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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.07.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18960704016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896070401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896070401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-07
- Tag 1896-07-04
-
Monat
1896-07
-
Jahr
1896
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VolksmrtWMches. Wk« stir diesen U»N ßestimmteck Lendunge« sind zü richt«« a« den berantwortlichen Redacteur deffeltea T. G. Lau« in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Vorn«, und von 4—A Uhr Nach«. 4W9 Telegramme. * Wirth, S. Juli. In der gestern abgr-altenen außerordent- ltchrn General-Versammluna des Creditveretns wurde frstgestellt, daß der Verein durch di« Betrügereien des Kaufmanns Lehnert um ca. 115000 geschädigt worden ist. Concurs soll nicht anaemeldet werden. Es wurde eine Tomnitssion eingesetzt, welch« di» Sachlage weiter prüfen und einer in 14 Lagen statlfindendrn General-Ber- saniinlung Bericht erstatten soll. >V-n. Prag, 3. Juli. (Privat-Telegramm.) DI« Aussig. Teplitzer Eisenbahn vereinnahmte im Monat Juni 527 709 st. (— 16 092 fl.). Bet der Regulirung des Monats März ergab sich ein Plus von 23524 fl. Die Semestraleinnahme beträgt 2873611 fl. (-f- 99 596 fl.). >V. Petersburg, 8. Juli. (Privat-Telegramm.) Die Chemi- kalien-Fabrik in Komirnskoj«, Gouvernement Jekate- rtnoSlaw, die größte SüdrußlandS, ist vollständig nieder» gebrannt. Der Schaden wird auf gegen 500 000 Rvl. geschützt. Deutsche Ausfuhr. Dir kürzlich veröffentlichte Werthberechnung für die wichtigsten Maaren der deutschen Ausfuhr im Jahre 1895 ergiebt bet einem Vergleiche mit dem Vorjahr« folgend» Uebersicht: «ueluh, tn Milli,nen Mert IMS Wollengewebe ! , « - , . 222,1 186,7 Zucker 192,9 209,2 Baumwollengrweb« ..... 183,9 14l,8 Seidenwaaren ........ 128,1 103,9 Steinkohlen ........ 107,0 101,2 Maschinen 90,9 79,4 Grobe Eisenwaaren 79,1 67,5 Kleider 65,9 60,4 Anilinfarben... r .... . 63,2 58,2 Feine Lederwaaren ..... 56,2 46,7 Handschuhleder ....... 52,6 40,1 Bücher 52,5 47,7 Wollengarn ........ 46,8 42,8 Farbendruckbilder 46,1 44,3 CoakS .......... 85,9 35,5 Feine Eiscnwaaren 32,9 27,0 Unter diesen sechzebn Artikeln, von denen jeder 1 Proc. oder mehr von der Gesammtausfuhr geliefert hat, weist allein Zucker eine ver- minderte Ausfuhr aus, alle anderen Artikel zeigen gegen das Vor jahr eine Steigerung und zwar fast durchweg eine beträchtliche Steigerung der Ausfuhr. Am bedeutendsten fällt die Wirderzunahme in der Ausfuhr der Textilindustrie, für dir im Jahre l894 recht ungünstige Absatzverhültntsse bestanden, ins Gewicht; Wollcngcwebe, Banmwollengewebe und Seidenwaaren sind im Jahre 1894 nur für 432,4 Millionen Mark, im Jahre 1895 dagegen für 533,1 Millionen Mark ausgeführt worden, so daß hier eine Zunahme um 100,7 Millionen Mark oder um 23 Proc. zu verzeichnen ist. Lierproductions - Tabelle und Tabelle der Bier-WeUstatistik 18S5. Die in Wien seit zwanzig Jahren erscheinende Brauer« und Hopfenzeitung „Gambrinus" hat, wie seit ihrem Bestehen, abermals zwei Tabellen, je einen Quadratmeter groß, erscheinen lasten. Ein Blick ans dieselben bringt den Fortschritt der Brauindustrt« un« mittelbar zur Anschauung, den Fortschritt auf dem Gebiete der Production sowie das Anwachsen der den Staatsverwaltungen aus dem Titel Bier zufließenden Steuerfummen. Die Tabellen sind Heuer wieder vervollständigt, bezw. erweitert worden, und besonders die Bier-Wcltstatistik hat in ihren einzelnen Rubriken alle Ver änderungen, welche seit einem Jahre in dem Besteuerungsmodus re. vorgckommcn sind, auf das Genaueste vermerkt. Im Nachfolgenden führen wir einzelne interessante Auszeichnungen aus der Tabelle der Bier-Weltstatistik an: Im deutschen Reich ist die Zahl der im Betriebe gestandenen Brauereien um 438, und zwar von 21833 im Jahre 1894 auf 21 395, gesunken. In angemessener Proportion stieg auch hier der Consum an Gerste und Hopsen, dagegen blieb die Production an Hopsen weit hinter jener des Jahres 1894 zurück. Die Steuer und die Zollverhältnisse sind im deutschen Reiche bis auf geringfügige Abweichungen unverändert geblieben. In Großbritannien standen im Jahre 1895 8937 Braustättcn, gegen 9240 im Vorjahre, also um 303 weniger