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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1893
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931116026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893111602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893111602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-11
- Tag 1893-11-16
-
Monat
1893-11
-
Jahr
1893
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8182 VolkswirWastliches. TU» «r dftf« T-ekl bestftmnteu Send«-» sw zu richte, a» de» »««ntworiltche, «chartr« desselben L. G. Lmee ft, L«tp»tg. — Sprechzeit: de» V—u Utr Bonn. und »o» 4-S Udr Fernsprechmeldungen. * Lsntzsu. 16. November. Deo „DaN» New«" wird geschrieben, daß dt« angeblichen Unregelmäßigkeiten der englischen Bank sich aus eine Geschäftsverbindung mit Berlin beschränke», mit «elcher da» Gericht sich belchästigr. Die „Timer" führen in einem Finanjarllkel an-, die Nachricht de« mahrjcheinlichen Rücktritt- einiger Verwaltung-Mitglieder der englische,, Bank sei unrichtig.-— Aut Argentinien wird gemeldet: Da» Uebereinkoinmeii mit Rothschild wird Freitag ratisicirt werden. Telegramme. IV-v. Prag, 16. November. (Prtvat-Telegramm.) Da- große Gefällsdelict de- Mannesmanröhrenwalzwerkes in Ko. »»tan ist bereit« der strafweise» Erledigung zugesührt worden. Die Zollumgehung bestand nach der „Reichend. Zig " darin, daß große Quanten verarbeiteten Nohmetalls, welche zvllsrei eingesübrt wurden, in» Inland« venvandt wurden. Bei der Revision wurde» 3753695 lc^ Stahl in Staben und 46 382 dz; in Rödren an unverzollter Waare Vvrgesunden. Di» richtig gestellte Zollgebühr beträgt >06 >88 sl. nnd die Äesäll-slrase von 10000.4t ist bereit- erlegt worben. (Wir Meldeten dieses Gesäll-delict bereits unterm I. November, doch wurde seitens der Deutschen Bank widersprochen D. Red.) Schasbcstaild t» de» »ichttgerrn Läudrrn Trutschlaiibs nnd der Vrtzr. Preußen: 2S S6I 330 Schase 1883 . . . 14 747 975 Schafe 1867 . 1873 . 19624 758 i« vvr.»«8 1 178 270 Schase »«5 772 . . 550 140 Schase 884 835 . . 13l 461 Schafe . »8»«S . . 131 461 Schase 104 882 18»2 . Bayern: I86S. . . 2 040 372 Schase 1883. . 1873. . . 1342 190 . 1892. . Württemberg: 1863 ... . 705 656 Schaf- >883. . 1873 .... 577 656 . 18V2 . . Baden: 1863. . . . 174 127 Schase >883. . 1873 . . . . 15628? . 1892 . Königreich Sachsen: 1863 .. . 174 127 Schafe 1883. . 1873. ... 156287 . 1892 . An- diesen Tabellen ersieht wohl Jeder, daß die Schafhaltung immer mehr abnimmt, doch um die hohe Wichtigkeit der Wolle als Nohproduct und Artikel im Welthandel darzulegen. möge folgende Tabelle zeigen. ES besitzen etwa: " 1 700000 Schafe in. 26 000 >00 « Schwede» . Frankreich . Spanien . > Italien . . Rumänien . Portugal. . Serbien . . Griechenland Dänemark . Bon Australien wurden im Jahre 1892 allein 1487 428 Ballen Wolle eingesüdrt. Diese Summe verlheilt sich aus die einzelnen Lhetle wie solgt: Neu-Süd-Wales 373 757 Ballen Tasmanien . . 23 644 Ballen 247 330 . Wksl-Auslralien. 25002 . 385 914 » Neu-Seeland. . 319 615 » Siid-Austrokien. 112166 « E« sei noch erwähnt, daß Australien Nein anfing. Australien «xportirt« im Jahre 1810 Bollen Wolle noch London, 1815 waren e« schon 244 Balle», >825 über 1000 Ballen, 1830 schon 6557 Ballen, >840 61 025 Balle». 1850 > 88 679 Ballen, so flieg die Anzahl der Ballen mehr und mehr, 1883 1 054 000. I)r. Iah. Heyne, Schäserei-DI rector. 26 900'00 Schweden . I 700000 25 000 000 B Holland. . 900 000 - 22000 000 . Belgien. . 550 000 - 9000 000 - Schweiz. . 350000 - 5000 000 » N -Amerika 50000000 « 2 700l>00 - S--Amerika 100 000900 - 2 71X1000 - Ailsiratien . lOOOOOOOOkca.) 2 500 000 » Asien. . . lOOOoOOOO - 1 500 000 - Queensland. Bictoria Vermischtes. * Leipzig. 16. November. An der heutigen Börse tras die Mlttheilung ein, daß die Ra uchwaaren « Eon section Ssi rma Hermann Lewin in Berlin idrc Zahlungen eingestellt habe.— Ter hiesige Platz ist erbeblich belheiligt. *— Zoll- und Steuerwesen im Königreich Sachsen. Aeneralverordniing der künigl. Zoll» und Stenerdireclio», belr Bestimmung des Fuselölgehalte- im Branntwein. Zur Vermeidung von Zweifeln werden die Hauptämter daraus ausinerk- iam gemacht, daß unter Fuselöl im Sinn» der Generalverordnung vom 17. Juni >890 und von 8. 