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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930620010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893062001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893062001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-06
- Tag 1893-06-20
-
Monat
1893-06
-
Jahr
1893
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lvez«g-.Pre» ß, her Hauptttzpedttio, oder dm im Stad»« z»trt md dm Vororte« »rttchttt«» *»4- 2eftellei> abgeholt: vtettkljädrlich^l450, hß zweimalig« täglicher Zustellung i»« he»« > 550. Durch di« Post bezog«, für -«etschlaud und Oesterreich: vi«n«l,Sbrlich -4 5— Dir«ct» täglich« Lreuzbandiendun- t»1 >u»laud: moaaUtch ^l 750. tstvorv»>»<gab« «r!ch»t»t täglich '/,7U-r, di« Lbend-Ausgab« Wocheulags ü Uhr. LeLiltt» »»> Ervetitir»: F»tzene«««,aff» 8. Relrveditto» istvochratagl aaunterbroche» pH-el M, früh 8 dt« «bmdä 7 Uhr. Filiale»: Morgen-Musgabe. MMr^TllgebM Llnzeigen-PreiS die ssgrspattme Pctitzeile SO Pfg. Reklamen unter dem Rrdaction-strich (4ge> spalten) bO^j, vor den Familiennachrichlea l6g«ipallm) 40/ch. Gröber« Schritten laut u»ierem Prri». Verzeichnis. Tadellanicher und Zifferasotz nach höherem Tarif. Extri-Vrilagen (gesalzt), nur mit der Morgen. LuSgab« , ohne PostbefSrderung ^ 80.—, mit Postdesördrruug -t 70,—^ Innahmeschluß für Änzeizen: Abend-Au-gab«: Vormittag- 10 Uhr. Morg« n»Au<gab«: Nachmittag« 4 U-r. Sonn- und Festtag- früh '/,9 Uhr. vri dm Filialen und Äunahmrstr.llm je «tue halb« Stund« früh«. kuzeige« sind stets an dt« SzZedttiB» ktt, «Ott»'« Aartt». lAlfre» UniversttLtsstraß« 1« Lanl« Lösche, lkitharinrnstr. 14. patt, und lönigsplatz 7. Organ fiir Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Druck und Verlag vo» E. Pol» t» Leipzig. Dienstag den 2V. Juni 1893. 87. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Lekanntmachunß. Auf Grund der heute erfolgten 3nfa»«enfte»n«g de« Ergebnisse» der am 15 Juni «. 2- vollzogenen R eichst« a«- »»«> in den 54 Bezirken de« XII. sächsischen Wahlkreise« mache ich hiermit bekannt, daß im Ganzen 80 404 giltige Stimmen abgegeben worden sind, daß mithin dir nach 8- 12 ke- Wahlgesetze« vom 8l. Mai 1869 und nach tz. 20 de« Zieglement« vom 28. Mai 1870 erforderliche absolute Stimmen mehrheit mit 1b 208 Stimmen erlangt worden wäre. Diese Stimmeuzahl hat sich auf kein» der Kandidaten vereinigt. Es haben erhalte«: Herr Photograph Carl Pinkau hier . . 11 784 Stimmen » Pros.vr.Ernst Haffe in Leipzig-Gohli- 10 826 » - Maurermeister Otto Enke hier . . 7 077 - » LaodlagSabgrordueter Eugen Richter in Cdarlotteuburg 698 » der Rest der Stimmen hat sich zersplittert. E« hat sonach eme engere Wahl zwischen Hrrru Photograph Ptnkau und Herrn Prof. vr. Haff« stattzufinden und wird dazu hierdurch Freitag «er 2S. Juni «. I -l- Termin bestimmt. Leipzig, am 19. Juni 1893. Lee Watzlrommtffar für den LH. sächsischen Wahlkreis, Hehler. Ausschreibung, «endau Grösst-Museum tu Lrlpzi, »etr. Die Herstellung der -tampsdetangewalde für den Neubau des Grasst-Dtuseom« soll ln -fteuttiwer Submission vergeben werden. Die Bedingungen und Kostenanschläge können bei unserer Hochbau. Verwaltung Aalhbaus, II. Obergeschoß, Zimm«r Rr. b, gegen porto- »»d beslellgeldsrei« Einsendung vo» 1H0 b«iog«n oder daselbst lassen los rtugrseheu w«rd«n. Dt« Zeichnuaaen li»g«a im Bouburea» des Grasst-MuleumS — «ing-ag Aramerstraß« — zur Einsichtuahm« gus, auch wirb daselbst nähere Auskunft erthrilt. Die Angebot« sind versiegell und mit d«r Aufschrift: .