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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950125015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895012501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895012501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-01
- Tag 1895-01-25
-
Monat
1895-01
-
Jahr
1895
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»e-«ss^«r» »»H» H»»pt«rped»to, Wr d» »» SO»»« hMtri »»d de» Vorort» «WM« A»0- äablrstrll»» abgeholt: vt«r1eliührIichX4.bci HÄ M»i«aUg«, täglich« Z»D«U««, t»- Ha« XE »Lch h«. Rost beM«. stw LeMschlmw «ch Lrstmrich: oi«eLU XL—. Dteeew Kvntzbaudw»! W «»Na»»: uumatltch X ?.«. Morgen - Ausgabe. Dir N» vt»Nr»«a»gich« «scheioitiigifch '/,7UH^ t» Okich-WM-ab« Wochattag- S Uhr. «»( Ntkrtto, Lr»Eo«: ÄOh<tt>,-Utff, 8. titio» ist Wochentag» m,a»t»rbroch« Sv« l«th S «- «bach« ?Utz«. Filiale«: VN» ««»'» «mrtt«. («fr«» Hichak Uoiversttiü-strai« I. Loni» Lösche. Avtharivinftr. Lch pari, und K-aig-platz N aMer TGMM Anzeiger. Organ sör Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Anzeigeu-Prei- dle 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Reklame» unter dem NcvacttönSstktch (4a^ spalte») SO^Z. vor den FamiUrnoachrichtr» <6 gespalten- «V-^ Größt« Tchristen laut ansnrm -«M» Verzetchniß. Tabellarisch« und Ztsfernsich nach höherem Tarif. Extra-Bei la,e» io aar «ii »«, » (gesalzt-, Piorg«»-Au-gabe, ohne PostbesörderunA ' . mu Poslbesörderuu» X A).—. Ännahmeschwß fir Äryeiße«: «beud-Au-gabe: Vormittag- 10 ULr. Morgea-Au-gab«: Nachmittag- 4 Uhr. Sonn- uad Festtags früh V,S Uhr. Bei den Filialen uad Annahmestellen j, eis halb« Staub« früher. Anzeige» sind stet- an hi» GgheöiNo» zu richte». X°4S. Freitag den 25. Januar 1895. Druck »ad Verlag vou T. Pol, I» -elptA 89. Jahrgang Amtliche Bekanntmachungen. Lekarmtmachung. Lorbehältlich der Genehmigung des evangelisch-lutherischen Landes« consistortumS hat der Kirchenvorstand zu Leipzig-Gohlis beschlossen, den an der Breitenfelder Straße tu Leipzig-i-ohliS gelegenen sog. „Alten Friedhof", auf welchem im Jahre 1882 die letzte Beerdigung stattgefunden hat und der seit 1890 für weitere Be- Nutzung gänzlich geschlosse» worden ist, zwecks Errichtung einer ,, öffentliche» Parkanlage bis zum Ablauf des Jahres 1910, mit I sicher Gelder, worauf wir letzter steht, ent- I verhängnisvolle Rückgang der Korintbenernte, welcher 8N7-°LL" ^ Uebernahme bereit sind ' , u o , Griechenland verkaufte bisher an Europa alstabrlich für 40 bi« Erhaltener Anweisung zu Folge wird dieses Vorhaben hierdurch l 50 Millionen Francs Korinthen und glaubte um so sicherer zur Kenntuiß der Kirchgemeinde Leipzig-Gohlis mit dem Bemerken I auf diese Einnahme rechnen zu dürfen, als eben nur Griechen gebracht, daß etwaige Wünsche wegen Erhaltung deS Gottesackers I land allein Korinthen erzeugt. Dieser Artikel wird von allen oder einiger Grabstellen bis zum Ablauf von 4 Wochen und I Eulturvölkern der Erde verlangt und gebraucht. Dazu ver- ! in Unruhe versetzte, weil es, im Hinblick auf die Bereinigung ^ OstrumelienS mit Bulgarien, von der Türkei als „Ent schädigung" und um daS Gleichgewicht auf der Balkanhalb insel wiederherzustellen, die Abtretung von Epirus und j Thessalien verlangte und, als die Türkei davon nichts wissen wollte, die griechische Armee mobilisirte und Jahr und Tag unter Waffen stehen ließ. Damals wurde Griechenland ! durch die „europäische Flottendemonstration" endlich zur Ruhe gebracht. Das Dauernde aber war die bedenkliche Ver größerung der griechischen