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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930912015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893091201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893091201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-09
- Tag 1893-09-12
-
Monat
1893-09
-
Jahr
1893
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«4V Wksmrthschaflliches. Ullr für diesen TheN bestimmten Sendungen sind zu richte» na de» vrrantwottlichen Redatteur drsielben T. G. Laue i» Leipzig. — Sprechzeit: »ar voa 10—11 Uhr Bonn, »nd vo» 1—L Uhr Nacht». Fernsprechmeldungen. * Köln, 11 September. Die „Köln. Zig." meidet: Die hier! obgehaltene Hauptversammlung de- Rdeinisch-westsätischen Robeisen-Berband» beschloß di« Auslösung des Verbandes, s soweit si» derselbe aus Gießerei- und Hämatit-Roheisen de- zieht. Die Rheinisch-westfälischen Hohosevwerte bejchlosien ein- stimmig, soiort unter sich ein Shudicat für Gießerei-, Hämatit- und 1 Besjemcr-Roheije» zu bilde». Telegramme. HDst. Berlin, 11. September. (Ausfilhrliche Meldung.) Ber einigte König-- und Lourahütt«. In der heutigen Sitzung des Aufsi.btsrathS gedachte der Vorsitzende, der Geheime Lommerzien- rath Heinrich Heimann, zunächst in ehrenden Worten de- heimge- gangenen Herrn Geheimrath Richter. Sodann berichtete die Direktion über die Resultate de» Geschäftsjahre- I8S2 83. Die Production ist gegen das Vorjahr durchgängig erheblich gesunken, sie betrug in Steinkohlen um 98 000 t, in Roheisen um 22 000 t, in Walzeisen um 15 000 t weniger als im vorigen Geschäftsjahre 1891 92. Die Minder- Production an Steinkohlen und Roheisen wird zum größten Theil durch die Belriebseinschränkung motivirt, welche in Folge der an dauernd schlechten Geschäfte sür Walzeisen aus unseren schlesischen Hüttenwerken nothwendig wurde und welche einen Minderverbranch an diesen Materialien aus Len Werken zur Folge hatte. Der Absatz an Steinkohlen hat sich ebenfalls vermindert, wobei jedoch die Preise der einzelnen Sortimente im Wesentlichen gehalten wurden, weil unser» Gruben, sowie die anderen oberschlesischen Steinkodlen- werke ihr» Förderung mit der Nachfrage annähernd in Einklang brachten, Trotzdem ist die DurchschnittSverwerthung sür Steinkohlen gesunken, weil größere Mengen kleiner Sortimente, welche sonst von den Hütten verbraucht wurden, mit aus den Markt gebracht werden mußten, und weil größer» Mengen Kohl» als in den Vorjahren an die Grenzen de« Absatzgebiete» gingen. Die Minderproduction in den Erzeugnissen der Walzwerke wurde der Hauptsache nach durch den starken Rückgang im Bedarf der Staatseisenbadnverwaltung bedingt. ES wurden an Schienen allein circa 19 000 t weniger abgesetzt, wobei auch der Verkaufspreis sür dieieldea um 9 pro Lonne sank. Die Pro- ductiou und der Absatz an Blechen und HandelSeisen erhielt sich auf der Höhe de- Vorjahr--, doch wichen die Verkaufspreise ebenfalls sehr erheblich, weil dir Concurrenz der Außer verbandswerte zu einer scharfe» Bekämpfung derselben durch Verkauft zu Ausnohmepreijen seiten- de- Verband- führte. Dagegen bat die Katdorinenhütte bei flotter Fabrikation durch gängig ködere Preise erzielt, »in Umstand, welcher besonder» in der zweiten Hälfte de« Geschäftsjahres ins Gewicht fiel. Am Schlüße des Geschäftsjahre- lagen an Aufträgen vor: bei den ich!»,lschen Werken 21 >86 t im Werth» von 2 482 IM bei der Katharinen- düttc 5640 t im Werlhe von 689 OM Rubel. Ter zur Vorlage ge- langende Abschluß weist einen Bruttogewinn von 2673 600 aus, und zwar nach Deckung aller Kosten, auch der Eenkralverwaltung und der Zinsen sür die Obligationen. Dieser Gawinn bleibt mit ca. 550 OM unter dem de« Vorjahre», und eS sind an demselben die Steinkohlengruben mit 77 Proc., die Erzsörderungen und Landgüter mit 2,5 Proc., die Hütten mit 20.5 Proc belheiligt. Aus Antrag des Vorstandes erklärt sich der Aussichtsrath damit einverstanden, daß di« Abschreibung», resp. Amortisationsrare mit Rücksicht aus die Höhe der im Geschäftsjahre gemachten Meliorationen bei Immobilien und Mobilien aus 1 720OM ^4 festgesetzt wird. Nach Absetzung der vertragsmäßigen Tantiemen wird die Zahlung einer Dividend» von 3 Proc. der Ende Lctoder staltfindenden Generol-Versammlung vord»sch>agen werden. Schließlich wurde das bisherige zweite Vorstandsmitglied, Herr Direktor Jung- bann, zum