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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931120016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893112001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893112001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-11
- Tag 1893-11-20
-
Monat
1893-11
-
Jahr
1893
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8261 zvr Entwickelung einer groben und vielseitigen Industrie zu geben, zumal, wie e« iu den Probuctioasländeru noch fast »»«schliestUch »«- sthleht. diejenigen Thäligkeitea, welche bestimmt sind, daS Erzrugnist gebrauch»-, bezieh» »qSn>r»e handeltserNg zu machen, von den Urnr-ducenten selbst au-geübt werden. In aaaz Asien, soweit »« Rn« bervorbrtngl, wurde dt« vor kurzer Zeit einerseit« die Eot- büliung und Pölirung der Frucht, audererieit» di« Verarbeitung derselbe» zo oerichirdenea Getränken in überwiegendem Maste von Leu Bauern selbst, in geringerem Grade von den Händlern vor- genommea. Und erst in neuester Zeit ist iu Birma und Indien insoiern «ine Ar« Mühleu-Jadustrle entstanden, alt hier das für die Ausfuhr bestimmte Product der ersten Enthüllung unterzogen wird. Abgesehen davon konnte also tu den asiatischen Rei-länver» von einer Sieitindustri» keine Rede sein, wenn uicht dat Stroh z» manchen Zwecken verwendet würde. Anders steht dagegen di» Sache in Europa und in den Ver einigten Staaten von Nordamerika. Hier hat sich «ine besondere «eitmühlen-Indusrrt» groben Etil- entwickelt, die allerding-, n, Europa wenigsten-, zum grasten Lheil in engster Verbindung mit dem Einfuhrtwndel in den Einfuhrhäfen steht. Diese Mühlen- Industrie ist in England entstanden, hat aber auch hier nur ein ver» bältnistmistig geringes Alter, denn erst im Anfänge diese- Jahr hunderts hat man aagesaugen, Reis in etwa- au-gedehatrrem Maste zu reinigen. Aber da man erkannt hatte, dost da- polirte Korn während der langen Seereise von seinem süsten Geschmack etnbüstte, so wurde schon um da- Jahr 1830 die Frucht meislentheil» roh ein- gesührt. Seitdem ist «S säst allgemeiner Gebrauch geworden, den von seiner Hülse befreiten Reis zu iinportiren und die weiter« Br- arbeilung in den Mühlen vorzunehmen. Diese besteht darin, dast in den grosten, mit Dampf betriebenen Etablissement- durch geeignet« Mittel da- unter der äußeren Hülle besindliche Häutchen abgeschält und so da- Rei-korn ganz glatt geschliffen wird. Die- giebt den polirte» Rei-, wie er zu Nährzwecken in de» Handel kommt. Zugleich wird »der der Bruchreis von den ganzen Körnern abgesondert und dieser, wie die bei dem Policen «utslehendeu Abfälle werden anderweit verwendet. Aus den Polir-Absällen wird da» sogenannte Rei-suttev mehl gemahlen, da-, von verschiedenen Sorten hergestell», wegen seines beträchtlichen Gehalte- an Lelsloffen sich vorzüglich zur Vieh- mäslung eignet. Diese Abiälle besitzen sieben Mal mehr seit« Leie al- der Reis selbst. Der Bruch rei- dagegen wird, wenn er nicht zur Vermischung mit ganze» Körnern dient, zu sogenanntem Gries verarbeitet, der in den Brennereien eine» immer mehr in Ausnahme kommenden Ersatz für Malz giebt, namentlich werden darau- dir hilleren Biersorten, so in Deutschland das sogenannte Pilsener, her- g,stellt. Leiter al» die Darstellung von Reitgrie« sür Brauereien ist »«HI dir Fabrikation von Reisstärke, die ebensall« tn Eng- iak ihren Ursprung genommen, sich aber seit 1874 auf dem Loitiien», namentlich in Deutschland, tu Belgien »ad Frankreich verhieltet hat. Schließlich wirst Ovpel noch «inen Blick auf den Rei-Handel uat die Reisindustrie Bremens. Dieser wichtige Handelsplatz nimmt zur Zeit, wie schon erwähnt, im Retssache die erste Stelle aus dem Weltmarkt« ein. Das V.rdicust, die jetzt so wichtige Reisindustrie in Bremen und damit tn Deutschland überhaupt heimisch gemocht zu haben, gebührt den Herrn Gebrüdern Nielsen, di« im Jahr« 1841 zum ersten Male Versuche mit dem Polieren von ostindischem Re>S machten und, da diese von dem erwünschten Erfolge begleitet waren, im Jahre 1844 die erste direct« Reisiadung bezogen. Nun begann von Jahr zu Jahr da- Rei»geschäst sich zu steigern und führte zugleich mit der Erweiterung de- ursprünglichen und ersten Betriebes zur Anlage anderer Reitmühleu. Während im Jahre >845 nur 8950 t Rei- von Bremen «in- und 3550 t an-- geführt worden sind, hat im Jahre 1888 iu Bremen die Einfuhr von Reis 242 600 t und die Ausfuhr 223 800 t betragen. Bon gewisse» Schwankungen abgesehen, hat in Lei» Zeiträume von fünsundvierzig Jahren eine continuirliche Zunähme de- Stadt- geschälte- in Bremen stattgefunden. Bier Abschnitte ergeben sich in diesem höchst erfreulichen EntivickelungSgange. Im ersten, der von 184k bis 1854 reicht, befindet sich die bremisch« ReiSbranche gewissermaßen im Knabenalter; sie bewegt sich, wenn man di« Ausfuhr nach Tausenden vou Tonnen betrachtet, mit einer Ausnahme in den einstelligen Zahlen. Mit 1855 hebt der zweite