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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189309101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18930910
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18930910
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-09
- Tag 1893-09-10
-
Monat
1893-09
-
Jahr
1893
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1893
- Autor
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5. Mp W Wv Tx-M Nil WM )!l. M, Emckss, Ii>. Eeptmter M. . r. W^r chl. l.r. nks. in ivl. IV. 7^. l.r. r r. l. r. ^1. und uSs. dost »er ino, >«z„ L.- neu rm. uh.) !rrn log. mit s-f- Et. inst. l. . »u I. r. cren ^ r. ndl. n. nur Zm. L als. l«in. rm., 7^1. t!» tS^ öner ^r. erm' aus' für 7. r. (W.) ink«. n zu ndd. 'ame ror. >»« der- l. r. frei eine ttzen »Ö^I. >9^1. ).rv. lV.r. l. St. n rv.i. ofql m. kr. l. »Pen. IV. l. W.'P- L,v. ).m. Ml. . n » berliner Ltimmungsbilder. «»chdrnck »nt»«n> Za dmr vtelbeneidrtsten Menschen unserer Zeit gehörte bisher der Berliner Hu:>«b«sttz»r; er führte, nach wettverbreiteter Meinuag, das sorglosest«, freudenreichste Tuscin, das man sich nur denken konnte, ihm verging ein Tag nach dem andern ohne Kummer und Ungemach, nach außen hin geachtet, auch wohl gefürchtet, führte er im Innern ein höchst beschauliche» Dasein, und seine größt» Anstrengung bestand in dem Zählen und Ausschichten der voa den Mindern am Quartal», ersten gespendeten blauen Bankbilletö und blitzenden Goldstücke, sowie in dem Hantiren mit der Louponscheere; in seinem Haus« schaltete und waltet« er wi« »instmalS der feudalste Burgherr, wollt« er sich, vielleicht au» Gesundheitsrücksichten, «ine Nein« Bewegung verschassen, so raste er gleich dem zürnenden Ajax aus Flure» und Treppen um her, Alle» zittert« vor ihm, da» frechste Berliner Dienstmädchen »er- kroch sich in seine Küche, und dir ungezogenste Berliner „Jöre" suchte das Weite —etwa» Machtvolle-, etwa» Despotische» ging von solch' einem Haustyrannen au», dem die Miether unterwürfig und kratz- süßelnd nahten und der ihnen bei irgend einer Bitte oder, wenn sie sich dazu ausrafften, gar Beschwerde im klassischsten Spree- Athenisch enlgegendonnerte: „Wenn'» Ihnen bei mich nich paßt, denn zieh'n E« aus, Se können's auf de Stelle thun, vor Ihnen »rbenbei auch Lrägbeit wie Unehrlichkeit vieler Berliner Dienstboten sind zu einer wahren Ealomität geworden, und man sann in jüngster Zeit mehrfach aus Mittel und Wege, derselben abzuhels»», oha« freilich ein praktische» Resultat zu erreichen; an mannigfach«» Bor- ! schlügen frhlt« es nicht, und es wurde den Hausfrauen sogar ge- rolhen, nach berühmtem Muster einen »Ring" »u schließen und >ede» Dienstmädchen, da» nicht tadellose Zeugnisse ausweist, zu j „boveottiren", aber wir fürchten, wir fürchten, daß die Einigkeit unserer Hansfrauen bald durchbrochen wird, und daß dann die Rieten und Iusten, die Emma» und Minna s erst recht triumphiren werde»! Paul Lindenberg. Musik. * kritzlig» 10. Eevtembrr. Der Li-ztverein wird auch in dem kommenden Winter fünf große Orchester-Concerte mit berühmten Dirigenten veranstalten. Der glänzende Erfolg seiner Conccrte in der vergangenen Saison v«rdürgt dem Bereine dieselbe außerordentliche Theilnahme, welcher seine Bestrebungen in immerwährender Steigerung sich zu erfreuen batten. Vormerkungen auf BiilctS nimmt schon jetzt die krieg' ick jleich fünf, sechs neue Miether, die schon uf de Wohnung I jtzunsthandlung von Klein, Neumarkt, entgegen, wo auch lauern!" .... .... ... . I die Abonnenten ihre bisherigen Plätze belegen tonnen. Tie Das war früher oder, um ehrlich zu sein, da» war noch vor I Nachfrage ist schon jetzt eine sehr rege und de» alten Freunden --«tdem. lei. w.nm.n Monden nur do. r.» do« «>„..»en I ist daher anzuraiben, sich ihre Plätze zu sichern. Die Programme werden noch in diesem Monate zur Ber- öffentlichüng gelangen. Kurzem! Seitdem, seit wenigen Monden nur, hat sich das Llaitchen erheblich gewendet, und der einst so unnahbare, so abweisende HauS- paicha, er ist eine Stufe nach der ander» von seinem Thron herab- gestiegen und begrüßt Jeden, in dem er einen zukünftigen Miether vermuthet, mit tiefen Bücklingen und demüthigen