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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.12.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931229017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893122901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893122901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-12
- Tag 1893-12-29
-
Monat
1893-12
-
Jahr
1893
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9346 "»runde, well eia Thell de» »ur Werstaokaa« ulihigea EelLade» ..in Sultan von Zanzibar gehört« und kessen hiesiger Sach- aller. der Wali, die Interessen des Genannten dadurch aui iesien zu wahren wähnte, daß er behauptete, die fragliche Strecke ,ei von ihn, dem Bullau abgetanst worden. Er glaub!« anichelnend, l,„rch dieses Manöver »inen höheren Peel« erzielen zu töiineu. Dasselbe nutzte ihm jedoch nichts, da er seine Ansprüche nicht zu l ewkiiea vermochte; durch die nölhig geworbenen Recherchen ist aber leider Zeit verloren worden. Ter am 19. November nach Hamburg abgegangcne Dampfer „Kanzler" hielt, wie die» schon mehrfach bei der beulsch-oslasrikanischen Linie beobachtet worden sein soll, auch diesmal leider den Jahrplan nicht ein, da er nach diesem Dar-«S- -Zalaam einen Tag zu früh verlassen hat, jedenfalls um sich dasür in Sansibar «lwas länger aufhallen zu können. Weiliullchlgbeschterullg für Linder würdiger Ärmen. -8- Leip;t>, 2?. December. Ten Haupt- und Glanz- punci aller der wohllbäligcn Bescheerungeu, die wie liier io Leipzig in so reichen, Maße kan», anderwärts zur Weihnachts zeit slatifinkrn, bildet die WeihnachlSdeschrerung für Kinder w ürdiger Armen. Wer je der feierliche» Stunde bcigewohnt bat, wenn weit über ei» halbes Tausend Kinder erwartungsfroh vor den reich mit Gaden besetzte» Tafeln siebe» und mit herzlicher Freute in dem vom Lichterglanze vieler mächtigen Taiintiibäliinr erbcllleu Saale der Central' Halle da- ewig schöne Cbrisllicd: „Stille Nacht, heilige Nacht" singen, wenn tan» von berusener Seite die frohe Botschaft rer Weihnachten verkündigt wird und die Kleinen Besitz nehmen von dem, was ronen die Liede in so reicher Fülle bot — der weiß, wie ergreifend und erhebend der feierliche Act ist. Auch hc»ie in den NachmittagSstundcu wurde die Bc- schecriiiig für Kinder würdiger Arincii unserer Siadt in der frühere», Schenkgeber und Beschenkte gleich beglUikendeu Weise vollzogen, linier weihevolle» Orgclkläiigeu (Herr Gustav Tchlcmüller spielte) hielte» die Kinder unter der Führung der Pfleger und Pstegeriiinen nuk znm größten Tbeiie in Be gleitung eine- ihrer Angehörige» ihren Einzug in den große» "raum Tann sang die Veriammlung in bransenden Aeeorden das „Stille Nacht, heilige Nacht", gleichfalls unter Lrgel- (.-glciliing. T>e feierliche Ansprache dielt Herr Geh. Kircbc»ratb Prcsessor V Fricke. Fn der Einleitung beuierkle der 'iiedner, daß er mil Rührung in tiefe festliche Stunde trete. ..-(um vieriinvzwanzigstrn Male vereinige der Lichter glanz der Weihnacht-bäume Vornehme und Geringe zu ge meinsamer Feier. Als da» Comstö vor 21 Jahren zusammen- trat, war es i» erster Linie patriotische Begeisterung, die den Vciislerii dazu lildcie. Ca galt damals, den in FrankreichS «Nfildc» stchenkr» Kriegern die Sorgen für ihre Angehörige» daheim abziiiiehmc». ihnen den WeihiiachiSbaui» aiizlizüiide» iind den Weibnachtölisch zu Lecken. Seitdem ist au- der patriotischen Feier eine freie LicbeSseier geworden. Nichi weniger als 21 991 Kindern bar in dem hinter uns liegenden Zeiträume bescheert werden können; 211517 si„p zu dicsei» Zweckt gesammelt worden, abgesehen von den sich aus lausende bercchuenden Geschenke» an Naturalien. So habe sich die Stakt Leipzig auch in dieser Beziehung