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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.10.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931012017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893101201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893101201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-10
- Tag 1893-10-12
-
Monat
1893-10
-
Jahr
1893
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7247 VolkswirUchafiliches. AI» ft» tkl« UM b«sti»mrt«> Cendonge» sind ,« richte» «n den venmtwortttchr» Rckactrnr desselben L. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur vo» 10-11 Uhr vorm, und von Uhr Nach«. Telegramme. STD. Berit». 11. Oktober. Sie«,,» « Halste 4'/,proe. Obligationen. Die Zeichnungen anf dieie Anleihe haben iia Ganzen 40 024 OM ^ betrage». Zeichanageu, »eich» allem An« scheine »ach za dauernder «»läge bestimntt siud, werden vorzugs weise Berücksichtigung sipdrn, aus den Rest kann daher im Durch schnitt nur eia» Quote von etwa Id Proc. reparttrt werdru. LDL. Verli». N. Oktober. Dir Firma Meinrad Thoma S-H»e. Mülhausen in Elsaß, ist. wie der „Lonsertionair" erführt. u> eine Aktien-«elellschaft «mgewaudelt worden »»L wird fortab al« Actien-lSefellschaft für Spi»»er«i u»d Buaweberet vorm. Meinrad Thoma Sühne weitergefiihrt, LDS. Verli«, 1t. Oktober. Ja der heut« Bormlltag statt- gehabten AusfichtSrath« - Sitzung der Brauerei Könkgstadt, Lctirii-Gelellichast, wurde der Avschluß pro 1892,93 vorgelegt und dem Anträge der Direktion gemüb beschlofsea. der zum 4. November diese» Jahre» etnzuberufenden ordentlichen General - Versammlung bei wese,»ich haderen «bichreibuagen al» im Vorjahr» R»e Dtvideud« von 5 Prorent in Borschiag zu bringen. * Arankfurt «. vk., tl. Oktober. Die „Frkf. Ztg." meldet über die gestrig« Tendenz der New-Vorker Fondsbörse: Dir Actienbörfe war morgen» gehalten aus Manipulationen in Industrie- wrrthen. Nachmittag» schwach, besonder» Louirville» aus die Meinung» daß London Kenntnis von den ungünstigen aber hier verhehlten Fakten besitze. Gouldbabnen ebenfalls schwach anf die Befürchtung, daß die Union Pacific einer Recriverschaft anfangs Dccember nicht entgehen küuue. Die Direktoren Sage »nd Dillon behaupten, die Bahn werde sich durchzwingen. Schluß gedrückt. Seit l. Juli sollen beiläufig tausend Meilen »raer Bahnlinien gelegt worden sein. Umsatz: 146000 Share». V-u. Prag» 11. Oktober. (Privat-Telegranstn.) Trotz de» schlechten Wass erstände» finden oeunenSwerth« Verladung«» von Gerste »ach Hamburg statt. In der ersten Octoberwoche sind 32000 Topvelceutner abgeschwommen. In Folge der gemeldeten Zuckerrückkäuf» in Homburg und England muhten die mesigen Exporteure auch entsprechend« Devlienrückkänsr mache», dadurch Word« da» Steige» der Devisencourse gefördert. Die Suspension -er Zilberaukaufe in Amerika. s. 8. Bor einigen Wochen war an den Secretair de» Schatzamte» ^er Bereinigten Staaten eine Anfrage seiten» de» Repräsentanten' Hanse» ergangen, warum der Staatsschatz weder im Juli noch im August die volle Quote von 4 S00 000 Unren, wie e» da» Sherman- Gesetz vorschreibt, ousgekaust habe. Aus diese Anfrage hat jetzt der schatzsccretair, Mr. LarliSIe, geantwortet, und zwar darf ma» uach den hierüber vorliegenden Kabelberichten die Antwort de« Beamten wohl für plausibel halten, aber sie dürfte schwerlich da« letzte Wort in dieser Angelegenheit gewesen sein. Di« Antwort Mr. Car- liSle'r gipfelt im Sesciitlichcn im Folgenden: Da» jetzt geltende Sherman-Gesetz schreibt vor, daß allmonatlich 4ÜOO OOO Unzen Silber zum Marktpreise gerauft werden solle», und an den Marktpreis erklärt sich denn auch Mr. Larli-le nach ieiuer Angabe bet den Silberkäufea für de» StaalSschatz gebunden. Nun haben die Abgeder von Silber eine» dvhere» Preis vo» ihn, verlangt, al» der Marktpreis beträgt, und der Schatz- ecretair erwähnt zwei derartige Fälle, wo dir Dtlberverkanser ihn übersorderte». Die Antwort führt au», wie der Phil-delphiaer Correspondent der „Time»" meldet, „daß seit dem 12. Juni d. I mit nnr zwei Ausnahmen da» Departement im Staude gewesen sei mehr oder weniger Silber auf seine Gegenofferte» zu erhalten", und die» beweise, daß der vo» dem Departement festgestellt« Satz der wirkliche Marktpreis wäre- ES wird iveiterhin «»»geführt, das die seiten» der Silberabgeber geforderte» Preis« höher waren al» die Marktpreise in London, während der Staatsschatz in der Loge sein sollte, amerikanisches Silber zu einem billigeren Satze z» kaufen, als e» in London gehandelt w»rd, weil sich der Preis für die Ueber- sendnng nach London auf '/„-*/,« EentS per Unze stellt. Keiner von diesen Ciuwänden kann nun als ganz stichhaltig be zeichnet