Staatsschuld. Dazu kam noch außer der vielfachen Unterschlagung staat- Tage schon hinwiesen, der längstens bis zum 1. Marz 18S5 der Unterzeichneten Behörde schriftlich vorzutragen sind. Leipzig, den 18. Januar 1895. Ia. 5369. Die Kircheninsvection für Leipzig. Der Superintendent. Der Rath der Stadt Leipzig. v. Pank.vr. Georgi. Ass. Wirthgen. wandte Frankreich infolge der durch die Reblaus verursachten Verwüstungen immer größere Massen von Korinthen zur Her stellung von Kunstwein. Die französische Gesetzgebung setzte diesem Fabrikationszweige jedoch,namentlich nach Ueberwmdung der Phyloxera-Ealamität, immer engere Schranken. Die Nachfrage nach Korinthen aus Frankreich blieb mehr und mehr aus. Und so haben jetzt die Griechen so viel Korinthen, daß sie nicht wissen, was sie damit anfangen sollen. Die wird d« am 14. Februar 1866 in Leipzig geborene Handarbeiter I Preise sind so gedrückt, daß sie die Erzeugungskosten nicht Gesucht Johann Karl Helmert, welcher zur Fürsorge für seine Familie anzuhalten ist. Leipzig, am 18. Januar 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. Armen-Amt, Abth. II. 8. IV./Abth. II. 64 b. Hentjchel. Tchm. NutzholMction. Donnerstag, den 31. Januar d. I. sollen von Bormittags . ^ . „ — 9 Uhr an im E-nnewilrer Forstreviere auf dem Mittelwald- > z. B. Textil- und Metallwaaren, die im Lande gar nicht oder mehr decken, und dabei ist die Korinthe kein solcher Luxus artikel, daß sie selbst bei gedrückten Preisen zu größerem Eonsum verlocken könnte. Somit ist die Haupteinnahme- quelle Griechenlands versiegt. Griechenland bezahlte bis jetzt auSländffche Maaren indirect mit Korinthen. Jetzt soll es statt dessen mit baarem Gelde bezahlen. Das ist aber um so schlimmer, als Griechenland sehr viel aus dem Auslande be ziehen ^nuß. Abgesehen von Industrie-Erzeugnissen aller Art, schlage im Ronnenholze (in Abtheilung 40) 59 Eichftt- Rutzklötze von 18—105cm Mittenst. u. 2—8w Länge 54 Wntzbuchen-- - 25— 40 31 Rüstern- . . 18— 39 107 «sche». . »16—38 2 Adarn« - - 18—35, 76 «rlen-- - - A - 15 7 Linden» - - 24— 34 10 «astholder- - . 28— 43 3 Apfelbaum- . . 20- 31 >3—5 » 3—9 « » » 3—8 » » -> 3,—5 » » » 4.-8 - » .2—6 . » 3—4 » 2-3 . > und - sowie nur in ganz unzureichender Qualität und Quantität her- gestellt werden, muß Griechenland auch sein Brod im Aus lande kaufen. DaS Land erzeugt zu viel Korinthen, aber zu wenig Getreide. Es führte jährlich für etwa 24 Millionen Francs, pro Kopf etwa 12 Francs, fremde Brvdsrucht ein. / Pachtzins, d« in Und alles das muß jetzt finit baarem Golde bez > ,.: wecoen. Gold aber hat der Grieche nicht, sondern nur Papier. Er bezahlt seine Steuern mit Papier, und der Nationaldünkel fahren ^tzt, d" sick 6^" eme wendige Controle der gr'ech.schen F'nanzm Thorheit sträubt. Das Land noä) re.ck^an quellen, aber es hat bisher di g Augenmerk einmal sie zu erschließen. Dann aber muß das Augen ^ ernstlich auf daS Grundubel g«lchtet we d Das Griechenland wie die kleineren ^ Staatenaebilde auS ,st und bleibt der sähe Uebergang b>e'er.- aa»i^e barba-isch-n i» w->'E»n7 -u» -u, k» Weg °-r «»f' LA L,-i, °-« Monarchen Alles, und wenn der.Our, .