als eine äußerst woklthälige Stakt gezeigt. Die Summen, die gespendet wurden, sind um so erfreu licher, als e« ein vcrhältnißmäßig nur kleiner Kreis von Geber» ist, der die Gabe» aus diese» Weihnachtstisch legte. Noch giebt c- viele Kreise, die in llebersluß schwelgen und ivrr Herzen und Hände verschließen vor solchem LicbeS- ivcrk. Billen wir zu Gott, daß er sie nicht strafe für ihre Hartherzigkeit. In diesem Jahre sind 2900 Kinder an- 8ll Familien zur Beschecrung angemeldci worden. In keinem Fahre war da- ConiilS so von Bcsorgniß erfüllt, wie in diesem, daß dir Sainmliinge» nicht de» gleiche» Erfolg ballen, wie früher. Ader die Besürchlung bat sich glücklicher Weise nicht erfüllt; die Wohllbäligkeit hat sich, Irovtcm, daß Hantel und Wandel lief tarnicderliegcn, dieses Mal gezeigt, wie in de» besten Fahre». Bis jetzt sink 9100 i» de» Händen de» EomitLS. 150 Kinder haben am heiligen Abend davon im Sülle» be- fcheeri erballe» können, 60» stellt» heute vor dem Empsauze ihrer Gabe», und 290—250 Kindern hofft da- Comitö noch eine Nachbefchrernng zu Thcil werten lassen zu können. Ta tst ei» reicher Segen I Dieselbe» Männer und Frauen, die vor nun bald 25 Jahren a» der Spitze des LiebeSwerks standen, sind in der Hauptsache auch heule noch an der Arbeit, wenn auch der Tob Manche» abgeruse» hat, wie ^ci, unvergeßlichen Staudingcr, dem der Dank über daö Grab folgt. In ergreifende» Worten ermahnte dann der Ncdner die Kinder, dankbar zu sein; sie sollten die Hetzer von sich weise», die nur Mißtrauen säen, die nur zur Unzufriedenbest ver- silbren wolle», die nur versprechen und nicht halten, die da» Herrlichste an- der Seele reißen: den Glauben, die Religion, den Sinn für Recht und Gesetzlichkeit. Wohin da» fuhrt, beweise» die sürchlerlichrn, mit Mord und Dynamit inscciiirten Verbrechen. 3» Tankbarkeit gedachte der Redner sodaao Aller, die am Zustandekommen auch der diesjährige» Belcheerung mit- gewirkt dabei,: des RalheS der Stadt für die Christbäume, de« Herr» Car > u« sür die unentgeltliche Uederlassung de» Saale-, de- gcschäsiosilhrcnden Au-fchnsscS, insbesondere der Herren Direclor Tießner undKansma»» Hansen, de» Schriftführer« Direct»! l)r. Roch und Sladlratb Nagel, de» Cassners Herrn Otto Winkler. Mil Worten von ganz besonderer Warme und Innigkeit bvb der Redner dankend dir Tbätigkeit de« seit herigen Casfirer», Herrn RechnungSratbeS Beer, hervor, der wegen GefchästSüberhäusung und infolge seiner angegriffenen Gesundheit sei» Amt in andere Hände gegeben habe. Auch Herrn Lehrer Kretzschmar, sowie alle» Pflegern und Pflegerinnen, die den Tisch decke» halsen, sprach der Redner herzlichen Dank aus. Schließlich ermähnte der Herr Redner dir Kinder zur Danlbarkeit, znm Gehorsam gegen Eltern und Lehrer, zur Arbeitsamkeit unv z»m Fleiß, damit sie einst an die Stelle der Bescherrenden treten unv wiederum Freude bereiten könnten: „Edre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!" Nach dem Gesänge der Strophe: „Lob', Ebr' und Preis sei Gott", ergiisfcn die Kinder Besitz von ihren Geschenken und hocherfreut zogen die Kleinen vo» dannen. Vermischtes. -- Berlin, 27. December. Die lvjährigen ArbeitSburschen Otto Bormelken und Rubols Mvldenbauer waren, wir das „Kl. F " berichtet, am Sonnlag aus einem Ausstuge nach bem Müggelsee begriffen, al» sie auf dem Wege einen dunkele» Gegenstand liegen sahen, den der Erster» auf- hob Während Beide den Funb besahen, erfolgte ein Knall und Bormelken fiel ohnmächtig zu Boden. 