werden. WaS die Annahme der durch da- Schatzamt ge. doteaen niedrige«, Preis« seiten- einiger Verkäufer angeht, fo ist e» in,genfällig, daß der wirkliche Marktpreis einer Waare nicht der ist, zu wklchem in Folge de- Bedarfes einzelner Verkäufer oder au» anderen Gründen eine vorhanden« Nachfrage befriedigt werden kann, sondern der Preis, zu welchem da- vorhandene Bedürfnis vollständig gedeckt wird. DaS zweite Argument de- SchatzsecretairS ist weit weniger anzusechten, daß nämlich der Staatsschatz nicht mehr, lindern eher weniger bet seinen Silberkäufea zahlen soll«, al- der londoner Preis beträgt. In dürren Worte» wird damit couslatirt, daß da» Amt bisher zu viel gezahlt hat. Die Sach« scheint sich so zu > erhalten, daß der Staatsschatz in der letzten Zelt Anstrengungen gemacht hat, um die üblen Wirkungen der Sbermau - Act« soviel wie möglich zu vermindern, und daß er dabei Preis« abaeiehnt hat, di« er früher willig bezahlte. Um zo diesem Ende zu kommen, ist der Buchstabe der Gesetzes einer etwas gewaltsamen Auslegung untrnvorsen worden. Trotzdem aber hat da« Departement di« öffentlich« Meinung aus seiner Sette, ebenso wie di« BolkSstimmung l»« nltralegalen Maßregel» »»terstützte, zu welchen di« Rational bank kürzlich gegriffen bat, nm über dir FinanzkrisiS hinwegzu kommen. Die Politik, die Silberkäufe einzustellen, dürfte daher wrtgesetzt werden in der kurzen Zeit, welch« di« Sherman-Act« hoffentlich noch in Kraft bleiben wird. Aber da- Borgeheu de- amerikanischen Schatzamtes hat außer Lies«, gleichsam locale», noch eine andere weit wichtiger« Bedeutung, weil eS nämlich geeignet ist, den internationalen Siiberprei» un günstig zu beeinflussen. Während der kchatzsecretair zweifelsohne siin Augenmerk daraus gerichtet hat, di« Silberankäuse möglichst zu vermeiden, ist r- ebenso offenbar, daß die Silberproduceuten «» unternommen habe», de» Marttprei» in dt« Höh« zn treiben. Da» Emstellen de» Betrieb«» in de» Silbergruben von Colorado und in and««» Staaten, welche» dem Schließen der indische» Münzen für die freie Siiberprägaug auf dem Fuße folgt», war großentheil» eingegebea durch da» Bestreben a»f Seiten der Producenten, au» der Ehrrman-Acte so viel Nutzen z» ziehen wie nur möglich, solang« st« noch in Kraft wäre, indem sie aus dem Schatzamt höhere Preise herausvreßte» für di« Vorrätbe, die sie in den Händen hatten, als sie ander« wahrschein sich erzielt haben tvürdea. Ebenso ist der Londoner Markt für diesen Zweck bearbeitet worden. Die Aktion d«< Schatziecretatrl bat bi« zu einem gewissen Grad« diese Manöver vereitelt. Dennoch sind di« Bemühungen der Stlberiateressenten zur Erhöhung de» Äilbervreise» theilweis« mit Erfolg gekrönt gewesen, indem sie nämlich den Silberprri» anfrecht erholten haben, «nd umsomehr steht hiernach zn erwarten, daß nach Act» et» scharfer Preissall de» wetße» Meta! ung der Sherman «iatreteu wird. » Vermischtes. Leipzi». 11 Oktober. Zerkzeugmaschiaenfabrit „Vulkan", Chemnitz. Der Geschäftsbericht betont, daß die erhoffte Befferiing in der Wer zeugmaschinenbronche im obgrlauseuen Betrieb-jahre nicht ringe- treten sei, vielmehr hätte sich, zum Thetl mit in Folge der deutend «böhten russischen Einfuhrzölle, «ine noch grünere Geschäft«, losiakeit al« im Vorjahre geltend gemacht. Durch di« Erhöhung der russischen Zölle wurde da- Unternehmen insofern direct mit de- troffen, als ein größerer Auftrag a«S Rußland zum Theil zurück gezogen wurde. Der Umsatz ging im Berichtsjahr aus 189 057.90 .A gegen 232 210,98 und 269 336,60 Im; gegen 361 164,90 tu? zurück und ergtebt «inen Betriebsverlust von 11012,18 Gt. welcher gleich den übliche» Abschreibungen im Betrage von 20 253,40 au« dem Reservesoud« gedeckt wird. — Z,m Schluss« beißt »S: ,Lm uenen Geschäftsjahre, in welch«« „r mit einem Auftragsbestand von 46360 eiutroten, -sind wir »nter andere» auch durch Aufträge der Sächsischen Staatsnseabahnea wteder brffer beschäftigt." o. Label». 10. Oktober. Eämmtlich« Werkmeister der Döbelner Tabakbranche hatten sich am 6. -. M. im Nestau rant Feldschlüßchen zu einer Bespritzung etagefuadea. Die Tage«, ordnuag war: Stellungnobm» zu der vou Setten der Reichsregierung geplante» Tabaljobrtkatsteuer. In dieser Vorverlammlung. w» eS sich lediglich um Ansichten und Meinungen von Fachleuten handelt«, tonnt» man sich nicht der Annalnne verschließen, daß eine weitere Betastung de« Lab«kS, in welcher Form sie auch sein möge, nicht nur den wirthichosiUchen Ruin von Hundect- tansende» vo» Arbeitern und kleiaen Fabrikanten zur Folge bade» wird, sondern dieselb» würde auch, und die« betrifft haup sächlich »"seren Döbelner Berbältniffe. vielen Tansenben und Aber tausende» von Kleingewerbtreibeudea. Headwerkrr, und