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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930417011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893041701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893041701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-04
- Tag 1893-04-17
-
Monat
1893-04
-
Jahr
1893
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Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Anzeigen-Preis die 6 gespaltene Petitzeile SO Pfg. Reklamen unter dem RedactionSslrich («ge» spalten) ÜO^, vor den Familienaachrichun (Kgespalteo) 40^. Größere Schriften laut unserem Preis- verzeichoiß. Tabellarischer und Zissernjatz nach höherem Tarif. Extra-Beilagen (gefalzt), nur mit der Morgen - Ausgabe, ohne Postdesörderung 60.—, mit Postbefvrderung 70.—. Äunahmkschtuß für Anzeigen: Abend-Ausgabe: Lormittog« 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittag- 4 Uhr. Sonn- und Festtag» früh ' ,9 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestellen i» eine halbe Stunde früher. Unteigr« sind stet« an dt« SrPe0it1<>> zu richte». Druck und Verlag von E, Polz in Leipzig. 183. Montag den 17. April 1893. 87. Jahrgang. 118 8V 11035 38.— «1.75 SO.bv .-V.I 100.— 81,2» 81 — 188,40 18ÜSV 30V«) 308« 310.80 »tu» >» «d. IKS^V 18«,»0 108.30 140.— 1V4.VV 144— 148 bv 10780 IS8 20 137,30 124.V0 SVFV 8 .07-, 0.7» 12V — 182.7» 2»L^0 473.50 341ch0 200.— 371.— 471.— 12370 8,78 visu 60,0/ 14 87',.. 8i>a is», ss>. o 3i» »ck.o bv'». 4rg. 87'^ ,I»H»0UL.) »l«ke»wm 1 , eeekonN, -Koeowder 4-4S4- ivlo»». 8»ikimore, itoo, t»«l<t» iiovdltt- oe»ke» n»t eetuö-N Nüvertl Nr i«it» vier t.l>4 örm »ur Stell» «ioriliceln, ^ t«I» L-II, r nwf»»r- 1«a ti»m- 8»t peter, :I> »><ir>e» 111», ki.cN >«r»e ,Xu>- »i»lia»i-i> N>«oiv»rNt »l^eecii»» atireu »o- 1,? wn^t,» e»ekir»ien > ertoUreo, »tr Neal» »«eaeUker, a« a rc>>- Nil a-r »ut 4L 4 d>» ru »urU» >t». I).,.« »»U, tr»t «uor-o l. v»,I> »«it« Nie »prscdriiil o»-o «>» »rb »U-o ,«»» w 4 xtE, 0« Amtliche Bekanntmachungen. -ekanntmachung. DI« Räume der Rechnung»- und Eajjenverwaltung der Gas anstalten. Nurprinzstratze 14,1. iMarkihallru-Eikiedäude), bleiben Wege» vorzunehmendcr Reiaigung, Montag, Pr» 17.Mi»rtl 18VS, geschlosst». De« Roth« »er Stadt Lei-zi» Deputation zu de» Gasanstalten. Oeffentliche LuchiMdler-LehranKalt. Die Anmeldung der ncueintretenden Schüler nehme ich ent gegen in den Tagen vom 17.—22. April in der Zeit von z-4 Uhr An der Pteitze 4, II. (ilentralhave, Promenabenseile), Borzutegrn ist da- letzte Echulzcugnltz. l)r. Willem Tmttt. LekanntmachunK. Montag, den 17. d, M, wird hier Ul. Fleischrrg. 5, Pt., rin Lrichinenhchau-Amt errsfnet, woselbst alle hier eingesührte», nnteriuchunga- »Nlchttgen Kletschvaaren ,ur anitlichen Untersuchung ge- laagra. Geschastszeit S—11 und 4—7 Ubr. vis vereinigten Irietiinsnevtisusr. Der Staatsstreich in Setgrad. * Auch heute gehen die Nachrichten über den Staat- streich in Belgrad noch wirr durch einander, aber die Auf Regentschaft und des Ministeriums Avakumowitich hervorgerusencn, gesahrvollen Uoge. König Alexander hnbe durch eine energische, rettende Thal die Gefahr beseitigt, welche für das Land und die Dynastie aus der unnüthigen Verletzung der staatsbürgerliche» Rechte und der Freiheiten des serbische» Volkes sich ergab. Er bade un- absebbare Eonflicte verhindert. Nachdem das Volk und die Armee die Übernahme der Regierung durch ttöilig Alexander mit seltener Einmülhigkeit begrübt haben, werde die Regierung