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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930913018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893091301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893091301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-09
- Tag 1893-09-13
-
Monat
1893-09
-
Jahr
1893
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stummen lassen. Leider konnte dse Wohltätigkeit des ComitS« »ickt auch auf die einvertribtrn Vororte au-gedebnt werden. Daher bildeten sich allenthalben in den Bororten zu diesem Zwecke Vereinigungen von Männern, um auch den dortigen klrmen ein frohe« Fest zu bereiten So rief auch in L-Anger-Crottendorf vor drei Jahren der da malige Pfarrer Herr O. Flor ein EbristbeschcerungScomilt in« Leben. Im letzten Jahre hat dasselbe die Summe von 55 t,85 .4k gesammelt mir unter >00 Familien bcz. einzelnen Personen zur Berldeiluna gebracht Aber dir Noth wächst, daher müssen auch die Mittel größer »verdenl Darum ver anstaltet betagte» C»n»is am Donnerstag, de» l< September, Abend» 8 llbr in Mednert'S Eoncert- und Ballbau« (vdr- mal« Grüne Schenke) e>ne» Fami l ie n a ben d, desien Ertrag dem Zwecke der Ebridtdeschcerung für Arine in L.-Anger Crottendorf rusliegen soll. Außerdem ist auch der derzeitige Vorsitzende, Herr Pastor Nein bar dt in L-Anger- Crottendorf, gern bereit, Gaden schon jetzt in Empfang zu nehmen, damit die Freute in viele Häuser einziebcn kann, die insolze Arbeitslosigkeit oder geringen Verdienste« am Fest der Freude darben müßte». il Die socialdemokratischen Rjckdfabrer Sachsen« kielten am vergangenen Sonntag beim Reichs- tagsabaeordncten Wilhelm Stolle in Gesau eine von 40 Delegirten au« 20 Ortschaften besuchte Eonserenz ab, in der beschlossen wurde, die Gründung eine« .Freien deutschen Nadsabre rbundt«" anzubahnen Hierzu wurde eine Commission ernannt, die ihren Sitz in Crimmitschau bat * Zwickau, 12 Seplcinber. Im Jahre l8!»4 sinket bier die 13. Generalversammlnng de- Allgemeinen sächsischen Lebrerverein« und im Anschluß hieran eine Lehrmittel Ausstellung statt. Nach einem Rundschreiben de« betreffenden Ausschusses sollen zu letzterer nur »euere und gute Lehrmittel zugelassen werten. Eine Vorprüfung und Ve»rtlxil»ng erfolgt durch diesen Ausschuß, dessen Vor sitzender Schuldirektor Seysert in Marienthal-Hwicka» ist. — Tic unter Tirection de« Berg-Ingenieur« Dilt marsch und liiiter Aussicht der königl. B«rg«I»spectlo» Zwickau stehende Zwickauer Bergschule ist vorige Woche >u ein neue« Schuljahr eingetreten. Angeiiielder batte» sich 32 Aspiranten, doch dursten wegen Raummangel« nur >8 aufgeuoimnen werden, so daß jetzt 7l Schüler, die bisher erreichte höchste Zabl, die Schule besuchen. Im vorigen Schuljahr betrug der Etat 63, von diesen kamen io Schüler, die da- Reisezeugniß erlangten, zum Schlüsse de« Schuljahres, Juli d. I, in Abgang. Die Berg schule bereitet sür den technische» Bergmerkscieust vor. Ihre Abgebeuteu haben bisher im In- und Ausland stets sofort Anstellung gesunken. Auch Ausländer besuche» die Anstalt. Sachsen sind vom Schul- und Ausnakinegeld befreit. Tie Bergwerksbcsitzer sieben sür den Schulauswand, zu dem der Staat und die hiesige Stakt Beiträge zablen, «in. * 2chnccbcrg, 12 September. Im benachbarten Gries bach balle sich gestern Abend der in den zwanziger Iabren sic Heu de Sobn de« Gutsbesitzers und OrtSrichter« Tautenhabn daselbst mit dem Knechte aus da« Kartoffelfeld begeben, um zu wachen. Aus dem Felde erblickte» sie drei Burschen, die Kartoffeln stahlen. Al« Tautenhabn aus die Burschen zuging, schoß ihn einer mit einer Pistole in die Brust. Der be- dauernswertbe junge Mann ist schwer verletzt worden. Hoffentlich sükrt die sofort eingeleitetc Untersuchung zur Eutkeckuiig des ThäterS. 