Geschäftsleuten ekuen eminenten «krthschastllchen Rückgang »»fügen. Gerade i» unserem Döbeln Participirca alle GcschästStentk uud Handwerker an dieser Industrie, n»d so darf wohl ongeuomu.rn «erde«, daß der wirthschastlichr Ntedergang derselbcn die weitesten Kreil« interejsircn dürste. Einstimmtg wurde beschlossen, in den nächsten Tagen Maß- nahmen zn treffen, um den sich für diese» Stknerobject Jnteressirendr» Gelegenheit zu geben, auch ihrerseits gegen eine.i derartigen, de» ociaüa Wohlstand DöbeluS tief schädigt»-«» Geietzciitwurf zu pro- testiren, rrsp. entgegenzuarbeitrn. Thode'sch« Papierfabrik. Actken-Gesellschast zo atnSberg. Im zwritni Semester de- am 30. Juni er. beendetr» eschäsisjahreS trat in Folge der allgc meine» Trockenheit «ine fo erhebliche Erhöhung der Preise für Holzstoff ein, Laß die Fabrik den contractlichen LiesernugSverbindtichkettea nur mit effektivem GchadkU gerecht werde» konnte. DaS wichtig« Rohmaterial „Holzstoff" mußte tu oftmals geringerer Qualität bi» zu 50 Proc. theurer bezahlt werden al- zur Zeit der Abschlüsse, ob»« daß e« gelang, a» de» Verkaufspreis«» der Fabrikate sich nur entfernt erhole» zu können. Schon am 31. December 1892 war ela neuer Betriebsverlust von 117882,36 ohne Abschreibungen zu ver- eich»««. Erst vom Beginn de» Jahre» 1893 an wurde durch ortgesetzle Anstrengungen zur Besserung dieses Zustandes wenigsten» der Erfolg erzielt, de» weiteren Niedergang etwas Hall zu ge bieten. Gelang eS auch nicht, dar zweite Geschäft-semester mit einem Gewinn abzuschließen, so zeigt doch dir Bilanz einen sichtbaren Fortschritt, umsomehr al-die Papierbestände sich gegen das Vor- ahr durch Verkäufe vom alten Lager, die nicht immer zu normalen treffen »u bewerkstelligen waren, erheblich «rnräßigten. Leider traten jedoch vou Neuem Erschwernisse ein durch dl« Trockrnhelt de- JahrcS 1898, welche nicht uur Holzstoff knapp werden und anf die gleich hohen Preise deS Borjahre- steigen ließ, sondern auch nicht ohne Einfluß aus die Strohpresse geblieben ist. Wenn daneben dir höhere» Forderungen für Cellulose vor Augen geführt werden uud dem entgegen gestellt wird, wir mühsam Bruchtheile der MehrauS- lagen beim Verkauf hereinzuhriiigen sind, fo mag die» daS Bild de- heimischen Markte» vervollständigen, das mehr oder weniger bet alle» Pepieriobrike» zum Ausdruck kommt. In» neue Geichäst»- ahr ist die Fabrik gut beschäftigt ringelreten. Da» Hauptaugen merk bleibt vor Allem daraus gerichtet, solchen Fabrikaten sich zu- zuwenden, di« der Loneurrenz weniger vreiSgegeben find. ES war uothwendig, von den Reservelheiien 26 435,49 abzuschreibeu und 10000 für zweifelhafte Forderungen zurückzustellen, Maßnahmen, welche die Bilanz zwar belasten, di« im Interesse einer vorsichtigen GeschästSsührnng ober geboten waren. Die Neparatur-Ausgaben wurden wie stets nuS dem Betriebe gedeckt. Die EautionShypoihek ist durch rin« feste Hypothek abgelösi oud damit der von genanntem Institut gewährte Credit getilgt worden. Die gesummte Ni.lerbilanz beträgt nunmehr 528 156,90 Vor land nnd Anssick,ttrath schlage» vor, zwei Actien in eia« um zuwandeln und da- dadurch frei werdend« Capital, onßrr zur Begleichung der Unterbilaaz, zu Abschreibungen aus Maschinen, Gebäude rc. zu verwenden, deren Wertdc zu hoch zu Buch« stehen «nd sin Interesse einer besseren Rentabilität de- Uuternchmrn» eine Ermäßigung ersabreo müssen. ^ Preßspabnsabrik Untersachsenseld bet Schwarzen berg. Der AufsichtSrath beschloß der General - Versammlung dl« Vertheiluag einer Dividende von 5 Proc., im Vorjahr« 6 Proc., vorzuschlagen. Dresden, 11. Oktober. 3',«proc. Anleihe der Stadt Zwickau. La» Ministerium hat zu der vou der Stadtgemeind« Zwickau beschlossenen Anleihe vou 2 Millionen Mark die Geneh migung erlheilt. —r. Jena. 11. Oktober. Am 13. d. werden 50 Jahre ver- lossen sein, daß die Hospianosortesabrik von Weidig besteht. I» Heichelheim, einem Dörfchen von ca. llOO Einwohnern, unwrit Weimar, gründete der Vater de» fetzigen Besitzer» mit bescheiden«» Mitteln dir gewerbliche Anlage, welche beute zu hoher Bliithe ist und ihr« Erzeugnisse nach allen Züchtungen der Windrose ver endet. Bald daraus siedelt« er »och IeM über, u« da» sich allmälig entwickelnde Geschäft wetterzufübreu. AIS die Stürme der Iadr« 1848 und 1849 durch da» Land brausten, sabrieirtr er Spieiwaarrn und Schäfte an Handfeuerwaffen, letztere ein Artikel, nach de« be kanntlich damals bedeutende Nachfrage war. Im Jahr» 1857 ver legte der Inhaber die Fabrik nach der Quergasse, erweiterte da» Etablissement immer mehr und erwarb zu dsiscm Zwecke den größeren heil de- Häusercompiexes zwischen Wagner-, Quer-, Bach, und Lngcrgasse. Nach seinem 1883 erfolgten Tode erbaut« sein Sohn und GeschäftSaachsoiger das Fabrikgebäude unterhalb de» Saal- bahnhose». US. Gera, 11. October. In unseren Webereibranchen macht sich immer noch da» Fehlen der amerikanischen Hauptexport- austrägc sehr bemerkbar. Der Geschäftsgang wird deshalb wohl ortgesetzt »in wenig guter bleiben, wenn nicht noch diese Austräg« etnlausea. I» unserer Stadt uud Umgegend girbt e« ia Folge dessen noch eine erdebliche Aiizahl arbeitsloser Textilarbeiter. — Wie eS den Anschein hat, bekommen wir diesmal ia d»n Herren-Kamm- garn »c.