Abschnitt an, der kräftig iu die zweistelligen Tausende etntritt. Der dritte Abschnitt, 1888—1879, beweg» sich, abgesehen von einer durch den deutsch-sranzösiichen Krieg erklärten Ausnahme, zwischen fünfzig und hunderttausend Tonne». Mit gewaltigem Sprung« greift der viert« Abschnitt Uder diel« Zahl wett hinau«, um Bremen rasch zum Stege über die englische lloncurrenz zu führen. So sind in den Jahren 184k—1888 in Bremen insgesammt ZV4S330 t Rei» «tn- und L 743 270 t Rei» auSgesührt worden, ila« riesige Menge, durch die eine gewaltige Lumme Geldes in Etr- calatsoa gekommen ist, und dessen Gewinn allerdings wohl in erster Aule den Unternehmern indirekt ober doch auch der Stadt Bremen und dem ganzen deutschen Vaterland« mit zugrsallen ,1t. Nimmt man für die in dem erwähnten Zeiträume von 44 Zähren etngefuhrte Menge vou 3 049 830 t ungeschälten Nei« mit einem Wertde von ISO ^4 für die Lonne an, jo re- »risentlrt di» Geiammteinsuhr einen Werth von 457 400 000 ^l Die gelammte Ausfuhr hat sich aber tu demselben Zeilraum« aus 2 743270 t geschällen und poliklea RetS belaufen. Rechnet man hierbei dir Lonne zu 200 ^l, so rrgtebt da- di« höchst ansehnlich, Lamme von 548800000 44 Etil- und «u»fuhr zusammen also übersteigen «>ne Milliarde Mark. Seinen höchst interessanten Darlegungen fügt Oppel schließlich in einem Anhang» noch chemisch» Analysen setner Recept» sür Ziel- Hinz». Äusfig-Tepliher Eisenbahn. f Tcplitz, 18. November. In der heute hier abgebaltenea 7. »vsterordeutlichea Geaeral-Versammlung waren 73 Acttonatre an wesend, welche zusammen 18881 Acttea und S74 Geaußscheia« mit >b8l Stimmen vertrete» habe». Di« io dieser General-Versammlung von dem Berwaltungsrathr gestellte, Anträge bezüglich der Neugestaltung der gesellschaftliche» lLapllalSvrrhältiilffe und zwar: I. Erhöhung de» «ctirncapital« von 11 426 000 fl. aus 19 047 500 "Salben in der Weife, daß ») aus di« in Umlauf befindlichen 28 150 Stück Aktien die Einzahlung von je 800 fl. au- den Mitteln der Gesellschaft geleistet werde, d) daß an di» Inhaber der an Stell« der berrtt- au-g«loosten und mit 800 fl. zurückgezahltcn 1S99Actien au«gegeben»a Srnustschetn» «in« Nachzahlung von 200 fl. geleistet werde, o) daß di» Erhöhung de- Nominalbetrag«» der Bellen aus bOO fl. ver Stück durch Abstempelung auf den Aktien ersichtlich gemocht und die bereit- eingelösten Aktien auch mit 500 fl. ö. W. in der Bilanz aasgesührt werden; ck. daß auch die noch im Besitz der Gejellschast befindlichen »»begebenen 9948 Stück Aktien durch Abstempelung au Len Nominalbetrag von je KOO fl. erhöht werden; «.daß rücksichtlich dieser 9948 Aktien den Besitzern der bisher ou-gegebeiien Aktien und der an ihre Stelle getretenen Genußscheine da« Recht de- Bezuges zum Paricoursr von 500 fl. dergestalt eiugeräumt werde, daß aus >e 3 Stück der in Händen habenden Aktien oder Genußscheine rin Lliick der auSzugebenden Aktien bezogen wrrden können und L daß di« in Folge de« Bezug-verhältuijje- von 1: 3 verbleibenden KÜ8 Arsten, sowie die etwa nicht bezogenen Aktien zur freien Verfügung dcS Berwaltung-rathe- gestellt werden; ferner der Antrag: II. Abänderung de- tz. 7 der GesellschastS-Statutkn dahin, daß derselbe za tonten Hab«: „Da» Stammkapital ist aus 19 047 500 fl., beliebend au< 880S5 Stück Aktie» 4 500 fl. festgesetzt", endlich der Antrag d III. , den Lerwaltungsrath zu ermöchtigen, all« zur Ausführung der Beschlüsse In—k und II «rsorderlichin Schritte einzuletten und dnrchzi,führen, tn-briondere die Modalitäten der Ausübung des nnier 1« erwähnten Bezug-recht»- zu desümmen. ferner etwa »och «rsorderltch werdende Stalutenänderongen, sowie dt« Busstellnug »me« neuen Tilgung-plane« selbuständig und ohne nochmalige Be rufung einer General-Versamialung mit der Staat-Verwaltung zu vereinbaren und durchzusühren mit der Wirkung, al- ob die vom Verwaitung-rath dte-tall» getroffen« Vereinbarung, tn-besondrr« der Wortlaut der Statutenänderung van der General-Brrjomut- lnna selbst beschlossen worden wäre, wurde» von der General - Versammlung volltnhaltllch und mit Llimmenrtn Helligkeit angenommen. Der Vorsitzende dank der Versammlung für ihr zahlreiche- Er icheiue» und da« dem Verwaltnng-roth« durch einhellige Annahme 'einer Anträge erwiesene Vertrauen. Actionatr Herr Dr Robltschek bankt dagegen der Verwaltung und der Tirectton sür ihr »»ermüd- iiche» und erfolgreiche« wirken und die erzielten Resultat«. Der Verwaltung«»»» wird nun aui Grund dieser Beschlüsse di« «enehmtaung der Hoden Staat-verwaltung etuholen »nd »ach Mast- zad« darfetdell di« wetteren Verfügungen za treffe» hada». Vermischtes. —- Alt- >«tz Neugrr-darf, 18. November. Behuf« v, vrechnng über event. Errichtung einer «lektktschen Beleuch i ungS-Eentral-A nlag« wird hier nächsten Montag aus Ein ladung der Löbonrr Bank «ine Versammlung der Alt- and Neu- aerSSsrfsr Fabrik- und Hau«b»sitzer >o>» « loastiger Interessent«» sianftadea. Erwähat sat, daß d» ElektttctliU