«rasst-Museum, Herftedun, »er E«a»Ofb«t»n,r»Slde »etr.", »iS zum SO. Juni o., Vormittag» 10 Uhr, im Nachhalls», II. Oder- zeschoß, Zimmer Nr. ü, portoir»i «inzureich«». Der Rach bchtlt sich di« Auswahl unter den Bewerbern, bez. »ie Thetlung der Arbeit und dt« Ablehnung simmtllcher An» aebote vor. °LttP,tch d« 15. Jank 1893. I». «79. Der Rath «er Stadt Leipzig. vr. Georgi. Lindarr. Freiwillige Grundstück-Versteigerung. lkrbtheilung-halbrr sollen di« zum Nachlass» d«r Frau Amali» Friederike venhrl Larlt verw. g«wesea« Deubel g»b. ttüuu« in »au,sch gehsrtg«, Grundstücke, als: 1) u. »er Bauplatz Nr. 84» des Flurbuchs für Gautzsch, 6 Ouadratrulhen groß und mit 0,47 Steuereinheiten d«l«gt, X d«r Garten Nr. 84 k desi«ld«» Flurbuchs, 12 Quadrat- ruthen groß und mit 0,94 Steuereinheit«, belegt, eingetragen aus Fol. bO d«s Grund- und Hypotheken« buchs für Gautzsch, N ». das Hau«grunds»ück mit tzofranm und Garten Rr. 83» des Flurbuchs, 9 Quadratruch«» groß, «1t 8b,9S Steuer einheiten belegt, d. d«r Garten Rr. SSd des Flurbuch«, 5 Onadeatruthr» groß, mit 0^9 Steuereinheiten belegt, eingetragen ans Fol. 51 des Grund» und tzhpothekenbnchs teid« für Gaunsch, »nd zwar zu 1) Mts 4S00^l, zu 2) aus 800 ^ll ortsgerichtlich tarirt, auf Antrag der Erben den «. Ziult 189», vormittag« II Uhr. im Gasthos ,Lur goldenen Aue" in Gautzsch freiwillig meistbietend ersteigert werden, was unter Bezugnahme aus den im vor- dezeichneten Gasthos «nd am hiesige» Gerichtsbrew «ushängeuden «»schlag hierdurch bekaant gemacht wird. Leipzig, dr» 12. Juni 1893. K-ntgliche« Amtsgericht, Abttz. V, Gert. 1. »uuze.L«Üing. Viebstahls-Lekanntmachllug. Gestohlen, «nrden lau« hier erstatteter Anzeige: 1) et, Damentailettrkaste» von Gchtltzkrat, r». SO ow lang »»d breit, ra 20 ow hoch, mit et»«« durch Gchildtrotsäulen ge- haltene» Artzstalspiegtl und einem Gen äldr ans der Rückfette desselben, Ir Ttttck neue ftzeze — röche Dnchmlltzen — «ii schwarzen Quasten, 59 Stück gefüllte Rafenültläschche« von »rystollglaS, I r Stück alt« Ptpale» mit Feuerfchlo« nnd 9 Stück PistelenHalter von Leder, seit 2L vctobe» vor. g.; 2) eine goldene Damenuhr mit etngravtrtem Vergißmeinnicht- kränz und anbängender schwarzer Nett«, am 8. d. M. 3) eiae sttdrr«« Rrmantairntzr mit Sekunde, schwarzem Fleck aul der Rückseite nnd kleingliedriger Mtckelkette, am 28. v. M.; 4) et» Ltzerngla« »it alte« zersprungenin Elsenbetngeftell und einer aabetannle» Firma ans der Mitte des Gestelles, vom 15. dt« . b) 4 »sitz» Betttücher, » Vett» »nd 2 Uopfktffen-Ueder» zige, weiß und roth gemustett, mit dem tdell« ansgenäbten Zeichen .0. IV", 2 >apMffr>-Ue«er»»g», weiß-, rotd- und blaucarrirt, et, »elße« Ga«e»»ch mit »nnter Kante » Ma»>s«,m«e», „A." gez.. vom >2. bis l«. d. M.; «> »»» schmaezer Frack mit Stofidnttel nnd der Ftr», Lauer. Oodueg" I, letzterem, a« l». d . 