-Artikeln für da- Frühjahr ein flotte- Geschäft. Die Muster- collectlone» sind dank den rühinltchst bekannten soliden Principien, welche die hiesigen Fabrikanten bei der Ansertigung ihrer Stoffe im Auge haben, aus da» Borzüglichste auSgestottet, so daß die Collection«» überall ansprechen. Man hat keine Kosten gescheut, mn etwa» Gediegene» herauSzubringen. Die Geraer Fabrikanten baden be sonders in der letzte» Zeit viel Sorgfalt auf die Fabrikation der Herrenstoff« verwendet. ES ist in Folg« dessen ganz selbst verständlich, daß sich dt» hiesige Fabrikation von Herrenstoffen schon längst einen Weltruf erworben hat, wodvrch vielfach die au« ländisch« Concurrea» verdräuat worden ist. Wenn sich ia früheren Jahren di« Herrenstoffe auf nur wenig Muster und Qualitäten deichränkken, so ist man jetzt bei der Ansicht der Lollectionen erstaunt od der Vielseitigkeit und der sauberen Ausführung der einzelnen Artikel. ES find kn Folge besten umfangreiche Be stellungen «tngegnngen. In Melangen sehe» wir zunächst Panama artikei melirt in neun und mehr ansprechenden Nuancen, Panamaartikel zweikardkg melirt; erwühnenswerth sind sogenannte Zwirn-Buckslin» m Beige» 4 ln Lotibu«. Dieser Artikel zeichnet sich durch seine schöne» Grundtön« vortheilhost an». Ferner sieht man piqukartige CheviotS in dunklen Farben stückiarbig. Cheviot» stückfarbig dunkel für Knaben-Confectton sind sehr beliebt. Ferner werd«» Regenmäutrlstofs» in Kammgan, nnd Cheviot-Beigr-Au-sUdrung gekauft. In stück,ärbkgen Coating» find streisenartig drapirt« Artikel in der Preislage von 6—8 Gt viel gefragt. In Lustre an gefertigt« stückfarbige motte Sachen sind neben piqutartigen, metton und tuchartigen Coating« begehrt. E» gewinnt säst den Anschein al« wenn tiichartige Coating« wicdcr in Auinahme kämen. — de» Mullwaaren-EugroL-Geichästen geben dir Geschäft« theilweis« gilt, anderntdeil« aber auch ziemlich schlecht. Vielfach haben die Detaillisteu noch kein« Courage, um für da» Frühjahr zu dtsponiren 8t. Greiz, 11. October. Vergangene Nacht brannten die Lontor- und Riederlagsrüume der Firma W. H. Arnold zun (Wollwoarenfabrik) hier vollständig nieder. Der größt« Theil he« großen Waarenlager» wurde geborgen. vv. Sonueber». 10. Oktober. Sir berichtctr» bereit», -aß da» hiesig« Lonsulat der Bereioigten Staaten von Nord-Amerii izi, dem bekanntlich auch da« Hrrzogthum Coburg gehört) für die eit vom I. October 1898 bi» 30. September 1893 für 660 028,77 tz areu weniper »xportirt bat. Hierbei muß in Betracht gezogen werden, daß «m Jahre 1892 in Bamberg und Erfurt Consular- Agenturen eingerichtet wurdcn, welche im vorigen Jabre die Export- iverthe beim diesigen Lonsulat« schon verminderte», und die in diesem Jahre, wo dieselben während de» ganzen Jahre« ihr« Einwirkung äußern konnten, hie Lxporlziffera dcS hiesigen Consul-Ie« noch niedriger erscheinen lasten müssen, da di« von dielen Stellen ad- W von gefertigten Wann» in den Ziffern de» hiesigen Lonsuloie» nicht enihailen sind. Erft im nächste» Jahre, wo gegen diese» Jahr die Stabilität wieder dergestellt ist, werden wir wieder «in genaue» Bild davon erhallen, ob und wie fett langen Jahren vor der Abzweigung der beiden Eonsuiarstellen der Export im Sonneberg,r Bezirk ge stiegen ist. Ohne Kenntniß der Bambergrr und Erfurter Zistern läßt sich da» iär diese» Jahr nicht so opnc Weitere» festsiellen. ne. Ztkgrnrück, 8. October. Al» cin sicher stehende« Projekt dürste die Errichtung einer elektrischen Dahn zwischen Ziegen rück und Eichicht zu betrachte« sein. Wie wir au» sicherer Quelle erfahren, soll die projectirle Bahn noch weiter »nd zwar den oberen Saalestrom entlang über Wolzburg, alSdan» durch da» lbal de» Wieienthalilusse» bi» nach Schütz, geführt werden. E» finden zu diesem Zweck zur Zeit Vermessungen in benannten Gegenden statt Mit der Verwirklichung diese» Projecte» wäre somit rin weiterer Schritt zur Erschließung de« reußischeu Oberlandes und der an grenzenden Nachbarstaaten gethan. Larisirung vou Fußdeckea. Bei der Torifirung von Fußdecken au» Manillabans, Loco» u. s. w. bleiben Einfassung^, sowie sonstige Verbindungen mit anderen Spinnmaterialien dann außer Betracht, wenn Liese Verbindungen in der ganzen Flächen- aurdehnniiq der Decken »och a'.S untergcorduete Besiandtheil« an- >nsrhe:> sind. Tretrn diese Beimischungen dagegen in solcher AuS«! dehnung aus, daß die Decken ihrer ganze» Betchaffeubeit nach nicht inedr atS solche au» Manillahonf, CocoS- u. f. w. Fasern betrachtet werde» können, fo sind die Decken, wenn sie hanptlachtich auS Wolle gefertigt sind, nach Nr. -tl ck 4 zu tarisireii, in anderen Fällen aber 1 al» Zcngwaarcn aus gcmischlen Spinnstoffen zu behänd«,». o«. WkistriifrlS. 