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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18960222010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896022201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896022201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-02
- Tag 1896-02-22
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Monat
1896-02
-
Jahr
1896
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IM die umschriebenen Tuberkulosen in den Gelenkenden, die neben den Neubildungen die Ansmerksamkeit erregen. Es gelang nun Professor König, am amputirten Schenkel einer Patientin deutlich durch die Röntgen'schen Strahlen eine lappige Geschwulst nachzuweisen; so wohl Grenzen als Charaltrr dieser Geschwulst (Sarkom) konnte aus den Ergebnissen der Durchleuchtung geschlossen werden. Auch am Oberscheukeltheil des Kniegelenks wies der Apparat nach, daß lies im Knochen geborgen ein vom Bau des Knochens abweichendes Gebilde vorhanden war. — Dir zweite Mittbeiluug stammt von vr. Hammer, Assistenzarzt im Königs - Ulanenregiment in Hannover, und betrifft die Auffindung eines metallischen Fremdkörpers, einer Nadel, im Daumenballen mit Hilfe der Rörikgen'icken Strahlen. Ein Ulan hatte sich eine Nadel in die Hand gestoßen, deren Ausfindung große Schwierigkeiten machte. Mit Hilfe der Röntgen'schen Strahlen ge lang es bald, den Sitz zn finden und sie zu entfernen. Jedenfalls ist die Auffindung sehr erheblich erleichtert worden, da man viel leicht lange in der dicken Muskulatur nach dem kleinen Stück Hütte suchen können. Sehr werldvoll wird die neue Methode z. B. bei sehr verborgenen Fremdkörpern, alten eingehcilten Kugeln, die wieder Beschwerden machen, ferner bei Simulanten und bei wasierjcheuen Patienten, dir daS Vorhandensein eines Fremdkörpers nicht zu geben. * Eine der schönsten Sammlungen von Kupserstichen aller Schulen und Meister wird durch das Kunslantiquariat der Herren und Kräfte dorthin abzulenten. Die wiederholten Unter'I die gemeldeten Tbatsachen nicht genügend verbürgt. DaS Schiff brechungen der Drahtlinie sind den feindlichen I „Fram" ist mit mrterdicken Holzränden so geformt, daß es Streifpatrouillen und Kundschaftern zuzuschreiben, I bei Eispressungen mehr gehoben als gedrückt werden muß, die Nus- die kühn und zahlreich anstreten und den italienischen "'l'ung >si ins ins Anzelc Nachrichtendienst erschweren. Am 18. d. M. wurden ihrer ! Hv?nz'ü zusammen ergriffen. Ihre sofortige Erschießung «egjimz bei der «ehringslraße, aber^ ohne dadurch seinen Plan zu sit bloße ZeUungSvermuthung, da eme Meldung hierüber verändern, durch di» Jugorstraße am 4. August 1893 in- «arische fehlt. (Boss. Ztg.) I Meer. Am 20. August will Jackson ihn noch in derselben Gegend ' * Die Gründer und JiuaoS in Slidairika scheinen neuer-! flehen haben. Seitdem fehlt jede Nachricht und ist vorläufig auch l u-ctU zu erwarten. Daß di. Olenekmündung nicht angelaus.n -^".-^^bovteu fineS KaffernaasitandeS in I wurde, ist kein ungünstiges Zeichen, weil es in Nansen'S Absicht lag, der Südafrikanischen Republik zu liebäugeln, wenigstens der-1 dj, dor, pvn E. v. Toll für ibn slativnirteu Hunde nur auszu- dreiteo die „(5apr Times" gefliffentlich Nachrichten von M>ß> I nehmen, falle di. früher an Bord genommenen Hunde unbrauchbar Handlung der Kaffern durch dir Boeren und vou einer I würden. E. v. Toll bat auf den Neusibirijcken Inseln zwei Pro- erregteren Stimmung der ersteren von dem bekanntlich an I viantdepotS für Nanscu eingerichtet; der an Bord mitgeiührte Pro- Rdodcsia grenzenden Norden der Republik. Hier liegt die I wart 'N kür fünf Jahre berechnet, reicht aber sicher auch länger, größte Kaffernreservation des Transvaal. Ihre Auswege-1 weil °ei-we>Ug reichliche Jagdbeuie zu erwarten ist. Bei der muner- sung scheinen die englischen Abenteurer in Südafrika jetzt nn l Nsolgeünd aber"!,7« die «uge zu vaven. I Dauer der Expedition kein» bestimmte Vorstellung bilden." UmerikK. I Die Anwendung der Röntgen-Strahlen in der I Mrdrein wird weiter illustrirt durch zwei Mittdeilungen in der " Ncw-Nork, 21 Februar AuS Havana Wild ge» > neuesten Nummer der „Deutschen Medicinischen Wochenschrift". Die meldet, daß nack ernem dorthin gelangten Gerüchte der I eine, vom Geh Med.