Worten. Denn die neuen Miether sind in Berlin fast zur Mythe geworden, harren doch gegenwärtig ihrer über virrzigtausend leere Wohnungen, die, wenn man jede im Durchschnitt nur mit sechshundert Mark jährlich berechnet, einen MietbSwerth voa vielen Millionen haben. Während der letzten Jahre ist im Westen und Nordwrsten Berlin» in» Blaue hinein gebaut worden, Dutzend« von Straßen entstanden säst über Nacht und reckten immer weiter und weiter ihre steinernen Arme über Felder und Wiesen au»; die Bauipeculation schoß in» Ungeheure, mehrsach bildeten sich Lommandit-Gesellichasten, um da« „Häuierdauen" im Großen zu betreiben, und auch dem Einzelnen wurden sür Liesen Zweck bedeutend« Eavitale zur Verfügung gestellt, natürlich nur sur „hochherrschafttiche" Bauten mit luxuriös ouSgestatteten Wohnungen von sech», von acht und zehn Zimmern. Jetzt ist nun der „Krach" eingetretea respective steht vor der Thür, und zwar ei» ganz ge höriger „Krach"; in jenen neuen Straßen sind ganze Häuserreihen leer und gähnt uu» überall da« „Sofort zu veriniclben" entgegen, und auch rn der Stadt selbst ist die Nachfrage nach Wohnungen eine merkwürdig geringe, fo daß viele Hausbesitzer einen jährlichen MiethS> Verlust von zehn-, von sünfzehntausend Mark und darüber erleiden Nur damit der Schaden nicht gar so groß wird, werden jetzt schnell die Mielhen erheblich herabgesetzt, und man kann im Weiten nun Wohnungen von fünf Zimmern nebst Bad re., die noch am 1. April vierzehnhundert Mark kosten sollten, sür elshunderl und wohl auch sür tausend Mark erhalten, ohne daß jedoch hiermit der gehoffte Erfolg erzielt wird. E» ist also durchaus nicht mehr so beneiden« werth, jenes ost citirte „Schlaraffenleben" der Berliner Hausbesitzer, denen die bange Frage, wie sie die Hypothekenzinsen bezahlen sollen, manch' schlaflose Nacht bereiten mag, und eS dürste sie hierbei die Gewißheit wenig trösten, daß e» auch noch vielen anderen Sterblichen in Berlin ebenso ergeht, wenngleich sie sich nicht um Hypotheken zu kümmern haben; aber r» fehlt ihnen nicht an andere» Geldsorgen, denn wenn man den Worten der Eingeweihten Glauben schenken darf, kämpfen gegenwärtig zahllose Existenzen den letzte» Kamps, um sich geschäftlich über Wasser zu erhalte», und wird der bevorstehend» Quartal-Wechsel eine lange Reihe von ihnen vernichten. Außerorbent lich hohe Summen sind in Portugal, in Griechenland und zumal neuerdings in Amerika verloren worden, und man klagt allgemein über eine drückende GeschästSstille, die bald ihr« Lpser fordern wird, a, man raunt sich auch wohl unheimliche Besürchlungeu über chwere Krisen zu, die jenen de» Jahre« 1873 nicht« uachgeben ollenj hoffentlich aber sind derartige Gerüchte übertrieben, und der j bevorstehende Winter mit seinen lebhafteren Beeinflussungen Le« Handel« und Wandels macht Vieles wieder gut, was der Sommer verschuldet, und erfüllt di« Zagenden und Bedrückten mit neuem Math zum Ausharren und zum Kämpfen I — Mag in Berlin die Stimmung aber auch noch so zaghaft und gedrückt sein, eine Elaste von Mitbewohnern ist sicher davon auszu nehmen: di« rhrbar« Gltd« d«r verehelichen Dienstboten. St« schein«» allmälig dt« Hauttyrannei der frühere» Wirthe übernommen zu haben, fo herrisch, so selbstbewußt, so durchdrungen vom eigenen hohen Werth treten sie meistentheils auf, an vielen Stellen den Glauben erweckend, daß sie die Befehlenden und die Herrschaften die Dienenden sind. Ihr solltet sie nur einmal sehen, wir sie sich in diesen Tagen in den Gesindevermiethungsbureau» versammeln, und hören, welchen Ton sie dort anschlagcn und wie einig sie sind, daß „mit die Berliner Herrschaften mcerschtentheel» wenig lo» ist". Tenn den Berliner Tialect vernimmt man an diesen Stellen fast aus schließlich, weil sich nur selten in die Gemeinschaft der Rieten und Iusten, Minna'S und Emma'», welche häufig ihr sünsundzwanzigste« Diensftubiläum schon hinter sich haben, junge Novizinnen von ouSwürt» mischen. Da stehen sie eng nebeneinander, die Beherrscherinnen der Küche und Kinderstube, mit dralle» Armen und ausgearbeiteten Händen, »heil« in ihrer einfachen Küchenkleidung, th«»» in sehr moderner Gewandung mit Federdut und kühn umgeworfenem Rad- Mäntelchen, ebenso