11 Treue» l. V, 12. September. Herr Gutsbesitzer Weld in HarlmaunSgrll» machte beim Umackern seine« Felde« in rer Nähe von Wcißensand einen bedeutenden Müiizsuud In geringer Vertiefung stieß er auf einen irdenen Tops, der aber kurch die Pflugscharen zertrümmert wurde, und eine große Menge Silbermünzen, 418 Stück, sowie auch 8 Goldmünzen und 2 starke goldene Ringe, alle« noch gut erkalten, kamen z»m Vorschein Am anderen Tage grub Herr Weid an der betreffenden Stelle nochmals nach »nd fand zu seiner größten Ucbcrraschung »och 122 Silber- niünzen. Dieselben haben die Größe eine« Zweimarkstückes, sind flach und plump geprägt und tragen aus beiden Seiten da« Vildniß eine« verzierten Löwen, sowie eine an« latei nische» Biichslabe» bestehende, jedoch kaum zu entziffernde Umschrist. Tic Goldstücke haben die Größe eine- Zebn- psenuigstückeS und ebenfalls auf beiden Seilen befindet sich «in Man», Reichsapfel »nd Ccepler hallend und mit einem Mantel ilmgkben. Die Ringe sind stark gebaut und tragen zwei verziert« Buchstaben. -f. Adorf, 1?. September. Dem hier stationirten vezirkS-Oberaufseber Rudolf Müller ist r« in Gemeinschaft mit den Greuzaufseheru Nitzsche und Krause vom Aus sichtsposten ArnSgrün in der zweiten Stunde der vor- vergangenen Nacht gelungen abermals drei starke Ochsen zu beschlagnahmen. Tie Pascher ergriffen schleunigst die Flucht. ß. Auerbach, l2. September. Der hiesige Gemeinderath hat in seiner gestern Abeud abgebaltcnen Sitzung Herrn Bürgermeister Lttomar Kretzschmar hier, welcher vor 4'/» Jahren als Bürgermeister auf Zeit gewählt worden war, einstimmig als Bürgermeister aus LobenSzeir gewählt. — Tie Eptleptilchen-Anstalt Klein-Wachau bei Rade berg verieiidet ihren vierten Bericht. Darau« ist zu erleben, daß die Anstalt in erfreulicher Weite sich entwickelt hat. Sie ist in den 3' . Jahren ibre« Bestehen» bereit« zu einer kleinen Colonie mit 6 chcbaude» geworden. Am II. Juli d. I. konnte wieder ein neuer Hau«. „Waldbau«" genannt, feierlich geweiht werden. Ter Bestand der Kranken betrug am l. Juli 35, 19 Mädchen und >8 Knaben Tie Pflege und Bedandlung dieser arme» schwer- geprullen Kranke» au« alle» Tdeilen unsere« engeren Valerlande« ersolg« durchaus unler ärztlicher Anleitung und Aussicht u»d wird vo' 7 Diakonissen und einem Krankenpfleger aurgeübt. Zwei Lehre, au« SeiserSdorf unlerrichle» die schulpflichtigen Kinder Die Seell'orae versieht der Lrlsvlarrer von Seisersdvrs. Er herrscht in der Anna» »in lrählicher, heiteres Leben; die Kranken lernen bei treuer liebevoller Behandlung und bei der gemeinlainen Arbeit, vor allem bei der iamitienartigen Lebens- »nd Verkehr-weise sich fügen in ihr Loos Doch kann auch von sehr erfreulichen Er folgen >» Hiimcki »ui Besserung berichtet werden. Weniger günstig laut,« der Easlenberichi; es und beinahe 6» 000.4l Kauf- uud Bau- schulden zu verzinn». Ter AnstaliraulwaiiL beläuft sich auf jährlich über lOtiOO .< der zu einem beträchtliche» Dbeil durch freiwillige Liebesgabe» ausiubriiigen ist. Die Anstalt darf deshalb der Mild- Idaligteil unserer Leser einpiohlen werden, wie sle ,a au« den, ganzen Lande bisher schon viel Liede und Uuterfiützuug gesunden hat. Beiträge wolle man »insende» a» den Schatzmeister der Anstalt, Oberst z D von Sahr, Dresden, Pesialozziüraße 5, II., oder an die Redaktion der „Bausteine", Pastor Weidauer, Dresden, Lültichaustraße 18. - Dresden. 