b) Des Glockentürmers Töchterlein. Dichtung Fr. Rückert. Mein hochgebor’nes Schätzelein, Des Glockentürmers Töchterlein, Mahnt mich hei Nacht und Tage Mit jedem Glockenschlage: Gedenke mein! Mein hochgebor’nes Schätzelein, Des Glockentürmers Töchterlein, Ruft mich zu jeder Stunde Wohl mit der Glocken Munde: Ich harre dein! Mein hochgebor’nes Schätzelein, Des Glockentürmers Töchterlein, Es stellt die Uhr mit Glücke Bald vor und bald zurücke, So wie’s uns mag gelegen sein. Mein hochgebor’nes Schätzelein, Sollt’ es nicht hochgeboren sein? Der Vater hochgeboren, Die Mutter hocherkoren, Hat hochgebor’n ihr Töchterlein. Mein hochgebor’nes Schätzelein Ist nicht hochmütig, das ist fein, Es kommt ja hin und wieder Von seiner Höh’ hernieder Zu mir gestieg’n im Mondenschein. Mein .hochgebor’nes Schätzelein Sprach jüngst: der alte Turm fällt ein, Man merkt’s an seinem Wanken; Will nicht in Lüften schwanken, Will dein zu eb’ner Erde sein, Ja dein!