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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18961204012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896120401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896120401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-12
- Tag 1896-12-04
-
Monat
1896-12
-
Jahr
1896
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VolkswirWaMches. ' Wa str diesen TheN bestiunniru Sruduugeu sind ,« richten an dm verantwortlichen Redacteur desselben E. G. Laue tn Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10-11 Uhr Vnrm. »n» vm» 4—8 Uhr Nnch«. Telegramme. * Mische«, >. December. Bester« hat sich hier die „Vaverticke Landwtrthschaft» . Stadtgenossenfchafts- bank" conMnirt. 29 Mitglieder de« bayerischen Landwirthjchasts- rathe» erklärten ihren Beitritt. Al» Borstand wurde der Gut»« besitzer Arrcherr von Cetto-ReichrrtShausen gewählt. * Mannhet«, 8. December. Die auSwärt» verbreitete Nachricht von der Aushebung der Mannheimer Produktenbörse beruht ans einem Jrrthum; es wird nur das Termingeschäft vom 1.Januar 1897 ab eingestellt werden. IV. Warschau, 8. December. (Privat «Telegramm.) Der bis« herig« Mitinhaber der bekanntlich mit dem l. Januar 1897 in Liquidation trrtenden Bantfirma Baron Stanislaus Lesser, Herr Baron Johann Lesser, errrichtet hier unter eigenem Namen ein neue»Bankgeschäft. — Eine französisch.russische Seiden« waarenfabrtk mit IV, Millionen Rubel Actiencapital ist in Moskau gegründet worden. An der Spitze sieben die Herren W.DucheSn« und A. Palloi de Beslai, französische Staatsbürger. * Lanian, 8. December. In der gestrigen Sitzung des Article« club», die »inb,rufen war, um eine Aenderu ng de» Handels« Markengesetze» zu erörtern, erklärte Sir Howard Bmcent, er würde in der nächsten Parlamentstagung einen Gesetzentwurf ein bringen, demzufolge Einfuhrwaar«n nur di« allgemeine Be« Zeichnung „koreign uiaclö" (im Au-land erzeugt) führen sollen ohne nähere Bezeichnung de» Urspruag-landes. (Boss. Ztg.) Jahresbericht der Handelskammer zu Leipzig 1895. Nach den bei der hiesigen Handelskammer «ingegangeneu Be richten ist der Geschäftsgang tn den einzelnen Zweigen de» Handels and der Industrie folgendermaßen zu be« nrtheilen: Der Getreide Han del gestaltete sich zwar während einiger Monate ziemlich lebhaft, die allgemeine Lage desselben im Berichtsjahre kann aber keineswegs al» günstig bezeichnet werdeu. Demgemäß war auch der Geschäftsgang in der Mühlenindustrie schleppend. Im Handel mit Sämereien ließ das Geschäft während des ganzen Jahre» zu wünichea übrig. Dagegen war der Verkehr in Rüböl sehr lebhaft. Die Rübenzucker-Fabrikation hatte auch im Jahre 1895 noch unter der Ueberproduction Les vordergegangenen Jahre» zu leiden. Svrup batte einen weiteren Rückgang de« Um satzes zu verzeichnen. In Sviritu» und Sprit war der Ge schäftsgang im Allgemeinen befriedigend; auch in der Preßhefe- Fabrikation herrschten ziemlich normale Verhältnisse. Der Ge schäftsgang der Brauereien war zufriedenstellend, da sich der Bierconjum in Folge de» warmen Sommer» wesentlich erhöhte. Im Rohtabakhandel gestaltete sich das Geschäft, abgesehen vom ersten Quartal des Jahres, ziemlich lebhaft. Für die Tabak- Fabrikation waren dir ersten Monate des Berichtsjahres ebenfalls wenig günstig. Der Absatz hob sich jedoch nach Ablehnung des Tabakfabrikatj'leuer-Gesetz-EntmurfS durch den Reichstag, und der Geschäftsgang wurde gegen Ende des Jahres recht lebhaft, wozu auch die Besserung der allgemeinen wirlhschastlichen Lage mit beitrug. Im Weinhandel ist eine wesentliche Besserung nicht eingetreten. In der Conserven-Fabrikation, sowie in der Gewürz. Müllerei wird der Geschäftsgang als gut bezeichnet. Für den Colonialwaaren-, insbesondere den Kassee-Handel schloß La» Jahr in ausgesprochen flauer Stimmung. Die Roh-Cacao- Preise verfolgten in Folge sehr reichlicher Ernten von Beginn bis Mitte de» Jahre» eine fallende Tendenz» dann traten kleine Preiserhöhungen ein. Di« Cacao- und Chocolade- Fabrikation konnte auf ein befriedigendes Geschäftsjahr zurückblicken. In gedörrten Pflaumen fand gegen das Vorjahr eine Zunahme de» Absatzes statt. Für den Eirrhandel war das finanzielle Ergebniß wenig günstig. Ziemlich lebhaft gestaltete sich der Handel mit Heringen, wenn auch die Preise in Folg« der großen Ergiebigkeit des Fanges sehr gedrückt waren. Im Holzhandel trat eine kleine Besserung deS Geschäftsganges ein. Der Absatz von Faßhölzern bewegte sich in der