3hm war die rechte Hand, mit der er don Gegenstand gehalten batte, zer- slc scht worden, und sein Begleiter hatte Brandwunde» im Gesicht davon getragen Bormelken ließ sich in Griina» nothkürstig verbinden und begab sich später nach Berlin aus die Sanität-wache in der Adalbertstraße, wo der Heil gehilfe Heise einen Bruch des Handgelenks scslstellte. — Ein Dopprlselbstmordvcrsuch wurde gestern in der Rcichenberger Straße von einem lOjäkrige» Kohlenhändler »nL seiner um drei Fahre älteren Geliebten verübt. Die Beraiilaffiing ist darin zu suchen, daß sich der ehelicht» Ver- binkung de» Paares große Schwierigkeiten entgcgenstelllcn. Gestern suchle der junge Mann die Geliebte in der Wohnung ihrer Eltern auf und dort versuchten die jungen Leute in der Küche sich mit einem gewöhnlichen Küchenmesser dir Pul-ador» zu durchschneiren. Sie baden sich erhebliche Verletzungen bei- gebracht und wäre» verblutet, wenn nicht der Bater deS Mädchens zufällig die That rnldcckl und schnell für ärztliche Hilfe gcsorgi halte Die Berwuuteten wurde» »ach dem Krankenhause geschafft Man glaubt, daß eS gelingen wird, sie am Lebe» zu erdallen. — Erschossen bat sich kurz vor seiner Verlobung der 27 Fahre alte Bicefeldwebcl Georg WegnerowSki, der im Garte Schützenden,rillen als BalaiUvnsschreibcr stand. Der Feldwebel, der bei seinen Vorgesetzten ein seltene- Vertrauen genoß und sich ganz allgemeiner Bclieblbeit erfreute, war mit einem in der Nähe der Easerue wohnenden Mädchen ver sprochen und wollte am zweite» WeihliachlSseierlaze seine Verlobung feiern. Die Beranlassunz zum Selbstmord ist ans einen eigenartige» Vorgang zuriickznfübren. Wie e- heißt, hatte WegnerowSki die Zahlung einer Rechnung Uber l.50 <s übersehen und den Betrag schließlich aus der eigenen Tasche gedeckt. Um Weiterungen aus dem Wege zu gehen und seinen Eommanbeur nicht zu belästigen, batte er die lln- getwrigkeit begangen, bei der Regelung dieser Angelegenheit die NainenSiinierschrist seines Vorgesetzten zu leisten. Wegen eines FormsehlerS kam aber die Sache zur nochmaligen Vor läge und der Feldwebel fürchtete jetz! Enltccknng und Be strafung. Obgleich seine Besorgniß »»begründcl war, so hielt er doch seine Ebre kür verletz! und griff zur Waffe. Berit». 28. December. (Telegramm.) Da» „Ber liner Tageblatt" meldet: Der aus Breslau »ach Berlin ab- gclassciie Schnellzug niußle zwilchen Neumark und Lieguitz augkbalteu werden, weil der Packet wage» in Brand geriet!». E« gelang, da» Feuer auf seinen Herd zu beschränken und zu lösche». Die Entzüudungsursache ist unbekannt. --- lllek. 28. December. (Telegramm.) Der Marine- Zablnieisler-Aspiraiil Eombart, der sich schwerer Unregel mäßigkeiten mit Flcischlicferanten schuld-g gemacht bat, versuchte einen Selbstmord. Eine Rcvolvertugel durch bohrte ihm beide Auge». — Pasen, 28. December. (Telegramm.) Der Maurer WalieSki ist wegen Mordversuch- verhaftet worden. Derselbe versuchte seine 4 Kinder durch Eiustöße» von Brenn- spirituS zu töblcn. ----- lieber eine» nci.c» Spul ll >a Resa» wird au- dem Dorfe Klödc» bei Lübbenau Folgendes gemeldet: Aus dem Gute de» Bauer- DroaS macht sich nach Aussage der Dors- bewohner seit etwa drei Woche» ei» bisher noch nicht auf geklärter Unfug bemerkbar; das Viek des genannte» Bauc»S soll von einer sogenannte» „Ungnade" beimgesucht sein. TaS Umgeben nahm im Niiiderstalle seinen Anfang; das mit doppelten Ketten befestigte Bich wurde immer wieder nach wenigen Minuten von unbekannter Hand gelöst und aus dem Stall getrieben. Als schließlich die Tbür verriegelt wurde, sprang sie scheinbar von selbst wieder auf. Plötzlich, am Sonnabend der vorangegangenrn Woche, hörte der Spuk im Rinde» stalle auf, nun begann e» aber in den Schivtmcställen zu toben. Dir festverschlosscnen Tbüren spränge», sobald der Bauer den Rücken wankte, von selbst aus und die Schweine kamen ans den Hos gerannt. Renerking- tobt dir „Ungnade" unter den Pferden; auch sie werden aus bisher noch »nauf geklärte Weise von der Ankoppelung befreit. Der Unfug er halt die ganze Gegend i» Aufregung. — Vlscnach. 