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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930912015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893091201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893091201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-09
- Tag 1893-09-12
-
Monat
1893-09
-
Jahr
1893
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Jur Fraueufrage. Die drutsLe» Fraue» und Mädchen sind in die Bewegung der „Fraurnfrage" eiaaetrrten, oder, besser gesagt, befinden sich längst Varm. Sie sudien da« Drückende ihrer Lage und flrrb«i uachleiurr Aufbesserung, die aber weder durch die „Be wegung" selbst, »och durch Gründung von „Frauen-BildungS- vereiuea" erzielt werden wird, so lange unser Geschlecht r« nicht versteht, sich die „Würde" der Frau, der Jungfrau zurück zu erobern, anstatt „nur" Frau oder Mädchen zu sein. Wie ich da- meine? Ganz einfach. Wir Krauen und Mädchen dürfen un- nicht einmal den Schein geben, al- sei es uns in erster Reihe darum zu thun, möglichst viele Bewunderer und Berehrer zu erringen, sondern wir muffen e- verstehen, die Welt erkennen zu lasten, daß sie ihren Fortbestand der Frau verdankt, der Frau al» Trägerin der Generation, at« Erzieherin der Jugend und Pflegerin der Tugend. Finden wir wohl noch viele Frauen am häuslichen Herde? Nein, da waltet dir Köchin, der eS, wie der BolkSmund sagt, „aus eine Hand voll" nicht ankommt, wenn'- nur schmeckt. Die Krau vom Hause blättert inzwischen im Modenjournal oder führt die neueste Toilette spazieren. Und was für Toiletten! Die heutige Mode prunkt in Farben und leider sind diese Farben nur zu geeignet, die Blickt' aus die Trägerin zu lenken. Gerade die farbigen und Hellen Kleider erfordern große Summen Geldes zu ihrer sauberen Instandhaltung. Da müssen denn die WirlhschaftScaffen herhallen. Manche Frau greift wohl auch zum Nebenverdienst, aber die Handarbeiten lohnen schlecht und die Mühen stehen mit dem Lohne nicht im Gin klang ; da findet sich die Unzufriedenheit von selbst ein. Und nun gar die Dienstmädchen! Man suche einmal nach den Dienstmädchen im schlichten Druckkleid oder LüsterrockI Genau „wies Fräulein" schreiten sie einher» wenden wohl an ein Kleid den Lohn von 3 Monaten und nur deshalb, damit man auf der Straße auch beachtet uud betrachtet wird, denn nach schlichten Leuten wendet Niemand den Kopf. Unter Putzen und Stutzen verstreiche» die schönsten Jugendjahre, da- alternde Mädchen aber macht nun noch verzweifeltere versuche, .auch hübsch zu gehen", sie dient , und plaat sich, aber Ersparnisse blnben nicht, ebeusoweuig hat sie Wäsche im Kaste» liegen. Mit der Arbeiterin ist e« genau so und weil e« so ist, verbittern sich Alle in dem Gedanken: .Wir werden zu schlecht bezahlt". Krau Mod« wäre am ersten berufen, in den Frauen- bilduogSvereinen eine Rolle zu spielen. Sie müßte die prunkenden Straßenkleider abschaffen und der gerühmten deutschen Schlichtheit wieder aufhelfen. WeSdalb denn auch die Blicke der Welt auf sich lenken? In GescUschaslen ist ja ein farbige- Kleid ganz reizend, aus der Straße bloS uoheilstifteud. > Am strengste» wahre man die Frauenehre. JedeFrau, ob sie als Mutter, als Lehrerin oder als Bildnerin austrill, muß eine- makellosen Rufe- sich erfreuen, muß ein sittrnrriurr Charakter sein. Wo auch nur ein kleiner Schatten die Vergangenheit verdeckt, da darf kein Amt, kein Lehramt sei». Wenn nun auch die Gleichstellung der Frauen mit den Männern angestrebt wird, ja, wenn man im Allgemeinen der Frau alle Rechte der Männer rinräumen möchte, so aiebt eS doch auch Ausnahmestellungen im Leben, wo rin deutsches Weib, die Perle der Schöpfung, nicht hin- aehört. Ich erinnere bloS an den Stand der Kellnerinnen. Es empört da» Herz der rechtschaffenen Frau, wenn sie ihre Mitschwestern benutzt sieht als Reclame särS biertrinkende Publicum: geradezu unerträglich ist der Gedanke, daß sich unser Geschlecht herabwürdigt zur Zielscheibe frivoler Ge sinnungen. An Kellnern fehlt e« nicht, also der Mangel an männlicher Bedienung läßt dir weibliche nicht entstehen. Wohl aber srust^ auf dem platten Lande der Landwirtb unter dem Mangel au weiblichem Dienstpersonal und die gutsituirte Land srau muß deshalb da- Geld aufsammeln und selbst tüchtig arbeiten, statt gegen hohen Lohn die Magd arbeiten zu lassen Und doch