nunmehr ihre gay»e Ausmerksamkeit vorzugsweise aus die innere Politik, aus die Verstellung und Sicherung eines streng versasjungsn,ästigen gesetz- lichen Zunandes. der versvntichen und politische» Rechte, sowie der Bcsitziechte der Staatsbürger richten, entsprechend den 'Absichten des ItvuigS. der alle» Ernstes ein Hüter und Schützer der Verfassung wie der Gesetze sein will, Zn diesem Behuse werde die Regierung mit kräftiger Hand Ausschreitungen jeder Art und von welcher Seite dieselben auch kommen mögen, hinlanhatten und Wieder holungen der bisher üblichen Racheacte im Voraus unmöglich mache», Tie Wahlen zur Skuvschiina.welche ohne jede Beeinslnssnng sorgen ominen werden sollen, wurden den erst.» Beweis der ernsten Absichle» der Regierung liefern. Hand in Hand mit der Durchführung dieses Grundsatzes gehe die Wiederauirichlung de« Finanicredite«. Die Ernennung Vuilsch'S zum Finanziiiinistkr, die Garaiitirnng der per- sönltchen Rechte sowie des Besltzrechles, die Festigung der staatlichen Zustände unter der eigenen Hand des König« würden dazu beitrage», dos Verirouen des Volke« »»d des Landes zu der Finanspolillk der Regierung zu erwecken, und dein Lande die Möglichkeit zu einen» Aufschwünge bieten, Di« volkswirthichastliche Politik sei bernsc», die Finanzpolitik zu ergänze» »nd ans geiundr Grundlagen zu stellen, TaS Aufheben der von den Liberalen beabsichtigten Freigednng des TabakS, sowie die baldmöqliche Natisicirnng de« Handelsvertrages mit Lesterrcich'llngarn, wonach das Eabincl sich sehne und was einer der ersten Berathnng-geaenstände der Skupschtina sei» werde, solle dem Lande unter Beihilfe aller rechtlich Denkenden die Grundlage der zukünftigen realen inneren und Finanzpolilik geben. Bezüglich msteren Politik sei Lurch die politische und geographische Lage der , Serble»« dem Lande unter jeder Regierung, ohne Ünkerjchird, der Weg strenge vorgezeichnet und die Pflege guter Beziehungen zu sassung, der wir sofort Ausdruck gaben, daß Rußland, I allen Staaten selbstverständlich. Gestützt aus das Vertraue» des "" ' Natalie in Neineinschast I Königs und des Volke», werde die Regierung stets in König Milan und Königin Natalie in Gemeinschaft I Königs und des Volkes, werde die Regierung stets in erster Linie mit den Führern der Radicalea und der Fortschrittler pie gelungen« Ueberraschung vorbereiteten, findet doch mehr und mehr ihre Bestätigung. Staatsrath Dokitsch, der gegen wärtige Ministerpräsident, hatte dir Verhandlungen geleitet, I er war bei Milan in Pari«, und er und der Oberst Zeit hinaus nur die einzige Poijtlk haben könne: Innere Festigung und finanzielle Gesundung. Belgrad, 16, April, Der Minister der Au-'wärligen An gelegenheiten, Nikotitsch, empfing sämmttiche Vertretender fremden Mächte. Die Stadt hat thr alltägliche« Aussehen Frauassowikfch. der neueraannte Kriegsminister, hielten alle I wiedergewvnoen, der Geschäftsgang ist der normale. I» den Fäden der Bewegung in der Hand. Merkwürdig ist nur, I nächsten Tagen wird ein allgemeiner Wechsel In den Präsecten- daß bei dem in Serbien bi« in« Kleinste durchgefübrtcn I stellen envarlet, — König Alexander wurde auch bei seinen Spionagesystem da» Gebeimniß so sorgfältig bewahrt blieb, I ""s"«'!' Anfahrten mit herzlichen Ovationen lvgriitz», - Das Serbien als der größte Schlaukopf, aber auch er bat sich überlisten lassen, und der gewesene Minister des Innern, Äidaratz, braucht wahrlich auf seine Organe nicht stolz zu sein. In der ganzen europäischen Presse werden