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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189309101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18930910
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18930910
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-09
- Tag 1893-09-10
-
Monat
1893-09
-
Jahr
1893
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1893
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Extra »Veilageu (gefalzt), »ur mit der Morgen-Ausgeb«, oha» Poslbesördernng X vU.—, mit Postbesörderuag X 7L-> Anuahaeschluß fiir Anzeige»: Ub«ud-»n»gab«: vormittag» 10 Uhr. Morgen-Autgab«: Rachmittag» »Uhr. Loun» und Festtag» früh Uhr. Bet da Filiale» und »anahmeslesta ja atx halb« Etnad« früher. k»zri,r» Pud st,t» -» dt« ExpXMo» z» richten. Druck und Verlag da» E. Pok» t» Leipzig. ^Z4K2. Sonntag den 10. September 1893. 87. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Hierdurch werden dir von un« mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten vom 12. Juli 1893 beschlossenen, durch Dekret de« Königlichen Ministerium» de« Innern vom 22. August 1893 de- Nötigten, ortrstatntarischen Bauvorschriften für den von der Carl Tauchnitz-, Pestalozzi- und Schwägrichenstraß« im südwestlichen Be- dauuag«plane in der Sladtflur Leipzig «iogeschlosseue» Baublock amtlich verkündet. Leipzig, den L September 1893. Io. 4639. Der Rath »er Stadt Leipzig. l)r. Georgt. Ass. Oe. Redlich, vrt-ftatutarische Vauvarfchriften für den von der Earl Lauchnitz-, Pestalozzi- und Schwänrichen- Straße im südwestlichen Bebauungsplan« in der Stadtflur Leipzig eingeschlossenea Baublock. K. 1. Es dürfen auf dem Blocke nur Eln-Familienhäuser mit den für die Bedürfnisse dieser Häufe: nöthigen Hintergebäuden errichtet werden. Dt« Eiu-Familienhäuser dürfen aber zu Gebäudegruppea bi« zu »0 w Frontlänge vereinigt werdea. S. 2. Zwischen den einzelnen Gebäuden und bezw. Gebäudegruppea muß eia seitlicher Abstand von mindesten- 10 m verbleiben, fi tst de-halb vom Unternehmer «in ParcelUrnngSplan einzureicheu, welcher der Genehmigung de« Rath«» unterliegt und ohne dies« nicht abgeandert werdea darf. 8. 3. Jede» einzelne Gebäude dieser Gruppen darf außer einer kleinen HauSmauu-wohuung nur eine Wohnung enthalten. 8. 4. Di« Hauptgebäude sollen bis zur Oberkante de» Hauptsimse» oder der Allica höchsten- 16 w Höhe, von dem festgesetzten Straßen- Niveau ab gerechnet, und nicht mehr al« drei Geschosse erhallen, auch darf die Gcsammldaufläche dieser Hauptgebäude, ausschließlich etwaiger Terrassen und offener Berandenaubautea, nicht mehr ol den dritten Theil des ganzen Baublocks einaehmea. 8. ü. Gewerbliche Anlagen der im 8. 16 der abgeänderten und durch Bekanntmachung vom 1. Juli 1883 anderweit publicirtea Gewerbe, ordnung für da- deutsche Reich, beziehentlich in Len hierzu bereit- rrlasseuen und noch etwa zu erlassenden Nachtrag-beslimmungen ge nannter Art, sowie solche, welch« sonst durch Entwicklung von Rauch, Ruß oder üblen Gerüchen «ine Belästigung für die benachbarte» Grundstück« herbeisühren, desgleichen solche, deren Betrieb mit un- gewöhnlichem Geräusch verbunden ist (8. 27 der Gewerbeordnung), und Lampskesselaulagen, außer solchen zu Heizung«- und Beleuch- tang-zweckrn für da« betreffende Grundstück selbst, dürfen nicht er richtet werden. 