im Betriebe. Die Bierproduction betrug 53003945 Hektoliter. DaS Steuererträgniß belief sich aus 219 269 320 Kronen. Amerika zählte 2238 Brauereien mit einer Production von 55 398069 Hektoliter und einer Steuer von 187 216 840 Kronen. In Belgien ist die Biererzeugnng 1895 etwas geringer als im Vorjahre gewesen, während Frankreich eine Avance von annähernd 400 000 bl erreicht. In den Balkanstaaten, so in Rumänien, Serbien und Bulgarien, nimmt die Biercrzeugung und der Consum von Bier in erfreulicher Weise zu. Oesterreich-Ungarn zählte im Jahre 1895 nur mehr 1747 Braustätten, um 28 weniger als im vorhergegangenen Jahre. Die Production erhöhte sich gegen das Vorjahr um 1091,916 dl und betrug 1895 19 448 993 dl bei einer Steuerleistung von 74143 342 Kronen ö. W-, Welche das Steuerergebniß des Jahres >894 um 4 247 256 Kronen übertraf. Die erhebliche Productions« sleigerung fällt wieder nur auf die diesseitige Reichshälfte, da Ungarn im Jahre 1895 ein abermals geringeres Quantum Bier als im Vorjahre erzeugt hat. Der Consum an Malz und Hopsen hat entsprechend dem Mehrbedarf zugenommen; die Hopfenproduction war gegen das Vorjahr nicht unbedeutend höher. Die Ziffern für Oesterreich-Ungarn führen eine sehr beredt« Sprache; nahezu 75 Millionen Kronen ohne Zuschläge beträgt die reine Verzehrungs steuer, eine Summe, welche Jedermann, auch der skeptischsten Regierung zu imponiren geeignet erscheint und sie zu größerer Rücksichtnahme auf eine jo steuerkrästige Industrie bewegen sollte. Die Totalsumme der 1895 tn allen bierbrauenden Staaten im Betriebe gestandenen Brauereien betrug 42 998 mit einer Production von 214 269 958 dl und einer Steuerleistung von 637 424162 Kr. österr. Währung. Einige Taten über den Verbrauch von Malz und Hopsen dürften von Interesse sein. In Oesterreich belief sich der Malzverbrauch aus 4 067 373 D -Ctr.» in Deutschland auf 15550607 D.-Ctr. England hatte 1495 18 971719, Amerika 20 159 227 D.-Ctr. ver- wendet. Inclusive dieser vorgenannten VcrbrauchSinengen wurden in allen Staaten 66 246056 D.-Ltr. gegen 64 471058 D.-Ctr. Malz im Jahre 1894 verbraut. Die Hopfenproduction war in Oester- reich-Ungarn 1895 164 355 Ctr. L 50 kx, der Consum 150686 Centner. Deutschland consumirte 427 825 Ctr. und producirte 557 300 Ctr.; England consumirte 541 234 Ctr., hatte aber eine Production von 576 000 Ctr. In allen Staaten zusammen wurden an Hopfen 1774439 Ctr. consumirt. Die gesammtr Hopfenproduction erreichte die Höhe von 2 012155 Ctr. Wie in den vorangegangenen Jahren, enthalten die Rubriken der Tabelle „Bier-Weltstatistik" auch die bestehenden Steuersätze und den Steuermodus der einzelnen Staaten in den bezüglichen Landes währungen und gleichzeitig in österreichische Währung umgrrechnet, ebenso wie die Restitutionssätze bei der Ausfuhr von Bier und die für Bier, Malz, Gerste und Hopfen geltenden Zolltarife. Die BierproductionS-Tabrlle bietet wieder ein anderes interessantes Material, indem sie mehr alS 700 Braufirmen nominell sammt der Bierproduction in der letzten Campagne anführt, dazu gicbt sie eine Uebersichtstabelle, woraus man den ganzen Bierverkrhr leicht findet. Diese Tabelle bildet ein verläßliche» Adressenschrma. Die Ausstellung in Nischni-Nowgorod. IV. Die mittelasiatische Abtheilung befindet sich, wie schon bemerkt, in einem Gebäude maurischen Stil« mit wunderlichen Bogen und MinaretS und farbenreicher orientalischer Malerei im Innern. Darin sind eine Masse Vitrinen mit persischen Teppichen und grellfarbigen Seidenstoffen Turkestans und Persien«, ferner auSgestopste wilde Thirre, Puppen in charakteristischen Cofttlmen jener Länder rc., Alles in vortrefflicher Beleuchtung. Unter den ausgestellten Jndustrieproducten nimmt die Baum wolle dir erste Stelle ein. Turkestan liefert gegen 3'/, Millionen Pud reiner Baumwollensaser, das ist der vierte Theil des Gelammt- bedarf« der russischen Baumwollenindustri«. Dem Haupteingang gegenüber steht die Vitrine der Gesellschaft für Handel in Central- apen und Persien, dir im laufenden Jahr SO 000 Pud bester fergbanijcher Baumwolle gekauft hat. Link« am Eingang die Vitrine der ehemaligen Jaroslawl'schen Manufaktur, die schon seit 15 Jahren Baumwolle tn Turkestan kaust und selbst auf ihrem dortigen Grundbesitz von 400 Deffjattnen Haupt» Schlich amerikanische Baumwolle bau». Rechts am Eingang