^Men LL L'-rS'L KL L-L-Ä-. -AttA L7.ch PrincipS wäre aufrichtig zu begrußem Snne Aroßgr echychen Pläne und noch manche andere Liebhaberei mußte de g freilich über Bord werfen. Deutsches Reich« Berlin, 24. Januar. Die „FreihandelS-Correspondenz nimmt eine an daS Abgeordnetenhaus gelangte Nachricht über die Ergebnisse der Neuverpachku n g der Preuß,, ch e n Doma inen zum Anlaß, einen Vergleich Mischen dem Fallen der Zinserträge des mobilen und dem Sinken der Rente des landwirthschast- lichen Grundbesitzes zu ziehen. D,e durchschnittliche Pachtrente ist von 1876 bi« 1894 von 55.30 X aus 50,13 ^ für den Hektar zurückgegangen. DaS macht 9,35 Procent. Dagegen hat sich der Eapitalzins in den letzten 18 Jahren bei prenßischen Staatsanleihen um 22,69 Proc., bei sächsischen Staatsanleihen sogar um 24,aO Procent vermindert. Die erwähnte Correspondenz macht nun selbst daraus aufmerksam, daß der durchschnittliche einem Jahre bei Neuvrrpachtungen 180 Eschen- und Rüstern-Schirrhölzer unter den im Termine aushüngenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden an Orr und Stelle verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Mittelwaldschlage in der Ranne, ohnweit der „Raffen Wiese". Leipzig, am 18. Januar 1895. Des RathS Forstbeputation. Die städtische Sparcaste beleiht Werthpapiere unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 10. Januar 1894. Die Svarcafsen-Deputation. Beamte erhält sein Gebalt m Papier. So lange die ^>t ^ Hälft'e'des" bisherigen Pachlzinses "bci N-uverpach Grieche» unter sich sind, hat das nichts zu sagen. Aber ' ? ^ " °c..: »,.!» anz anders gestaltet sich die Sache, wenn der griechische iranc, die Drachme, inS Ausland geht, dann gilt sie nicht mehr 100 Centimes oder Lepta, sondern nur noch 13. Das Disagio ist auf 87 Procent gestiegen. Man bedenke, was es heißt, wenn der griechische Bauer sür sein Brod, der griechische Bürger für seine Kleidung rc. mit seinem Papiergeld fast das Achtfache des normalen Preises bezahlen muß, wenn er das Gold, welches der ausländische Verkäufer verlangt, mit dem achtfachen Betrage seines heimischen Geldes einwechseln muß. Diese Sachlage hat Alles außer Rand und Band gebracht. Wie sinnlos daS kleine Land von 2^4 Milk. Einwohnern ge- Stiidtische Volksschulen. Der FestactuS zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des 1 wirthschaftet hat, ergebt sich aus einer Zusammenstellung seiner " ivet in den hiesigen Volksschulen Deutschen Kaisers sin Montag, de» 28. Januar, zu den bekannt gegebenen Stunden statt. Leipzig, den 25. Januar 1895. Die Direktoren der BolkSschulen. OeKentlieke Üanä6l8l6tnan8ta1t. Verpflichtungen. Die Summe der amortisirbaren Änlehen beträgt 406 678 000 Fr. in Gold, 35>/L Mill. in Papier; der consolidirten Renten 155 Mill. Gold, 31»/4 Mill. Papier; der Schatzscheine 11 Mill. Papier, der ZwangscurSanleihe 83>/r Mill. Papier, der Provisorien 7»/r Mill. Gold, die Summe der schwebenden Schuld 7 542 353 Gold, 94 338 234 ü-, r-,«: »nd lvl 7LS S2r Mill. P-P--I. 8r. Ra^estllt ckvs ckeutseken Xalsers beehrt sich im Aamen I einer solchen pnanziellen Belastung wu^en für das Kriegsbudget noch immer 14*/», für das Marinebudget 5'/r Mill. aufgewendet. Man suchte sich aus dieser Noth durch einen Schulden tilgungsplan zu retten, der den berechtigten Ansprüchen der Gläubiger direct ins Gesicht schlug und natürlich den schärf sten, von den Mächten unterstützten Widerspruch hervorrief. Gegen jede Aufsicht von Vertretern der Gläubiger über die —r. Bekanntlich hat daS Ministerium Trikupis am I griechischen Finanzen aber verhielt sich das Ministerium ,los I-elirer-Oollö^iums ergebenst einrul»ckea karl IVollrum, vireetor. Die Lrists in Griechenland. Dienstag seine Entlassung eingereicht und dieselbe auch I schroff ablehnend, weil dadurch der Nationalstolz der Hellenen erhalten. Wie von ministerieller Seite verbreitet wurde,! beleidigt würde, als wenn eS dem Nationalstolz besser