da« benvthi-te Geld von d« Reichen allein nicht zu habe» ist. Man wird sehr tief greifen müssen, tiefer jedenfalls» al« da« nrnr preußische Gewerbestruergesetz greift, und der, wie nicht «it Unrecht gesagt wird, von der neueren Gesetzgebung gegen di« Arbeiter »urückgesetzt« Stand der Nein« selbstständigen Existenzen hatte «in gut Theii Dessen durch direct« Zahlung« aufjulegrn, »a« «an d« absolut »der relativ bmer Gestellten (und zu dies« rechnen Hundrrt- knnsrnd« vo« Sohnarbeiter») erläßt, »dem man ein« klein» Aufschlag auf da« Geuußmittel Tabak al« eine unerträglich« Belastung der schwächer« Schulter von sich weist. Dir weitere Erörterung de- Tabaksteuerplaa« der iraierung hat di« volkswirthscdaftlicbe Zulässigkeit der iabrikatsteuer wenigsten« in großen Tbeilen de« Rriche« den Unbefangen« trotz der leidenschaftlichen Bemühungen um den entgegengesetzten Erfolg immer klarer gezeigt. )ie Tabakbau«« Baden», der Pfalz und Hessen« »ab« diese Besteuerungsform nicht nur im Grundsatz acceptirt, sondern auch als eiuen Fortschritt gegenüber dem bisherigen Steuerzustand lebhaft begrüßt. Unter der gegen wärtigen Besteuerung ist der Tabakbau bekanntlich immer mehr zurückgegaogen, während die Einfuhr ausländischen Tabaks stetig zugenommen hat. Allerdings wünschen dir Tabakbauern zwei Modifikationen der Regierungsvorschläge. Der Zoll aus ausländische Tabake soll .womöglich" auf einer jetzig« Höhe verbleib«. Da» ist allerdings nicht möglich, da dieser Zoll der deutschen Ciaarrenfavrikalion nur noch die Herstellung sehr guter Sorten gestattet, sie somit unerträglich stark schmälern würde. Die Hrrab- etzung der Steuer um dm ganzen Betrag der fortfallenden Iutanostruer (4L ut) ist vielleicht nicht gebot«, aber bei einer diesem Betrag nahekommenden Ermäßigung werden sich dir Tabakdauer bescheiden müssen uud können und ebenso bei der Verweigerung ihrer anderen Forderung, daß der Rauch tabak nicht höher besteuert werdeo solle als die Eigarren. ES ist schon oft darauf hiogewiesen, daß bei einer GleiH- stellung beider Arten die wenig menschliche Arbritskrast beanspruchende Fertigstellung von Rauchtabak der kostspieliger« Eigarreufadrikatioo, zum Schaden einer qroßen »»zahl von Arbeitern, den stärksten Abbruch thun würde. Uebrr da« Maß des Unterschiedes wird sich ja noch reden lassen. Jedenfalls ist durch die principielle Zustimmung der Tabakbauern in der Psalz uud in Hessen, den« dir von Elsaß-Lothringen und der Uckermark wohl folgen dürften, so viel erreicht, daß dem Plan der Regierung« nicht mehr die gesammte» Tabak- interessrnten abweisend gegenüberstehcn. Den jede Ver änderung der Tadakbestrurruug ablehnenden sächsischen Tabakiudustrirll« wird man freilich zugcstehen müssen, daß sie zu ihrer Haltung sehr triftige sachliche Gründe Hab«. Immerhin w»d bei der Stellungnahme der Tabakbauer all« Fabrikant« «ad Händlern in ihrem eigenen Intereff« anzurathen sein, au« tactisch« Gründen von idrem Stand- punct reiner Negation wegzutret«. Der Tavak, auf der Heidelberger Versammlung badischer Tabakpflanzer ist da« anerkannt Word«, muß bluten, und e< kann den Fabrikanten