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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18960130017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896013001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896013001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-01
- Tag 1896-01-30
-
Monat
1896-01
-
Jahr
1896
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7S1 ,t r- n tc n, !N d- L 14 «I 1 3 -> 0 4 6 1 5 «> 3 -8 13 13 - 8 - 21 I l- 2 i- 5 s- 3 t- 3 Sv: iecler- - >a.) cittkci tereni, -L' iscke» riunim (3,3'). ew. Nii: koken Irland rixl im tvisokt! lueert Votum men'I» it rer- t novli areuel- ;«nsat/ riäigou Volksuiirthschaftliches. Ave für dies» Thrü kestlMÜeu E«l-««gt» sind t« richten an den verauwortNchen Rrdacteur deffelben L. s. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr v»rm. nutz von 4—s Uhr Telegramme. V. PeterSdura, LS. Januar. (Privat-Telegramm.) Der Ver- krhrsmlnister hat den Vau der längst projectirtea Baha von Ossipowitschi nach Staryja-Dorogt endgiUtg genehmigt. Die Vorarbeiten sollen im Frühjahr in Angriff genommen werden. Da» Gebiet der neuen Bahn stad die Gouvernements Wilna und Minsk. — Die Min-ker Commerzbank hat in Libau eine Zweig niederlassung errichtet. Vie Umgestaltung -es ungarischen Hersonentarifs. Der neue Personentarif der kgl. ungarischen Stoatsbahnen Wird nach der Bekanntmachung der Direktion am 1. März d. I. in» Leben treten. Die in dem neuen Tarif enthaltenen Aende- rungen kommen auch im Verkehr zwischen deu Stationen der ungarischen Staatsbahnen und den ungarischen Statiouea der Kascbaii-Oderbergrr Bahn zur Anwendung. Die vom Ministerrath beschlossenen Modifikationen de» Zonen tarifs beziehen sich einerseits auf den Nachbarverkehr, andererseits bezwecken sie dir Einführung der Fahrpreise iu der I. Wagenclasse. Die Grundlage de» Nachbarverkehr» bildete bisher die Auf einanderfolge der Stationen ohne Rücksicht auf die kilometrische Entfernung. Jetzt wird die letztere al» Bast« dienen. An die Stelle der bisherigen zwei Abtheilungen dcS Nachbarverkehr- sollen drei treten, und zwar wird man iu der ersten Zone, die von l bis 10 lem reicht, je nach der Wagenclasse 30, 1b und 10 kr.. in dcr zweite» Zone von 11 bi- 1b km 40, 22 und Ib kr., endlich iu der dritten Zone von 16 bis 20 km bO, 30 und 20 kr. bezahlen. Die Sätze der beiden ersten Abtheilungen sind identisch mit jenen de» gegenwärtigen NachbarverkehrS. Sämmlliche gegenwärtige Re lationen desselben werben nun in diese drei Abtheilungen einbezogen, aber ausschließlich nach ihrer kilometrischcn Entfernung, während die Fährte» über 20 km hinaus bereits ia die 1. Zone deS Fern- Verkehrs fallen werden. Im Jahre 1894 wurden iu den 1569 Ne- latiouen de» Nachbarverkehr« 18 863400 Personen befördert und dadurch eine Einnahme von 2 496 300 fl. erzielt. Bei gleicher Zahl der Reisenden und der Relationen ist uach dem neuen Tarife eiu Betrag von 3 244 300 fl. zu erwarten. ES ergiebt sich dem- uach tm Nachbarverkehr, eine Mehreinnahme von 758 000 fl. Man verweist auf dir geringe Preiserhöhung und rechnet dcsha.b bestimmt aus das Plut. In 563 Relationen mit 7967400 Reisenden erfahren die Taxen keine Aeuderung, in 598 Relationen mit 7 954 400 Reisenden beträgt die Erhöhung iu der HI. Wagenclasse nur 5 kr., tu 406 Relationen mit 2 941 600 Reisenden 10 kr., für die II. Wagenclasse beträgt die Erhöhung in der Mehrzahl der Relationen 7—8 kr., in einigen Ausnahmen 15 kr., in 307 Rela tionen mit 372 900 Reisenden 18 kr. Durch Zugrundelegung der kilometrischcn Entfernungen im Nachbarverkehr, soll der Uebelstand beseitigt werden, daß Relationen, die nach ihrer Länge in den Fernverkehr gehören, bisher dir günstigeren Bedingungen dcS Nach» barverkchl» genossen. Der zweite Theil der Reform gilt der durchgängigen Erhöhung der Fahrpreise für Personen- und Schnellzüge in der 1. Wagenclasse, während die Preise für die II. Wagenclasse nur für die 13. und 14. Zone erhöht werden. Die Grundtaxe des Zonentarifs war je nach der Wagenclasse bei Personenzügen 50, 40 und 25 kr., bei Schnell zügen 60, 50 und 30 kr. Bei Personenzügen bestand also daS Verhältnis von 2:1,6:1, bei Schnellzügen daS Vcrbältniß von 2:1,66:1. Bei dem LuxuScharaklcr der l. Classe betrachtet die Regierung dieses Verhältniß als ein abnormes. Nun wird die Grundtaxe der I. Classe bei Personenzügen von 50 ans 60 kr., be, Schnellzügen von 60 auf 75 kr. erhöbt, demnach bei Personenzügen um 20 Proc., bet Schnellzügen um 25 Proc. Die Preise für die einzelnen Zonen werden nach dem Princip dieses Tarifs gebildet werden. Eine Abweichung hiervon wird mir in der 13. und 14. Zone eintreteu. Die bisherige Begünstigung dieser Zonen wird ausgehoben. Die Fahrpreise für die 13. Zone werden in der