ent hätten die Minister dem König ihre Portefeuilles deswegen > spräche, leichtsinnig Schulden zu machen und nicht zu be> zur Verfiiaung gestellt, weil der Kronprinz am letzten Sonn-1 zahlen. Die Rettung des KoriuthenbaueS wurde versucht, lag mit Genehmigung seines Vater« als Befehlshaber der I aber kein Hilfsmittel fand sich, und nachdem der aben- Garnison auf dem MarSfeld, wo gleichzeitig Versammlungen der l teuerliche Vorschlag einer Einziehung und Vernichtung Ministeriellen und der Opposition anläßlich der verzweifelten I der Rosinen, um den Preis zu heben, von der Kammer Finanzlage des Landes stattfanden, plötzlich mit seinem Stab l verworfen worden, erreichte die Krisis ihren Höhepunkt, erschien, der von Trikupis mobil gemachten Garnison! Die Verarmung greift um sich, und Niemand sieht ein und Polizei jedes gewaltsame Eingreifen und jede Unter-1 Ende der Noth ab. Die Eigenthümer können ihre Steuern brechung der Reden untersagte, die Bevölkerung zur Ruhe I nicht mehr zahlen und auch ihren sonstigen Verbindlichkeiten vermahnte und auffordertc, sich mit ihren Beschwerden I nicht mehr Nachkommen. Die Früchte blieben im vorigen und direct an den König zu wenden, ein Auftreten, das von der I in diesem Jahre zumeist unverkauft, und als nun die Steuern Bevölkerung mit Jubel begrüßt wurde. So konnte Trikupis bezahlt werden sollten, versammelten sich in verschiedenen sich als Wahrer verfassungsmäßiger Rechte aufspielen, um I Städten, r. B. PatraS und Pyrgos, die Eigenthümer und gegen eine Einmischung der Krone in die politischen Geschäfte I beschlossen Steuerverweigerung, sowie gemeinsamen Widerstand Einspruch zu erheben. DaS ist aber eitel Spiegelfechterei. > gegen einen etwaigen Versuch der Regierung, mit Gewalt die und der wahre Grund für den Rücktritt liegt darin, daß Bezahlung zu erzwingen. Es schienen Unruhen bevorzustehen, und dem jetzigen Ministerium die Schwierigkeiten der innern und I die Nationalbank in Pyrgos, wo man sehr aufgeregt war, sandte äußern Lage unüjwrwindlich erschienen und es deshalb den I ihr Geld nach Patras, wo sie eS sicherer glaubte. Glücklicher- Augenblick benutz«, wo sich ein schöner Abgang von der weise sah die Regierung, daß mit Gewalt nichts zu erlangen politischen Bühne bot. Ja, nach einer offenbar von höchster I sei, und befahl den Beamten, bei der Erhebung der Steuern Stelle veranlaßten Meldung wäre binnen Kurzem die Ent-> mit aller möglichen Mäßigung vorzugehen. Andere Ver- lassung des Ministeriums erfolgt, der Trikupis durch die I sammlungen fanden in PatraS und KalamaS statt, Demission zuvorkvmmrn wollte. I und lange Depeschen wurden dem Könige gesandt, in Dem mag nun sein, wie ihm wolle, jedenfalls war der viel-1 welchen man ihn bat, Oktroi, Gewerbe- und Gebäudesteuer gewandte, schlaue, skrupellose Trikupis nicht mehr Herr der l nicht bestätigen zu wollen und Maßregeln zur Erleichterung Lage, er vermochte die schweren, unheildrohenden Gewitter-1 der Krisis anzuordnen. Das Volk habe von der Regierung Wolken, die sich über Griechenland zusammengerogen haben, nicht mehr zu bannen. Und zugestehea muß man, daß Griechenland nach allen Seiten in eine derartige Be drängniß gerathen ist, daß auch ein Größerer al- TrikupiS an der Rettung verzweifeln dürfte. Er hat die Finanznoth Griechenland« manchmal aus naheliegenden Gründen größer hingestellt als sie war, heute ist sie that- sächlich in dem Stadium des Staatsbankerottes an- und den Kammern nichts, und wenn man ihm in seiner Noth gar noch Steuern auflrgen wolle, würde man