11. October. Ter Geschäftsgang in der! hiesigen Schudivaare nd rankbe ist zur Zeit «in mittelmäßiger zu nenne». Tie Lchuhwoorensabrikation nimmt in unserer Stadt von Jahr zu Jahr zu, trotzdem andenvärtS auch größer« Betrieb« er richtet werde«. Zur Zeit besuchen hier 52 Schuhwoarenfabrike», 11 mit Touipsdelrieb, 41 mechauifch«, die als «pecialität Kinder- schuhe sabrsiiren. Im Ganze» werden hier etwa 2500 Arbeiter in den Echnhwaareusadriken delchäsltgt. Dahme. Uckroer Eisenbahn, Aktiengesellschaft. 1 Nach den gesetzliche» Abschreibungen verbleibt für die Actionoir« viel, daß für 1892.93 eine Dividend« vou 2'/, Proc. gezahlt werden kann. 0.0. Märkisch-Westfälischer BergwerkS-Berrin. Dem heute erschienenen Geschäftsbericht entnehmen wir, daß im Jahre 1892 93 der Bruttogewinn 660 846 gegen 963 595 .A im Bor« ahr betrug. Der dedeutrud« Ausfall von 300000 gegenüber dem Vorjahre ist durch den Rückgang dcS ZinspreijeS veranlaßt, welcher gegen da- Vorjahr 8,14 betragen hat. Zu Abschrei bungen auf Immobilie», Maschinen u. s. w. wurden iiiSgesommt 22l 910gegen 215420 im Vorjahr verwendet und für TantiSmea 37 724 ^4 gegen 7372 im Vorjahre, so daß ein Reingewinn von 40,210 .6, verbleibt, wovon die Actionaire 16", Proc. Dividend« mit 400i<!0 ./i gegen 25 Proc. mit 600 000 im Vorjahre er halten. Der altdan» verbleibende Rest von 1210 soll der Ver waltung für GesellschastSzweckr zur Verfügung gestellt werde». Di» Verpflichtungen der Gesellschaft belaufen sich aus 500 !U7 incl. Slliger Dividende und TaiitiSmen. Demgegenüber verfügt die Gc- «lljchast über Lasse, Wechsel und Effecten im Betrage von 33 925 ,/l »nd an Anßeiisiäiiden incl. Bankguthaben über -120 838 »»d an Borrüthen 499 145 ./k. so daß abzüglich der Verbindlichkeiten im Ge'aininlbetrage von 500 347 ^4 «in Betriebsfonds von 453 561.41 verbleibt. Z Die Handschohsabrikation in Haqnau liegt nunmehr völlig darnieder. Am Ende vorigcr Woche sind die letzte» sieben- »nbiiciinzig Arbeiter, weich« noch ia der ThomaS'jchcn Fabrik be- schüsligt wurde», entlasse». Somit ruht jetzt die Arbeit i» allen vier HanLschuhiabrilen uud ebenio der Betrieb in den Gerbereien und Färbereien. Vor einer Besserung der amerikaniichc» Verhält nisse, di« wesentlich von der baldigen Regelung der Silbersrage abhäugt, erwartet man keine Beendigung der Krisis, welch« 500 Ar beiter und Hunderte von Arbeiterfamilien schwer trifft. An» Rrtchenher» t. V., 10. d., meidet man nnS: Der be- kannte Erlaß de- Handelsministerium-, in welchem auSgeiprochen wurde, daß durch die projrctirtr Badnlinie Lannwaid-LandeS- greuze eine Loncurreiizirung der Südnorddeutichen Verbindungs bahn nicht eiutretea dürfe, wa« einer Verweigerung de» ganzen sjro>«ctes ziemlich gleich kommt, hat nicht btoS in dem Gablonz- Tannwalder Jnduslriebezirk, sondern auch in den Grenzgegenden chlcsieno berechtigte» Aussehen bervorgerufe». — Das Cvmilä LeS schlesischen EistiibadnprojeeteS Hirschberg-Nenweit, d. i. der Zorijetzung vo» Tannwald nach Neuwelt, hat »u» cin Rund- chreibc» an seine Intereffenleii erlassen, i» welchem e« ». A. heißt: Die Südnorddeutiche BerbiiiduagSbahn propagirt jetzt plötzlich den Ban einer Eisenbahn von Slarkenbach »ach Nochiitz-Wurzel-dors uud Neuwelt aus ihr« Kosten und bat hierzu auch bereit« di« Genehmigung de« Handelsministerium- erhalten. Bisher haben di« Bemühungen dieser Gegend, sowie auch der von Tannwald, Gablonz, Reichenberg mit ihren 100000 Bewohner» und Taujenden vo» Industrie» durch Jahrzehnte kein Gehör bet de« Südnorddeutichen BerdindnogSbahn gesunden. Der Kohlen bedarf ia diesem industriell doch entwickelten Jntiistriegedirt ist «in ehr omfangreicher und würde sich auS Schlesien noch steigern, wenn dir Frachttarife billiger würden. Aber die Südnorddeulsch» Verbindungsbahn will ihre AUeinherrschost aufrecht hotte», wa» jedoch die LuSsührung der Eisenbahn-Verbindung Hirschberg- Nenwelt-Reicheuberg aus daS Höchste gefährdet. Uni diese« Unternehmen zu retten, muß mit aller Energie für eine einheitliche Bahnverbindung von Reichender,, bis Hilschbcrg »ingetreten werden, selbst wenn die Südnorddeulsch« Verbindung-»- bah» geneigt sein würde, den Anschluß nach Reuweit durchzusühren, denn da« Stück