selbstverständ lich die serbischen Ereignisse angelegentlichst besprochen, und große« Interesse bekundet in erster Reihe diejeniar Oesterreich Regentschaft noch langer geblieben, so wäre es ein Unglück für da« Land gewesen." Der Exkönig wird morgen hier erwartet. — Gestern Abend erschienen bei dem früheren Ministerpräsidenten Avakumowttsch, nachdem die Wachposten vor dessen Hau» ein- gezogen worden waren, die Liberalen, um ihn zu begrüben. Aisliald sammelte sich eine Volksmenge vor dein Hauje, welche mit Pseisen und Lärmen demonsirirte. AIS die Gendarmerie die Angesammelten vergeblich zu zerstreuen suchte, wurde eine Eavallerle-Abthrilung dazu entiendet. Es sinh Vorkehrungen ge- Ungarn«. Sie ist im Allgemeinen geneigt, in Milan, welcher I worden, um alle Ausschreitungen z» verhindern, sich de« radikalen Staatsratbsmitgliede« Dokitsch als Ber-1 Wien, 1ö. April. Die ..Politstche Lorrespondenz" meldet au« mittler« bedient und mit demselben kürzlich in Pari« eine I Belgrad, besondere Genugthuung habe dovt die Meldung des . ._ „ L.L._ >s„bijch«n Gesandten in Wien, Simitsch, erweckt, da« Gras Lalnoky bei der Bekanntgabe de« Regierungsantritt« des «önigs Anlaß genommen habe, den wohlwollenden Gesinnungen de« Kaisers Franz Joses für den König Alexander neuerliche» Ausdruck zu geben mit dem Hinzusügen, Oeslerreich-Ungarn wünsche dein Könige eine glückliche Regierung, AuS allen größeren Orten Serbien« sind, wie dasselbe Blatt meldet, beglückwünichend« Deputationen noch Belgrad unterweg«. Der König ist entschlossen, vor der Eides- lristung «ine allgemeine Amnestie für politische Vergehen zu erlasse» Unterredung gehabt habe, den geistigen Urheber de« Staat- streich- zu erblicken. Dieselbe Ansicht findet sich in vielen Pariser Blättern, wogegen die „Liberls", angeblich aus Grund sehr guter Nachrichten, dem widerspricht. All gemein macht sich die Ucberzeugung bemerkbar, daß eine internationale Bedeutung den serbische» Vorgängen nur insofern beizumefsen sei, als eine dort auS- drechendr Revolution dem allgemeinen Frieden auf der Balkanhalbinsel und in weiterer Folge auch noch über diese 1 Tie Regierung wird etwaigen Anträgen auf Anklogerrdebung gegen hinan» hätte gefährlich werden könucn, während jetzt d,e I das Labinet Avakumowitsch mit Entschiedenheit entgegentreten. Tic- Rückkehr der serbischen Entwickelungen in ruhige Gleise zu I de« Sönig« werden bestimm» im nächsten Monat in Belgrad erwarten stehe. In der Tbat ist bezüglich der auswärtigen Politik zwischen den sogenannten Liberalen in Serbien und den dortigen Radikalen so gut wie kein Unterschied; für beide ist die Anlehnung an die russische Schuymacht der leitende Ge einiressen. Ristitich begirbt nch nach einem Lurort in« Ausland, Peliinarkovitjch zieht sich auf seine Güter in« Inner« de- Landes zurück. P e st, 1ü, April. Bus die Interpellation de« Abgeordneten Polonyi antwortete der ungarische Ministerpräsident, die Ereignisse in Serbien hätten wohl überrascht, aber keine Auiregun, der sichtSpunct, nur daß die Liberalen dabei eine größere Vorsicht I ursacht. auch aussen» Auswärtigen Amte nicht. Oesterreich-Ungarn in der Form zeigen; leider sehen in der Erhaltung der Orthodoxie und des orientalischen Wesen» übrrbaupt, die Radicalen besonder- noch in der Bewahrung altserdischer Lebcnsgewohnheilen und der Rückkehr zu möglichster Einfach lebe mit allen valkanstaotc», also auch mit Serbien, aus gutem Fuß«, bebinderr dieselben nicht in idrer Entwickelung und bringe ihnen Wohlwollen