di« Vitrine der Gesellschaft „Kawkas L Merkur", der Hauptjpedittons- gesellschaft des Lande«, die ihre eigenen Schiffe hat, mit Mustern von mittels Dampskraft gepreßter Baumwolle für den Tran«port. Die Vitrinen Sluzkij «, Minder «. Letzter« Firma kaust besonders Baumwolle im transkaspischen Gebiete und baut selbst solche tn Men». Den mittleren Raum nehmen di« Vitrinen China- und Buchara« «In. China stellt ein« im Amurdelta wildwachsend« Faserpflanze tendyr (äpoozmium vonvtum «. eidiriouin) au-, deren zur Zeit noch chwer zu bearbeitende Faser» viel widerstandsfähiger gegen Wasser und Fäulniß sind al» Hanf, ferner Gegenstände und Beräthe der Fischerei am Amur; Buchara Muster dec heimischen Textilindustrie, lücher, Lehrmittel, sowie Modelle von Bauten, wie Medresse« Schulen), Karawansereien u. f. w. Die Seidenindustrte des Landes ist hauptsächlich durch dir l Seidenbaustation in Samarkand und durch dl« italienisch« Firma l Holst vertreten, di« sich um die Seidenzucht in Turkestan sehr verdient gemacht ha». Man kann hier alle Stadien der Seidenzucht und der Seidenfabrikation verfolgen. Ein dekorativer Bogen nach dem Modell des Portals am Gur- Emir (Name der Mosche« über dem Grabe Tamerlan's in Samarkand) trennt die oben beschriebenen Gruppen von dem Generalgouvernement Turkestan, das Sammlungen au« allen Gebieten seiner Erzeugnisse ausgestellt hat. Besonder« interrsstren die Prob«n von versuchen, die Berg« in Samarkand zu bewalden; ein solcher Versuch in der Landschaft Echehriseb» ist auf einer Fläche von über SM Dessjatin«» vollkommen gelungen, wie die von dort ausgestellten Muster von Bäumen und Sträuchern beweisen. Der Stadtphysicu« von Samarkand hat Photographien Au«sätziger nnd ihrer LedenSverhättntss« aus gestellt. Auf der Terrasse de« Pavillon- hat sich unter Bedachung von Teppichen ein Bazar entwickelt, aus dem turkestanisch« Kaufleute sarten) mit Seidenwaaren und Teppichen handeln unter reichlichem Zuspruch de« Publicum«. Vermischte-. Leipzig, 3. Juli. Mainz - Ludwig-Hafener Eisenbahn. Zu Ziffer 3 des Artikel« unter obiger Ueberschrift in unserer gestrigen Morgen ausgabe wird uns noch geschrieben, daß nach allgemeinen Recht«- grundsätzen eine Regierung, welch« aus Grund einer, «tnrr Esten« bahngrsellschast verliehenen Coiicejsion erwerben will, nicht planmäßig zu ihren, der Erwerberin, Gunsten den Reinertrag der Bahn behuf billigerer Erwerbung der letzteren verschlechtern darf. Thnt sie es dennoch, so würde die Verschlechterung als nicht vorhanden an zusehen sein. Au« diesem RechtSgrundr würde bei der Berechnung des Reinerträge» nicht nur die von der Regierung verweigerte Lon- vertirung des Prioritätencapital« al» geschehen, sondern, wie von anderer Seit« richtig hervorgehoben worden ist, der Reinertrag auch um denjenigen Betrag höher veranschlagt werden müsse, um welchen ec durch Transportablenkungen künstlich vermindert worden ist. Von größtem Werth« für dir Nctionaire in dieser Hinsicht dürst« »in, daß in tz. 27 der Bestimmungen für den Betrieb der Bahn noch ganz ausdrücklich „die StaatSregterung dem Unternehmen all« thunlichsten Unterstützungen zugesichert" hat. iä. Betriebsunfälle im Königreich Sachsen. Bei den Gewerbe-Jnspectionen de« Königreich» Sachsen gelangten im Jahre 1895 stiegesammt 13693 Betrieb»unfällr zur Anmeldung. Hiervon eiiiflelen 9150 spectell auf solche Betriebe, die der Aussicht der Gewerbe - Inspektoren unterstellt sind, während 4540 auf Banken, im FuhrwerkSbetrlrbr und in anderen, der Geiverbe - Inspektion nicht unterstellten Betrieben sich ereignsten. Bon den ersteren S150 Unfällen hatten 93 (also rund 1 Proc.) den Tod tm Gefolge. Die Gesammüahl der Unfälle hatte sich gegen das Vorjahr um 1038 vermehrt. Im JnsPrctionS- bezirk Leipzig (Stadt und AmtShauptmannschaft Leipzig, sowie Amtshanptmaniischast Borna) «reignetrn sich 2758 UNsälle, da» sind 390 mehr al» im Vorjahre. Boa den 1835 Unfällen, die auf Jn- spectionSbetriebe entfielen, hatten 10 einen tödtlichen Ausgana. *— W«t»t. Die von der hiesigen Firma Hoffmann, Heffter L Co. tzerauSgrgebene Zeitschrift „Wein-Börse", Nr. 4, ent- hält folgenden Bericht: Ain Rhein ist La» Frühjahr recht günstig für den Weinstock.verlaufen, überall sieht man den kommenden Monaten froh entgegen und erwartet wieder rin „gute» Weiniahr"! Dir Preise für di, 1895er sind