hört man fort und fort die Unzufriedenen sagen ,Da» Geld wird hier aufgesammelt, da fehlt eS". So geht doch hin, ihr .hungernden" Frauen und Mädchen, arbeitet aus dem Lande und erobert Euch die kernige Gesundheit in freier Luft und reiner Gesinnung zurück, anstatt zu versumpfen in dem großstädtischen Treiben des KellnerinnenunwescnS. Nicht allem die Kellnerinnen selbst leiden unter ihrem Dasein, sinken in der Achtung und verlieren wohl meist vom Gesicht den Stempel der deutschen sittigen Frauenschaft, sondern viele Familien werden geradezu untergraben. Hat der Mann au» der Hand der „schneidigen" Hebe den frischen Trunk mit Scherzworten erhalten, so ist er daheim unzugänglich für die oft berechtigten Klagen und Sorgen der Frau. Er fängt an, zu vergleichen, hier die „nörgelnde" Frau, dort die lustig« Ma,d; bald weiß er, wo er die Abende verbringt und — wie sagt doch Schiller? „Das Unglücl schreitet schnell". Der ehrliche Frieden wird untergraben. Also Ihr Krauen und Mädchen, wollt Ihr unsere Schwestern erziehen und bilde», so ruft sie zunächst zur Ordnung and macht unwürdigen Existenzen ein Ende. Warum bleiben denn so viele Männer ledig? Weil eS ihnen auch ohne da» bindende „Ja" nicht mangelt an der Huld von Frauen. Ermanne Dich doch deutsche Maid, „deutsche Tugend über Alle»" uud eS wird besser werden. Die Frau wird wieder häufiger den „eigenen Herd" finden und die eheliche Treue wieder grünen wie ehedem, wo e« keine „Frauensrage" und keine FrauenbildungSvereine, aber deutsche Gastfreundschaft und Familienstätten gab. Elisabeth Schmidt. Der XXII. deutsche Iuristentag. (Ligen bericht.) m. vr. k. A>t-bt»r-, 9 September. Aus den gestrigen Be- rathnnge» find die Verhandlungen der I. Abthrilnng noch nachzu- trogrn. Hier stand zunächst in Frage: Empfiehlt sich die Anweudua- de» Begrifft- der HSHeren Gewalt im bürgerlichen Rechte? Au Grund der Gutachten de» Rechtsanwalt» vr. Gelpcke und des Pro. seffor« von Schey antworteten dt« Referenten, Profesior PserScke uud Privatdocent Vtermauu, hierauf mit einem Nein; ihr dem- eutsprechend sormnltrter Antrag wurde debatteloS angenommen. Ein« gleich« allseitig« Uebereinsttmmung ergab sich zu dem zweittu Lbewa: Empfiehlt sich eine grundsätzliche Vermehrung der bestehenden Beschränkungen der Zwangsvollstreckung, etwa in der Richtnug einer allgemeinen Lompetenzwohlthat? (Gutachter U.»N. Aalnuauu und Bansen.) Den Referenten, Hof- und GerichtSadvocat vr. Millanich und J.-R. Humser, trat R.-A Alesch bet. Rach ihren, in gleichem Sinne gehaltenen SuSfüh. rnngen wnrd« beschlossen: Die Bestimmungen der Eivilproceßordnung über die Beschränkung«» der Zwaugsvollstteckuug sind revisions- bedürftig Ansgab« der Revision mnß di« bessere Sicherung der. jenigr» VermöäenStheile sein, die zur Führung einer geordneten Dirthschaft »nd zur anSqiebigea Benverthung der persSnlichen Arbeitskraft de» HanShaltnngSvorstandeS erforderlich sind. Ein« allgemein« Competenzwohlthat ist zu verwerfe». Endlich staud »och in Frage: Empfiehlt »S fich, de» Grund satz der Formlostakett der Verträge ia Bezug au gewiss« Vertrag«, ». B. di« Bürgschaft» zu beschränken? (Gut- achter Landrichter Dorr.) von den Referenten erklärte sich Ged. gustizrath Professor Brunner für eia« bejahend«, Geh Jnsttpith vr. Euuerrrru« für «ine verueiuead« Antwort. Ersterrm trnte» Professor Sterke uud J-R. Silke, sowie die Ab- «Heilung selbst bei, indem fl« dt« Bestimmuugrn de« Eutwurfe« de» bürgerlichen Gesetzbuch«- für zu radikal erachtete uud, um über- eilten Abschluß gewisser, oft leichtfertig «ingegangrner Verträge zu verhüten, Folgende« »nm Beschluss« erhob: ES empfiehlt sich, da« Erforderuiß etuer schriftliche. Form für Eingehung von verbindlich- kette» über di« t» Entwürfe zweiter Lesuug gezogenen Schranke Rnan« auSzudehueu JuSbesonder« erscheint e« angemessen, die Bürgschaft, de» Eredftanftrag, di« Schuldübernah»« »nd di« Leib- rente»Verträge »»beschadel der Heilnng de« Schristmangel« durch An-fützrnng d«S Vertrag«« an «in» schriftlich« Ferm zu binden. Berichtigend ist übrigen« zu bemerken, daß der bereit« mit- etheiltr Antrag Levy auf «erpflichtnug zur Veröffentlichung der Jahresbilanz nicht angenommen, sondern abgelehat wordeu ist, da man befürchtete. e< würben saust die Nein«» Banke» durch di» großen benachiheiligt werde«, uud daß vo» de» Gierkr'scheu