7) ei, Ham»»«Near>schtr«, gedraucht. «st fchmurzsridenem Bezug aud ruabe» Etteudetugrtff » 2. d. M i 8) 7« Stück Ptstntfela. am » d. « ; 9) ein Haadmagr», vterräbrig, gekddn«, gestrichen, nett Leiter» «i» stasienaustatz, «m IS. d. M Etwaig» Eaheneh»»,«, über den Verblieb de« grstobleuen Gegenständ» oder ltdor den Ddäter find nngrfünmt bei rrt«l,a„dtd»tl»^ »nr Aumia» »» t^ng». mit de» Monogramm »L ü", «userre m» 1L>„ ' «i« PoiEei^lm» «er Stadt Leipz«, Vretfchnatde» V, ' Zparcasse Liebertwolkwitz. Unser, 8mriggeschüft«ftelr in Paun»d«rk befindet sich in der Wohnung de-MaterialwoarenhändlerS Herrn Franz Hrycr daselbst und erpebtrt ieden Montag «nd Lannerstag Nachmittag« van ik—st Uhr. Die Einlagen werden mit st'/,*/» verzinst Die vermalt«»«. Dock. Sparkasse Liedertwolkwitz. Unsere 8weiggefchäkt«stele in StüttrriN befindet sich in der Wahnuua des Herr« Lehrer ubd Lraanist Richard Schäfer da selbst. Schulstratzr 4. und expedirt jeden Lannerdtag Nach mittag« von 5—7 Utzr. Die Einlagen werden mit st'/,*/« verzinst. Die Vermalt««,. Dyck. Das Wahlergebniß vom 15. Juni. m. Da« Wahlergebniß vom lb. Juni ist nunmehr beinahe vollständig bekannt. <k« sind 21S Abgeordnete gewählt und haben 188 Stichwahlen stattzufinden. Die vorliegenden Zahlen gestatten aber noch immer kein sickere- Unheil Uber da« Parteienverbältniß im künftigen Reichstag und da« Schicksal der Miliairvorlage. E« ist nicht nur di« uagebrure Menge der Stichwahlen, welche die Hauptfrage im Dunkeln läßt, auch die Angaben über endgiltige Wahlergebnisse sind in Bezug auf die Parteistellung der Gewäblrcn zur Stunde noch vielfach schwankend Die neuen Kräfte, welche sich in den Wadlkamps «ingeschoben haben, der Bund der Lanvwirthe, die Antisemiten, vaverische Particularisten, der Militair- vorlage geneigte Klerikale u. s. w-, verursachen widersprechende Ansichten über dir Parteizugehörigkeit einer größeren Anzahl von Abgeordneten und zur engeren Wahl gelangten. Die» wird sich in den nächsten Lagen klären. Sicher ist schon jetzt, daß an den Stichwahlen Socialdemokraten und National- liberale weitaus am stärksten brtheiligt sind. Für die Nationalliberalen bedeutet die« einen um so größeren Erfolg, als sie nicht wie die Socialdemokratir in allen und wie d,e .Frris. volk-partei* in mehr at« der Hälfte aller Wahlkreise Eandidaten ausgestellt halten. Die nationalliberale Partei war gerade in einem Drittel der Wahlkreis« mit Be werbungen, danlntrr einige Zählcandidaturrn, bcrvorgetreten. Das Zahlenverhältniß der als Anhänger der Militairvorlage »der mit »freier Hand* gewählten Klerikalen zu der Ge folgschaft de« Herrn Lieber steht gleichfalls nicht fest. Erfolglos sind die Bemühungen der Herren v. Schorlemer, v. Luene und ». Dckalscha nicht geblieben, wenn auch gerade diese Persönlich keiten nirgend« gewählt worden sind. Im Großen und Ganzen hat di» alte und festgefügte Organisation des Centrum« noch einmal ihre Schuldigten getban, ganz besonders am Rhein. Indessen ist diese Partei, auch