wesentlich gestiegen! Da« Urtheil über diesen Jahrffatig ist folgendes: Nach dem zweiten Abstich zeigt der junge Wein elegante Art, ist etwa» dünn, dabei glatt und bouquetreich. Dit Preise in den Hochlagen sind aber viel zu theuer, und fehlt es an mittleren und kleineren Weinen. Von d«m 1893 er sind die billigen schönen Sachen längst aufgrkauft, während tn hoch feinen Gewächsen noch große Borräthr tn erster Hand lagern, da der Consum nur keine Miltel-Wrine verlangt. — An der Mosel ist der Fruchtansatz recht reichlich, so daß bei günstig verlaufrnver Blüthe die Aussichten auf die diesjährige Ernte gut sind. Die Witterung im Sommer und Herbst entscheidet natürlich noch darüber. Der Kauf der 1895er ist recht lebhaft. Stehen auch die Weine dieses Jahres den 1893«rn nach, so finden sie doch ihrer Flüchtig- keit »nd seinen Blume wegen zu sehr hohen Preisen Nehmer. Die diesjährige Versteigerung »u Trier erzielte noch höhere Preis« al« dir vorjährig». Nu-lrje-Wein« wurden da» Fuder von 960 1 be zahlt mit 8000 9000 ^l, 10000 bis 12700 .4i Solche Preise sind bisher an der Mosel und Saar noch al,mal» erzielt worden. *— Ans der Möbelstoffbranchr. Einem Bericht« der „Leipziger Monatschrist für Trxtil-Jndustrie" entnehmen wir: Die allgemeine Geschäftslage in der Möbelstoffbranchr hat sich in den letzten Wochen wieder mehr gehoben. Aufträge laufen fast täglich ein, find jedoch in der Hauptsache nicht von derartigem Umfange, daß sie der heutigen Lage einen anderen Charakter geben könnten. Nicht allzu selten finden sich Consumenten, dl« neue Muster zwar zu sehen wünschen, aber sich äußerst schwer entschließen, etwa» wirklich Gelungene- und Aparte» zu kauten, und vorziehen, ihren Bedarf in älteren bewährten Artikeln wieder zu decken. — Zu den einzelnen Artikeln übergehend, erfreuen sich stiickgcfärbte Plülche eines guten Consum». Die Preise sind schwer zu behaupten, zeigen auch hier und da klein« Schwankungen. Velour- Titian ist die am meisten begehrte Qualität, di« saft täglich neuen umfangreichen Absatz findet; auch tn Velour-Rami« sind die Aufträge sehr befriedigend. Seidenglänzend« Maaren mit aeschlossener klarer Bindung wurden gern verlangt. In tm Stück gefärbten Ramieplüschen mit ringepreßtrn Blumenmustern ist ein sehr vortbril- haft wirkender, gern gelauster und prei»werth«r Drcoratlon-sioff zu erwähnen. Echte im Garn gefärbte (bunt gewebte) Moquette» er freuen sich einer wachsenden Beliebtheit. Auch Moquette- Imitationen mit buntbedruckter Florkette standen in gehobener Nachfrage. *— Die unentgeltliche AuSfolgung neuer TouponSbogen zu den Obligationen der einheitlichen Staatsschuld (4,2proc. Oester- reichijch« Silber- und Nolenrentr) zu 50 fl. geschieht hier bet der „Allgemeinen Deutschen Lredit-Anstalt" (vergl. Inserat auf S. 4958). 2 Trespen, 3. Juli. Köntg-Friedrich-August-Hütt« z« Potschappel. Di« heute hier abgehaltrne G,neral-Ber;amm- lung, an welcher sich 5 Actionairr mit 1015 Aktien und Stimmen betheiligten, genehmigt» einstimmig den Geschäftsbericht sowie die Bilanz für 1895 96 und rrtheiltr der Verwaltung die Entlastung. DaS auischetdende Aufsicht-ralh-mitglird Herr C. Schloßmanu wurde wieder gewählt. Die auf 5 Proc. festgesetzt« Dividend« kann sofort erhoben werden. 2 Dresden, 3. Juli. Heute trat hier der ständige Ausschuß de» deutschen LaudwirthschastSrathe» zusammen. Die Verhandlungen wurden nicht öffentlich geführt. Wie wir höre», wird sich derselbe mit der Verschuldung de» ländlichen Grundbesitze» beschäftigen. Nach dem von Prof. vr. Serina entworfenen Arbeit-Programm wird die Commission zunächst bei der Frage der Schuldenrrleichterong dir Herabsetzung de» Zins füße» für Darlehen der öffentlichen und genvssenschastlichen Credit- anstalten und die Conversion der Staatsanleihen besprechen. Bet der Reorganisation de» landwlrthschaftltchen Credttwejen» wird «» sich hinsichtlich de» Realcredtt» handeln um Decrntralifatlon und Vereinfachung de» GeschästSgangr« der landwirthschast- lichen Lreditinstitute, während hinsichtlich de» Personalcredit» die DarlehoS- und Dparcassen der verschiedenen System« und dir Lentralgenossenschaft-cassr besprochen werden sollen. Dann soll di« Frage der Erweiterung der Belrihung«grenz« der öffentlichen »nd aenoffenschaftlichrn Realcreditinstitute und Ablösung der zweit stelligen Privathypotheken gegebenen Falles