-Rath Prof. vr. Fr. König, dem Leiter der Führer der Aufständischen, Antonio Maceo getöd tet I Berliner chirurgischen Klinik in der Cbarits, herrührend, behandelt wurde. (Wiederholt) I bie Bedeutung der Durchleuchtung für dir Diagnose der Knochen- ——— i krankheiten. Wichtiger noch als die Auffindung der Fremdkörper I in und auf den Knochen ist für den Chirurgen die Diagnose vou littst I Kaochenerkrankunaen. Schon die Thatsache, daß solche Erkrankungen Utttt ^Pturtttr. i Weitem häufiger Vorkommen als Fremdkörper (wenigstens im ' Beelia, 21. Februar. (Telegramm) Laut telegraphischer > Frieden!l, aber auch die weitere, daß ihre frühe Diagnose im All- Meldung an daS Ober-Eommando der Marine ist S. M. S.« gemeinen auf große Schwierigkeiten stößt, wahrend sie doch „Seeadler", Eommandant Corvettrn-Capitain Eoerger, am I für LaS Wohl der Kranken von durchschlagender Bedeutung 20. Februar er. in Kapstadt angekommen. I fein kann, mußte sofort das Bestreben noch Aufklärung wach- »rufen, ob es möglich sei, umschriebene Vorgänge im Knochen * Der russische Heeres« und Flottenhaushalt für 1896.1 jn dem Dnrchleuchtungsbild zu erkennen. Besonders sind es Während das russische M ilitairbudget für 1835 271 161313 i hier entzündliche Processe und unter ihnen wieder namentlich Rubel betrug, beziffert sich dasselbe nach dem „Rufs. Jnv." für 1896 auf 288 5211>69 Rubel. ES sind anqesetzt sür die Centralverwaltung 2 419 308, die Localverwaltung 8340 249, Lehr- und technisches Wesen 8030244, Hospital- und Medicinalwesrn 4 129 239, Be kleidung und Ausrüstung 21 598 788, Proviant- und Zuspeijegelder 409 >5 760, Fouragr 16496 225, Gelbverpflegung der Truppen 59 542 206, Mirthe und Unterhaltung der Unterkunftsränme 15-619940, Banausgaben 19 366 883, Bereitstellung und Vervoll kommnung der Artillerie und Anfertigung der verschiedenen Gegen stände der Artillerie 11374 226, Unterhaltung der Artillerie bei den Truppen und Festungen und praktische Hebungen 3 290 234, Trans port, Reisegelder, Estafetten und Depeschen 7 977 881, Ausgaben für di« Recrntirung 2648 054, Uebungsverfommlungen der Reservisten and der Opoltschenir 3 008137, Belohnungen und Unter- stützungen 2974 501, Abzüge und Procente sür dir Emeritalcaffr 3 064048, Militair-Lolk-verwaltung in dem turkcstanschen General- gouvernement und transkaspischen Lblastij 1 047 162, außerordent liche Ausgaben 643 443, Ausgaben sür den Betrieb der trans« .aspischen Militaireisenbabn 4 240000, Ausgaben für die Verstärkung und Verbesserung der transkaspischen Eisenbahn 1 798 342, Ausgaben verschiedener Art 5484 571, Ausgaben für die Umoewaffnung der Armer 22 700000, Bereitstellung besonderer Berpflegungsreserven 469 391, Rrservecredit 8 707 747, Ausgaben aus Rechnung der An schläge des zukünftigen Jabres 8595000 Rbl. — Das Marine- 1895 " 923^ beziffnt sich vr° 1896 ^s . L Jaensck in Dresden am 9. März d. I. und den I folgenden Tagen vrrauctionirt werden. Die Sammlung ist vmvalnmgen 1 8l.l „ delohnungen und Nurerstuvungen I .^^^chst besonders reich an Blättern deutscher Meister wie Dürer, I Cranach, LucaS v. Leyden, namentlich sind aber die sogenannten neiEk I Kleinmeister, wir Aldegrever, die beiden Beham's, Altdorfer, Bink ' I durch eine große Auswahl ihrer schönsten Blätter in ausgesucht I °°^üglichen Abdrücken vertreten. Ihnen folgen die Werke der I großen holländischen Stecher Rembrandt, Ostade, Watcrlo, Goltzius «In« i und Andere. Endlich sind auch dir jetzt so beliebten Stich. Les o u 1 I achtzehnten Jahrhunderts, Schwarzkunst- und Jarbendruckbläster in 61^703,1 vorzüglicher Auswahl vertreten. Eine Anzahl moderner Blätter Tour-unterschied ber den Ausgaben für den Sweaborger Hafen I , antcn Abdrücken bildet den ^cklnd« der reifen 88 975, Van des HasrnS de» Kaisers «lerander IN. in Wladiwostok I "»r'n brlondrr« gn.en .lbdrucken, dildct den ^cvinß der reichen 3000000, Ausgaben für die Umbewaffnung der Flott» 729 000,1 . . . Ausgaben auf Rechnung der Anschläge des zukünftigen .Jahres I 174 183 Nabel. — An außerordentlichen Ausgaben find I . , , . . «gesetzt sür de» Ban der Sibirischen Bahn 82 248 170, für! LeMKSverkM -tk N0r-v0rkN-t. dir mit dem Bau der Sibirischen Bahn verbundenen Hilfsarbeiten I , 2485410, für den Bau sonstiger Eisenbahnen von allgemeiner Be« I Leipzig, 20. Februar. Tic für beute Abend m den Saal drutung 35 726MO, für den Bau von Localeifenbahnen und Zufuhr-1 deS Vereins für Bolkswohl einbernsene Generalversammlung bahnen 10000000 Rubel. I eröffnete der Bor,itzende Herr O. Winkler mit Begrüßung der I Erschienenen und Kundgabe der Eingänge, worunter auch rin Bescheid Nordamerika. Die Verwendung vonVergnüguagsyachtrnIdeS RatheS wegen Herstellung einer Verbindung zwischen Nord- und zum Kriegs-dir st wird im Flottendeparlement ernstlich in Erwägung I