8- 6. Dem Rathe der Stadt Leipzig wird die Genehmigung der Fogaden der ans dem in der Ueberschrrst bezeichnet«« Baudlocke zu errichtenden Gebäude Vorbehalten. Di« rinzureicheadea Fagadenzeichuungeu müssen im Maßstabe von 1: SV angeserligt sein. 8- 7. Di« Nebengebäude dürfe» zweigeschossig, bi- Oberkante Dachfirst, aber höchstens 9 m hoch hergestellt werden. Gin auSgebauteS Dach gilt für eia Geschoß. Die Nebengebäude müssen mindestens 10 m von der Straßen- fluchtlinie abstehen und dürfen nicht innerhalb derjenigen Zwischen räume errichtet werden, welche zwischen den Gebäudegruppea nach 8. 2 tunezuhalle» sind. Auch müssen Giebel und Rückmauern in entsprechender Weise und nach vorher vom Rath« za genehmigender Zeichnung decortrt und unterhalten werden. 8- 9. DI« nicht mit Gebäuden besetzten Straßenseiten sind mit Ein friedigungen zu versehen, die kein Holz und in der Regel, von dem Sockel nnd dessen Gründung abgesehen, kem Mauerwerk enthalten dürfen. Dieser Sockel soll in der Regel 0,5 w, die ganze Einiriedigung nicht über 2,25 w hoch werden. Hinter den Gittern oder Stacketerien dürfen verschlägt nicht angebracht werdea. 8- S. . Beim Anschluß der Pestalozzistraße an die Earl Tauchnitz-Straße ist der Baublock mit 9,5 w Radius abzurunben uod ist innerhalb dieser Abrundung ein Vorgarten von mindesten- 7 w Ties» zu belasse». Die beide» anderen Ecken de» Baublocke» sind ebenfall» ob- zuruuden. Leipzig, den 1. Juni 1893. Der Rath »er Stadt Leipzig. Die Stadtverordneten. I-.8. vr. Georgt. V.3. vr. Schill. Aff. vr. Redlich. vorstehend« „Ort-statutarische Bauvorschriften" für den von der Earl Tanchnttz-, Pestalozzi- und Schwägrichen-Straße im südwest- lichen Bebauung-Plaue in der Etadlflur Leipzig eingejchlosseaen Bau block für dt« Stadt Leipzig werden audurch bestätigt und hierüber gegenwärtige» Deeret aXaefertigt. Dresse», am 22. August 1893. Ministerium de» Jnnrr«. I«. 8. Für den Minister: v. Lharpentter. Münckuer. Bekanntmachung. Die Fahrbahn der Anrnstraß«, zwischen der westlichen Flucht, lini« der »Sntg Johannstraß« nnd der westlichen Grenz« de» Funkenburgareale» haben wir in da» Eigeuthum «ad die Verwaltung der Stadtgemeiud« übernommen. Leipzig, de» 4. September 1893. Io. 4834. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgt. Aff, vr. Redlich. Bekanntmachung. Nachdem wir sämmtltch«, am 12. August er. hier »inaegangenea Angebote zur Anlieferung und Anserligung der Werksteine ou- Rochlttzer Porphtzr zum Neubau der 3. Realschule am Schleußiger Wege adgeledut haben, bringe,» wir dies« Lrbctteu »ad Lieferuagen hiermit erneut zur Ausschreibung. Bezüglich« Bedingungen und Zeichnungen liegen in unserer Hochbau-verwaUnna, Ralbhau-, 2. Obergeschoß. Zimmer Nr. 6 au- und können daselbst «iagesehe», erster« auch oha« Entgrit ent- aommeu werden. Di« Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Rochlttzrr Vorptzvr, ». Realschule" versehe» t» obengenanntem Geschäftszimmer portofrei und zwar bi» »um 19. diese» Monat-, vormittag« 10 Uhr einzureichea. Der Rath behält sich jede Entschließung über Arbeiten vor. Leipzig, am 9. September 1893. L. 4218. Der Rath per Stadt Leipzig. vr. Georgt. Lichorin». Vergebung der Bekanntmachung. Don Mautag, den 11. Diese« Monat», an wird zur Ver- tilgung der Rallen tu de» städtischen Schleuß«« Gift ausgestellt werden. Wir fordern de-halb die Besitzer aller im Stadtbezirk« gelegenen Grundstücke, brz. deren Verwalter hierdurch auf, in ihren Grund- stücken, namentlich aber ia den Privalschleußen