und Händlern nur zum Dortheil gereichen, wenn sie dem Act de« Aderlässen« asflstirru. Ein Vertreter pfälzischer Tabak- Händler hat sich übrig«« in Heidelberg schon ratschirden für di« Fabrikatsteuer ausgesprochen. Der Widerstand, aus den die Weiusteurr stößt, ist nur eia scheinbarer Bundesgenosse der Abwehrpolitik der Tabak- industrir. Die Dinge liegen hier ganz anders. Einmal steht fest, daß dir Regierungen hinsichtlich der Weiudesteuerung nicht einig sind. Sodann ergiebt sich immer klarer, daß eine Weiastmer, wie die geplante, mit der Zusage des Reichs kanzler«, daß di« Landwrrthschaft für di« Deckung der Kosten de« HeereSgesetzes nicht herangezog« werden würde, collibirt. Wa- vorgrschlaam w>.d, ist keine Qualitätssteuer, die nur Konsument« Lenerer Sorten trifft, uud dir mit der Controle verbundenen außerordentlichen Belästigungen treffen auch nicht nur die Erzeuger besseren Gewächse«, sondern die gesammte ungeheure Anzahl der deutschen Weinbauern, zu meist also Nrine und kleinste Leute. So gerecht eine Wein» lupuSsteurr wäre und so wenig wir von unserem partikular« Standpuuek au« für die Intereff« de« Weinbaues eiozutret« Ursache haben, so müssen wir doch d« schon früher geäußerten Wunsch wiederholen, daß au« socialen und nationalen Gründen der Süd« und West« mit dieser Weinst«» verschont bleiben möge. Deutsches Reich. 6. ll. Verlt«, 11. Oktober. In den sechs Volksversamm lungen, in den« di« Berliner .Genossen" ihre Vertreter zum Parteitag in Köln wählt«, wurde rin gleichlautender Antrag: .Die Frage der Gewerkschaftsbewegung und ihre Unterstützung durch die Parteigenossen möge mit auf die Tagrsordulluadr» Kölner Parteitage» gesetzt undReichStags» abgeordaeter Map Schipptl als Referent hierüber bestellt werden", aagmomm«. Durch diese so plötzlich und mit Macht hervortrtteud« Strömung, die bi« zu den Wahlen sich ausschließlich «it der Hebung der Gewerkschaftsbewegung befass« will, sind dir Leiter der Partei iu eine nicht gerade rostge Stimmung versetzt. E« ist nämlich eine alte Erfahrung, daß die Genoss«, wen» sie sich für die Fachverein- und dir Lohnbewegung iuterrsfir«, nur hierfür Geld übrig Hab«, während 6tr dir politische Agitation, die Unsummen verschlingt, die Quellen versieg«. Wird di« arwerkschaftüche Bewegung mächtig und werdm Streiks siegreich durchgrführt, so komm« dir Gewerkschaftsführer »druaus, gewinn« a» Ansehen und Einfluß, während die politisch« Führer in den Hintergrund treten; Reiberei« zwischen d« beiden Gewalt« sind an der Tagesordnung, und Reichstagsabgeordaeter Schmidt, der Gehilfe und Mitredaetrur de« Her« Liebknecht, erklärte ja, er könne sich nicht viel da von verspreche», daß auch .die Gewerkschaftsbewegung und ihre Unterstützung durch di« Parteigenossen"auf die Tagesordnung de« Kölner Parteitage« gesetzt werde, va derselbe ja nur aussprechru könne» daß dir Gewerkschaftsbewegung durchaus gleichberechtigt mit der politisch« sei. Aus dem so gewundenen Zuaeständ- niß konnte jeder Geuoffe «tuehm«, wie unlieb der Partei leitung da« Wirdererwachen der gewerkschaftlicken Bewegung, sei. Auch gewiss« .Machern" i» der