Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18961204012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896120401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896120401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-12
- Tag 1896-12-04
-
Monat
1896-12
-
Jahr
1896
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4. Beilage zm LeWger Tageblatt «b Aazciger Nr. 8lk, Freitag, 4. Amber MS. lRargea-Aasgabe.l Königreich Sachsen. Die vorliegende Nummer enthält an anderer Stelle noch folgende unter diese Rubrik fallende Sonderartikel: Ergebniß der Stadtverordneten»»«»»!. — Die Stadtverordnrtenwadlen in der ersten Wäblerclasfe. — AuS dem Gebiete der Elekrromedicin. — Generalversammlung der Ortskrankencasse für Leipzig und Um gegend. — Enticheidungen des Reichsgerichts. — GerichtSverband- lungen (König!. Schwurgericht und Königl. Landgericht). — Univer sität (Personalverzeichniß für das Wintersemester 1896/97). — Deutscher Patriotenbund. * Leipzig, 3. Deceinber. Man schreibt unS: Der engere Ausschuß keS „Unabbänzigen Comitss" fand sich heute im oberen Stockwerk des Cafö Welsche zu einer Sitzung zusammen, in welcher zunächst das Resultat der Wahlen in der zweiten Wählerclasse bekannt gegeben wurde. Das Resultat kann nur dem „Unabhängigen Comit« " zu weiterem Ansporn dienen, um nachdrücklicher noch als bisher in Zukunft danach zu streben, dem Pro gramm deS „Unabhängigen ComitöS" in unserer Bürger schaft zum Siege zu verhelfen. Man war sich bei dieser Wahl der Kraft des wirklichen „Ringes" unserer Stadt — das sind die Hausbesitzervereine — wobl bewußt; die Anzahl der Stimmen, welche daS „Unabhängige Comit«" aus seine Liste vereinigte, ist indessen eine so bedeutende und angesichts der großen Anzahl der Wahlberechtigten, die dies mal nicht gewählt haben, eine so viel versprechende, daß das „Unabhängige Comitä" mit gutem Mutbe und doppeltem Vertrauen der Zukunft entgegensicht. DaS Vertrauen trat in der gestrigen Versammlung des Engere» Ausschusses mit voller Kraft dadurch in die Erscheinung, daß das „Unab hängige Comitö" sich sofort in Permanenz erklärte nnd fortsabren wird, seinem Programme in der Leipziger Bürgerschaft zum Wohle derselben die endliche Durchführung zu sichern. -8- Leipzig, 3. Deceinber. Unter dem Vorsitz Sr. Cxcellenz des Cullusmiuisters vr. v. Seydewitz bat heute Vormittag 11 Ubr in dem im Augusteum befindlichen Sitzungszimmer der Gesellschaft der Wissenschaften die constituirende Versammlung der königlich sächsisch en Commission »ür Geschichte stattgefunden. Die Commission bat die Aufgabe, die Kenntniß der Geschichte des königlichen HauseS und des Gesammthauses der Wettiner, sowie der von ihnen regierten Länder und im Zusammenhänge hiermit auck der deutschen Geschichte mit allen zur Verfügung stehenden wissen schaftlichen Mitteln zu fördern. Vornehmlich giebt sie zu diesem Zwecke Werke archivalischer und darstellender Natur heraus. Der „Ooäex cljploiuuticu3 Kaxonirw rtzj-igs", die „Aufnahme und Darstellung der älteren Bau- und Kunsldenkmäler des Königreichs Sachsen", wie das Archiv für „Sächsische Geschichte und Alterlhumskunde" bleiben als selbstständige Unternehmungen bestehen. Tie un mittelbare Aufsicht über die Commission wird im Auf trage des Gesammtministerinmö von rem Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts ansgeübt. Die Com mission besteht aus ordentlichen und außerordent lichen Mitgliedern. Die Zahl der ordentlichen soll dreißig nicht überschreilen, die Zahl der außerordentlichen ist unbestimmt. In der Zabl der ordentlichen Mitglieder sollen die geschichtlichen Lehrfächer an der Landesuniversiläl und der technischen Hochschule zu Dresden, das königlich sächsische Haupislaatsarchiv, das königlich sächsische Kriegs archiv, die königliche Bibliothek zu Dresden und die Universitätsbibliothek zu Leipzig vertreten sein. Zu ordentlichen Mitgliedern wurden für die Universität ernannt die Professoren Herren Th. Brieger (Kirchengeschichte), A. Hauck (Kirchengeschichtc), E. Fried berg (Kirchenreckt), K. Lamprecht (Geschichte), A. v. Mias- towski (Nationalökonomik), E. Sievers (Deutsche Ge schichte), K. Bücher (Statistik), E. Marcks (Neuere Ge schichte) und G. Seeliger (Historische Hilfswissenschaften). Den Vorsitz der Commission führt Cullusminister Vr. vor» Sende witz, ExccUenz. Die Cassenverwaltung der Commission ist dem Universilätsrentamt zu Leipzig über tragen worden. -8- Leipzig, 3. Deceinber. Se. Cxcellenz der CultuS- minister Du. von Seydewitz, der gestern und heule in Leipzig weilte, reiste heute Abend 6 Uhr 25 Min. wieder nach Dresden zurück. — Leipzig, 3. Deceinber. Wie zur Kenntniß des Ministeriums des Innern gekommen ist, Kat sich die Maul- und Klauenseuche auch in anderen, als den in der Ver ordnung vom 27. November d. 2. genannten Landestheilen erheblich gesteigert. CS werden daher durch eine neuerliche Verordnung die in der Verordnung vom 27. November V. I. zunächst für die Bezirke der Kreishauptmannschaft Leipzig und der Amlshauptrnannschaften Löbau und Plauen angeordneten Maßregeln auch auf den ganzen Bezirk der Kreis haupt mann schäft Zwickau und außerdem auf den Bezirk der Amlsbauptmanrischast Zittau ausgedehnt. * Leipzig, 3. December. Am 18. December d. I. wird der an der Linie Glauchau-Wurzen zwischen den Bahnhöfen Großbothen und Colditz neu errichtete Haltepunct Großsermuth für den Personen- und Reisegepäck-Verkehr eröffnet. Die sämmtlichen zwischen Colditz und Großbothen verkehrenden fahrplanmäßigen Personenzüge werden zum Absetze» und zur Aufnahme von Reisenden in Großsermuth nach Bedarf halten. H Leipzig, 3. December. Der Bund Deutscher Gast- wirthe, der bekanntlich seinen Sitz in Leipzig hat, beschloß, sich der Petition des Deutschen GastwirthSv er band eS, betreffend die Verwerfung einer etwa geplanten bezw. angeslrebten Einbeziehung des Gast- und Schankwirthschasts- gewerbes in die Zwangsorganisation des Handwerks, an zuschließen. Ebenso Kat sich der Internationale Verein der Gasthofsbesitzer der bezeichneten Petition angefchlossen. — An der Königlichen Turnlehrer-Bildungsanstalt zu Dresden beginnt am 8. Januar 1897 ein Cursus zur Ausbildung von Turnlehrerinnen. Gesuche um Zu lassung zu demselben sind unter Beifügung 1) de» Geburts oder Taufscheins, 2) eines ärztlichen Zeugnisses über den Ge sundheitszustand, 3) eines amtlichen Zeugnisses über die sitt liche Führung, 4) der Zeugnisse über die frühere Schul bildung, sowie über genossene turnerische Vorbildung und 5) eines selbstgefertigten Lebenslaufes bei dem Ministerium des CultuS und öffentlichen Unterrichts bis zu« S1. December 1896 einzureichen. * Leipzig, 2. December. Die nachstehend aufgeführten Arbeiter, welche 30 bezw. 25 Jahre lang ununterbrochen in der Jnstrumentenfabrik de« Herrn Commerzienrath« Blü thner beschäftigt sind, erkielten heute eine öffentliche Anerkennung für Treue in der Arbeit an Rathsstelle auSgehändigt. Mit dem tragbaren Ehrenzeichen wurden ausgezeichnet die Instrumentenmacher Ernst Stoy und August Brendel, mit Belobigungsurkunden der Werkfübrer Kranke, die Instrumentenmacher Knobloch, Pretzsck, Tittel, Walter, Schäfer, Ganzauge, der Pianofortearbeiter Schmidt, die Tischler Langrock, Sontag, Leitbokd, Köhler, Lustig, Maurer, Bellmann, Müller, Schäfer, Willkomm, die Schlosser Rinkowitz^Wölker, Schäfer, Zimmermann Enke, Schneidemüller Schirmer und der Packmeffter Mai. — Einer der schönsten Schreberspielplätze ist der in Schleußig gelegene deS Vereins für Gesundheits pflege zu Plagwitz. Derselbe ist vergangenen Herbst mit 50 schönen kräftigen Lindenbäumen umpflanzt worden^ welche ihm eine schöne Abgrenzung und iin Sommer etwas Schatten geben. Den eifrigen Bemühungen deS Vereinsvorsitzenden Herrn Sch erling ist es übrigens nun gelungen, daß der große schöne Platz auch im Winter nicht unbenutzt liegen bleibt, denn gegenwärtig ist man damit beschäftigt, die Wasser leitung nach dem Platze zu verlegen, um