auf gleichzeitige Vertilgung der Ratten bedacht zu sein. Leipzig, den 6. September 1893. Der Rath der Stadt Leipzig. Io. 4704. Vr. Georgt. Eichoriu». Ausschreibung. Dir All-sührung der nachverzeichneten Arbeiten: a. Dachdecker arbeiten (Falzziegel), d. »leuipncrarbriten e. Elasrrarbeiteu und ck. Tischlerarbeiten am Erweiterungsbau der 27. Bezirk-schule an der Schillerstraße in Letpzig-Eonnewitz sollen an je einen Unternehmer verdungen werden. Die Bedingungen und Arbeilsverzeichnisj« für dies« Arbeiten liegen in unserer Hochbau-Verwallung, RalhhauS, >2. Stockwerk, Zimmer Nr. 7 an« und können daselbst eingesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren im Betrage von je 75 Pfg., welche auch ia Briefmarken ringesendet werden können, entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Busschrist: „27. vezirksschute — Dachdcckcrarbcitc», bez. Klempner», Slasrr-, Tischlerarbeiten" versehen, ebendaselbst portofrei und zwar bis zum 18. September d. I., Bormittags 10 Uhr, einzureichen. Ter Rath behält sich die Autwahl unter den Bewerbern, bez. die Theiluug der Arbeiten und die Ablehnung sämmtlicher An gebot« vor. Leipzig, den 9. September 1893. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. vr. Loaudorf. Lagerplatz-Verpachtung. Da» dem hiesigen Georgenhaus« gehörige, zeither von Herrn Maurermeister Schade al« Lagerplatz pachtweise benutz!« Areal au der Auenslraße von ca. 4M gw Flächengehalt ist vom l. Octobrr diese» Jahre« ab gegen vierteljährige Kündigung anderweit zu verpachten. Pachtgesuch« werden auf dem Rathhause, 1. Etage, Zimmer Nr. 8, enlgegengenommen; daselbst können auch die Pachtbedingungen «iagesehen werden. Leipzig, den 8. September 1393. Der Rath der Stadt Leipzig. I». 1476. vr. Georgt. Krumbiegel. Bekanntmachung. Di« Herstellung von Erd-, Macadom- und Pflasterarbelteu ia der Äiühlstratze in Leipzig-Reudnitz von der Bärwtnkel'jchen Grenze bi» zu der Riebeckstraße soll an einen Unternehmer verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen ia unserer Ticsbau- Verwaltung, RalhhauS, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 23 aus und könne» dort etngesehen oder gegen Entrichtung von 50 die auch iu Briefmarken eingesendet werden können, entnommen werden. Bezüglich« Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Herstellung der Mkhlftratz« in Leipzig-Reudnitz" versehen in dem oben bezeichnet«« Geschäftszimmer bi» zum 18. September 18VL 5 Uhr Nachm, einzureicheu. Der Rath behält sich da« Recht vor, jämmtliche Angebote ab. zulehnrn. Leipzig, den 6. September 1893. Io. 4694. De» Rath» der Stadt Leipzig Stratzenbaudeputatton. Brennholz-Auktion. Montag, den 11. September d.Js., sollen von Nachmittag z Uar an im Aarftrevter Eonnewttz aus dem Mtttelwaldjchlag« in Abth. 17» ca. 270 Haufen eichenes, Nein gemachte» trockene« Stockholz unter den Im Termin näher bekannt zu gebenden Bedingungen nnd gegen die üblich« Anzahlung au Ort und Stell« meistbieteud verlaust werden. Zusammenkunft: auf dem Holzschlage im Streitbolze. unweit der alten Wasserwerke an der Kaiserin Lugusta-Straße und dem Streitteich«. Leipzig, am 30. August 1893. De» Rath« Forstdepntatton. Städtische Sparkasse heletht Werthpapterr unter günstigen Bedtugungea. Leipzig, den 22. August 1893. Die Spareassen-Drpulation. KöniglicheKunstakademieurrd Kunstgewerbeschule t« Leipzig. Beginn der Studien tm Wintersemester 1893 94 