Aaträgr» die Zivangshqpolhek nicht gestrichen, sonder» al» Form der acceffori- chen Hypothek zugelaffeu wordeu ist. Die heuiig« Plenarversammlung begann mit geschäftlichen Erörterungen. Sodann erstatteten Berichte über' dt» Arbeite» der Abthetlunge» der Reihc »och Gierk«, Pserfch«, Millanik, Brunner, Fulo, Levy, Strokal, Struckmoou, vo» WilmowSki und Merkel. Znr Plrnarberathuug stand nur rin« Frage: Empfiehlt sich di« Dnrchführnng der Schöffengericht« durch dir gesammtr erstinstanzlich« Sttasgerichtsveriaffung? Die beiden Gutachter, ReichsgerichtSrath Stengieiu und Pros. Frank, hatten die- elb« bejaht. Zu demstlbea Resultat« gelangt« der erste Rrterrnt. n welcher Eigenschaft Wirkt, «eh. Oberjustizrath v. Gneist mit erstaunlicher Frisch« und Wärme, di« über sein« 79 Jodr» hinweg, täuschte, die glänzendst« oralonsch« Leistung de« ganzen EoagresseS bot. Sein Gedankeugaug war folgender. Nachdem die Bewegung der Geister in Sinn» und Drang das Veamtenmonopol durchbrochen hat, habe» wir nur die Frage vor un«, ob wir Theilung oder Verbindung der Gewalt«», Schwurgericht oder Schöffengericht, haben wollen. Entstanden ist da« Schwurgericht in England, wo die Nachtheile, welche mit der Theilung zwischen Schuld- und Strafftage sich verknüpfen, dadurch behoben worden ind, daß die Geschworenen an die Rechisbelehrung de« Richters zwingend gebunden sind. In Amerika war die« zunächst ebenso, bis ich di« amerikanische» Geschworenen al< Organ deS BolkSgerichteS sühlten und sich über La- Recht dr< Lande« direkt hinwegietzien. Frankeich betrachtete die Schwurgericht« von vornherein al» BollziehungSorgau der volk-justiz, bi« Napoleon l. dadurch die Geschworenen wieder in Beziehung zum Gesetze bracht«, daß er sie mit bestimmter, dem Brietz« entnommener Formel befragen ließ. Obwohl nun die Ge- schworen«» dadurch nicht völlig gebindert sind, nach Belieben einfach da« Gesetz unbeachtet zu lassen, dies auch thatsächlich häufig thun, konnten wir doch 1848/49 nicht- Bessere« machen, al- diese- System einfach übernehmen. Hinterher begannen die Schwierigkeiten auf Grund de- den Meisten gar nicht zum Bewußtsein kommenden Momente«, daß die Schuldsrage an die Ge schworenen nur eine eingezwungene Rechisbelehrung ist. Die Beseitigung der Mängel veriuchte man durch die Schöffen- gericht«. Sie waren in einem viertel Deutschland« vorhanden, als die Justizreorganisation kam. Der Minister Leonhard wollte zu nächst die Idee eine- große», mittleren und kleinen Schöffengerichte- durchführen, mußte sie aber al« verfrüht fallen lassen. Man gelaugte gezwungenermaßen zu der buntscheckigen Dreiheil: Schöffengericht, gelehrtes Gericht, Schwurgericht. In den letzte» zwei Jahrzehnten hat sich nun aber einerseits die Rechtsprechung unter dem Etnflusse eine« Richterstandes, der so unabhängig von Einflüssen von oben sowohl wie von unten ist, wie nie zuvor, kräftig umgestaltet, anderer- seits die Gesellschaft so zersetzt und veruneinigt, daß Keiner mehr recht übrig bleibt, welcher die Bolksieele, die Idee de« im Volke schlummernden Rechtes, wirklich repräsentiren könnte. Da bat sich di« verbinduug des LaienclementeS mit dem richterlichen glänzend bewährt, im Schöffengericht« sowohl wie in den verichiedenen Ber- waltungSgerichten, welche von dem Vertrauen deS Volke« getragen werden. Auch dt« Städteordnungen hoben erwiesen, daß die Ver bindung eines an der Spitz« stehenden Beamten mit Richtbeamlen eine vortreffliche ist. Das Geichworenengerich: aber hat seine „Venenentzündung", die eS von Anfang an hatte, bi-, auf den heutigen Tag beibehaltei». Es ist nothwendig, daß wir den ihm zu Grunde liegenden Gedanken fallen lassen und durch da« Schöffen- jystem ersetzen. Da aber alle RechtSentwickelung in Deutschland langsam geht, kann man sich auch damit begnügen lasten, wenn vorläufig nur di« Strafkammer in diesem Sinne rrsonnirt wttd. Oberstaatsanwalt Hamm führte als zweiter Referent diese Gedanken weiter von praktischen Gesichispunctea aus. Der Schöffe, sagte er, ist dazu beruftu. ftisch an den Fall heran,zuneten, diesen erschöpfend zu behandeln und den gelehrten Richter vor Routine und Schablone zu bewahren. Den Geschworenen sind die Hände zu sehr gebunden, da sie keinen Einfluß aus die Proceßieitung und ans da» Strafmaß haben. Schöffen aber, die mit dem Richicr an einem Tische sitzen, werde» nicht, wie