denselben durch Uebersprengen bei Kälte al« Eisbahn zu benutzen. Sehr rühmlich ist eS, daß die Eisbahn sämmtlichen Kindern, gleichviel ob deren Eltern Mitglied sind oder nicht, un entgeltlich zur Benutzung überlassen werden soll, sogar will der Verein, wie uns miigetbeilt wird, Kindern unbemittelter Eltern auch Schlittschuhe unentgeltlich überlassen. — Interessenten machen wir auf die im amtlichen Theile enthaltenen beiden Bekanntmachungen deS Polizeiamtes, daS Droschken wesen betreffend, aufmerksam. — DaS Persona l-Verzeichniß der Universität Leipzig für das Wintersemester 1896/97 ist erschienen und durch die Expedition der Universitäts-Kanzlei, Augusteum (Kirchenflügel), oder die Universitäts-Buchhandlung (Dörrien- straße 9, I.) zum Preise von 35 zu beziehen. — Die MatinSe am kommenden Sonntag beginnt, wie wir noch einmal hervorheben wollen, präci» 11'/, Uhr. Cassenöffnung und Einlaß findet um 10°,4 Ukr statt. Die Tauer der Matinse ist auf zwei Stunden beniesten. Die einzelnen Programmnummern folge» einander okne Pause. Das Programm setzt sich bekanntlich auS folgenden Nummern zusammen: 1)Prolog von vr. W. Henzen, gesvrochen von Frl. Rudolfi. 2) Vorspiel zu Richard Wagner's „Meistersinger von Nürnberg". Z) Okue Liebe, Lustspiel in 1 Act von M. von Ebner-Eichenbacb. 4) Zwei gemischte Chöre von Joh. Brahms (aus c>p. 62), vorgelragen vom ge- sammten Soloperwnal der Lper. 5) Clavierconcert OwoU von Mozart, vorgetragen von Herrn Professor vr. Carl Reinecke. 6) Vorspiel, Verwandlungsmusik und Schluß des 1. Acres aus Richard Waguer's „Parsisal". Chore: das gelammte Solo» und Chorpersonal der Oper und der Gesangverein „Sängerkreis". — Die Polytechnische Gesellschaft veranstaltet beute ibren vorletzten Vortragsabend dieses Vierteljahres im Lese saal der Dauernden Gewerbeausstellung und zwar wird Herr Juspector Hoh über Amateurphotographie sprechen, ein Tbema, das für Viele von Interesse sein dürfte. Nach dem Vortrag folgt die Erläuterung einer Anzahl interessanter Neuheiten. — Nachdem im vergangenen Monat in der gesellige»» Vereinigung „des Vereins der Kunstfreundinnen" Fräulein Strantz in beredten Worten die Entwickelung des Ornaments ihren aufmerksamen Zuhörerinnen geschildert und durch zahlreiche Abbildungen veranschaulicht batte, wird es am 7. December Herr Professor vr. Witkowski übernehmen, die Mitglieder und deren Gäste durch ein höchst interessantes Tbema zu fesseln. Kein Geringerer als der graziöse Maler und Radircr Ckodowiecki ist es, dessen Bilde auf dem Hinter grund der Schilderung zeitgenössischer Künstler der Redner vorführen wird. Alle unsere Mitglieder und voi» ihnen ein- gefübrte Gäste werden aufmerksam gemacht auf de»» ebenso belehrenden wie ansprechenden Vortrag. (Näheres im Jn- seratentheil.) — Der „Verein in Bayern gedienter Militairs" begeht heute seinen ersten Familien-Abend im Casino zum Rosen thal, zu welchem Kameraden und Gönner des Vereins eingeladen sind. Bei der Beliebtheit, welcher sich der Verein trotz der kurzen Zeit seines Bestehens erfreut, dürfte der Besuch, wie bei früheren Unterhaltungen, ein sehr reger werden. ff E nen rechtsseitigen Armbruch und Kopfcontusionen erlitt» gestern Abend der 53 Jahre alte Laternenwärler Georg Schl, in Reudnitz. Derselbe war die Treppen Les Wachlocalcs in der Ptatostraße heruntergestürzt und Hal sich die Verletzungen hierbei zugezogeu. Nach Anlegung eines Nolhverbandes crsotgte die Ucber- führung nach dem Jacobshospital. 