mittel» Staat-Hilf« ge prüft und dabei die Nothstand-dorlehrn, HilfScassen, Amortisation». «nd Ablöfung«cass»n, di« staatlich« ZinSgaranti« mit Berücksichtigung bc» Gneantiesonv», desgleichen schttcßlich dir Bedeutung ler Lebens versicherung fllr die Schuldentilgung erörtert werden. In Bezug aus di« Schuldenentlastuna wird zuerst der Ankauf von ver schuldetem Grundbesitz seitens vr« Staates diScutirt werden und »wär in zweifacher Hinsicht: zum Zwecke der inneren Cvlont- sation nach dem Vorbild« der preußische» Ansiedlung-coin- mission mit Einstellung Von staatlichen AnflrdlungSfond» für einzeln« Bezirk« und zweiten» zur Vermehrung von StaatS- domatnen «nd zum Wiederverkauf unter günstigen Bedingungen (Schmoller'scher Plan). Weiter wird di« Bildung von ZwangsberusS- Geiiosfeufchaste» nach dem Vorbild« der österreichischen Grsetzentmürsr, die Gründung einer Reichsgrundcredilbank mit Emission von Grund noten, die Feststellung einer Verschuldungsgrenze, sowie des Credit- monopolS der öffentliche» Crebitanstaltrn. Der Commission ge hören an: Freiherr v. Eetto - Reichertshausen, Wtrtl. Geh. Ober- Reg. » Rath Freiherr v. Hammerstein - Metz, Prof. vr. Leemann- Tübingen, Domainenrath Rettich-Rostock, Landeshauptmann v. Roeoer-Oberellgut, Professor vr. Sering-Berlln, ReichSrath Frei herr v. Soden-Fraunhosrn, Rittergutsbesitzer v. Stockhausen-Abgunst, Oekoiiomterath Winkrimann-HauS Köbbing. *— Die Mariengrube bei Meuselwitz, deren Aktienkapital jetzt 250500 beträgt, will, um eine Bciketfabrik anzulegen u»d ihr Unternehmen zu erweitern, ein« erststelltge Hypothek zu 5 Proc. im Betrage von 600000 oufnehmen. Dir Werthe, weiche sie al« Sicherheit bietet, bezeichnet sie in einem Prospekt alS die Marlen- grnbenanlagen mit zwei Doppelsörderschächten, elektrische Gruben- bahnen, die Zechrnbahnwagen, die an die sächsische StaatSbahn an schließen, im Werthe von 177 570 ferner das neu zu erwerbende »oblenseld IS6 000 die Bciketfabrik 275 000 neue Schacht- anlagen nebst Zechenbahn 169 OOO Die Obligationen zerfallen in 1000 Stück zu 200 und 800 Stück zu 500 (Vergl. Inserat auf Seite 4958.) S. Der Verkehr aus den deutschen Wasserstraßen an den bedeutenden Durchgangs- und Hafenorten war tm Jahre 1894 den bedeutenden Durchgangs- und Hafem folgender: Güter ohne Flößholz in 1000 Memel tn TchmaleningkeN . , Pregel in König«bera . « . Weichsel in Thorn (Durchgang) Bromberger Canal Warthe in Kllstrin (Durchgang) Oder in BreSlau Havel, Rnthenower Schleußt . Spree, Berlin (Ankunst). . . Finowcanal, Eberswalde. . « Plauer Canal Elbe, Schandau (Durchgang) . - Magdeburg (Ankunft) , Oberelbe (Durchgang) . . , Weser, Bremen Rhein, Emmerich (Durchgang) , - Rudrort iAl>gang) . , - DuiSburg (Abgang) . « - Köln (Ankunft) . . . » Mannheim (Ankunft) . Neckar, Mannheim ...» Saar, Güdingen . . . . . Main, Frankfurt (Ankunft). . Rhein-Marne-Canal, Grenz« . . Der Verkehr aus dem Rhein ist also der Er kommt bis auf 1000 t dem Verkehr von sämmtlichen Wasser- straßen LeS östlichen LhetleS von Deutschland gleich, trotzdem er hinsichtlich der Liefe des Fahrwasser« gegen diese bedeutend zurück- steht. Während -. B. da» Elbgebiet über 1185.5 km sür Lchifie mit 1,5 w Tiefgang und darüber verfügt, beträgt diese Länge im Rhringebiet nur 697,3 km. Der Grund de« stärkeren Verkehr« ist einmal darin zu suchen, daß der Rhein die bedeutendsten Bergbau- und Jndustrtebezirke Deutschland» durchströmt, andrrerselt« sein« Mündung gerade England (und speciell London) gegenüberliegt und Holland einen großartigen Etnsuhrhanbel tn Lolonialwaarrn betreibt. ,u »e«. w ry-l 7,6 77,3 111,5 173,6 40,8 64,0 6l,4 15,9 113,9 295,2 330,9 1218,2 826,0 339,6 2714,9 1819,5 1373,7 17,9 28,1 166,6 351,7 2682,8 740,9 409,2 1927,2 1745,8 137,6 216,5 4765,6 8148,0 2002,5 1710,0 1985,0 261,8 297,2 146,4 2662,4 34,6 117,6 — 552,2 272,6 629,6 95,2 357,1 301.8 bet Weitem bedeutendste. -ex- Zum 100jährigen Jubiläum der Zuckrrsabrtkation in Deutschland schreiben dir Mittheilungen der Handcl-kammer za Halberstadt im Junihest Folgende«: Die Entdeckung, daß in den Runkelrüben ein krystallisirbarer Zuckrrstoff enthalten sei, ist da» Verdienst «ine» Deutschen, de» Apotheker» Margrafs in Berlin. Da indessen damals (tm Jahr« 1747) von einem allgemeinen Anbau der Runkelrübe und der Zuckerrübe noch keine Rede war, erschien die Entdeckung