Generaldirektor der Bereinigten König-- und Lauradütt« gewählt und vorläufig mit der alleinigen Führung der Geschäfte beauftragt. llDö Berlin, 11. September, lieber die im Gange befindlichen Vorarbeiten zur Abänderung de» Mac-Kinley-Tarise- sind solgende positiv» Nachrichten «in gegangen: Die vom Repräsentanten Haus» eingejetzte Lommission vernimmt jetzt Interessenten und Sach- verständige. Der neue Taris-Ealwurs wird Anfang November zur Berathung kommen, welch» 4 — 5 Wochen in Anspruch nehmen soll. Weitere sech» Monate werdea vergehen, bevor da» Ge- setz durch den Senat und di« Louserenzen durchkommt, so daß kaum anzuaehmen ist. daß vor dem 1. Juli nächsten Jahre» »in neuer Taris in Kraft treten kann, von großer Tragweite und Wichtigkeit ist dem „Eonsect." zusolge die am Sonnabend hier ein- gelrofftne Nachricht, daß dir amerikanische Regierung den von den bedeutendsten Importeuren gemachten Vorschlag, die Werthzölle durch SewichiSjülle za ersetzen, zur weitrren Erwägung äuge uommen hat. vv. Petersburg, II. September. (Privat - Telegramm.) Die in hiesigen gut unterrichteten finanziellen Kreisen verlautet, wird binar» Kurzem eine neue Serie Eredit-Billet» un Be trage von 25 Millionen Rubel in Umlauf gesetzl werden. Zeitgemäße Getreide-Ausnutzung. Bon Roben Stahb, Leipzig. (Eoncrssiouirte Lehrcurse sür Müller.) Nachdruck untersagt. Da e» durch di« Erfahrung und auch wisftnschastlich sestgestellt ist, daß die Fruchtschalen der Getreide-Körner keinen Nährwerth sür Menschen enthalten, weil sie für diese unverdaulich sind, so »st e» die Haupt-Ausgabe der Müllerei, au» dem Getreide möglichst viel kleie freie- Mehl zu erzeugen. Tie sür Menschen nahrhaften Substanzen befinden sich nicht in der Fruchtschale iKleie), wie früher irrthümlich angenommen wurde, sondern im Innern der Getreide-Körner; sie sind also schon voa der Natur (je nach Klima. Samen- und Bodenart und Pflege de» BodenS rc.) mehr oder weniger ft, die Mehl-Körperchea verlegt und ganz von selbst später im Mehl euthalteu. Gebäck auS kleiesreiem Mehle, wenn letztere» au» gesundem und entsprechend kleberhaltigem Getreide hergrstellt wurde, bäckt sich gut, schmeckt angenehm und ist leicht verdaulich. Wenn angeiührt wird, daß Thiere von der Kleie fett werden und sich gut davon ernähren, so beweist die» durchaus noch nicht die Nahrhaftigkeit der Kleie (Fruchtschale) für Menschen. Denn zunächst enthält die Kleie noch viele Mehlkörperchen iMehl) und ferner sind die Ber- Lauungsorgane der Thiere, besonder« die der Wiederkäuer, ganz andere wie die der Menschen. Di« Fruchtschal» (Kleie) bat aller- ding« ebensall- nahrhafte Bestandtheile, namentlich in der sogenannten Kleoerlchicht, und da« Vieh, welche» mit umfänglicheren bezw. stärkeren VerdauungS-Organea aulgestattet, kann Kleie-Theilchen verdauen, während die menschlichen BerdauungS-Säste nicht hin reichen, die Holziaser der sogenannten Kledrrschicht auszuschließen, um den Kleie-Theilchen (Fruchtichalea) die nahrhaften Bestandtheile zu entziehen. TeSgleichen entdaiten auch die Keim» der Setreidekörner, die bei der Müllerei größtentheil» in die Kleie gelangen, sehr wertbvvlle Nährstoffe; da sie aber, wenn mit vermahlen, dem Mehle rin schlechlere» Anfehea und ihm außerdem bei längerem Lagern, wegen ihres großes Oel-Gehalte» einen unangenehmen, ranzigen, bitter» Geschmack geben, der sich auch aus das Brot überträgt, so rerwendet man auch die Keime bester al» Biehfutter. E» wäre überhaupt ein wirtbichaft licher Irrtdnm, dem Getreide, lediglich im Jnlereffe der Ernährung für Meiiichei,, alle nahrhaften Bestandtheile zu entziehen, denn schließlich könnte das Vieh von Holzfaser - Stoffen, die dann für dasselbe noch übrig blieben, auch nicht leben. Höchsten» da eventuell beliebtere schwärzere (schlechtere) Aussehen, da» beim Mio verbacken voa kleieftoffen da« Brot erhält, würde die» rechtfertige» Man gönne also dem Vieh» die Kleie mit ihren Nährstoffen, La >a dessen schmackhafte« Fleisch schließlich doch den Menschen, und zwar to viel besserer Weise, wieder zu Gute kommt. Schließlich noch eine Bemerkung über die Güte der Klei« oder de» sog. Futtermehle»: Dem Viehzüchter überläust schon eine Gänsehaut, wenn er nur von den sog Spitz-Abgängen spreche» hör«, und e» ist thatsichlich auch schon öfter« oorgekommeu, daß die Hilft de» Staatsanwalt» 1» Anspruch genommen wurde, wenn dem Müller