12. September. Der König wirb sich, einer Einladung tes Kaiser« von Oesterreich folgend, nächsten Sonnabend, den 18. September, Abeud» nach Gün« in Ungarn begebe», um den dortigen Manövern beizuwobne» und nach diesen an den kaiserliche» Hofjagden tbeil;»- nehme». Tie Rückkehr des Monarchen würde voraussichtlich sür Anfang Oktober zu erwarten sein. Dresden, 12. September Sobald dir westliche Front des ResidenzschlvsseS mit dem neuen Gitter uingeben sein wirb, wird sich aus dem bedeutend vergrößerten Platz vor dem Prinzenpalai« am Taschenberg jener Obelisk erbeben, der bei Gelegenheit deS Wettinsesle« aus dem Scklvßplatz i» prächtiger Slemimilalion ansgericklet war. Derselbe wird ein bleiben des E r i n n e r u »gs z e i ch e n an da« Jubelfest der Wettiner bilden. Das Ministerium des königl. Hauses bat dem Ratbe unlängst eröffnet, daß König Albert seine Zustim mung dazu gegeben babe, daß die AllssleUnuz des Denkmals nach dem übereinstimmenden, vom Ralhe gebilligten Bor- tcklaA Le« Hvsbanralbe« Dünger und der au-sührenden Künst ler erfolge. Tie Ausstellung de« prächtigen Werkes soll so er folgen, daß die die Gegenwart und Vergangenheit darstellenden Figuren am Fuße de« l!> in hoben obeliskartigen Ausbaues dem Rcsidenzschlosse, bezüal. dem Palais am Taschenberg zu- gewandt sind. — Der Rath ist auf Anregung der Stadt verordneten soeben bei der königl. KreiSbaiiptmaniischast vorstellig geworden, um, wenn möglich, das Berbot de« ZeitungSverkanscS aus den Babnhösen an Sonn- und Feiertagen aufzuhebe». Der Natb hatte schon vor her in diesem Sinne an die Behörde berichtet. Wie man kört, soll an entscheidender Stelle Neigung dafür vorhanden sein, diesem Verlangen stattzugeben. — Nächsten Donnerstag werden Hunderte und Tausende nach dem königl. Jagdschloß Mvriybiirg pilgern, wo die königl. Teiche gefischt werken. — Der Schwiegervater des StaatSministers v. Boctlicher Banktireclor a. D.Berg verstarb hier nach längerem Leiden Zur Beerdigung beSVerstorbenen bat Herrv. Boeuichcr seine Scknveizreise unterbrochen und ist hier hergerilt. ^ Dresden, 12. September. Mit der Einführung der achtstündigen Arbeitszeit werden vom 1. Oktober t I. ab die GeschaflSslunden sür die Kanzleien und (Lassen deS Ratbe- auf >/,» bi- 1 Uhr und >/,4—7 Uhr festgesetzt. Für da- Publicum sollen die Kanzleien und Gassen auch fernerhin nur während der bi-ber hierfür bestimmten Stunden geöffnet sein. — Heut« früh in zeitiger Morgen stunde hatte stch die Temperatur hi« auf knapp 2° 0. erniedrigt. Uererall batte sich Tbau angesetzt und d,e Fenster scheiben der Wohnräumr waren dicht angelaufen. Da völlig wolkenloser Himmrl herrschte, stieg da« Ouecksilber im kaufe de« Vormittag« unter drin Einfluß der warmen Sonnenstrahlen alsbald wieder und e« erfreute sich alle« au dem herrlichen Tage, wie unS ein solcher hoffentlich noch öfter- bescheerl werten wird. — Auf beiden Ufern der Elbe ist man mit den Wölbungen zur vierten Elbbrücke beschäftigt und auf Altstädter Seile bat man den Bau der Auf- fabrtSwege schon ein gut Stück gefördert. Die hölzerne Verbindung zwischen den Usern wird übrigen« bald hcr- gestellt sein, da nur noch die Lücke zwischen Land- und linkem Slrompfeiler auSzufüllen ist; im klebrigen ist da« Strombett mit einer hölzernen Brücke überspannt und e« läßt sich reck-t wobl au- kiesen Rüstungen die Höhe und Ge stalt der zukünsligeu Brücke, deren Stromspannungen aus Eisen herzestellt werden, ermessen. Literatur. Die Deutsche Litrraturzritu», Nr. 36 vom 9. September d. I. (derausgegeben von I»r. Paul Hinueberg, Verlag von Hermann Walther in Berlin) enthalt unter Anderem: Jul. Koestiin, Tie Begründung unserer sittlich-religiösen Ueberzeuguna, belvrochen von Pros. D. Dorner. Des ttzregorius Abulfarag gen Bar-Hebräu« Scholien zum Buche Daniel, deiauSgegede» und übersetzt von Jacob Frennann, belproche» vo» Ür. Moritz Steinschneider. H Ballung«, üouiineiiiar zu «anl'S Kritik der reinen Vernunft, II., beivrochen vo» Pro« I>r. Alex Wernicke. Otto Ed. Schmidt, Der vrieiwechlel des M. Tullius Cicero, besprochen von Pros. lür. Ih. Schicht. Nordische Heldensagen, übersetzt von Carl Luchter, besprochen von Pros. I)r. E. Körung. G. KriegSinauil, Lollaire'S Beziehuiigen zu Turgot. besprochen von Prof. Dr. W Mangold!. lLiuseppe Siocchi, >»!