ersten Hälfte Le» Jahres in engen Grenzen, in der zweiten dagegen wurde die Nachfrage namentlich in Folge der günstigen Lage des Brauerei gewerbes ziemlich lebhaft. Von den Dampfsägewerken wird der Geschäftsgang als mittelmäßig bezeichnet. Für die Kistensabri- kation und die Verfertigung grober Holzwaaren verlief das Berichtsjahr zufriedenstellend. In der Möbe lfabri kation war der Geschäftsgaug ziemlich befriedigend, während sich in der Holz jalousien« und Parquetfa brikation daSGeschäftruhig gestaltete, ja zum Theil sogar schleppend war. In der Herstellung von Eelluloidwaaren herrschten im Allgemeinen normale Verhältnisse, wenn auch die Preise in Folge starker Concurrenz gedrückt waren. Der Umsatz in Drechslerwaaren war etwas geringer als im Vorjahre. Dagegen wird dw Lage der Goldlristeu-, Spiegel- uud Bilderrahmen-Fabrikation ziemlich günstig beurtheilt. In der Stock- und Schirm-Fabrikation ließ das Berichts- jahr in Folge der für den Absatz der Producte dieser Branche ungünstigen Witterung zu wünschen übrig. Der Geschäftsgang im Steinmetz-Gewerbe wird als wenig befriedigend bezeichnet, obwohl die BaulhLtigkeit sich etwas hob. Die Eem e n tw aa re »-Fabrikation erfuhr einen weiteren Rückgang. In der Ziegel-Fabrikation trat dagegen endlich eine Wendung zum Besseren ein, welche hauptsächlich aus die seit dem Jahre 1893 durch die Convention durchgesührte Einschränkung der Production, sowie auf die etwa» lebhaftere Bauthätigkrit im Berichtsjahre zucück- zuführen war. Die Ofen» und Lhonwaaren-Fabrikation harte bei schlechten Preisen einen äußerst flauen Geschäftsgang. Für die Porzellan« und Stringutdranche verlies das Geschäft im Allgemeinen günstig. Tafel- und Fensterglas stiegen in Folge Le» Streik» in Belgien, sowie in Folge de» erhöhten Bedarfs im Inland« um 10 Proc. im Preis«. Im Spiegel- und RohglaS« geschäft dauerten die im Vorjahre geschilderten mißlichen Zustände fort: dir Preise erfuhren im Berichtejahre durch das von den Zoll verhältnissen begünstigte SpiegelglaSsyndicat ein« weitere Erhöhung. Ter Absatz von Hohlgla» bewegte sich in normalen Bahnen. In der Spirgelbelegeret war der Geschäftsgang günstiger al» im Vorjahre. Für de« Branakohlenbergbau haben sich dir an da« Jahr 1895 geknüpften Erwartungen tn jeder Beziehung erfüllt. Auch die Lag« de» Kohlenhandel» war im Allgemeinen befriedigend. Unter den Zufuhrgrbirten für Steinkohle nahm da» Lugau- Olsnitzer Revier auch die» Mal wieder die erste, das Zwickauer di« zweit» Stelle ein. Die Zufuhr von altenburgijchen Braunkohlen Lat wiederum erheblich zugrnommen. Di« Eisengießereien erzielte« in Folge reger Nachfrage meist günstige Ergebnisse. Gegen Lude deS Jahres erfuhren die Roheisen-Preis« eine Steigerung um etwa 8 Proc. Ebenso kann die Lage der Maschinen-Fabrikatton im Allgemeinen befriedigend genannt werden. Der Absatz von Dampf Maschinen kam dem de- Vorjahre» gleich. Für den Bau von land wirth- schaftlichen Maschinen jedoch vrrlief da« Geschäft in Folge der ungünstigen Lag, der Landwirthschaft sehr schleppend. Dagegen waren die Strickmoschinen-Fadcltrn reichlich mit Aufträgen versehen. Dem Vorjahr gleich war der Geschäftsgang in der Fabrikation von Nähmaschinen. Die Mühlenbau-An- staltea waren im Allgemeinen besser beschäftigt al» im vorher gegangenen Jahre. In der Verfertigung eiserner Bauconstruc- lionen ist der Umsatz gegen 189« gestiegen, doch stand der Rein- gewinn infolge gedrückter Preis, hierzu uicht im entsprechenden Ver- hältniß. Nicht ganz befriedigend war der Verlauf des Geschäfts iu der Herstellung von Central-Heizanlagen. In der für Len Kammerbezirk sehr wichtigen Fabrikation von Maschinen zur Papierbearbeitung, insbesondere für Buchbindereien, ivar der Geschäftsgang jehr lebhaft. Auch die Fabriken zur Her- stelluny von Maschine» für Buch- und Steindruckereien halten vollaui Beschäftigung. In der Werkzeugmaschinen-Fabrikalion stellte sich der Gesainmt-Umsatz um 20 bis 28 Proc. höher als im Vorfahr. Recht günstig war auch die Lage der Fabrikation von Holzbearbeitungs-Maschinen, so daß sich in verschiedenen Be- irieben längere Zeit Uebernunden nvthig machten. In der Her- slellong von Maschinen zur Zuckerwaaren-Fabrikation wird der isteschäftSgang al» befriedigend bezeichnet. Normale Verhältnisse herrschten in der Fabrikation von Brauerei- sowie von Teig- lheil- und Bäcker,i-Maschinrn. Etwa- zurück ging der Absatz von Stahl- und Brenn stempeln. Für die Fabrikation von Apparaten zur Gaserzeugung verlief die erste