nachgewiesea werden konnte, daß der letztere Spitz-Abgänge in die Kleie nngemifcht hatte. In welchem Jrrthum sich oder die Herren Viehzüchter betreff» der Spitz-Abgänge befinden, beweist die Thatsach«, daß gerade dies« Abgänge oorderrtchend au« den sehr nahrhaften Keimstoffen bestehen, welch« den Aullerwerth der Kleie bedeutend erhöhen Der Müller wird also demnach gut lhun, au» Gefälligkeit gegen seine Kleie-Abnehmer »nd aul Rücklicht für sein eigene« Vieh, dies» werthvollen Getreide- Abgänge in seinem eigenen Haushalt zu verwenden, damit der verkauf setne» eigenen Fett-Vietze« früher etatreteu kann all bei Fütterung mit sogenannter reiner Klei«. Auinerkuog: Unter Spitz-Abgänge» versteh« man aber nicht «» Sand >c von der allererste» Vorreinigung de» Getreide«, sondern die Abgänge, welche nach den Spitzgängea oder solchen l Reinigungs-Maichinea entstehen, di« den Spltzgang vertreten und! vom Getreide getrennt werden. (Deutscher Müller) Paragraph 119» Absatz 8 Ziffer 2 »er Grwrrbeardmin» sür da» deutsche Reich. Die immer mehr und mehr zunehmende Verrohung Le» Volke», besonder» der jugendlichen Arbeiter, liegt ganz besonder» mit daran, daß letzter» in immerhin noch unreifem Alter Geld verdienen und ihnen dadurch die Möglichkeit geboten ist, mehr al» nötdig und gut die Vergnügungssucht zu befriedigen. Dies« jungen Leut» haben zudem, weil sie schon im jüngsten Alter über ihren Lohn srei ver tilgen können, et meist auch noch recht "Hut verstanden, sich der elterlichen Autorität zu entziehen. Gegen die Ausschreitungen der noch dem fortbildungSschulpflichtigkn Alter Angehörigen ist zwar durch scharfe Maßregeln genügender Damm entgegengesetzt worden, um so mehr macht sich aber nach dieser Zeit da- manchmal geradezu emvörenbe Auftreten junger, halbwüchsiger und uareiser Burschen bemerkbar. Ta ist nun in jüngster Zeit wiederholt öffentlich die Frage auf- geworftn und erwogen worden, ob und wie weit eS iich empfiehlt, von der neuen Bestimmung de- 8. 119» Absatz 2 Ziffer 2 der Ge werbeordnung sür da« deutsche Reich in ihrer Lerinaligen Fasspng Gebrauch zu machen und die unmittelbar» Auszahlung de- Lohne- an die minderjährigen gewerblichen Arbeiter zu beschränken. Zur besseren Klarheit de- hier Gesagten möge die angezogene gesetzliche Verordnung hier wiedergegeben sein: „ Durch siatutarische Bestimmung einer Gemeinde oder eine- weitertn Communalverbandes (vergl. 8. 142 der Gewerbe - Ordnung) kann sür alle Gewerbebetriebe oder gewisse Arten derselben ftftgesctzt werden: I) Laß Lohn- und Abschlagszahlungen in festen Fristen erfolgen muffen, wclckie nicht länger als einen Monat und nAht kürzer al« eine Woche sein dürfen; 2) Laß der von minder, jährigen Arbeitern verdiente Lohn an die Eltern und Vormünder und nur mit deren schriftlicher Zustimmung oder nach deren Be- icheinigung über den Eiupiaiig der letz:eu Lohnzahlung unmittelbar an die Miuderjähriaen gezahlt wird; 3) daß die Gewerbetreibenden den Eltern oder Vormündern innerhalb gewisser Fristen Mit. »Heilung von den an minderjährige Arbeiter gezahlten Lohnbeträgen zu machen haben. Für uns handelt eS sich heute lediglich um di« unter 2 getroffene Bestimmung, da- Zchlen de- Lohnes nicht direct an den minder jährigen Verdiener, sondern an dessen Ellern oder seine» Vormund In Süddeutschland bot man bereit» regen Gebrauch von der Durchführung dieses Geietzparographen gemacht, und auch in Nord deutjchland werden Siimmen laut sür Einführung diesbezüglicher Ortsstatute. So hat der Bezirksverband Glauchau in Sachsen — zu dem unter andern die industriereichen Städte Glauchau, Meerane, Hohenstein, Ernsttdal, Lichtenstein gehören — rin Statut ausgestellt, w.lches solgende Bestimmungen enthält, deren Weitereinsührung allerorts recht zu wünschen wäre: 1) Der von den gewerblichen Arbeitern unter 18 Jahren ver diente Lohn ist on die Euer» oder Vormünder und nur mir deren schriftlicher Zustimmung oder nach deren Bescheinigung über den Empfang der letzten Lohnzahlung »»mittelbar an die Minder jährigen zu zahlen, Lasern die Arbeitsstätte am Wohnorte der Eltern oder Vormünder oder in einem Umkreis« von 5 lew vou diesem Wohnorte gelegen ist. 2) Die Gemeindebehörden sind ermächtigt, aus Antrag de» Minderjährigen in dazu geeigneten Fällen und zwar insbeiondere dann, wenn eine nutzbräuchUche Anwendung oder ungerechte Zurück haltung des empfangenen Lohnes seit«»« der Ettern oder Vormünder nachgewiesea werdea sollt«, die Anwendung dieser Bestimmung ausjuschlleßen. 