>> tinbinlo e i nu-n prcuossi, beivrochen von Prof. Ör. Wild Soltau. Etw. Lobmeher, Verzeichnis! neuer hessischer Literatur, b». ivroclieu vo» Vibliothekscusios Nr. Faltenkeiner Carl Koeischau, Barihel Veham u»d der Melslcr von Meßktrch, belproehen von I>>. Max Friedländer. Reichsgesetz, belressend den Verkehr mit Nahrungsmitteln, Ctenußmiiiel» und GebruuchSgegeufiänden vom 14 Mai >879, herausgegebe» von Meuzen, besprochen vo» Prof. Vr. Njseliuaiul. Millhellunge». » Von der viblisthet der «esainmtliteratnr de» In- »Nitz Alislande» ist soeben eine neue Serie erschienen. (Otto Hendel, Halle, Preis der Nummer 25 ^.l Nr. 701—702 bringt Erckmanu- Chairian's „Die Bclageruug vou Psalzburg". Wie „Freund Fritz", verblkiu auch diese Geschichie auS unserem Elsaß ein echte« Volksbuch genannt zu werten. — Ein ganz eigenartige- Werk ist William Olaniiclt'S: „DeS Leben« Mühsal ein Segen und andere Be- Icachiuugen" >Nr. 703—704). Da« Vorwort der Gräfin Aberdeen führt am schönsten in Liese Art volksthümllcher Abhandlungen ein, die, in England und Amerlla längst beliebt, auch iu Deutschland mehr uud iliebr Anklang finden. Zudem wir „och Schiller'« „Ge schichte des Abfalls der Niederlande" ansühren <705—708), mit enier lrejsiiche» Einleitung von E. Euchler versehe», und Julius Küslliu's Lebensbild: Marihin Luther, der deutsch« Relormalor, da« zur chlOjahngen GeburlSIagSseier de« Reformator« versaßt wurde, mochicii wir zum Schlüsse besonder« Hinweisen auf die „Gedichte vou A. Ireiin von Trosic-Hülihojs". ,, » » >» Deutsche Rrvnr über Vas aesammt, nattinair Leveu der Gegcnivnrt, derauSgegtbeil von Richard Fleischer. Verlag von Eduard Drewendt in BreSlau und Berlin. XVIII. Jahrgang. Septemberhest. — Inhalt: Au« dem Leben König Karl's von Rumänten XX. — Luise Schenkt: Tie Rantzouer Lilie. Eine Er zählung. ll. — Heinrich von Poschinger: Lothar Bücher. kV. — Karl Rille: lieber die Hngieine und Kosmetik der Zähne. — Jürgen Bona Meyer: Wesen „nd Grund de« VorurtheilS. — Theodor Wiedcmann: Sechzehn Jahre in der Werkstatt Leopold von Ranke«. XIV. — Bericht, au« allen Wissenichasten: Geschichte: Justus von Grüner: Ein Beitrag zum Briefwechsel von Joseph vo» Görre« II. (Schluß!. — Chicogoer Bries: Eduard A. Schneider: Die Teulschen aus der WellauSsiellung in Chicago. — Theodor vo» So«»o«ky: Literarische Revue rc. ** » In überaus fesselnder Darstellung berichtet P. Blanckmeister aus Grund von Schriften au« dem Hauptsiaatsarchiv im 7. Hefte seiner Culturbilder au« dem kirchlichen Leben de« Sachsenlande« üder da« Schicksal einer Landrscovecte, welche im Jahre 1732 im Betrage von 28 368 Tbalern zu Gunsten der vertriebene» evange- lisch«» Salzburger in ganz Sachsen gesammelt worden war, aber aut Beseht des soeben zur Regierung gekommenen König« und Kurfürsten August ill. und jedenfalls aus Anrathen de« berüchtigten EabinelS- niinifier« Grasen Brühl ihrer ursprünglichen Bestimmung zuwider zur Vollendung der Kuppel der Dresdener Frauenkirche verwendet wurde. Trotz de» maunhasien Einspruch« de» Oberconsistortum« ver blieb es bei dem Vefehl de« Lande«fllrfie«, der damit begründet wurde, daß di» Salzbnrger bereit« anderwett Unterkunft gefnnd», hätten und der Unterstützung nicht mehr bedürften. — Auch diese« Heftchen wird wie feine vorgSnger tn sein«« schmucken grünen Ge- wände zum Preise von 30 — Verlag ». Fr. Richter in Leipzig — bald zahlreiche Leser finde». k. V. * * * In der Philipp Reclam'scheu Universal-vidklattzek ,«- langten soeben folgende Bände zur Au«gabe: Nr. »IN. ANS. König C ü d ra ka, VaiaiilalSnä, oder: ToS irdene Wägelchen (MricchakatikS.) Ein indische« Schauspiel ln zehn Auszügen Deutsch von Herrn. Camillo Kellner —Nr. »II3. Eduard Volger, AVer- Hand Tummdeoen Humor»«!»». Inhalt: Di« Pserdecur — In der eigenen Schlinge gelangen. — »lomvnto «non. — Selbstmord, verdächtig — Nr. 3114. Karl Iaenick», Glück. Lustspiel in drei Auszügen. Soufflierbuch de« Dentichen Theater« in Berlin. — Nr. »NS. Bietor Rilkost, Mein Dorf und ander» heitere Ge schichten. Inhalt: Mein