demaüchst tm T. G. Hoffmann'schen Etablissement hierselbst als Anlrieb-kraft sür samtfit« likdr Webstühle tm neuen großen Shedsaal» dienen >vird, wie den» auch die meisten hiesigen grosten Etablissement- ihre eigene elektrische Beleuchtung bereit- besitzen. Durch die geplante öffentliche elektrische BeleuchtungSaulag« soll aber auch den kleineren Betrieben and den Privakprrwoea ermöglicht werden, elektrische Beleuchtung bei sich «inzusühre». —* Leder««, 18. November. Von den hiesigen Labak» interesseaten sind sowohl au da» könlgl. sächsische Ministerium, al» auch an den Bunde-rath nnd Reichstag Petitionen ad- leiandt worden, tu denen dargelegt wirb, welche schädigenden Zolgcn die Tabakfabrikatsteuer habe» würde. Dt« Petition an den Reichstag hat folgende« Wortlaut: „Da die Frage einer anderweiten Besteuerung de- Tabak- bei» hohen Reichstag regierungsseitig vorgelegt ist, durch die Annahme derselben unsere Geianimtiudnslri« schwer gesibädigt und ei» großer Lheil der- eiben durch den dadurch herbeigesührten Minderverbranch vernichtet werden würde, so btlten die ehrerbietigst Unterzeichneten, jede höher« Belastung des Tabaks, welcher Art dies» auch sein niöge, abznlednen und dadurch der gelammten Tabak-Industrie, die ohnehin durch die sieten seit 25 Jahren wiederkchrenden Beunrnhignngen schwer gelitten, die aöthige Ruhe zurückzugeben. Wir begründen unser ehrerbietigste- Gesuch wie solgt: l. Durch jede Weiler« Be lastung deS Tabak- wird der llonsum erheblich zurückaeden, zumal die Erhöhung unbedingt am fühlbarsten bei den billigeren und mittleren Fabrikaten hervortreten würde, welche 90 Proc. de« Con- snms betragen. Durch di« Vertheueruna wird »nzweiselhast das minder kaufkräftige Publicum am härtesten getroffen und zur E,»- schränkung im Quantum gezwungen. II. Durch den zurückgebeuden Consum aber würden zweifellos viele Tausende von Arbeiter» der Eigarreabranche dauernd brodlo- werde», diese selbst hin- wiederum im Kamps um ihr« Existenz einen schwere» Druck aus die Löhne der noch beschäftigten Arbeiter au«üben, um so mehr, als viele Ltgarrenarbetter vermöge ihrer körperlichen Veschoffenhetl An stellung in anderen Branchen mit gleichlobnender Beschäftigung nicht annebmen können, auch im Hinblick aus da« mehr al« reich- Ilche Angebot In allen anderen Branchen nicht finden dürsten. III. Es würden ferner durch die eintretende Arbeitslosigkeit die Lommunen hart betroffen werden, da nicht allein die Struerkraft der Unternehmer bedeutend geschwächt würde, sondern auch die der Arbeitslosen ganz in Wegfall käme und diese demnach vielfach der Armenpflege zur Last sollen müßten. Ganz besonder» sichtbar würde sich die- auch tn unserem Orte machen, an dem die Ligarren- sadrikalton di» Hauptbranche bildet, welche bisher einen guten auS- lümmli-den Verdienst den Arbeitern gewährt hat." 4- Altrnßuri, 18. November, «u« dem Geschäftsberichte des htestgrn Lredit verein- tdeilen wir folgende Einzelheiten mit: „Trotz der andauernd ungünstige» Verhältnisse im allgemeine» Ler- kehre steht da- Berichtsjahr in seinem Gtschäst-umsatze Vinter dem Vorfahr» nicht erheblich zurück und bat auch 4m erzielten Rein gewinn nnr einen sehr mäßigen Rückgang ouszuweisen, dagegen musttr letzterer mit Rücksicht aus den zu Anfang de- Jahre- 1893 erfolgten unerwarteten Zusammenbruch zweier hiesiger großer Geschäfte, mit denen der Verein noch in Verbindung stand, zum größeren Lheile zu Rückstellungen auf zu erwartende Einbußen verwendet werden." Wenn trotzdem (so bemerkt unser Correso,ident) eine 8proc. Dividende vertbeilt werden konnte, ganz abgesehen von den statutenmäßigen Ueberweisungen an den Reservesond« und von der Bildung einer Jmmodiltenreserve im Betrage von 589,40 so ts» da« »In ge nügender Beweis von der Sicherheit diese- Institute«. Wenn wir weiter ersehen, daß die-mal alle sonst üblichen Tantismen und Re munerationen für da« Direktorium, den engeren Ausschuß und die verein-beamten ganz in Wegfall kamen, so muß unbedingt zugegeben werden, daß Li« Leitung des Institutes in den besten Händen liegt. Freilich hätten dt» Beamten de- Verein-, weiche gewiß mit der bisherigen Treue ihre- verantwortungsvollen Amtes gewaltet haben doch nicht ganz leer auszugehen brauchen, und wir haben zur nächsten General-Versammlung das Vertrauen, daß kie noch «inen Weg finden wird, die Beamten tn Etwa» kür den erhofften Au-sall zu entschädigen, zumal da die Rückstellungen sür die im Di-contowechselvcrkehr erlittenen Verluste so reichlich be messen worden find, dost sie hoffentlich nicht voll beansprucht werden. Da» Vorschustgeschäft als Hauptzweig der Verelnsthäligkelt hielt sich annnähernd aus der gleichen Höbe de» Vorjahres. Ter gesammte Jahresumsatz beziffert sich auf 7 929 835,26 44, doch ist hierin der baare Umsatz aus dem Lassenconto, welcher in Einnahme und AuS- gäbe zusammen 4 842 848,88 betrug, nicht mit inbegriffen. Der Reservesond« erreichte eine Höhe von 27 953,75 