3» Zuwiderhandlungen gegen die Borschrist 1 sind nach tz. 148 Absatz 1 Ziffer 13 der Reichsgewerbeordnung in der Fassung vom 1. Juni 1891, Artikel 6 unter 7, mit Geldstrasen bis 150 .sl uud im Falle de« Unvermögens mit Hast bis zu 4 Wochen bedroht. 4) Di« erforderlichen Ausführung«- und Ueberwachungs-Mah. regeln werden von den Gemeindebehörden getroffen, denen auch in den Grenzen ihrer kousiigen Zuständigkeit der Erlaß von Etros. versügungea wegen Zuwiderhandlung«, gegea die Vorschrift unter 1 zusteht. DieieS von der königlichen Kreishauptmannschast Zwickau ge- nehmigte Statut besieht fett dem I. April 1892 in Kraft Bei Erlaß desselben war die Erwägung maßgebend, daß da» privatrecktlich geltende und im Jnlereffe des Faiiiilienzusamme» Hanges, sowie der elterlichen Autorität nothwendige Verfügung-recht der Eltern über deu Arbeitsverdienst der Hauskinder bei unmittel barer Lohnzahlung an die letzteren vereitelt werde. Da in unserem Arbeiterstande die Eltern vielfach einen Antheil an dem Verdienste ihrer Heranwachsenden Kinder zu ihrem eigenen und ihrer jüngeren Kinder Lebensunterhalt in Anspruch nehmen müssen, sind sie bei unmittelbarer Lvhuzohlung auf den guten Willen dcr erster»» in einer Weise angewiesen, die da- natürliche Lerdältniß von Eltern zu Kindern säst umkebrt. Dir „Social-Lorrejvondenz" berichtet voa einem Falle, iu dem eio Fobrikmädchen von seiner Mutter die Duldung einer unpaffenden LiebiLaft einfach durch dir Drohung erzwungen hat, daß sie oiidernsoll« die Mutter verlosftu und ihr dadurch da« Kostgeld eutziehen würde. Daß mau bei Aufstellung diesbezüglicher Regulative die Be- dürsnißsrag« zuersi zu beobachten hat, bedarf wohl kaum weiterer Aussüdrung. BlSdann müssen die Betriebsarten, sür welch« die Bestimmungen eingesührt werden sollen, dir Oertlichkeiten selbst und verschiedene andere Besichtspuncte voran» «örtert werden. Eine» schickt sich eben nicht für Alle». So ist die Ausdehnung der Beschränkung nicht bis zur Mündig, keit, sondern nur bi» zum >8. Lebensjahre nicht unrichtig, da unsere jungen Arbeiter mit diesem Alter nach Loge der Ding« eine gewisse Selbstständigkeit erlangen, di» eine solche Fessel nicht mehr erträgt, ohne daß dieseld» auch aus Fleiß und Thatkrait lähmend zurückwirken würde Ferner ist e» jedenfalls unthunlich, di» Lohnzahlung on d>e Eltern oder Vormünd« auch dann noch vorzuschreiben, wenn tbatsächlich bereit» eine vollständige Loslöiung des Arbeiters von ftiner Familie unb Hermatd erfolgt ist. klebrigen» würde die Beobachtung der erlassenen Gesetzesbestinimung bei junge» Burschen, die, aut lernen Landern stammend, onderort- Arbeit gesunden haben, nicht blos Umständl-ch keilen sür alle Theile Hervorrufen, sondern unbedingt ihren eigen», lichen Zweck verfehlen. Daher ist die Bestimmung au »genommen worden, daß der Wohnort der Eltern nicht üb« 5 km von der Arbeitsstätte de» jugendlichen Arbeiter» entfernt sein darf, und ondernsall» die betreffend« Besliaimuug ohne Anwendung zu bleiben hat. Endlich ist auch »och damit zu rechnen, daß e» gewisftnloft Eltern giebt, di« ihre arbeitende» Kinder ausbeuten, deren Lohn vertrinken oder soust vergeuden, oder ihnen dir aöthigeu Mittel zur Fortbildung oder unschuldigen Erholung vorenthalten. Jedenfall» aber ist es gut, wenn allerwärt» diel« Frage angeregt und durchgesprocheu wird. An der Jugend muß die Erziehung geübt und es darf uicht gewartet werden, bi» die Besserungsanstalten die jungen Leut« ausnehmen. Dann ist e» meist zu spät. Es ist ein altes, wahre» Sprichwort: Was eiaHäkchen werde» will, krümmt sich bei Zeiten. Nun, «< muß eben nur olle Gelegenheit z»m Krümmen rechtzeitig abgeschnitten werden, neunzig Procent lasten sich in solchem Alter schon noch zureck»stutzen. Wer da glaubt, daß wir zuviel gesagl haben, der sehe sich nur einmal in den Winkelkneipen, Tingeltangelftäiten, Bordellen und dergleichen um. Unreife Bursche» veraeuden dort in wenig Stunden ihren sauer verdienten Wochenlohn. Ihnen ist der Werth des Geld,» noch nicht bekannt, und r» sind daher all« Boarmiltel ia größerem Umiangr jungen Leuten schlechterdings noch nicht» nütze. Unbed ngt aber erlangen die Elteru durch dies« Maßregel »iu höchst wichiige» Zuchtmitlel. Hoffea wir demnach, daß sich in Bälde