dasselbe zur Verzweiflung bringen. Jeden Augenblick kann die Flamme der Revolution hell emporlodern. Ist überhaupt noch Hilfe möglich? Diese Frage kann ohne Zögern mit „Ja" beantwortet werden, aber nur unter zwei Bor auSseyungen: Einmal, wenn der Grieche selbst ehrlich will, d. h wenn er sich zu einer völligen Umkehr entschließt, arbeiten. gelangt. Den Grund hierzu hat da- Cabinet DelifanniS I und zwar tüchtig arbeiten lernt, Sinn für Sparsamkeit und gelegt, welche- in den Jahren 1885 und 1886 ganz Euroval vor Allem für Ehrlichkeit und Treue sich aneignet, und den erzielt worden, in einem großen Lande mit so ver- chiedenartigen landwirthschaftlichen Verhältnissen, wie Preußen sie ausweist, eine beschränkte Beweiskraft besitze. So ist im vergangenen Jahre für einzelne Domamen tungen erzielt worden, während sich bei anderen eine kleine Steigerung über daS Ergehniß des Jahres 1876 hinaus be merkbar macht. ES liegt also zum Theil doch ein kolossaler Sturz der Rente des landwirthschaftlichen Grundbesitzes vor, und die Erklärung, daß vor 18 Jahren in Folge speculativer Preistreiberei ein viel zu hoher Pachtzins erzielt wurde, ändert nichts an dieser Thatsache. Was nun den Durch- chnittswerth angeht, so läßt die „FreihandelS-Correspondenz" bei ihrem Vergleich mit derRente des in deutschen Staatspapieren angelegten Besitzes einen sehr wesentlichen Punct außer Betracht. Der Ertrag au« Staatspapieren ist immer nur Rente, während der Ertrag deS Grundbesitzes ganz überwiegend Rente pluS Gewerbeverdienst ist. Nur bei Verpachtungen ist auch er reine Rente, in allen übrigen Fällen steckt in dem Ertrag noch der Lohn für die productive Thätigkeit des Landwirthes. Mit anderen Worten: der selbstwirthscbaftende Grundbesitzer arbeitet noch sür seine Rente, der Inhaber von Staats papieren hat dies nicht nöthig. Dadurch erhält die Differenz zwischen 9,35 und 22,69 bezw. 24,50 ein sehr viel anderes Aussehen, als es die erwähnte Correspondenz giebt. * Berlin, 24. Januar. Ueber die Ergebnisse der ersten juristischen Prüfung (Referendariatsprüfuug) werden in Preußen regelmäßige amtliche Miltheilungen niemals veröffentlicht; man erfährt nur ab und zu aus einzelnen Bezirken besonders ausfällige Zahlen. So wurde vor einiger Zeit auf den ungewöhnlich großen Procentsatz der RechtS- candidaten, die in Naumburg das Examen nicht bestehen, hingewiesen. Die „Voss. Ztg." findet jetzt in dem soeben erschienenen, auf Veranlassung des ReichsjuftiramtS herauS- aegebenen Jahrbuch der deutschen Gerichtsver fassung einige Zahlen über den Ausfall der ersten juristischen Prüfung im Jahre 1893, aus denen sich ergiebt, daß die Verschiedenheiten zwischen den einzelnen Ober- landrSgerichtsbezirken, in denen Prüfungen abgehalten werden, sehr groß sind. In Preußen sind 982 RechtS- candidaten geprüft, von denen 780 die Prüfung bestanden, 202 dagegen nicht bestanden haben. Der Procentsatz der Durchgefallenen beträgt hiernach 21 vom Hundert, wogegen er im Jahre 1884, dem letzten Jahre de« bei dem achtjährigen Nichterscheinen des Jahrbuches zum Vergleich herangezogenen, nur 17 vom Hundert betrug. Am günstigsten war da« Er- gebniß der Prüfung in Berlin, wo nur 15 vom Hundert durchsielen, dann kamen Stettin und Köln mit 16, Cassel mit 19, Celle und Königsberg mit 24, Breslau mit 25, Kiel mit 28 und endlich Naumburg mit 38 vom Hundert. Die Prüfung in Naumburg ist also tatsächlich bei Weitem am schlechtesten verlausen; 1884 fielen übrigens dort nur 18 vom Hundert durch. In Bayern sind 459 Rechtscandidaten ge prüft, von