8 Aus dem Bureau des Stadttheaters. Am heutigen Freitag findet im Neuen Theater eine Wiederholung der neuen Oper „Kukuska" statt. Im Alten Theater wird heute das Lustspiel „Comtesse Guckerl" gegeben. Morgen, Sonnabend, gehl Jbscn's gewaltiges Schauspiel „Kaiser und Galiläer" in der Bühneneinrichtung des Herrn Oberregisseurs L. Adler (nach der Ueberietzung von P. Herrmann) zum überhaupt ersten Male in Scene. In Theater- und literarischen Kreisen sieht man diesem „theatralischen Ereigniß" mit größter Spannung entgegen. Eine ganze Anzahl auswärtiger Theaterleiter und Kritiker hat sich für die Premisre und dessen erste Wiederholung jetzt schon angemeldet. Im Alten Theater gehen au» Sonnabend in Scene: Offenbach's einact'ges Singspiel „Die Zaubergeige", ein Balletdiver tissement (Bretagnischer Baucrntanz, Stephanie-Gaootte, Mila- nollo-Marsch und Schluß-Galopp), daS musikalische Genrebild „Fritzchen und Lieschen" und zum Schluß Hulda's Einacter „Fräulein Wittwe". Für den Sonntag ist das Repertoire wie folgt entworfen: Im Neuen Theater findet Vormittags Il'/rUhr die große Matinse zum Besten der Pensionsanstalt der Genossen schaft deutscher Bühuenangehörtger, Abends eine Ausführung von Richard Wagner'S „Tannhäuser" statt. Im Alten Theater wird „Die schöne Helena" und im Carolatheater „Com tesse Guckerl" gegeben. § Krystall-Palast. Heute Freitag findet die 24. große Familien-Vorstellung, sowie das erste Auftreten der vorzüglichen Costum-Soubrette Frl. Paulette Andrse statt. Das gejammte neue Künstler-Ensemble, welches am 1. December erstmalig debutirte, tritt heute in seinen Glanznummern auf. 8 In den schönen Parterreräumen des Hotel de Polvgne nimmt heute der beliebte Dircctor Gothov Grüneke mit seinen schmucken Wiener Sängerinnen nach kurzem Aufenthalt leider wieder Abschied. Wie sehr sich Grüneke's Sängerinnen in die Herzen des Leipziger Familienpubllcuins hineingejungen haben, beweist der stets zahlreiche Besuch, welchen diese lustigen Concerte aufweisen; können doch die Eltern ihre Töchter den heiteren SangeSweffen dieser Wienerinnen ungescheut lauschen lassen. Alte und junge Herren sind beim Anblick junger, hübscher Mädchengesichter bald begeistert, wenn man aber Gelegenheit hat, zu sehen, wie Mütter und junge Damen sich freuen, wenn der reizende Kobold Frl. Ehrenberg mit klarer qlockenreiner Stimme vom flickenden Geis» singt, weil er iin Leben Junggeselle blieb; wenn Frl. Schneider ihre Drolerien vorträgt und wenn Frl. Schäfer mit schön geschulter Stimme ihre Liebeslieder zu Gehör bringt, so begreift man den starken Besuch im Conccrt- rtablissement Hotel Pologne, wenn Grüneke mit seinen Wiene rinnen da ist. 8 Ein lebendiges, ebenso interessantes, als instruclives Bild aus dem russischen Volksleben ist es, was die zur Zeit in „Batten berg" engagirten Tänzer und Sänger „Newsky Roussotine" vor den Blicken des Beschauers entrollen. Die Damen sind hohe, schöne Erscheinungen und besitzen ungemein wohllautende und umfangreiche Stimmen und auch den Herren fehlen die letzteren nicht. Die Tänze sind feurig und fesselnd und ist eS besonders der National tanz „Czarmariska", welcher stets stürmischen Beifall im Publicum erweckt. Auch das übrige Programm ist wiederum ein mit Glück zujammengcstelltes und reichhaltiges und dürfte gewiß Jedermann einige genußreiche Stunden bereuen. 8 Ein besonders heiteres Programm weist das heutige Familien- Concert im Burgkeller auf. Die freundliche Aufnahme, welche diese Concerte bei unserem bürgerlichen Publicum finden, ist nur zu berechtigt, denn die Gemüthlichfeit ist der Grundzug derselben. 8 In Häßner's Concerthaus in der Nicolaistraße 14 concertirt seit Kurzem mir großem Erfolg die in Leipzig noch nicht gehörte schmucke Damencapelle „Annita . Es finden täglich zwei Concerte (Nachmittags und Abends) statt. 8 Große« Günther-Coblenz-Concert zeigt Herr August Schöpfe! in Schloß Dracheusels sur heute Abend an. Daß bas genannte Orchester sehr beliebt ist, beweist stets daS volle Haus. Herr Musik direktor Günther Coblenz wird selbst dirigiren. Auf das ausgestellte Programm machen wir ganz besonders aufmerkiam. Das Concert beginnt um 8 Uhr. fff- Leutzsch, 2. December. Ein schwerer Unglück« fall ereignete sich heute Abend in der Eisengießerei von Thieme <L Co. Hierselbst. Der 1868 in Oberschkesien geborene Arbeiter Johann Marschall, in Leutzsch woknbaft, war mit noch einem College»» am Gießofen thätig, als ihm plötzlich und uner wartet infolge eines Luftdruckes