recht viel Gemeftden ad« weiter« Eommuaalverbände entschließe», sür ihre Bezirk« die Durchführuug de» tz. 119» zu beschließen. Lgou VV. schnittlichen Erzeugung iaanhalb Europa» nur von der französischen üdertrosten wird. Ueber die Rohseidegewinnung aus der Erde geben die Er- Mittelungen der Vereinigung der Lyoner Seidendändler, in welche die schwer feststellbare, unerdebliche Erzeugung Rußlands. Portugals, Teulschlaadr, Belgien- und der Schweiz uicht einbezogea ist, Ausschluß. Er wurden ia den Iabreu 1887 bis 1891 nach einander 1l 888 bezw. II 588, II 382, II 441 und 12 159 t zu 1000 kzx gewonnen. Zieht man da- Geiammterqebmß an Seide sür die ganze Weil in Bettuch», so zeigen sich hiernach keine erheblichen Schwankungen; dagegen treten dieselben bei der vergleichenden Betrachtung der einzelne» Erzeugungsländer häufig in sehr bemerkeuswerther Weise hervor. Es betrug nämlich di« Seidenernt« ia Tonnen ftankreich stalien leiierreich-Ungaru . . Spanien Europa zusammen »«r 7l7 3476 264 78 4L»L Anatolien 188 Salvnichi, Volo, Adrianopel 135 Syrien Griechenland . . . . Levante zusammen Kaukasus .... Thina: Lhaiighai . . . Kanton .... Japan: Yokohama . . . Indien: Kalkutta .... Ost-Asien» AuSsnbr 798 3566 307 83 4754 170 120 231 18 5»» 50 2355 775 244 l 674 <1245 e>8 2880 267 65 S88« 185 110 324 18 «37 7« 29,0 1600 2125 210 «845 livs 650 3443 271 83 4447 161 120 390 18 7V» 80 2720 1243 2018 224 «205 twl 566 I 3210! 28, 90 ! 4147 135! 120 290 18 I 5K» 70 2955 1201 2994 229 7»7» 340 20 «8» 55 2459 1411 221? 528 «615 Wahrend ionach unter den europäischen Staaten Italien ziemlich regelmäßig etwa drriviertel dcr Geiamntterzeugung lieft«, weist Frankreich mit seiner 1891 er Ernte Le» niedrigsten Stand aus, welchen es innerhalb der lctzic» 10 Jahre erreicht hat. Schon seit lang« Zeit beschränk» sich die sranzöiiiche Industrie, welche 140 000 Web- stühle besitzt, gegen,iber 87 000 in Deuiichtand, 77 000 in England, 35 000 in der Schweiz. 25000 in Rußland, 20000 in Italien, 15 000 in Lesterrcich-ttiigarn und 8000 in Spanien, nicht aus schließlich aus die Verarbeitung der im eigenen Lande gewonnenen Rohseide, sondern führt große Mengen, insbesondere au- Ost-Asien und Italien ein. Unter den asiatischen Ländern, bei welchen nur die ausgesührte» Mengen Rohseide zu ermitteln waren, ist ins besondere Japan bemerkenswertd, welches gegen 1887 seine Ausiuhr um etwa 780000 und gegenüber 1885 uin etwa 1600000 kg ge- steigert hat, während China, Las größte Erzeugungsland von Roh- >eide, bezüglich ftiner Aussubr starke Schwankungen in den Jadren 1888 und 1889 zeig! und im Allgemeinen keine» Ausschwung seiner Erzeugung zu verzeichnen dal Sehr bemerkenswerth ist noch dcr Rückgang der ostindischen Aussuhr von 674 00V kr >m Jahre 1888 aus 229 000 kr im Jahre 1891. Die Finanzlage Amerikas. 2. In seinen Anstrengungen, eine angemessene Goldreserve auf recht zu erhallen, ist da- Schatzamt der Vereinigten Staaten von Nordamerika in der letzten Zeit sehr behindert worden durch die un günstige Finanzlage de« Landes. Vis zum Jahre 1890 schwamm die Siaoisregierung förmlich in Geld. Die durchschnittliche Jahres «»nähme überlras die Au-gab« um volle 20 Millionen Pfund Sterling, und es mochte Schwierigkeiten, eine zu große Geldanhäusung in den Händen der Regierung zu verhindern. Dieser Stand dcr Dinge wurde von den Protectionisten als «in» Bedrohung ihrer Jnler.sten angesehen, denn ste fürchteten, daß ein Tdeil des überschüssigen Ein kommen« dazu verwendet werden könnte, die Zölle stark zu reduciren, und um diesem entgegenzuarbritea, hatten sie sich da» Ziel gesteckt, «iuerftit» die Einnoyinen zu vermindern, andererseits die Ausgaben zu vergrößern — siehe die in der letzten Zeü ins Riesenhafte an- schwoveuen Militairpensionen. Inwieweit di« Anstrengungen der chutzzöllner von Erfolg gekrönt waren, zeigt dir nachstehende Tabelle. Die Etuuahme» und Ausgaben betrugen nämlich io den letzten Jahren: tzmainxsr rntknb «Ni »». 2»m 1893 . 1892 . 1891 . 1890 . 1889 . 1888 . Ia diesen Zahlen in Bettacht gezogen Eiimasm« Na««at» liv- L tttdrrlöul 1<<« L 10vo g . 76 963 76 696 266 . 70 988 69 005 1983 . 78 522 71 065 7 475 . 80 616 59 54? 26069 . 77 410 56 399 21011 . 