41 unter 1> der Branntwein- reinigungsorduung vom 9. März d. I. die Gesammtheit aller Verunreinigungen der Branntweine zu verstehen ist, die sich bei der Unteriuchung nach dem durch Bundesralhsbeschluß vom 26. November 1891 vorgeschriebenen Berkadren ergeben. o. Täbrlit, 15. November. Im Schützenkause hielt Herr 11r. Bauer-Leipzig innerhalb des hiesigen Deutsche» Resorm- verein- am 13. d. Mts. einen beifällig ausgenommen»» Vortrag über ..Neichssteuerreiorm und wirldichaslliche Lage". Aus -Inregung de- Herrn Ciqarrensabrikanten Loose wurde daraus einstimmig be schlossen. solgeude Resolution an den Reichskanzler abzuienden: „Die am >3 November vom Denlichen Resorniveret» zu Dobeln im Schützenbause einberusene Versammlung — dieselbe war allerdings nur schwach besucht — erklärt sich einstimmig gegen die Enlwürse der Tadakiabrikat- und Weinsteuer und erblickt in der Ein» iührung einer progressiven Einkommensteuer den gangbarsten Weg zur Deckung der Ausgabe-Bedürsniss» de« Reiches." — Der hiesige Tabakintereisenien-Beretn entwickelt, um an seinem Tdriir die drohende Gesadr, daß die Tabaksteuervorlage Gesetzeskrast erlangen und damit der Ligarrenindustri» ein noch unberechenbarer Schoben beigebrachl werden könne, abzinveuden, eine anerkennen-- werthe Thäligkeit Bon demselben sind sowohl an die beiden Kammern des sächsischen Landtags, als auch an den Reichstag Petitionen vorbereitet worden, in denen treffend dargelegt wird, welche schädigenden Folgen da« erwähnte Steuerprosect haben würde. Die Priltion an de» Landtag ist heute ihrem Wortlaute noch im hiesigen „Amt-dlalte" veröffentlicht worden. * Annaberg. 14. November. In Posamenten ist da- Ge schäft immer noch herzlich schlecht, und die leider zu begründeten Klagen wollen nicht verstummen. In den letzte» Wochen sind zwar einige ExvorlordreS hier eingegangen, es ist dies aber ein Tropien aus den heißen Stein bei der »royen Anzadl von Menschen, di» von unserrr Branche eben leben müssen — Für Berlin sind einig» gut« Ordre« in Perlpimpen placirt worden, größtentheil- ganz Perlen, Ranke,ilachen mit großen und dicken Steinen. Auch in halbmatt find Kleinigkeiten sür Berlin in Arbeit, ganz leicht gehalten«, gitterartige Sachen au- seinem geklöppelten Faden Ulst 12* geschliffenen Perlen ou-qezogen und mit Flitter» garnirt- Die so hergestellten Muster fallen reizend au-, und wenn holbmatt überhaupt gehe» sollte, dürste dieser Genre wohl stack bevorzugt werden Jedensall» ist sür die kommende Saison außerordentlich mannlgsnltig muslerlrt worden, nnd dt» Posamenten-Brauche ist gewiß wohl gerüstet Wenn ihr die Rode nur einigermaßen günstig ist. daun wird de» vielen schönen Mustern auch der Sieg nicht fehlen, und da» Geichäs» wird sich wieder lebhafter gestalten, wa« im Interesse de« oberen Erzgebirge« und seiner Bewohner dringend zu wünschen wäre. — Hier bol sich unter dem Vorstand der Herren Tb. Richter «Firma Richter ch Knapp», M. Kaiser «Firma Gedr. Richter kt Eo.l und H. Freund au- Buchholz ein Verein zur Hebung der Posamentenindiislrie coiistituirt. Zunächst bat sich der Verein die Ausgabe gestellt, die Interessen der Posamenlendranch« bei den russischen Zouverdondlnngen »u vertreten Dl» bewährten Männer in der Branche sieden an der Spitze de» Unternehmens. und e» liegt außer allein Zweifel. daß dasselbe zum Wodle der Branche wirkt» wird Ei» Vient, Orercal, 1'Iorsal dem inngen Verein»! (Loniect.i -r- Ba» Visier, 15 November Seildem die Finna van der Becke nnd Terhegge» ihr» Zweigfabrik sür Seideniammeie und Plutch« hier ausgegeben Kat, besitzt Elster keine Industrie mehr Roiichend» Dampiichlol» und ein Eurort würden sich auch nicht gut miteinander vertragen Jetzt beabsichtigt Herr Martin Herrmann an- Kadi» eine Porzellanmalerei kier eiiizurichlen, für die er im Or>«- tbeile Kessel ein» Fabrik bauen iaßi Dieter Industriezweig paßl kür die hiesige Bevölieriing vorireffttäi, da er nicht viel Rauch und Ruß erzeugt und sur dir Zeit, wo tue Eurgasie sehlen. doch «ine lohnend« Beschäftigung sichert Uebrigens liegt Kessel so lveit vom Lurplitz enliernt, dag man dort auch von dem etwa entslebendrn Rauch nicht belästtgt werden könnte. Ate sehr die Porzellanmalerei , «eignet ist, einen Ort zu heben, da- kann man an Erkersrruth bei treib sehe», wo diese Beschäftigung seit langer Zeit betmisch ist. ^ Tre-Pen, 15. November. Die Deutsche Sundagesell« chast beruft aus de« 29. November (Abends 6'/, Uhr) tu Kneift'- Restaurant eine außerordentliche General-Versammlung Ja der selben sollen die Ergänziingswahlen für den Aussicht-rath vor- genommen werden, sowie die BerichteZtottung über die zur Fort- lührung de« Unternehmen- gethone» Schrille. Eine Stunde später schließt sich hieran ein« weitere außerordentliche General-Versamm lung, aus deren Tagesordnung die Liquidation der Gesellschaft steht. 