— 6 — b. Abend.* Gedicht von Felix Dahn, komponiert von Hermann Kretzschmar. Sehet, es kehret der Abend uns wieder, Dämmernde Wolken geleiten ihn her, Himmel und Erde hinauf und hinunter Waltet ein heilig geheimer Verkehr. Sterne, ihr Blumen des Himmels, ihr winket, Blumen, ihr Sterne der Erde, ihr lauscht, Duftig die Strenge der Schranke verschwindet, Sehnende Liebe hat Alles berauscht. Götter entsenden in ähnlichen Stunden Segnende Boten in Menschengewand. Heil, wer den Gast in der Hülle gefunden Und ihn an leuchtenden Spuren erkannt. IV. Drei Lieder für Alt, gesungen von Fräulein Irene von Chavanne. a. An die Musik. Gedicht von Schober, komponiert von Franz Schubert. Du holde Kunst, in wie viel grauen Stunden, Wo mich des Lebens wilder Kreis umstrickt, Hast du mein Herz zu warmer Lieb’ entzünden, Hast mich in eine bess’re Welt entrückt! Oft hat ein Seufzer, deiner Harf’ entflossen, Ein süsser, heiliger Akkord von dir Den Himmel bess’rer Zeiten mir erschlossen, Du holde Kunst, ich danke dir dafür! * Leipzig, Rob. Forberg.