Partei ist es sehr un angenehm, daß gerade Herr Schippet da« Referat über dir Gewerkschaftsbewegung halt« soll. Die Herr« Singer, Vebel, Liebknecht und der« Freund« können es Her« Schippel immer noch nicht vergessen, daß er in der Frage der Maifeier er anderer Meinung als sie war. Schippel «hat alles Mögliche, um di« Arbeiter seiner Zeit bei der erst« Maifeier zu veranlass«, durch vollständig« Ardeitsruh« dies» Lag zu begeh«, während Singerund seine Anhänger zurückwich«. Herrn Sckippcl »urdr iu Folge seiner Opposition von gewiss« Leuten va» Leben so sauer gemacht, daß er schwer» Herzen« dir Rrdactioa der Volkstribüne" niederlegte. Äation Gewerkschaftsbewegung binsicklUcl' der geschoben wissen wollen, sind »Zeit ver-. Raifeier derselben Meinung, käme» auck ' ochte. In allen sechs B-rl.n-r Ver ammlung-n ^ diese Wünsche sehr stark ium AttStr , ^ Lieb- IN etwas lebbatter ,u. Ui» l liegt eben au Maschinen, die dock gerade lene die erwähnten Angriffe stammen, nicht gebt eS auch in Köln -u, knccht angenehm ist. Die alten G V Schippel der Mann stark zu wanken an; ob .sre.Uch H rr ^w.Ppe ist, sie ganz umzustoßen, w.rd sich erst zeigen müsien. «-rii» >i Oktober. Die durch die Statistik de ReichS-Versichirungsamtc« auf s^/°n,che n Blättern wieder einmal S,°N ^'Snft-n aft dc.i gr.si-r^ Grundbesitz geliefert. Wir wollen, soweit d'«st. A"gr N , Gebiet der Unfallverhütung betreff«, d«"" -'"A'^ gehen. Znr energischen E..',ührin,z der U..,aUverbü una > Ur all! landwir.bschaf.lich'n Betriebe d.e ernsteste Ver- anlasiung vorhanden. Daß d.e größeren unt r .bnen Blätter, von denen vie erwaynikn ungr>n° verwelscn weidrii. Wenn aber auch daraus angespirtl wird, dag >n »>"2« ?»>" höheren Anzahl von Unfällen in de» Großbetrieben d.e den beiden anderen Kategorien angeboren»« Mitglieder der BerusSgenossenschasten stärker bclastet werden, als der Un fallgefabr ihrer eigene» Betriebe entspricht so liegt de, n doch die Sache »'cht so, wie rS auf den ersten Bt.ck scheinen konnte. Einmal steht den Unternehmern der kleiner« Betriebe vielfach die nach tz. tv de« landw.rtbfchaftl.ch« Un- fallversicheruogsgesetzes zulässige Befreiung der gesab^oser« kleiner« Betriebe von der Beitragspflicht zur Seile. Sodann aber werden die Nmlagcbeiträge bei den chaften säst durchweg nicht nach dem Maßsiabe des ürbeitsbrdarf«, sondern durch Zuschläge zur Grund- teuer aufgebracht. Da nun die Verwendung »icnfch- licher Arbeitskraft mit der zunehmenden Größe der bewirih- sckastrt« BrtrirbSstächen in der Regel maft in gleichem Verhältnis steigt, eben weil in den größeren Betrieben mrbr Maschinen benutzt werden, so stehen also auf der einen Seite wenig Grundsteuer und viele dem Unfallrisico anSge>eyte Arbeiter, auf der ander« Seite viel Grundsteuer und wenige dem Unfallrisico auSgesetzle Arbeiter. Also auch te» der Umlageerhebung nach ArbeitSbedars kommt dasselbe auS gleichende Moment zur Geltung. ^ verlin. 