27. December. Ucber den bereits gemeldeten Brand im Eisenbahnzuge, dem mehrere Pferde zum Opfer siele», ist «och Folgende« mitzntheil«»: Ja dem Freitag Abend II Übr 19 Minuten von Gotha nach Eisenach ab- gelassenen gemischten Zuge befand sich ein mit drei wenb- vollcn Psrree» und deren Begleiter besetzter Güterwagen. Bei der Station Mächierstädt-Sättelstädt wurde ein Pferd unruhig; bei dem Versuche de« Transporteur«, da» Tbier zu beruhigen, stieß c» gegen die inmitten de« Wagen au der Decke angebrachte Petroleumlampe, so daß diese herabsicl» explodirte und da- im Wagen zur Streu be nutzte Strotz im Augenblick in Brand setzte. Der Umstand, daß beide Wagentbüre» zum Zwecke der Ven tilation »ur thcilweise geschloffen waren, gestattete der Zugluft da» ungehinderte Eindringen, so vaß die Flammen mit aller Kraft angesacht wurden. Der Pserdewärter batte in der Bestürzung übcrscken, die Notbleine de» ZugeS zum Alarm signal zu ziehen, und so blieb ihm nichts Anderes übrig, als rin Pferd aus dem Wagen springen zu lassen und selbst nach- zuspringcn. Der Wagen mit den beiden darin verbliebenen Pferde» brannte lichterloh weiter, und auch der anstoßende Post wagen war scbr gefährdet; nur der Umstand, daß der Z»g »ulilerweile aus der Station Wutha cingeiroffen war, und daß hier hinreichende Hilje zur Versügnug stand, verhinderte weiteren Scharen. Nachdemderau-gebrannteWagenabgehängtwar,setzte der Zug die Fahr» nach Eisenach fort. Der später aus- gesundcue Transporteur batte durch den Sprung auS dem Wagen und das Feuer erhebliche Verletzungen kavongetragen. Da« aus dem Wagen gesprungene Pferd mußte wegen seiner Wunden toktgestocheir werden. Sonnabend langte der ver- nickleie Wagen in der diesige» königlichen Hauptreparatur- werkstatt an; eS fanden sich von de» Heide» Pferden nur noch einige Knochen nnd die Hufe vor. Die Pjcrkc repräsen- tirtc» einen Wertd von 9000 >l, waren ini Besitze eine- LfficierS eine» sächsischen Eavallcrie-Negimcnt- und ans dem Transport nach einer reichSländischen Garnison. — Jubiläum der „F'irgcude» Blätter". Anläßlich des 50jährige» Verlag« Jubiläums der „Fliegenden Blätter" in München hat Se. k. H. der Prinz-Regent dem Verleger Kaspar Braun und dem Verleger und Nedacleur FuliuS Schneider Auszeichnungen verliehen und den kgl. Polizei- direclor mit der Uebcrreichung beauftragt. — Lalantchi. 28. December. (Telegramm.) Die De- sorgniß de- Auslandes wegen der hier »»-gebrochenen Cho lera ist unbegründet. Die Krankheit bat einen sehr inilde» Verlauf. Es stebt zu erwarte», daß der Export keineswegs leiden wird. Die schissjabrtS-Gcsellschaftcn baden den Verkehr nur mit Koiistauiinopcl unterbrochen, mit den übrige» europäische» Häfen jedoch aufrecht erhallen. --- 3» Tode geküßt. Es ist wohl ei» ebenso seltener wie tragischer Vorfall, der sich kürzlich in Grvßwardein er eignete. Daselbst lebt ein gewisser Foses Frik, der Valer zweier Kinder war. von denen daS eine vier Monate, da« andere, wie der Säugling gleichfalls ein B»b, vier Fahre zählt. Bor drei Tagen war r«, da lag der Säugling, sorg sam in eine» Polster gewickelt, in der Wiege; den vierjährigen Knabe» batte die Mutter, die um Brennholz in den Hos bi»ia»Sgega»gru war, in den mit einer verschiebbaren Klappe versehenen .Kiuderstuhl" gesetzt. Sobald die Mutter sich an dern Zimmer eniscrut batte, kroch der kleine Funge auS seinem Stuhle, trippelte zur Wiege, beugte sich Uber dieselbe nnd streichelte und küßte sein kleines Brüderchen in der herz- baslcsten Weise. Nach einer Weile — Nachbarn beobachteten dies Alles durchs Fenster der Parterrewohnung — richiete sich der Vierjährige wieder