l. Classe mit 8,10 fl., in der Ü. Claff« mit 5,40 fl., in der 14. Zone mit 9 fl. bezw. 6 fl. festgesetzt werden. Die III. Classe bleibt unverändert. Bei Schnell zügen werden die Preise der 13. Zone in der I. Classe von 8,40 fl. auf 10,50 fl., in der II. Classe von 6,50 fl. auf 7 fl., die Preise der 14. Zone in der I. Classe von 9,60 fl. aus 12 fl., in der II. Classe von 7 fl. aus 8 fl. erhöht. Auf einzelnen Strecken dcr ungarischen SiaatSbahnen, welche vorwiegend dem internationalen Verkehre, insbesondere Wien, Berlin und Fiume dienen, sollen nach dem Muster des Orient - ExpreßzugcS besonders bequem eingerichtete Luxuszüge ausschließlich mit Wagen I. Classe eingerichtet werden. Dieselben sollen zum Theil schon am 1. Mai dieses Jahres ia Verkehr gesetzt werden. Für diese Züge werden procentuell erhöhte, von Fall zu Fall fest: zusetzende Taren tingehoben werden. Aus der Erhöhung der Fahr, preise der I. Classe und bei einzelnen Zonen der 11. Classe erwartet man an der Hand der Frequenz des Jahres 1894 eine Mchrein. nähme von 720000 fl. Hierzu kommt die größere Einnahme aus dem Nachbarverkehre von 758 000 fl-, so daß nach der Tarisresorm iusgesammt «in Mehr von 1 478 000 fl. aus dem Personellverkehre erwartet wird. In der nächsten Zeit sollen auch die jetzt noch in der Ausarbeitung begriffenen Vorschläge in Bezug aus die Reform des Frachttarifs Lem Ministerrathe vorgelegt werden. Jahre» nur flau gebt. Wem e» gelänge, eln Mittel zu entdecken, wie die Arbeiteo auf daS ganze Jahr regelmäßig vertheilt werden könnten, der würde sich um die hiesig« Industrie eiu große» Ver dienst erwerben. -r- Atzors, 28. Januar. Da die neue Teppichsabrlk, iu der da» Elaviez'sche Patentverfahren au-genutzt werden soll, bestimmt hierbei kommt, so wird auch die Aussicht, daß die Bahn Adorf. Roßbach binnen kurzer Zeit endlich gebaut wird, dadurch ver- gröffert, zumal auch im nahen Roßbach eine Filiale der Fabrik, die für die österreichische Kundschaft arbeiten würde, angelegt werden toll. Wie wir von zuverlässiger Seile erfahren» ist dir Stimmung für diese Bahn im böhmischen Landtage ledr günstig, so daß an der Bewilligung de» Geldes, das vom Landtage erbeten wird, nicht zu zweifeln ist. WaS die Streck« Roßbach-Hof aulangt, so bemüht sich der Vertreter der Stadt Hof iin bayerischen Lanvtage sehr darum, die bayerische Regierung für den Bau derselben zu gewinnen; aber bis jetzt ist es ihm leider noch nicht völlig gelungen. 11 Falkenstcin, 29. Januar. Vor längerer Zeit tauchten im Vogtland- polnische Juden und russische Agenten aus, welche Hand- stickmaschineu zu Schleuderpreisen auskauslen und inS Ausland auSfübrten. Damals lag die Handstickerei sehr darnieder und die Majchinerianskänfer batten deshalb leichtes Spiel. So ist e» ge- kommen^ daß seit Jadr und Tag die Handstickerei iu Russisch» vr. für. H. Jordan. Direktor der Bergisch»Märkischen Bank und Vorsitzender des AufsichtSrathes der Liudenbraurrei, ebenfalls Vorsitzender ist (nebenbei bemerkt, halten Viele e» für schädlich, daß dieselbe Person den Vorsitz zweier Brauereien oder sonstiger Gesell- schäften gleicher Branche übernimmt), nämlich die Wicküler Brauerei in Elberfeld, so verkaufte diese bei 1500 000 -6 Actiencapital 7540t KI in 1894 95, d. h. I Iil lieferte Dividende für 19.8 » Die» ermöglichte 11 Proc. Dividende, wogegen im Borjabre bei 69 t 12 kl Absatz nur 9 Proc. vertheilt werden konnten. Wicküler stehen jetzr ca. 185 Proc., das macht bei 1500000 .6 einen Ge- sammlprei» von 2 775000.6 Bei 15 000 KI größerem Absatz», bei 209 OM Neuanschaffungen im letzten Jadre, bei 1 Proc. höherer Dividende ist jevensallS dir Wicküler Brauerei al» Ganzes mehr Werth al» die Liiidrnbrouerei. Wir wollen jedoch letztere glcich- werttng annehmen, also ebensall» 2 775 OM.6 Dies theilt sich unter 2 200 000^» Aclien und ergiebt einen Werth der Actie von 126 Proc. Dies ist der höchste Cour», den man verständiger Weise für die Linden- Actie anlegen darf, und der heutige Emisstonsconrs ist um mindestens 19 Proc. zu theuer. — Liquidationr-Tourse der Berliner Börse vom Januar 1896. 3proc. Reichsanl. 99.40, 3proc. pr. Consol» 99,30, Orsterr. Credit 232,—, Lombarven 42,90, Franzosen 155.—, Handels gesellschaft I5l,—, Tarmslädter Bank 159,—, Deutsche Bant 190,50, Polen Eingang und Verbreitung gesunden hat — mit Hits« I DiScontogescllschast 213,—, Dresdner Bank 157,50, Nationalbauk Vermischtes. L. Leipzig. 29. Januar. Der Handelskammer ist eine beachten» werthe Mittheilung über deu Absatz der Erzeugnisse der Kleiueiseu- und Stahlwaaren-Industrie i» Rußland zugegangen. Dieselbe liegt in der Kanzlei der ersteren, Neue Börse, Tr.