flüssig glühende« Eisen gegen de»» Körper scklug M. erlitt hierbei schwere Verbrennungen an Gesicht, Arm und Leinen und mußte mittels schleunigst requirirten Krankenwagens nach dem Krankenhause Sc. Jacob in Leipzig tranSportirt werden, während sein Arbeitscollege, der nur leichte Brandwunden davontrug, nach seiner Be hausung gebracht werden konnte. vtroitzsch, 3. December. In Auligk bei Groitzsch kau» am Montag der Geschirrsührer Heinrich Steinkopf beim An schleifen seines Wagens unter diesen zu liegen, wurde über sä hren und infolgedessen sofort gelobtet. — Wurzen, 2. Deceinber. Gestern ist die von Herrn Baron v. Schönberg - Tbammenbain erbaute normal spurige Privateisenbahn Röcknitz-Doberschütz dem Betriebe übergeben worden, nachdem schon vor einigen Tagen die Abnahme der Eisenbahn durch die königlich sächsischen und preußischen Behörden erfolgt war. Durch den Bau dieser Eisenbahn werden die Herrn Baron v. Schönbera- Thaminenhain gehörenden Steinbruchsbetriebe, welche, obwohl erst vor wenigen Jakren eröffnet, schon jetzt einen großen Umfang haben, sich sehr bald ganz bedeutend entfalten und so Hunderten von Arbeitern eine gutlohnende Beschäftigung bieten. -r. Rochlitz, 3. December. Gestern wurde durch den Vor mittags 8,57 von Großbothen nach Glauchau verkehrenden Personenzug auf einem Wegübcrgange zwischen Lastau und Nocklitz ein einspänniger Wagen überfahre»». Der Führer des Wagens und das Pferd sind hierbei nicht verletzt worden, doch wurde der Wagen »heilweise zertrümmert. Der Zug konnte nach kurzem Aufenthalte unbeschädigt weilerfahren. —X- Zschopau, 3. December. Am gestrigen Tage der Stadtverordnete u-Ergänz»» ngswahl hat der Städtische Verein einen vollen Sieg errungen. Von 8l7 eingeschriebenen Bürgern machten 475 von ihrem Wahl rechte Gebrauch. Die von dem Städtischen Berein und dem Bürgerverein ausgestellten Listen hatten nur einen Namen (Fabrikbesitzer Hübner) gemeinsam, in» Uebrigen gingen sie getrennt. Gewählt wurden alö Ansässige die Herren Fabrikbesitzer Paul Hübner mit 427 Stimmen, Stadtralk Carl Wendler mit 380, Kaufmann Gustav Hentschel mit 354, Kaufmann Gustav Sprung mit 335, Buchbinder meister Paul Nauman»» mit 333 und Zwirnereibesitzcr Friedrich Melzer mit 323 Stimmen; als Unansäsfige die Herren Bürgerschnllehrer Julius Gläser mit 334, Kaufmann Rudolf Reiche mit 324 und Buchdructereifackor Franz Flackowsky mit 316 Stimmen. Die höchste Stimmen zahl eines Candibaten des Bürgervereins (außer Fabrik besitzer Hübner) betrug 153, die niedrigste 107. K Lößnitz i. <f., 3. December. Der 42 Jabr alte Gasi- wirlh Günther hier wurde vorgestern von Krämpfen be fallen, wobei er von den» im Gastzimmer angebrachten Podium so berabsiel, daß er sich die Stirne aufschlug und sofort verschied. ö. Buchholz, 3. December. Eine der ältesten Gesell schaften in unserer Stad», in musikalischer Beziehung zugleich eine der namhaftesten, die Gesellschaft „Odeon", blickt in diesem Jahre auf ihr fünfzigjährige« Bestehen zurück. Sie ist eine Vereinigung von hiesigen angesehenen Herren und Damen zu geselliger und musikalischer Unter haltung und vermittelt ihren Mitgliedern alljährlich die Bekanntschaft von Künstlern und Künstlerinnen auf musikali schem Gebiete. * Zwickau, 3. December. Wegen der Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche in hiesiger Gegend hat der hiesige Rath den auf den 7. d. M. fallenden Vieh markt verboten. — Eine hier «('gehaltene Gewerkschaftsversammlung erwählte eine dreigliedrige Commission behufs Vorstellung beim Ratbe wegen Errichtung eines Gewerbes chieds- aerichts in Zwickau, ernannte auch einen Obmann zur Leitung der gewerkschaftlichen Bewegung bierselbst. — Der ehemalige Hüttenarbeiter und Cassenvorstekcr Sachse im Vorort Planitz ist vorn deutschen Bergarbeiter-Verband als Obmann für die Bergarbeitcrbewegung in Sachsen ernannt worden. — Der Lergzimmerunz Friedrich Wilhelm Schil- bach ist in einem Schachte des Zwickauer Reviers durch Sturz in den