11. October. Die rheinische Centrumö- partri erläßt ein« besonder» Wahlaufruf. Uns inlcrcssirt an dem inhaltlosen Schriftstück höchstens eine Bcincrkiing: Wir legen auf möglichste Sparsamkeit und Beschränkung der Ausgaben de» Staates um so mehr Nachdruck, als die zur Deckung de« Fehlbetrages im Reichshausbalt in Aussicht genommenen neuen ReichSstcuern gerade im Rheinland nicht auf rin« freundliche Ausnahme rechnen könne», und die Mög lichkeit iu» Auge gehalten werden muß, daß dieser Fehlbetrag des Reiche« auch weiterhin aus d« Mitteln der Eiuzel- staaten zu decken ist." — Da- soeben auSgegebcne amtliche Mitgliederverzeichniß der neuen bayerischen Abgeord netenkammer zählt 74 Mitglieder der CcntrumSsraclion, 87 Liberale, 7 Baucrnbündler, 5 Socialdcinvkrat«, 4 Con- servative und 1 Demokrate» auf. Es ballen sich also die beiden großen Fraktionen nahezu das Gleichgewicht, und der Ausschlag wird häufig bei den kleinen Grupp« der Bauern- bündler, Eonservativen und Socialdemokraten liegen. Für eine schroffe klerikale ParlamtnlSberrschaft sind also die Ver hältnisse nicht angethan. * Verll», 10. October. Der Reichskanzler Graf Caprivi sandte der -Kreuzzeitnng" nachstehende Berich tigung: „Karlsbad, den 3. Ociober 1893. In Nr. 472 der „Neuen Preußischen Zeitung" befindet sich unter der Rubrik „Deutschland" rin Artikel, in welchem Behauptungen auf gestellt sind, die der Richtigstellung bedürfen. Unter Bezug nahme aus die Vorschrift des tz. ll deS Gesetzes über die Presse vom 7. Mai 1874 (R.-G -Dl. S. 85) ersuche ich deshalb die verebrliche Redaktion ergebenst, folgende Berich tigung in die nächste Nummer Ihres Blattes aufzunehmen: ,E« ist nicht richtig, daß der UnterstaatSsecretair »r. von Rotten bürg „eben von einem langen Urlaub heim- gekehrt ist". Nach einer durch Erkrankung nolkwendig ge worden« längeren Abwesenheit hat Herr von Rottcnburg bereit« seit AnfangMaid. I. seine Dienstgcschäste wieder ausgenommen. Schon damals indesten war ihm ärztlicherseits tm Urlaub vor Eintritt de- Winters angerath« worden. D»rs« Urlaub hat er für wenige Wochen angetreten. Es ist "'Nt ricktig, daß Herr von Nottenbiirg „es durchgesetzt daß die HandelsvertragSverdandlung« in da- Ressort de« llat^staatSsreretair« de« Reichsamt- de« Innern fallen sollten" So lange derselbe Untersta-l-secrelair ist, sind, ebenso wie sei»» «mtSvorgäuger, geschäflSordnungSmäß.g alle A'chsantt de« Innern zu behandelnd« Angelegenheiten einschließlich der handelspolitischen durch seine Hand gegangen """st -r bm der« Erledigung be.hnligt gewesen? 8ch """ U»t«rstaat»secretair Or. von b" d« H-ndrlsvertraaSverhandlung« der Wirk- l'che Gehnme Obrr-Regierungsrakh von Huber substiiuirt ist. Der Reichskanzler. Gf. von Eaprivi." l>.October. (Telegramm.) Auf der Tage«. Belcklnik n" morgend« Sitzung dt« van»eSra»tz» steht die Wiedrrbrsttzuiig der Stelle eines inchtstandm« Mitglied« de« Re,ch«ver(iwer Mission, sowie mebrere Ausschußberichte über Betiiionen darunter nne Eingabe der Norddeutschen Holiberuk« ?"