Hälfte des Be- nchtsjahreS im Allgemeinen ruhig, in der zweiten dagegen war die Nachfrage recht lebhaft. Eine Zunahme des Umsatzes und des Reingewi««» wurde in der Verfertigung von elektrstchen u. s. m. Aufzügen, »rahnen und Winden erzielt. I» der Turn- gerattze-Fabrikariou war der Geschäftsgang still. Günstig ver ¬ lief derselbe dagegen für die Wageubau-Anstalten sowie für die Herstellung von Thurm-Uhren. Die Fabriken für mathe- matifche, physikalische u. s. w. Instrumente waren reichlich mit Aufträgen versehea. In der Herstellung der Telegraphen- und Telephon-Anlagen und Apparaten waren die erzielten GeschästSergebnisse befriedigend. Günstig verlief daS Berichtsjahr ferner auch für di« Fabrikation von decorirten Blech-Embal lagen, sowie für die Herstellung von Eisenblechwaaren. Ja dem umfangreichen Gewerbszweige der Verarbeitung von Metall- Legirunqen, in dem neben Armaturen die verschiedenartigsten Specialitäten erzeugt werden, kamen Umsatz und Reingewinn im Allgemeinen denen deS Vorjahres gleich. In der Herstellung von Drahtstiften war der Geschäftsgang befriedigend. Normal war derselbe weiter in der G e l di ch r a n k-Fabrikation. Weniger günstig gestaltete sich das Geschäft für die Verfertigung eiserner Kurzwaaren und die Werkzeugfabrikation. Tie Betriebe zur Erzeugung von Stahlfeder n waren das ganz« Jahr hindurch gut beschäftigt. In den Fabriken zur Herstellung von Nadler, und Drahtwaaren hielt sich der Umsatz auf der Höhe von 1894, mit Ausnahme der Haarnadel-Fabri kation, die einen weiteren Rückgang Les Absatzes zu verzeichnen hatte. Ziemlich befriedigend war der Geschäftsgang in den Be trieben zur Herstellung von elektrischen Beleuchtungs- Anlagen. Die Lage deS Handels mit natürlichen Farbwaaren kann insofern befriedigend genannt werden, als er im Jahre 1895 von größeren rückgängigen Conjunctuien verschont blieb und der !el>- hasle Geschäftsgang der Textil-Jnduslrie eine regelmäßige Nach frage hervorrief. Die Lage des P e tr o l e u m - Handels war infolge der amerikanifchen Sveculation in den ersten Monaten des Berichtsjahres sehr mißlich: erst in den letzten Monaten trat wieder eine Besserung des Geschäfts ein. In der Fabrikation von Mineral-Schmierölen und Maschinenfetten war der Geschäftsgang ziemlich normal. Die GaS-Erzengung der Gas anstalten hat eine weitere Zunahme erfahren. Im Handel mit Drogen herrschten im Gegensatz zu den Vorjahren befriedigende Verhältnisse. Auch in der chemüchen Industrie gestaltete sich das Geschäft im Allgemeinen lebhafter al» 1894. Sehr ruhig da gegen war der Geschäftsgang in der Harz-Rassinerie und in der Lackfabrikation. Ziemlich normale Verhältnisse hatte die Siegellack-Herstellung auszuweisen Auch in der Dachpappen- und Asphalt.Fabrikation waren Umsatz und Reingewinn denen des Vorjahres gleich. Der Absatz von künstlichen Dünge mitteln, insbesondere von Knochenmehl, hatte jehr unter der Concurrenz des Thomasmehls zu leiden. Für Leim wurde erst gegen Ende deS JahrcS der Begehr etwas lebhafter. In der Fabrikation von Farben für graphische Zwecke war der Geschäftsgang ziemlich lebhaft. Der Abiatz von Or>cille« Präparaten zur Färberei dagegen erfuhr einen weiteren Rück gang, während die Nachfrage nach Anilin-Farben im Berichts jahre beträchtlich wuchs, wenn auch die kleineren Betriebe in Folge der Concurrenz der großen capitalkrästigen Actieii-Gesellschaften sich kaum mehr zu halten vermögen. In der Färb- und Gerbholz- Müllerei, sowie in der Catechu-Siederei wird der Geschäfts gang als zufriedenstellend bezeichnet. Normal war derselbe sür die im Kammerbezirk relativ stark vertretenen Fabriken ätherischer Oele und Essenzen. Auch in der Seife n-Fabrikation hielten sich Umsatz und Reingewinn im Wesentlichen auf der Höhe deS Vorjahres. Die Fabriken für Feuerwerks-Körper erzielten bei erhöhtem Absatz befriedigende Ergebnisse. IFür den Wollhandel sowie für den Handel mit Kammzua bot da- Berichtsjahr im Vergleich zu den vorangegangenen fünf Jahren ein recht erfreuliches Bild. In Folge der günstigen Ge schäftslage der deutschen wie überhaupt der europäischen Textil« Industrie, namentlich aber in Folge der erhöhten Exportlitserungen nach Nordamerika, nahmen die Woll- und Zugprrise einen nicht unbeträchtlichen Aufschwung. Demgemäß haben sich auch die Um- satze im Leipziger Zug- und börsrnmäßigrn Terminhandel gegen daS Vorjahr vergrößert. Das Leipziger KämmlingS-Gejchäfr hat sich günstig weiter entwickelt, da Kämmlinge ebenfalls im Preise stiegen. In