ä, I.» zur Einsichtnahme aus. * Leipzig, 29. Januar. Eine Papierschneidemaschine von gewaltigen Dimensionen ist in der hiesigen Maschinenfabrik von deutscher Technik und deutscher Arbeitskraft. Jetzt sind wieder in unterer Stadt (und. wie anzunehmen, auch in anderen vogtländischen Jndnstricorten) von Seiten einer polnischen Gardinenfabrik Agenten hier ausgetreten, um tüchtige Weber für diese Fabrik anznwerben. Im Vogtlande steht jetzt die Gardinen» Weberei in voller Blüthe, und e» wäre ein Fanstichlag ins Gesicht, wenn einheimische Arbeitskräfte dieiem Jndiislriezwetg tn Rußland Vorschub leisten würden. Was Rußland und Oesterreich an Löbnen zu zahlen vermögen, kann Sachsen das Tovpelte »nd Dreifache teisten. Tie beim Engagement deu Arbeitern iu Aussicht gestellten hohen Löhne dienen bekanntlich nur als Lockmittel, da dieselben keinen Bestand haben. Zudem sind die Rechte der Ausländer in Rußland so beschnitten, daß man nur dringend vor der Auswanderung warnen kann. R. „Union", Allgemeine Deutsche Hagel-Versiche- rnngs-Gesellschaft in Weimar. Die Verwaltung beabsichtigt, der am 20. Februar stattfindenden General-Bersammlnng die Zah- lung von 5 Proc. Zinsen und 20 Proc. Dividende, zusammen 25 Proc. gleich 75-6 pro Actie, vorznschlagen. * Berlin, 28. Januar. In seinem neuesten Ei tust ions bericht bespricht der „Conf." die allgemeine Geichästölage wie folgt: Dem allseitig austretenden Wunsche nach stärkerem Ein- setzen der geschäftlichen Thätigkeit kommen die thatsächlichen Ver- bältnisse leider noch nicht nach. Der Verkehr ist noch nicht lebendig genug. Er regt sich noch nicht. Die Branchen, weiche auf das Reisegeschäst angewiesen sind, haben zwar zu thun, daS Platzgeschäft aber liegt noch recht im Argen. Wir sind darüber gar nicht erstaunt, denn daS Ende des Monats Januar hat noch nie Gelegendeit zu großen Umsätzen gegeben, aber die Ungeduld, die sich unserer Kauf« Icute bemächtigt bat, nun endlich einmal nach lange vorher gegangener Ruhepause und sich imnicr gleich bleibenden Speien den Beginn des Geschäftes zu sehen, den Anfang dcr Saison wahrnedmcn zu können, läßt dieselben die stille Zeit dies mal noch unerträfllicher erscheinen als sonst. — In England regt sich das Geschäft seit einigen Tagen, es sind größere Nachbestellungen eingegangen. Die schlechte Stimmung, welche das Geschäft in de» Bereinigten Staaten beherrscht, beginnt sich jetzt auch hier fühlbar zu machen. Nachbestellungen bleiben an-, viele amerikanische Käufer, die sonst im Januar zu uns kamen, werden vermißt. — Im ausländischen Geschäft tritt noch keine besondere Lebhaftigkeit hervor. Rumänische Kunden, Russen, einzelne Schweden, Dänen besuchten uns und kauften hier Tonfeciion. Kleiderstoffe, Wallwaarea «tn. Südamerika ruht augenblicklich vollständig. Weder tn Paris noch in Hamburg sind südamerikanische Käufer anwesend. Canada sendet »och immer Käufer. — Das Reisegeschäst im Ausland ist ziemlich normal ausgefallen. In Holland waren die OrdreS etwas kleiner al- sonst. In Belgien, in der Schweiz, Italien hat man die gewohnten Umsätze erzielt, wenn auch vielleicht mit größeren Schwierigkeiten als sonst. — Ueber das D e t a i l g rsch ä s t wird Klage geführt; eS ist seit einigen Tagen recht ruhig geworden. Was soll auch jetzt gekauft werden! Dir Ausverkäufe sind vorüber, oder wo sie noch rxistiren, haben sie ihren Nruigkeitserfolg bereits eingrbüßt. Der Monat Februar ist gewöhnlich sehr still, neben August der stillste Monat des Jahres. Es scheint nicht, daß er dieses Mal eine Au» nähme machen wird. Ter Monat Februar ist der Einkaufsmonat für die Deiailleure, die nun wohl demnächst an den Hauptcentrcn der verschiedenen Fabrikationsbranchen erscheinen werden. — Das Fabrikgeschäft hält sich nicht mehr ganz ans der Höhe der Vor. Wochen, e» bleibt nur in der BaumwoUwaarenbianche noch sehr anünirt, iu anderen Zweigen ist eher eine kleine Abschwächung zu bemerken. Die Fabrikanten besitzen zwar noch genug Ordres, Grossisten zögeni aber mit der Herausgabe der nöthigen Dispositionen. Man hat in einzelnen Branchen den Consnm überschätzt, z. B. io Seiden waaren, wo namentlich die amerikanischen Kunden weit über den Bedarf hinaus bestellt haben. Alle Fabriken, welche Saison artikel fabriziren, die der Mode entsprechen, sind noch sehr stark mit OrdreS versehen. Grossisten beginnen für de» Winter zu dis poniren, doch noch etwas vorsichtig. Man beeilt sich selbst nicht all zu sehr, glatte Stapelartikel in Auftrag zu geben. Die Gründe, welche sonst für frühzeitiges Bestellen maßgebend waren, durste», wie eS scheint, dieses Mal in Wegfall kommen. Die Preise werden wohl ihren jetzigen Stand im Allgemeinen behalten, aber eS ist kaum anzunehmen, daß wir, einige besonders gesuchte Artikel viel, leicht ausgenommen, in allernächster Zeit mit einer höheren Preis tendrnz zu rechnen haben. s:j Berlin, 28. Januar. Lindenbrauerei Uoua, vormals Rosche L Beckmaoa. Diese am 30. August 1895 errichtete Actien Gesellschaft will ihre 2200 000 Actien in Berlin einfüvren und die Karl Krause augenblicklich iu Arbeit und wird in Kurzem zur ! „Deutsche Baak" ladet gemeinsam mit der„Bergijch.Märkischen Bank" I 553 AN ^ (47g30l). Besichtigung event. Jnteresseuten fertig sein. ES ist die» eine I zur Zeichnung derselben ä !44.75 ein. Ob die beiden Lanken das I (Zgg 25g), tu, Abschr, >45,25, Russische Bank l3l,—, Wiener Bankverein 147,—, Aachen-Mastr. 