44 und belief sich nicht unwesentlich höher al« ans 20 Proc. der Stammantheil«. Der Verein zählte am Schluss» des Verwaltung-jahre- K8L Mitglieder /ä Berlin, 18. November. Die Meldung hiesiger Blätter, dast der Entwurf «ine- Taboksteuergesetze« tn den BundeSrathS- autschüssen völlig umgearbeitet sei, wird uns von zuverlässiger Seit« ab» »usutresseod bezeichnet. An den grundlegenden Be stimmungen, sowie an den Steuer- und Zollsätzen sind keine Aenderuugea getroffen. Ja Bezug ans die letzteren ist nur ein, Ergünzug dahin angenommen, das, dem Bundesrath« die Lr- mächllgung rrlheilt werden soll, Brasilcarotten zur Herstellung vo» Schnupftabak unter Eontrole der Verwendung zum Zollsatz von l80 ^l für 100 lrs zuzulassen. Dagegen sind an den Zollvergütung«, und Nachsteuersätzen einige Aenderunge» vorgenommen kund zwar dabin, dast bei der Rachsteuer sür Cigarren und Cigaretten ein um Wenige« höherer, bei Schnupf- und Rauchtabak jedoch ein be- trächllich niedrigerer Satz in Vorschlag gebracht ist. Die Control- besttmmongrn haben rtiug« unwesentlich« redactionelle Aenderunge» erfahre». *— Eonsulat«. Der Kaiser hat im Namen de« Reiche« den Kausmann Friedrich Rechsteiner an Stelle des auf seinen Antrag entlassenen Eonsul- Fier» zum Lvnlnl io Venedig, sowie den liithertgen Toninlar-Agenten Pierre Aslan zum Vice-Lonsui in Rodosto (Türket) ernannt. 8 Gegen di« Einführung d,I Oulttung-stempel» er- klären sich nunmehr auch die ländlichen Gtiiosseiischastrn, wie aut den Verhandlungen de- 82. Verband-ioge- der hessischen landwlrth- schastlichen Genossenschosten hervorgetzt. Bel Erstattung des General- reviston-bertchte« wurde bemerkt, vag «S noch Verein« giebt, welche an- Sparsomkett-rückslchlen und übergroßer Vertrauensseligkeit kein« Quittungen au-slellten, vielmehr die «tnsach«Elnkagung In Spar- and Tontobllchelchen al- genügend erachteten. Verband-- revisor Ihrig knüpft» hieran die Miithkiliing, daß in dem neue» Reich-stempeiabgaben-Gesetz ein QuiitungSsiempei sür Beträge über 20 ^kl vorgesehen sei und erklärte unter Zustimmung de» VerbandS- tage«: wird die- z» Gesetz erhoben, dann lausen wir — abgesehen von der Belästigung der Vereine und der Belastung de- gesaminlen Geldvrrkehr« unserer Genossenschaften mit ihren relativ vielen Emzelposlen Gefahr, daß, um dies« Steuer zu sparen, der Vertrauen»- seltgteit wieder Vorschub geleistet wird. Da» Gleiche gilt von dem Lheckslempel. Für den Fall. Last die Einführung eine» Quiltungs- und Lheckslempel- aber nicht abgeweudet werden könne, sollte» die Genossenschaften rechtzeitig die erforderliche» Schritte ihn», damit Quittungen über Ein- und Auszahlungen von Mitgliedern der Geaosscnschaslen und Sparclnlegern bei derselben mit unter die vorgesehenen Befreiungen von dieser Etempelabgabe kommen Der dem Referent»« auch sür dies» Mahnung geworbene Beifall ist »In erneuter Newell sür die graste Abneigung, welche man auch tu diesen Kreisen gerade diesem Eteuerproject der Reich-regierung ent- gegen bringt. -f- Auer'sche» Sa-glühlicht. Der seit mehreren Wochen angekündlate Prospekt der Deutsche» Gasgliihlichl-Geiellichast ist endlich erschienen und bringt bezüglich de« Emission-Preise» eine Ueberraschung. Ursprünglich hisst e«, die Aktien sollten zu 250 Procent an-gegeben werdin, dann sprach man von nahezu 300 Proc., und schltestllch sind e« 810 Proc. geworden. Der Appetit stelgt mit der Zeit. Der hohe Eonr« must Aussehen errege», da Jahre ver- flössen sind, seit «in» Aktie mit so hohem Agio eingesührt wurde. Qfiendar stützt er sich daraus, dast die WeieUschoit sür dir ersten 9 Mono«»'ihre- Bestehen-, also sür die Zeit vor» I. Oktober 1892 bi- 30. Juni >898 85 Pros. Dividende zahlte, wa» aus ein volle- Jahr berechnet sogar 8KV, Proc. Dividende geben würde Nun sind alle Sachverständige» darüber einig, dost die erst» Dlvidende, nainriit- llch wenn sie sich nur aus »In« so kurze Zeit von 9 Monaten bezieht, aan» im Ermessen der Gründer liegt »nd auch nicht den geringsten Maststab für di« künftigen Dividenden bietet. Unter hunbert Fallen pflegen sogar bei 95 die ersten Dividenden m,vernünftig doch gegriffen zu lein, io dast sehr bald rin mehr oder „unter bsirachtlichcr Rück gang eintrilt Die- erklärt sich daran«, dast die Gründer e» sind, welche die erst» Dividende, zuweilen auch noch die zweite feslseze»; je döhrr die Dividend«, desto höder der Tour», de» sie sür ihre Aktien erziele» können, nnd um Letztere- z» «nnöaiichsn, wird eben eine recht hohe Dividende festgesetzt. Gerade in rer Beleuchtung», branch, giebt e« biertür »in recht traurige» Beüpiel Ti« Geiell- stbast für elektrische Glüblainvrn 'Patent Seel) vertheilt« für da» erste Geichäst-jahe 1888 d>« stattlich« Dividend« von 12,5 Proc, nnd di« Aktien wurden bald daraus im Februar 1889 zu 150 Proc. aus- gegeben. E« gelang sogar, sie in schwindeldaslek Weise bi« 190 Proc. in di« Höbe zn treibe» Nach jene» 12,5 Proc. gab «S dann keine Dividende, und