4. TrrSPc», 15. November. Verein sür Zellstoff.Jn- usirte in Dresden. Aus der Tagesordnung der zum 6. De- cember einberusciien ordentlichen General-Bersainmlung sieht außer den gewöhnlichen Verhandlung-gegenständen ein Antrag der Gesell« schaslsorgane aus Genehmigiing zum Rückkauf von 20 000 -ä> Partial - Obligationen und 70000 .Xl Aktien, letztere zum Zwecke ihrer Amortisation. — Der Inhaber de- hiesigen Bankhaus»« Bondi L. Maro», Herr Commerzienrath Joseph Bands, beging heute da« 40jährige Bestehen de« genannten Bankgeschäft«. *— Sächsische Bank. Unter die Pari-Plätze der Sächsischen Bank wurde die Stadt Geyer, nach Anuaberg ressortireud, aus genommen. *— Thüringische Nadel« uud S tahlwoaren - Fabrik Wolfs, Knippenberg L Co., Aktien - Gesellschaft zu Ichtershausen. Der Umsatz, der in 1891/92 911 525,10 .3! de- trug, ist in Folge der Getchäftsslaue im Jahre 1892 93 aus 89l 539,01 .Xl zurückgegangen; dem entsprechend haben sich jedoch auch die allgemeinen Ausgaben vermindert. Der Rückgang der Umsatzimiime resultirt hauptsächlich aus dem Wenigerabsatze von ^andiiadelit sür Export, weil im Auslände, in Folge des niedrige» älberpreises, die Kauflust eine sehr verminderte war. Mit Aus nahme der erwähnten Branche, hat das Unternehmen während des ganzen Gelchästsjahres statt zu thun gehabt, men» auch theilweise zu gedrückten Preisen. Die vorhandenen Aufträge sichern der Fabrik sür die nächste Zeit in den meisten Nbtheilnngen aus reichende Beschäftigung. Das erste Bierteljahr 1893 94 brachte bereit- eine» Mehrumsatz von ca. 15 000 ./? gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres. Den durch Wenigerabsatz von Handnadel» erlittenen Ausfall ist die Direktion bestrebt gewesen, durch Ein- sührung und Herstellung anderer in das Fach des Unternehmens schlagender Artikel zu decken, resp. bereits eingesührte Artikel mehr zu forciren. Die Preise sür Rohmaterialien haben gegen die des Vorjahres wesentliche Aendernngen nicht erfahren. Den Creditoren in Höhe von 8397,77 stehen Debitoren im Betrage von 258 771,61 -Xl gegenüber. Verluste von Belang haben nicht statlgesunge», dagegen wurden auf zweiselhasle Forderungen der Svecialreserve 8000 XS hinzugesügt. Nach Abschreibungen von 37 253^1 .« ergab sich ei» Reingewinn von 1IOOI2.44.4t, welcher wie solgt zur Berlhtilung gelange» soll: sür den Reservefonds 5340,77 .4!, 4 Procent Dividende gleich 60 0l»0 -Xi, Tontiöme dem Vorstand 6221,10 ^l, desgleichen dem Aussichtsrathe 4147,46 -4l, 2 Proceut Superdivideude gleich 30 000 ^t, Vortrag aus 1893/94 4303,01 -4t kl Berti», 15. November. Die „Kreuzzeitung" bespricht in ihrer estrigen Abtiidiiummer die Einführung fremdländischer Serthe an der Berliner Börse und bemerkt hierzu: „Be stimmt wissen wir, daß bereits eine serbische Anleihe noch Inter- vention der ReichSregierung sich eine» andere» Markt gesucht hat." Wir sind in der Lage, den Inhalt dieser Notiz als ebenso unzutreffend zu bezeichne», wie den einer vorhergegongenen Notiz, in weicher bedauvtet wurde, daß a» oiiitlicher Stelle in Berlin dem Wunsche hiesiger Firmen wegen Entsendung deutscher Beamten nach Serbien nicht entsprochen worden ist. Ein derartiges Ersuchen ist seiten» der hiesigen Interessenten nicht gestellt worden. OTl. Berit», 15. November. Tie belgischen Streich« aruspinnereie» treten zur Zeit wieder als die gefährlichsten oncurrente» der sächsischen Streichgarmptnner aus, indem sie ihre Garne an hiesige Eonsnnient«» zu Preisen verknusen, welche ihnen nicht nur nicht keinen Nutzen, sondern geradezu Schoden bringe» müssen, llnd dabet haben di« belgischen Spinner theure Fracht und anßerdei» Zoll zu bezahlen. Rechnet man selbst, daß ihn,» die Wollen etwas billiger wie ihren sächsischen Loncurrenicn >» stehen kommen und daß sie über billige Kinderarbeit verfügen, o kann man sich doch immer noch nicht erklären, wo» selbst ange- iehene belgische Firmen veranlaßt, einen Artikel, der außerdem noch gebraucht wird, so herunterzudrücken. *— Zu de» Zollverhaudlungen mit Rußland bemerkt die „Magdb. Ztg", daß es sich nach den mit den Währungen in Lesterreich-Ungar» und Italien gemachten Ersahningen empfehlen dürste, «inen dem deutschen Auslnhrbandel gegen di- Gefahr einer Enliverthung der russischen Zahlungsmittel Schutz bietenden Währung-Vorbehalt dem Handelsvertrag, einzuverleiben. Jhre« Erachlens lei es keinem Zweiiel unterworfen, daß die mit Oesterreich« Ungarn und Italien abgeschlossene» Handelsveriräge dem deutschen Handel und Gewerbe bisher hanpisächlich deshalb nicht den erhofften Bortheil gebracht haben, weil in beiden Staaten