man oft fürchtet, von diesem nachher im BcrathungSzimmer ungebührlich beeinflußt werden, soadern der gelehrte Richter wird, indem er seine Ansicht dem Laien deutlich auseinandersept, diese aufklärea und sich selbst besser als zur Zeit controliren. Bon sehr guten .Folgen wird das auch sür die Frage der Berufung sein. Hämm denkt fich die Einrichtung sür später so, daß wir das Schwurgericht ganz beseitigen und nur eine Zweitheilung der Strafgerichte haben: am Amtsgerichte einen Richter mit 2 Laien, am Landgerichte 2 Richter mit 3 Laien, daneben Berufungskammern über die Schöffengerichte de« Amtsgerichte» mit 3 Richtern und 4 Laien. Dem gegenüber vertheidigte Geh. J.-R. Seuffert das geltend« Recht. Er drückte sein Erstatten au-, daß Gneist, der begeisterte Vorkämpfer der Schwurgerichte, diese heute fallen laste, warnte vor der Erschütterung der weitesten Kreise des Volkes, welche sich' mit eiuer Aushebung dieser Institution verbinden würde, und trat über aus warm für die Geschworenengerichte eia. Die berührten Schwierig, leiten ließen sich im Sitzungssaal« vor der Oeffentlichkeit besser be- heben, al« in der Heimlichkeit de- BcrathungszimmerS. Au den wetteren Debatten betheiligten sich RegierungSrath Prof. Hiller, Rechtsanwalt Beck, Pros. Merkel und Rechtsanwalt Flesch. Die Gegner von Gneist betonten namentlich die praktische Undurch- sührbarieit seiner Idee. Dieser selbst sagt« in seinem Schlußworte, die Sache würde sofort gehen, wenn man das jetzige Schwurgericht in Schöffengericht und umgekehrt umtausen würde; dann würden auch Diejenigen nicht« dawider haben, welche jetzt da« heilige Palladium der Freiheit verletzt glauben, sobald man die Schwurgerichte an- rührt. E« ergab sich in der Schlußabstimmung die Annahme folgenden Anträge-: ES empfiehlt sich die Turchsührung de- schössen- gerichtlichen SvstemS au den Gerichten mittlerer Ordnung. Hingegen wurde ein Antrag aus Umwandelung der Schwurgerichte in groß« Schöffengerichte abgeiehnt, da die Versammlung wollte, daß zuvörderst Erfahrungen darüber gesammelt würden, wie sich die Umwandlung der Strafkammern io mittlere Schöffengerichte be. währen würde. Wenn nach diesem Beschluss« da« Laienelement zunächst nur ia die Strafkammer gebracht und da» Schwurgericht unverändert gelaffen wrrden soll, so war doch die allseitige Boneigung gegen die Schwur gerichte der Beweggrund für die Fassung Liese» anscheinend gegen die gelehrten Richter der Strafkammer gerichteten Beschlüsse». In der That würde ja auch, wenn Amtsgerichte und Strafkammern mit Schöffen besetzt wären, ia kürzester Frist eine Umänderung der Geschworenengerichte nachsolgen müssen. Dieser Beschloß über da- Schöffensystem ist io Verbindung mit demjenigen über die Bankdepotgeschäste, die Differenzgeschäite und di« Geldstrafe die bedeutsamste Leistung de« diesjährigen Juristen- tage«, deffea Arbeiten mit Dankesworten Gneist« an die Stadt Augsburg, welch« in der That ungewöhnlich gastlich gewcsen ist, und Brunnrrt au Gneist schloffen. Unmittelbar daraus begab mau sich zu dem großen Festessen, da« ia der Hall« de« Stadt- garten« stattsand und, reichlich von Trinksprüchen gewürzt, einen harmonischen Verlauf nahm. Man mußte sich eilen, wollte man rechtzeitig znr Arstvorftellung in« Theater gelangen, weiche die Stadt Augsburg gab. Ein trefflicher Prolog von Hans Nagel leitete die flotte Buksühruug zweier Lustspiele ein. Morgen macht eine Fahrt »ach Ren-Gchwausteia und Hohenschwangau, zu welcher di« bayerisch« Regierung einen Sonderzug stellt, den Beschluß der mit der Tagung verbundenen Festlichkeiten. Mulik. Leipzig. 11. September. Durch eine GesangS-Aafsühruiig feiert« gestern da« Mäauerquartett „Mendelssohn" im Kaiserburg- Saale der Eenlralhall« sei» erste« Stiftungsfest. Der Ouarteti-Berein, au» den Herren E. Hein«, ». Ritzschke, «. Rane uud H. Wolf bestehend, wird vo» Herrn FraazOberreich geleitet und darf mit Befriedigung auf sein« nunmehr einjährig« Thätiakrit zurückblicken, deren Erfolg auch seiten« de« Publicum- bei allen Gelegenheiten anerkannt wurde. Mit dem Männerqnortett „Grüß Gott' von Oberreich begonnen di« Vorträge freilich ln nicht zuviel verheißender Weis«, doch durfte man von Nummer zu Nummer mit de« Leistungen der Sänger zufriedener sein. Schon da« Mendels- soda'sch« Quartett „Schlaft Liebchen" wurde hübsch und