abgesehen von der Wahl von Nerikalen Freunden der Militarrvorlage, von manchem schweren Schlag betroffen worden. Sie hat eine Anzahl bisher sicherster Sitze in der Stichwahl zu vertheidigen und »war zum Theil (in Bauern) gegen bisherige Anhänger. Selbst Graf Prrystng muß sich mit einem ultramonlanen Bauerndündler noch einmal messen, gegen Sigl ist der ErntrumScandidat im ersten Wahlgang unterlegen. Die bäuerliche Bewegung hat auch sonst Erfolge zu verzeichnen, nicht so sehr, indem sie ureigene Abacordnete des „Bundes der Landwirtbe" in den Reichstag entsendet, sonder« dadurch, daß sie ihre Bestrebungen innerhalb bestehender Parteien zur Geltung zu bringen vermocht hat. Wie e« scheint, ist das bei Gründung de« „Bunde«" gegebene Versprechen, derselbe werde sich nicht in den Dienst einseitiger Parteitendenzrn stellen, »irmlich allgemein gehalten worden — eine Erscheinung, di« besonder« im Jntereff« der Landwirthschaft lebhaft zu be grüßen ist. Die Fortschritte der Antisemiten lassen sich noch nicht ganz übersehen. So groß, wie di» Ln bänger der Partei arhofft und geglaubt baden sind sie schwerlich. Böckel konnte sich nur durch Bekehrung zu der am 6. Mai von ihm adgelehnten Militairvorlage da- Mandat retten, und Werner, der in letzter Stunde dieselbe Wandlung durchmachte, ist nicht einmal (o weit gekommen. Er stedt (in HosaeiSmar) zur Stichwahl und zwar nicht mit einem Pbilosemiten oder Socialdemokraten, soiider« mit einem Freiconservativea. Die Erfolg« Ahlwardt's werden die eigenen Parteigenossen, mit geringen Ausnahmen, schwerlich zu den Siegen rechnen. Urder die Bedeutung der socialdrmokratischen Erfolge geben die Ansichten auseinander. An manchen Stellen macht nch »ine große Gelassenheit gegenüber dem zweifellos sehr starken Anwachsen der svcialbemokratischen Stimmen bemerkbar. Nun theilen auch wir die Auffassung, daß di« in dreihundert und etlichen neunzig Wahlkreisen zusammengebrachten social- demokratischen Stimmen nicht sehr viel für die Ausbreitung der social-revolutionairen Ideen beweisen. In der Mehrzahl -rr Fälle ist die Abgabe eine« socialdemokratischcn Stimm zettel« weiter nicht«, als der Ausdruck der Unzufriedenheit, »ft mit Zuständen und Gesetzen, die gerade der Social drmokratie gcnebm sind. So manche Stimme ist beispirl« »eis« den Hocialdemokratea vo» Wählern zugefallen, die sich durch dir Sonntagsruhe geärgert, wenn nicht geschädigt fühlen. Di« Socialdemokratir ist aber diejenige Partei, von der eine Einschränkung der gesetzlichen Sonntagsruhe am wenigsten erwartet werden kann. Noch viel merkwürdiger, aber ebenso erklärlich ist die «aberwrifelt« Thatsache, daß die ver- günstiauugen, die den Arbeitern durch die Arbritersckutz- und versicherungSgeseluebung auf Kosten auch dr« Mittelstände» gewährt worden sind, viele klein« Arbeitgeber bestimmt haben, der — soeialiftischen Arbeitervartri ihre Stimme zu geben. Es ist eben nickt immer di» Loaik, die den Glimmrettel au«- sucht, sondern oft da» augenblickliche Sentiment DeSbalb ist die« Anwachsen der socialdemokralischen Stimmen nicht al« ein so sehr bedenkliche« Symptom anzusehen Ganz