Montag, den 2. Oktober, in de» Tage«cursen früh 8 Uhr, in den Abendkursen um 5 bez. 7 Uhr. Der Tagescnrsn« gliedert sich in dt« Fachschulen: X. für architektonische knnstgewerbe, 8 für vtlvhaurrei, 6. sür Zetchnen und Malen mit den Unterablhetlunaen für Buchornamenttk, Dekorationsmalerei, Aquarellmalerei, Muster- zeichnen, Porzellan- und Glasmalerei, Lithographie, Lylogravbie, Kupfer- und Stahlstecherei, sowie v. für photomechantsche verbtrlsSltignngSversatzren. Der Abrudcursu« besteht au» den Abthrilunaen sür typo- graphische« Zeichnen, Zeichnen nach Vorlagen, nach Byp», nach dem lebenden Modell und für photomechantsche Vervielsälttgung-versohren. Anmeldungen vom 11. bi» 23. September Nachm, von 4—5 Uhr «rbelen. Regulativ« kostenfrei. Leipzig, am 4. August 1893. Der Direktor: vr. Ludw. Nieper. Städtische Gewerbeschule. Der Unterricht im Wintersemester beginnt Montag» btN 2. Oktober, früh 8 Uhr. Anmeldungen für die Tage-schulr, dl« Abendcurse und den offenen Zeichens««! werdea durch den Unterzeichneten vom 17. bi» 27. September Nachmittag« 4—5 Uhr, Sonntag» 11—12 Uhr «nt- gegengeaommen. Leipzig, de» 15. Angust 1893. Der Direktor: Architekt 8. Kabaolar. Bekanntmachung, Pie Veranstaltung »on Verloosungen uup RuSspitlungen geringwrrthiger «egeuftäube, tnsbesonvere von sogenannten Blumeuloktcrieii betreffend. In letzterer Zeit sind bei dem Unterzeichneten Polizeiomt« Ge suche um Genehmigung von Ausspielungen und Verloosungen geringwerthiger Rrgenftänbe, namentlich von sogenannten VlnmcnlotterikN, welche von Vereinen bet Gelegenheit von BercinSvergnügungen. wie bei sogen. Sommerfesten, veranstaltet werben sollen, in so massenhafter Weise etugegangen, daß eine genaue Prüsung der Zuiässlglcit solcher Gesuche dringend nothwendig erscheint. Nach den einschlagenden gesetzlichen Bestimmungen kann da» Polizeiamt die Genehmigung i» solchen Fällen nur bann erthellen, wenn entweder der Erlös der Au«spielung zu einem öffentliche» Milben Zweck verwendet werden soll, oder aber die au«, »»spielenden geringwerthigen Gegenstände von den Theilnrhmern lvereinSmilgliederni selbst, nicht etwa von Dritten, zum Behuf de« AusspielenS angeichasst worden sind uub die Entscheidung über die Gewinnsle mittelst AuSjchießenS oder «ine» anderen erlaubte» Spieles erfolgen soll. Eine genauere Prüsung dieser voran», setzungca aber wird dem Polizeiamt unmöglich gemacht, wenn die betreffenden, meist sehr unvollständigen Gesuche, wie e» häusig geschiehl, erst eia oder wenige Tage vor der geplanten Veranstaltung hier eingereicht werden. Auch ist in solchen Fällen dir erforder liche rechtzeitige Benachrichtigung der Steuerbehörde oft nicht mehr möglich. Da- Polizeiamt sieht sich daher veranlaßt, bekannt zu geben, daß Gesuche um Zulassung von Au-Ivielungen und Verloosungen der fraglichen Art künftig nur dann Berücksichtigung finden können, wenn den obengedachten Boraussetzungen idrer Zulässigkeit allent- halbeu entsprochen ist und dieselben «tnbrstru» zehn Tage» bevor die Ausspielung aber Latterte ftaltfiube« soll, beim Polizeiamt angebracht werden. Leipzig, am 8. September 1893. Das Polizeiamt der Stabt Leipzig, v. L. 3412. Brrtschneider. Laut erstatteter Anzeige ist die dem Privatmann Herrn Her ma»» Diltzuer in Lrtpzig-Neuschönrfelb am lb. August a <-. unter Nr. 9 sür da« Jagdjahr 1893. 