der Leipziger Wollkämmerei war der Geschäfts- gang sehr flott. Zufriedenstellend verlief das Jahr auch sür den Handel mit Wollgarnen. Die Kammgarnspinnereien des Kammerbrzirks, die sämmtlich Actien - Gesellschaften sind, schloßen mit befriedigenden, theilweise sogar glänzenden finan ziellen Ergebnissen ab. In wollenen Flanellen war der Ge schäftsgang im Allgemeinen normal, wenn auch einige Flancllarten durch die Mode fast vollständig verdrängt wurden. Zufrieden stellend verlief das Sommrrgeschäst in Herren-Confertions« Stoffen, dagegen lieh daS Wintergrschäst in Folge der milden Witterung vielfach zu wünschen übrig. Für den Tuch-Export trat im Berichtsjahr eine wesentliche Besserung nicht ein. Rohbaumwotl» stieg in Folge der ungünstigen Ernteergebnisse und der befriedigenden Geschäftslage gegen das Vorjahr elwas im Preise. In Baumwollgarnen entwickelte sich ein ziemlich reges Geschäft. Der Reingewinn der Leipziger BaumwoUjpinnerei stellte sich bei gleichem Umsatz erheblich höher als 1894. Für Leinengarne trat erst im Juli eine lebhaftere Nachfrage seiten» der Webereien ein, da zu die>er Zeit Amerika große Aufträge auf alle Arten Leinenwaaren gab. Die Preise für Jutegarne haben sich gegen daS Vorjahr wenig geändert. Die Jutewebereien waren namentlich in der zweiten Hälfte des Jahres reichlich mit Aufträgen versehen. In der Fabrikation von Säcken und Geweben auS Jute, Leinen und Baumwolle war der Geschäfts gang günstig; ruhig gestaltete sich derselbe dagegen sür die Her stellung von wasserdichten Planen und Zelten. Für Roh seide trat gegen das Vorjahr eine nicht unwesentliche PreiSnuf- besserung ein. Der Verbrauch von Floretseide zu Kleiderstoffen hat sich im Jahre 1895 in Folge großer Aufträge Amerikas wesent lich gesteigert. Befriedigend verlief daS Berichisjahr ferner für daS Seidenband-Geschäst, sowie für den Handel mit Seiden- waaren. In Kleider-, Confections- und Regen- Mantelstoffen au» Wolle, Baumwolle und Halbseide war der Geschäftsgang namentlich im Früvsommer und in der zweiten Hälfte des Jahre» sehr lebhaft, wodurch in einigen Artikeln eine Waarenknappheit «iutrat, wie sie seit vielen Jahre« nicht statt gesunden hatte. Wenig günstig war die Lage der Posamenten-Fabrikation; die Tricotagen-Fabrikrn waren dagegen stark beschäftigt. In den mechanischen Seidenstickereien, in der Tapiiserie« waaren- und Spi tzen« Fabrikation wurden im Allgemeinen be- friedigende Ergebnisse erzielt. In der Herstellung von Stoff handschuhen war der Geschäftsgang gut. Die Rüschen-Fabrikation wurde auch im Berichtsjahr von der den Rüschen abgeneigten Mode ungünstig beeinflußt. Im Allgemeinen mit Befriedigung kann die Wäsche-, Schürzen- und Kleidrr-Lonfection aus das ver gangene Jahr zurückdlicken. In der Corset-Fabrikation herrschten normale Verhältnisse. Die Papier-Fabriken waren namentlich in der zweiten Hälfte de» Jahre» dermaßen mit Aufträgen versehen, daß — was seit Jahren nicht vorgrkommr« — bei Annahme von Bestellungen ziemlich lange Lieferfristen zur Bedingung gemacht werden mußten. Die Papierpreifr waren allerdings immer noch niedrig. In der Production von Chromo« und LuxuSpapirren verlief da» Be- richtsjahr im Allgemeinen zufriedenstellend. Flau war der Geschäfts- gang dagegen in der Tapeten-Fabrikation. Die Leipziger Papier- prüfungS-Anstalt war im Jahre 1895 in normaler Weise deschäftiat. Die Lage der mit dein Buchhandel eng verbundenen Geschäfts zweige (Schriftgießerei, Buchdruckern, Buchbinderei u. s. w.) kann im Allgemeinen günstiger als im Vorjahre genannt werden. Di« Lage deS Buchhandels selbst ließ indessen von einem allgemeinen Aufschwung nur wenig spüren. Di« Zahl der erschienenen Bücher wir» wieder eine Steigerung auf. Eine Zunahme des Umsätze» wurde in den meisten lithographischen nud chromolitho graphischen Anstalten erzielt. Für de» Handel mit Häuten und Fellen verlief da» BerickitSjabr trotz der gewalligeu Preisschwankungen immerhin noch befriedigen». Wenig günstig war dagegen dir Lage de» Leder handel«. In der Schuhwaarrn-Fabrlkation gestaltete sich das Geschäft tn der ersten Hälfte des Jahre» ziemlich lebhaft, in der zweiten Hälfte dagegen, namentlich in den Herbst, und Wintermonaten, war dec Geschäftsgang sehr still. Die W a ch s t u ch-Fabriken hatten sehr unter der Concurrenz namentlich England« zu leiden, konnten indessrn ihren Umiatz annähernd aus der Höhe von 1894 halten. Normale Ber- hältnisse herrschten im Allgemeinen in der Treibriemen- Verfertigung,. theilweise auch