Torf. — Komper und Kohn. — Auf der Straßenbahn. — Di« Erbschaft. — Nr. 3N8 vr. Earl du Peel, Der Gviriti«mu«. Inhalt: Wie ich Spiritist geworden btiz. — Die Phänomenologie de« Sviriti«mu«. — Der Kampf um den Spiritismus in Mailand. — Nr. >117. Opernbilcher 2S Band. Slienne Nicola« Mthnl. Joseph und sein« Brüder t» Egypten. Oper in drei Auszügen. Dichtung von Alexander Vincent Pineux Duval. (Carl Alex. Herklots.) Vollständige« Buch. Durchaearbeltet und herautgegeben von E. Fr. Wittmann. — Nr. Sl 18 —8120. FranciSqu« Sarceh, Di« Belagerung von Pari«. Eindrücke und Erinnerung«!». Au« dem Französischen übersetzt van A. Dahlen. ** Leipzig, 13. September. In der gestern Abend in der „Tonhalle" abgehalkenen socialdemokratischen Partei-Versammlung, welche von elwa 350 Personen besucht war, wurden die socialistjsche» Eandidatrn für dieLandtag-wablaufgkstellt. DieCanditatur erhielten: Für ken III Leivz>gerLandtag-wablkrci«(Süd)HerrReichSIagS- abgeorbneler Schmidt-Burgstädl; sür den IV. Leipziger Lanktagöwahlkrei- (Ostvorortc) Herr Lithograph Pinkau- veipzig und für den V. Leipziger Landtag-Wahlkreis (West) Herr Nedacteur Thiele-Wurzen. ES wurde sodann noch ein AgitationS-Comit« gewählt, das sehr energisch für die socialistischen Eandidaturen wirken soll. Nach Schluß der Re-aclio» eingegangen. vv. Pilsen, 12. September. (Prrvattelegramm.) Wie wir von zuständiger Seile erfahren, wird bei der beabsichtigten Reform de- Staatlbahnwesen« auch Posen «ine Eisenbahndirection erhalten. * Pari», 12. September. Charles de Lessep« ist heule Nachmittag in Freiheit gesetzt worden. — Eine große Menge französischer Arbeiter zog henk« Vor mittag nach Auteuil, um gegen die Bauunternehmer zu protestiren, welche bei dem dortigen Brückenbau italienische und belgische Arbeiter beschäftigen. Die Polizei mußte znm Schutze der ausländischen Arbeiter einschreiten. * London, >2 September. Im Unterhause gab heute der Cbessecretair deS Lord-LieutenantS von Irland auf eine bezügliche Anfrage die Erklärung ab, in Ulster seien Ruhe störungen vorgekommen. Dieselben seien unzweifelhaft durch den Jubel der Unionisten anläßlich der Verwerfung derHvmcrule- Billim Oberhause verursacht, jedoch nicht ernster Natur gewesen. Niemand sei dabei verletzt worden und die vorgckommene Beschädigung von Eigenthum beschränk« sich in der Haupt sache auf «in paar zerbrochene Fensterscheiben. * Haag, 12. September. Die Eonferenz für das internationale Privatrecht wurde heut« vom Minister de« Auswärtigen, vr. von Tienhovrn, eröffnet, welcher die Nützlichkeit der Eonferenz nachwieS und den bei derselben vertretenen Regierungen seinen Dank aussprach. Außer England haben fast aste europäischen Staaten Vertreter zur Eonferenz entsandt. Der Iustizminister vr. Smidt hob die Bedeutung der Consereuz für dir Entwickelung de« Recht« hervor. In da« Bureau wurden unter Anderm als Bicepräsidente» v. Seckendorfs-Deutschland, v. Haan-Oesterreich und Marten «-Rußland gewählt. eine lange sckiroffc Felswand aussteizt, die mit ihren roth- gelben »int grauen Färbungen einen bockst maleriscken Hinter- grünt bildet, llebeickll darin verstreut nock die Höblen- wobnnngen der Auackorete», die sick in die Einsamkeit der Gebirge anck hier a»S dein Treiben der geräuschvollen Welt ziiriickzogen Mit ihnen pflogen die Könige von Tlemccn nickt seilen tranlicken Umgana, wenn sie von dem Ernst ihrer Herrsckerpllickle» Erholung suchten fern dem Hosleben und im Sehnen »ack Wahrheit. Ruinen ragen häufiger a»S dem Graugrün der Oelbäninc. Die Trümmer eines mächtigen Gebäude« in halber Höhe tc- BergcS werten sichtbar. Sie liegen schon innerhalb der Stadtmauer. Es war der Cnllanpalast, da« Siegespatai«, wie eine ansgesiindene Iiffckrist besagte: „Die Erbauung dieser glücklichen Slätle, „Siege- Palast", wart angeorknet durch den Diener Gotle- Ali, Emir der Muselmänner Adou Said, Sohn Ljakoub«, Sobn Abd-el HakS; sic wurde be endigt 7 >7. »I3N —,5).