WurzeiSdors-Neuwell wäre immer ein Keit im Zleische einer gulen einheitlichen Verbindung nach Reichenberg und würde dazu diene», dir Neichcnberg.Gablvuz-Taiinwaldir Eiienbahn vo» der Südnorddeutichen Verbindungsbahn abhängig zu mach,». — »zwischen habe» dir Interessenten des Gablonzer, Tannwalder und ochlitzer Bezirkes ein ExecutivcomitS eingesetzt, welches für die Realisirung de» Bahnbaues Tannwald Landrsgrenze durch Petitionen au den Reich-rath, da» Haubrl-nüntslcrium und den Landtag wirken soll. *— Verstaatlichung russischer Eisenbahnen. Da» von un« besprochene Einschreitc» deS russischen FinanzmiiiisterS gegen die Actionaire der Riga-Dünabnrg- und der Tünaburg WitebSk-Eisenbabn scheint ia einer Bcrstaallichung dieser beiden Unternehmungen auSzumündc», wenigsten» Hot der Minister nach Angabe der „Petersburger Börsen-Ztg." in Bezug aus die rrst- gkuonute Eisenbahn folgende Anordnungen getroffen: Um de» October-ZinSschrtn der verbürgten Riga-Tüuaburgcr Eisenbahn nicht noihletdend werden zu lassen, soll der Gejellschajt diesmal noch dir voll« BürgschastSsumme — freilich nur unter Zugrundelegung de« SilbrrrubelbetrogeS — mit 230 000 Rubel zuflirßea in der Voraus setzung, daß «S ihr möglich sein dürste, Len aus da- Goldausgeld entfallenden Betrag anderweitig zu beschaffen Sodann bietet der Minister den Actionaire» an, ihre über 125 Rubel lautende», mit einer Bürgschaft von 4', Proc. lfür Verzinsung und Tilgung) auS- jeftatteteu Actien gegen Anleihescheine in gleichem Nennwcrth, weiche ,ich auf eine unbedingt« Bürgichast von 4'/, Proc. (4' , Proc. sür Zinsen und Proc. sür Tilgung) stützen tollten, umzntauschen. Angeblich hat die Regierung sich zu diesem verhällnißmaßig günstigen Anerbieten auS dem Grunde herbcigclaffe», weil ihr in den Satzungen kein RückkausSrecht Vorbehalten wird und sie deshalb, wen» ihr da» Unirrnehiilkn von den Aclionairen nicht freiwillig abgetreten wird, mit der Verstaatlichung bis zum Ablaus der Genehmigung warten müßte. (K. Z.) >VIö. Sofia. 10. October. Die Handelsbilanz Bul arien« im ersten Semester >893 betrug in der Eininbr 411", Millionen, gegen da« Vor,ahr 5'/,, Millionen mehr, in der Aus fuhr 55'/, Millionen, gegen das Vorfahr 16'/, Millionen mehr. Die Steigerung der AnSsuhr wird den versiürltei» Getreide-Ankäufen, insbesondere sür deutsche Rechnung, ziigeschriebeu. L Großbritanniens Handel mit dem Ausland«. Die Ausweise, welch« daS HandrISamt über England« AnSlanLShandei im Monat September veröffentlicht, sind unter Berücksichtigung der Nochtbeilr, welch« der Zechenorbeiterstrrik im Gefolge gehabt hat, recht befriedigend. Die Einfuhr Englands im September erreichte 31377 936 4, hat sich demnach nur ui» OZ Proc. verringert: die AnSsuhr von britischen und irischen Prodnetrn erreicdie 18 434 129 -L und ist somit »m 670 730 L oder um 3,5 Proc. gesunken. Außer dem sind iin September an freindlänLisctien nnd Colvnial-Prodiicien noch für 3 9l8 667 L, da« heißt »in 308394 L weniger exportirt worden, und e« ist dieser Ausfall ans den verminderten Ex port von Schafwolle ziirückziisühren, wovon im Sevtrmber des lausenden Jahre» nur sür 180195 L gegen 525 835 T im September de« Jabre» 1892 rrvoritrt wurden. Wo» nun die Eiozrlheilen der Einsahr anbelangt, so ist die Abnahme ia der Zahl de« eingcsüdrtea lebenden Vieh« eine Fortsetzung Dessen, tva« schon in den Vormonate» stollgesundeu hat. Die Ein fuhr von Rindern zeigt gegen den gleichen Monat de« Vorjahre» die bedeutendste Abnahme mid zwar der niedrige» Preise Haider, welche am rngliiche» Markle sür lebende» Schlachtvieh gezahlt worden; ovßerdem wirkt natürlich auch da» «och immer behebend« Bcebot, wrlcheS die Einfuhr von gemästetem Rindvieh au» Schleswig Holstein verbietet, weil dort angeblich beständig Maul- un» Klonen seuche herrscht. E» si't notorisch, daß diese Annahme de» GesundbeitS ratheS nicht zutressenü ist und daß da» Verbot zvin Theil mit Rück sicht auf dt« esiibeiiliiichcn Viehzüchter erlassen wurde, »in denselben den Absatz ihre» Vieles zu erleichtern »nd ilinen die ausländisch« Concurrraz vom Halse zu halten. Di« Einfuhr vo» Getreide hat rin« ganz wesentlich« Abnahme erfahren, vo» Weizen sandten di« Vereinigten Staaten nur 2 200 000 Ctr. gegen 3 400 000 Etr. sin Vorjahre, dieser Ausfall wird aber bi» zu einem gewissen Umsange durch da» Anwachsen der Einfuhr von Weizenmehl wirder aus geglichen, indem von letzterem 2 039 000 Ctr-, also 1504 000 Ctr. mehr al» im September de» Vorjahre», tmportirt worden sind. Die Zufuhr von Loriuthe» und Rosinen hat sich verringert» die eingesührte» Quautitäte» sind 165688 rejp. 94802 Etr., -egen 307 395 und I6i 365 Ctr. gkÄchzeitig im folgenden Jahre; beide Sorten Frücht« stehen niedriger im