88.—, Dortmund-Gronou 153,50, Lübecker 148,50, Mainz-LudwigSH. 126,—, Marieubnrger 79,—, Ostpreußen 93,—, Böhmische Nordbahn 180,— , Buschtiehruder 267,25, Canada Pacific 51,80, Gottbardbahn 169,25, Italienische Merivional 117,10, Mittelmeer 88,10, Jura-Simplon 90,75» Oesterreichische Nordwest 134,75, Oesterreichische Elbcthal 139,25, Prince Henri 68.—, Schweizer Central 130,—, Schweizer Nordost 126,—, Schweizer Union 87,—, Warschau-Wiener 274,—, Egypter 104.50. J'aliencr 84,60, Mexikaner 92,40, Mexikaner von >890 92.50. Oesterreichische 60crLoose 150,50, Russische 4 proc. ConsolS 103,—, Russische 80er Anleihe 102,—, 4proc. Russische Staatsrente 66.—, Russische 3 V, Proc. Gold 96,80, Türke», conv. 20,60, Türken- Loose 107,—, Türk. Tobak 198, Ungarische 4proc. Goldrente 103,—, Ungarische 4proc. Kronenrente 98,60, Buch",,icr 159,50, Consolidalion 2->8,50, Dannenboum 103,25, Dortmunder 47,—. Gelsenkirchen l75,—, Guano 102,50, Hamburger Packetsahrt 110,50, Harpener 167,—, Hibernia 172,50, Laura 150,50, Norddeutscher Lloyd 107,50, Trust 150,50, Russische Noten 217,—. — Heutiger amtlicher Durchschnitts- Cours für Deutsche Fonds und Eisenbahn-Actien. — Amtlicher Durchschnitts-Cours vom 30. d. Mts. für österreichische Noten, Wechsel per Wien und Petersburg. *— ProiongationSsätze der Berliner Börse am 29. Januar. Oesterreichische Credil-Actieu 0,20—0,10 Dev-, Fran zosen 0,075 Rep., Lombarden 0,20 Dep., DiSconto-Commandit 0,30 Rep., Deutsche Bank 0,25 Rep., Dresdner Bank 0,10 Rep., Berliner Hanbelsqeselljchast 0,10 Rep-, Gotthard 0.20 Rep., Mainzer 0,023 Dep., Marienbiirg - Mlawka 0,075 Dep., Ost- preußische Südbahn 0.075 Dep., Bochumer Gußstahl 0,05 Rep., Dortmunder Union 0,1875 Dep., Laurahütte 0,025 Rep., 4 proc. Italiener 0,10 Dep., 4 proc. Ungarn 0,175 Dep., do. Kronen- rente 0,30 Dep., 1880 er Russen 0,1125 Dep., 4 proc. Russische Consols 0.30 Dep., 3'»proc. Russen 0,175 Dep , 4 proc. Russische Rente 0,1875 Dep., Riist. Note» 0,45—0,60 Dep. Alles mit Courtage. *— Zuckerfabrik Körbisdors. Der Vorsitzende de- Auf. sichtsratdes, Herr Bcmkdirector Böttcher in Halle, schreibt uns Folgendes: „Sie bringen in den Nummern 42 und 49 unter „Volkswirlhschaft- tichem" zwei Artikel über die Zuckerfabrik KörbiSdors, welche durch- ans unwahre Behauptungen enthalten. — Da die Zuckerfabrik Körbisdors auch in Ihrem Blatte die Bekanntmachung zur Ein- ladung für die außerordentliche General-Versammlung erlasse» hatte, könnte es den Anschein gewinnen, als ob Ihre bezüglichen Mittheilungen aus zuverläisiger Quelle stammen, und deshalb fühle ich mich im Interesse der Gesellschaft veranlaßt, zu erklären, daß die Vermal- tung einen derartigen Antrag, wir er in Ihrem Blatte behauptet und als Angriffsobjcct benutzt wird, der außerordentlichen Genera! Versammlung nicht unterbreiten wird und überhaupt nicht iu Er wägung gezogen hat." *— Expedition der deutschen Baumwollenindustrie nach Ost asien. Die Handelskammer zu Crefeld hatte vor einiger eit bei den Handelskammern zu Barmen, Elberfeld, Aachen und ik.-Gladbach angeregt, eine gemeinschaftliche kausuiännischc Expedition »ach Ostasieu auszurüsten behuss Erforschung der Handels "erhält nisse in China und Japan. Bei deu drei ersten Kammern hatte die Anregung fruchtbaren Boden nicht gefunden, während dir Kammer zu M.-Gladbach eine Commission zur Prüfung der An getegenheit ernannte. Inzwischen hat nun die Crcselder Kammer an den Minister für Handel und Gewerbe eine Eingabe gesandt, in welcher sie um das Interesse der ReichSregürung für diese Angelegenheit bittet. Sie ist bereit, für einen von drei Delegirten, die sich zusammenfinden müßten, die Kosten der Reise zu tragen, da sie der Ansicht ist, daß eine solche Expedition speciell für die deutsche Seiden»Industrie ersprießlich sei. Die Commission der Handelskammer zu M.