- dirs» siins Jahrhunderte sind seitdem vergangen »nd nickt« ist übrig von dieser glücklichen Woknung als ein Steinbausen. Die prächtige Stadt, die einen Flächeninhalt von >00 Hektaren einnahm, ist verschwunden vom Erdboden mit all ikren ge rühmten Paläste» »nd kostbaren Bauten, mit all »Kren Wundern an menschlicher Kunst. Nur die UmwastuiigS- mauern mit den zahlreichen Thllrmen stehen jast »och un versehrt wie mächtige Striche, gezogen »nd erkalten mit starker Hand von dem allmächtigen Geschichtschreiber da droben, in die liebliche Landschaft, als sollte» sie künden »nd sagen: Hier war Mansourah! Und inmitten dieser Um- raymung da siebt er, einsam und allein: der Halde Tbnrm mit der bunten, glänzende,» Schauseite mit den zierlichen Spitzenmuslern und zarten Säulchen. Ein mächtiges AuSruf- Leicken hinter einem Abschnitte Weltgeschichte! Aber sonderbar! Es sind keine seufzenden Ruinen, die da vor unS sieben Sie klagen nicht und weinen wie die Säulen deS Forums in Rom, wie die Reste von Pompeji, und sie predigen nickt mit stummem Ernste Webmulb »nd Sehnen nack dem Gewesenen wir die Tempel von Paestum Tie ganze Landschaft ist froh! Und wenn auch die Berge ringsherum etwa- stolz dreinschauen »nd hinter ihren blauen Schleiern zu tackeln scheinen, böbnisch wir das Ewige über da« Vergängliche — die Ruinen und das alle Gemäuer lächeln mit mit sprechen: .Wir waren ein Zeitvertreib den Menschen, unsere Tage waren um!- Bkk»«samer als mit dieser Stadt ist dir Zeit mit Sidi- bo»-Metin umgegangen. Obgleich Augenzeugen aller der erbitterten Kämpse »nt Belagerungen, die über die benach barten Orte zerstörend bereinbracken, sieben alle drei Tenk- mäler einer hoben Vlütbe arabischer Baukunst noch wobl- rrbalten da: das Grabmal sowohl wie die schöne Moschee und die Mekerla oder Hochschule Siti Bon Metin, wir der VolkSmund den gelehrten ^^zeiliaen Man» Ebcaib-Ibn Hiiffkin-el-Andalost nennt, »»« Sevilla Im Jahre 1126 unter der Negierung Ali Id» Ernstes Ihn-Tacksin geboren, widmete ' den, Knege,'lande bestimmt, den Wissenschaften, Ma »nd Fez oblag Er lllbl« bald den Br- lick, durckziekt daSLand unk predigend und Wunder verrichtend besucht er Tleincen. Mekka, Bagdad, Cordova, Sevilla und läßt sich in Bougie nieder. Neider au« der Umgebung de« Sultan« Dakoub zu Tleniccn ver möge» denselben, den gerühmten Weisen nach Tleincen zu berufen Er folgt een» Befehle seine- Fürsten. Aber die lange Wanderung hat die Kräfte de« 75 jährigen Greise« crsckö,':. Er erblickt da« liebliche Gelände El-E»bbak> und entzückt rust er zu seinen Begleitern: .O. wie schön mußte e« sich dort rüden im ewigen Schlummer!" Nnr eine kurze Strecke noch legt er zurück. „Golk ist die böckste Wahr heit!" Mit diesen Worten auf den Lippen scheidet er an bei» Leben. Sein« Hülle wird nach El-Eubbav gebracht und Mobamed ben Nasser errichtet ibm ein herrliche« Mausoleum, an welchem die Nachsolger aus dem Throne verschönern und weiterbauen Es ist ein merkwürdiger Ort, diese« Innere der Koubba. Gedämpfte« Lickt fällt kurch die engen Fenster mil ihren farbigen Scheiben, und kaum ist die wunderbar zarte Architektur und die überreich« Stuckbeklcidiing der Wände zu erkennen. Letztere sind außerdem mit Weibgeschenten aller Art bedeck«, die oft fragwürdig und für den Nicktmuselmann ganz unverständlich sind. Bilder, Spiegel, Straußeneier. Kronleuchter, Wachskerzen, Fächer, Wedel, künstliche Blume» bangen in buntem Durcheinander herab und Stoffe der kost barsten Art, Teppiche »nd Stickereien sind der Hintergrliud silr Waffen, Schilde, Sattelgeschirr ,c. Ter eigeiilbünilichste Schmuck aber sind die Unzahl Fadnen, welche bier aus- dewabrt werden und mit ihren Inschristen da« Lob künden Dessen, der hier begraben liegt. So macht das Ganze einen Eindruck wie eine Rüstkammer frommen Glauben«, wo man Dinge birgt, die