neugierrg Diejenigen musternd, voa denen sie sorgchend betrachtet werden, von Damen und Herren, welche hier „an der Quelle" schleunigen Ersatz sür da- sortgeiagte oder demnächst fortziedende Dienu- und Stubenmädchen suchen. „Sie haben ja seit drei Monate» den vierten Dienst!" sagt etwa» vorwurfsvoll eine wohlbeleibte Eommcrzienräthin zu einer niedlichen Blondine. „Ja, ick liebe eben die Veränderung, Madame!" lautet die äußerst energisch« Antwort. — „Mit diese »Zeugnissen kan» ich Sic nicht gebrauchen, liebes Kind", meint eine hagere Dame zu einer Köchin, und sogleich tönt e» hier zurück: „Wenn ick Ihr .liebes Kind' wäre, hätte ick noch ville schlechtere!" — Auch über bie Arbeit», leistungen sind dir Meinungen der Mielherinnen und Gemiethetcn recht verschieden. „Wieviel Lohn wollen Sie haben'?" wird «inS der biederen .Mädchen sür Alle»' gefragt. „Na, achtzig Thaler — aber nich kochen I" — „Also, ich werde Sie nehmen", ,agt hier eine Dam» zu einer robusten Brünetten, „Sie können schon heute »u mir ziehen." — „Ach, eine Frage vorher, Madame", erkundigt sich das Mädchen mit ordentlich drohendem Tone, „wieville Zimmer sind denn zu besorgen?" — „Bier und ein Cabinet." — „Tet iS sür meine Eostitutschion zu viel!" Und wohl Denen, die hier gleich einige, sagen wir, „Eharaktereigenthiinilichkeiten" der zu miethcndcn Dienstboten kennen lernen, ehe sie dieselbe» vcrpflichlen, ihnen bleiben viel« trüb« Erfahrungen und zärtliche Zwiegespräch« erspart, von denen uns schon Glaßbrenner das Folgende ausgezeichnet: Frau: „Aber Friedrike, Du hast schon wieder den Braten anbrennen taffen I" — Köchin: „Nee, Madame, der iS janz von alleene anj«> brennt!" — Frau: „Freche- Mädchen, mach' mich nicht böse!" — Köchin (höchst gleichgiltig): „Wozu denn noch? Sie sind ja schon böse genug!" — Frau: „Du weißt doch, daß Du zum Ersten ziehst'?" — Mädchen: „Ach, wenn man doch erst der Zweete wäre!" — Frau: „Halle den Mund, sag' ich." — „Wozu denn noch, der i» mir ja anjewachsenl" — Fra» (auhrr sich): „Bist Du nun rubig, oder ich ruse meinen Mann!" — „Ja, det hilft, von Mannsleuten werd' ick besiegt!" — Frau (etwas milder): „Sag' mal, Friedrike, Ein bescheidener Sänger. Di» Direetion de» Teatro Real zu Madrid hatte die Absicht, de» bekannten italieniichen Tenoristen Ta magno für die iommcndc Wintcriaiso» anzuwcrden, die Ansprüche de« Genannteil haben indessen alle» Verhandlungen schnell »in Ende geinacht. Tamagno verlangt« 2000 Frc«. Neu» kosten und 6000 Frc». in Gold sür jede Vorstellung, zahlbar 3 Stunde» vor Beginn. Er wünschte serner ausschließlich in Meyer bcer'S Prophet und Berdi's „kor«» «lei lle.<>liuo" auszutretcn und forderte endlich die bestimmte Zusicherung, daß er von der Königin- Regentin und dein jungen König empfangt» werde. — Inzwischen melden omcrikoniiche Blätter, daß Tainagno durch den Impresario Ferrari sür nächste» Jahr z» einem sünsmonallichen Gastspiele in Buenos-Ayre» sür die Summ« von 500000 Frc». «ngogirt worden ist. Die Gebiirligktit -er sächsischen Levölkerung. iä. Bon den deutschen Miltclitaaten hat Sachsen di« meist»n Ausländer zu verzeichnen. Diese« Berhällniß wird an sich erklärlich durch die Lage Sachsen- (zwilchen den Großslaaten Preußen und Lesterreich', ist aber auch zugleich ein Beweis sür die günstigen wirthschastlichcn Zustände unseres engere» Heiinathlandes, denn ohne dies« würde bas Zuströme» der Ausländer kaum «in so de- deutendes sein. Unter den 3502 684 Einwohner» Sachsens befanden sich 3 083958 geborene Sachlen (--- 88,04 Proc). Tann folgten 24l394 Preußen (— 6,89 Proc.), 55 993 Oesterreicher l— l,60Proc.), 22 5l 3 Baycrn l—0,64 Proc.), 21 447 Altenh urg « r (—0,6l Prvc.), 14 13? Weimaraner (—0,40 Proc.) u. s. w. Im Reich»- auslanb waren rund 70>X>0 Personen geboren, davon, wie schon angeführt, 56000 in Oesterreich (außerdem 900 »n Ungarn); ferner wurde» gezählt 3480 Russen, 2410 Schweizer, 1860 Nord- amerikaner sBereinigt« Staaten), 1690 Engländer, 585 Italiener, 477 Franzosen u. s. w. — Was spcciell die 241 400 au« Preußen Gebürtigen onbelangt, so stammten au« der Provinz Sachsen 109 550, Provinz Schienen 75 800 und au-Her Provinz Brandenburg («inichließlich Bern») 21 000 Personen, so daß sür alle