die Aktien waren im Jahr« 1891 mil 15 Proc. zu kaufen. ES kann un« »ich! einsallen, zu behaupten, dast da- Denlsch» Ga-glützli«dt ein« gleiche Geschichte dinchzumachea haben werde, dast K «beasall- kür 1898 kein» Dwttrnd« veNheitea »nd dt« Acttea sür 15 Proc. zu haben sein werden, nur dieS wollten wir nach- weisen, daß di» erste Dividende keinen Anhalt sür die künsligen giebt. — Viel richtiger wird e« sein, den Wertb des Patents-, Lsan dies ist da» wichtigste Bssitzstück der GeseUschast und steht mit 850000 zu Buch», zu ermitteln. Der Prospekt bietet hierfür freilich nur dürsllgeAnhalt-pnncle. vr. Auer v. Welsbach erfand also einen neuartigen Glühkörper sür Incandescenz-Gas« brenner und «j» neues Berlahren zur Herstellung solcher Glühkörper durch Jmprägniruug von röhrenförmigen und anderen Geweden mit chemischen Stoffe». Diese Erfindung wurde ihm am 23. September >885 auf 15 Jahre, sowie durch Zusatzpatente sür das dentschc Reich patentirt. Ein baibe« Jahr daucrle »S. bi» Aucr sür dieses Pateat eine» Käufer fand, und zwar ein« Firma ersten Ranges aus diesem Gebiete, Julius Pintjch. Sie zahlt« ihm 20 000 .kl dafür und versprach 30 ^ Luenzgebühr von jedem verkauften Glühkörper zu ge währe». Julius Pinllch entdeckte bald, daß er ein ganz ui,brauchbares Patent erworben hatte, uud wendete erhebliche Mittel — die ihm Gott jei Dank zn Gebote stehen — an. um daraus etwas Brauchbares zu machen. Durch 1'/,jährige Arbeit gelang es ihm endlich, einen Bnnsenbreniier sür Gasgluhlichibelcuchtnng zu conslruiren, sür welchen ihn, dann vom 18. August 188? ab »in Patent gegeben wurde. Aber auch damit traute sich Pint sch nicht in die Leffeiit- lichkeit, sondern übertrug etwa Ift, Jahre später alle seine Rechte an die Firma Lind heim L Co. in Wien. Diese zahlte dafür auch »ich» eine» Groschen, sondern v'rpslichtele sich nur, dit Bunsen- brenner von Pintsch z» beziehe». Lindheim probt» seinerseits ein vierlel Jahr, erzielte nicht» und trat seine Rechte am 22. März 1889 dcrCommandilgesellschaftSönderop öc Eo. iuBerlinsür 44 000^4 ad, doch tollte» ihr 10 Proc., einem Herrn Selten 20Proc. und einem Herrn Bauer 10 Proc. de« Reingewinne« gehören. Selten sadriklrl« nun lv«, erreichte jedoch bi- 1892 nichts. Erst in diesem Jahr« erfand Or. von Auer ein besseres Material für di» sogenannten Strümps« und schloß am 8 9. April und 15. Oktober 1892 »ilt Sünderop Li!» einen neuen Lteserungsvrrtrog, durch welchen er gegen Liceuzgebuhr da« zur Jmprägniruug der Gewebe nöttzige Material zu bestimmtem Preise liefert. Diel« sür 44 000 ^4 er worbenen Rechte traten Söuderop L Eo. au dir zu diesem Behuf« gegründete Deutsche Ga«glühlicht-Actieo - Gesellschaft sür 1 Million Aktien, oder wenn wir den jetzigen Emission-cour- dafür annehinen, für 8 100000 ^4 ab, mußte dafür freilich auch die Gciviiiurechte von Selten und Bauer, die ihm auch noch 80000 gekostet haven mögen, odiöse«. Sünderop L Eo. haben offenbar das feinste Ge>chäsl dabei aeiiiacht. und verdteate» «io paar Millionen dabei. So ist diele Erfindung allmätig von 20 000 aus ein paar Millionen Mark tm Preise gestiegen. Die« lchriat um so bedenklicher, da dir Zeitdauer de- Patente- bereit« halb ab- gelausen ist. Am 23. September 1885 wurde «» aus 15 Jahre «r- theitt, so das, jetzt bereit-8 Jahre und einige Monat» verstrichen sind. Die 850II00 mit denen e« heute noch zu Buche steht, müssen am 23. September 1900 völlig abgeschrieben sein, denn an jenem Tage ist dos Patent werthlos. Unberechenbar ist die Gefahr, dast dos Patent durch eine neu, Erfindung schon vorher «ntwerthet werde; das kann jeden Tag «»treten und ist bei dem jcharsen Kamps zwischen Gas, Eieklucllät und Petroleum sogar zu erwarten. Erwägt man dies Alles, so wird man zur iieberzeugung kommen, daß die Chancen, bei einem Courie von 310 Procent »och zu ge winnen, viel geringer als die des Verlustes sind. Dt« Aktien eignen sich nicht zur LopttaiSaniage, zumal da die neuen Aclionaire ohne jeden Einfluß aus di« Verwaltung blrlben. Immer- hi» ist eine CourSsteigerung möglich. — Die Sache de« GaSglüh- lichts ist übrigens noch lange nicht endgiltig entschieden, wie auch au» einem Beschluß des Wiener Stadtrath»» zu entnehmen ist. In einer neulichen Sitzung desselben berichtet« da- Stadtbau amt über Einführung de« Auer'Ichen Ga-glühlichle- in städtischen Schulen. Die „N. Fr. Pr." meldcl darüber: „In dem Berichte wird bemerkt, daß bei diesem Glllhlichte eine succrsstv» Ab nahme der Leuchttrast consmtirt wird, welch« auch durch häufige- Au-wechseln der Brennkörper nicht paralysirt werde: daß ferner die Helligkeit und Farbe de- Lichte«, insbesondere bet Be- ginnder Einführung, Li- Netzhaut de« Auge« stark angreif«, und da« häufig« Zerspringen der Cylinder di» persönlich« Sicherheit zu gefährde» gecignet sei. ES wird daher seitens de« Stadlbauamt,- beantragt, von der Linsührang der iu Red« flehenden Belenchtung-. art in Schulen abzusehen." *— Actiengrsellschast