ziemlich rein gesunge»; di« späteren Vorträge aber: „AlpenröSlein", „Braut- fahrt" »o» Kjernlf, „Gut Nach», ihr Bl-men" von Witt, „Sonnen- licht ist schlaft» gangen" von «bt. sowie ein eingelegte« Quartett von Fischer: „Studenten-Nachtgesang" ond die beiden, den Schluß bildende» Volkslieder „Abschied" von «ndrtz and „Minnelied" von Bünte kamen zam größten Thellr ia lehr an,»erkennender Weift znm «ortrog und wurden dement- sprechend so beifällig ansgenommen, daß mehrere Wiederholungen uöthig wurde». Anch al« Solisten zeigten sich drei der genannten Herren; Herr Wolf debnttrt« »»nächst mit der vaßorie ,»« Mozart « „Zauberflöte": „O Jst» und Osiris" »nd zeigte sich dabei im Besitze einer sonoren Stimme, deren Lies« von charakteristiicher Färbung ist. Da« Rubinstrin'sch« Duett -„Wanderer- Rachtlied", von den Herren Heine und.Rane gfsungen. machte weniger Eindruck, wennschon e« in corrrctrr Weift zum Borttag gebracht wurde: es klingt, von Frauenstimmen gesungen, bei weitem schöner. Herr Hein« hatte sich eine sehr hohe Ausgabe gestellt, indem er die „GralSerzählung" au» Wagners „Lohengrin" vortrug. Er fand sich damit recht gut, ab und zeigte namentlich. in der Höhe Kraft und gediegene Stimmmittel, «bensowohl wie ousdrucksvvlle Deklamation. Herr Raue, der bereits in zwei Quartetten da« Barytonsolo sehr hübsch gesungen hatte, feierte einen besonderen Triumph nach dem Liede von Oberrrich „Im Wein- keller". Seine kraftvolle Stimme eignete sich ganz-vortrefflich zur Wiedergabe dieser auch musikalisch wstdvollen Komposition,' die derartigen Beifall fand, daß Herr Raue nicht nur eine Strophe wiederholen, sondern auch . der Lomponisr aus dem Pod.ium erscheinen mußle. Die Solonummer» begleitete Herr Oberreich'am Flügel in zutreffender Art. 8—r. ft Leipzig, 11. September. Im Krystallpalast gab e- gestern Abend überall „ausverkauste". Räume. Nicht nur in der „Albert» halle", sondern auch im „Parterresaal", wo das LeipzigerPhil- harmonische Orchester und in der „Neuen Halle", wo die Capelle de» Bayerischen ersten Pionierbataillons aus Ingolstadt, unter Leitung de- Herrn Stabshornisten O. Teichmann concernrte, war eS schwer, noch einen Platz zu erobern. Tie musikalischen Pioniere aus dem Süden hörten wir in' de», gestrigen Loncert znm ersten Male: Die Capelle ist nicht stark besetzt, weift jedoch tüchtig geschulte, fein gebildete Musiker aus, die über hinreichende' Eiasticität verfügen, um die verschiedenartigsten Tonstückk charakteristisch zum Vortrag bringen zu könne». Man hatte' in den vier Theilen des vielseitigen Programm« hinlänglich Gelegenheit, die LeistungS- sähigkeit der bayerischen Gäste prüfen zu tonnen, und sie verdienen sür ihre musikalischen Aufführungen ein Zeugniß der Anerkennung, das ihnen auch in dem reich gespendeten Bestall ausgestellt wurde. Das Programm enthielt an erster Stelle den Finnländischen Björne- borgarnee-Marsch aus dem drrißig>äbrigcn Kriege, an dem sich dann in bunter Reihc Compositionen von Carl Maria von.Weber (Oliver- iure zum „Freischütz"), Bach, Wagner, Neßler, Bellini (Ouvertüre zu „Norma"), Lortzing (Arie und Chor aus dem „Waffen- schnncd") u. s. w. anschlossen. Was die Capelle unter der energischen Führung ihre« Dirigenten auch spielte, es zeichnete sich Alles durch Klarheit der Schattirung, Sauberkeit und Sicherheit in Tact und Tempo aus. Hoffentlich haben wir noch öster da» Vergnügen, ihren Klangen louichrn zu können. —* Frankknbcr«, 10. September. Der „Frankenberger Sänger- blind" (Licderftanz, Lyra und Männergesangverein) beging heute die Jubelscier des 20jährigen Bestehen«. Früh 6 Uhr leitete Reveille vom Stadlmustkcorp« de» Festtag ein. Mittags 12 Uhr-erfolgte Empfang der auswärtige» Gaste aus dein Bahnhose. Um 3 Uhr Nachmittags fand Festactus aus dem Ntar-tplatze statt, aus welchem zu diesem Zwecke eine mit Flaggen, Guirlanden ,c. geschmückte große Tribüne errichtet worden war. Rechtsanwalt Priber, Vorsteher des MäniicrgesangvcreinS, hielt die Festrede. Im Anschluß an den FestactuS envlgle Festzug durch die geschmückten Straßen der Stadt nach dem „Kaisersaal", woselbst Loycept.stattfand.. Fest-Commers im „Kaisersaal" nur sür Herren schließt den heutigen Festtag ab. Für Montag war Loncert und Ball sür die Mitglieder der drei Vereine aus der „Hochwarte" angesetzt. TrrSSen. 