in der Herstellung von Ledcr« waaren. Für den Rauchwaarenbandel begann das Jahr 1895 unter recht günstigen Aussichten, die sich indessen nicht erfüllten. Nachdem die Londoner Jan »ar- und März-Auctionen ein lebhaftes Geschäft und theilweise recht erhebliche Preissteigerungen gebracht batten, verstaute sich schon während der Leipziger Osterinesse die Stimmung wieder, obwohl der Export nach Nordamerika im Lause des Sommer» beträchtlich zunahm. Die MichaeliSmesse war ganz belanglos. Tie Fellzurichtereien waren, abgesehen von den zwei Monaten nach der Ostermrssr, meist nur schwach beschäftigt; dagegen hatten die Rauchwaaren-Färbereien in Folge des an- haltenden Bedarfs sür schwarz gefärbte Lammfelle viel zu thun. Da» Borsten- und Roßhaar-Geschäst verlief im Allgemeinen normal, wen« auch bei einzelnen Qualitäten kleine Preis schwankungen noch unten stattfanden. Befriedigend war die Lage der Gummiwaarcn-gabriken. Im Handel mit Zimmeruhren trat eine Besserung des Ge schäfts ein; auch die Preise haben durch die Bemühungen des im Berichtsjahre ins Leben getretenen SyndicatS der Schwarzwälder Uhren - Fabrikanten eine kleine Ausbesserung erfahren. Dagegen wird über den Handel mit Taschenuhren wenig Günstiges be richtet. Die Pianoforte-Fabriken sowie die Fabriken sür Piano- sorte-Bestandthcile waren im Allgemeinen gut beschäftigt. In den in großer Zahl vorhandenen Betrieben zur Erzeugung mecha nischer Musikwerke wurde bei günstigen finanziellen Ergebuisse» wieder eine Erhöhung des Absatzes erzielt Der Handel mit mechanisch en Musikwerken hat sich auch im Berichtsjahr günstig weiter entwickelt. Nicht gerade sehr lebhaft, aber immerhin zufrieden stellend war der Geschäftsgang in der Fabrikation von künstlichen Blumen und Feder». Für die Mineralwasser-Erzeugung verlies das Berichtsjahr in Folge des warmen Sommers günstig; doch konnte trotz deS erhöhten Umsatzes ein entsprechender Rein gewinn nicht erzielt werden, da die Preise durch die starke Con- cnrtenz der kleinen, ost ohne Sachkenntnis arbeitenden Betriebe sehr gedrückt waren. Deutschlands Handel mit Tertilprodncten, speciett nach Amerika. ISk-> 1805 Mac« INS.» 146,8 Einsuhr Menge in Tennen 456 iSö iüÄUA Aueslibr Menge in ildertt, Tonnen lnMili. U11L8 15« 162 Einfuhr I Meng« in Werth Menge... Tonnen in Mill. Tonne» in Mill. Meirk «7811 428.6 71780 464,3 1>r. 2. Die Ausfuhr au Lcxtilfabrikaten au» Deutschland steigt der Menge nach; mit dieser Erhöhung hält indessen die Werth bemessung nicht gleichen Schritt, und in Folge der PreiSvcrbilligung ihrer Producte befindet sich die deutsche Textilindustrie nicht in der angenehmen Lage wie die viel jüngere Maschinen- und die Eisen- industrie. Das Jahr 1889 zeigt uns hinsichtlich der Textilindustrie in Einfuhr und Ausfuhr die höchsten Wenbzissern, nämlich eine Rohstosseinfuhr von 653 475 t im Wrrihe von 757,2 Millionen Mark, eine Rohstoffausfuhr von 143 443 1 im Werthe von 170,6 Millionen Maik und dem gegenüber eine Fabrikateneinsnhr von 68 576 t im Werthe von 453,9 Millionen Mark und eine Fabrikaten ausfuhr von 99 484 t im Werthe von 9l4,2 Millionen Mark. Vergleichen wir hiermit die amtlichen Handelsdaten der Jahre 1886 und 1895, so haben wir folgendes Bild: N « hftosse Werth in Mill. Mark 587,8 664,7 Äubiubr l in WkNt> Mars 08881 ->77,2 419 811 7SLF Sowohl bei den Rohstoffen als auch bei den Fabrikaten sind überall Steigerungen der Mengensummeu zu beobachten, bei der Rohstoff-Eiu- und Ausfuhr auch Erhöhungen der Werthe, die aller dings lange nicht der Mcngenverniehrung entsprechen; bei der Fabrikaten-Einfuhr und bei der Ausfuhr zeigt sich bei Mengen steigerung aber eine Werthmindcrung, hier waltet also ein doppelt trübes Verhültniß vor. Wir sehen andererseits, daß dir deutsche Textilindustrie in dem Bezug von Rohprodukten ungemein abhängig von dem Ausland ist; während nämlich der Cinfuhrüberichuß bei den Rohstoffen sich 1886 auf nicht ganz 400 Mill. Mark, 1895 aber schon aus über 500 Mill. Mark stellt, beträgt der Ausfuhrüberschuß bei den Fabrikaten 1886 450 Mill. Mark, 1895 nur ca. 400 Mill. Mark, d. h. der Werth der vom Ausland br- nölhiaten Rostoffe sür die Textilindustrie hat de« der Fabrikatau»- suhr seit 1886 weit überschritten. Eia Hauptabnehmer der deutschen Textilproducie sind die Bereinigten Staaten von Amerika, und nach 1886 war das AbhängigkeitSverhältniß zwischen Deutschland und Amerika für das erstere Land insofern günstig, al« der Werth der Trxtilsabrikatenausfuhr nach der amerikanischen Union den Bedarf an Rohprodukten von dorther weit überragte. Es handelt sich hier nämlich hauptsächlich um den Bezug von roher Baumwolle, der bei einer Menge von 505 234 D.