in höchster Berebrnng stehen und deren man sich vielleicht eine- Tage» zu bedienen wissen könnte, um die Geister zu entfachen sür den heiligen Krieg Vr» der bekannten Uederschwenglickkeit de« Morgenlandes in der Wahl der Au-drücke geben die Inschriften aus den Fabnen und Stoffen einige Proben Da wird der Ver storbene ounli — Freund und AuSerwäblter Gotte« genannt. Dann ist er der X'»tb Pol, d b der erbadenste Heilige, welcher thront auf dem Gipfel der Axe, um die sich da- Menschengeschlecht in ewigen, Kreislauf bewegt. Meist aber ist er der U'nn«. d i. da« einzige unvergleichliche Wesen, die böckste Hilse, der Netter sür die Betrübten 2ll> ben Said Otbmann ebrle da? Gcdächtniß de- heiligen Mannes, „item er neben diesem Mausoleum die große Molckce erbauen ließ die von Kennern mit den desien Bauwerken Kairos zusammen genannt wird, und deren zarter ÄrabeSken- Schmttck nur in der Alhambra wiekerzlisinden sein soll. Jedenfalls erschien sie »u,S wie ein Wunderwerk von boder Sckonbei» Der Blick von der Seile hindurch durch die Säulen getragenen Bogen ist eine Augenweide obne Gleichen, unk der Mirbab, der Sitz der MaradvulS, ein arckilekion,scher Lobgesana Allah « Es ist 5 llbr geworden über dem Sehen all des Be sonderen. »nd »inser Mueizin, der un« schließlich auch noch die vielen Stusen deS Miliare»« binausgelootst bat. läßt »n« zum Genießen der lieblichen Aussicht ga» leine Zeit; er muß die Gebete unten abrusen und di» Gläubigen warten schon auf ihn. Wir steigen renn mit >dm hinunter und alsbald siebt er seitwärt« de« Mirbab als Vorbeter. Seine laute Stimme erfüllt die weilen Hallen und seine Worte finden getreue- Echo in dem Cborgebet der Anwesenden, dir, verstreut in Gruppen, anck genau alle seine Bewegungen, sein Beugen, sein Knien, sein Küssen der Erde nachadmen. Alle- war mit ganzer Seele bei der Sacke und e- dünlle nn« die Handlung äußerst sromm. Aber wie überall: die liebe Jugend — sie verdarb da« Bild, und al« Vertreter der Realistik scheuchte sie da« allzu Ideale aus unserer Vorstellung. Schon immer waren »n- drei solche Taugenicktse gefolgt, denen man nicht gram sein kann, weil sie in all' ihrer Art und Weise viel zu liebens würdig und drollig sind. Bei Beginn der frommen Hand lung hatten sie sich natürlich mit in eine Reihe der Er wachsenen gestellt, und man konnte seben: e« war nicht da« erste Mal, sie machten Alles nach Vorschrift. Nur ibre Gedanken waren ganz wo ander«. Immer drehten sie sich nach u»S um, lachten und trieben Allotria» und besonder« da- Niederfallen und Aussetzen schien ihnen nickt- Anderes al« eine Turnübung, die sie böcklichst ergötzte. Aber mit einem Male nahm die Geschichte zum Schlimmen ihre Wendung. Einer der Männer batte da- ebrsurcktSlose Treiben de« Nachwuchses bemerkt, und nachdem leise« Er mahnen nick!- gefruchtet und die Jungen wieder nicht recht zeitig au« der knieenden Stellung in die liegende kamen, stand er kurz entschlossen auf und bearbeitete mit kräftigen Fußtritten die fleischige Rückseite der drei jungen Mo«IimS, die sich denn durch da« abgekürzte Verfahren auch wirklich etwa« gesammelter zeigten Wir wollen den Schluß de« Gebetes abwarten, aber man sagt unS, daß da« immer so weiter geht bi- 7 Uhr, und La haben wir keine Zeit dazu. An der Medersa giebl eS nnr noch wenig zu seben, nach dem der innere Wandschmuck im Lause der Jahrhunderte zer stört ist und leider auch nicht wieder ersetzt werden konnte. An den Felsen angcbau», dringt die Feuchtigkeit in die Mauern und vereitelt jeden Versuch der Wiederherstellung bei Ge bäude« in seiner früheren Schönheit. So kann denn die Sorge de- Gouvernemcin« sich lediglich auf die Erkaltung de« Denkmals an sich richten, auf die Erhaltung de« schönen Portals unk der säulengetragenen Bogengänge mit ihren klösterlichen Zellen, in denen einst Zierten der Wissenschaft idrem Studium eifrig oblagen und berühmte