seitdem eine starke Entweichung der Landeswährung eingetreten ist. Nähme die öster reichische und die italienische Währung noch den Werthstand ein, de» sie zur Zelt des Abschlusses der Handelsverträge im Jahre 1891 behaupteten, so würde nach diesen beiden Ländern jetzt eine recht lohnende Anssuhr slattfinde» können. Wenn auch die russische Währungspolitik in den letzten Jahren ziemlich eriolgreich gewesen sei, so erscheine doch die Möglichkeit einer Wiederholung von Ties« bewegungen des Notenpreises keineswegs sür alle Zeilen ausgeschlossen. Es werde mit großer Bestimmtheit behauptet, daß der ungarische Finanzminisirr in der letzten Zeit die weichend« Bewegung des österrrichischeii Wechselcourser nicht gehemmt, sondern eher begünstig» habe, um der ungarischen Getreide«Aussudr Borschub zu leisten. Wer wolle nun ein» Gewähr dafür llbernebmen, daß später nicht auch der russisch» Finanzminisler einmal das Bedürsniß empfind«, zur Hebung der Aussuhr und zugleich zur Beschränkung der Ein uhr das Goldausgeld zeitweilig steige» zu lasse» ? Was nütze es aber, nach langen, mühseligen Berhandliingea schließlich kleine Er ignngen der Zollsätze zugestanden zu erhalten, wenn di« Geiahr Ken bleibe, daß der Erfolg des ganzen Abkommens durch »i Verschiebung der Wakrungsverhältniffe in Frage gestellt werden könne? *— Gebeimroth Reuleaux. Im Sommer machten Aenße- riingen Aussehen, welche da« amerikanische Fachblatt „Jron Age' dem Geheiinralh Proseffor Reuleaux, olS bei einer in Chicago ge> daltenen Rede zu Ungunsten der deutschen Arbeiter gelhan, ia den Mund legte. Jetzt g>ebt „Jron Age" seinem Bedauern darüber Ausdruck, daß es durch eine mißverständlich« Auffassung Anlaß zu Angriffen gegen Herrn Reuleaux tu Deutschland gegeben Hobe, und bemcrkt, au» dein offiriellen und stenographischen Berichte der Red« gehe hervor, daß Proseffor Reuleanx nur von den besseren Jnslru menten tn Amerika gesprochen habe, welche genauere Messungen ermöglichen, nicht aber von einer größeren Geschicklichkeit l amerikanischen Arbeiter gegenüber den deutsche». *— Der Verein deutscher Maschinenbau-Bnstaltea hielt vorgestern in Berlin unter dem Vorsitz von Lomiiierzienroth Lueg-Düss'Idors ein» Borstandssitzung ad, in «elcher beschlossen wurde, die nächste Hauptversammlung »ach Hannover am 16. 4 cember etnzuberusen. Als Hauptpunkt der Tagesordnung w»rd« die endgiltlge Einrichtung etner Adtheilung sür Ausfuhr bestimmt. *— Der neue» Berliner Omnibus« und Packetsahrt» Actieugesellschas» ist der Betrag von 400 000 rrsultirend au« dem Verkauf idrr« Omntbusbetriebe« an den Fudrderrn Fromk« reiv an die Groß» Berliner Omiiibusgesellschast, überwiesen worden *— Actiendrauerei-Gesellschaft Friedrichshöh» vor« mal« Patzenhoser, Berlin. Bei einem Absatz von 146281 t»I Bier Kat die Gesellschaft in dem am 30. September beendeten O schäits,adr tncl. Vortrag »inen Gesammtgewinn von 1736 800 ^l erziel». Noch Abzug von 160 880 ,4l Abschreibungen, 241390 ^l Sievern, 250 028/41 diverse Unkosten, Zinsen. M>eld«tc., 566 243^1 Veiriibsunkosien verdleidt ein Reingewinn von 518 250 ^1, der wie solgt oerlhelit werden soll: Tantieme -54 782 .41, 16 Proc. Dividend« 436 800 Gratifikationen und Rücklage für die Arbeiter-Uiisall« rersicheeung 10 500 4l. Vortrag aus neue Rechnung 14168^1 Do die Gesellichait große Abschlüsse in Hopsen zu den vorzLbrigen Preisen gemach! da», so hofft die Verwaltung durch die verdeffert»» Belriedseinrtchtungen auch für da« lausende Jahr aus günstigen Erfolg Der Flaicheuverkaus stieg von 6050 000 Flaschen an 6 700000 Flaschen. Lrspslpstzal. 14. November. Im S. Onorial dtefeS Jahre« betrug die Förderung von Kalisalzen (inclusive der Lager am 30 Juni dleies Iakres) 31 l 710 r gegen 222 876 t im gleichen ^leiOaum 1892 und der Absatz 3tl5 475 t gegen 219 233 t im gleichen Zeitraum >892 Ter starte Absatz von Kaliproduklen hält auch in diesem Monat an. I tz kestau. 