de» Berliner Apotheker» al» graue Theorie ohne jegliche praktische Bedeutung. Erst al» sich da« Bestreben, die ausländischen Produkte durch einheimische möglichst zu ersetzen, Bohn brach, sand di« Entdeckung Margrafs'» Verwendung und Verwrrthung, indem der Chemiker Achard, ebenfalls ein Ber liner, dieselbe im Jabre 1796 technisch zur Anwendung brachte »nd auf dem Gute Kunern in Schlesien die erst« Zuckerfabrik Deutschland« gründete. Bald folgten weitere derartige Anlagen ins besondere im Kreise Strehlen und von NathusiuS tn AltholdenSleben. Betrug di« Ausbeute au Zucker zunächst auch nur 2—3 Proc., fo wurde der Anbau von Zuckerrüben und die Gründung neuer Fabriken besonder« nach den Freiheitskriegen ungeahnt bedeutungsvoll und hatte rin« vollständig« Verschiebung der Verhältnisse de« Zuckerhandels zur Folge. Im Jahr« 1875 wurden in Deutschland bereilS 382 Zucker- fabrtken gezählt, in denen 82 Millionen Centner Rüben verarbeitet und 7 Millionen Centner Rohzucker gewonnen wurden, also fast der gejammten europäijchcn Rübcnzuckersabrikatton, die in ge nanntem Jahre 25 Millionen Centner betrug. Die Anzahl der Zuckerfabriken hat sich bi« jetzt aus 405 erhöht, so daß in den letzten Betrtrbsjahren je 213 Millionen Centner Rüben verarbeitet und 27 Millionen Centner Rohzucker erzeugt wurden. Dir enorme Steigerung der Zuckerindustrie hat, wie bekannt, in jüngster Zeit «ine» PrriSrückschlag zur Folg« gehabt. In den GejchästSjahren 1892—1895 umfaßte die in Deutschland mit Zuckerrüben bebaute Bodrnfläch« im Durchschnitt rund 352 000 dn. Ler Zuckerverbrauch auf den Kopf der Bevölkerung betrug im Jahr« 1894 7,36 k« und ist seitdem, wie statistisch nachgewiesen ist, auf da« Doppelt« gestiegen. *— Die neuerding» an geordneten Vorarbeiten für die Herstellung einer von Hünfeld tn nordöstlicher Richtung ausgehenden Bahnlinie beziehen sich iu erster Linie aus die Feststellung, auf welch« Weise die Bahuproject« Hünseld-Gerstuna«a und Hünfeld- WernShausen zu vereinigen sind, sowie in welcher Art die Ein beziehung der Stadt Geisa, auf di« seitens der wrtmarischen Re gierung rin bedeutendes Gewicht gelegt wird, erfolgen kann. An- grbltch ist rin« gemeinsame Linie von Hünseld nach Geisa projectirt, von wo au« dann di« Abzweigung einerseits nach Bacha-lPhilippS- thai-)G«rstungra und anderersett» nach Dermbach-WrrnShausen er- soigen würde. L Dir Teeschissfahrt Hamburgs während des ersten Hatdjahre» 1896 scheint den Höhepunkt der Entwickelung erreicht zu haben, sie zeigt wenigstens gegen dir gleiche Zett de» Vorjahres, lvweit die Zahl der im Hamburger Hafen ankommenden oder ab gehenden Register-Tonnen in Betracht kommt, kein« nennenSwerthe Zunahme mehr, wenngleich di« Zahl der Schiffe auch noch etwas größer geworden ist. Vom 1. Januar bis Ende Juni sind au» V«e an,«kommen Schifi« «eatster-lonnen -in See -eganaen ivchlfie iNeaisltt-ronnt» 1891 3924 Mit 2 674 801 8877 Mit 2 650 930 1892 4206 M 2 812 808 4125 - 2 781 011 1893 4195 - 2 800 665 4152 - 2 815 007 1894 4288 2 970159 4252 - 2 951 261 1895 4227 3 134 912 4157 - 3 065 821 1896 5026 - 3171899 4951 - 3 131540 Danach ist die Zahl der angekommenen Schiffe gegen das Vorjahr allerdings noch um 799, die der Register-Tonnen aber nur nm 36 987 gesttegrn, während bet den abgegangenrn Schiffen ein« Zunnhme um 794 und nur eine Zunahme der Register-Tonnen um 65 719 aulgewiesen wird. Noch wenigrr befriedigend stellt sich der Ver- gleich, wenn man diejenigen Seeschiffe ins Auge saßt, die im Ham- dnrger Hafen leer verkehrt haben. E» sind oämltch im ersten Halbjahr au« See an,«kommen in See ,«gangen deladni leer »eladm leer 1891 3318 606 2784 1093 1892 3465 741 2958 1167 1893 3495 700 2888 1269 1894 3490 798 3065 1187 1895 3498 729 2995 1162 1896 4095 931 3497 1454 Während also von den 1894 «»gekommenen Seeschiffen nur 17 Proc. leer waren, sind 1895 18'/, Proc. der Gesammtzahl unbeladen ge wesen, und von den ausgehenden Schiffen mußten 1894 etwa 28 Proc., 1895 aber nicht weniger al- 28 Proc. der Gesammtzahl den Hamburger Hafen ohne Ladung verlassen. Di» Verladungs gelegenheit bot sich demnach verschlechtert, und es scheint in Ler Beslernug bc- Handelsverkehr- ein Stillstand elngetrete» z» !»