°ssrnschaft zu Berlin, betreffend die weitere verltn, 11. October. (Telegramm.) Der NetchSta, wird, wie das „Lerl. Tagebl." hört, voraussichtlich für den 20. November einderus«. > verlin, N. October. (Telegramm.) Der „Reichs- anzciger" schreibt: Die Frage, ob den deutschen Gütern, welche nach Schluß der Etziragorr WrltauSstrüun, noch au, ver privat« Ausstellung in San Francisco auSgestelll werden, ebenfalls eine Frachtermäßigung ans deutscheii Babnen gewährt werte, ist zu verneinen, da die Ge wäbrung einer Vergünstigung von der Vorlage einer Bescheinigung abbängig ist, welche vom ReichSrommissar unmittelbar vor Rücksendung der Chicago« Ausstellungs güter anzusertigc» ist. - verlt», ll. October. (Telegramm.) Die in der letzten LandtagSsessivn vollzogene Reform »es preutzffchen Wahlgesetzes wird, wie das „Berl. Tgbl." erfährt, innerhalb des SlaalSministeriuiiiS »ur al- eine vorläufige erachtet. (Selbstverständlich. D. Red.) An den maßgebenden Stellen werte dieser Frage gerade in der jetzigen Wablprriode die eingehendste Aufmerksamkeit gewidmet, und es lasse sich schon beule feststell«, daß, sobald sich die Wirkung der Steuer Reform auf da- Wahlrecht zum Abgeordnetenhaus« im vollen Umfang und mit Sicherheit überleben lasse, die StaatS- regierung unverzüglich die Initiative ergreif« werde, um euien entsprechend« Ausgleich herbeizufuhr«. — Gegenüber der Behauptung, die Commission für die deutsch-russischen Ha »delSvertragSverhandlnngen werbe vor Oster» ihre Arbeiten nicht beendigen, erklärt die „Köln. Ztg ", daß die Beendigung dieser Arbeit« bisher keineswegs zu überseb« sei I» all« bisderig« Sitzungen wurde mit tbunlichster Beschleunigung gearbeitet und e« sei der beste Wille vorhanden, die Berathung« möglichst schnell zu einem nützlich« Enke zu führ«. Diese Woche trete vie lechnische Commission zusammen, welcher deutscherseits der Oberfinanzrath v. Schmidt, der OberregirrungSrath H«le und der Obcrzollinspector Neimann angebör«. Ferner werde der Zollbeirath in dieser Woche beruf« werden. — Die Frage der Vorlegung eine- SchnIdotationS- KeseyeS hat in letzter Zeit wiederholt die Presse beschäftig!. Wenn eS auch zutreffend ist, daß sowobl die inneren al« äußeren Angelegenheiten der Volksschule fortgesetzt eingehenden Erwägung« a» maßgebender Stelle unterlieg«, >o kann, wie officioS verlautet, hieraus nicht auf die Vorlegung eine« solchen Gesetzentwurfs für die nächste Zeit geschloffen werden. — Im zweiten Berliner Landlagswahlkreis» ist noch der „StaalSb.-Zkg." rin gemeinsames Borgehen der Antisemiten und lionsrrvaitven beschlossen worden. Kandidaten sind vr. L. Bachler und Obermeister Bernard. * Graudrill, 10. October. Bei der Wabl de« Kirchen vorst and eS der katholisch« Psarrgemeinde zu Graudenz kam eS zu wüsten Austritt«. Dir Pole» bindert« die deutschen Wähler» an den Wahllisch heranzutreten. Es siel« Schimpfworle und Ruse wie: „Wenn Ihr nicht polnisch sprechen köiinl, so bellt polnisch!" „Die deutschen Hunde müssen todtgeschlagen werden!" und dergleichen Da über lüO Deutsche de» Laal verließen, so siegten die Polen mit 188 Stimmen über die Deutschen, welche es nur aus 36 brachten. Bei der Verkündigung de« Wahlergebnisse« brachen die Polen in Iubclgcschrci aus und ries«: „Eö lebe Polen!" (Berl. Tagebl.) * Tnfikldors, 1V. October. Der verstorbene LandtagSobgeordnete Iustizrolh Gustav Viesen doch (nicht