Ostvorstadt zu verzeichnen war. Aus dem vorgetrageneu Geschäfts gezogen Schiffsbaumeister haben schon längst darauf hingewiesen, I bericht war zu entnehmen, daß der Verein im vergangenen Jahre wie leicht und billig man den jetzt gebräuchlichen großen Dachten I eine rege Lbätigkeit entfaltet hatte sowohl durch Veranstaltung von eine Lonstruction geben kann, um sie zu Kriegsdiensten geeignet zu I Sitzungen als auch durch Anregungen, z. B. bei Errichtung der Nord machen. Der New-Harker Schiffsbaumeistrr Gardner hat eine I parochie, durch Eingaben und Erörterungen localer Wünsche, wie auch Dacht erbaut, die ohne Weiteres eine Ausrüstung von drei drei-1 durch Veranstaltung von Besichtigungen ond Vergnügungen. Nachdem zölligen Schnellfeoergeschützen, vier Maximgrjchützen und zwei I in hrutiaer Sitzung allein 12 Mtglirder ausgenommen worden Lorprdomörsern ausnehmen und feindlichen Geschossen durch seinen I waren, isi der Bestand an Mitgliedern des Vereins auf 286 ge- stählernen Schiffskörper Widerstand bieten kann. Als Depeschen-1 stiegen. Der mit einer Einnahme von 1532 und einem Casseu- uud Torpedoboote können dieselben die besten Dienste thnn, I bestand vou 575 ^4 abschließende, von dem stellvertretenden Easfirer arid die Flottenreserve würde dir nöthige Bemannung liefern. I zum Vortrag gebrachte Casjenbericht wurde genehmigt und dem — Seit mehreren Jahren hat da» Geschütz - Departement I Vorstand wurde Entlastung »rheilt. Dir ausscheidenden 4 Mitglieder Versuche mit Maschrnengeschützen verschiedener Eon-I Köhler, Uhlemaaa, Winkler und Witt wurden durch Zuruf wieder sttaction angestellt, in der Hoffnung auf Vervollkommnung eines I gewählt, nahmen auch die Wiederwahl an. Der Vorschlag des atlttmatischcn Mechanismus, der mittels Elektticität in Bewegung I Vorstandes, sich durch Zuwahl aus 15 Mitglieder zu ergänzen und gesetzt werden tonnte. DaS Departement erhielt eine Anzahl vor-1 künftig jährlich b Vorstandsmitglieder zu wählen, fand etn- »üglrcher Geschütze dieser Art zugestrlll, und nach zahlreichen Proben I stimmige Annahme. wurden drei, das Hotchkiß-, Maxun- und da» Collgcjchütz, einer I lieber unsere Kläranlagen gab hieraus Herr Ingenieur GG-reu Wahl unterzogen, aus welcher das letztgenannte siegreich I Prasse ein kurzes Referat, welchem er die von den Bewohnern hervorging. Ta» neue Coltgejchütz ist das leichteste seiner Art, es I der io der Elsteraue unterhalb Leipzigs gelegenen Ortschaften an Wi-gt nur 35 Pfund, eignet sich also ganz vorzüglich zur Armirung Iden versammelten Landtag gerichtete Petition insoweit zu Grunde d«r TopS und kann auch bei Landungsexpeditionen bequem mit-1 legte, als er den Nachweis zu erbringen sich bemühte, daß der nn» Gfütztt werden. I verkennbare und bedauerliche Uebelstand, den die Verunreinigung I unserer Flüsse Lurch die städtischen Abfall- und Schleußenwässer I veranlaßt, schon lange befürchtet worden, daß aber zu dessen . I Vorbeugung und Beseitigung schon Verschiedenes geschehen ( . Nuuk UN- Wlkeu^ämtt. I sei. Zn letzterer Beziehung führte er an die Besieh- _ I tigong in verschiedenen demschen Städten ausgeführter Kläranlagen x-o. Ar. Nansen NvH hie geographische WiffeNfchast. I durch eine Sachverstäudigencommission des Ratbes wie auch durch Evrlcs^Bedeutung dem kühnen Nordpoffahrer Fr. Nansen in den I ttne Deputation der Stadtverordneten, Einleitung der Concurrenz wiffenschaftlich-geographischen Krisen betgemessen wird und welche I fgx Beschaffung eines geeigneten Klärungsversahrens, Anlegung Zu«eficht kn ihn gesetzt wird, erhellt au» den Worten, mit denen der I einer Tbeil-Klärstation, Ankauf der Mühlen in Guudors und Böhlitz- bekonate Geograph Vr. Erich von DrygalSli den Abichnitt über I Ehrenberg, Erörterung wegen Anlegung von Rieselfeldern durch geographische Erlor,chuogea tu deu Polargrbteren m dem kürzlich, I di» städtische Tiefbouverwaltuug, Rraierungsbaumeister Daehr tn aber natürlich vor Bekanntwerd«- der neuesten Meldungen über > Friedenau und dir noch im Gange befindliche Untersuchung des für Naas« herauSgekommenen „Geographischen Jahrbuch 1895" ein- I Rirselselder tn Frage kommeuden Areale«. Hieraus wurde die ftittt. Sie gebe- zuglttch rin» gute Orirnttrung überdie Expedition. I Unrichtigkeit der erwähnten Petition bezüglich der Behauptung, daß ES heißt dort: „Dir Bemerkung hat sich vollauf bestätigt, daß tn I Nichts geschehen sei, ebenso dargelegt als betreffs der Behauptung, <l°lg« von Fr. Nausea'» glücklicher Durchquerung von Grönland» I daß das einzig durchgreifende Mittel