94 ao-geftellte Jagdkarte abhanden gekommen. Zur Ber Hütung von Mißbrauch wird dies« Kart« hiermit für ungiltig erklärt. Leipzig, den S. September 1893. Da» Polizei-Amt der Stabt Leipzig. I. 8767. Bretschnitdrr. A. Im Erdgeschoß de« Unterzeichneten Polizei-AmtS solle» Donnerttag, den 14. September 189S, Nachmittags von 3 Ubr ab, verschiedene Gegenstände, u. A : ein Brillant, Schmvcksachen, Schirme, Wäsche- und Kleidungsstücke, öffentlich an de» Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung versteigert werde». Leipzig, de» 8. September 1893. Da» Polizei-Amt der Stabt Leipzig. Bretschneider. M. Liebertwolkwitz. Nachdem die unterm 10. Juli 1893 die-seit- au-geschrlebenen Arbeiten, betreffend Herstellung von Thonrohrschleutzen in hiesiger Gruieinde, von un« vergeben worden sind, werden die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber ihrer Angebot« hiermit enthoben. Liebertwotkwttz, am 8. September 1893. Der Gemeinberath. Dyck, Gem.-Vorstaud. Leklttmlnmchung. DI« letzte die-jädrige Ausgabe von Shuagoaenkarten findet Sonntag. 10. September, vormittag« v-11» Nhr Ia der Gemeindekanziei (Synagogenaebaude, 1 Treppe hoch) statt. Wir bitten, bet Abdolung der Karten die hishertgrn Karten und die diesjährigen Gemrindesteuerquittungm mitzubriugea Leipzig, 8 September 1893. Der Vorstand ber Israelitischen Re>igi«n»ge«einbe zu Leipzig. Die Politik -er Woche. 42 Die verflossene Woche gehörte der europäischen Politik. Nachdem Franzosen und Russen die Kaisermanöver in Lothringen und die Theilnahmc de« italienischen Kronprinzen zum Gegenstände einer überaus anmaßenden und verletzenden Beurlhetlung gemacht, kamen Deutschland und Lothringen zum Wort. Die deutsche Presse darf die Tbatsache verzeichnen, daß die Ereignisse der Woche allgemeine Befriedigung hervor zurufen geeignet waren und hervorgerufcn haben. Der Kaiser hat in seinen politisch bedeutsamen Kundgebungen den deutschen Standpunct gegenüber den Aspirationen von Ost uud West mit Schärfe, Knappheit und Würde gekennzeichnet:, Lothringen ist ein deutsches Land, wie >ede» andere und es bleibt drutsch, einmal weil e« un- gehört, sodann weil Metz, in deutschen Händen, einen Schutzwall der fried> liebenden Mehrheit der Europäer bildet, während e» in an> derrm Besitze al» AnssallObor der Unfriedfertigen dienen würde. Siebt hinter diesen Erklärungen schon der Wille von ganz Airdeutschland, so ist e» doch mehr al- eine wünschenswerthe Zugabe, vielmeyr moralisch und politisch überaus werthvoll, paß dir Bevölkerung des ReichSlandeS Lothringen durch den Empfang, den sie dem Kaiser bereitet, und die spontanen Brtdeuerungrn ihrer Treue da» Bestehen einer „elsah- lotbringischen Frage" gleich dem Kaiser verneint hat. Die Bileam«redrn, welche die französischen Eorrespondenten in den Pariser Blättern zu führen sich gezwungen sehen, zeigen mehr al» alle» Andere die politische Bedeutung dieser Haltung der Lothringer. Frankreich ist wieder um eine Enttäuschung reicher: die Lothringer sreuen sich eine- Unternehmens, welche« die Franzosen eine Beleidigung Frankreich« genannt haben. Diese Aufklärung ist jedenfalls aeeigoet, den Rachrdrang der westlichen Nachbarn aus eine Weile zu zügeln, und wenn auch voraussichtlich der russisch« Flottenbesuch eine maßlose Rhetorik zu Tage fördern wird, dürste bei den besonneneren Franzosen der lange genug binau«gezögerte Höflichkeitlact de« stet» verbeißenden und mental« gewährenden, zur Zeit überdir» gefälligkeit-bedürftigen Freunde« nicht die