Männer ihr« Bildung empfingen. Hier lehrten die Geschichtsforscher der Berber Mobamed-eS-Snoussi und Abd-er-Rhrman-Ibn- Khaltoun. Aber e- ist Heit zur Rückkehr nach der Stadt. Die Ab- Ibeilung Artillerie wird mit ihrem Geschütz, wir allabendlich, während de« Ramadan, im Westibore aufgetabren sein, um mit Sonnenuntergang durch «inen Kanonenschuß den ersehnten Augenblick zu verkünden, wo der knurrende Magen fein Recht bekommt. Di« letzte Patrouille, deren man den ganzen Tag über durch die Straßen schickt, damit sie wachen, daß da« Fasten streng eingebalien wird (soll e» doch ost genug Vor kommen, daß fanatische Araber da« Leben eine- GlanbenS- genosien bekleben, den sie beim Esten angelreffen, »nd gestern noch ka« die Patrouille einen solchen Unglücklichen schützen und den Anflaus zerstreuen müssen), wird längst gemach» sein und Träger von Epeisen aller Art werden durcheinander drängen in den Gaffen und auf den Plätzen der ehemaligen Kissaria, d. i. Freistätte, sogenannt, weil daselbst seiner Zeit die Kausleiitc an» Pisa, Genua und anderen Landern ihre Maaren seilbieien durften. Auch heute noch spielt sich der lebhafteste Handel dort ab. In dem Dörfchen El-Eubbad, diesem merkwürdigen Gemisch von zerfallenem Gemäuer und Erdhaufen, zwischen dem die Menschen ihr Leben zufrieden und anspruchslos verbringen, herrscht ebenfalls rege Bewegung. Kinder rilefl mit Brettern und Schüsseln, auf denen die Brode und Kuchenteige in den verschiedensten Formen liegen, zu den Backhäusern In den Haushaltungen, in die man von den höher gelegenen Straßen blicken kann, sind Weiber noch beschäftigt, den Teig zu rübren oder andere Vorbereitungen sür da« abrndliche Mahl zu treffen Und vor und in den Kasfeestuben sitzen die Männer, hungrig und durstig zwar, aber lebhaft plaudernd. Alle« erwartet ken erlösenden Kanonenschuß; selbst der Neger, der aus der Landstraße die Vorübergehenden bettelnd anspricht, odscho» er noch nicht weiß, ob e« etwa« für ihn geben wird. Geld bat er nicht, und die begegnenden Franzosen macken in dieser Zeit gern den albernen Witz, dem um Almosen bittende» Araber anstatt Geld irgend etwa« zu essen anznbielen, was sie eigen« zu dem Zwecke bei sich tragen. Natürlich stet« der selbe Ersolg: Betkeuernde«, fast entrüstete« Zurückweisen der verlockendsten Tinge und Gelackter der geistreichen Witzbolde. Zn waS'? fragt man sich. Warum diese Leute in ihren Ge- si >«n kränken?! Auch der Neger ist standhaft trotz seine« sia ' chen Hunger« — nun, er soll ihn dann befriedigen kö:.:,en. In unserem Hotel ist kein Fasten, da glebt r« Portionen Fleisch und Gemüse jeden Mittag und jeden Abend wie für Drescher. Auch henke hören die Platten nicht auf, bevor nickt die Folge von Kalb, Schwein. Rind und Hammel er schöpft ist. Während wir bemüht sind, auch diesen gesteigerten An sprüchen gereckt zu werden, beginnt draußen aus der Straße wieder der Kinderlärm, der un« schon jeden Abend neugierig aemackt bat: ein rhythmischer Gesang — eigentlich mehr Geschrei — wechselweise von zwei Parteien ausgesübrt und begleitet von dem Getös« allerhand Dinge, wie Blechtöpfe, Deckeln, Holzklappern, Rohrstöten >e. Auf und ab zieht die wilde Horde. Wir wollen sehen, wa« vorgeht. Der Weg nach der Post führt un« durch die Straße, die den Tnmmel-Platz bildet. Aber kaum haben wir einige Schritte gemacht und dem wunderlichen Treiben zu- gesehen, so sind wir von der Schaar umringt, umtanz« nnd umbrllllt. E« sind lauter Mädchen von acht oi« zwölf Jahren Sie lachen und umkreisen un« wie besessen, di« wir un« end lich lo«kausen mit einigen Sou«; denn da« war de« Pudel« Kern. Ist doch der Text ihre« Gesänge« nicht« Andere« al- eiae Aufforderung zum Oeffnrn de« Geldbeutel«. „Bald, bald nun kommt der Freier«»»»», Schaff« einen neuen Vurnu» mir «»." So ungefähr lautet die Uebersetzung.
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