zur Beseitigung der Uebel- Inlandeis eine lebhafte Bewegung in der Polarfroge beginne und I stände die Anlegung von Rirsrlsrldern sei. An eine kurze Erörterung zwar war e» der Umstand, daß Fr. Nansen selbst gleich -ach sei-er I über die bestehenden städtischen Schleußensystemc und deren Ab- Rückkehr d«- neue» ond größere- Plan einer Fahr: zum Nordpol I leitung in die Flußläuse ond die Verhältnisse der letzteren, welch» aßt«, der da» Jntrressr und dir Thatkrast nach alle» Seitrn ht- I rin« Selbstreinigung der schon ziemlich verunreinigt in daS Stadt- mächU» erweckt hat. Ma- m»ß fast von einem Wettkampf sprechen, I gebiet rintretendrn Elster, Pleiße und Parthe nicht mehr erhoffen welch«» d«m kuh»«a Norweger d«a ersten Platz in d«r Er-1 lasten, wurde rin kurzer Hinweis aus die Anlage der Rieselfelder reich»-g des große» Zirls streitig za machen sucht; die I geknüpft und dann die Klärung selbst eingehender besprochen. Dem Pläne habest sich fvrmltch überstürzt, und in dieser Neber-1 Tadel, welche die erwähnte Petition in Betreff der jetzt angelegten -ürza-g ist der Grund des theilweiieo Mißlinge»« za suchen. — I Slärstation erhebt, konnte man sich insoweit anschließen, al» dieselbe Für Polarreise- liegt »iar Ersahruag vor, welche Jahrhunderte alt I für ein etwa» geringe» Resultat der großen Ausschreibung zn gelten ck »ad welche die Grenzen der measchlichrn Leistuogssähigkett mit I ha», da sie ein schon längst bekanntes Verfahren der Reinigung mit 'n beite- bt»her angewandt.» TraaSporlmitteln, dem Boot -ad > Kalk und Ab etzung de- KalkschlammeS anwendet und anfänglich ..m Schlitte-, deutlich zeichnet; es ist uanütz, dieselben Erfahrungen I Neues betreffs Berwerthung, Verwendung oder Beieitigung des nmer wieder vou Neuem za mache», sie falle» -ich» ander» au-, I Schlamme» nicht bot. Die Erhebung der Klärstation zu einer i. eil fi» eine andere Persönlichkeit mttenttmatt, so vrrschteden sind I wirNichen, der Stadt Leipzig würdigen Versuchsstation, wie eS von . >e Grenzen der menschliche» Energie, di« um ihre Existenz ringt, I Seiten der Stadtverordneten bereits beantragt worden ist, wurde warm nichL Mehr deoa je ist es heute aothweudig, deu Plan klar zu I befürwortet und auch die Ausdehnung der Versuche aus Nutzbar- mss« «ud die ««»rüstung überleg» uud sicher zu treffen, und mehr I barmachung der elettrische» «rast für Reinigung der Schmutzwässer rett- je fit dies heut» auch möglich. Rur wo die großen Fortschritte I in Anregung gebracht. der Wissenschaft mW Technik voll au«arnutzt werden, dürfe» wir et» I Herr Direktor Laacke verbreitete sich im Anschluß daran über Gelingen und bau» auch schüa» Erfolg» erhoffen. Die- gilt von I Beieitigung der Fäcalftosf» und besprach da- vom Capitain beihen Arten vo» Polarexpeditloveu, sowohl von denen, die einen I Lienur in Amsterdam in Anwendung gebrachte System der pneu- bloßen Vorstoß ta -udekanale Gebtrte uud tu erster Linie zum Pol I matischen unterirdischen Eatlrrruna der Abortgrubeu nach unter- leldit erstrebe-, al» von denen, welch« sich tn der Polarwett «inen I irdischen Bassin-. Al« »in Ergrbniß eigener Forschung und Versuche scilea Stützpuact suche-und »m diese» herum die Polarnatur nach I gab er hierauf einig« Mittheilougen über Trennung der vrrun- vkrschieLrnen Richtungen erforschen. — Fr. Raufen hat dir Absicht, I reinigenden ond festen Stoffe von den Flüssigkeiten durch Schlender- lfsitdem eigen» für vir Ei-schrfffahrt gebaute- Schiffe „Fram" im I mafchine» brzw. Separareore mit großen Umdrehungszahlen, sibirischen EiSmeer westlich von den Reufibirifchen Inseln soweit I Hierauf erläuterte Herr Architekt Hülßner an einem Neinen Modell vorzudringrn, wir es mit dem Schiffe angrbi, daa» da« Schiff I die Einrichtung und Wirksamkeit der von der Firma Ludwig L möglichst fist riafrirre- zu laffrn ond mit dem Eise zu treibe». I Hülßner consrrnirtrn Klärapparate und beziffert ven Aufwand Na»frn rechnet darauf, daß ihn eine Strömung über den Nordpol I eine« etwa täglich 10000 cdm reinigenden Apparate» auf 150000 diesem nahe vorbei -ad dann an der Ostküfie Grönland- I Eine ungemein Irbhast» und anregend« DiScufsion leitete der hlnabfüht«» wird, und stützt diese Annabme aufl-lrümmrr I Vorsitzende Herr WinNer damit ein, daß er die Vrrwenduog von der am 13. Jun, 1881 im Sidirffch.n EiSmeer verunglückte» I sauren Mitteln für die Klärung als dringend ersttebenSwerth erachte, Jea-stett« - Exprdmon, di« diesen Weg genommen haben sollen I ta die «olkzosttze u-r zur Vermehrung der Bakterie,» beitragen