Förderschacht tödtlich verunglückt. Er stürzte 47 m tief und erlitt Zerschmetterung deS ganzen Körpers. — Fra»» verlv. Commerzienrath Dielet im Vorort Wilkau hat für die Armen des Orleö eine Stiftung von 5000 errichtet. Die Zinsen sollen zu außerordentlichen Unterstützungen, sowie zu Gewährung von Freikarten beim Voltsbade verwendet werden. v Elsterberg, 3. December. Der in weiten Kreisen wohl bekannte und allgemein beliebte Getreidegroßbändler Herr Vollstädt hier ist gestern Vormittag 10 Uhr aus einer seiner Wiesen mit drei Schüssen in der Schläfe todt aus gefunden worden. Es liegt Selbstmord vor. Was den als vermögend bekannten Mann in den Tod getrieben haben mag, ist noch nicht bekannt. Löbau, 1. December. Unter Vorsitz des Herrn BezirkS- schulinfpectors Zimmler als kgl. Commissars und in An wesenheit des Vertreters des evangelisch-lutherischen Lanbes- Consistoriums, Herrn Geheimen KirchenratbS Keller aus Bautzeu, wurden vom 26.—30. November an» hiesigen kgl. Seminare von der kgl. Prüfungskommission die diesjährigen Wahlfähigkeits-Prüfungen abgehalten. 22 Candi- daten bestanden das Examen mit Erfolg, ein Candivat wurde zurückgewiesen. * Meitze»», 2. December. Bon einen» hiesigen Geschäfts reisenden, welcher dieser Tage die Umgegend besuchte, wurde im sogenannten Höllengrund bei Zadel eine ältere Frau schlafend ausgefunden. Der Reisende weckle die Frau und half ihr den steilen Weg nach Zadel ersteigen, und dabei er zählte die 66 Jahre ölte Frau, daß sie aus Seeligstadt komme und ihre Tochter in Naundörfel besuchen »volle. Hier in dem steilen Grunde habe sie aber nicht mehr weiter gekonnt und sei von der Müdigkeit übermannt worden. Auf der Höhe angelangt, dankte die Frau dem jungen Mann für seine Hilfe und trippelte wieder munter fort. Wäre der Reifende nicht rechtzeitig hmzuzekoinmen, so würde die Frau bei den Kältegraden Wohl in die Ewigkeit kinübcr- geschlummert sein. — Dresden, 3. December. Der König hat dem Präsidenten des Lande« - Medicinalcollegiums vr. mock. Günther den Titel und Rang als Geheimer Rath verliehen. T' Dresden, 3. December. Die Prinzen Friedrich August und Johann Georg wohnten in Begleitung ihrer persönlichen Adjutanten der gestern in» Officier-Casino des SchützenrezimenlS zu Dresden vcranstalteten Villiers- Feier bei. Auf zwei an Se. Majestät den König und den Prinzen Georg gerichtete Telegramme liefen dankende Antworten ein. Das Nnterofficielcorps desselben Regiments hielt seine Villiersseier im Saale deS Lincke'fchen BadeS ab. Der Feldwebel Schubert hielt die Ansprache, welche ein lebendiges Bild von den vor 26 Jahren statlgcfunoenen harten Kämpfen bei Billiers gab. Mit einem dreifachen Hnrrab auf den glor reichen Führer der Maasarmee, den König Albert, den Chef deS Regiments, den Prinzen Georg, und daS gesammte sächsische Königshaus envete die Ansprache, woran sich dann musikalische Darbietungen und ein frohbelebter Ball reihten. — Bei der Königin fand gestern Adenv in Villa Strehlen eine kleine Abendgesellfchast statt. Proceß Leckert-Larsen und Genossen. (Unberechtigter Nachdruck verboten.) IV. Zweiter Tag der Verhandlung. Aus der gestrigen Verhandlung ist noch nachzutrageu: Ter An geklagte Berger bestritt, die Absicht der Beleidigung gehabt zu haben. Die „Slaotcbürger-Zeitung" habe nur gegen das seltsam« Treiben und die Mißwirthschaft der Reichsofficiösen Front machen zu müssen geglaubt, die in den Reichsämtern aus- und eingehen. Es sind Lies u. A. die Vertreter der „Köln. Ztg.", die alsdann eine Hetze gegen die nähere Umgebung des Kaisers be treiben. Die Muthmaßling, daß Freiherr v. Marschall oder der Prinz Hohenlohe die Hintermänner der Action gegen den Grasen Eulenburg seien, sei einem Berichte des Angeklagten Foellmer entnommen. Es sollte dadurch dargethan werden, wie weit die Tinge schon gediehen seien, wenn schon solche Correspon- denzen derartige Mittheilungen bringen. Der Angeklagte Foellmer bemerkte: Leckert sen. habe ihm die erwähnte Mittheilung