75853 51931 23 922 Die Nohseidegewinnung «» »eu mtchttgste, Grzeuguug-l-ntztr» »er Erste seit 1887. Wenn auch di» Srideuraupenzüchtung in Preußen, welche unter Friedrich dem Großen zu ungewöhnlicher Entwickelung gelangte — bereit« 1772 waren sür diesen Zweck etwa 3 Millionen Maulbeer bäume ongepstonzt —, zur Zeit nur noch in geringem Umiang» be trieben wird, so nimmt doch jetzt die Seidenweberei Teutich- land« unter den europäischen Staaten eine hervorragende Tielle ein. Es «hell» die» au» dem Umstande, daß 1890 Rohseide zur weiteren Verarbeitung im Gewicht von 2 310000 kw und im Werthe von etwa lOV'/, Mill. Mark eingesührt worden ist. und daß die deutsche Seideuiudustti» hinsichtlich der Webstühl« und der durch- sind gewisse Einnahmen und Ausgaben uicht welche sich aus die Einlösung der National Banknoten beziehen, ferner ist das Prämium außer Betracht gelassen, welches ouf diejenigen Bond» gezahlt wurde, die zur Herabsetzung her Ralionalschuld ausgekausl wurden. Indessen giebt die Tabelle die gesammten ordentliche» Einnahmen und die Ausgebea der Ver waltung wieder und zeigt zur Genüge, wie sich die Lage der Staats- finanzen in den letzten wenigen Jahren geändert bat. Ter große Ueberfchuß voa 26 Mill. Pfd. Sterl. im Jahre 1890 ist im letzten Finanzjahre einem knappen Equilidrium gewichen, wobei iodeß noch berücksichtigen ist, daß der Schatzsecretair außer Stande war, Vorschriften d« Act» vom Jahre 1862 zu genüge», wonach jährlich 9.8 Mill. Pid. Sterl. zur Schuldentilgung bei Seile gesetzt werdea sollen. Der Ctaatsichotz ist also wohl knapp ausgekonimen, aber nur Indem er die Ainortisirung außer Acht ließ und zwar ohne dazu gefttzlich erniLchtigt zu sein. Die Schwierigkeiten de» Schatzamtes sind nun noch acuter ge- worden. Man hatte angenommen, daß die Einnahmen de« laufenden Finanzjahre« diejenigen de» Jahre» 1892 93 um volle 3 Millionen Psiiud Sterling, übertresftn würden, aber statt dieser Zunahme hat sich im Gegentheil «in weiterer Rückgang eingestellt. Aus der anderen Seite werden die Ausgaben de» lausenden Jahre- sicherlich diejenigen de» Vorjahres üderiressen und damit wird rin be- deutende- Deficit entstellen. In den zwei ersten Monaten be laufenden Finanzjahres, Juli und August, »st die Einnahme bereit« beträchtlich durch dir Ausgabe üdertrosten worden, und zwar stellt« sich da- Deficit sür den Monat Juli aus 1,8 Mill. Pfund Sterling, während die Unterbilanz sür den Monat August noch größer ist. Trotz de« Soldjusiuste» versiegen also die Hilfsquellen des Schatz amtes immer medr; der Eassadestanb des Amte«, einschließlich der Goldreserven, hatte am 1. Juli d. I. 24 500 000 L betragen, stand aber am Schlüsse de» vorige» Monat» bereit« aus 21 500 000 L. Nun ist zuzugeben, daß die Verhältnisse der beiden letzten Monate allerdings ganz rxcevkionelle gewesen sind. Nicht allein bat die Finanzkrisi« den Handel de» ganzen Lande» »norm beeinträchtig!, sondern die Geldknappheit Hot auch dazu gezwungen, die Verzollung der zollpflichtigen Waaren seiten» der Jinporieure auszuschieben. Da» New-Korker „Eommerciol Bulletin" schreibt dftrzu: „Die Schwierigkeit, Geld zur Zahlung der Zölle zu deichasfen, führt zu einer rapiden Aiihäusung von Waaren im Zollgewahrfam. Die regulären Lagerhäuser sind gefüllt und die Agenten sind gezwungen, wettere, neue Räume zu suchen." Das Geld kehrt zwar nunmehr in die gewohnle» alten Eanäle zurück, und in Kurzem wird da» Zollamt durch die lange hmausgeichobenen Zahlungen aus diese an gehäuften Waaren hübsch profttiren. Di« Lücke zwischen der Ein nahme und der Ausgabe ist Haber sür später wohl nicht so groß zu erwarten wie augenblicklich. Dennoch dürfte sie «der vorhanden sein, «nd sicherlich befindet sich da» Schatzamt in rin« schwierigen Lage, wenn man ia Betracht nimmt, daß feine Baorbestande gegen wärtig inigesamnit kaum mehr betragen al» jene 20 Millionen Pfund Sterling, welche gegen die Grreubock» gehalten werden solle». E» ist nun vorgeichlagen worden, einen Theil de« Silber», da gegen Schatzanttsnolen aulgekaust worden ist, zur Ausprägung zu dringen, in der Absicht, den Staatsschatz die Differenz zwischen dem Bullt»«- und dem Münzwerthe gewinnen zu lasten. Dieses Lor- g oen würde indes gegen die Acte von 1890 verstoßen, nach der »ftmal» mehr Noten autstehen sollen, al» da» Silberdullion gekostet bat und au» demselben geprägte Standard-Dollar- im Schatzamt vorhanden sind. E» ist ferner vorgeichlagen worden, Goibdond» ailszugebrn, um mit dem Ertrage den Metalldesremd de« Schatz- amte« auszusilllea. Man