15 November I» der zehnten ordentliche, General > Versammlung der Brauerei zum Waldschlößchea, Sctien i Gejelllchast in Dessau, zu weicher 10 «ciioaat« mit 1596 Stimme» erschien»« waren, wurden «ach Vorlage de« Geschäft«, berichte« di« Gewinn« uud Lerlustrechuuug uud di« Bilau« ein stimmig genehmigt, worauf dem Borstaud« und dem Ausficht-roth« Lecharge erlheiit wurde. Das ausscheidend« Mitglied de« Aufsicht«, rache«, Herr Bankier Wilhelm Kopetzky ia Berlin, wurde durch Acclamatton wtedergewählt. Die Auszahlung der Dividend« von 12 Proc. findet vom l. December a. c. ob bei der Deutschen Bank io Berlin, bei dem Bankhaus« Friedr. Kranz Wandel tu Dessau und bei der Lasse der Gesellschaft in Dessau statt. * Vrrndurg, 15. November. S. H. der Herzog hat den Ja« hadern der Tuch«, Mauusactur« und Modewaaren-Handlung Weiß« sloq und Leisiner tn Bernburg, Adolf Weißslog und Gustav elstuer daselbst, da« Prädikat ,Hoslies«raiit«n" verliehen. Rombacher Hüttenwerke. Dem Geschäftsberichte sür >892 93 zusolge war rin lohnender Absatz an Roheisen durch die hohen Loak-preise und de» französischen Wettbewerb sehr er schwert. doch hat sich der Rodeisenversandt um 8000 t erhöht, und da die Selbstkosten sich um 5,80 «4t die Tonne ermäßigten, während der Berkausspreis um 3,60 ^il zurückging, auch der Gruben« betrieb sich gut entwickelte, ist ein Reingewinn von 342 017 ^lt erzielt worden, welcher die Bu-kehrung von 5 Procent Dividende gestattet, wozu 180 000 -4! ersorbrrlich sind, während 135 000 .4t zu besonderen Abschreibungen und Rücklagen verwendet werden. Die Roheisenerzeugung beirug 82 640 t, die Eisenerzsörderung 255 220 t. Die Elstiivorräihe nahmen zu. und die Bestände de« trugen am 30. J»»i 1893 326 827 -4t mehr al« zur selbe» Zeit im Borjahr. An Austräge» wurde» 26098 t in da- neue Geschält«. jahr biiiUbergeiiomme». Die Verwaltung strebt eine weitere Er« mäßig»»» deS Coakstaris« an, da die am I. Mai gleichzeitig mit der sür Erz« eingesührte nicht au-reiche. Die verschiedene» Rück lagen der Gesell chast betragen 521 308 .4i gleich I5'/z Proc. LeS Grundvermögen«. H-chSahl, 15. November. Die General-Versammlung de« Verglichen Grubciivereiiis Hochdaht beschloß Lapital-v-rab« etzung aus I 651 200 >4 Die Versammlung der Stammaktien lehnte die Zustimmung ab, während die Borziigsactic» zustimiiiten. Rechtsanwalt vr. Hirichel-Berliu, Vertreter von 87 Stammaktien, erhob Protest. *— Cellulose.Fabrik zu Höcklingsen, Actien-Geselk« schast. Tie aus de» 16. December d. I. anberaunite ordentlich« General-Bersammlung hat u. A. auch über die Ausnahme einer Anleihe in Höbe von 110000 .« Beschluß zu soffen. ß. Hannover, 15. November. Kalt « Bohrgesellschaft Gustav-Halt". Unter zahlreicher Beiheiligung von Interessenten constiluirte sich heute im Hotei Royal hierseibst die Lan-Bohrgesell- schalt „Gustav-Hall", als deren Vorsitzender bezw. stellvertretender Vorsitzender die Herren Rechtsanwalt vr. R. Sauer und vr. sur. W Sauer-Berlin gewählt wurden. Di« Terrain- der Geiellichait liegen im Rechlsgebiet des vormaligen Königreich- Hannover, wo nach den berggeietzlichen Bestimmungen die iu Frage kommenden Salze vom Muthnngsrecht ausgeschlossen und den Grund« eigenthümern Vorbehalte» sind. Die Lali-Bohrgesellichast „Gustav«, hall" hat sich hier in de» Bezirken Wehmiiigen, Wirringen und Volzum (kreis Hildesheim) verlragUch ein Areal von »der 6 Äillioiien Quadrai-Meter (gleich annähernd drei preußische Felder) gesichert, aus welchem jede Coiic»rrenzbohr>i»g ansgeschloffen ist, während im Gebiete des vrenßiiche» Bergrecht» aus einen Fund stets nur ein Feld von 2I800O0 gm verliehen wird. Die erste Bohrung ist am Rothen Berge bei Wehininge» bereit- in Angriff genommen und blZ aus eine Teufe von ca. 45 w uiedergebracht. *— Actlen.Zuckerrasfinerie Hildesheim. Die Raffinerie, welche kürzlich da» Jubiläum ihre« zehnjädrigen Bestehen« feierte, hat in de» zehn Jahren 5 215 000-41 al« Dividende zur Berlheiiung gebracht, oder jährlich durchschnittlich 37'/, Proc. *— Contonten-Einsubr tn Hamburg. Bon Harwich wurden 5 K. Gold sür die Reich-bank zugesührt. 2 Die Exportbrauerei TeuselSbrück», Actieugrsell« schast in Hamburg, welchk seit drei Jahren divideudenlo« ge« wesen ist, im Geschäftsjahre 1892,93 ober unter dir Verwaltung eines neuen AussichlSralhes gelangte, hat di« in daS neue Geschäfts« jahr hinübergenoinmene Unierdilanz zum Belaus« von 87 303 -4l adzustoßen vermocht und außerdem einen zur Verfügung der Actio« naire stehenden Reingewinn von 28 87? erübrigt. Dir Sin« nahmen in dem mit dem 30. September 1893 beendeten Geschäfts- jahr« bezifferten sich aus 497 638 <469 876 ^l im Vorjahre), die Ausgabe» erforderten 433 575 -4l (469 876), der Bruttogewinn be« trägt 64 063 , 4l (36 826); zu Abschreibungen finde» 35 185 -4l 136 347) Verwendung. Aus dem Reingewinn erhalten die Actionaire 21 450 .41 als Dividend« von 5'/, Proc. auf di« Prioriläts-Actien. Aus Beschluß der am 30. November 1892 abgedaltenen Genera « Versammlung sind nämlich die damals in Umlauf befindlichen 720 Aktien eingezogen und an Stelle von je drei dieser Aktien zwei neu« zu lOOO .41 ausgegeben, auch jedem Inhaber einer wichen Actie da» Recht eingeräumt worden gegen Ausdändigung einer