in die Höhe und begann, wie er eS von der Mutter gezchen, die Wiege zu schaukeln und dazu Schmeichcl- wvrlc zu sprechen. Der Säugling war bald ringrschläsert Nu» neigte sich der Knabe neuerdings über de» Wiegenrand, preßte seine Lippen an den Mund des Schläfers »nd blieb, »idem er eine» Arm um den Hals des Säuglings schlang, einige Minuten aus dem Mlliikchcu deS Brüderchen- liegen und erhob sich vo» Zeit zu Zeit nur, um dem Kleinen einen schallende» Kuß aufziidnicken. Als die Mutter in« Zimmer trat, stand der Knabe noch immer neben der Wiege und sic sah voll Freude die Zärtlichkeiten mit au, die er dem Bübchen aiigcdeihc» ließ Tann trat sie selber an die Wiege und in dcmselbe» Momente hatte sich auch bereits ihre Freude in stürmische» Schmerz verwandelt. Der Kopf des Säuglings lag schlaff zur Seite. a»S dem rosigen Gestchtchen war jede Farbe gewichen, dasselbe ganz entstellt. Sie wickelte den Kleinen an- dem Polster, rieb und klopfte an dem Kinde, allein dieses rührte sich nicht mehr. Es wurde rin Arzt ge holt, dock konnte auch er ras Kind nicht wirdererwcckcn; eS wa> tobt — erstickt unter den Küste» seines Brüderchens. (R. Fr. Pr.) --- Nem-Park. 16. December. In dem Lagerbause von Donohue Sou, Nr. 88 Freut Street wurde am Sonnabend in einem Sack Kaffee, der am 8. Mai mit einer Ladung de- Dampfer« „Eiih es Washington" au« Euba hier angclangi war, ei» kleines Packet gefunden, besten Inhalt sich als eine Höllenmaschine erwies. Sie bestand au» einem MuSlinsack, der vier bis »Uns Fuß groß war, circa rin Pfund Dynamit, sowie eine Zündvorrichtung enthielt. DaS Dynamit war in ein auS Blattern eine« spanischen socialistischen Buche« be stehender Packpavier eingcwickelt, aus dem ein Stempel und neben ihm dir Worte standen: „Sayonon, Mexiko", und der Name Als»cd Nobel; der Name war mil schwarzer Tinte geschrieben. Die Ziindvorrichlung bestand au- einem buseiscn- sörmigen Kupscrapparat, in den mehrerr Züntbiiichtn ein gelassen waren. Außerdem lagen noch mehrere Zündhütchen lose in dem Packet herum. Nur der Feuchtigkeit de- Kaffee« scheint eS zuzuichreibcn zu sein, daß da« Dynamit oder die Zündvorrichtung sich nicht entzündete. Anscheinend bandclt cs sich um eine Verschwörung gegen dir Ward-Tampserlinic, bezw. riurn Brrsuch, dru Dampftr „City os Washington' in die Loft zu sprengen, ein Verbackt, der gegenüber der Tbatsachr. daß ein Dampfer dieser Linie, die „Ciw es Alexandria", unlängst infolge einer mysteriöse» Explosion a.,i boher See uniergegangen ist, nickt unbegründet erscheint Die Polizeibehörden werden eine grüubliche Untersuchung an stelle». Literatur. ras «rSherktl» van rahlhaiisen. Kreis Lst Prieznix, Provinz Brandenburg (Zeit der Botkeiwauderungen) von vr. Q Weigel in Venia. Mil 9ö in den Texi eingedrnckicn Abbildung,:: Kraunjchweig, Druck und Verlag von Friedrich Viemeg L Loin, 1890. — Die Auifindung eine- OlraderseideS bei Tadlvaulen hei abermals eine bedeulende Zahl von <Äegei»iändr» zu Tage gesürderi, die i» die iviidbewrgteZeil iaUen.ivoBolkerivogen Europa libersluide:,» und nach langem Ringe» der Lieg deeEbristentduins geordneter«.-)»»-»», herbnsührle. E- in eine grope A»zah> von Urnen, dir man b,u-. Gräbeneld« enlnahm, und in weichen sich neben den Ueberre'ieii der durch Verbrennung oukgelöslen menschlichen Körper auch vir!, Schmlicksochrn, wie Glasperlen, Spangen, Heilnadein, Schnallen, sowie Sporen, Gerüche, Messer nnd Anderes, di» man de» Ver- siorvenen mit ins Grab gegeben, belauben. Leriasjer odengenann!,: Schnst bat darin eine eiiigchcnbc Besprechung des Graberieides und seiner Ausbeute gegeben. Diese isi che,!» der kleinen (Yomnana. bidliolhek in Wiiislock, theilS dem königlichen Museum für Kölke!