stnv d-z- «tu« Zrii vvst drei Jahrnr brauchten, doch scheinen I müßten; er glaube auch, daß zu den Untersuchungen rin Pflanzen ¬ physiologe unbedingt würde zuzuziehen sein. Herr ve. Rü-ger warnt unter Anführung von Zahlen vor dem zu schnellen Ankauf von Rieselfeldern, deren Betrieb tbeuer, deren Erträgnisse zweifelhaft sein würden. Im Allgemeinen schloß man sich dieser Anschauung an und dir Herrea Herzog, Rudolph, Rystel, Hempel traten mehr oder minder lebhaft sür den Antrag ein, daß der Nordvorstädtifche BezirkSverein die heutige Aussprache in Form einer Resolution an den Rath bringen solle. Nus Vorschlag des Vorsitzenden fand hir- elbe auch Annahme und wird sich der Vorstand in dem Sinne zu iußern haben, daß vor Beschlußfassung über Anlegung von Riefel- ietdern, die bestehende Kläranlage zu erweitern sei Lurch Erprobung ller bekannt werdenden neuen Systeme und Heranziehung aller sactoren, welche zur Lösung dieser Klärungssrage beitragen könne. Setont wurde besonders noch, daß nicht die Angst vor den Be- wohnern der unterhalb an der Elster gelegenen Ortschaften die Stadt zwingen könne zn übereilten Schritten, da Landtag und Regierung nicht im Stande sein werden, ein wirksames Mittel zur Beseitigung des bedauerlichen Zustandes vorzusckreibeu und durchzusübren, daß aber die Erweiterung und rationelle Ausbildung der vorhandenen Klärstation tbatjächlicb eine Besserung der Zustände herbeisühren könne und zwar auch ohne Entziehung der täglich 40—50000 cbw betragenden Schleußenwässer aus dem Elstergebiete. Die Sitzung wurde gegen 11 Uhr geschloffen. Verein Leipziger Gastwirthe. H Leipzig, 21. Februar. Heute Nachmittag sand die Februar- versammlunq des Vereins Leipziger Gastwirthe, die wiederum mit einem reichausgestaltelen Waareomarkt verbunden war, im Saale der „Thalia", Elsterstroße, statt. Herr Facius er öffnete die Versammlung mit einer Begrüßung der Erschienenen. Von der Verlesung des Protokolls sollte sowohl dieses Mal, als auch in allen folgenden Versammlungen abgesehen werden, da die Protokolle im Verbandsorgan veröffentlicht werden. In der letzten Zeit sind wiederum zwei VereinSinitglieder, die Herren Vetters und Sander, gestorben, zn deren Andenken sich die Anwesenden von ihren Plätzen erhoben. Neu als Bereinsmitglieder wurden ausgenommen die Herren Eduard Franke, Director des Klystall - PalasleS, R. Preller, Müller's Hotel, Voerkel, Turnerstrabe 19, H Krell, Gohlis, Breitenselder Straße 3, und Eduard Schumann, Lindenau, Lntzner Straße. Als Orlsrechner für die Sterbecasse des Bundes deutscher Gast wirthe bestimmte die Versammlung Herrn Ja bin, als Cassenarzt Herrn vr. Grosse und als Revisor Herrn Ryfsel. — Aus den Eingängen ist hervorzuheben, daß vom gescdäslSsührenden Ausschuß der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbe-Ausstellung 1897 den Mitgliedern Les Vereins die Ausstellungsmarke mit Ausdruck zu 4 ./» das Tausend zn überlassen beschlossen worden ist. Zn einer lebhaften Debatte gaben die „Schleuder preise", die von manchen Wirthen für Speisen und Getränke genommen werden, Veranlassung. Dem Vorstand soll über- lassen werden, weitere Ermittelungen in dieser Angelegenheit an- zuslellen und gegen den Mißstand, den derartige Schleuderpreise im Gefolge haben, Schritte zu tdun. — Im weiteren Verlaufe der Versammlung hielt Herr Ox. Werner Bolten einen längeren Vor trag über Gasglühlicht. Ter Redner betonte, es sei ihm gelungen, einen Glühkörper mit Namen „Lunastrumpf" herzu stellen, der von größler Festigkeit fein und ähnliche Glüh körper an Dauerhaftigkeit übenreffen soll. Die Versammlung nahm mit Interesse von diesen Ausführungen Kenntniß. Hieraus erfolgte die Bekanntgabe mehrerer geschäftlicher Angelegenheiten, die iast durchgängig nur interne- Bereinsinteresse gewährten. In einer hierauf folgenden zwanzig Minuten währenden Pause nahmen die Versammellen Len, wie bereits erwähnt, aus gedehnten Waarenmarkt in einem der Ncbensiile in Augenschein. Es waren vertreten die Firmen F. Sonnenfchmidt in Gohlis mit Reform-Gläserbürsten und Bierglasträgern; C. Pomback, Leipzig, Rcichsstraße, mit Wäsche und Tischzeug; Geo. Schneider Nachfolger, Centralhalle, mit Proben von AncrS' Gasglühlicht und Fernzünder für Kronleuchter; Carl Beau, Thealerplatz, mit verschiedenen Neuheiten sür Gastwirthe, z. B. Bierwärmer und Flaschenentkorker; August Söhlmann, Augustusplatz I und Dlumengaffe, mit Kochgeschirr und Tofelgeräthcn aus Aluminium; Friedr. Dreisürst, in Firma Dreifiirst L'Cqi, mit Topsschoncrn aus bestem Eisenblech; A. Hohl