10. September. Mancher BeisollLsturm hat unser Opernhaus durchlost, manchen Sternen erster Größe wurden Spenden lind ftenctische Bestallserzeugungen dorgebracht, dem Jubel aber, der gestern bei dem Erscheinen des Herrn Generalmusikdircctors Hoftaih Schuch am Dirigentcnpulte 'losbrach. glich keine ädnliche Kundgebung. Das nicht endenwollende Klatschen und Jubel» legle sich erst, als Schuch seinen Tirigentenstab ergriff und die Aufführung von Beethoven'« „Fidelio" ihren Anfang nahm. Die stürmische» Huldigungen wiederholten sich in derselben Art und Weise nach dem ersten Acte und am Schluffe des herrlichen Tonwerk»«, zt» dessen nmstergiltigem Gelingen Frau Wittich und Frl. Bvsfenberger, sowie die Herren Schetdemantel, Perron. AntheS, Decarli u»d Erl ihr Bestes geboten haben. Schon vor Beginn dieser Ovation hatten sich hinter den Loulisftn ähnliche Scenen abgespielt. Schuch's Zimmer war in einen förmlichen Blumengarten um- gewandelt wordeu, in dem idn die Mitglieder erwarteten und ihn unter Ueberreichung eine» höchst werthvollen Bildes Beethovep'S beglückwünschten. * Der EapeNe de« schwedischen Garde-Husaren- RegimentS „Kronprinz von Schweden" aus Malmö unterLeitung de» königl. Musikdirektor- Lieutenant N. Ström berg wurde nach' der Mittheiiung des „Dresdner Anzeiger-" die Ehre zu theil, vor Ihren Majestäten dem König und der Königin im Jagdschlösse Moritzburg concertiren zu dürfen. Die Musikaufführung solgte dem Jagddiner, welche» anläßlich einer Jagd in Moritzburg veranstaltet wurde und an welchem die Cavaliere und Hofdamen Ihrer Majestäten rbensallS theilnohmeu Das Concert fand auf der Hinteren, nach dem Schloßgarten zu gelegenen Terrasse statt; zuerst begab sich Ihre Majestät die Königin dorthin, während S«. Majestät der König im vorderen Schloßhose die Strecke (bestehend au« 18 Hirschen und Damwild, 12 Schwarzwild und einem Fuchs) zuerst noch de- sichtigte. Im Gefolge Ihrer Majestäten befanden sich die Herren Oberhofmeister v. Watzdorf, Oberhosmarschall Gras Bitzlhum, Kammer- Herr v. Minckwitz, Flügcladjutant Major von Hbuat, ferner die Ober- hosmeistrrto Frau v. Pflügt,- die Hofdame Gräfin Einsiedel, Hof- sräulein v. Naundorfs, Fräulein v. Carlowitz, Obersorstmeisler Scherell, Oberförster v. Minckwitz. die Obersten Wilsdori und v. Erlegern. Beim Nahen der Majestäten intomrte die Capelle di« Hymne, währenddesftn dem Unternehmer der Loncert« die Aus zeichnung zu Theil wurde, den allerhöchsten Herrschaften das Pro- gramm überreichen zu dürfen. Dasselbe lautete: Parademarsch de» Husaren - Regiments des Kronprinzen (Sttömberg), Finale au« Macbeth (Verdi), Schwedische Lieder und Tänze, Potpourri von Dille, Pagen-Ari« au- Figaro /.Mozart), Höre uns Evra sWenner berg), Marsch Karl Xll. /althistorisch). Nach Schluß de« Pro gramm« zeichneten Ihre Majestäten den königlichen Musikdirector Lieutenant Sttömberg und den Herrn Hotelbesitzer Lanzler mit längeren Ansprachen auS, erkundigten sich nach dem Garnisonsort der Capelle und kamen daraus zu sprechen, daß sie die Schwadronen des Husaren-Regiment- schon in Malmö gesehen hätten. Ihre Majestäten ließen sich ferner die verschiedenen Abzeichen der Uni formen der Fahnen>unker, Unterosficicre, Gefreiten und Trompeter erklären und sprachen idre Zufriedenheit über die präcijen Leistungen der Lopelle und den Wohllaut der Instrumente au». Die Capelle hatte sich-Jhren Majestäten in Parade-Unisorm. vorgrstellt, de stehend in Uniform mit Lzako, rothem Haarbujch und großer, bis an di« Knie heruntrrhängender Gala-Säbeltasche. Die Aufführung war vom herrlichsten Wetter begünstigt, die einzige Stunde am Nachmittag, in welcher kein Tropfen Regen fiel. . Nachdem sich die Majestäten zurückgezogen, wurde di« Capelle, Musikdirektor Ströin- berg und Hotelier Lanzler zur Tafel geladen. Während der Auf- führung kamen auch die Iniaffen der Blindenanstalt in Moritzburg mit ihrem Oberlehrer Richter, um das Loncert anzuhören. Die blinden Kinder, 12-Knaben und Mädchen, wurden in liebevoller Weift von Ihren Majestäten ongesprochen, wobei sich dir böchsten Herrschaften bet dem begleitenden Lehrer nach Verschiedenem er kundigten. - * Wie der „Magdeb. Ztg." an» Stuttgart gemeldet wird, fand ans der dortigen hoibudne am Sonntag die erste Aufführung von Verdi'« „Falstaff" in deutscher Sprache statt. Zahlreiche anSwiriige Bühnenleiter und Musiker hatten sich dazu ringesunden. Max Kaldrck'« Textüberttogung bewährte sich bestens; die Darstellung und di» Leistungen de« Orchesters waren vorzüglich, di« Oper selbst aber hatte nicht dir erwartete Wirkung. -tt. Leipzig hreberplatz» d Achrebervereine. . ,>«. 