übrige» Provinzen nur 35000 Personen verbleibe». — Bon den deutschen Staaten entsendet El saß-Lothringen die wenigsten seiner Angehörigen in die übrigen deutschen «Walen, den» i» Sachsen würben nur 730 Elsaß-Lothringcr gezahlt, vv» denen wohl noch e>» gute» Theil von (alt-)deutschen Eitern obsiammen mochte WaS die Bcrtheilung der Ausländer, bezüglich ihre« ^ohnorte« in Sachsen anbetrifft, so wohnen von den Preußen nahezu 98000 (oder 22 Proc. der OrtSbevölkeriiNgs in der Stadt und AmtShauptmannschast Leipzig und weitere 53000 sober 11 Proc. der Ortsbevölkerung) in der Stabt Dresden und ihren beiden AmtShauvtinannschasten. In der schon entfernter von der preußischen Grenze liegenden Stadt Ehemnitz sind nur noch 7lOO Preußen i— 5 Proc. der Ortsbcvülkeriiiig) zu ffndc». Die Lester reicher sind am stärksten in der Amtsyaupluiannschaft Zittau vertreten und zwar mit 6650 Kopsen oder 6',, Proc. der Bevölkerung. Tann solgcn Ehemnitz mit 4700 Oesterreichern (—3' , Prvc. der Bevölkerung), die AmtSkaupnnannschafteii Pirna und Leisnitz mit 4000, bez. 1850 Lesterreichern (je 3'/« Proc. kcr Bevolierung), die Stadt Dresden »edsl ihre» beiden Ainlshauptmannschailen mit 12000 und die Stadt und AmtShauptmannschast Leipzig mit 5000 Leslerreichern (2',, bez 1' , Proc. der Bevölkerung?. Tie Altenburger sind am meisten in den Grenzbcztrken Borna und Glauchau onit 2,74 bez. 2^7 Proc. der Bevölkerung- angeslebelt, während die Weimaraner am stärksten in der Stadt Leipzig sind. — Tie Bcrthcilling der übrigen Ausländer biete» geringeres Jnleresse dar, und es ist höchstens erwähiienSwerlb, daß mehr al« die Haine aller in Sachsen lebenden Nordamerika» er sich Dresden zum Aufenthaltsort erkoren hat. Bon den einzelnen Bezirken hat natürlich di« Stadt Leipzig mit seinen vielen Preußen die meisten Ausländer ausznweiien (nur zwei Drittel der Bevölkerung sind geborene Sachsen); dann solgcn die AmtShauptmannschast Leipzig mit 77, die Stadl Dresden mit 78 und Ehemnitz mit 87 Proc. Lachsen. Ten Beschluß bilde» die Amtshauplniaiinschaslen Auerbach unb Annabcrg mit 96, Schwarzen berg und Fretberg mit lsti''« Proc., Flöha und Dippoldiswalde >»it 97 Proc. uud endlich Maricnbirg mit 98 Proc. geborenen Sachsen Ueberhaupt ist im Erzgebirge die Zuwanderung am schwächsten und die Heimalhtteb« anscheinend am stärksten. Stätte eingebürgert. Die Eoncertaumniern werden durch die Herren Rühle (Biotin«', Alban (Pianosorte) und Jänich« n (Harmonium) rract durchgesuhrt, die beide» letztgenannten Herrn, machen sich außerdem um die Begleitung der »inzetnen Programmnnmmern verdien!. Anzuerkennen ist. daß bei der Answahl der einleitenden Ouveriuren uud Concertnummeru gehaltvollere Musikstücke bevorzugt werden. Grnilhologische ^Ausstellung in Köhler's Gesellschaftshaus. * In den Tagen vom 22.—26. September d. I. wird zum ersten Male in unserer Stadt «ine große aUg«m«ia« Ausstellung von ausländische »Zier« und Singvögeln, Park- und B oliören- Ziergeslügel, sowie ornsthologischen Sammlunge» und litensilien zur Zucht und Pflege der Böget statlfinden. veranstaltet von dem hiesige» Verein sür Zier- und Singvögel-Liebhaberei »»d Vogelschutz „LrniS", an welcher sich dervorragend« hiesig» und auswärtig« Züchter und Händler bettzriligen. Li« großangelegt« Schau finde! unter dem Ehren-Borsitze de« Herrn 1>r. Zürn und unter der technischen Leitung de« Bereins-Borsitzenden Herrn Kloß in den geräumigen Lokalitäten des im Herzen der Stadt gelegenen Köhler'» GesellschastShaus, dem früheren „Sladtgarlen", Kloslergasse, statt, und zwar vcrthcilen sich die einzelnen Aölheitunge» über den großen Saal mit Bühne und Nebenräumen, die Glalveranda und offene Halle, sowie de» Garten. Ter große, geschmackvoll decorirte Saal wird vollständig von den zahlreichen größeren und kleineren farbenprächtigen exotischen Stuben- vögeln, darunter eine ganz großartige Eollectton inehr oder weniger vollkommen sprcchlich ouSgebitdeter Papageien der verschiedensten Arten in Anspruch genommen. Außer den Tausenden mehr oder minder bekannten Käsigvögcln werden hier hervorragende Seliendeiten dat Auge des Kenners erfreuen. So wird unser bekanntrr Leipziger Züchter, Herr 1>r. Stimmet, ieine seltene» Eongo-Papageien, Rothflügel-Lttttche