feld, Georgenstraße 8, mit Herben, Lesen, Küchcngerätheo; Hl Neuschütz, LIndensiraße 10/12, mit Senf in bekannter vortrefflicher Qualität und Spielkarten; Seißmann, Plauenfche Straße, mit ausgezeichneten Delikatessen und Conserven aller Art; Emil Schieferdecker, Vertreter des GaSglühlichts „Xon plus» nftirc". ' Nach der Pause erstattete Herr Facius Bericht über die Vor bereitungen zu dem Anfang October diejes Jahres hier statt- findenden zehnten sächsischen Gastwirthstag, mit dem eine große gastgewerbliche Ausstellung verbunden werden soll, die voraus sichtlich im Krystall-Palast stattfindet. Einen wesentlichen Thcil wird die Abtheilung sür Belenchtnngsarten und Beleuchtungskörper ein nehmen ; es werden in Eiuzelexeinplaren älle BrleuchtungSarten ver gegenwärtigt werden, die im Lause dieses Jahrhunderts zur Anwendung amen. Ferner wiid der Verein der Obst- und Gemüsehändler eine um fangreiche Ausstellung aller Arten von Gemüir und Obst veranstalten Weitere Borberriiungen sür die Ausstellung werden getroffen. In längeren Ausführungen berichtete Herr Kämpf, der Obmann des VergnllgungSauSschufies, über Vas vor Kurzem abgehaltene Stiftungs fest de» Vereins, das einen in jeder Beziehung erfreulichen Verlauf genommen hat. Der Vorsitzende sprach dem Bergnügungsausfchuß den Dank des Vereins für das Arrangement auS. Nach Erledigung verschiedener geschäftlicher Angelegenheiten fand die Versammlung nach 6 Ukr ihren Abschluß. Dritte Deutsche nationale Geflügel-Auskeilung im Lryflall-Palaft. n. Während daS ausgestellte Großgeflügel die Räume des Winter« garttnS, die große Halle und deren linke Galerie, mit Ausnahme einer kleinen den Canarien eingeräumten Abtheilung, besetzt, er scheinen die Tauben mit 2084 Nummern auf der breiten rechten Galerie. In guter Qualität sind die Römer vertreten in blauen, weißen, gelben, schwarzen und andersfarbigen Schlügen; auch Moateanban haben hier ihren Platz gesunden. Reben dett interessanten polnischen Luchstaobea kommen Malteser in allen vier Farbe- zur leb haften Concurrenz, ebenso die hübschen Modeneser. Die Strasser, mit »od ohne Binden, geschuppt uud getigert, vielfarbig erscheinend, weisen allem 60 Nummern auf. In auSgtwählten Znchtsortimeuten sind die Nürnberger und die französischen Bagdettr- z- schauen, die schönen französischen Carrier, die Dragon und die Indianer. Unter den Kröpfern machen die seltenen deutschen Verkehrtfliigrl, deren Zucht eine Zeit lang sehr vernachlässigt ge- wesen, de» neuesten Ergebnissen ihrer Zucht alle Ehre. Eine echte Paradetaube ist der englische Kröpfer, von dem ein ausgezeichnetes Sortiment am Platze erschienen ist, mit ihm der in allen Farben gut vertretene frauzösijchr Kröpfer, der holländische, der altdeutichr Kröpfer und der sich überschlagende originelle Ballonbläser. Neue Zuchtbelebung haben neuerdings die fast ausgesiorbeuen sächsischen Holländer erfahren. Sie schließen mit den reizenden, zarten Brünnern den Reigen der vielen Kröpfer, an welche sich dann die sehe»-- werthen Perrückentauben aiffchließen, in 130 Nummern von hervorragender Rasstreinheit. Dieselbe Eigenschaft nehmen die Schmalkaldener Mohrenköpfe und di» Pfautauben, letztere vor Allem erlesene Exemplare Bremer Zucht, in Anspruch. Von München und Tümmlern wimmelt es tn allen Farben und Schlägen; jede Gattung ist mit Hunbrrlen von Nntumern vertreten. Neben ihnen tritt neuerdings dir deutsche Farbrntaube wieder in den Vordergrund de- Interesses, namentlich sind die bteudrnden deutschen Farbrntauben in England sehr gesucht. Wie die Trommel tauben, so ergänzen auch die Brie stauben di» reichen Bestände der sehr übersichtlich arrangirten Ausstellung. Dem Züchter und Liebhaber werden die seltenen MokrehS, die reizenden Llbaoontauben, dir schwarzen, blauen, rothen Florentiner, dir weißen ostindischrn EorialS, dir hellblauen Eichdühlrr, dir schwarzen Kapuziner und die englischen Zwergkröpsrr neuer Züchtung viel Freud« bereiten. In der Abtheilung sür Geräts»« weiß di« Leipziger Patentkäfig- Fabrik von G. H. E. Müller wie immer mit den trefflichen Erzeug nissen ihre« Betriebe-, Ausstellung», und Aufzuchrtäfigen, aufzu- warten, während tn der Gruppe der Futtermittel unter Andern, auch die Firma Spratt - Patent tn Rnmmel-bnrg mit ihren Fleisch- Präparaten rc. hervortritt. Die Literatur vertreten die Expedition der Grflügelbökse (Rich. Frees«) Leipzig, die VerlagSanstalt (vorm. I. F. Richter) Dresden, Lari Wahl (Allgemeine Deutsche Gefiügelzeitung) Leipzig, und Blätter für Geflügelzucht, Dre-deu. Da- Gesammtbild der Ausstellung, die, beiläufig bemerkt, mit 250000 versichert ist, ist rin dem Fachmann, wie dem Lairn hochrrfreuendrs. Lohnend erweist sich ihr Besuch. ' —Ur. Gerichtsverhandlungen. - Köni,It-e» Tchwargerichs. XI. Sitzung. 