entgegen Andererseils nehme e« aber keinen Einfluß aus deren innere Angelegenheiten, Auch aus die serbikche» .. ^ - , Angelegeadrtlrn habe da« A»-würtiqe Amt keinen Einfluß auSgeubt, beit der Staat-einrichtungen ihre Hauptaufgabe. Dabei ver-1 Ter allgemeine Friede werde durch die serbischen Ereignisse nicht langen die Radicalen allerdings eine wesentliche Betheiligling I gefährdet, daher seien auch kein« besondere» Beriiigungen iin Jnter- des Volkes bei den öffentlichen Angelegenheiten, während die I esse der österreichisch-ungarischen Untcrthane» noihwendig, Solllen sogenannten Liberalen eher als Eonscrvative bezeichnet werden I nch solch, noihwendig machen, so werde nichts unierlassen werden, inußlen. Dir Fortschrittler, denen e« aber an einer großen > Polonpi erklärte lodann, diese «niwort zur »eniiiiiiß zu nehmen Paris, 15. April. Der ierbilche Staatsstreich wird hier sehr günstig beurtheilt. Da« „Journal de« TSbot«" sogen, Rislitsch Hobe de, französischen Gesandten geradezu für ein Mitglied der radicalen Partei gehalten. TaS sei über trieben, denn der Vertreter Frankreich« nehme in inneren Streitig keilen eine« fremden Lande- nicht Partei, doch giebt da« Blatt zu, daß man hier die Niederlage der Liberalen mit Vergnügen sehr, Ter Exkönig Milan ist gestern Abend hier eingelrossen. Ter selbe erklärte politischen Periönlichkeiten gegenüber, welche ihn aus gesucht, er bade vom König Alexander Telegramme über die Vor gänge in Belgrad erhallen, Milan zeigte sich wenig überrascht selgrad, 15, April. Die radicalen, beute au-gegebcnen I über den Staotlsireich Trotz seiner Verncherung, daß er sich ter veröffentlichen überaus schwungvolle Artikel aus den I mehr um StaatSgeschäsle kümmere, hält man ihn doch hier für nie de» Gefolgschaft mangelt, tragen eigentlich einen kosmopolitischen Edaraklrr zur Schau; sie verachten da» slawisch-orientalisch» Wesen und möchten Serbien möglichst rasch, wenigsten- äußerlich, den Anstrich eine« westeuropäischen Staate« geben. Der Gez-nsatz zu Rußland macht sie ru Anbängern Oesterreich- Ungarns. Schon bierau« ergiebl sich die Unwahrschriiilichkeit eine« längeren Bestandes de- neue» Ministerium». Wir lassen die neuesten vorliegenden telegraphischen Mel dungen folgen: B Blätter veröffi , .... , - ^ König und die Dynastie. Die liberalen Blätter sind I Urheber de» Staatsstreichs«, nickt erschienen. Bor de» Häusern der Regenten und I , Rom, 15, April. Ter ofsiciöse „Folchetto" widmet den, früheren Minister stehen „och immer Militairposten mit auf- '"bi chen S»"'«streiche einen überaus ernsten LeUan-ke,; ;ä, I das Blatt meint, der Staat« treich «l zwei cllo« vom Aus- gerflauzten Basonettell. Heuw rllb fuhr ^ Kontg au.aegangen und werde früher oder spater vielleicht cffenen Wagen burch die Stadt und wurde allseitig mit I Tonjcouenzen baden. Ter noch im halben Knabenalter großer Warme begrüßt. Hervor,uhrben ,st. daß rme groß» > s,.d„d. König sei den schweren Gefahren der Balkaapoiitt« nicht Volksmenge gestern Nacht vor da- Hau» de- russischen Ge-1 gewachsen, sandten Persiani zog und »hm Ehrungen bereitete. Persiani richtete eine Ausprache an die Menge, die aber in Folge übertäubendrr Ziviorufr nicht verstanden wurde Heute srüd erschien Persiani beim König, ibm die Glückwünsche und die Shmpatdien de« russischen Kaiserpaare» bringend. E» steht fest, daß der Präsident de« Slaat«ralbe« und heutige Ebrs der Regierung, Dokitsch, bi« letzten Montag in Pari« bei dem Exkönig weilte, wo die letzte» Puuct« de» Programme« rerrinbart wurden. (Voss Zig.) Belgrad. 