- tunbr in Berlin überlassen worben. —o. * * -- Trutsche Nsutanbibliothck. Deutsche Derlag-anstalt in Schltigart. Alle 14 Tage erscheint ein hist. PeclS liL Pr, Heft. 22 Jahrgang. Hesl U. Inhalt: Der Agitator. Roman ve:> August Nirinan». (Fortsetzung.) — Aus der neuen deutsche» Lbril. Wintrrwiinwendfeier. Von Adels Griniminger. — Unsterblich. Von D. Saul. — Tämmersinnde. Von Paul Wercheimer. ASpdobil. Roman von Wilhelm Jensen. (Forrietzung lind S-blus) — Feuilleton. D>e Musia. Von Il-r. — Auch ei» Weihnacht-:- bäum. Von G. Hernislein. — llome, n«eol Homo. Eine aparte Wintergeschichte von E. Liv-V>anc liüia Weise). — Sinnlprüche. Von b>r. Harry Haeseler. — Selbstbekenntnisse. E. List-Plan. (Lisa Weise). — Beilage: Bildiilst vou E. List-Blanc (Lisa Weist Ter Waldman». Blätter sür Jäger und Jagdsreunde. Verl. ,1 von Paul Woiss in Blajewiv-Dresden. XXV. Bond. Nr. I Inhalt: Alle und neue Jagdgebräuche (Schlug). — Mannigialligi — Literatur. — Illustrationen: Abnormes Geweib cim Taunus-Hirsche». Nach einer Photographie. — Ai» Weibnaü: - abend. Original-Zeichnung sür den ,.Wachmann" von Alsnd Mailick. — Waidmanuische Humoresken. XIV. Von Hans Gillitz-.'. Nach Schluß der Nedaclio» eingegaugen. * Pest, 28. December. Gegenüber den Zritunz-meldungen, wonach angeblich im Ministerium Veränderungen bcvei stänken, erklärt der „Pcstcr Lloyd" auf Grund von comp- tentcr Seite eingeboltcr Erkundigungen, daß alle derartigen Mitthrilunzcn durchaus unbegründet seien. * Part-, 28. December. Dem „TempS" zufolge lautet bst- Anklage gegen Baillanl auf Mordversuch und Zerstörung eines öffentlichen Gebäudes. * Lrrrara, 28. December. Die Obmänner der hiesigen Arbeitervereine gaben dem Ministerpräsidenten CriSpi telegraphisch Kenntniß von der Genuglbunng, welche die Aclion der Negierung zu Gunsten der Arbeitcrelassen bcrvorgrruseii habe und fugte» hinzu, sie hegten da» volle Vertrauen, c? werde dem Patriotismus Crispi'S gelingen, zu bewirken, daß die von der localen Tyrannei befreite Bevölkerung dem AuS lande gegenüber, welche-, der Einheit de- BalcrlandeS scindlicl> gesinnt, dieselbe mit Hilfe SicilienS zerstören möchte, geeiuigl auszutretrn im Stande sei. * Valtantsselta, 28. December. Die Voruntersuchung in Dalguarnera wegen der Unruhen vom 25. d. M. dauert fort. Es ist der SichcrhritSbrkörLe gelungen, einen großen Tbeil der entwciitelcn Gegrnstände wieder zu erlangen. U:. gcfähr 30 Personen, darunter die Anstifter der Brandlegung und Plünderung, wurden verhaftet. Ans die Initiative des Präsecten versammelte sich heute der Gemciiiberalb, um sür die Wiederherstellung der Gemeindeverwaltung vorznsorgcn. Die BerzehrungSsteucränlter sind wieder eröffnet. Valguarnera nimmt wieder daS gewöbnlichr Aussehen an. DaS Ver trauen kehrt allmälig zurück. * Madrid, 28. Dceembrr. General Martine, CampoS ist zum außerordentlichen Botschafter ernannt worden, u::i mit dem Sultan von Marokko in Verhandlungen zu treten. Campo« behält jedoch den Oberbefehl über die Armee bei. * Athen» 23. December. In der vergangenen Nackt explodirten an dem Hause de« Danquier SyngrrS nieder- gelegte Dynamitpatronen. Die Thäter sind nicht er mittelt. In der Stadt herrscht deshalb lebhafte Erregm-g. * Burnas-Atzre», 28. December. General Nocca ist an Stelle des verstorbenen General Mitre zum Chef de- Generalstabe- ernannt worden. * Rio de Ianeir», 28. December. Hier sind 5 Tod er fälle an gelbem Fieber vorgekommen. Carmen Sylva'S, empsindet inniger, als wir Andere». Wie sic das Glück, daö ihr zu Tkcil wird, mäckliger ergreift als iiiiö, so lviihll auck, der Schmerz tiefere Wunde», lind »anienscscs Leid beschick der Himmel der DiLlerin und .Königin, wie er ihr iiamenIvseS Glück schenkte. Als sie Hcimath unk Ellern verließ und dem Geliebten in die weile, unbekannte Ferne folgte, da bat sie den Himmel »ni sein köstlichstes Gcscheuk: Mutter zu werden. Und der Himmel gewährte eö ihr! Ihr MensckenI ich bin Mutter! Für Lüste, webt'« hinaus I Mein Nindckien iaate: Matter! Ihr Bügel, plaudeeLS aus! So sang sie in übrrströmelider Seligkeit. Aber nur z» schnell wurde eS wahr, wa« dir königliche Dichterin einst prophelisch anSgerusen: „Erdenglück muß zart behandelt werden; c« ist zerbrechlich!" Ihr höchste« Gluck, ihr -Kind, erkrankte. 