-Clr. 1886 auf 50 Mill. Mark wrrthcte, während er sich in 1895 auf 2310284 D.-Ctr. ini Werthe von 169,8 Mill. Mark erhöhte. Im Jahre 1886 schickte Deutschland nach den Bereinigten Staaten von Amerika allein an den wichtigsten Trxtilproducten an baumwollenen Slrnmpfwaaren für 26,2 Millionen Mark (1895 sür 35,6 Millionen Mart), weiter an wollenen Kleidern sür 5 Millionen Mark (3,1), an halbseidenen Bändern, Pojamrntirr- und halbseidenen Zeugen ic. für 53,5 Millionen Mark (43,3), an wollenen Strumpswaarrn sür 0,5 Millionen Mark (4,4), an wollenen Luchen und Zeugen, unbedruckt, für l4,7 Millionen Mark (29,8), so daß sich der Werth des Exports in diesen Artikeln von 1886 aus 1895 zwar von 99,9 Millionen Mark auf 116,2 Millionen Mark steigerte, während die Menge in diesen Waaren von 73014 D.-Ctr. 1886 auf 132 610 D.-Lir. anwuchs, sich also nahezu verdoppelte, aber doch ein ungünstiges Berhältniß sich insofern herausbildcte, als die Fabrikatenausftchr 1886 fast um das Doppelte den Rohstoffbedarf überragte, während 1895 der letztere um mehr als 50 Millionen Mark (nämlich den 1886er Bedarf) den Fadrikatenexpvrt über- holt hat. Dieses wenig annehmliche Berhältniß dürste noch ein« weitere ungünstigere Gestaltung gewinnen, sobald die Hochschupzollbestrrbungcn, die sich von früher her an den Namen Mac Kinley s knüpft«, unter der Präsidentschaft desselben sich wieder Geltung verschaffen, eine Befürchtung, die leider nicht zu bannen ist. Daß dann die deutsche Textilindustrie nicht ans Rosen gebettet ist, dürfte unbestreitbar sein; schon jetzt ist ihre Lage so, wie sie keineswegs wünjchenswerth ist. Vermischtes. k'. Leisnig, 3. December. Nach dem Rechnungsabschluß des hiesigen Lonsumvrretn» (eingetragene Genosftnschast mit be schränkter Haftpflicht) betrug der Reingewinn in dem Geschäftsjahre 1895,96 17 126,45 .4l Nach Beschluß der Gcnrral-Verlammlnng soll eine Dividende von 11 Proc. vertheilt werden. Der Mitglieder- bestand bezifferte sich am Schluß deS Geschäftsjahre» auf 730 (gegen 724 im Vorjahre). Die Haftsumme der Mitglieder beträgt 54 750 Mark; das Geschäftsguthaben derselben 48 264,04 4i Der Reserve fonds stellt sich auf 25 036,18 ? Alt» dem Erzgebirge, 3. December. Die Spar- und Darlehenskassen nach Raisfeisen'schem System finden auch in dem benachbarten Böhmen Verbreitung. Ein solcher Verein wurde kürzlich in dem Grenzort, Brritenbach (bei Johann georgenstadt) mit 35 Mitgliedern und 68 Anthcilen ü 10 fl. begründet. Herr Ackerbauschuldirector Juwan au» Eger hatte vorher einen Vortrag gehalten. -0- Ans dem Elbethäle, 3. December. Die soeben veröffent lichte Zusammenstellung über die diesjährige SchisfsahrtS- Frequenz bis Ende November weist für die Station Schöna, woselbst bekanntlich die Registrirung stattfindet, 7751 befrachtete Kähne und 2087 böbmifche Flöß« aus. Ueber Lea Schleppverkehr noch Böhmen liegen genaue Ziffern noch nicht vor; einen dentllchrn Beweis für die Lebhaftigkeit der Frequenz ergftbt jedoch schon die That- jache, daß z. B. der Raddampfer „Roßlau" allein über 800 Elb- fabrzruge stromaufwärts schleppte. — In den großen Sandstein- brüchen deS ElbthaleS sowie deS CottaerReviers, der Herrenleithe rc. ist jetzt noch immer lebhaft geardeltet worden; nunmehr dürst« aber die Betrieb-Periode, in welcher ganz gewaltige Lteinqnantitätrn zur Vrrarbeilung »nd Versendung auf dein Wasserwege gelangten, ihrem Ende ganz nahe gekommen sein. Die Lohnverhältiiisfe ließen sich den ganzen Sommer und Herbst über als durchons zufriedenstellende bezeichnen. '— Dividendenschätzungen. Wir tbeilen folgende Schätzungen unter dem üblichen Vorbehalt mit: Nlrdrrwaldbahn-Geftlljckast 1'/« Procent (2'/, Proc. i. V.). BreSlauer Discontv-Bank 6'/, Proc. silr daS auf 22'/- Millionen Mark erhöbtc Actiencapital (7 aus 15 Mill. Mark), Norddeutsch« Grundcreditbank voraussichtlich 4'/, Proc. (5), Deutsche Hypothekenbank in Meiningen jedenfalls 6 Proc., Rheinisch- Nassauische Bergwerks- «nd Hütlen-Actien-Gefelllchast 5 Proc. (1), Elberfelder Farbenfabriken vormal» Beyer L Co. vorauSsichllich wieder 18 Proc , ElbschifffohrtS-Gesellschaft Kelte nur 1 Proc. (4'/,), Mecklenburgische Straßenbahn 2 Pcor. (V^. *— Brauerei Ejfighaus, vormals Fritz Eurich, Frank- furt a. M. Dem Geschäftsbericht sür 1895/96 zufolge wurde «in Reingewinn von 40 034 .4l (IM4 95 46 638 ^4), erzielt woraus eine Dividende von 1','» Proc. (2 Proc.) mit 24 000.4t vertheilt wird; 1911.