-Gladbach vermochte sich jcvoch nicht davon zu überzeuge», daß die Banniwoll-Jndustrie ein irgendwie erhebliches Interesse an einer solchen Expedition habe, und empfahl daher, dem Unternehincn eine materielle Unterstützung — es hätte sich bei einer Reisedauer von zwei bis drei Jadre» um etwa 1000 .6 gebandelt — nickt angedeihen zu lassen. Einer An regung deS Coinmerzienraths Erkclentz folgend, der sicd bereit er- klärte, auS eigenen Mitteln einen Theil der versagten Unterstützung zu gewähren, nahm man jedoch in Aussicht» für den Fall, daß der in Rede stehende Plan seiner Verwirklichung näher rücke, eine Ver sammlung von Industriellen zusanimenzuberufcn, um diese für eine Betheiligung au dem Unternehmen zu gewinnen. L Die Eommerz» und DiSconto-Bank in Hamburg hat im Jahre 1895 einen Gejammtgewinn von 2 968008 (2 407 869-6 im Vorjakre) erzielt, darunter 1047 064.3t (999 044) an Coursgewinncn 1 336 506 (913 289). an Provisionsgcwinnc» Die Geschäftsunkosten erforderten 334 035 >6 Schneidemaschine z»m Schneiden von Papieren iu einer Stoßhöhe bis zu 170 mm bei 8100 mm Schnittbreite und einer Tischlänge von über 3 w. DaS Ein- und AuSpresseu des Stoßes, sowie der Stillstand der Maschine in höchster Messerlage nach jedem Schnitt erfolgen natürlich automatisch, ebenso wie die Maschine für Motorbetrieb eingerichtet ist. DaS Netto-Gewicht dieser Schneide iiiaschc..- beträgt 6000 Icg — 120 Ctr. Da r» eine große Anzahl Papiere giebt, die sich nicht aus den sogenannten Qurrschnridern non der Rolle schneiden taffen, wie z. B. di» auf einer Seite rauhen Strohpapierr, «nd da man weiter heute nur dann noch vortheilbaft und mit Nutzen arbeiten kann, wenn man das Papier aus möglichst breiten Papiermaschine» fabricirt, wird sich diese breite Schneide. Maschine ia Papierfabriken sehr bald einführrn. Zwei dieser Maschinen von 2100 mm Schnittbreite, sind von Karl Krause bereit» gebaut worden und zwar die ein« für die Worburger Papierfabrik iu Marburg in Hessen, die ander» für die Papierfabrik von H. Friedrich iu Zadna. *— Die Versicherungsanstalt „Nordstern, Unfall« und AlterS-versicherungs^Acttea-Gesellschaft" zu Berlin, hat ihren Sitz im Königreich Sachsen von Leipzig »ach Dresden und Chemnitz verlegt. *— Die Versicherungsanstalt „Nordstern. LebenS-Ver- sicherungS-Actien-Gesrllschast" zu Berlin hat ihren Sitz im Königreich Sachsen von Leipzig nach Dresden und Chemnitz verlegt. 88 Deutsche Waffenausfuhr. Der französische Tonsnl ia Leipzig schätzt in seinem letzten Bericht den jährlichen Betrag der deutschen Wasfenerzeugung für die Ausfuhr aus 30 bi» 40 Millionen Mark und betont den starken Aufschwung der Fabrikation im Jahre 1893. wo Lhina, Rumänien und Bulgarien br- deutende Ankäufe von Waffen und Munition in Deutschland mochten. Nur Bulgarien bestellte einige» Unbedeutende nebenher iu Orfterreich-Ungarn. Neuerding» sind auch die Lieferungen für dt« Türkei Deutschland zugrsallen, während auch Südamerika und Afrika großentheil» in deutschen Fabriken ihre Bestellungen machen. -r- Tbemnttz. 28. Januar. Unsere Wirkwaarenindllftrie hat in diesem Winterhalbjahre ihren Höhepunkt bereit» überschritten; den» schon seit Mitte November ist die Gescbäit-thäligkeit nicht mehr so iebbaf», wir sie vorher gewesen war. Das liegt namentlich daran, daß di» vereinigten Staaten jetzt nur ganz kleine Nach- bestellnngen senden, große Aufträge aber selten anfgeben. Erst im Früdjahre wird wieder mehr Lebhaftigkeit eintrrten, weil dann die Bestellungen für die Winterwaaren wieder eiugehen. Es ist jo alljährlich za bemerken, welcher Nachtheil unserer Industrie dadurch erwachst, daß sie während einiger Wochen, höchsten» ewiger Monat« de» Jahre» auf- Aeußerste angespannt wird, om die Aufträge möglichst schnell »« erledigen, daß sie aber de, größten The« de» Agio im Betrage von fast l Million unter sich theilen oder ob Aus- sichtSräthe, Borbesitzer und Andere auch etwas davon abbekommeu, ist im Prospect nicht ersichtlich. Rur dies Eine geht daraus deutlich hervor, daß der Resrrveionds, der es doch sehr nothwendig braucht, von der Million nicht einen rothe» Heller abbekoinmt. und doch wie gut thäte es ihm. Die Erwerber der Actien interessiren sich vor Allem darum, ob dieselben auch den Preis von 144,75 werth seien. Ter Prospect berust sich auf die im ersten Jahre vertheilten 10 Proc. Dividende. Wir können diesen keine große Bedeutung zuqeslehen, da bekanntlich das abgelausene Jahr das günstigste seit 10 Jahren war und so niedrige Rohmoterialie» bei guten Verkausopr.isc» vielleicht in den nächsten 10 Jahren nicht wiedrrkehren. Tann aber bat gar nicht die Actien - Gesellschaft das Jahr hindurch gewirth- schastet und den Geivinn thatsäcklich erzielt, sondern die Gciellichaft entstand erst am 30. August 1895, wirthschastrtr einen einzigen Monat, und der Gewinn der übrigen ll Monate ist durch Ver» einbarung mit der Borbesitzerin frsigrstcllt. Letzter« hatte aber ein sehr bedeutendes Interesse daran, den Gewinn möglichst hoch an- zugedrn, da davon der gezahlte Kaufpreis abhing. Wir haben oft gesehen, wie neue Gesellschaften im ersten Jahre sobrlhast hohe Divi- denden