3>, Jahre alt, an Dipbiderir unk starb trotz der .'niist der Aerzte, trotz sorglichster Pflege B>s zum letzten lugenbück kalte die verzweifelte Mutier gehofft, daß da« Leben ihre« Kinde« erhalte» bliebe, aber al« e- ihr dennoch genommen ward »nd der erste verzweiflung-volle Schmerz s-ch gewaltsam Babn gebrochen, da kam «in stiller EnlsagungS irieten über die höbe Dulderin, sie trug ergebung-voll da« l erbe Weh, da« die Gottheit über sie verhängt. Aber in ihrer dichterische» Tbätigkeit trat ein Umschwung c n. Hatte sie hiSber in den Tonen de« Glücke« gesungen, so enlströmten ihrer Brust jetzt Laute tiefster Wehmuth und Sehnsucht. Ich lehne mich nach Deinen Keinen Armen. Nach Deiner Summe wundersühem Klang, Ich lehne mich nach Deinem Kuh, dem warmen. Und nach dem vogelhellea Kiobersaug. Auch die körperliche Gesundheit der hoben Frau litt linier rem herben Verluste ihre« einzige» Kinde« Schon in> Sommer de» Iahrr« 1874 ging sie auf Wunsch drr Aerzte nach FraozenS- bad, um dort die angegriffene Gesundheit zu kräftigen. Aber nur wenig gestärkt kehrte sie zurück. In FraiizenSbad war eS übrigen-, wo sie zuerst ihr dichte rische» Talent systemalisirte. «ie batte dem rumänischen Dichter Alexanbri kurz zuvor gesagt bei einem Gespräche über die Tichtuug, daß auch sic cs liebe, ibre Gedanken und Gefühle zuweilen in Verse a»skli»gen zu lasse», und al- ihr dieser daraus einen Band seiner wunderbaren Gedichle über sandte, da kam eS seltsam über sie. Sic schreibt in dieser Zeit in ihr Tagebuch: „In Franzensbad geschah die aller größte Wandliiiig in meinem Dichterlcbcn. Ich batte bis dal»» noch keine Idee, daß Dichten eine Kunst sei, oder daß man da« lernen könne, wen» man nicht ein Dichter sei Ge dichte mache» lerne», da« kam mir vor, alS wolle ein Mensch den Vogel lehren, zu singen." Ein zu derselben Zeit in FranzenSlad weilender Diplomat. Wilhelm von Kvtzebue, der auch als Dichter vorkbcilhasi bekannt geworden ist durch Ueberketzungen rumänischer Poesie», unterwies die Königin in der Meirik. Er zeigte ihr, wo sie in ihren Versen gegen die Ferm gefehlt bade und machte sie bekannt mit den Regeln nnd Gesetzen der Dichtkunst. Sie sagt darüber: „In der Stunde aber, in der rin Mann wie Kotzel-iie eS rer Müde wertd sank, mich mit solchem Ernst zu krttisiren, habe ich begonnen, an mein Talent z» glanden." Aber neck lange dauerte eS, ehe die Königin ihr Talent reif genug dielt, um eS vor die Welt zu stellen Erst ini Fadrc 188t entschloß sie fick aus dringende Bitten ihrer Freundin Mite Krrmnitz zur HeranSgadr der in FronzenS- bad begonnenen llebersehniig von AlexankriS rnmänischcn Gedichten. Sie verbarg ihre Autorschaft unter dem Pseudo- nvni: E. Weki. Begeistert nahm da» deutsche Volk die dusligen pcelischcn Blütben ans. Und nun ging eS hurtig weiter. Wie der Lenz, wenn er deS Winter» Mach» gesprengt bat, jauchzend die L>a,ipt durcheilt, so entsalteie sich nun da» dichte,ische Talent der hoben Fra» in herrlichster Bliithe, nachdem sie ihre ersten Bedeuten überwnnten hatte. Zn rascher Folge erschienen di« später unter dem Titel „Stürme" gesammelten Dichtungen: „Sappbo", „Hammer- stci»", „Tw Hexe". Für diese batte sie zuerst da« seitdem in Aller Munde lebende Pseudonym „Carmen Svlva" ge wählt. kessen Sinn sie selbst in den nachjolgcntr» stimmungs vollen Versen deutet: Carmen daS Lied und Svlva der Wald. Von selbst gesungen das Waldlied ichallt. Und wen» ich im Wald nicht geboren wär', Dann iäng' ich die Lieder ickion längst nicht mehr. De» Vögel» bad' ich sie abgeloiiichl, Ter Wald bat Alle» mir zog en nicht, Vom Herzen thal ich den Schlag dazu. Mich singen der Wald und daS Lied zur Ruh'! CS bildet zugleich die Einleitung zu dem umfangreichen Ge- dicklwerke unler dem Titel: Meine Ruh! (1884). Vorher balle sie bereit« eine andere Dichtung veröffentlichtc „Jehova b" (1882), drren Mittelpunct die AhaSrerussage ist. I» tcmscll-cn Jahre erschienen auch die pcctischeu Mär chen, welche niilcr dem Titel „Leiden- Erdengang" zu- sammeiigcsaßi sind und die nach dem mir verliegeiidcu Exem plar bereits die vierte Auslage erlebten. Diesen Märchen iolgte» im nächsten Jahre andere unter dem Gcsainmtiiicl: „AuS Carnic» Svlva'S Königreich", an welche sich später noch die rumänischen Volksmärchen „Durch die Jahrhunderte" anschlossen. Vor diesem letzlgenaiinlcn Werke erschien von der fürstlichen Schriftstellerin noch ei» Novelleiikraii): „Ha nd zrick nu »gen ", gesammelte Licker: ..Mein Rhein" und dir mit Frau Mite Kremuitz venaßien Romane: „AuS zwei Welten" und „Astra", sowie die Novelle: „Es war ein Irrtbnm" und manches Andere. Erstaunlich reich stoß, n ie wir seben, der Dichterin der poetisch« Ouell »nd wirb, so Gott will, auch künstighin fließen. Den» nach der Erkrankung, von der sie vor einigen Jahren ans» Neue hcimgesnchl wurde, dürfen wir hoffen, daß sie an den blauen Wellen der Adria, wo sie lange Zeit weilte, völlig gesundete und un« ou» noch mit mancher poelischeu Biüthe erjrcut. Ter Dichterin Carmen Sylva ebenbürtig ist Elisabeib e' : Herrscherin und LandeSmittter. Wie sie vor Tausenden antcr- Mc»sch«»ki»kcr ausgezeichnet ist durch hervorragende Geiste-. eigeuschastcn, so ist sic cS auch durch hervorragende Edaraktc. rigenschaslen. Herzensgute, werklbälige Mciischenliebe m" Milde waren seit ikbcr die höchsten Tugenden der erhabene Frau. Schon in der Jugendzeit, als sie neck ein Kind, bc ihren Ellern in MonrepoS lebte, vergaß sie nicht, den Nett leidenden von ihrem Neichlbum mitzitlvellcu. Und als sic dann im Fahre 1869 auS ihrer rheinisch Heimath schied, uni sich einen eigenen Herd zu bauen, u: dem jetzigen König Karl von Rumänien die Hand sür- Leb: zu reichen, da begann sie erst reckt, aufs Tiesste durchdrunze: von ihrem hoben Berufe, ihre segen-volle Wiiliamkeit. Ihrem Gatten war sie da» liebende Weib, ihrem Dsl'e die »reue Fürstin. Unzählig sind die Wohlihaten, die sie ihren Lantc-kiiidcrn erwies und womit sie deren Herzen sich im Sturme gewann. Als im Fahre 1877—78 der Krieg zwischen Rußland und der Türkei wülbelc, da war sie eS. t:c »ch in ausepfcrnder Weise der Pflege der Verwundeten widmete, die selbst an die Stätten schritt, wo Krankheit und Elend beicinanverwohnten. — — So zieht sie auch al» Fürstin nnd Frau unbewußt da- Volk au sich oeran; groß und herrlich, wie dir Gestalt der unsterbliche» Königin Luise tritt sie uns al« Weib und Königin entgegen — als ein leuchtende« Beispiel fürstlicher Hoden, gepaart mit echter Weiblichkeit. Zwei Nationen blicken mit Stolz und Dankbarkeit empor zu der bochsinnigen Fürstin und Dichterin, deren Lebe» und Wirken der segensreichen Ouell« gleicht, die ihr Wasser be fruchtend in die Lande sendet. Möge sie noch lange in Frische und Gesundheit erkalte» bleiben — zum Woble und Segen ihre» Volke« und zur Freude Deutschlands, in dessen Literaturgischichte der Namen „Carmen Sylva" immer mit Stolz genannt werden wird!
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