15. Aprik DerWfnlflervrifldentLokitIch erklärte in »in« mündlich»» Lnseinderietziing über dos Programm der »«neu Regteran^ dl» Ursache» de» vorgestrigen Ereignis»»« tage» t. ungesetzlich,, versoff,»tzMoidNg« Hai»«,, der / Politische Tagesscha». * Lettzitg, Ik April. Die jetzt von verschiedenen Seiten gebrachte Nachricht daß Herr v, Huene mit dem RcicbSkanzlrr über eia Compromiß in Sachen der Militairvorlaae unterbandcle »st bi«ber von keinem der Bei heiligten bestritten worden Weder Herr v. Hnene uock die vsiiciöse Presse bat die Meldung al« falsch bezeichnet, und die Sprach« der Eentrum«bläller ist ganz darnach angelhaa, sie zu bestätigen. Ta» Organ der konservativen Klerikale» Schlesien«, d»e .Schief. Volk« tiiung" würde, wie wir schon mitlbeilten, ei» Eompromiß mit Freute" begrüßen; und das mehr links flehende rheinische Lt<»1i»i»sblcur. die „Köln, Vclksztg.", schreibt: „Ter Hnenc'iche Eompiomlsi spukt weiter in der Piesse Noch dem „Rheinischen Eonricr" soll Herr v, Huene mit dem Reichs- kanzler»vereinbart haben: gesetzliche Feststellung der zweiiutirige» Dienstzeit, Ittt ttO Mann weniger als die von der Regierung ge orderte Präsenzzahl, ratenweise Bewilligung der Praicnzzahl. Namen- welcher Mehrheit Herr v, Huene dies vereinbart habe, wird auch hier nicht gesagt: ein 2heil der Blatter sängt aber an, die Sache ernster zu nehmen, Tie „Nordd, Allg. Zig," hofft noch immer, daß eiu belriedigende» Ergebnis» erzielt weide. Der Wunsch nach einer Verständigung wird in weite» Kresse» getheilt. Nach unserer Meinung hat die Regierung in völliger Verkennung der Lage am meisten zu ihrer Verhinderung beigelrage». Man wird vcrichicdenllich auch denken, das Ecnlriiiii habe stiehlt, indem es sich zu scharf und einseitig darauf leiste: die ictzige Präsenzstärke und weiter absolut nichts; cs wäre für die Partei nicht allzu gefährlich gciveie», noch ein wenig inehr Len »lilitairischen Autorinnen zu ver trauen; es Halle ichlicßlick, sogar ein kleines Zerwürfnis, mit seinen Wähler» nicht ichene» dürseu, wenn es sich von der sachlichen Nolh- wendigkeit weiter» Enlgegenkoniinens überzeugt hatte, Angesichts der Haltung de» Reichslanzlers sind aber alle dieje Vorhaltungen gegenstandslos." Inzwischen wird ein Aet der preußischen Regierung br äunt, der ebenso wie die Berufung des Eaplauc> Hitze auf den neue» Lehrstuhl für „Pasloraltbeologie" in Münster als Abschlagszahlung a» daö(5c»tr»m betrachtet werden darf. Dem Orden der Weißen Väter ist »äiulich die Erlaiibniß zur Niederlassung in Preußen erlheilt worden. Vorgänge dieser Art machen es zur ^jeil begreiflich, daß hier unk dort schon davon die Rete ist, es sei außer der Aushebung des Jesuiten gesetzt- die Forderung der Wiederaufnahme de- Vollsschnlgesetzcs aufgelauchl. So weit sind wir wohl noch nicht. Der Bericht der Militaircommission, erstattet von dem klerikalen Abg, Gröber, ist Freitag Abend handschrift lich dem Burea» de- Reichstags übergeben werten. Es ist ein sehr iliilsaiigrcichcs Schriftstück. Nach Feststellung de- Berichts i» der Eoiuuiission steht der zweiten Lesung im Plenum nunmehr nicht« mehr im Wege. eine llebereinsliiiimuiig kundgab, dazu beitragen, eine spätere Verständigung zu erleichtern. Der dreijährige Stillstand der Grcnzsrage hat die ganze Angelegenheit in die Gefahr einer vollen Versmiipsiiiig gebracht. Mit einer im Gebrauche be findlichen ^jollgreiije bekommen beide Tlicile Gelegenheit, die Grenzsrage fernerhin