denen 105, also 23 vom Hundert, nicht bestanden Die Zahl der jungen Justizanwärter ,st in Bayern erheblich gestiegen; 1884 wurden dort nur 192 geprüft. In Sachsen betrug die Zahl der Prüflinge 195, von denen 18 vom Hundert durchs,elen. In Württemberg haben sämmtliche 41 Can- d.daten d.e Prüfung bestanden, auch in Baden fielen von 60 nur 5. also 8 vom Hundert, durch. In ganz Deutsch land sind ,m Jahre 1893 1962 Rechtscandidaten aevrüst g.g.n 1484 im Jahre ,884. Dav°?haben 388 °d» A vom Hundert (1884 19 vom Hundert) di, Prüfung nicht bestanden. D,e Zahl der nn deutschen Reiche im September 1894 vorbandenen Referendare rc beträat ^632, von denen 3452 auf Preußen, 774 auf Bayern. 497 aus wachsen, 184 auf Elsaß-Lothringen, je 126 auf Württem berg und Baden, 100 auf Hamburg, 89 auf Hessen 85 aus Braunschweig, 62 auf Sachsen-Wrimar und 52 auf Mrcklen- Di- übrigen Staaten haben wunger als 50 Referendare, die wenigsten Neuß ä. L mit 12 und Schaumburg-Lippe mit II. Berlin, 24. Januar. (Telegramm.) Der >«1ser nahm beute Vormittag die Vorträge de« Chef« de- Geheimen Civil-Cabinets, des KriegSministerS und de« Chef- de« Militair-Cabinets entgegen. Zur FrühstückStasel, welche um 1>4 Uhr stattsand, waren keine Einladungen ergangen. Hur Mittagstafel, die heute um 6 Ubr stattsindet, ist der deutsche Botschafter in St. Petersburg, General v. Werder, geladen. Nach der Mittagstafel wird der Kaiser dem Bor trage in der Militairischen Gesellschaft beiwohnen, welchen der Oberstlieutenant und Commandeur des Ersten Badischen Leib-Dragoner-Regiments Nr. 2o v. Bernhardt Uber „Die Schlacht bei Prag" hält. V. Berlin, 24. Januar. (Telegramm.) Der Katsrr hat dem Generaloberst v. Pape seine Büste in Marmor mit einem Handschreiben, das den kaiserlichen Dank für treu ge leistete Dienste ausspricht, übersandt. 8. Berlin, 24. Januar. (Privattelegramm.) Dem Kaiser ist bekanntlich vom Kaiser von Japan die Kette zum Chrysanthemum-Orden verliehen worden. Der Kaiser ist der Erste, der sie erhält; bisher hat sie der Kaiser von Japan allein getragen. tzß Berit», 24. Januar. (Privat telegramm.) In Hoskreisen ist die Meldung verbreitet, Fürst Bi-«arck be absichtige, am Sonntag nach Berlin zu kommen, um dem Kaiser zu seinem Geburtstag zu gratuliren; thatsächlich werden hier Dispositionen zum Empfange des Fürsten ge troffen. (Wiederholt.) 8. Berlin, 24. Januar. (Privat telegramm.) Die „Voss. Ztg." brachte die Nachricht, daß Major v. Wiflannm in Neapel an acutem Gelenkrheumatismus und asthmatischen Anfällen erkrankt sei. Wie Wissmann hierher telegraphnt hat, ist diese Nachricht glücklicherweise ganz falsch, da er lediglich einer leichten Erkaltung halber seinen Aufent halt in Neapel verlängert hat. 8. Berlin, 24. Januar. (Privattelegramm.) Gegen die Erklärung deS Ministers 8r. Bosse über daS Lehrer- besoldnngsgcsctz schreibt die „Kreuzztg.": „Wir können Herrn vr. Bosse darin nicht beitreten, daß Pie Vorlegung eines allgemeinen Volksschulgrsetzes nicht thunlich sei. Im Gegcntheil, die Aussicht für das Zustandekommen eine- solchen ist noch niemals günstiger gewesen, als jetzt, und aus diesem Wege allein wird auch die Frage der Lehrerbejoldung zu regeln sein. Wir glauben deSSalb nicht annehmen zu dürfen, daß sich die konservative Partei für ein besonderes Lehrerbrfoldungs» gesetz erwärmen wird." Die „Nationalztg." bemerkt hierzu: „Die Behauptung, daß die Aussichten sür da« Zustandekommen eines allgemeinen Volksschulgesetze« — gemeint ist selbstverständlich eines nach dem Muster de« Zedlitz'schen Entwurfs — „niemals günstiger gewesen, als jetzt", fft die blässeste Renommisterei: das Staatsministerium wird sich nach der gemachten Er fahrung wohl hüten, sich zum zweiten Mal in Wirren, wie die von dem Zedlitz'schen Entwürfe heraufbeschworenen, hinein zu begeben; damals geschah e«, ohne daß man sich über die Folgen, obgleich man sie ahnte, klare Rechenschaft gegeben; jetzt ist man gewarnt. Die Prahlerei mit den „günstigen Aussichten" bezweckt denn auch nur, sür das Nichleingehen auf den Gedanken eines Lehrerbesoldungs- gesetzes einen Vorwand zu schaffen. Die Conservativen wollen ein solches Gesetz theils aus materiellen Beweg gründen nicht, theils weil sie hoffen, durch di« Ver zögerung einer Regelung de- Besoldungswesens mit der Zeit „Vorspann" sür ihr Verlangen nach einem allgemeinen Volks schulgesetze nach Zedlitz'scher Art zu erlangen. Wir besorgen unsererseits, daß gegenwärtig trotz des guten Willen« des Minister« Bosse dem LehrrrbesoldungSgesetze Schwierigkeiten entgcgenstehen, die von der Haltung der Conservativen un abhängig sind, nämlich finanzielle. Aber falls diese über wunden und somit die Parteien vor die Entscheidung gestellt würden, oh sie ein derartige- dringendes Bedürsniß befriedigen oder dem Entwurf aus tendenziöser Parteipolitik Widerstand leisten wollen, so dürften die Conservativen sich dir Sache überlegen. Dies um so mehr, da keineswegs ausgeschlossen ist, daß ein die konfessionellen Streitpuncte bei Seite laffrndes Lehrerbesoldungsgesetz ohne ihre Mitwirkung zu Stande kommen könnte. — Nach der „Börsen-Ztg." gedenkt der Kaiser, den Sitzungen de« preußischen StaatSratheS, soweit land- wirthschaftliche Fragen erörtert werden, persönlich zu präsidiren. — Wie das „Volk" hört, haben sich auf Anregung des conservativen Bürgerverein- Hasenheide bi- jetzt dreizehn conservative Vereine Berlin- bereit erklärt, am 1. April eine Fahrt nach Friedrichsruh zu unternehmen. — Mit Bezug auf die Rede de- Abg. von Schalscha im Abgeordnetenhause bemerkt die „Köln. Lolksztg.": „Mit der Vertheidigung deS Antrages Kanitz steht er viel leicht ganz allein da in der Fractiop." — Der achte allgemeine deutsche Handwerkertag wird, wie schon gemildet. am 21., 22. und 23. April in Halle a. S. stattfinden. Die Tagesordnung ist folgende: Stellungnahme zu den neuesten RrgierungSplänen, betreffend die Organisation deS Handwerk-; der Befähigungsnachweis; die obligatorische Innung; Stellungnahme zur Gewerbe ordnungsnovelle, betreffend den Hausirhandel; der Bau schwindel: die weitern Rrformforderungen der deutschen Handwsrkerbeweguna bezüglich der Gefängniß- und Militair- werkstätten-Arheit, OfficierS- und Beamten-Consumtwreme rc. * Posen, 23. Januar. Mit Bezug auf di« Feier von Kaisers Geburtstag veröffentlicht der „Dziennik" eine charakteristische Correspondenz auS der Provinz. Es wird darin dagegen protestirt, daß Polen mit Mitgliedern de« „Vereins zur Förderung de- Deutschthum-", ihren „er bittertsten Feinden", bei den Festmahlen zusammen sitzen sollen. Die Herren Landräthe, die gewöhnlich Ver anstalter der in Red» stehenden Festlichkeiten seien, sollten sich darnach richten. * Hannover. L3. Januar. Ob es zwischen dem Welsen von Dannenberg und dem Reichstag-abaeordneten 8r. Hahn zum Zweikomps kommen wird, weil Dr. Hohn eine Asußerung de« Herrn von Dannenberg al« infam bezeichnete, ist noch «n- entschieden. Herr von Dannenberg erklärt öffentlich, daß er der Bemerkung der „Dtsch. VolkSztg.", Dr. Hahn müsse an Größenwahn
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