Diesenbach. Red.) hat den <Lladl- und Ist,ndkrelo Düsseldorf seit 187S als Mitglied de« Lentrmn» vertreten. Wahrend des CulturkainvseS erschien er häufig auf der Tribüne, späier trat er weniger hervor. Aus ein Mandat hatte er vor einiger Zeit schon verzichtet. * Vveslau, 9. October. In diesen Tagen haben in Breslau Tabakfabrikant en und -Händler au« der Provinz Schlesien vertrauliche Besprechungen über dir Ein leilung einer energisch« Agitation gegen die geplante Tabakfabrikatsteuer abgchalten. Man beauftragte rin ComilS zur Einleitung geeigneter Schritte. Lorlaustg brab stchtigt man, wie die „BrcSl. Zig." erfährt, in BrcSlau die Veranstaltung einer großen Versammlung. Auch in allen größeren Städten der Provinz soll« Protestvcrsammlung« abgehalt« werden. * Oppeln, 10. October. Line große polnische Wähler- versammluug beschloß, dem vom Grasen Vallestrem nn Wahl kreise Ueuthen verdrängten Major Szmula, dem osficiellen Lentrums- candidaten für Oppeln, Gras M »tusch ka, den Schwager Vallestrems, gegenüber zu stellen. * Trier, 9. October. Eine Versammlung der Tabak Interessenten der Kreise Trier, Merzig und Wittlick erörterte dir Tabakfabrikatsteuer uud nahm schließlich eine Resolution an, in der sie sich gegen die Steuer au« sprach. (KZ.) r München, 10. October. Das persönliche Auftreten des neuen KrtegsmintsterS, Freiherr» v. Asch, i» der Kammer der Abgeordneten hat bet allen Parteien — uud das will viel sagen — den denkbar besten Eindruck gemacht. Freiherr v. Asch gerieth bekanntlich bet seinem ersten Debul zwischen das Kreuzfeuer zweier Interpellationen über die TypduSepidemie im Leib- regiment und die Soldoteninlßhandluugen in Ler bayerischen Armee, aber er erledigte sich seiner ungemein schwierig« Ausgabe mit Geschut und Lrsolg. Lr ist ein weit besserer Redner als sein« Vor- gänger. Jedes Pathos, jede Geste verschmähend, ist seine Sprich- weise doch ungemein nachdruck-voll. Ls fehlt ihm zwar noch an der Schlagferligkeit alter, gewiegter Parlamentarier, allem seine ehr liche Offenheit, di« es verichmadt, irgend etwas für die Milttatr- Verwaltung Belastende« zu verschleiern, wirkt oft schlagender und verblüffender, al» ein wohl vorbereiteter Paradestob gcschuUer Dialetlik. Lebhafte Sympathien hat sich Freiherr von Asch durch sei» warmes Eintreten für sein» Offtriere erworben. Lr hatte unumwunden zugegeben, daß es slir einen Osficicr unehrenhast sei, einen Soldat« zu mißhandeln, und daß einzelne derartige Fälle leider vorgekommea sei«: als aber der Führer der bouenschen Ultrainontanen, 1>r. Taller, in frivoler Verallgemeinerung behauptet», di« Osficier« hätten kein Herz für ihre Soldaten, da verließ den Kriegsminister zum ersten Male feine sonst so wobt bkwadrie Ruht »nd Mit merklicher innerer Erregung wies er die dreiste Insinuation, die Osficiere kokettirten mit den Soldaten wobl vor d«n Feind«, wo man sie brauche, während man sie in, Frieden schind», auf das Energischste zurück. Alles in Allem genommen, muß man dem Pnnzregenlen und dem Land« za der Wahl des ueaeu Krtegsmttüster« gratnllreu.
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