auf rein sachlichem Boden zu prüfen. Die Homerule-Debatte de- englischen Unter hauses gehr anscheinend ihrem demnächstige» Schlüsse entgegen. Mr. Gladstene ist e« sehr um möglichste Be schleunigung der Angelegenheit zu tbun, und die entgegen- sichenten Wünsche der Opposition würden sachlich nur da»» zu versiebe» sein, wenn An-sicht vorhanden wäre, daß bei einer Verschleppung der Behandlung der Bill die derselben güiisligc Parlament-Mehrheit abbröckcltc und sich in eine Minderheit umwandelle. Darauf ist aber nack Lage der Dinge nur geringe Aussicht vorhanden, die Opposition würde daher, wenn sic gleichwohl einer obstructiven Tallil den Vorzug gäbe, dein Vorwurf nicht entgehen, daß sie sich von kleinliche» Gesichiöpuiicten leiten lasse. Sie dürste um so wonigcr Veranlassung haben, sich diesem Vor würfe auszusetze», als ihr ja noch vollauf Heit und Gelegen heit bleibt, ihre Ablehnung der Homerule Vorlage in der denkbar schärfsten Weise auSzusprechen und zu begründen. Hlitcin ist auch »ach Annahme von Homerule rin Unicrbause das letzte Wort noch keineswegs gesprochen, da noch die Hnstiiniiiiliig des Oberhauses ausstcht und diese für Gladstvne so ohne Weiteres kaum zu erwarten sein wird. Wie an« Warschau berichtet wird, sind dort allerlei Gerüchte über de» Statthalter Graf Gurko im Umlauf, der plötzlich und zwar angeblich nach Frankreich abgcreisl sei» soll. Nack» einer Lesart war eine Erkrankung seine« SohncS die Ursache, nach einer anderen hätte sich der GesuiidheilSzuslaiid des Generals selbst in der letzten Heil sehr lingüiistig gestaltet und man hege Besorgnisse in den teilenden russische» Kreisen, ob es möglich sein würde, ihn j» seiner Stellung z» belasse» Naturgemäß knüpfen sich bicran Gerüchte über die Möglichkeit seines Rücktritt«, die sich jedoch in keiner Weis« controliren lassen. Die <Ltreikbewegung in Belgien scheint ibren Höhe- punct erreicht zu habe». Nach den licucstcn Meldungen ist gestern die Hauptstadt Brüssel ruhig geblieben und nur an einer Stelle fanden starke Ansammlungen statt, dagegen werden aus dem Henncgau und aus Gent zahlreiche blutige Husaiumcnstößo gemeldet. Ter socialistische General- ralh schickte Sendboten »ach allen Richtungen hm aus, um eine weitere Ausbreitung des AuSstandcS bervorzurufen, man glaubt jctock, nicht, daß ihm das gelingen wird. — Der Antrag NyssenS, welcher den belgische» VcrsassuilgS- wirren ei» Ende bereiten soll, lautet: „Es soll jeder 25jährige Belgier nach einjähriger Ansässigkeit in einer Ge- nieinLe daselbst wahlberechtigt sei», wenn er durch das Wahl gesetz nicht als unwürdig erkannt ist. Eine Mchrslimmc aber soll erhalten: I) Nach dem 35. Lebensjahre, wer vcrbeiralbcl oder verwitlwet ist und Kinder bat und an persönlichen StaatS- struern wenigstens 5 FrcS. jährlich entrickilet oder von Be- rusS wegen sleuersrei ist (wie z. B. der Inhaber einer guali sicirlen Arbcilcrwohiiuiig, aus der keine „persönliche" Steuer liegt; 2) nach dem 25. Lebensjahre, wer entweder liegende Güter mit einem Katastcrwerlh vo» 2<n>0 Frc«., aus der Grundlage des EalaslialeiiikounucnS zu berechne», besitzt, oder seit zwei Zabrcn >m> FrcS, Rente aus das StaatSschultbuch oder aus LtaalSschulkpapiere bei der LaiidcSsparcasse; 3) nach dem 25, Lebensjahre, wer wcnigslenS die Abiiuriciilcn- prüjuug bestände» Kal oder ein Amt oder eine Stellung innc bat, welche die Absolvir»»g des Gymnasiums vorauSsctzt. Niemand soll mehr als drei Stimmen abgebeu könne» und die Betliciligung an den Wahlen soll