rc., Herr Or. Frenzel aus Fretderg t..T. die bisber »och nicht »rrelchte Züchtung einer seltenen Psäffchenart zur Vorführung bringen. Der Tireclor de« Breslauer Zoologische» Garten«, Herr LteLmana, wird ebenfalls eine ErstlingSzüchtung, den Teneriffafink, «inen B«> wohner der Eananschen Jn>eln. zur Schau stellen. Ganz besondere Anstrengungen haben selbstverständlich die diesigen Händler gemacht, die Ausstellung aus da» Interessantest« zu gestatten, und Einzelne derselben befinden sich zur Zeit noch aus Reisen, um an den Haupt-Handelsplätzen, wie Hamvurg re., sowie auf den Auktionen >» Antwerpen die grüßten Seltenheiten sur die Ausstellung >u requiriren. Ta» größere Park- und Boliörkn-Zicrgcslügcl ist in o großer Anzahl wie aus dieser Leipziger Schau noch niemals au einer deutsche» Vogel- oder Gcflügel-AuSstelliing vertreten gewesen, ind doch, um nur Ein» zu erwähne», außer viele» a»dere» Fasanen- artcn, allein 20 Paar Goldfasanen, und zwar durchgängig eigen» Züchtung der bclr. Aussteller, ebenso Lady «mhcrstsasaiien, Mongolische Rlngfasanen ». s. w. bereits angenicldct. Diese« größere Geflügel findet in der lichtvollen Glasveranda in eigen» construirten praktischen Boliörcn zweckculsprechende Unterkunft. AuS Bayer» trifft eine höchst interessante Collection Wild-Enten, darunter die Rost-, Peps saka-Enle, ebenso Mandarin-, Braut- und Brand-Enten u. s. w. ein, die nebst anderem Wastergeslügel in den bewährte», mit Wasserdassi» versehene» Käsige» der Leipziger Paientkäsigsabrik von G. H. E. Müller unicrgebracht werden und ihre Ausstellung in einer geräumigen Hall« finden. Außer diesen vielseitigen lebenden AuSsiellungrobjecten wird die Ausstellung jedoch serner »och besonder« werthvvlle» Material zur Zucht und Pilcge unserer gesiederlr» Ltrdlinge bieten, indem die ver- ichiedensien Käsige und sonstigen Utensilien, sowie die wichtigste» Futtermittel in seltener Vollständigkeit vertreten sein werden. Getreu leine» Bestrebungen, die «inheiinische Bogeiwelt nach Kräfte» zu schützen und deren Ausrottung in Park und Wald entgegenzuarbesteii, hat der Verein der Abtheilung „Vogelschutz" seine ganz besondere Aufmerksamkeit zugewendet und ihr einen prellen Raum zur Ver fügung gestellt. Hier werden nicht nur die verichiedensten Nistkästen und sviiitigen Einrichluiigeii i» größter Vielseitigkeit zur Schau ge stellt sein, »in bi» in« Kleinste vollständig eingerichteter „Vogelsutter platz im Winter" wird eine treffliche Anleitung geben, in welcher Weis« jeder Vogelsrennd den, »othlcidenden Gefieder zur rauhen, futterarmen Winterszeit di» notbwendlqe Unterstützung kann zu Theil werden lassen. Ein ganz besonderes Jntereff« wird de» Präparaten und Eteriammlungen entgegengebracht werden, zumal sich unser per- »hrter Mitbürger, Herr Professor Go er Ing in liebenswürdigster Weise bereit erkiält hat, seine hochinteressante Sammlung der während seiner vielfachen Reisen präparirten seltenen Bogelbolge zur Vorführung zu bringen. Eine gleichfalls interessante derartige Collection wird Herr vr. Krancher au-slcllen unb zugleich auch eine entomologisch« Sammlung der der Land- und Jorstwirthschast schädlichen Jnsecten in trefflich prävarirtcil Exemplaren zeigen. — I» decoraliver Hinsicht wird AU,» geschehen, dein prächtigen, hier gezeigten Bilde einen entsprechende» Rahmen, zu geben »nd wird namenttich di« ungemein geschmackvoll decorirte, äußcrst geräumige Bühne iiiit der aus dunklem Grün in blendendem Weiß schiininernde Büste Sr. Majestät des König« Albert, ring« iiingcbrii von plastischen Bozel- gruvpen, einen Glanzpunkt der Ausstellung bilden. Hier werden auch die herrlichen, von Herr» Professor Goerina entworsenen Lriginal-Geinalde tröstlicher Landschafte» passende Ausstellung finden. Als Neuheit bringt ein Maler unserer Nachbarsladt Halle wuiibervolle Vogel-Relicsbilder, die, mit gemaltem Hinteigründe versehen, einen höchst originellen Wandschmuck darstelle», zumal da dl» Ausführung hinstchtlich ledenSwadrer Auffassung nichts zu wünschen übrig läßt. Taff die reichhaltige ornilbologischc Literatur nicht fehlen wirb, be- Vors wvhl kaum der Erwähnung: cs werden dir hervorragendsten Werke „nd Zeitschriften, Wandiaseln und Karten sür Schule und HauS i» größter Vollständigkeit vertreten sein. Schon heut» darf es daher an-gesproche» werden, daß mit dieser ersten Leipziger Vogrl-AutsteUung den Bewohnern unlcrcr Stadt rine Lehenewurbig- keil ersten Range» geboten sein wird. Gute Duelle. 