sür Pappeasabrikatton, Berlin. In der jüngsten Sitzung des AussichiSralhes berichtete dl« Direktion über den Verlaus de« erslen Srinesler«. Hiernach war der Absatz des Fabrikates zufriedenstellend, dagegen die Preis« sehr gedrückt Di« Direktion hofft bei einigermaßen besserem Gang« i» der Industrie aus annähernd dasselbe Resultat wie tm Vorjahre. Acticn-Braueret-Gesellschast Moabit. Nach dem GejchästSbertcht pro 1892 93 beträgt der Gewinn derlelben an Bier und Nebcnprodiiclen 439 450 (im Vorjahre 308 233 .4t und 5859 -4i an Flaschen-Exporlbier), der Gewinn der Malzsabrik Lager- dos 20 446 ^4 (10 249 ^4), an Mielh, 34l5 ,3589 >4), so daß sich einschließlich de« Bortrage» von 551 ^ U80 >t) «in Gelammt- gewinn von 4836Ü4 <328 324 ^l) ergab. Dagegen waren zu zahlen an Hypothekenzlnien 6l 164 (19 353-KO, Materialien- verbrauch und Unkosten betrugen 836 440^, zu Abschreibungen aus Mobilien und Jininvbiilen werden 70 108 ,4l ,5l 553 .kl), sowie aus Außenstände 3i 893 (12 244 ^l) verwendet, dem Divideudencoiito werden IliOlV » (—) überwiese», und e« verbleibt alsdann et» Reingewinn von 53 956-kl (551 .kl>. der wie solgt verwendet wird Ueberweisung an den Reservefonds 2670 ^l, Taniiöme de« AussichtS- raths 3204 ^>, der Direktion und Beamte» 4272 2 Proc. Divi dende aus 2 >10 500 ^l Vorzugsaktien 42 210 ^l und Vortrag aus nächste« Geschäftsjahr 1499 M Aus dea wettere» Inhalt de» Be richte- kommen wir zurück. *— kali.Bohraesrl'.schast „Gustavholl". Herr Emil Sauer in Dresden theilt in seiner Ligenlchost al- Vorsitzender de» „kaiibergwerl- Wilhelm-ball", sowie der Kalibohrgesellschast HedwigS- durg mit, dast er sowohl, wie sein Bruder, Herr RechlSauwalt Sauer, obigem Unternehmen vollständig fern stehen. Tnt-ßkrg, 18. November. Die General - Versammlung der Duisburger Maschinenbau-Actlen-Gesellschast beschloß, au« dem nach 88000 .k! Abschreibungen verbleibenden Reingewinn von 179 >25 ^4 rin« Dividend« von 11 Pro«. (189I/S2 19 Proc ) zu vertheilen. *— Die Zeche Dannenbaum erzielt« Im Oktober d. I. eine Ausbeute von 82 000 .kl gegen 74 000 ^l im September d. I. bei einer nm 4000 b größeren Förderung. *— Lvwen-Brauerei Arttea-Gesellschast tn Hagen t. W. Di« Generol-Veriommlnng genehmigte dl« tn Höhe von 9868,21 -kl bewirkten Abschreibungen, >ow>e dl» Ueberweisung von 2203,61 >l an den Reservefonds und Gewährung von 3872,67 Mark für Tantismen und besckilost dir Vertdetlung einer Dividende von l2 Proc. für da- Jahr 1892/93, sowie Urdertrag von 1559,83 Mark aus Delcredere-Conto. *— Contanten-Ein fuhr in Hamburg. Von London wurden 8 Kisten Gold sür dle ReichSbank zngesührt. Stettiner Bergschlos,-Brauerei. Der im Jahre 1892 53 erzielte Briilln-Gewin» stellt sich aus 503 159,87 ^l Hier von gehen ab Betrieb-koslen, Zinsen ,c. im Betrage von 90 626,22 Mark, sür Abschreibungen 151 223.62 .kl, 2 Proc. Amortisation von Obligationen 20000 >l, znm Reservesond« 12 030,86 ^l, Zn- rnckilrllnng sür zweiselbafte Forderungen 10000 Tantism, der persönlich hallenden Gejelllckiafter >4 828,70^4, Lo»ii«in» de« Aus- sichtsrallies 5250 .< 12 Proc. Dividende an dt« Commandtlisten gleich 108 000 -kl. Ueberlrag ans nächste« Jahr 1170,47 Die General - Versammlung genehmigle di» Vcrtheilnng von 12 Proc Dividend» gleich 72 .<4 pro Act!« *— Denlsch-Nordischer Lloyd. Die General-Versammlung genehmigt« die VersiaatlichungS-Ossert» der mecklendurgische» Re gier« na. Pö. Bre-lau, 18. November. Wl« die „Bretlaner Zeitung" meidet, lft der Vertrag, betreffend die Errichtung eine« neuen schl«iisch - mtIteldeutiche » Walzwerk- VerbandeS, einstimmig genehmigt. Die Vollziehung dkssclben soll morgen erfolgen. Z Tie sämintlichen kattsn, «tonischen Vereine Oberschlesien werden Ende November in Gleiwltz eine Versammlung abhallen, um zn dtr von der Handel-kammer sür vberschlesien ge> planten Beschränkung der Berechtigung zur Handelstammerwahl Stellung zu nehmen, sowie zu der von bei» kaniniänntschen Vereine in Ratldor gelabten Reivlntion, welche lautet: ,.Jn Erwägung, dast die Interessen de« KletnhandelesiandeS durch die gegenwärtige Organisation der Handclt'annnern onsretchrnd geivährt find, des halb die Begründung eigener Kammern de« Klein Handel« st and«» überflüssig erscheint, in fernerer Er Wägung, dost die Abhüngiginachnng der Zugehörigkeit zur Handel« kammer von einem Eensu« von »lindeste»- 72 .44 Gewerbesteuer de» Kleinhandel vollständig von der Wahl znr Handei-kammer aus scheiden würde, in endlicher Erwägung, daß nur dir Beivekallung de« früheren Eens»« von 30 .44 Gewerbesteuer die Zugehörigkeit de« Kleinhandel- zur Handelskammer gewährleisten kann, beschließt die Vnsanimluiig: „Für di« Zugehörigkeit zur Handelskammer ivli der Miniinalcensu- von 30 .44 niostgebend bleiben, hingegen soll die Ziiiammenletznng sür die Wadi zur Handelskammer von beloiidere» Wohlkategorie» abhängig gemacht werden, welche die gerechte Ver> trrtung der 4 Gruppen tnnerbalb der Handei-kammer gewährleisten.' D dl«s Bayer». 