6. Leipzig, 21. Februar. Unter Ausschluß der Oeffrntlichkeit verhandelt» heute das Schwurgericht gegen den Schuhuiachergesellen Richard Paul Fischer, den Steinbossirer Franz Reinhold Eogel- mann und den Schafkaecht Hermann Otto Stecher, sämmttich Zuletzt in Alteohain bei Wurzen wohnhaft und bisher un- »estrast, welche de« Sittlichkeitsverbrechci.s nach §. 176,1 des Reichs- traigesrtzbuchs, des Sittlichkeit-vergebens nach 8. 183 des ReichS- irasgeietzbuchs und der Beleidigunq angeklagt waren. Der Gerichts hof bestand aus den Herren Landgrrichtsdirector Ortmaoo als Vorsitzendem, Landrichtern vr. Gringmuth und vr. Lessing als Beisitzern. Tie Anklage führte Herr Staatsanwalt vr. Traut, dir Vertheidigung der Angeklagten hatten dir Herren Rechtsanwälte Hillebrand, Vr. Johannes Junck und Johannes Barth übernommen. Als Geschworene sungirten dir Herren Baumeister Langer-Großpötzschau, Kaufmann Heine-Letpzig-Gohlis, Kaufmann Döring - Leipzig, Lohgerbermeister Bachmann-Grimma, Fabrikant Klinkhardt-Wurzen, Mühlenbesitzer und Stadtrath Schlobach-Colditz, Kaufmann Süß-Leipzig, Stadtgutsbrsitzer Kießling-Mutzschen, Ritlergutspachter Th ärmer - Kötitz, Univrrsitütssörster WeiSke- GroßpöSna, Rittergutspachter Barthold - Zehmen und Ritter gutSpachter Plathner - Oderwitz. Fischer ist am 1. Oktober 1876 in Grethen bei Grimma, Engelmann am 18. Oktober 1879 in Altenhain und Stecher am 25. April 1879 in Seelingstädt bei Trebjen geboren. Zur Führung des SchuldbeweiseS waren elf Zeugen geladen. Auf Grund der eingehenden Beweis aufnahme verneinten die Geschworenen tObmanun Here Kaufmann Süß-Leipzig) die bezüglich des Angeklagten Stecher gestellten Schuldftagen, ebenso bei Fischer und Engelmann die aus 8- 176,1 des Reichs-Stras-Gesetz-Buchs gestellten Fragen. Dagegen wurde durch deu Spruch dec Geschworenen Fischer des Vergehens gegen 8- 183 des RrlchSstras gejetzbnchs und Engelmann des gleichen Vergehens und der Be leidigung für schuldig befunden. Fischer wurde daher zu sieben Monaten, Engelmann, der die zur Erkeuutlltß der Straf barkeit seines Handelns erforderliche Einsicht besessen hat, zu üns Monaten zehn Tagen Gesängniß verurtbeilt. Bei Fischer wurde von der seit dein 2. December erlittenen Untrr- luchungshaft zwei Monate, bei Engelmann, welcher sich seil 5. Februar in Haft befindet, zehn Tage aus die erkannten Strafen in Anrechnung gebracht. Der Beleidigten wurde die Befugniß zu gesprochen, den Tenor des Urtheils im Amtsblatte von Wurzen innerhalb Monatsfrist nach Ausfertigung desselben aus Kosten Engelmcinn's veröffentlichen zu lassen. Stecher wurde kostenlos freigesprochen und der gegen ihn unterm 4. Febrnar erlassenc Haftbeiebl aufgehoben. Königliches LauSgerichr. Llrasknmrue» II. (r. Leipzig, 21. Februar. Ehe der Kutscher Friedrich Karl Mü. aus Borna im Oktober vorigen Jahre« die beabsichtigte Reise nach Amerika antrat, fragte er bei seiner HeimaihSbehörde an, ob er auswandern dürfe. Die unmittelbare Folge diejes Schritte.« war dir an Bord des Auswandererjctnffeö ersolgre Verhaftung Mü.'» Es lag nämlich ziemlicher Beidacht vor, daß Mü., der seil 1884 bis dahin Kutscher bei dem Papierfabrikanten M. in Lastau gewesen, und als dieser im Jahre 1894 verstorben, noch bis zum 10. Oktober bei der Wittwe M.'s bedienstet gewesen war, mehrere Tauiead- markscheinc gestohlen habe. Er war betroffen worden, als er durch ein Fenster in das Zinnner M.'s einsteiqen wollte, und seine An gabe, er habe sich nur den Stempel M.'s holen wollen, um ihn zur Abstempelung mehrerer gescsischter Zeugnisse zu verwenden, er- schien nicht recht glaubhaft. Durch die beabsichtigte Auswanderung wurde der Verdacht nur noch bestärkt. Zwar gelang es nicht, ge uügendes Material herbeizuschassen, um gegen Mn. wegen. dieses Diebstahls Anklage erheben zu lönnen, doch förderte die Untersuchung gegen ihn die verschiedensten Unredlichkeiten zu Tage. Zunächst sanden sich in seinem Besitz Band I und VI des Meyer'jchen Conversationslexikons, die er angeblich vom Wächter erhalten haben will. Ferner hat er im Frühjahr 1895 rin Paar alte Pferdegeschirre an den Wagenbauer St. in Colditz für 40 verkauft und bas Geld für sich verwendet. Für das Einfiellen der Pferde in einen dortige» Gasthof war früher monatlich 7,50 gezahlt worden, Mü. vereinbarte mit dem Hausknecht 