6. Ta» Specialltätentheater der „Guten Quelle" übt nach wie vor eine große Anziehungskraft auf das Publicum aus. In der Thal lann man sich auch in de» allabendlich stallfindende» Vorstellungen aui das Beste amusiren. Der Dtrector Herr Fritsch und der artistische Leiter Herr Rühle gehen bei Anssiellnng des Programms mit großer Sorgfalt vor und sehen beii» Abschluß von Neu-Engagrmenl» darauf, nur tüchtige Kräfte für ihr Etablissement zu gewinnen. Da» haben sie auch jetzt wieder bewiesen, als sie die nu» §wei Mädchen und einem Knaben bestehend« Pontelly-Trupve für ihr Ensemble gewonnen. Tie Productionen der jugendlichen Künstler an den römischen Ringen zeugen von einer ganz erstaun- lichrn turnerischen Gewandtheit und Kunstsertigkeit. Reicher Beisoll folgte denn auch immer ihren Darbietungen. Lceana PontcNy ist eine sehr tüchtige Trahtseilkilnstlerin, ber bei Ausführung ihrer schwierigen TricS große Sicherheit und Eleganz nachgcruhmt werd«n mutz. Die unter Tirectton de« Fräulein Hoff man» von der Flora-Truppe gestellten lebenden Bilder . .... nach berühmten Meistern bilden »ine werlhvolle Programm hat Dich denn der Satan verführt, daß Du immer das letzte Wort! nummer. Auch dir von vier Damen der genannten Gejellschast haben maßt?" — Köchin: ,Ha. ick Hab' rt von Jhnrn gelernt l" — j getanzten Walzer finden großen Beifall. Frau (fortgehend): „Scheer" Dich zum Teufel!" — Köchin (ihr höhnisch nachrufend): „Also soll ick wieder bei Ihnen bleiben?" Recht lieblich war auch dir Antwort, die kürzlich eine Küchensee der jungen Gattin eine» unserer ersten Gelehrten gab, al» jene sie zur Red« stellte und, über ein« frech« Au«kunft empört, mit dem Fuße arftrat: „Wat fällt Ihnen denn rtn, tn meine Küche aufzutrompfen ? Sie haben hier jarnischt zu suchen!" — Di« Unverschämtheit und Den vocaltstischen Theil des Programms bestreiten bie Sou breiten Fri. Emmy Busse «nd Frl. Marie Kurz, deren aner- kennen-werth« Leistungen bereits mehrsach gebührend gewürdigt worden sind, und die sich einer großen Anerkennung beim Publicum erfreuen. Der Geiang-komiter Herr Strohdach wirkt namentlich durch seine drastische Komik, er ist tn der „Gulcn Quelle" kein Fremder mehr und hat sich rasch wieder an der altgewohnten Aue dem Geschäftsverkehr. k Eine vielbegehrte Specialiläl der internationalen IubiläumS-Ga rtenbauaiiSstkllung bildete der dort zuin Ailsichank gebrachte Eier-Cröiiie-Eogiiac der heimischen Firma H. Zörnrr, Sternwartenstrahe 18. Dieses Getränk ist au« Le» besten Stoffen zusammengesetzt, sein Geschmack deshalb ganz vorzüglich. Der Eier-ErSme-Eognac hat die Eigenschaft, den „innere» Meuich»»" z» kräftige» und sür allerhand Magenverstimmungen ein gern an- gewendetes Stärkungsmittel zu sein, klebrigen» wird der ZSrner'sch» Eier-Eröme-Cognac noch bis zum 30. Seplember im Ausslellunzs- restaurant verabreicht. k Da» Münchner ThomaSbrä» bat seinen alten guten Ruf auch aus der letzten Gartenbauau-stelluiig gewahrt. Tausende von Besuchern erquickten sich an de», vortrefflichen Sioff und liehen ihm alle Ehre widerfahren. Auch dieses vortreffirche Geiränk, Lessen Vertreter Herr G»»«1«r hierselbst ist, wird noch bi» zum 30. September im Au«stell»ng«reslaurant verjchänkt. Eingesandt. Unsere SlsterbafstnS. „Die schönen Tage von «ranjuez sind nun zu Ende" möchten wir ousriifen. nachdem die Internationale Gartenbau-Aussielluna ge- schloffen ist. Noch schwelgen wir, sowie Tausende und Abertausende, welche von wett und breit herbetgeströmt waren, die Ausstellung »u besuchen, tn der Erinnerung der daselbst erlebten frohen und genuff- I reichen Stunden. In derThat, olle Besucher sind desLobe» voll über Las I Gesehen« und den B«raiisialtcrn, w«tch« kein« Müh« und Kosten gescheut I daben, etwa» wirklich Großartige» zu bieten, gebührt aufrichtiger Lank. Tie haben sür uufere Stadt nicht nur bei den auSwärttgrn Be uchen« Ehre eingelegt, sondern auch durch die Parkautag»» der Ausstellung den Beweis