verbindlich sein," — Es liege» »ns heute folgende neueste telegraphische Mel dungen vor: Brüssel, 15. April. Spät Nachts fanden noch mehrere ernste Zusammenstöße zwilchen Polizei »nd SociaUsien statt In der Everonnierslrasie wurde eine Barrikade errichtet, ini Ganze» sind elwa IttO Berwunduniien vor^clomiiieii Tie nciilralr Zone der Pac>aincnt«ücba»Le, sowie die Straße vor dem Palast des König« sind voUsländig rnhjg, Ter Soclalistensührer Vvlder« hat sich vor dein SiadthauS installirt. — Ter heutige Vor mittag ist ruhig verlause», trotz ber Zunahme de« Streiks. Tie Drucker schlosse» sich heute Abend den Ausständigen an n»d c« wird als lehr bemerk,-newerth bezeichnet, das, auch diese sonst ruhigste Arbeiterklasse an der Bcivrgung lheilnunint Die Nach richten aus der Provinz lauien sinnier schlimmer. Tie Streikende» werden durch zweckloser Einichreiten ber GenSarmeu auigeregt und begehen dann Gcwaltthät>g?ellen. sobald sie riiiein Widerstand be gegnen.— Trotz der Unruhen lud der König zahlreiche Senatoren, Teputirten, Minister und Großinduitricllen zu e:! r Garden pa rtl, in» Schloß Lacken bei Brüssel. Die Streikenden ziehen massenhait dorthin. Die Eingeladeiien werden verhöhnt und aiisgezischt, Be- riltene Gendarmerie und ein Garde-Regiment patrouilliren in der Nähr de« Schlosse». Brüssel, Ick. April. Ter gestrige Abend verlies ruhig. In der Stadt sind keine »inherzieheudcn Bande» mehr. In den Lrtschaslen Le« Strcikgcbiel» finden zah,reiche Beriaininlungeu statt. Jedoch wird au« keinem Lrie «in ernster Vorfall gemeldet. Der englische Unterhändler für die Kanlernii-Ab grenzung/Sir Elante Mactonald, bat Berlin wieder verlaßen »nd sich nach London rnrückbegcben. Da« ist wohl da« sicherste Zeichen daiiir, daß die VorrcrI'antlnngcn über die Grenzsrage znin Abschlüsse gcloinmen sind. Es baiidcit sich hierbei nm Herstellung einer Hollgrcnzc zwischen den dortigen deutschen und englischen Gebieten, Es ist, wie ver lautet, gegründete Aussicht vorhanden, daß eine solche Abmachung zn Stande kommt Wenn sich auch die Feststellung der eigentlichen politischen Grenze zwischen den» englischen Lclflußgebiete und dem deutsche» Kamerun soniit noch weiter ans« Ungewisse binauszieht, so würde mit der in Aussicht genommenen Hollgrenze dock' schon ein nicht geringer Fortschritt eintrclcn, Zunächst wird dir Zollgrenze ihre günstigen Folge» baden in Bezug aus die Holl Einnahmen: dann aber werden die erneulcn Unterhandlungen über die Grenzsrage und die eingehenden Besprechungen über die Einzelfrazen, in denen sich mcbrkach j Deutsches Reich. * Berlin, 15, April. Die Worte des damaligen Kron- plinze», späteren Kaisers Friedrich III,, daß die anti semitische Bewegung eine Schmach für unsere Heit sei, waren von de» Abgeordneten Lieberiiiann von Souucn- bcrg u»k Stöcker in der ReichSlagSsitzung vom 22, März als „gefälscht" und „apvkrypb" bezeichnet Worten. Die Söhne des verstorbenen Stadlraths Magnus, a» den der damalige Kronprinz diese Worte gerichtet batte, habe» daraufhin eine Eingabe an den Präsidenten des Reichstages, Herrn von Levctzow, gerichtet. In der Eingabe heißt eS: „Trotzdem bereit» gerichtlich sestgeileUt worden ist, daß jene Worte, von denen auch uns unser Vater mehrfach Mlltheilung gemacht hat, thatsächlich gefallen sind, haben wir uns seit jener Sitzung ans« Neue bemüht, einen wettere» Beweis dafür zn er bringen, Da die Herren Abgeordneten von Licbermann und Stöcker ihre Beschuldigungen an einer Stelle vvrgebrachr habe», wo sie durch