>» *— Dat Schlußwort des Jahr,sb«richtes des Vorsteher. Amte» der Kaufmannschaft zu Königsberg i. Pr. lautet: „Die agrarische Bewegung hat an Gehässigkeit geuen den Handel entschieden zugenvmmen. Dir Verunglimpfungen und Verdächtigungen >e» Kaufmannsstandes in den Parlamenten mehren sich. TbMchle ünsichtrn über di« Entbehrlichkeit des Handels gewinnen au Boden. Es ist der Kamps gegen di« moderne wlrthfchastltch« Entwickelung und Berkehrsanlchauuna. Dies« handel-feindlich« Bewegung hat leider gesetzgeberische Erfolge erzielt, di« den Handel schwer brnacho theiligen und empfindlich kränken, der Landwirthschast ober irgend welchen Nutzen nicht gewähren. Diejenige» Wortführer der deutschen Landwirthschast, die das Heil diese» gewiß wichtigen Erwerbszwrlges in derartigen Maßnahmen suchen, täuschen sich. Wie di« Schädigung einzelner Zweige Vr» Handel- zurückwirkt auf den Gesammthandel und die Industrie, muß sie auch zurückwtrkrn auf olle übrigen Er- werbszweigr, namentlich aus die Landwirthschast selbst. Für die Wohlfahrt oes Staate- ist nichts gefährlicher, als das Bestreben, ganz« ErwrrbSstände in Verruf zu thun nnd diese mehr und mehr unter eine Ausnahinegesetzgebung tm vermeintlichen Interesse des Landwirths zu stellen. Ohne «Inen blühenden, «Inen unternehmungs lustigen, einen geachteten und selbstbewußten Handelsstand kann kein Staat gedeihen. Hat Deutschland seit einem Menschenalter einen ungeahnten wtrthschastlichen Ausschwung genommen, so gebührt auch dem Handel daran ein großer Antheil. Der Handelsstand beansprucht die Anerkennung, daß auch seine Thätigkeit ehrliche Arbeit ist, die man nicht ungestraft schmähen darf. Und Weil der Handel ein nütz liches und unentbehrliche« Glied der Volkswirthschast ist, fo muß auch über kurz oder lang die von den Agrariern betriebene Hctzc ich abwirthschasten und verflüchtigen. Denn schließlich siegt die Wahrheit." ZRattp»r, 3. Juli. Di« neu» große Petroleumraffinerie. Anstalt, dir dritte an der Grenze, wird iu Dzteditz erbaut. tz Lebensversicherung«, und Ersparnis - Bank in Stuttgart. Di« 4l. ordentliche General-Versammlung hat am 30. Juni stattgekunden. In derselben waren 185 Stimmen ver- treten. Der Rechenschaftsbericht für da» Jahr 1895 wurde einstimmig genehmigt. Ebenso gelangten di» vom VerwaltungSratbe beantragten Statutenänderungen einstimmig zur Annahme. Von diesen ist sür die Mitglieder der Bank hauptsächlich die Ab änderung der Bestimmungen über den Selbstmord von Be deutung. Seit 1890 enthalten die Bankstatliten Lio Festsetzung, daß tn Srlbstmordsällen die volle Versicherungssumme anstandslos aus- zubezahlen ist, sofern die Versicherung mindestens süns Jahre bc- standen hat. Die von mancher Seite geäußert« Befürchtung, dieses Zugeständniß würde als Antrieb zum Selbstmord wirken, ist durch die Erfahrung widerlegt worden; dle Zahl der Selbstmorde unter den Bankmitgliedern ist in den seither verflossenen 6 Jahren im Berbältniß zu den überhaupt eingetretenrn Todesfällen sogar noch geringer gewesen al« zuvor. Es soll daher, da die Bankverwaltung den Mitgliedern prtncipirll jede Vergünstigung gewährt, welchr mit der Sicherheit und Wohlfadrt der Bank vereinbar ist, die Un- anfrchtdarkeit im Selbstmordsalle künftig schon nach dreijährigem Bestehen eintrrten. Auch diese Frist bezieht sich natürlich nur auf den tm zurechnungsfähigen Zustande verübten Selbst- mord. Würde dagegen tm unzurechnungsfähigen Zustande oder in Folge schwerer Krankheit Selbstmord begangen, jo wird da» Capital selbst dann voll gezaylt, wenn die Versicherung erst ganz kurze Zeit besteht. — Bei den darauf folgenden Wahlen für die statutengemäß ausscheidenden Verwaltungsrathsmitglieder wurden gewählt von Balz, Präsident der königl. Generaldireclion der Staatseisenbahnen, Land tagsabgeordneter in Stuttgart, Freiherr Sigmund v. Tücher in München, Rechtsanwalt Rud. Gallati, Präsident des schweizerttchcu NattonalrathS in GlarnS, Commerzienrath Hans Haehnle, Land- tagsabgeordneter in Stuttgart, und königl. Hofwerkmeisrer Alb. Hangleiter ebendort. Als Ersatzmänner wurden gewählt Justizrath M. Leipheimer, Kaufmann Earl Klotz, Lbrrfinanzroth von Camcrcr und Fabrikant Alfred Fues, jämintlich in Stuttgart. *— Rctien-Grsellfckast für Wollindustrie in Brünn. Am 2. d. M. fand in Brünn die constituirende Versammlung der „Actien-Gefellschaft sür Wollindustrie zu Brünn" statt. Es wurde die Volleinzaplnng eine- Aktienkapital- von 2 400 000 Kronen, cin- getheilt in 4800 Aktien L 300 