ander« würde e« sich mit einer seyr starken Vermehrung der social- demokratischen Mandat» »erhalten. Sin» ReichStagSpartei mit 60 Mandate» ist ein Jedermann rr^uadarer Macht kactor, und dir Macht imponirt und faScioirt. Diese Er krnatniß ist e« vor alle» Dingen, welche dir Führsr -rr Socialdemokratir so große« Gewicht auf eine starke Ver tretung im Reichstag legen läßt und dir fanatisch« v«r- falgnng »rr dem Parlamentarismus — priacipieü richtig — widerstrebenden Unabbäng>gen" crklart. ^^«bcr, au< m letzten Reichstag, .st d.e soc.albemokra ^ -j ?e7«L^ N:V.. Lvr.- K".«" Beendigung, dem Bürger.bu... Socialdemokratir sei >m sich " j„„ Berbreilung demokratischen Partei zurückzuentw.ckcln, weitere vervre„u.'u ^Untt°7di-sem Gesichtspunkte wollen die b.vorsteb-nLe,, Stichwablrn detrachlet sein. Und dier wird dieiemge Par die interessanteste, die zur Zeit aiS 7,!« gar nicht existirt: die annock mandaislose 6, Volkspartei. E« ,st noch niemals dagewescn, e« ist glaudlich, «« ist komisch, aber -S ist dennoch w-br: d.e -' ,sch freisinnigen Wähler in, Lande sollen sich de, Abgabe chr r Stimmzettel nach Anweisungen richten, welche *"" " Berliner Centralleitung ausgehen. der kem einziger Reichs- tagSabgeordnetcr angehörl. Herr ii. punttdus iutickellum, verlang, c- mit einer durch die M b erfolgt der letzten Tage in nichts geminderten RückstchlSlo, g- keit, und es erleidet^ roß er s-"'- B-l-b zu Gunsten der Socialdemokralle, des Centrum«, der Greifen rc. zu geben entschlossen ist. D>e «Freist Ztg. be- zeichnet e« al- Hauptaufgabe, die Mil»a>rvorlagr, wenn noch möglich, in den Stichwahlen zu Falle zu br'nge«. sodann dir Bildung einer neuen Cartelmehrhrtt zu die letztere ausgeschlossen ist. l.eg, aus der Hand, r- Handel sich für Herrn Richter selbstverständlich nur darum, gewisse »887—90 ringepstanrte und, wie die Wahlen zeigen, letzt ein- grschlummerte Leidenschaften zu erwecken. Es ist überhaupt unglaublich, mil welchrn handgrrislichen Unwabrheiten der ehemalige Parteiführer vereinzelte Stücke au» den Trümmern seiner Herrlichkeit zu retten sucht Handgreiflich un wahren Sinne des Worte«. So steht an der Spitze der -Ztg. vom Sonntag i» fettenLettern zu lesen,die »rcision,ge Volkspartei sei an mehr als 40 Stichwahlen belhcUigt Dicht daneben, aus der anderen Spalte, findet sich der Schiffs- oder vielmehr Wrack- Katalog der bisherigen volksparlcilichen „Siege", und au« ihm gehl hervor, daß die Partei biS dahin nur in Sl Wahlkreisen in die Stichwahl gelang, war! Dieser mehr für ihren Urheber charakteristischen al« politisch wichtigen Lüge folgt die zweite, dankbarere, die CentrumSpartei habe „die Parole auSgcgeben, bei den Stichwahlen unter allen Umständen gegen die Socia- listen zu stimmen". Da« ist unwahr. Di» ..Germania" bat >m Gegentheil in einer den Lesern der „Freis. Zig." vor- enthaltenen Auseinandersetzung die Parole auögegeben, daß Nationallideral« und Frriconservative auch nicht gegen Socialdrmvkraten unterstützt werden dürfen, (vgl. unter „Deutsche« Reick" die Nachrichten au« der Pfalz. Red.) Die Napolconischen Depescken über den Brand von Moskau und wa< ihm