Aktie und Zu« ahlung von 200 -41 eine Prioritäls-Actie zu 1200^ zu erwerben, enen eine Dividendenpriorität von 6 Proc. eingeräumt würde. Die Aussührung diese« Beschluss»« hat sich tn der Weis« vollzogen, daß die Jndaber von 325 Stück der neuen zusamwengelegten Aktien unter Zuzählung von 65 000 >1 die gleich« Anzahl von Priorität«. Aktien bezogen haben, so daß von letzteren also der Betrag von 390000 .41 zur Ausgabe gelangte. Im Weiteren sind 36 alte Aktien eiiigereicht, deren Besitzer aus Behändignng der enlsallenden 24 neuen Aciien verzichtelen, so daß der Gesellschaft hieran« ein Buchgewinn von 24 000 .41 erwachsen ist. Noch Ablaus de« mit dem 31. December 1893 endenden Hperrjahre« besteht sonach da« Lopital au« 131000 ^1 Aktien und 390000 Priorität«.Actie», außerdem sind aber an Passiven vorhoaden Prioritäten zum Be« lause von «00000.41 (400000^1 im Vorjahre): «ccepte 64 093.41 (80 163): Hypotheken 20000 -4l (20 000): Delkredere-Conto 34 000 Mark (40000). Unter den Active» figurirten bet Ablauf de« Ge« schäsiSjohre« der Grundbesitz mit 177 068^1 (176 577), die Gebäude mit 347 000 .41 <334 7t«), die Maschinen mit 124 000^(104 878), die LogersSsser mit 38000 ^1(40 143): dir Vier« uud sonstigen Waarenvorräihe mit 106 210-4l (>43 473), die Debitoren und Eon« signationen mit 133 587 -4l (142 017), davon 43 95? gegen Sicherheit. *— In der deutschen Küstenfischerei, welche seit Menschen, gedenken mit Ewern betrieben wurde, vollzieht sich gegenwärtig ein« Umwandlung. Man hält den Ewer sür diesen Betrieb al« veralte», uud »« werden Neubauten tn schneller segelnden besseren sogenannten Junge schen Kuttern ausqeftihrt. Mit einem gefälligeren Ueberwasserschiffe verbinden diese Fischerkutter rin« ganz besonder« praktisch« Berücksichtigung aller Anforderungen an die Lonstruction des Unlerwosirrschiffe» und die Bünnrinrichtung (Behälter sür lebende Fische) — was bei Kuttern mit einem Tiefgang von höchsten« >,L0 w mit Kiel und großem Fischbebäller recht schwierig ist. *— Di« Harburger Handelskammer zur W-ia« uud Tabaksteuer. Dt« Handelskammer zu Horburg dielt am Sonnabend eine Pienorsitznng ab, tn der beschlossen wurde, gegen den Entwurs de« Rkichswrnist-uerges-tze« durch ein« Eingabe beim Bunde-rath und beim Reich-tag vorstellig »u werde». E« soll darin hervor« ardoden wrrden, daß di« Handelskammer einstimmig den Wein al« eia sehr wohl einer Besteuerung durch da« Reich zu unterwerfende« Object erachtet, daß sie aber die Art und Weil«, wie der Gesetzentwurf di» Steuerpftichtigkeft de- Weine« regeln will, sür den deutschen Wein« Handel sür außerordenttich schädigend hält. Im Allgemeinen glaubte dt« Handel-kanimer, der von den Weiuhändlero Hamburg« am 21. October d. I. gesoßten Resolution znstimmen zu könne». E« wurde dabei die Ansicht vertreten, daß di« Besten» rung de« Weine« nicht beim Kleinhändler und Lonsumenten, son dern beim Großhändler erfolgen muffe, daß aber für di« Bestim mung de« „Großhändler-" nicht maßgebend sein kann, ob er auch Mengen unter 10 l verkauft, wie der Entwurs e« vorsieht. — vou einer Stellungnahme zu der geplanten Tabalsabrikotsteuer glaubte die Handelskammer absehen zu können, bi« der Entwurs selbst vorliegt und von de» Tabakinduftrielle» de« Bezirk« entspre chend» Anträge an die Hand»t«kammer gelangen. *— Stralsnvder Zuckerfabrik, Actien«Gesellschaft. Der Ankffchlsrath Hot di« Berdoppelun schloffen und beabsichtigt dir von 600000 -4l neuer Lnlheilr »u des, vre«!«», lö. November Di, „Schlei. Ztg." schreibt: Nach einem Lircutar vom hentigen Tag« ermäßige» di« Breslauer Großhändler den Lagerpreis für Walt«ise» von 13 aus ^l für >00 kg; ab BreSwner Niederlage. Z Di» Berichte über den Elisabeth.LedermarN ft» BreSlau stimmen dorm überein, daß da« Ledergeschäft gänzlich darniederlieg«. Für Robbäute fehlt e« an Abnehmer», obwohl di« Preis« aus da« Niveau der schlechtesten Jahre 1848 und 1857 ae« sanken stnd. Da di« fttzt georderten Paris« untrr dem reelle» Wertd« der Waar« liege», hält »an eia Anziehen derselbe» sür auSbletbltch. laertaorir, rrciien « imor». Nrdoppeluna der Fabriketiirichiung de« hierzu nSihiaen Mittel durch Autgab« ille zu beschaffen. F Gege» dt» Weiusteuer ßat der Gewerbe« uud Gert«iba» verein tn Srüabero e»e Petition beschlossen, welch« d«. Nach, wei« sührt, daß di« beabsichtigt, Stener den Weinbau de« schlesisch-poseu-brande»burgischen Weinbangebiet». das mit seinen 190? k» Weinbergfläch« nächst den im Westen gelegenen da« größte Deutschland« ist, ruiniren wird. E« wird darin betont, daß schon die Ankündigung der Steuer