Ersabrung auiwiegen, daß die militairische Rechnung auf rlsasi-lothrin- aische Gefühl« bittere Täuschung gewesen ist. Der alte Bürgermeister Dorv au« Ogy Puche hätte jedenfalls einen solideren Anhalt geboten, al» dir ia zwrifello« sehr lebhaften Sympathien der geborenen Skobeleff. Ein Stimulans für russische Begeisterung während der „Verbrüderung" von Toulou dürfte ver Zollkrieg mit Deutschland abgeben. Diese Nebenwirkung werdea wir nebst den reellen Belästigungen de» Handelsstreit« zu ertragen wissen. Im Großen und Ganzen sind die Schädigungen der deutschen BolkSwirthschaft nicht größer, al« sie bei Ausbruch der Zollfcindseligkeiten erwartet wurden. Auch der nordost- deutsche Handel Halle sich milderer Wirkungen kaum versehen, und wenn leider die Stadt Memel einen Nolhstand zu beklagen hat, so trägt sie da- oft unvermeidliche Schicksal der Grenz orte in einem „Kriege" und mag sich, so weit ihr nicht Pilse gebracht wird, an dem Beispiel der so oft und so viel harter betroffenen Pfalz aufrichten. Kundgebungen, wie die Memeler, sind übrigen« auch m Rußland, trotz der „Beschwichtigung«"» Gewalt der dortigen Bebördrn, laut geworden. Die Klage der deutschen Grenzstadt kann also nicht die deutschen Ber- handlungölbancen beeinträchtigen und höchsten- Herrn Witte die Täuschung der Russen über die deutsche WiderstandS- säbigkcit erleichtern. BedeutungSlo« ist diese« Moment aber auch nicht und deshalb erwirbt sich ein Theil der deutschen Presse nicht-weniger als den Anspruch auf nationale Corrrclheit, wenn sie „im währenden Streit" die deutsche Regierung unablässig zum Friede» mahnt, während dir russischen Zeitungen im Interesse ihre« Lande« da« Thema „Wir können warten" geschickt in allen Tonarten variirrn. Eine numerisch beträcht liche Anzahl von Hintermännern hat diese Gruppe der deutschen Presse indessen nicht, die Auffassung, daß der auf gedrungene Kampf mit Kraft und Zähigkeit durchgefochten werden müsse, ist vielmehr die verbreitetste. Die preußische Wahlbewrgung ist noch nicht in Fluß gekommen, obwohl un- höchsten« sieben Wochen von den Urwahlen trennen. Nur die Antisemiten scheinen die Thätiakrit im Lande bereit« ausgenommen zu haben. In der Preßerörteruna steht da« Ccntrum'im Mittelpunkt, wa« völlig den Verhältnissen entspricht. Die Parteien und Eandidaten sind in Preußen vor allen Dingen darauf anzusehen, ob sie einer Stärkung de« ultramontanen Einflüsse« zu dienen geneigt sind. In Betracht kommen dabei die ,Frreuzzeituvh«"-Ritter und diejenigen Gruppen, die man der Bequemlichkeit halber noch immer „freisinnig" nennt. Die „Kreuzzeitung" strebt brünstig nack einer klerikal-conserva- tivcn Mehrheit zu dem erklärten Zwecke, dem gemäßigten Liberalismus den Garaus zu macken. Eine solche Zedlitzsche Mehrheit nicht ins Abgeordnetenhaus ein- ziehe» zu lassen, ist die wichtigste Aufgabe der preußiscken Wähler. Aus der anderen Seite nehme» selbst die Secessio- nisten de» Deutschfreisinn« eine zweideutige Rolle und Haltung an. Ihr Berliner Organ empsiehlt die Bekämpfung der Nationalliberalen bei den bevorstehenden badischen Wahlen, d. h. die Auslieferung der Kammer diese« liberalen Lande« an die Ultramontanen. Daß eine namhafte Anzahl preußischer Secessionisten hinter dieser thörichten und frivolen Politik steht, darf aber bezweifelt werten. E« sei daran erinnert, daß einer ihrer Führer bei der NeichStag«wahl sich verpflichtet bat, gegen die