folgte, sind durch Herrn Richter üdertrosien. Aus derselben Höhe der Wabrhaftigkeit wie ihre thatsachlicheii Angaben steht die Versicherung der „Freis. Ztg.", die volk-partei habe au» ehrlicher Uederzeugung die Militairvorlage bekämpft. Herr Richter aber hat in eine», von ihm Unterzeichneten, aus die nationalgesinnten Wähler berechneten Flugblatt auSein- andrrgesetz», daß es sich bei der Militairvorlage nicht um ein Princip, sondern nur um eine OuautitälSsrage und noch dazu um eine unerdebtichr („nur l l OOO Mann weniger") handle, während rr allerdings einem andern Publicum gegen über eine grundsätzliche Abneigung gegen die Steigerung de« Militarismus bekundet bat. Wo war da die Ehrlichkeit, wo dir Urbrrzeugung? In Wahrheit ist dir Leitung der Volkspartei da« Opfer einer Selbsttäuschung geworden, man glaubte die Militair- vorlagr beim Volke „namenlos verhaßt" und richtete sich danach ein. Und jetzt, bei den Stichwahlen, glaubt man thun zu müssen, wa« vorher au« kühler, glücklicherweise falscher Be rechnung aeschrbrn ist. Auch die der Parteileitung nabe- stehende „Volkszeitung" läßt keinen Zweifel darüber, daß für die Stichwablen dir Parole „gegen die Militairvorlage", d. h. „für die Socialdemokralie" ui Aussicht genommen ist. E« frag« sich nur, ob die Wahlkreise im Lande Folge leisten werden. Geschieht es, dann werden sich die für dir Militair vorlage rintretenken Parteien auch dem Dciilschsreisinn nicht ausdrängen, obwohl für den andern Kall selbst dir „Kreuz- zeitung" erklärt, daß sie ,al« völlig unnahbar nur die Social- dewokrati« betrachte". Deutsche- «eich. * derlin, 19. Juni. Zu den unerfreulichsten Erscheinungen, die bei den Wahlen am lb. d. M. bervorgctreten sind, gehört ledeiisall« die daß trotz der Wichtigkeit der Enlscheieung abermals Millionen von stimmberechtigten Wäblern den Wahlurnen fernaeblieben Nnd. Die Münchener „Allgem. Ztg." rrgistrirt diese Tbatsache mit folgenden bitteren Bemerkungen: „Eine der bedauerlichsten Erscheinungen die auch diesmal wiederholte Erfahrung, Paß selbst >n großstädtischen Wahlkreisen, wo die Einsich, m die Nolbwendigkeit der Partei,,ahme in vaierlänbischen Angelegenbeiten doch alle Stände durchdringen sollte, 1"blr«ichstr Part« vielfach diejenige war — die überhaupt nicht auf dem Wahlplav erschien. Dies, Erscheinung erhält noch eine gr-lle Beleuchtung durch die «cmachte Bemerkung, daß zu den Fahnenflüchtigen, die sich zu dem Opfer eine» Gange« von wenigen Minuten bi« zur nächsten Wallurne nicht aufschwingen konnten, auch sonst gebildete MS, ner gehören, ja daß solche ausmÄ« " U" ^ »"pflichtvergessenen Wahlberechtigttn sich^»-rüber allerdings kaum mehr wundern, nachdem k,e letzte Reich-tagSsession gezeigt hat dak untre unfern freigewäblten Volksvertretern nicht wenige e« Rl.b' d« °"l>andig batten, an der Stätte, wo der Rath der Nation versammelt, durch öftere, zuweilen soaar votttÄ» Abwesendes zu glänzen, aber für den Rck.^ . uns"" Men Landsleute, die in dieser Richtung zn sonst sehr veräMch angesehene» Völker» in schroffem Gegensatz sich befinden, können derartige Tdatsachcn gewiß nur ein ticfdcschäinenveS ArmuthSzeugniß ablege»." 