ungünstig aus den Preis der die-iährigen Trauben rmgnvtrkt hat, wie st« denn dic Producenten in erster Linie treffen werde. Auch der Magistrai zu Grünberg bittet um Ablehnung der weinsteuer. G Aus Vatzer», 15. November. Die Brannkohleulagec bei Schwarzenseld ia der Lberpfalz, die erst im vergangene» Jahre entdeckt wurden, sind so ergiebig, daß der Bescher des Werke-, Herr Lommerzienrath knob in Sleinsels. bei der Regierung uin die Eriaubniß aachgesucdt hat, vom Bah»hose Schwarzenseld ab bis zu den Braunkohieiiaruben ein» Aohlenbahn anirgen za dürfen, die zunächst mit Pserden, später jedoch mit Lokomotive,, betrieben werden joll. Die Bestellungen aus Braunkohlen gehen lehr reichlich «in. so daß da« Werk dies« nicht alle auSsühren kann *— Böhmische Westdahn. Die Bau-Arbeiten aus der Fon- setzuiigsstreckr Ktupno-BraS-Radnitz der Flügeibaha Lhrost^tupiio. Bros sollen im Laufe d. M. ihrer Vollendung zugesührt werden. Die Berwaltung der Böhmischen Westbahn beabsichtigt den Betrieb aus der genannten Strecke am I. December d. I. zu eröffnen. * Aom. 15 November. DaS Goldagio erreichte geslera den Stand von l6V, Proceat. Die Einhebung der itakienischeu Einfuhrzölle tn Gold. In Ergänzung unserer Meldung, betreffend di« Rekln- Motionen deS schweizerische» Bunde«ralheS gegen die Einführung von Goldzöllen in Jialien, wird au« Bern berichtet, daß die Handel», ablbeiluug des schweizerilche» Alitwärtigen Amtes eine Fachmänner- Couserenz zur Berathung dieser Maßnahmen Italien» für heul, einberiisen har. Die Couserenz soll darüber schlüssig werden, ob und welche Gegenniaßregeln schweizerischerseit« zu ergreifen seien, falls Italien dem Bundesrathe nicht auf gütlichem Wege Begünstigungen für den Schweizer Export zugestäiid«. Zur Geschichte der Goldzollsrage in den oiidereu Staaten möge hier erwähnt sein, daß die Einhebung der Einfuhrzölle in Gold in Oeslerreicl . Ungarn im Jahre 1878, in Rußland ober schon im Jahr« 1876 verfügt wurde. Im deutschen Reichstage machte sich damal« eine ähnlich, Bewegung gegen Rußland geltend, wie sie jetzt in der Schweiz gegen Italien beginnt. Dieselbe unterblieb indeß um so mehr, als die Zollpolitik Rußlands damals völlig autonomen Charakter trug Dasselbe trifft auch sür di» Zeit zu, in welcher der österreichische Staat an di« Einführung von Goldzüllen schritt. Als dann zu End« Decembec 1878 an den Abichluß des österreichischen Handels-und Schifffahrt-, vertrage- mit Italien geschritten wurde, ist in den Anhang des Vertrogstexte« «in« Erklärung der Bertragsunterhäodler Italiens ausgenommen worden, die wir dier ihre« historischen Interesses weaen in vollem Wortlaute onsübren wollen: „Nachdem die österreichisch, ungarische Regierung sich da« Rech» Vorbehalten bat, die Entrichtung der Zölle in Gold, unabdängig von der Einsühruna der Gold währung zu fordern — wobei ma» sür 8 fl. ö. W. 20Frc«. in Gold zu bezahlen haben wird — nimmt di« italienische Regierung diesen Vorbehalt an, unter der Bedingung jedoch, baß di« in Red« stehenLe Maßregel gleichzeitig bei der Einhrbuiw der Zölle von Maaren jedweder Provenienz zurAnwendung komme." Man ersieht aus dieser Erklärung, daß Oesterreich«Ungarn da« Recht aus Einsührung von Soidzöllen gleich beim Abschlüsse de« italienischen Handel-, und Schifffahrt-Vertrages ausdrücklich geltend gemocht hat. Oesterreich-Ungarn machte von dieser Erklärung schon im provisorischen, am 31. December 1878 veröffeni- iicht, Conventionaltarisr Gebrauch, indem di« Zollsätze desselben i» Goldgulden bemessen wurde». Boa da ob erschien die Gold valuta regelmäßig schon in den Tarifen der österreichisch-ungarische» Zollverträge. To die Beträge derselben wie vornherein iu „Gulden Gold" ausgedrückt wurden, war eben eine Erklärung, wie die au» dem im Jahr« 1878 odgeschloffenen Haudeltvertroge milgctheitte. nicht mehr nötbig. *— Italienisch« Mittelmeerbaha. An« dem «ertchte-er Rechnungsprüfer für die Hauptversammlung am S7. November (st nach der „Kälu. Ztg." Folgend«« hecvorzuheben: Di« Einnahme» de« Hauplnetzes ergaben nach Abzug von 27'/, Proc. Gewinnantheil sür den Staat und 10 Proc. für Erneuerung der Fahrzeuge zu Gunsten der Gesell,chast 73 018 100 Lire (i. Borj. 69 687 420 Lirc>, auS dem Nebennetz die Hälfte der Einnahmen zuzüglich 3000 Lire sür jeden im Betrieb« befindlichen Kilometer 5 450 549 Lire (5 231 022), Verschiedenes 47 583 Lire (13690), Einnahmen sür jurückvergütung von Unkosten seiten« de« Staate- 2 332 665 Lire <2 774 251), im Ganzen 80 848 879 Lire (77 706 385). Die ge- iammten Betriebs- und Derwaltunaskosten stellte» sich