18. November. Obwohl die bayerisch« Regie- rung ans Sparlamkeitsrückfichte» in das neue Budget gar kein- neuen Eisenbnhni'aulen anfgenommcn hat, gehe» dock, den, Landtage ortwährcud Bahupetitioneu zu. Eine dieser Schriften verlan g eine Vollbahn Land-Hut-Jngolstadt, die allerdings schk.i lange al- wünschen-werth bezeichnet wurde, weil durch sie der dire e Verkehr vo» Passau nach Augsburg,c. venniltelt werben könnte. Der auch in München betannle Gründer Eominerzienraili Stänglen, der tn Stuttgart mit mebrere» Millionen Ma k Schulden bankerott geworden ist, hat die Lust an Gründungen no Ii nicht verloren, sucht aber jetzt sein Heil in der Türkei, wo er »ui große- Wasserwerk t» Skutari und eine Petroleumgescllschast in Alexandrette in- Leben gerufen hat. Die Deutschen sind seimr Gründung fern geblieben; aber die türkische Regierung wollte ihm sogar sür seine Verdienste einen hohen Orden verleihen. Dagegen hat der deutsche Botschafter Widerspruch erhöbe» »nd so unterblieb die An-zeichuung. ' «ctiengesellschast Kronenbräu. vorm. M. Wahl n Augsburg. Die in der Grneral-Verjauiinlung vorgelegte Bilanz weis» ouS, daß der Reingewinn von 181870 ,4t ans 211744,89 .k! gestiegen ist. Es wurde die Verthcilung einer Dirn dende vou 6 Proc. und di« bereit- uiitgetheillen Anträge de- Aui- icht-rathe- genehintg». *— Maschinea-Gesellschast Karl-ruhe. In der 41. ordentlichen General-Bersaminlung wurden sämmtliche Gegenstände der Tagesordnung genehmigt und dl« Auszahlung einer Dividende von 6 Prvc. gleich 42 ^4 per Aktie sür Las Jahr 1892,93 ge- uehmtgt. *— Buschtiehrader Eisenbahn. Nachdem, wie wir brreüs »ifttheiltkn, der BerwallungSralh der Buschtiehrader Eisenbahn dem zwischen den Vertretern Ler Gesellschaft und der Regierung ab geschlossenen Prüliminar-Uebereinkoiniiiea, betreffend die Conversion der gesellschaftlichen Priorftälen und Bedeckung deS Investition'- bedarf- sür die nächsten Jahre, seine Zustimmung erthcilt hat. bedarl da- Uebereiukominen zu seiner Perfeclionirung nur noch de. Genehmigung von Seit« des österreichische» Handels- und Finanz- minister». Wir haben den wesentliche» Inhalt de- Ueberein- kominens seinerzeit skizzirt. Di« GeseUschast wird in demselben ermächtigt, zur Rückzahlung ihrer 5proc. Prioritäten und dcr 4'/, proc. Markanleihe, sowie zur Bildung eine« Jnvestitivii-fond? eine neue 4 proc. Prioritäts-Anleihe im Gesammlbeirage von 7b Mül. Gulden Silber zu emittireu. Für daS neue Aulehe» werden dc: Gesellschaft die gesetzlich vorgesehenen Begünstigungen gewahrt. Tik Gesellschaft Hot sich bei diesem Aulasje einverstanden ertlart, dast da > staatliche Einlösung-recht in Ansehen der Linien des Unternehmens, welches nach den Eoncessionsbeslimmungeu zn verschiedenen Tc: ininen elnzutrelen hat, für all« Linien mit dem 1. Januar 1897 in Wirksamkeit treten solle. Di« Gesellschaft hat sich ferner bereit erklärt, für di« vrojectirt« Lokalbahn Schlackeuwerll,- Joachimslhal statt de- früher tu Bu-sicht gestellte» jähr- l tchen Betrage- von 3000 fl. einen einmaligen Capitols- beilraa von lOO OOO fl. zu leisten und rücksichuich des Anjchiust, s von Lokalbahnen an da« gesellschaftliche Netz überhaupt das gleia,e Entgegenkommen wie di» österreichische» Staalsbahue» zu bclhätigcn. Ei» Theil des Conversion--Gewinnes endlich soll zu eisenbahn- wirthschastllchen Zwecken verwendet werden. ES bleibt nun vb- uwarten, in welchem Zeitpunctr die Gesellschaft an die Conversikn hrer Prioritäten schreiten werde. Unter ollen Umständen ist e - aber wahrscheinlich, dast dir Verwaltung vou dein ihr ertbeilte» Recht« zur Beschassung jener Mittel schon in naher Zeit Gebrauch mache» werde, welche dazu dienen sollen, nur dl« »othlveiidigeo In- vestitionea. so namentlich dle Legung des zweiten Gleises aus den- enige» Linien, aus denen der gesleigerl« Verkehr dieS ersordeit, oivie die Herstellung gewisser Erweiterungen in dc» GleiS- und Bahnhossanlagen durchzusuhren. Wirn, 18. November. DaS Finanzministerium richtete eine Zu schrift an di« Aibrechtbahn, wonach im Falle de« fruchtlosen Ablaufes des Gläubiger - Convocationsteriiiincs der Umlausch der Albrechtdahn-Aktien gegen Eisenbahn-Zlaaisichiilrkiwkrschrcibungeii ä 100 ff. Silber vom 23. December 1893 bis 20. Juni 1894 zu erfolgen hat. Wien. 18. November. Die Lonserenzen zwischen Lcm a n d ei - m i nt st e r i n m , der Wiener 2ainpf»ramwa>>- esellschast al- Toiicesstonairin der Local bahn Unten der Wiener Stadtbahn nnd der Länderbant ergäbe» das Resultat, dast dlk Revision de- technischen Projekte- vorznneliincn und austerdem die Art der Betriedssührung nochmal» z» ciivägeii sei. Eine Ver ländigung über da« von der Länderbank Vvrgrlegle finanzielle lrojert ist noch nicht erzielt, doch laßt sich im jetzigen Stande der slngeiegenheit ein gewisser Forilchrili verzeichne». Die Conc.lsivns- bewerber erklärten sich damit einverstanden, Last der Staat gleich vom Beginn den Betrieb