die Iminuiittal des Reichstages geschützt sind, so ist »nS die Möglichkeit entzogen, aus Grund des tz, Ittll de» Strasgesetzbuche« gerichtliche Schritte gegen sie zu unternehmen. Aus diesem Grunde und da die gedachten Beschuldigungen von der Tribüne des Reichs tage« aus vor dem ganze» Lande erhoben worden sind, dürste unser Gesuch nicht iinbcscheideil sein, daß sic auch an derselben Stelle widerlegt werden. Demgemäß überreichen wir Euerer Excellenz in den Anlagen: ein Schreiben des Herrn StaalsininisterS v. Stosch vom L7. Marz IW»3, die nolarielle Erklärung de» Herrn Dr, Gum bin »er vom Avril zwei Schreiben de« Herrn I»r. Georg v. Bunse» vom Ä>. Juni ttb-si bezw vom 3, Avril ttM mit der ergebenen Bitte: sowobl dieses vorliegende Schreiben, wie die oben citirte» Briese zur Kenniniß de« Reichstage« zu bringe«," AuS dem Schreiben de« Staat-ministerS <v losch heben wir folgende Stelle hervor: „Aus die gestelllen Fragen kann ich nur antworten: Bon der Unterhaltung Seiner kaiserlichen Hoheit de« damaligen Kron- vrinzcn mit dem Geheimen Eoniilierzienralh Magnus nach der Sitzung der Vicloria-Nälional-Jnvalidensiislung im Jahre 18M bin ich nur Augen-, nicht Lhrenzeuge gewesen. Ich weiß nur, daß Herr MagnuS unmillelbar »ach Fortgehen Sr, kaijerl. Hoheit, den ich bi« zum Wagen geleitete, iciien Ausspruch des hohen Herrn, der die antisemitische Bewegung scharf verurtheiite, seinen Genossen erzählt hat Nun erachte ich Len verstorbenen Herrn Magnus für einen Mann, der ganz außer Stande war, so im HiinLiiiiidrcdrii zu lügen und etwas Anderes in ernster Sache z» berichten wie die unbedingte Wahrheit. Ich weiß, daß das geäußerte Uriheil durchaus den Ansichten weiland Sr. Majestät des Kaisers Friedrich lkl. entsprach, und ich kann hinzusügen, daß in den inannigiachcn Unterredungen, welche ich mit ineineni langjährige» Freunde, dein damaligen Kamiiierhkrrn von Norman», gerade Uder diele Seche gepflogen habe, di« auestionirte Aeußcrung, als vo» Seiner kaiserlichen Hoheit gemacht, nie in Zweifel stau d." Ferner bezeugt Herr 1>r Mori tz G» mbinuer notariell, daß er als .Zeuge jener lliilcrretuiiq beiflcwobnt habe, und daß der Kronprinz hierbei die Worle brauchte, er babe während seiner Anwesenheit im AuSlande dort von den hiesigen Vorgängen Kenntniß genommen und sich der Sck'am nicht erwcbrcn können Nach Schluß der Bcisaminliing ballen ibm Staktrath MaanuS und Geheimer OberregierungSratb Wulssbeim den vollständigen Inhalt de« bctrcssciiden Gesprächs uiilgelbtilt mit dcr Verpflichtung, über die Vorgänge »ichiS au die Orffenilichkeit zu dringen. Die ob»« sein Hlitbun in der „Nat Htg." damals stattgchabte Verössentlichiliig bade den ibm gemachten Mittbeilungen und seinen persönlichen Wabrncbniuiigen entsprochen. Endlich bestätigt G, v. Bunsen in einem Briefe aus Rom unterm 3, April 1^93 tcn Inhalt eine« von ikni am 2l>. Juni 1880 an Stadtratb MagnuS gerichteten Briefes. Der Brief vom 2N, Juni 188«» lautel: .Gestern Abend nahm die Frau Kronprinzessin »Ine Gelegen- beit wahr, von der „JuLeubetze" und der „schönen Geduld" zu reden, welche di« Juden an den Tag gelegt. Im Lause diese« Gespräches Hab» ich dann der hohen Frau von Idrer Absicht, da« Leising-Denkmal zu errichien, erzählt. Aus meine Aeußeruag, daß gerade letzt mir der Augenblick gekommen zu sein icheine, wo gar Mancher sich freuen würde, seine Gesinnung zu bekunden, und damit einer ebenso krechen »I« nnerwarlelea Agltatto» enlgeg«»
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