aus gesprochen. Lecker» «en. habe ihm diese Mittheilung nicht in be leidigender Absicht, sondern nur zur Wahrnehmung der Interessen seines Sohnes gemacht. Er (Foellmer) bestreite den Vorwurs der Beleidigung. Ter Angeklagte Leckert sen. bemerkt: Er habe von der Art der journalistischen Thätigkeit seines Sohnes keine nähere Kenntniß gehabt. Er habe von der Verhaftung seines Sohnes erst »ach einigen Tagen eriahren und den Angeklagten v. Lützow ausgesucht Dieser sagte ihm: es würde sehr wirkungsvoll jein, wenn man so hintenrum den Gewährsmann seines Sohnes nennen könnte, v. Lützow habe ihn weiter gefragt, ob sciii Sohn nicht mal den Rainen Les Prinzen Hohenlohe oder des Herrn v. Marschall genannt habe. Dies habe er allerdings bejahe» können. Er habe dein Foellmer keine Veranlassung zu positiver Muthmaßung gegeben. Präsident, Land-Gerichtsdirector Rösler, eröffnete gegen 9'/z Uhr Vormittags die heutige Sitzung mit der Frage au den Angeklagten. vr. Plötz: Ob er von v. Lützow einmal einen Bericht über das Befinden des Kaisers erhalten habe. vr. Plötz bejaht dies mit dem Bemerken, er habe die Aufnahme des Artikels ab gelehnt, da er die Richtigkeit bezweifelte. Oberstaatsanwalt: Er wolle bemerken, daß es sich um den alten Klatsch, daß der Kaiser ohrenleidend sei, handle, vr. Plötz: Er habe die Auf nahme des Artikels abgelehnt, weil in demselben behauptet war, das Ohrenleiden de« Kaisers fei Krebs. In seiner Eigenschaft als früherer praktischer Arzt konnte er diese Mittheilung nicht für richtig halten. Leckert seuior bemerkt auf Befragen: er hatte das Gefühl, Laß v. Lützow in dem Glauben war: sein Sohn (Lecken zr. habe Gewährsmänner. Ter Präsident fragt den Angeklagten v. Lützow, ob er von dem Criminalcommiffar v. Tausch einmal den Auftrag erhalten habe, nach dem Verfasser eines Artikels der „Münchener Nenesten Nachrichten", der die Militair-Stras-ProceßorLuuug behandelte, zu recherchiren. Es wurde damals vermuihet, Laß der »rühere Minister v. Köller eine Jn- discretion begangen habe. v. Lützow: Er erinnere sich nur, einen wichen Artikel im „Hannover'schen Courier" gelesen zu haben. Dieser Artikel sei in der Presse vielfach besprochen worden. Einen Auftrag, nach dein Verfasser zu recherchiren, habe er von Herrn v. Tausch nicht erhalte», es sei aber möglich, daß er darüber mit dem selben gesprochen habe, zumal ihm bekannt war, daß der hiesige Corre- spoudent des „Hannover'lchen Courier", Heller, den Artikel geschrieben hatte. Vertheidiger Rechtsanwalt Glatzel: Angeklagter v. Lützow, ist Ihnen erinnerlich, daß die betreffende Ministersitzung Sonntag Mittags slattgesunden und der Artikel Montag Mittags in den „Münchener Neuesten Nachrichten" gestanden hat? v. Lützow: Die „Münchener Neuesten Nachrichten" lese ich nicht. Wann der Artikel im „Hannover'fchen Courier" stand, kann ich augenblicklich nicht angeben. Es erscheint alsdann als Zeuge der Berichterstatter des Wolff'schen Bureaus Hosrath de Grahl: Er sei seit 30Jahren Berichterstatter des Wolff'schen Bureaus und habediejemBureau noch niemalseine falsche Meldung gemacht. Tie Reden von den Majestäten werden steno- graphirt und die Uebersetzung des Stenogramms sofort dem Chef des Geheimen Civilcabinets, Cxcellenz v. Lucanus, gegeben. Bon diesem habe er stets den Wortlaut der Reden erhalten, die er im Auszüge an Las Wolff'sche Bureau telegraphirt habe. Die in Rede stehende Galatasel fand nun an einen» Sonnabend Abend statt. Er habe daher von seinem Bureau den Auftrag erhalten, möglichst eine Bor depesche auszugeben, damit dieselbe noch allen des Sonntags Morgens erscheinenden Blättern zugehen könne. Er sei nun an jenem Sonn abend Abend in Folge der Manövcrstrapazen sehr ermüdet ge wesen. Er habe den Zarentoast in einem Nebenzimmer angehört. Der Zar habe etwas leise gesprochen nnd er (Zeuge) habe verstanden, daß die Schlußworte „guo man pöre" lauteten. Ta er Len Herrn v. Lucanus erst zwci Stunden später sprechen konnte, so habe er zunächst