auf 80 >94 Ibl Lire (78877 340), sonach bleibt eui reiner Ueberschuß von 654 728 Lire (Verlust 1 170955). ' ^ . Linien 7 820 000 Lire (7l zweier kleiner Zweigliniea 866l neuer Linien ansgegebeaer Aktien schiedene Einnahmen 1 949939 13 020 828 Lire (14 k« 578). l waltungSkosteu de- verfthr« >137- kosten 103 692 Lire (lOl 389), Einkommensteuer 1375312 Lire. <l 146 553), zusammen 2616387 Lire (3592 818), bleibt somit rein 10 40t 440 Lire (10605 700). Boa diesem Betrage sind zunächst zu überweisen: 5 Proc. au di« ordentliche Rücklage 520 222 Lire (530 285), 5 Proc. Zinsen ans die umlaufenden 360 000 Aktien mit 25 Lire, 9 000000 Lire (9 000000), au die außerordentliche Rück lage 88 421 Lire (im Vorjahr« I07 54I), Äewinnaniheiie 79 597 Lire (96 787), bleiben 7I62I7 Lire (871 (BO) Hierzu Bortrag 50304 Lire (79 217), zu>ammeu 766 521 Lire (950 304), von denen 2 Lire (2'/^ als Mehrdtvidend« mit 720 000 Lire (900 000) zur Bertdettung gelangen, während restliche 46 521 Lire (50 304) aus neue Rechnung vorzutragen sind. Di« ordentlich« Rücklage fielst sich daher am 30. Ina» aus 7 085 162 Lire, di« oußerordentiiche Rücklage aui 792 309 Lire. Obgleich da« kilometriiche Erträgniß gegen das Borjahr aeuerdingS um «ia Geringes zurückgeblieben ist, liefert der Betrieb «ine» Ueberichuß von 654 728 Lire, während sür 1891/92 bekanntlich ein Fehlbetrag von I 170 955 Lire zu verzeichnen wa Diese« bessere Ergebniß wurde durch verschiedene Verwaltung r. Neuerungen hervorgerusea. dt« namhaste Ersparnisse ermöglichten «- Q Är neuen belgischen Frachttaris« nach de» Ostsee und Levanteplätzen erstrecken sich aus Sendungen von Waaren aller Art im Gewichttdetrage bi« zu 2000 ktx pro Sendung. Der unmittelbare Erfolg der neuen Einrichtung zeigt sich zunächst in der Stearinkerzen«, veisen«, Starke« und Bnumwolleninduslri« drc Lande«, welch« Branchen bereit« große Transvortr angemeldel baden. Da seiten» der belgischen Regierung die ganze Maßregel nur «IS ein Versuch betrachtet wird, von dessen Ergebnis sie «ine weiter« Verfolgung de« betretenen Wege« abhängig macht, so würde sie untrr Umiländeu auch bei der Maxnnalgrenze von 2000 kg pro Sendung nicht stehen bleiben, sondern noch größere Gewichtsmengen von den neuen Tarifen profitiren lassen, damit Maffentran«vorte von Erzeugnissen der belgischen metallurgischen Industrie aus de» Auslandsmärkte» concurrenjiädig werden, insbesondere Eiieudahu« motenaliea, »ach denen augenblicklich im Orient starke Nachfrage besteht. IV. Niederländische Bank. Ter Goldvorrath ist nach dem amtliche» Ausweis in der am II. ds«. beendete» Woche weiter um 4.9 Millionen Gulden ans 39,2 Millionen Gulden (gegen 32,l Mil lionen Guide» am i4. October) gestiegen und »st daraufhin der Baiikdi«con» um l Proc., sür gezogene Wechsel aus 4 Proc. herabgesetzt. *— Die Freihasenbauten in Kopenhagen sind nunmehr so weit vorgeschritten, daß man dieser Tage mit der Einleitung de« Waffer« in die großen Bassin« beginnen konnte. Die ganze Anlage, welche sich ihrer Vollendung schnell nähert, wird aller Wahrscheinlich« lest nach schon im Herbst nächsten Jahre« dem Verkehr übergeben werden. Di« Rochsrag« nach Lagerraum im Gebiete des Freihafen« ist eia« so große, daß eine Erweiterung de« Freihafen« sich schon al« unausweichliche Nothwendiakeit erwcift. ctieagesellichaf« hat sich denn auch de an Li» Regierung gewendet. *— Russische Getreibepreise. In Rußland scheint ma» mit den Maßnahmen, welch« darauf abzielen, di« Gelreideprris« zu halten und so der durch den deutich-ruisischen Zollkrieg schwer geschädigten Landwirthichost zu Hose zu kommen, kein rechte« Gluck in dabe». Wie russisch« Zeitungen berichte», wird der von der Reichs« bank -egen Bervsindnog von G'treid« zur Beringung gestellt« Lredit im Land« wenig ausgenudt, und Herr Witte hat sich in Folg« deffen genöttngt gesehen, znr wetteren Erleichterung der Sreditgewährung di« Anordnung zu treffen, daß di« Darlehen au» den Filialen und Ablheiiungen der Rcichsbank nicht nur den Bauern gemeinden al« solche», sondern auch den Bauern persönlich gewahrt «erden dürfen. Ob dies« neue Maßregel dl« Jnaasvruchnahm« der Credit« befördern «tr», bleib« adzuwarten; di« Abneigung, welch« sich i» Rnßlaad bisher gezeigt, von den vankcredttr» Gebrauch »» de« Staate« sür die allen Gewinn auS dem Betriebe Lire (7884). Zinsen sür Ban 2 587 500 Lire (2 587 000), ver- Lire (3 783 134), zusammen hiervon sind abzusetzen: B«r- !Lir« (l 17392ih, Gründung-« erwcift. Die Freihafen- bereits ia dieser Angelegenheit
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