besürchlet in Europa, daß aus dies» Weift der europäische Goldvorralh um mehrere Millionen Pfund «rleichiert würde. Ein» solche Ausgabe von Goldbonds hält man indeß viel- sach nicht sür wahrscheinlich; so glaubt der Londoner „Economist" in seiner letzten heule eingetroffenen Ausgabe, daß inan eh« dazu schreiten würde, „Treasury paper" auszugeben, analog den englischen „Exchequer bi»»", oder niedrig verzin«ltch» Bond», die voa den Rational.Baaken übernommen und zur Bast» sür «ne ver mehrte Rolenausaabe gemacht würden. Natürlich steht der Errdit Vereinigten Staaten so hoch, daß eine Anleihe von einigen Millionen Pfund gar keine Schwierigkeiten machen wurde, e« handelt uur darum, di» best« Form der Geldausnahme zu finden. Die leitende« Kreise 1a Was-iagloa habe« ,a dieser Fr»a». soweit da- könnt, noch nicht entschftdeo Stellung genommen; für sie handelt »« > sich vor allem letzt um die «bschassuag der Sherman-Acte. Ist d^ Shermangcjetz einmal gesallea, so muß sich d»< Interest» der Regierung aber streng aus diesen Punct concentrirea, d«u» e« gilt ! vor allem, da» verloren gegangene Bertranra wieder und dies wäre dann nur möglich, wenn di» Fiaanztag« st^I I gesund ist. Japans Industrie. Ueber die Industrielagr in Japan hat der ja der auswärtigen Angelegenheit»!, einen interessanten ösftittlichi. und ist diese« Werk da» einzige seiner Art, welch« di« japanisch« Regierung pnblicirt hat. Dasselbe enthält «in» Meng« Auszeichnungen über de» stetige» industtiellea Fortschritt Japan», eine» Lande«, welche« Li» Erzeugniste der sabrikalioustüchtiae» Völker de« Westen», die bisher erfolgreich t« Japan «in-esührl wurden, selbst nachahmt und deuftlbea starte Eoacnrr«»» zu machen droht. E» dürste demzufolge eine kurz« Uebersicht de« Inhalt» diese« Werkes angethaa sein, unser» Leser za iuteressireu. Al« einer der neuesten und wichiigslen unter de» verschiedensten Industriezweigen Japan- ist zunächst der Banmwolltadnftri« gedacht Im Jahr« 1891 waren 38 Spinnereien mit 385 900 Spindeln in Betrieb, die eia Actftncapital voa 2028645 « reprä- sentirten. Zum größten Theil befanden sich dftsetbea in HLndea von Gesellschaften, während nur fünf derselben Privatpersonen gehörten. Wie bedeutend sich die Baumwollspinnerei ia Japan entwickelt bat, «siebt man daran-, daß e» vor dem Jahre 1880 nur ein» Baumwollspinnerei im Lande gab; 14 »utstandea t» dem Zeitraum« von 1880—1885 und im Verlaufe kaum weiterer 5 Jahr« waren bereit» 23 neue Fabriken in- Leben gerufen. Wa- die Stärke des in den japanischen Spinnereien gesponnenen Garne- anbetrifft, so schwankt dieselbe gewöhnlich zwischen Nr. 11, 12, 16 bis 20, doch baden in neuester Zeit einige Spinnereien auch Garnnummer 30 »nd 40 zu spinnen begonnen, nach welche» Nummern die Nachirage eine äußerst rege ist. In Folge der wachsenden Zunahme d« heimischen Goraprodnctio« konnte es nicht ausbleiben, daß der Import von Garnen bedenkend abnahm, was denn auch eintrat. Während derselbe im Jahre 1888 63 252 852 Psd. betrug, erreichte derselbe 1890 nur noch 4L LSI LÖO Pfund. Dagegen stieg die Productioa de« im Laad« gesponnen»« Garne-. welche im Jahr« 1886 uur 64LL07S Psd. erzielte, 1880 aus 42 527 042 Psd. Die japanischen Spinnereien sind genöthigt, die Baumwolle von auswärts zu beziehen, „nd zwar besonder« au- Ehina (70 Proc.)» Indien (20 Proc ), Bereinigten Staaten (4 Proc ), während der Rtst von 6 Proc. au» Korea und ander» Länder entfällt. Die finanzielle Lage der japanischen Spiaarreie» ist indessen keine-weg- «ine rosige zu nennen; sie zahlen keine Dividend» «nd die Actien fallen im Werthe. Im Jahre 1891 konnten sich vo» da» 38 Spinnereien nur 3 derselben rühmen, mit Verdienst gearbeitet zu haben. Was die Seidenspinnerei Japan- anbetrifft, so komme» f-r die Fabrikation derselben nur 3 Fabriken in Bettacht, voa de«« sich 2 aus der Jniel Kiu-Hiu (in Nagasaki und Nakatsu) »ad «in« in der Nähe von Yokohama befinden. Ein weiterer neuer Industriezweig in Japan, welcher in letzterer Zeit »inen bedeutenden Aufschwung genommen hat. ist dt« Papier- »abrikation europäischer Qualität. Die Eoucurreaz. wekch« sich in diese», Artikel bemerkbar macht, erstreckt sich nicht nur anf die einheimischen Fabriken, sondern io noch wett größerem Maß« aus die au-wärligen Fabrikanten, welch» jährlich mehr alt 5 MM. Pfund Papier nach Japan iniportirru. De« Ferneren