den von ihm verstandenen Wortlaut telegraphirt. Zwei Stunden später habe er von Herrn v. Lucanus gehört, daß die Schlußworte: „gua votro Llszostö" lauten, er habe in Folge dessen sein erstes Tele gramm berichtigt. Diese Berichtigung sand allerdings, da es zu spät war, in den Berliner Morgenblättern keine Aufnahme mehr. Vertheidiger Rechtsanwalt vr. Lnbjcynsk: War dies Las erste Mal, daß Sie eine kaiserliche Rede, ohne Len Herrn v. Lucanus zu fragen, telegraphirten? de Grahl: Allerdings, ich be fand mich gewissermaßen in einer Zwangslage. Oberstaats anwalt: Es ist behauptet worden, Laß Ihnen Oberhos- marschall Graf Eulenburg die erste Depesche in dis Feder Lictirt habe? de Grahl: Ich bemerkte darauf, Laß ich den Wortlaut der kaiserlichen Reden noch niemals von dem Oberhos- marschall, sondern aus dein Geheimen Civilcabinet erhalten habe. Auch die Hofu ach richten erhalte ich stets von dem diensl- thuenden Flügeladjutantcn. Vertheidiger Rechtsanwalt vr. Lubscynski: Freiherr von Marschall hat bekundet, Sie hätten die Rede von der Galerie aus angehört. de Grahl: Das ist ein Jrrthum. Soweit mir erinnerlich, hat der betreffende Saal in dem Breslauer Landeshause gar keine Galerie, v. Liitzow: ES ist bekannt, daß solche kaiserliche Reden vorher aufgesetzt werden. So ist es in Paris, Wien u. s. w. geschehen. Es haben die französische,', russische» und auch viele deutsche Zeitungen im Monat September unwidersprochen die Nachricht gebracht, daß die Toaste beider Monarchen vorher feststanden und daß der erste Wortlaut Lcs Zarentoastes „cgim mcm pvrc?' lautete. Es ist ober den, Zaren nahegelegt worden, daß diese Schlußworte eiuen schlechren Eindruck machen könnten und daß es besser wäre, n»it „guo votre )ln.si»l(-' zu schließen. Ich werde die Ladung der betreffenden Correspon- denten beantragen. Im Uebrigen behaupte ich, daß der Zeuge in dem Nebenzimmer den Zarentoast nicht gehört habe» kann. Ver- thcidiger Rechtsanwalt vr. Lubscyntki: Außer den Schlußworte» hatte» Sie den Zarentoast richtig verstaiiden? de Grahl: Jawohl. Auf Antrag des Vertheidigers wird beschlossen: Dem Staat-:- secretair Freiherrn v. Marschall aufzugebcii, den an ihn vo:n Wolff'schen Bureau erstatteten Bericht mitzubringen. Ter folgende Zeuge Redacteur Ser „Täglichen Rnudichau" Rippler sagt aus: Leckert habe sich im Monat August ds. I. ilnn vorgcstellt und ihm verschiedene Artikel über die Entlassung LcS KriegsministerS Bronsart v. Schcllendorf u. s. w. angeboren. Er babe anfänglich die Aufnahme abgelehnt und nur hin und wieder einen Artikel ausgenommen. Als Leckert sich deshalb beschwerte, habe er ihm bemerkt: Die Nachrichten haben keinen Werth, so lauge man nicht wisse, woher sie stammen. Leckert habe darauf auf Ehrenwort versichert, daß die Artikel aus dem Auswärtigen Amt stammen. Tort werde die Veröffentlichung derselbe» Artikel sehr gern gesehen. Er lLeckert) werde von Herrn v. Marschall empsangen. Eines Tages habe ihm Leckert einen Artikel über den BreSlaucr Zarentoasr angebote», dessen Ausnahme er (Zeuge) aber abgelehut habe. Sehr bald daraus habe der Artikel in der „Weir am Montag" gestanden. Leckert habe sich als Verfasser dieses Artikels geriet und behauptet. Laß er schon seit langer Zeit poli tischer Mitarbeiter der „Welt am Montag" sei. Leckert babe sich geäußert, jänimtliche Artikel, so auch lpeciell Leu Artikel über Len Abgang des Ministers von Berlepsch versaßt zu Haden. Die Nachricht von der Entlassung des Ministers von Ber lepsch habe er zuerst gehabt. Eines Tages habe ihm Leckert gesagt, daß er mit dem Redacteur Heller vielfach zusammcnarbeite. Letzterer habe ihm aber erklärt, daß er den Leckert überhaupt nicht kenne. Leckert habe sich auch gerühmt, den Artikel, Laß Herr v. Kotze während der Kaisertage in Breslau war, geschrieben zu haben. Leckert bemerkt aus Befragen des Präsidenten, daß er die Nachricht über Herrn v. Kotze von v. Lützow erhalten habe.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)