« werden der gesetzlichen Reserve und 3000.4( dem Delcrrdereconto überwiesen, 9500 zu Tantiemen und Gratifika tionen verwendet, wonach 1622 auf neue Rechnung bleiben. *— Actienbrauerei in Essen a. d. Ruhr. Nach dem Ge schäftsbericht für 1895 96 hat da» Geschäft einen erfreulichen Auf schwung genommen, indem rin Mehrabfatz von 13 565 dl erzielt wurde. Bei einer Einnahme von 1 495 588 und einer Ausgabe von 1 104 169 .4Ü wurde rin Gewinn von 391 419 ^ll erzielt, der sich durch 10376 Gewlnnvortrag auf 401795^1 erhöht. Davon gehen ab für Abschreibungen 96 221 ^l, so daß sich ei» Rein- gewinn von 305 573 ^t ergftbt. E« wird vorgrfchlagen, den- selben wie folgt zu verwenden: 198 000 15 Proc. Divi ¬ dende auf 1 320 000.4l Actiencapital, 35250vertrag-gemäße und statutarische Gewinnantheile, 8000 Zuweisung zum Reservefonds, 40000^1 Zuweisung zum Specialreftrvesonds, 24 323^4 Vortrag auf neue Rechnung. Die Bilanz weist 1 622 850 liquide Mittel nach, welchen an Lrcditoren 714 582 «egenüberstehe», so daß unftr Berücksichtigung der zu zahlenden Dividende und Gewinn antheile rund 75O OOO.4t freie Betriebsmittel vorhanden stad. Da.- Actiencapital ist durch Ausschüttung des Specialreseroefond« in Hol e von 120000 ^t um deaftlben Betrag von 1200000 an, 1 320 000 erhöht worden. — Die 5proc. Partial-DarlehnSscheinc wurden zum 1. Juli d. I. gekündigt und i« 4proc. Partial-Dar- lehnsfcheine verwandelt. L Die Bewegung der Seeschifffahrt im Hamburger Hafen ist bis Ende Le» Monats November eine stetig steigende und außerordentlich günstige gewesen; der nunmehr «ingetretc c Streik der Hasenorbeiter und verwandter Gewerbe wird jedoch f,.r den Monat December einen Rückschlag und jedenfalls einen bc deutenden Ausfall bringen. ES sind vom 1. Januar bi» Ende November bi» Ende November 1891 1892 1893 1894 1895 1896 ist demnach Lchiffe 8182 Mit 8027 - 8236 - 86'41 . 9036 - '.>985 - die Zahl geworden ist, indem sie gegen zeigt. E» wäre« nämlich von aus See -iiigekvminm Rkqiiler-Tenae» Ü341V29 5 216 522 5 448 186 5 808085 5 888 746 6014 589 der angekommenen Schiffe nm 845 inii die Zahl der abgegangenra um 887 mi: 1» Oe« »eqanqen «Schiffe Regifter-Tvnuco 8137 mit 5 337 332 7962 - 5 176 85s» 8283 . 5 498024 8578 - 5 775 489 9001 - 5 859 793 9888 - 5 967 969 1895 0,19'Proc., 1896 0,19" Proc.. während von den abgegangeiieu Seeschiffen kein» Ladung hatten 1895 0,27 Proc., 1896 Ü28 Pro>, so daß gegenüber der bisher abnehmenden Scala völlige Stadilitäi, also eine Besserung eingetreten ist. Welche Veränderung in diescr Hinsicht der gegenwärtige Streik der Hafenarbeiter für de« Mount December auSüben wirb, ist mit Spannung zu erwarten. Dampfbierbrouerei der Stadt Einbeck, Actien» Gesellschaft. Der Geschäftsbericht constatirt wieder eine beträchtliche Steigerung de» Absatzes, indem sich der Erlös sür Bier «nd Nebci - producte von 391303 .4t im Jahre 1894 95 auf 431240 ^4 im Jahre 189596 gehoben bat. Die Gesellschaft erzielte im ab gelaufene« Geschäftsjahre bet einem Actiencapital von 700000 nach Abzug aller Ausgaben und zuzüglich eines Gewinnvortrogcs von 5237 einen Bruttogewinn von 111 752,30 .^l gleich circa 15Proc. des Acliencapitals (gegen 94 545,30.-2 im Vorjahre. Von diesem Betrage werden 41 500 (41 577,45) zu Abschreibungen und 10000 lbOOO) zur Totirung deS Delcrederrcontos verwendet, so daß nach Abzug der Tantiemen und des dem Reservefonds zu geführten Betrages eine Dividende von 6 Proc. (5) zur BertheiUnig gelangt und ein Gewinnvortrag von 7581 .4l (5237) verbleibt. — Der Bericht bemerkt, daß auch die finanziellen Verhältnisse güastige seien, da die Gesellschaft außer ihrer Hypotheftnfchuld keinerlei Creditoren bat. Auch das neu begonnene Geschäftsjahr hab« sich insofern günstig angelassen, als bis jetzt gegenüber dem gleiche« Zeii- raume Les Vorjahres im Jnlandgeschäft abermals «in recht n«n««nc- wcrther Meh aviap auizuweisen fei. *— Stettiner Bergschloß «Brauerei, Cvmmandit- Gesellschaft auf Actien. In dem am 30. September d. I. abgeschlossenen L5. Geschäftsjahre wurde nach Abschreibungen von 104 716,16 .41 ein Gewinn von 206 567,79 erzielt, dessen Per Wendung Ivie folgt vorgefchlagcn wird: Zuweisung an den Reserve fonds 13 961.95 .41, TantiGne drs persönlich haftenden Gesell- schasterö 20536,49 ^1, Tantieme de» Aufsichtsrathes 5250 Dolirung des Extra-Reservefonds mit 20000 .41, an di« Rudolpb- Rückforth-Stiftung 