ist zunächst die Fabrikation von Zündhölzern erwähnt, welche nicht nur setz den eigenen Bedarf un Lande deckt, sondern bereit- im Jahr« 1890 zu einem Exporthandel im Werth« von 235 761 L führte, an dem sich Hongkong mit 80 Proc., LHIlla mit 17 Proc., Korea mit 2 Proc. und Britftch-Indieu mit 1 Proc. detbeiligten, während der Rest nach den verewigte» Staaten ver schifft wurde. Ebenso besitzt Japan ein» große Anzahl vou Seifenfabriken, welche Seifen jeglicher Art sabriciren. Ja Tokio befindet sich außerdem «in» bedeutend« Seilerei, welche ihre Lrzeugnisft hauptsächlich an dir japanisch« Marine, so wie andere Schiffsgesellschasten »«kauft. Die Herstellung von Portlaad.Lemrnt derspricht gleichfalls einen sehr einträglichen Nutzen zu bringen. Ebenso sangen auch di« japanischen Gla« Hütten, welch« ia neuerer Zeit beträchtlich« Fort schritte gemacht haben, an. Exporthandel zu treiben. Zum Schluffe ist auch dir Fabrikation von Bürsten, Schwefel säure, Soda und Ehlor nicht unerwähnt gelassen, auch ist der Anlage von bedeutenden Ziegetbreanerrirn und Gerberei«» in dem Buche Erwähnung getdan. In gleicher Weise erfreuen sich elektrisch« Anlagen einer stetig zunehmenden Beliebtheit, ebenso wie sich die Herstellung voa Appa raten sür den häulliche» Gebrauch von Tag zu Lag immer mehr eiubürgert. (Export.) Die Schafzucht der Welt. zählte Europa ro. 224 Millionen Schaf« gegen uvereuropäiichen Länder, wovon LS Millionen Im Jahre 1861 , 71,5 Millionen der außereuropäischen Schafe aus Nordamerika, 11,8 Millionen aus Argentiniea, 6,8 Mil lionen aus da- Capland und 21,6 Millionen aus Australien ent fielen. Somit hatten Argentinien, Australien und Südafrika, die gegenwärtig den europäischen Wvllmarkt überschwemme», rirra 40 Millionen Schafe, d. h. etwa 18 Proc. de- Geiammtbestaade» Europa«. Gegenwärtig ist in Europa die Zahl der Schafe um 45 Millionen zurückgegon«», während sie ia den drei außereuropäischen Eentren d« Wollproduction um 180 Millionen gestiegen ist. Die wichtigste Ursache dieser Erscheinung ist hart« zu suchen, daß dir Bevölkerungszabl Europa« seit dem Jahre 1861 von 286 Millionen aus 4M Millionen im Jahr« 1890 ge stiegen und dementiprechend da« frühere Quantum des Weidelände rn Gunsten de« Ackerland«« zurückgegangen ist. Der Mangel an lelbilvroducirter Wolle zwingt Europa zum Import au- anderen Ländern und begünstigt die Entwickelung der Schafzucht ia außer europäischen Ländern, wodurch der international« Wollhaadrt be deutende Veränderungen erfahren hat, dir sich sür di« letzte» drei Jahrzehnt« durch solgende Tabelle veranschaulichen lasten: Z»d> rrr Schtt» in MM,»»»» Rußland. . England . . Frankreich . Deutschland. Oesterreich . Spanien . . Nordamerika Argentiniea. t« t'.drr . 52 . 40 . 35 . 33.2 . 30.5 - . 20 , . 26 11,8 i» I«»r, M« 48 31,7 L2.9 I9.S 15 17 43 103 Eopland 6,8 13,5 Australien 2l,6 105 hieraus ergiebt sich, daß Rußland im Jahr« 1860 da» be deutendste Production- - Leiittum war, während e» jetzt nicht nur diese Stellung am Weltmarkt verloren hat, sondern auch den eigenen Bedan kaum zu decken vermag, wiewohl dt« Nach frage im eigenen Lande noch lange nicht vällta entwickelt Kl. Auitralien und Argentinien hoben jetzt für Wolle di« erste Stelle am Weltmarkt, sie decken di» Hälfte des ganzen Bedarfrs der Erde, während in Rußland «in Rückgang der Prodacnan sichtbar ist. Es ist anzunehmen, daß di« Schafzucht gegenwärtig eine Höh« erreicht hat, die keiner wesentlichen Steigerung mehr fähig ist. In Europa und Nordamerika sinkt die Zahl der Schaf« mit der Verringerung der Weideländer«!«!» und Steigerong des Ackerdaue«. In Argentinien und im Saplaad beträgt d«r Zuwachs iu den letzten fünf Jahren im Vergleich zum vorhergehend«,, Zeit- raum von fünf Jahren nur 5 Proc. Ia Australien ist der Zuwachs nach einer enormen Steigerung (50 Proc.) während der letzt«, sechs Jadre in Bannen getreten, die ganz normal sind, den» in Vtttaria und Neu-Tüdwale» ist da« disponible Weideland kau» noch htn- reichead groß, um dra vorhandenen Bestand zu «hatte». Vermischtes. Leipzig. 11 September Autzeichnung. Di» Au«s»ellung«.Iury der gegenwärtig Troppou iOesterreichstch-SchlesienI staltfindenden Landes»»«- siellung da, der von Tdeodor Martin herautgegebni«« „Leipziger Monatschrift für Textilindustrie" dt« golden» Medailt« zuerkanat.
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