6. H. Berlin. l9. Juni. In Stuttgart wird am 8. Juli ein VerbandStag abgehalten werben, der größere Beachtung verdient; in der schönen schwäbischen Hauprstadl treffen sich die HandlungSreisenden, deren junge Orga nisation mächtig erstarkt ist. Die französischen Machthaber, wir denken vier in erster Linie an Gambelta, wußten, welche Macht die HandluilgSrelseiideli repräsentier», »nd versehlicn darum auch nie, auf ihren Bankellen zu erscheinen. Die deutsche» HandlungSreisenden sind weit besser organisirt als dir französischen und verdienen daher auch noch mehr Beach tung. Für ihre» diesjährigen Eongreß baden sie eine sehr wichtige Tagesordnung festgesetzt; e« soll über die sociale Gesetzgebung mit besonderer Berücksichtigung unserer Gc- nossenlchaftSgescyc, über Auswüchse im Handel« st and (Detailreiscn, Hausiren, Consumverelne) verhandelt werden; ferner soll die sehrwlchtigcFragtderRe ise-Legitimat i onS- ka rten besprochen, die Zwecke und Ziele de- Verbände« erörtert und di« Stellenvermittelung zur Debatte gestellt werden. Da für die Handlung-reisenden die Frage der Eisenbahn-Reform ungemein wichtig ist, so wird auch diese» Thema de» VerbandStag beschäftigen; Rechtsanwalt A. Jacob au» Pforzheim ist als Referent bestellt. Da« AuSkiinstSwestli im Handelsstande bedarf gleichfalls Verbesserungen manigfacher Art, und darum ist auch diese An gelegenheit >» den Kreis der Beraldungen de« Verdanv-tage- gezogen. Die Herren haben also eine sehr reichhaltige und nicht nur für Handlungsreisende wichtige TaaeSorknung in Stuttgart zu erledigen. Praktisch, wie die HandlungS- reisenden sind, baden sie für dir aus der Tour befindlichen College«, Reiserouten zusammengestellt, auf denen man am schnellsten Stuttgart erreichen kann. -x verltn. l9. Juni. (Telegramm.) Nachdem au-396 der 397Reich-tag-wahlkreise da» Wahlergebniß betannt gewor den ist und Do» den ausgestellten Candidatrn 2l3 als besinitiv gewählt gelten können, während 184 in die Stichwahl kommen, stelle» sich »ach der Rechnung der Gegner der Militair- vorlagc die AuSsichlen dieser Vorlage ungefähr folgender maßen: ES sind loj sichere Anhänger der Militairvorlage gewählt. Ferner finden in 2? Wahlkreisen Sti^wahte» zwischen sichere» Anhängern der Militairvorlage statt, so daß sich etwa l28 Wahlkreise für die Vorlage entschieden haben. Gegen die Vorlage wurden gcwähll 109 Candidale», ferner finden Stichwahlen statt zwischen Gegnern der Militairvorlage in 2l Wahlkreisen, so daß sich ca. ISO Wahlkreise gegen die Vorlage entschieden haben, von den al-dann in Rechnung zu zitdcnden Stichwahlen zwischen Gegnern und Anhängern der Militairvorlage darf man 4b für die Anhänger und 5,0 für die Gegner al« sicher annebmen, so dag sich das Ver hält,litz 173: l8U stellt. Die restirenden 44 Mandate, die »um größte» Tbeil in Händen von Eentrumömiiglieterii liegen, sind zweifelhaft, und es wird sich bei der Abstimmung darum bandeln, wie viel« Abgeordnete sich darunter freie Hand Vorbehalten baden. — So die Rechnung der Gegner der Vorlage; viel ander» fällt freilich auch die Wahrschein- lichkeit-derrchnung