und im zweiten nichts vertheilen. Die gleich« Möglichkeit liegt hier vor. Die Abschreibungen genügen bei sehr hoher Divi- drnde nicht, denn man kann 20 Proc. von Pferd und Wagen allen- falls tn einem schlechten Jahre rechnen, um den Actioncnren l ki ll Proc. Dividende zu ertrotze», aber der usuelle Satz sind 33'/-, Proc., und bei 10 Proc. Dividende gebietet einer jungen Gesellschaft die Vorsicht, 40 bis 50 Proc. abzuschreiben. Dan» erhält der AussichtS- rath tm ersten Jadre keine Tantismr, für die folgenden 8 Proc., d. h. ca. 18000 bis 13000 ^4 Die Direction bekam nur 3929 -6 alS Tantieme deS letzten Halbjahre»; ihr Gehalt ist für» ganze Jahr gesichert; di« Beamten erhielten keine Tanlismr. Wir veranschlagen dieie Mehrausgabe an Gehalt undTontismr aus künftig 40000^l jährlich, so daß Alle- auf mehrere Procent Rückgang der Dividende hinmeist. Dan» leidet die Gesellschaft an einem Mißverhältniß de» kleinen Ab satzes zum großen Actiencapital. I» den letzten 4 Jahren wurden mit ganz geringen Schwankungen 60 000—61 643 KI Vier verkauft und gebraut; wir können annehmen, daß dir Einrichtungen zu höherer Production nicht ousreichen. Der Prospect sag» hierüber, die Einrichtungen seien io beschaffen, daß mit Aufwand geringer Kosten für eine Erweiterung der Lagerkeller jährlich 90000 ul prodncirt werden können; dies« geringen Kosten beziffern sich sicherlich aus verschiedene Hundert tausend Mark, und schließlich kann man nur so viel Bier brauen, al« die Knndschast braucht, und diese nimmt seit vier Jahren nur 60-61000 KI. Rechnen wir den höchsten Absatz d«S letztes Jahre» von 61 643 kk so muß iede» Hektoliter bei S20000U » Actien- capital die Dividende für 35,7 Actien aufbringen. Ver gleichen wir dagegen ein« benachbarte Braue»«, t, «eich« Herr Abschreibungen 31716 -3S (103 639), die Einkommen steuer 88 740 ,/L (79115). Aus dem Reingewinn von 2 513 526 >4 (1928855) erkält der Delcrederesonds 65 676 ^ (21 442), an Tantieme werden 197 028 (64 328) gezahlt, nnd die Actionaire erhalten 2 200 000 al» Dividende von 7'/, Proc. gegen 6 Proc. <m Vorjahre. Von denjeniaen Instituten, an dcnen die Commerzbank in hervorragendem Maße bethciligt ist, ist zu berichten, daß die London and Hanseatic Bank für 1895 eine Divi. dende von 7 Proc. gegen 5 Proc. in den beiden Vorjahren erzielte Von den Mecklenburgischen Kali-Salzwerken Jessenitz ist zu berichten daß die Abteusarbeiten im verflossenen Jahre ohne nennenSwrrtde Störung planmäßig fortgeschritten sind. Tie Waaren-Commissions- bank in Hamburg hat den Abschluß ihres Geschäftsjahres aus den 31. August verlegt und daher zunächst nur für die ersten 8 Monate de» Jadre» 1895 Dividende verlheilt. Von den im Besitz der Commerzbank befindlichen Actien der Allgemeinen Deutschen Klein bahn-Gescllschaft ist ein Tbril mit Nutze» verkauft worden, für den Rest wird ein» angemessene Dividende erwartet. Tie Hamburgischen Elektricitäts«Werke sind in dauernder Entwickelung begriffen und erhöhen ihr Actiencavital um 2 000 000 -3t, wovon die Commerzbank einen entsprechenden Antheil übernimmt. Das Actien capitai der Commerz- und Disconto - Bank beträgt unverändert 30000 000 der Reservefonds 3 000000 der Delcrederesonds 788 615 (722 919 X im Vorj.); die Giroconten hatten eine Höbe von 8 361793 .3! (7 985 315) erreicht; die verzinslichen Depositen bezifferten sich auf 4 861 542 -3l (4 893 479;; die auswärtigen Creditorru betrugen 6 636141 ^(7 303 844), die Ereditoren in Hamburg 1320204 (1 lbl 699); an Accepten waren ia Umlou 23 476 466 (23 497 915). Unter den Acliven figurirten bei Ablau des Jadre»: RrichSbankgntbaben 1 543 456 (1 532 299), an Cassa 359 345 -3l (21 l 270), Hamburger Wechsel 3 603 035 (4 47l 584), auswärtige Wechsel 5 778 700 -3l (6 158 814), Effecten 8 933 389^! (7 555 737), Effecten, Hypotheken und Wechsel des Reservefonds 2 999 9,3 ^l (2 999 714), Vorschüsse ans Depot» 7 482 751 ^l (10469 475), ausivärtige Debitoren 31509 397 >il (27 265 629), Hamburger Debitoren 17 751 022 (17 634 l1I> Papierstoff.Fabrik. Actien - Gesellschaft, Alt dämm bei Stettin. Der AuilichtSrath Hot beschlossen, der zum 7. März d. I. rinbrrnsenrn General-Vrrsammlung für da» am 31. Decrmber abgeschlossene Geichästsjohr eine Dividende von 12'/, Proc. (gegen 20 Proc. im Vorjahre) in Vorschlag zu bringen Zweihundert Schlaffer. Schmiede und Kesselschmiede, sowie einig» Schlosser- und Trehermeistrr sacht di« Königshütt« für ihr« Waggonfabrik, da sie Bestellungen ans nahezu LOOOWagen erhalten hat. Di« bereits ongekündigte Errichtung eiver eigenen Nieten, und Schraubensabrik t» den Räume» der alten Brückrnbonanstalt steht mit dem Aufschwung« der Wagenfobrtkatton und des Brückenbaues der Königshütt« im engen Zusammenhänge «5 Iu Ratibor errILtet eine Eommanditgesevschaft unter Leitung de» Fürsten von LtchnowSky et»e eigen» Zuckerfabrik in großem M ißstabe. Derselben wird eine Anzahl oberschlesischer Großgrundbesitzer aagehören. k. Maximilian-Hütte in Hoidhos bet ReaenSbnrg. Wie verlautet, beabsichtigt diese EtsenwrrkS-Gelellschast, die „Königin- Marieiibütt, in KainSdors" käuflich zu erwerben. Die darausbezüg- Uchen Berbanblungen tollen bereit» begonnen haben. 