geliefert, das, sich auch in d«r Eb«,« ein kleine« irdisches Paratste» schaffen laßt, sowie durch Heranzftbuiig des FrembenvkrfthrS einem großen Theil der Bewohner unserrr Stadt ein«» nicht unbedeutenden pecuniären Nutzen vrrschafft, welthcr, aut einer Hand in die andere fließend, der Gesammtheit znm Bor theil gereicht und welcher bet den ungünstigen Zettverhültniff«» ge- wiß nicht zu »ntrrschätzeil ist. S» fr»ut un» von Herzen, daß, wi« verlautet, dl« Unternehmer trotz der tdeilweise» ungünstigen Witterung aus ihre Kosten kommen. Wahrend der Au«strllungSiagr war ver Verkehr zwischen der ioaeken Stadt und dem AutstellungSplatze und umgekehrt ein so bedeutender, daß die Berkehr-mtttet — abgesehen von Troschken, welch» tn genügender Anzahl vorhanden waren, nicht autreichieu. denselben zu bewältigen, und sogar die Verwaltung der Psrrderisen- dahn sab sich veranlaßt, vom dritten Tage der Autstellung an Exlrawagen »tnzuschalten. E« ist zu bedauern, daß diese Maßregel nicht schon am ersten und zweiten Lag« erfolg«», indem altdann eine ilniiötdige Erregung der Gemüther erspart worden wäre. Schon bei Gelegenheit de» X. BundeSseste« der deutschen Rad- sahrer und zwar nach beendetem Festzug« der Radfahrer waren die Pierdeetsenbahnwagen außer Stande, den Verkehr zu bewältigen, und man mußte, nachdem man damal« lange Zeit vergeblich ge wartet hatte, um sich einen Platz nach den Vorstädten zu erringen, sich schließttch dazu entschließen, »ine Droschke zu nehmen. Wenn, wie oben bemerkt, den Bewohner» unserrr Stadt schon au« einem vorübergehenden Fremdenverkehr eia bedeutender Nutzen erwächst, dann läßt sich die» erst recht erwarten, wenn »S un« gelingt, einen andauernden Fremdenverkehr nach unserer Stadt zu lenken, und um die« zu erttelen, würde eS i» erster Linie eriorderlich sein, die gerügten Uevrlständ« in unseren VerkehrSverhältiilffen zu beseitigen. Wollen wir jedoch den Nutzen eine» steten Fremdenverkehrs genießen, dann is» In der tzauptmche erforderlich, daß wir dem reisenden Publicum etwa» bieten können, wodurch eine dauernd« Anziehungskraft aus Fremd« »»»geübt wird. Aus vielseitige«Bedauern, daß die durch dir Autstellung geschaffenen Anlagen nicht von Lauer sein werden, ist daraus htngenstesen worden, daß man dieselben theilwrise bet Anlage eine« Palmengarten» zu verwenden gedenkt. Wir begrüßen diese» Projekt mit Freuden, jedoch werden von fast allen Leiten Befürchtungen laut, daß dt» Palmenganenanlog» in Folge ihrer isolirtrn Lag« nicht rentabel seln und den Zweck, dein die Anlage entsprechen soll: „eine dauernd« Anziebuiigskrait aus Fremd« autzuüden", nicht erfüllen wird, wenn dieselbe sür sich allein ausgeführt werden sollte. Ganz ander» würde sich die Sachlage grslalien, wenn aleichzeitig mit dieser An- lag« der Bau der Elsterbassi nt zu beiden Seiten der Frank furter Straße in Angriff genommen würde. Schon wiederholt ist daraus hingewiesen worden, daß diese Bassin» mit ihren Anlagen, deren Ausslihrung in allen Kreisen der Bevölkerung unserer Stadt sympathisch begrüßt werden würde, geeignet sind, ein« dauernd« Anziehungskraft auf Fremde auszuübe». Dir Palmengartenanlage würde durch die Bassin« un mittelbar mit der inneren Sladt verbunden und die landschaftlichen Reize würden Lurch da« von Herrn Regierungsbaumrister Toepel vorgeschlagcne, an der einen Seite hindurchgesührte, beständig mit Wasser gefüllte Fluldbett nur gewinnen. Da» dadurch verloren gehend« Areal ließe sich durch Erweiterung der Anlage noH der Stadt zu, sowie durch Hinzusügung de« RitterwerderS ersetzen, ivähreiid die in Privatbcfis bcftiidliä>«n beiden Wiesen im Lsten von der Allen Straß« in Plagwltz au« «inen Zugang durch Ueber- brückung der Luppe erhallen könnten, wenn sich die Ausfüllung diese« Flußarme« »nd die Versorgung der Mühle in Lindenau mit Wasser vom Fiuihbette au« nick» ermöglichen ließe. Hat man die Anlagen in der Gartenbauausstellung al» ein kleine» Parodie» de- zeichnet, so würden beide Anlagen sicherlich Anspruch daraus haben, ein großes Parodie» genannt z» werden. Nachdem die ongeslellten Bodenuntersuchungen die Ausführbar keit der Elsterbassin» ergeben haben, nachdem alle Bedenken, welche geäußert wurden, von hochstehenden