Preise, zunial Coriuthea, und die Detaillisteu haben di« Gelegenheit benutzt, rasch ihren Bedar' aus Lager zu nehmen, ha die Clarirungen sür einheimisch«» Conjui» »in Total von 135 478 Ctr. gegen 95 980 Ctr. im September 1892 erreichen. Tie Cinsuhr von The« ist eine ganz gewaltige gewesen, den» während Britisch-Ostindie» ungefähr 2 Mill. Pfund mehr und Seylou etwa 1100000 Psd. mehr wudt», Hot auch China an den, Mehriniporte sich mit 5 Millionen Pfund betbeiligt. Wa» die Metalle aubelangt, so Hot nnr Kupier «ine wesentliche Zunahme der Einfuhr auszuweisen. Von Petroleum hat die Einfuhr sin versloffenen Monate sich säst verdoppelt, denn «S sind im September 1892 nicht weniger al» 14 374 000 Gallonen gegen nur 7154 000 Gallonen im selben Monat« d«S Vorjahre» angebracht worden. Unter den Rohinateriolien sür dt« Textil-Judustrie zeigt die Einfuhr von Aauinwolle, Hans, Jute, Seid« und wollenen Lumpen »ine namhaste Zufuhr, dir Einfuhr von Schafwolle ist jedoch ui» nicht weniger als 5 Millionen Pfund gegen denselben Monat de- Vorjahre» zurückgeblieben. WaS die Ausfuhr aubelaogt, so ist die >m STvort von Schlachtvieh zu coastatirende Ab- nähme daraus zurückzusübreu, daß der Versandt aller theurrrr» Sorte» Vieh, zumal nach Cauada, nachgelassen hat. Ans Heringe und rassiairten Zucker entfällt fast die ganz« Zunahme, welche im Export von Lebensmitteln zu verzeichnen ist. Bon Heringen sind im September 256 000 t »ach dem AuSlauLe verladen, da» heißt 1b 000 t mehr als gleichzeitig im Vorjahre. Die Ausfuhr von in England rassiuirtem Zucker zeigt im Monate September der Jahre 1891, 1892 und 1893 ein, stetige Zunahme, denn e» siud exportirt rcspectiv« 63000 Ctr., 83000 Ctr. und NI 000 Ctr. Daß di« Ausfuhr vou Kohle eine Abnahme zeige» würde, war angesichts deS AuSsiandeS der Zechenarbeiter ganz selbst verständlich, und eS sind im September de» lausenden Jahre- denn auch nur 2 278 000 t oder 444 OM t weniger als gleichzeitig im Vorjahr« exportirt worden, wa« einem Auesall im Werth« von 282 000 2 gleichkommt. Mit Ausnahme von Spanien, Egypten. Malta und Gibraltar ist nach alle» Ländern weniger exportirt worden, zumal aber nach Frankreich. Der Export von Banm- wolleiigarn ist ganz wesentlich zurückgegangen und zwar zeigt die AnSsuhr nach der Türkei und nach Japan den wesentlichsten Ausfall. Bengalen hat dagegen nahezu 4M OM Psd. mehr genommen. Di« Aus fuhr von Bau mw ollen waare» scheint von dem Ausfall i» den ersten Monaten de» lausenden Jahre» sich erholen zn wollen, da im ver flossenen Monate 22115 000 Pard» mehr exportirt worden sind. Der Export von Woltenwaaren zeigt bis jetzt keine Besserung »nd die Abnahme in der Verschiffung wollener Gewebe ist eia« sehe hervorragende; von diese» letzteren »ahmen die Vereinigten Staate» nur l 136 000 PardS gegen 3 660M0 sssardS im September des Vorjahres. Unter den Metallen zeigt die Auesuhr von Messing und Zinn eine kleine Zunahme, dagegen hat der Export von Eise«, wie angesichts dcS ZcchcnstreikeS nicht ander» zu erwarten war, ganz bedeutend sich verringert, namtich um 34 OM r. Gaivanisirte Blech, sind etwas mehr verladen worden, während der Export vo» Eisenbahn- Eisen eine Abnahme von 17 OM t, derjenige von Eiienband uud von Büchen eine solche von 6000 t und jener von Weißblech cin Minus von 5000 l gegen de» gleichen Monat des Variables ausweist. Ebenso wie der Ausßaiid der Zechenarveitcr aus die Liseiiindujirie »achlheilig gewirkt Hot, ist durch denselben auch die Productiv» und der Expor: von Cheuitkatien bcnachtlieiiigt worden; am hervorragendst«» ist der AuSiall mit 168 OM Centuern bei Alkali und »nt 69 OM Centn«» betBülchnioterial. Faßt man die Hanbelsbewcguiig während der verflossenen 9 Monate zusammen, so zeigt die Einsuhr eine Abnahme um 15 294000 2 oLer nm säst 5 Proc., wäbrend die Ausfuhr eine Abnahme um 5 087 OM 2 odcr um aahezn 3 Proc. zeigt. -s- Wniss'S CircuS, neue Actien-Gescllschast. Nach längerer Pause sangen jetzt in England wieder»»! die Reiigriiiiduiigen von Aclicii-Gesellichastcil an, unter id»cn dürste di« vorgenannte sür Deutschland vo» besonderem Interesse sein, weil der Verkäufer, Eduard Wulfs, ei» Deutscher ist, in München wobnl und seinen CircuS in verschiedenen deutjchcn Städten vorgesührt hat. Das Actiencapitat von 1 1M M0 Gt zerfallt in 27 500 AorzugSaclirn über je 1 2 oder 20 .4, welche Anspruch aus 8 Proc. Vorzugc- dividende haben, und 27 500 gewöd»liche Actien, ebenfalls über 20»! Davon bekomint Wulff 10000 Stück, halb erster, halb zweiter Art, in Zahlung, der Nest ist in London ul pari zur Zeichnung aufgelegt. Wulff zeig!