4V-v. Prag, 88. Januar. Bom Zuckermarkte. Die Märkte eröffnet«» am Montag eher etwa» ruhiger, da dir deutschen s;roductionSzahlen auf eine die Licht'sche Schätzung überschreitende Totalerzeugung schließen ließen. Bl» Dirn-tag Mittag slagnirtrn die Coursr bei ziemlich stetiger Tendenz. Von da ab änderte sich da» Bild. England legte nach allen Märkten Gebote auf ungewöhnlich große Quantitäten, ohne nennrnswerthe Zulagen zu erkalten. Bald stellte e» ich berau». daß neuerdings sehr ungünstige Nachrichten au» Havanna und im Anschluffe daran große Kaufordre» amerikanischer Speculaaten diese enorme Kauflust hervorgerufen hatten. Dir Zufuhr nach den cubanischen Häfen betrug in der letzten Woche nur 1800 t gegen 31 OM t gleichzeitig im Borjabre. Infolge weiteren Vordringen» der Insurgenten waren die Fabriken gezwungen, den Beginn der Mablarbeitrn wiederum hinau»znschieben, so daß mit den Verhältnissen Vertraute überhaupt eine nrnnenSwerlhe Erzeugung in dieser Cam pagne nicht mehr erwarten und nicht anstehen, dieselbe nach dem momentanen Stand der Dinge nur noch ans IM 000 t zu schätzen. Die Wirkung dieser Nachrichten war eine sehr starke: überall erwachte die Kauflust und zu rasch steigenden Dreisen entwickelte sich ein ungemein leb- haste» Ge'chäst. Den Hödepunct erreichte die Bewegung Donner-tag Mittag nab batten die Course für lausende Campagne bi» dahin ca. 40 ^ an den deutschen Märkte», ca. 4'/, 6 in London, V, Frc». in Pari» profitirt, während neue Ernte sich ca. 20 böher stellte. Die Ersthand benutzte die Besserung zu großen Abgaben tn alter und neuer Maare, und als auch die Spekulation zu umfangreichen Gewinnrealiiaiionen schritt, erwies sich die Aufnahmefähigkeit diesem Ansturm» gegenüber doch zu schwach, und eS trat schon Donnerstag ein ziemlich empfindlicher Rückschlag ein. Boa da ab wurde wohl noch verschiedentlich von London aus der Versuch «nternommen, das CourSniveau zu beben, doch konnte der nach einer so raschen Aufwärtsbeivegiing nur natürliche Abbräckelungsproceß bisher um so weniger aufgehalten werden, al» neuere Nachrichten von Tuba nicht eiuliefen und Herr Licht der noch allgemeinen festen timmung durch eine neuerliche Erhöhung seiner Schatzungen für Europa um l00 000 t einen Dämpfer aussetzte. Die Scklußcourse weisen deshalb nur eine Besserung von ca. 15 für neue Ernte auf. Das Ausgrbot war seit der Abschwächung der Tendenz recht chwack, dock erreichten die Umsätze der Koche einen ganz ungewöhnlich iroßen Umfang. In London wurden ca. 1500 000 Gack, in Nagdrburg ca. 700 OM Sack gehandelt, und an unserem Markte dürsten ca. 4M OM Sack verkauft worden sein. Nach den neuesten Angaben Licht'S beträgt das MinuS der Rübenzucker-Erceugung 1895 96 560 000 t, während dt« ersten Schätzungen desstlbc» ein solches von ca. 800 000 t in Aussicht teilten nnd Giscker sogar ein Weniger von 1 Million Tons nachweiirn wollte. Man sieht, daß ausschließlich die Minder- prodiiction CubaS die Gesundung des Marktes nnd im Zusammen bange damit die wesentliche Preissteigerung hrrbeigesührt hat Auch für die weitere Prrisentwickelung bteibt das Ernterrgebniß CubaS maßgebend, doch möchten wir glauben, daß es kaum an- gezeigt wäre, sich in dieser Beziehung, wie die» bereits vielfach geschieht, allzugroßen Erwartungen hinzugeben. Die statistisch« Lage des Artikels bessert sich wobl schon jetzt sichtba«, und dürften di« Abnahmen der Stocks nunmehr rascher erfolgen. ES ist aber zu be- riüksichligen, daß mir auf Grund der jetzigen Licht'ichen Schätzungen, welche, wie man »nS von gut informirter Seite berichtet, für Deutschland noch ein« Erhöhung von 30 000 t erfahren dürsten, mit circa 750 OM t sichtbarer Vorräthe in die nächste Campagne über gehen werden. Hierbei ist die Cubaernte mit 300000 t und als Mehrconsum um 5 Prvc. in Rechnung genommen worden. Die Endvorräthe der vorangegangene» vier Campagnen waren 1 480 OM t. 650 OM t. 400000 t und 530 OM t. und dir Preis« ür prompte Lieferung stellte» sich Ende August iu diesen Jahren ungefähr aus 9,50 14,50 ^ und 14-6 Heute uotirt prompt circa 11.50 -6, August circa 12 und da bei dem jetzigen Preisstande begründete Aussicht aus einen starken Mehr« anbau besteht, io darf man wohl annehmen, daß der Rück- chlag nicht ousbleiben dürste, wenn das CourS-Niveau noch stärker heraufgesetzt werden sollte. Das Letztere