11. September. Am gestrigen Tage fand ans dem Schreberplatze de« Weftvorflädtischen Schreberverein« unter einer außerordentlich zahlreichen Betheiliguug eine Ausstellung von Gartenbau - Erzeugnissen statt. Vormittag« 11 Uhr wurde dieselbe vom 2. Verein-Vorsitzenden, Herrn Bankier Grob- mann, mit einer herzlichen Ansprache eröffnet. Er wie» daran hin, wie in den jüngst vergangenen Togen in nächster Nähe ein« großartige Gartenbauausstellung stattgesonden bade, gegen welche die de« Schreberverein» - nur «in Spielwerk sei. Doch e« gebühre anch hier de» Ausstellern Dank und Anerkennung: Lean die Erzeugnisse seien nicht mit hilf« der Gärtnerkunst von BerusSgärtner», sondern t» der natürlichsten Weise von Laie» in ihrer freien Zeit hervorgebracht worden. Bald würden die Schrebergärten verödet and leer stehe» und eine kalte Schnee- Hülle über oteftlben »»«gebreitet liegen, doch dann erst ia dieser Jahre-zeit würde die Ausstellung die schönsten Früchte zeitigen, in- dem der Ertrag der zur Vrrloosung kommenden Geschenke am lieben Weihnachtssest« zur Bescbeerung sür arme Kinder bestimmt sek. Redner schloß mit dem Wunsche, daß dieser edle Sinn der Barm herzigkeit und werkthäligcn Liebe im Verein dauernd sortleben möge. — Run ging es an die Besichtigung und verlooiuug der ausoe- tellten Objecte und alle diese herrlichen Sachen (Blumen. Früchte und verschiedene« Gemüse, unter Anderm «in Riejenkürbis von 75 Pfd. Gewicht) waren auch zu einladend, und so kam es, daß die Glücksurne mit - den Loosen dicht umdräagt war, um «inen dieser echShundert Gewinne sein nennen zu dürfen. — Doch auch die Jugend sollte bei dieser Festlichkeit nicht leer ausgeben. Nachdem dieselbe Nachmittags 3 Uhr sich im Schulhof« der 2. Bezirksschul« versammelt hatte, zog sie nach dem mit Guirlanden reichgeschmückicn Festplatze, wo unter dem Tacte der Musik von circa 20U Kindern aus der 2. Brzirksichute unter Leitung de« Herrn Turnlehrers Ta udert verschiedene Frei übungen und eia Geiangsreigen vorgesührt wurden. Es war die« jene Darbietung, welche bestimmt war sür den Besuch Sr. Majestät des König- Albert. Leider unterblieb der so freudig erwartete Besuch in Folge Ablebens eines Fürsten aus dem Hause Wettin, des Herzogs Ernst von Coburg-Golha. Die Uebungen wurden sehr gut ausqesührt und wir sind überzeugt, daß sich unser allverehrter König sicherlich gefreut hätte an dem munteren, doch dabei bestimmten und präciscn Auftreten der Kleinen. Zum Abend wurde denjenigen Kindern, welche sich bei den Aufführungen betheiligt batten, ein« kleine Bcwirthung zu theil, wenigsten« eine Nein« Entschädigung ür die verschiedenen Vorübungen und Proben. Eia Lampionzug beschloß das in alle» seinen Theiien wohlgeluugene Fest. --x. Der vergangen« Sonntag war von den hiesigen Schreker» vereinen stark in Anspruch genommen, denn bei fünf derselben änden Festlichkeiten statt. Auch der Süd vorstäd tische Schreber verein feierte sein Herbstsest. Versammlungsort war diesmal der Spielplatz selbst, von einem Auszuge war abgesehen worden; man wollte das Fest in einfacherer Weise feiern als bisher, da ja die Kinder jetzt von vielen anderen Seiten mit Festlichkeiten überhäuft werden. Nach dem Gesänge: „Wie schön ists im Freien" begrüßte der 2. Vorsitzende Herr Lehrer Stelzer die zahlreich erschienenen. jungen Gäste. Auknüpsend an da« Sedansest, wie« er daraus hin, daß »In solches nicht nur ein Fest des Jubels und der Freude und der Lustbarkeit sei, sondern auch zum Danke und zur Mahnung aussordere, auch die Schrebersestr, die das Kind nicht nur zum munieren Treiben einladeu, sondern auch zum Danke gegen den Verein und zur Artigkeit, zur Ver träglichkeit und Folgsamkeit auffordern; ein anständige«, wohl gesittetes verhalte», das sei der schönste Dank, den man dem Verein« enlgegenzubringen vermöchte. — Nun entwickelte sich unter der Ober leitung des. Herrn Berlin in den zwölf verschiedenen Gruppen rin heiteres Leben, und Spiele der mannigfachsten Art wurden gespielt, während dessen ein eifriges Musikcvrps liebliche Weisen spielte. Gegen 4 Uhr trat «ine Pause