« seinen CircuS im vorigen Jahr« mit grogem Erfolge in London und hat dort sür die neue Gesellschast de» früheren Hcngter'ichen Cirque in der Argyll-Stroße aus 2l Jahre gemicthet. Seine Bücher sind von dem Sachverständigen Clarke geprüft und berichtet dieser, daß vom Juni 1888 an bi» jetzt Wulff in 4 Jahre» und 8 Monaten eine Brutlo-Einnadme von 2 426 720 und hiervon durchschnittlich 2.» Procent Reinertrag gewonnen Hab«. Nehmen wir de» Reinertrag dcr letzten 2 Jahre von I50 0M^l pro Iadr, so würde» hiervon 34 OM Mark VerwaüungSkvslen abgrhen nnd könnte» nicht nur 8Proc. sür die Vorzugs-, sondern auch 13 Proc. sür die gewöhnlichen Actien gezahlt werde». Dabei sind noch die Gewinne au» Verkäufen drej,irlcr und zugerittcner Pferde, welche künftig allein der Gejellschas! zusallen, nicht mitgerechuet. Wulff ist sür weitere 5 Jahre «ngagirl und sein Personal wird ebenfalls größtenlheii» nbelnontmc». DerKnus- prcit für Pferde, Materialien. Firma, MiethSrechtrc. ist ausl Mill.Mail vereinbart, von denen 600000 .4L daar, der Rest in Aclie» oder baar z» zahlen ist. Dan» blieben dcr Gesellschaft noch lMMO Betriebsmittel. — Circus-Gesellschaften aus Actien lind in Deutsch, land »ine Seltenheit, und wenn man berücksillitigt, wie schwer daS leichte Völkchen der Circus-Künstler und »och mehr der Künstlerinnen sich an kauimünuischc Ordnung gewöhnt, wie jedes feste Fundaineni den Einnahme», jede scsie Control« den Ausgaben fehlt, dann wird man Bedenken, od solch Unlcriichinen jemals als Acticn-Gesellschasi gedeihen kann, nicht unterdrücke». Tie Krall des Einzigen ist sur solch complicirtes Werk kaum hinreichend, und daS Gedeihe» sicherer, wenn Vater, Söhne und Töchter, kurz wie dies beim Allvater Renz der Fall war, eine ganze Familie, sich gegenseitig unlersintzcud, die Leitung hat Bei dem großen Interesse der Engländer sür P'erde lind allen Sport wird es indessen nicht schwer fallen, Actien von so Keinem Betrage los zu werden, und schließlich trösten sich auch wohl die Actionaire, wen» sic statt Dividende cin Eintritt« - Billct in den Circus bekomme». Bekanntlich gebe» viele Actien-Gesellschasten noch nicht ein Mal so viel. — Für Nicht'pvrlmiiiiucr bleibt aber die Gründung, als erstes Zeichen einer etwas besser gewordenen Siiminung in englischen Griiliderkreijeu, beachtrnriverlh. Vivat «c-gueu». -i- Landwtrthjchastllcher Jahresbericht der Ver einigten Staalen. Soeben gelangt der Bericht des lanLivirth- scha'ttichen Ministers I. M. Rukk über daS Jahr 1892 in unsere Hände Mr. Ru'k nimmt de» Posten seit dem März d. I. nicht mehr »I», und so siel es uns im ersten Augenblicke aus. Laß nick» sein Nachsolgcr, Mr. Morton, diesen Bericht erstattete. Tics erklärt sich daran», daß der Bericht bereits vom 15. November datirt ist. Seine Fertigstellung sin Drucke mag geraume Zeit In Anspruch gi- noniinen haben, da e» sich nicht allein «m ein dickes, lexikonarligeS Buch von 656 Seite», sondern auch um Herstellung einer Reihe kostbarer, farbiger und grauer Stahlstiche, gravdischkrDarsti-lilliigen rc., also um recht schwierige Arbeite» bandcit. Tie Amerikaner legen aus weitest» Verbreitung diesisBericht- so bohenWerth,daß derEongreß am IN. Januar 1893 300 000 » — 1275000-Al bewilligte, »m davon 500000 Exemv'.are drucken »nd Herstellen zu taffe». Dieselben werde» vom Senat, dem Hause der Repräsentanten und dem Ministerium »neiitgetlüch vertheilt. Rur wenige Bücher dürft« c« geben, deren Herstellung und Sainniltiug des Materials so viel kostete. Der Minister spricht seine Befriedigung über die verbesserte Lage der LaiiLwirthskbcijt auS. In dem am 30. Juni 1892 beendeten FiScal« jabre babe Nordamerikas Handel mit dem Ausland« 1 857 679 603 8 betrage» — eine nie znvor erreichte Summe —, hiervon siele» 1030 278030 - ans die Ausfuhr und diese bestand bi» aus i-t'/, Millionen in eigenen Erzeugnissen, deren Werth zirm ersten Mate 2 Billionen Dollar« überstieg. 78,1 Proc. der Ausfuhr gleich 793 717 676 - bestand aus landwirtbschasliichcn Prvductcn — um 150 Millionen Dollar» mebr, denn je zuvor. Durch Len lleberjchnß der AitSfubr über die Einfuhr verschulden die übrigen Länder 2M Millionen Dollar« an Amerika und. wa» noch wichliger, es gelang dadnrisi, die Preise aller ländlichen Prvdnctc in Amerika hochznhaite», wahrend die llebcrmasse der Producie, ohne Abfluß in« Ausland, die Presie jedenstills »nter HerstelliingSkosten geworfen bötte. Tie Einfuhr betrug 827 Millionen, und wenn darunter auch ->> Proc. ianLwirthschastiiche Prodncle sich besaufen, waren eS meist solche, welche mit den amerikanischen nicht concnrriren. Freilich machen einzelne Artikel eine AuSnohuie; so führten wir für 27 Millionen Dollar» Häute zollfrei ein nnd drückten dadurch den Prei» der amerlkänischen. Ich wiederhole nochmal» meinen
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