könnte um so leichter eintretrn, als die Fabriken den größten Theil der Be- lande verkauft haben, die Preissteigerung daher wesentlich von der Speculation obbängt, und die Nachfrage seitens Amerikas stürmischer werden dürste, wenn sich die jetzigen Hiobsposten von Cuba als den Thatsachen entsprechend berausstelle» werden. Au unserem Markte war, wie bereits erwähnt. sehr lebhafter Verkehr und kam e» zu großen Umsätzen in alter und neuer Campagne. Laufende Campagne »otirte zuböchst ca. 60 kr., neue Ernte ca. 30 kr. über de» Schlußcoursen der Vorwoche; von dieser Avance gingen ca. 30 resp. 20 kr. wieder verloren. Die letzten Notirungen waren: frachtfrei Aussig 14,67V- st- prompt, 14,95 fl. zweite Hälfte Mai, 13,95 fl. Octobec-December, 14 fl. Austerlitz, Altbrünn, 14.10 fl. Rohrbach, Lundenburg prompt. Nachproducte erfreuten sich anhaltend guter Frage seitens der Raffinerien und erzielten je nach Qualität bis 50kr. unter Erstvroductpreisen. Ueber Me>asse und Osmosewasser ist Neues nicht zu berichten. Am englischen Nasstnadrnmarkte kam eS zu großen Umsätzen in Gronuloted zu steigenden Preisen, während nicht speculative Sorten vernachlässigt blieben. In Triest zogen die Preise bei mäßigem Geschärte an. Für Cenirisugals März-August wurde vereinzelt bis 16V, fl bezahlt. Dcr inländische Raifinadeu- markt bot rin erfreuliche» Bild. Die Raffinerien erhöhten ihre Forderungen um V, fl-, zeigten jedoch trotz vermehrter Kauflust wenig Neigung zu verkaufen. LI. Lodz, 26. Januar. Die Tabakernte tm europäischen Rußland und in TranSkaukasien ergab im Jahre 1895 einen Ertrag von 3 918 349 Pud gegen 4 130 246 Pud im Jahre 1894 nnd 4 957 707 Pud im Jahre 1893. Im Jahre 1895 waren im Ganzen bebaut 47 593 Deßjätinen gegen 47 184 Deßj. im Jahre 1894 und 53173 Deßj. im Jahre 1893. Im Durchschnitt wurden im Jahre 1895 von einer Deßjätine 8b Pud Tabak geerntet gegen 88 P»d im Jahre 1894 und 93 Pud tm Jahre 1893. Die Zahl der Plantagen hatte sich im vorigen Jahre verringert; dieselbe be- trug 527 66l gegen 572 523 und resp. 619 637 in den genannten beiden Vorjahren. Was die einzelnen Sorten betrifft. so wurden im Jahre 1891 1044 553 Pud türkische Sorten, 217 450 Pud amerikanische Sorten und ferner 2 656 346 Pud niedere Sorten geerntet. — Sämmtliche im russischen Reiche bestehenden Waggonfabriken haben ein Uebrrrinkommen getroffen, um die Piene zu normiren und Maßregeln gegen die ausländische Eon currenz zu ergreifen. — DaS mit Baumwolle besäte Areal im Turkestan-Gebtet hat sich im Jahrel895 gegen da»Vorjahr starkvergröbert und umfaßt zur Zeit 174 000Deßjätinen. von diesen ent- fielen aus da» Ferghanagebiet 130000 Deßj., auf da» Samarkand- gebiet 26 OM Deßj. und auf das Eyr-Tarjagebiet 13 OM Deßj. Die Ernte an Baumwolle belief sich auf 2 6MOOO Pud, von denen 2 OM OM Pud allein auf da» Ferghanagebiet entfallen. Die Qualität der Rohbaumwolle war eiae gute zu nennru, da eia Pud derselben 12,6—14 Pid. reiner Baumwolle ergab: zudem zeichnet« sich die diesjährige Ernte durch die Weiß« der Faser au». Die Preise für Rohbaumwolle stiegen im September von 8 Rbl. auf 2,50 Rbl. und aus reine Baumwolle von 7,15 Rbl. ans 7,90 Rbt. pro Pud. Die meisten Ankäufe wurden für Moskau gemacht. — Das Ftnanz- ministertum hat im Einverständniß mit dem Ministerium de» Innern beschlossen, die Nachtarbeit von Kraue» und Mädchen in Etablissements, welche sich mit dem Vorarbeiten von Jute und Hans beschäftigen, zu verbieten. — Kürzlich erhielten die Accisebehörden und Zollämter de« Weichsrigebiet» «tn Tircular de» Finanz. Ministerium», welche» die Ergreifouo interimistischer Maß regeln zur Regultrung der Zuckerproduktion anorlmrt, und zwar sollen unverzüglich, ahne detaillirleJnstructtonea abzuwarten, interimistische Maßnahmen zur Au-sührunj» des Gesetze« vom 47. No vember v. I. getroffen werden, d. h. r» mutz die Urberproduction über die brstimmte Norm und die Ausfuhr derselben nach den tn» und aus» ländischen Märkten genau angegeben werden. — Im Gouvernement Kielce werden jetzt mehrere größere Käsereien errichtet, um russischen Käse zu fabriciren und in da» AoSlaad zu exportiren. Den Absatz nach dem Ausland« hat eine Warschauer Tomintssion»- firma übernommen, welche seit Jahren tn dieser Branche arbeitet. — ZuckerouSsnhr nach Persien. AuS Warschau wurden tn den letzten zwei Wochen de» alten Jahre» aus der Weichsel- «nd der Terespoler Bahn täglich mrbrrrr Wagen mit Zucker nach Persien gesandt. Dieser verstärkte Ervort läßt sich dadurch erklären, daß vom 1./13. Januar d. I. ab die Prämie für die Ausfuhr von Zucker nach Persien nicht mehr erlheilt wird. Bon den Zuckersabrikanten de« Weichsrigebiet«» wurden ungefähr tV, Millionen Pnd Zucker
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