Kronen, constatirt. Di« Ver sammlung genehmigte den Antrag auf Ankauf der Kunst wollfabrik, Färberei und Wollwäscherei der Firma M. E. Schwarz, sowie den Ankauf der Streichgarn- und Vigogne-Spinnerei von Moritz Beran Söhne nnd wälilte Edmund Schwarz (Chef der Firma M. E. Schwarz) zum Präsidenten und Alois Beran zum Vice präsidenten. Zugleich wurde beschlossen, mit dein 2. d. M. beide obengenannte Etablissement» auf Rechnung der neuen Actien-Gejell- schaft zu übernehmen. * Wien, 2. Jnli. Die „Nene Fr. Pr." meldet auS Sofia: Die neue bulgarische Finanzoperation betrifft nicht die Ausgabe von Pfandbriefen der Agrarbank, sondern die direkte Emission einer bproc. bulgarischen Staatsanleihe von 50 Millionen Francs Gold, für welche die Agrarbank die specielle Haftung übernimmt. *— Die Fabrikation von Fächern bildet tn Svanien eine ganz bedeutende Industrie. La? Cenirum dieser Industrie ist Valencia, wo 20000 Arbeiter damit beschäftigt sind, während viele Taufende in den anliegenden Dörfern sich ausschließlich im eigenen Hause dem Zusammensetzen der Fächer widmen. Für die gewöhnlichen Fächer benutzt man zu den Stäben Pinie, Buche und Olive, während Sandel, Birke, Eben- nnd Pockholz kür die feineren Arten verwendet und die allerkostspieligsten au» Perlmutter und Elfenbein hergestellt werden. Die Stäbe werden tn Valeneio, wo auch alle Zeichner, Maler und Lithographen, welche mit der Ver- fertignng von Papiersächern und intt Oelmalrrci beschäftigt sind, gefertigt. Die zu den Fächern benutzten baumwollenen und seidenen Stoffe werden nicht in Valencia erzeugt, sondern kommen von Lyon, St. Etienne und Groß-Britannien. Spanische Fächr finden großen Absatz in der ganzen Welt, aber sie sind nach einer Mittbeiluug des Patent- und technischen Bureaus von Richard Lüder- in Görlitz, vertreten durch F. W. Graupenstrtn tn Leipzig, nicht im Stande, sich mit den japanischen Fächern zu messen, welche viel leichter und weniger kostspielig find. Briefkasten. A. L. hier. Mr glauben Ja. Da« Aktienkapital beträgt 5 000 000 ^s, Obligationen sind 4 000000 ^l begeben. Technisches. Da» Sippbrcken-Llofet. Eine neue Construction von Trockenclosets ist abermals erdacht worden und zwar von der Firma Richard Sternkopf in Leipzig - Thonberg, Albertstraße 6. Diese- Closet hat große Achnlichkeit mit dem sogenannten „Kugelcloiet", nur ist da« Becken nicht wie bet diesem au« zwei Thetlen zusammengesetzt, sondern e« bildet eine Halbkugel von etwa 30 cm Durchmesser. ES besteht au» emaillirtem Eisenblech und schließt tn jeder Lage so dicht, daß kaum ein Luftzug oder Geruch daneben durchdringen kann. Es ist mit dem Clont- deckel zwangläufig verbunden, so daß beim Oeffnen desselben das Becken genau eine balbe Drehung auSführt und tn eine solche Lage kommt, daß es al- Aufnahmebehälter dienen kann. Beim Schließen des Deckels stürzt e» um und fein Inhalt gleitet nach der Abort- grübe. Der Deckel und seine Umgebung sind au« hartem Holz gr- fertigt, fo wie polirt; diese- einfache Clofet läßt sich leicht auf alle vorhandenen Abortsitze anbringen und ist jedenfalls al» zweckmäßig zu bezeichnen. Sein Preis ist 22 ^l *— Elektrische Lampen für Fahrräder fabricirt gegen wärtig da- Lhio-Elektricität-werk Cleveland, durch welche die Uebel- stände der bisherigen Oellamprn beseitigt werden. Die elektrischen Lampen brennen gleichmäßig, belästigen nicht durch Qualmen, ver löschen nicht bei Sturm oder in Folge der Erschütterungen des Fahrrades und haben außerdem den großen Vorzug, eine bedeutend größere Lichtstärke zu besitzen. Nach Miltheilung de« Patent- und technischen Bureau« von Richard LüderS in Görlitz (vertrrten durch F. W. Graupenstrtn in Leipzig) werden diese elektrischen Lampen vorn am Fahrrad wie die bisherigen Oellamprn befestigt, während die kleine, nicht hinderliche Batterie unterm Sattel ohne Schwierig keiten anzubringen ist. Der Schein der Lampe wird noch durch einen besonder» vorgesehenen Reflector erhöht, nnd grnügt die Stromstärke der Batterie für mehrere Stunden. Landwirthfchaftliches. *— Die Roggenfelder haben jetzt ziemlich oba,blüht. Gegen do« End« der Blitthezett beginnt aber auch schon die Entwickelung jene« lästigen, giftigen AehrenschmarotzüvS, de- Mutterkorn- vtlze« (O'lavicee pnrpurc»), den man lang« für »In« Entartung
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