10000 >l, 15 Proc. Dividend« an die Com* manditistrn 135 000 .4(, Urbertrag auf nächste» Geschäftsjahr 1819,35 ^ll * Görlitz, 2. December. Die Glashüttenwerke Adler hütten inPenzig wurden in eine Actirn-Gesrllschaft umgewandellt: das Capital beträgt 1 Mill. Mark, die Actien bleiben in den Händeu der Borbesitzer. Z Ueber das Eisenerzbergwerk bei IänkenLorf in der preußischen Obtrlausitz, welche« die Bereinigte Königs- und Lauravütte pachtweise übernommen hat, erfährt man, daß für den Centner Erze 5 an den Besitzer Vornrmann gezahlt werden, von denen dieser IV. "" die Gut-Herrschaft zahlt, daß sich aber die Pächterin zur jährlichen Förderung von 3M 000 Ctr. verpflichtet hat. Die in Grauwacke und Schiefer eingebetteten Brauneisenrrzc. die einen Eisengehalt von 42 Proc. bei der Untersuchung aufgc- wlesen haben, enthalten Kiesel und Thon und sind zur Darstellung rine-S guten EisrnS geeignet. *—Bereinigte König»- und Lauravütte. Die russische Zweiganstalt dieser Gesellschaft ha» nach ihrem jetzt vorlftgenden Sonderabschluß im Jahre 1895,96 besonder« günstige Betriebe ergebnisse erzielt. Der Reinertraa stellt sich nach Mitiheilung der „Magd. Ztg ", nachdem vorweg 121 000 Rbl. für Abschreibungen, 102000 Rbl. sür BermittelungSgebüdren, DiScontrn rc. und 62 700 Rubel al» 3V, Proc. Zinsen auf den für die Katharinahütt« bc- grbenen Theil der Anleihe de» Stammuntrrnrhmen» abgezogen worden sind, auf 518 144 Rbl. oder 41 Proc. de« Anlagecapitals von 1 3l8 721 Rbl. Im Vorfahr« hatte sich der Reinertrag aus 155 400 Rbl. und im Jahre 1893/94 auf 467 500 Rbl. gestellt. VV-n. Prag, 2 December. Vom Zuckermarktr. Während der letzten Woche fehlte es den Märkten an jeglicher Anregung. Bei ruhiger Tendenz konnten sich die Preise nater geringfügigen Schwankungen ziemlich behaupten, so daß weder o« den deuftchcn und englischen Märkten, noch in Pari« und New York ein» nennens- werthr Verschiebung des CourSnlvean» eintrat. Das Fabrikausgebot war noch ziemlich belangreich und war an einigen Lagen be- reitS der Truck desselben zu verspüre«, da di« Speciilation nur schwach «ingrisf. Neue Abladungen nach Amerika in Rüben zucker wurden nicht bekannt und nimmt man an, daß der Trust in Folge der durch den Streik in Hamburg hervorgerufencn Verschiffungsschwierigkeiten stärkere Anschaffungen in Colonialzuckec vornahm. Ter Hainburger Streik wirkte auch sonst sehr nachtheilig auf das Geschäft, da der englische Consum, welcher fortgesetzt nur greifbare Waar» kauft, in Folg» der Unsicherheit bezüglich der Ver schiffungen sich mehr auf Käufe in englischen Raffinaden verlegte. Die bis 15. November reichende französische Statistik weist sine Ausbeute von 11 Proc. gegen 11'/,n Proc. im Vorjahre auf, find nimmt man jetzt allgemein die Licht'jche Schätzung als richtig an. Genannter Statistiker brachte im letzten Wochenberichte nickt« Neues. Die sichtbaren Vorräthe beziffert derselbe mit 1 711 000 t gegen l 772 700 t 1895 Und 1109000 t 1894. Tie am-rikaniscke» Vorräthe haben eine Abnahme von 18000 t erfahren, dagegen Überragten in Hamburg die Ankünfte die Per- schiffungen um ca. 13 000 t, welch letzterer Umstand wohl in der Hauptfach« aus den Streik ziirllckzusühren ist. An unserem Markte zeigten sich die Fabriken in festeren Momenten sehr «bqobelustig, nm jedoch in abgeichwäckten Momenten sich sofort zurückzuziehen. TieAufnabmesähtgftit der Raffinerien ist noch immer »ine besriediqelide, doch zeigten fick dieselben gegen Ende der Woche etwas zurückhaltender, wodurch die Preise der Exportparität näher gebracht wurden. Rafsinirte Zucker waren, soweit rS via Hamburg zum Export ge- langende Provenienzen betrifft, in England sehr vernachlässigt, dagegen bestand für greifbare Zucker ab Ostjrehäsr» sehr gute Frau«. Es 160 843 Reg.-Tonnen und 108 176 Reg.-Tvnnen gegen dasBorjahr gelegen. Noch wesentlich erfreulicher ist jedoch, daß die Lademöglichkeit, d. h. die MSglickften, Ladung im Hamburger Hafen erhalten zu könne«, welche bisher im laufenden Jahre eine abnehmende gewesen ist, in da« Gegratbc.l sich verkehrt bat und eine wachsende über dem Vorjahre volle Stabilität den anktkommkmn Senchitken betot m leer beleben 1891 6857 1325 5837 2300 1892 6645 1382 5610 2352 1893 6dI5 1421 5890 23S3 1894 6968 1638 6174 2404 1895 7254 1782 6578 2423 1896 8010 1975 7067 2821 Darnach hat der Procenrfaj der im Hamburger Hase« leer an- gekommenen Seeschiffe im > berhältniß zur Gesammtzahl betragen
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