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Sechzehntes ABONNEMENT-CONCERT im Saale des Neuen Gewandhauses zu Leipzig Donnerstag, den 2. Februar 1888. ERSTER THEIL. ew’ger Nacht, furchtbar droht, Mein Leben weih’ ich dir, aus Orkus’ nächt’gem Reich soll dich befrei’n. Ihr Götter Die ihr so Nimmer ruf ich euch an, Dass euer Grimm verzeihe. Ich raub’ euch den Gemahl, Der euer Opfer war, Doch für ihn bietet sich Eine Gattin voll Treue. Der Tod für den Geliebten Er ist ein süsser Tod! Ouvertüre zu Shakespeare’s „König Lear“ von H. Berlioz. Recitativ. Wo bin ich? Unglückliche Alceste! Ist dieses deine Huld, dies dein Erbarmen, furchtbarer Gott? Mein Admet! Das Geschick heisst dich sterben. Unabwendbar ist dein Verderben, weiht kein Andrer für dich sich dem stygischen Thal. Deine Rettung hoff’ ich vergebens. Man flieht! Man gibt dich Preis des Schicksals Grausamkeit. Wo ist ein Freund, ein Opfer eignen Lebens, der sich aus frommer Pflicht für dich dem Tode weiht? Die Lieb’ allein nur wird’s vollbringen! Theurer Gatte, ich selbst, ich will das Opfer sein. Muth der Liebe Recitativ und Arie aus „Alceste“ von Gluck, gesungen von Frau Amalie Joachim. Arie. Ich wähl’ ihn ohne Furcht und Reue. Dies Herz durchlodert Muth, Den die Liebe gebar. Ich fühl’ ihre Allmacht aufs Neue, Sie ist’s, der sterbend ich mich weihe. Ihr Götter ew’ger Nacht, Die ihr so furchtbar droht, Nimmer ruf’ ich euch an, Dass euer Grimm verzeihe. G''