Aufhebung des Jesuitenaesetze« zu stimmen. Da« Verbältniß de« Herrn Richter zum Üentrum ist bekannt. Da e« sich für diesen Führer immer und unter allen Um ständen nur um Wahlpolitik handelt und er bei den Neichö- taaSwahlrn da« Eentrum braucht, so erscheint die Hoffnung, daß bei ihm GewisscnSbedenkrn gegen die Unterstützung der reactionairsten aller Parteien zum Vorschein kommen werden, sehr kühn, zumal da ihm die „Köln. Bolköztg." für den Fall eine« Zusammengehen« mit dem gemäßigten Liberalismus bereit« sehr verständlich gedroht hat. Aber noch mehr als bei den secessionistischen Führern fragt e« sich bei Herrn Richter, ob er im Bürgerthum Anklang mit einer den UltramontaniSmu« begünstigenden Politik finden wird. Urberhaupt dürfte Berlin diesmal sehr wenig „to seggen" haben, man wird in den Wahlkreisen fick wenig in die Eandidalenfrage und Wahlbündnisse hineinreden lassen. Und da« ist gut, schon deshalb, weil eine allgenieine Parole für die nicht extremen Parteien kaum gegeben ist, außer der: keinen Zeitgenossen oder Schildknappen de« Crn- trumS! Diese negative Losung hat auch in conservativen Kreisen ihre Freunde, und ihnen gegenüber kann und muß sick der gemäßigte Liberalismus, wo er selbst nickt zu siegen hoffen darf, ander« verhalten, al« zu den Hammerstein und Stöcker. ES wäre allerdings zu wünscken, daß die Anziehungskraft der freiconservativen Fractron auf solche, ihr innerlich näher als den zur Zeit sübrenden Elementen der conserva- tiven Partei stehende Eouservative sich verstärkte. Bei un« in Sacksen gilt für die bevorstehenden Land tagswahlen dieselbe Parole wie sür die ReickStagSwahlen: keinen Socialdemokraten. Um so weniger ist eS zu verstehen, daß in einigen Wahlkreisen die Antisemiten, die doch dem gewerblichen Mittelstände ihre besondere Fürsorge zuzuwenden behaupten, mit der Aufstellung von Kandidaten ohne vorherige Brrständigung mit den übrigen OrdnungS- parteien Vorgehen. Wahrscheinlich denkt man: „Wer eber kommt, mahlt eher". Auch wir halten dafür, daß man sich bei Zeiten rühren und nicht mit den Resten sich begnügen soll, di« von anderen Parteien übrig gelassen werden. Aber der Versuch einer einzelnen Partei, ihre Kandidaten den übrigen antisocialistischen Parteien durch «in seitiges Vorgehen aufzuzwingen, kann keine andere Folge all Mißstimmung haben, die dem gemeinsamen Gegner zum Bortbeil gereicht. Es wird also bei nn» die Hauptaufgabe der alten Ordnungsparteien, die schon so manchen Kampf mit der Socialdemokratir siegreich bestanden baden, sein, durch einiges Zusammenwirken und Entfaltung idrer ganzen Kraft die eroberungSlustiaen „Reformer" zur Eingliederung in die antisocialistischr Pbalanx zu nötbigrn und dadurch ernste Gefahren von unserem Lande abzuwehren. Deutsche- Reich. ä Berlin, 9. September. Daß di« Durchführung de» Arbeiterschutzr« in Trutsckland zu riuer allen anderen Eulturländern voranleuchteuden Höhe gediehen ist, wirb nach gerade von aller Welt anerkannt, — nur selbstverständlick nicht von unserer Socialdemokrati«. Wer dir JabreS- berickte unserer mit der Beaufsichtigung der Fabriken betrauten Beamten unbesanaen durchlieft, muß die Ueberzrugung ge- I winnen, daß dir Beobachtung der gesetzlichen und behördlichen I Vorschriften zum Schutze der Arbeiter in erfreulichem Fort- 1 schreiten begriffen ist, daß überhaupt da» Verständniß für dir
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