der Freunde der Vorlage nicht au«. «- Berlin, 19. Juni. (Telegramm.) Die gesammte diesige Presse bezeichnet de» Ausfall der Wahlen i» Elsaß-Lothringen im drutschnationalrn Sinne al» durch aus günstig. ^ verltn, 19. Juni. (Telegramm.) Der ehemalige ReichStagSadgeordnete KreiSschulinspector Nuge ist gestorben. — Oberstlientenant a. D. M. von Egidy sprach Sonn tag Mittag im Wintergarten vor einem sehr zahlreichen Publicum. Dasselbe bestand, wie in allen Versammlungen des Herrn von Egidy, aus Männern aller Lebensalter und Berus-stände und namentlich au- — sehr vielen Frauen. Tie Rede de« Herrn von Egidy zerfiel in zwei Abschnitte. Der erste bandelte von seinen Bestrebungen. Der zweite galt der Stellungnahme zu der bevorstehenden Slickwabl im 1. Berliner Neich-taaSwablkreise. Herr von Egidy lehnte dabei jede persönliche Parteinahme ab, indem er es seine» Wäblern vollständig überließ, ihre Entscheidung selbst zu treffen. Egidy kritiflrte sodann die freisinnige Partei, welche sich den Anforderungen brr Gegenwart nicht mehr gewachsen gezeigt bade. Schließlich erklärte Herr von Egidy, daß er wiederkommen werde. Wann, wisse er noch nicht, vielleicht rum Herbst bei den LandtagSwahlen, vielleicht auch schon früher Sobald dir richtige Stunde schlage, werde sie ihn bereit finden. Dir Versammlung ging nach >/,2 Uhr mit Hochrufen auf Herrn von Egidy auseinander. * Atel, 19. Juni. (Telegramm.) Der Kaiser traf um 7'/, Uhr, vom Prinzen Heinrich empfangen, em, begrüßte in. Schlösse die Prinzessin Heinrich und begab sich unter de», Salut der Flotte an Bord der „Hohenzollern". vormittag» 10 Uhr ging er an Bord der Reonyacht „Meteor" in See. * Weimar, >8. Juni. Dir Stichwahlen in den drei weiinarischen Wahlkreisen werden statt am 24. e,st am 26. Juni stattfinden. Am 24. ist nämlich de« Groß- hrrzog« Geburtstag. s. «rlninarn. 19. Juni. ««» da« hiesige ..Tgbl.» meldet, wurde in Wasungen rin socialdeinvkratlschrr Agitator »erbostet, well er Stimmen für seine Pattei gekauft batte. - Do« Saal- leider Schöffengericht veruttdeilt» den Redakteur Arthur Hof- mann vom sociaidemokrattschen „Thür. Volk-fr." wegen Be leidigung de- Ledersabrikaiilen Emil Brüdrrleln ln Pößneck zu 60 Geldstrafe und zur Kostentilguna Wegen unmittelbar daraus erfolgender erneuter vrletdlgoog ist H. ans« Nene ln Anklage- ,»stand versetzt warden. * Hannaner. l8. Juni. Der welfisch« Candidat für Hannover, Rechtsanwalt v. Dannenberg, bat bekanntlich bestritten, dir von un« übernommene vielderusene AnStassling grthan zu baden und bat eine andere Version al« richtig be zeichnet. Jetzt wird im Jnsrralentbeil hannoverscher Blatter folgende Erklärung veröffentlicht: „Der Eandidat der deutsch- hannoverschen Partei, Herr Rechtsanwalt v. Dannenberg, verwahrt sich i» einer „Erklärung" im „Hann. Tagebl." und „Hann. Anz." dagegen, daß er di« Aeußerung „Besser einen Krieg verlieren, al« noch einen Groschen für da« Militair bewilligen" in der vor 14 Tagen ab» gehaltenen Lindener Wäblervrrsammlung im .Postborn" ««hau habe, und erklärt di« g,-entheilige» Nachrichten füy
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