übernimmt *— Rückgang der österreichischen Valuta. DaS Erclgniß der letzten beiden Vörseniage bildete der Rückgang der Reich-inar!. noteu tn Wien von 62.57 ans 61,90. Die Frage nach dc» sachliche» Motiven, welche dieser Correciur nach abwan- z» Grunde lagen, läßt sich nur schwer beantworte». Den faktischen Anslos, dazu baden an der Wiener Börse Valntaverkäuse der Lesierreichijchen Credii- Anstalt und der BodcncreLit-Anstalt, swvie angeblich auch des Hause» Rothschild geboten. Der von dieser Seile znin Verkaufe gelangte Betrag wird auf ungefähr 7 Millionen Reichsmark an- »egeben. Wie die bezeichncle» Institute c>klärten, stammte die illaare von Lomliienlen, von Exvorteuren, die bisher dninit zuriick- gehallen hatten und dieselbe nnnmchr, da ein anderer Wind zn wehen scheine, loSschlllgen In Folge der gebesserten internationale,, Stimmung und de« Berliner DcckttiigsbcdiirsiiistcS sür österreichische Effecten kämen dies» Realisirungen von Valuta mehr zur Geltung, al- die- sonst in letzter Zeit der Fall gewesen wäre. Tie» der Eommentar von unterrichteter Celle, unv so nüchtern er klingt, 'chelnt er doch die einzig richtige Interpretation zn sein. *— Erst« Siebenbürger Gold-Bergbau-Actien-Ge- »tlschast. Am 2. Tecembir findet eine Gciieral-Perjaininluug tat», in welcher über die finanzielle Sonirniig de» Unternehmens >nrch Ausgabe vo» Prioritälsuklieii und Hcrabmindrruiia des Slainmcapital«, eventuell über die Liquidation der Gesellschaft Beschluß gesastt werden soll. *— Französische Conversion. Tie Conversion der sran- ilchen 4'/, proc. Rente verspricht »in nachhaltiger Imp»'.- für die Geldmärkte zu werden. E« bandelt sich um eine Operation im Um- ang« von nahezu 7 Milliarden Franc«, deren Durchführung aus Sie Höh« verzinslicher Rente» nnr voithcithaft zu wirken vermag. Al« Zeitraum sür die geplante Conversion ist von dem sraiizösiichen )>nanz»i1»1ster die Zeit zwischen kein lO. »nd 15 Dece»il>er in Ant- ichl genommen. Die 4', proc. Rente soll rinsach aus 3' « Proc. abgestempelt werden, welcher Zinssust den convertrrcuden Besitzern durch acht Jahre gewäbrlkistet wird. *—Griechische Finanzen. Die „Franks. Ztg." schreibt: Die gestrige Meldung, daß das Londoner Bankhaus Hanibro gegen den Beschluß der griechische» Regierung prvtcstire, die Zölle i» Gold zu erhebe«, schien u»S, wie wir dies durch »ine» entsprechen- den Zusatz ausgedrnckt habe», unverständlich, da bekanntlich schon seit geraumer Zeit ei» Theil der Zölle i» Gold erhoben wurde, um mit diesen Eingängen da« Erfordernis, sür den Dienst tcr sun- dirien Anleihe zu bestreiten. Nachdem jetzt die Ausgabe der fun- dirten Bonds ststirt ist, hat die griechftche Regierung, wie ein-.- Reuter-Dkpki'ch« aus Athen meldet, anlcheinend ohne dcn Elnlprnch der Firma vanibro ab^iwarte». auch die Vertilgung an,gehoben, welche die Zahlung gewisser Zölle i» Gold vorjchrieb. Tiefe Vcr- 'ü^ung wnrdc durch eine andere ersetzt, welche diese Zölle aus der rüheren Basis in Papiergeld zahlbar macht. Die Regierung vcr- olge hierbei auch die Absicht, die dem Zollzahlcndcn ansgeiegle Lost zu erleichtern, da der Zwang zur Goldzadlung hart emptimden wurde, besonder» sür Korinthen, deren Export beinahe nnlohiiend geworden war. Bezüglich des bereits ausgegebenc» Tl cilrS der Funding Loa» beabsichtigt die Regierung, die Zahlung der Zinsen, sowie di« Tilgung sorlruietzen und sie in das allgemeine Arrange ment einzubeziedcn, weiches für die consolidirten und die schweben de» Schulden Griechenlands in Besoldung ist. Kl-. Vanille. Zu den vornehme» Gewnrzarten zäblt bekannt lich Vanille. Selbig» findet in der Chocoladeii- und Eonditore:- waarensabiilaiio», sowie al» Zniatz zu süßen Speise» Vcuvrndung, auch ivird sie gern ihre« herrlichen Aromas wegen dein ichwarzcn Tbee ziigesetzt. Früher dient» Vanille auch als Arzneimittel bei ver schiedenen kranlheile», wie Neiveuleide». Der Eonini» dieses Artikel« ist ziemlich bedeutend, was wiederum dessen Cultur in den Troveniändeni sehr lohnend gesialiei. Die Heimail, von Vanille ist Mexllo. Von hier au- Hai sie sich über Eentral-A'nerila nnd den tropischen Norden Südamerikas ausgebreitet. MaurftinS, Mada gaskar, Eehlon und Java ergeben seit einiger Zeit ebeniallS reiche Vanillc-Ernlcii. Tic in dcn vandrl kouimciibc Vanille besitzt eine glänzende, rotbbraune bi- ichwarzbraune Lberstache, welch« lange Furchen ausweist und theillveise mit weistrn. seidengläuz abe», nadel förmige» krynalle» iVanilli») bedeckt ist. Die Güte des Product»« ist, ,e »ach den llripknngsmie». >ehr verschlede», wa- wiederum von bei» Ernleaussall beeinslnßl wird Man nnterscheidel drei Haupt- sorten in Vanille. Ei» ganz »linder»ertbigeS Product wird aus den Seychellen erbaut. Vamllc ist eine sehr cinpfindliche Frucht, besonder« must sie vor Feuchtigkeit geiebnül werde», da sie sonst lctcht schimmelt. Gewvhnlich komm» Vaulll« in Stasiol und Blech-
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