5 forderte aber trotzdem von December 1894 bis September 1895 von Frau M. 7 -/cl 50 und erhielt sie auch. Die Zahlungen belegte er init gefälschten Quittungen aus den Namen des- Hausdieners N. Statt 3 sür ein Hundehalsband berechnete Mü. Frau M. 5 eine Wurzel- bürste, die er gar nicht gekauft, setzte er mit 1 ./L 25 an und statt einer Flasche Lederappreiur entnahm er zwei für Rechnung der Frau M„ um die ziveite dem Hausmädchen der Frau M. zn schenken, die ihm nach Amerika vorangereist ist. Für diese Amerika-Reise versorgte Mü. sich reichlich zum Thell aus Kosten seiner Principalin. Im angeblichen Auftrag derselben entnahm er beim Korbmacher Th. in Colditz einen Reisekorb Einen Reisekoffer und ein Paar Hosenträger erschwindelte er fick vom Sattlermeister M. in Co-ditz. Anfang Oktober erbat er sich vom Prokuristen F. in Colditz ein Darlehn von 50 ./«, angeblich, um die Anzahlung aus ein Fahrrad, das er sich lausen wolle, zu leisten. An, 9. Oktober ließ er sich vom Sattlermeister St. 200 geben, weil er einen Arzt in Leipzig, der angeblich seine Fran behandelt hatte, zu bezahlen gedachte. Mü. hatte ein Pferd für Frau M. im Mai 1895 an Len Gutsbesitzer Sch. in Erlau verkauft und dafür 230 erhalten, er har aber nur 130 die l50 abgeliefrrt, den Rest hat er als angeblich ihm von Sch versprochenes Trinkgeld betrachtet und für sich behalten. Am 9. Oktober erhielt er von Fran M. 50 nm die Rechnung des Thierarztcs mit 24 zu bezahlen. Mü. zog eS aber vor, das Geld zu behalten. Schließlich hat er sich selbst zwei Dienst zeugnisse aus den Namen der Frau M. gefälscht. Der Gerichtshm verurtheilte den wenig cmpschlenswerthen «uifcher Mü. wegen Unter schlagung, Diebstahls, Betrug« und Urkundensälschung zu einem Jahre sechs Monaten Gefängniß und drei Jahren Ehrverlust. Ein Monat der erkannten Gefängnißslrafe und eine wegen Ueder- tretung ihm zuerkannte Haflstrase von einer Woche wurden aus die erlittene Untersuchungshaft tn Anrechnung gebracht. Mit Mü. saß aus der Anklagebank der Wagenbauer uud Sattlermeister Kart Eduard St. aus Colditz. St. sollte sich durch Ankauf der Pferdegeschirre der Hehlerei schuldig gemacht haben, wurde aber auf Grund der Beweisaufnahme von dieser Anklage freigesvrochen. Erttschei-ungen -es Reichsgerichts. (Nachdruck verboten.) O. Leipzig, 21. Februar. Elise Sänke, die Mörderin ihres Geliebten 1)r. Sternthal, wurde am 17. December 1895 vom Schwurgericht Berlin I wegen fahrlässiger Tvdrung, sowie wegen Beihilfe zur Abtreibung tn 4 Fällen verurrheilt. Die Staats- anwaUschast legte gegen das Urtheil Revision ein, soweit es wegen der wiederholten Abtreibung auf Strafe erkannte und rügte, daß die Angeklagte -ur wegen Beihilfe uud nicht al- Mitthäterin selbst verurtheilt worden war. DaS Reichsgericht hob aus die Revision der Staat-anwoltschaft da» Urtheil auf, soweit es sich aus dir Abtreibung erstreckte »nd verwies die Sache insoweit an die Straskammer des La-.ogerichtS Berlin I zurück (da ja die Anklage wegen Mord- nun auSgeschieden ist). Literatur. —e. Aaea*), Natur uud Leben, Tentralorgan zur Verbreitung naturwissenschaftlicher und geographischer Kenntnisse. HerauSgegeben von Vr. H. I. Klein. XXXII. Jahrgang 18S6. Heft 2 und 3. Leipzig, Eduard Heinrich Mayer'» Verlag. Der Inhalt der beiden ersten in diesem Jahre au-gegebenen Monatshefte -ist reich an geographischen Abhandlungen, welche die Falklands-Jnsela, die Grundlinien Anatolien- und LentralasienS, das Bulkangcbiet in der schwäbischen Alp u. A. behandeln; dir Betrachtung über eine Polar- sorschung mittels Luftballon«, Mittheilungen über die Goldgewinnung im nördlichen Ural und et» Reserat über daS bedeutende Werk von Friedrich Sünoay: Das Dachsteingrbirgr, schließen sich diesen Ab handlungen an. Astronomischen und naturwissenschaftlichen In halte- sind werthvolle Beiträge über die Wirbrlihiere der Jurafor mation, die Kompaßpflanzen, nenne Forschungen über den Bau der Zellen, der Lichtschein im Innern deS Mondringgebirges Plato und die neueste Entdeckung der Physik, die Rönigrn'ichen Strahlen. Reichhaltig sind in beiden vorliegenden Hestcn die Notizen Über kleinere naturwissenschaftlich« Beobachtungen und Entdeckungen, sowie dir vermischten Nachrichten ---grsallen -nd schließen sich daher inhaltlich, nicht minder aber auch ta der Ausstattung dies« Hefte würdig an der langen Reihe der unter der Bezeichnung Gaea gemachten Veröffentlichungen. * In Nr. 36 unsere» Blattes ist statt „G«ea" verseheailich „Gana" gedruckt.
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