Autoritäten glänzend widerlegt worden sind, beginnen unsere städtischen Behörden La» Project noch reiflicher al« bisher tn Erwägung zu ziehe», und e« ist begründete Aussicht vorhanden, daß man einem Lonsortium hiesiger Eaplialisten. di« sich in uneigennütziger Weise zur Aus führung de« Baue« bereit erkiürea werden, dat größt« Entgegen- komme» zeigen wird. So erfreulich die» ist, »m so mehr ist zu bedauern, daß eine Nein« Anzahl unserer Mitbürger, deren Interessen durch den Bau der Bassi»« leiden würde», ihre eigenen Interessen höher stellt ai» da» Allgeliikinwodl der Stadl »nd, obwohl ihnen für diese ge- schädigte» Interessen voraussichtlich in geeigneter Weise hinreichend Ersatz geboten werden wird, die Anlagen bekämpft, indem sie durch Ber- breilung der unzutreffenden Behaupliing: „die Baisin- würden nur unseren mit irdischen Glücksgüiern gesegneten Mitbürgern zu Gute kommen", der Sache zu schaden sucht. Wir wollen daher nicht ver fehlen, diese unrichtige Behauptung zu widerlegen. E« ist k»ine«weg« beabsichiigt, die Bassins nur für »Ine gewisse Eiass« der Bevblkerung ins Leben zu rufen, vieimebr werden die Annchinlichkeilen, die durch das Jnsiebcnireten derselben geschaffen werde», der gejamiiite» Bevölkerung zu Gute kommen. Wir haben daherKauch mit ssämmlltcheu >>n« zu Gebote stehenden Mitteln nicht nur bekämpft, daß die Gärten der Villen, weiche an dem äußeren Baisin zu liegen kommen, unmitteibar an die Wasser fläche angrenzcn, wie man dies beantragte, sondern darauf be- standen, bah «ine Lurch Anlagen verschönerte Straße dem User entlang führen soll, um sämiiittichen Spaziergängern, ob reich oder arm, die Möglichkeit zu gewähren, die Bassins »nd das Treiben auf denselben vom User au» zu betrachte», ohne daß ihnen Geldausgaben sür da» Leihen eine» Kahne« verursacht werde». Ferner daben wir daraus bestanden, daß die Villen so angelegt werden müssen, daß einem jeden Passanten ein Einblick in die vorderen Gärten gewährt wird. Wir lügen noch hinzu, daß nicht allein Bauplätze für reiche Leute vorhanden sein werden, sondern auch solche, die sich sür den Mittelstand eignen und im Preise nicht zu doch einstellen. Glücklicherweise ist die Verbreitung solcher unzuireffenden Be« hauvliingen nicht im Stande, die Bussübrung der Elsterbassin» zu verhindern; sie können dieselben höchsten» verzögern. Die Ver wirklichung de« Bassin-ProiectS ist so gut wie gesichert, denn wir vermögen in unserer Stadt kein andere» Unternehmen zu schaffen, welche« in gleichem Maße zur Hcranzichuna eines permanenten UicindenverkehrS dienen, so wesentlich zur Verschönerung unserer Siadt beitragen, eine fortdauernd indirecte Einnahmequelle sür die selbe werden und den unbeschäsligl«» Arbeitern, sowie unserem Ge- werbestande aus viele Jahre hinaus Arbeit und Verdienst verschaffen würde. Die obwaltenden Verhältnisse bieten un? Gewähr, daß keine Maßregeln getroffen werden, welche den Bau der Elsterbassin» in Frage zu stellen oder gar unmöglich zu machen geeignet sind. Letzteres würde geradezu einem Vertust» gleichkammen, den uniere Stabt wobt niemals wieder einholen könnte, und hierzu wirb sicherlich Niemand die Hand bieten. Dürfen wir nun auch die zuversichtliche Hoffnung hegen, baß die Ausführung der beregten Anlagen genehmigt werden wird, so ist et doch sehr erwünscht, daß der Bau bald und zwar spätesten« be! Beginn de» nächste» Frübiabre« tn Angriff genommen werden kann. Daher richten wir an unsere geehrten Mitvurgcr, denen das Wohl unlerer Stadt am Herzen liegt,dteBitle.milunSsür eine baldige Ausfüh rung der Anlagen etnzutreten unb un» in unseren daraus hin gerichteten Bestrebungen tbre Unterstützung zu Theil werden zu lassen. Er reichen wir da» un» vorgesleckle Ziel, dann machen wir gleichzeitig bie Aeußerung eine» Berliner Blatte- zu Schanden, welche» ichrieb: „Leipzig besitzt setzt eine Jnternatjonal« Gartenbau- AuSsttllung. vielleicht wird r» nach 50 Jahren auch EisterbassiaS besitzen." X.—2. G.Hkmdkrs'-Mkil-Dnk in Zürich sendet ,^sllfr<i" an privater schtv«r,e. »ritze und f«rbi,e Seidenstoffe von »a Ps. bi» Mt. 18.65 v Meter — glatt, gestreift, karrir», gemustert re. (ca. 240 versch. 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