ein, während welcher die mitspielenden Kinder ein Gebäck erhielten. Als es zu dunkeln begann, vereinigten sich die Gruppen unter vorantritt der Musik zu einem Umzug durch die Gänge und Wege des Platzes und nahmen dann nochmals Ausstellung vor dem Podium. Nach dem gemein schaftlichen Gesänge: „Nun danket Alle Gott" gab der erst« Bor- itzende Herr Zimmer mann einen Rückblick über den Verlauf de« Festes und gedachte de« baldigen Abschiede« vom Platze, doch knüpfte er an die Trennung die Hoffnung auf «in Wiedersehen im künftigen Frühjahr. Dem Vereine aber wünschte er ein ferneres Blühen und Gedeihen und schloß mit einem begeisternden Hoch aus dasselbe. Den Schluß de- Festes bildete ein prächtige- Feuenberk. --5. - Lindrnau. Am verflossenen Sonntage hielt der hiesige Schreberverein sei» zweites Kinderfest ab. Als auf dem Schul platze der 22. Bezirksschuie die kleinen Festtheilnehmer sich ver sammelt hatten, konnte sich kurz nach 2 Uhr der Zug nach dem Schreberplatze in Bewegung setzen. Eröffnet wurde daS Fest durch das Lied „Lobt den Herrn, er ist die Liebe", vorgetragen von einem Mädchenchor, welchem eine kurze Begrüßung von Seilen eines Vor- .staiidtinilaiiedcs folgte. Dasselbe sprach von einer doppelten Ausgabe der Schrebergärtner, von einer realen (Gartenbau) und einer idealen (Beschäftigung der Kinder in ihren Freistunden). — Nun löst« sich der Zug tn die einzelnen Gruppen aus, die Kinder tummelten sich beim fröhlichen Spiel und ließen sich dann den Kaffee und Kuchen, der ihnen in der Festhalle verabreicht wurde, wohl munden. Rrigen- vorsührung der Mädchen und Freiübungen der Knaben boten eine willkommene Abwechselung, wie nicht minder das Sieigenlasftn dreier Luftballons. Beim Eintritt der Dunkelheit versammelte man sich wieder zu dem üblichen Umzug durch die Gärte». Darnach er- mahnte Herr vr. Goetz die Kinder, sich solcher Festfreude durch Fleiß und gesittetes Betragen würdig zu erweisen, und forderte sie aus. ihrer Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen «a einem Hoch aus den Verein und seine Vertreter. Ein kleine» Feuerwerk beschloß den im Ganzen wohlgelungencn Tag. Sleteorolwpilsvl»« We«»I»»vI»4iii»>rei» »nk cker 1)nleereltitt->-8ternv»rt« eu I-etpntU vom 3. bi« 9. September 1893. -»« 7. 8. 9. HL- DH 754.4 755.2 755.6 755.3 755 0 755.0 755.0 754.4 752.6 749 4 747.6 748.2 746.6 746 9 747.5 748 2 746.3 744.5 742.8 744.2 745.7 g « o Z 7.8 -s- 15.2 11.7 -s- 12 2 -ft 15.7 -ft 13.9 -ft 13.5 -ft 17.6 -ft 12.9 -ft 12.5 -ft 23.8 -ft 17.7 -ft 16.5 -ft 16.0 -ft 18.0 -ft 16.4 -ft 19.0 -ft 14.4 -ft 126 -ft 14 2 -ft 11.7 .'L 0 xZL -Sr - °».s 97 52 77 83 76 82 87 62 86 88 54 73 92 90 87 89 80 83 84 79 90 s-Z ft NXW 3 1V*1V 3 VV8VV 1 VV8W 2 1V81V 2 8VV 1 1V8V? 2 WXW 1 080 1 ci y 1V3VV 2 81V 1 81V 2 831V 3 3 3 8 3 81V 3 831V 2 3 2 2 881V 81V 1V81V Ls» trübe bervöUct derevUct trübe trüb» trübe') trüb« käst trüb« klar tvaliciz trüb« veoUUs trübe trübe trübe E) deevöltt trüb« klar') trübe bervöUct t»,t IU»r") ') Vormittag« 8 vdr Hegen. ') Vrüb von 6 vbr an Kegen; Voinnjliag« Kegen; Xackmitlag« mehrmals kegvu. ') kftllb vor 6 vkr Kegen; Vormittag» 10—12 vkr Kegen. Kegen mehr mals von trüb 6 vkr di» Vormittags 9 vbr; Nachmittag» mehr mals Kegen, '/^ Ohr kerne« Oevitter. Im filonat Xugnst 1893 v»r io Veiprig dlittlerer öarometeritauii . 752.9 ßlillimeter. Höchster „ (am 8.) . , . ... 758.3 „ (am 31.) Nie-irigster „ diktiere Temperatur . . . köcksts „ (am 9.) , Nivlrigrte „ (am 28.) . dlittlerer vuo»tckrueh . . . dlittlere relative keucbtigüeit diktiere Levöllcung. . . . Höbe cker Xieckerickliigs 745 5 „ - 18-.0 0. 30"6 0. 10° 0 0. 12 0 äliUimeter. 71 6 krocent. 5.7 80 ILUiweter Orösste Nieäerseklagshdke »v einem Tags (<Ieo 1.) 16.2 Ladt cksr beobachteten IVioäs ..... 93. Davon kamen aus: N 4 NO 3 NNO 8 ONO S O 3 80 4 NN1V 8 080 4 8 7 N1V S 880 8 H'NIV 8 IV 10 81V 9 881V 8 1V81V 16 Hieraus dereehvets mittlere IVinckriektnvg: 213°.? H 31V. 2»ht cker Tage mit Nie-Ierschlägen 14- „ „ „ „ 8ekittee . „ „ „ „ lievittsn» 8. „ „ heitern Tags 8. , - „ „ trüben ,, ........... 5, Abweichungen <ier dkonatamktsl von cken NormalKSdtheo: Larvmeterstanck: 1.1 mm ra doch, Temp-ratur: I"5 0. eoIbocb, vunstckruek: IL mm eu dock, kekativs Feuchtigkeit: 3.3 kr«, rn nisckrig, Nieckerwrhstlgn: 17 mm ev hoed.
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