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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930322011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893032201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893032201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-03
- Tag 1893-03-22
-
Monat
1893-03
-
Jahr
1893
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2030 brr Oper «Ne Nlmtza," »o» Ma«eag^ «smw», habe. v«k de« Souper. für welche« lech« Tisch« für je sechs Personr» hergrrtchtet waren, unierhiell sich die hohe Gastgeberin eingehend mit den künst lerische» Gästen. * Der Großherzog von Luxemburg, -erzog von Nassau, hat dem Lomponisten Friedrich Lux die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehe». Lunst und Wissenschaft. * Berlin, 20. März, «och dem Seschtchtsmaler Professor «ugust von Heyden ist setzt, laut „Post", die nachgesuchte Eut- lassung au» seinem Lehramt an der Hochschule für dt« bildenden Künste in Berlin durch Erlaß de» Lultutmtnistert bewilligt worden. 8- München, 20. Marz. Die «ersammluna deutscher Historiker, die in der Woche nach Ostern hier in München stattsinden soll, hat allerhand literarisch« Erscheinungen veranlaß«. Tchon im vorigen Jahre, ol« die Versammlung für Ende September ungesagt war, habt» sich eine Reihe von Artikel» mit ihr beschäftigt. Seitdem ist die Schrift de» Referenten, Gymnasial-Director« Marten», mehrfach besprochen worden, so im Allgemeinen zu- stimmend in der „National-Zcitung", während rin Aussatz der Wochenschrift „Tie Nation" von E Mühling unter dem Titel „Politik und Chauvinismus im Geschichtsunterricht" «ine ziemlich scharf ablehnende Stellung eingenommen bat. In Liesen Tagen ist nun bei Bergmann in Wiesbaden eine besondere Schrift von dem bekannten Leipziger Historiker Prof. Karl Biedermann er schienen, die sich im direkten Hinblick aus den Historikertag mit Marken« auseinandersetzt und gegenüber dessen Forderung, der Ge schichtsunterricht solle vor Allem da» ..SlaatSdewußtsein" wecken, ihre Borbehalle vom Standpunkte de» Historiker» aus macht. Die Brochure wird den Tbeilnehmern der Versammlung zur Verfügung gestellt werten, ebenso eine andere literarische Festgabe größeren UmsangS, die in Vorbereitung ist. lAus die Brochure des Herrn Pros. Biedermann kommen wir demnächst zurück. D. Red ) * München, 21. März. Ter heule zur Feier des einhundert« vierundbreißigsien EtiflungstagcS der Akademie der Wissen- schasteu staltgehabten Fem'itzung wohnte auch der Lultusminisler v. Müller bei. Nach den Nekrologen für di« verstorbenen Akademiker hielt Professor Carriäre die Festrede. * Wien, 20. März. Di« medicinische Fakultät bat zum Nachfolger Kahlers «inmüthig Professor Erb in Heidelberg vvrgeschlagen. Sport. S Tie am Montag stattgehabte Zusammenkunft Leipziger Hochradfahrer erfreute sich überaus reger Theilnohme und gründete den „Leipziger Hochradverein". Derselbe bezweckt die Hochradiahrcr zu gemeinsamen Ausflügen und zur Geselligkeit möglichst zu vereinige». Tie Zuiaininenkünste finden vorläufig Donnerstags 8 Ilhr Abends im Restaurant Schnlze-Klapka, kloslergasje 6, statt. Hochradsahrer siud lederzeit willkommen. Nenne» zu Paris-Autruil am 1». März. Le Gourzy-Hürden-Rennen. Preis 20000 Fr. Handicap. Entfernung 4000 m. Herrn G. Ledat'S „Odin" l.; Herrn I. Archdcacon'S „Sado" 2.; Herrn H. Buinebert'S „Olifant" 3. Fünf Pferde liefen. — Aequi noctium - Jagd - R ennrn. Preis 1b 000 Fr Handicap. Entfernung bOOO in. Herrn C. Blanc'» „Sourcous" 1.; Baron I. Finot'S „Saido" 2.; Herrn Jacquemia's „Eoreutiu" 3. Zehn Pferde liefen. Entscheidungen de- Reichsgerichts. (Nachdruck verboten.) l-. Leipzig, 20. Mürz. Vom Rechte aus Buße. Jnteressanb Gesichtspunkte zeigten sich in einer Verhandlung, welche heute vor dem dritten Strafsenate de« Reichsgerichts stottjaad. Ter Gastwirlh August stopp in stölsa ist vom Landgerichte Halle am 10. Teeember vorigen Jahre« wegen fahrlässiger Körperverletzung zu 50 Geld- strafe verurthrilt worden, dagegen ist der Antrag de» Nebenklägers, Bahnwärters Friedrich W. aus Znerkennung einer Buße von bO abgelehnt worden. Die Tochter des Nebenkläger-, Emma W, war mit einem Finger in die von ihr bediente Dreschmaschine des Angeklagten geralhe» und hatte dabei eine derartige Quetschung des Fingers erlitten, daß sie für Inndwirthschastliche Arbeiten uniaiiglich wurde Aus Grund des llnsallversicherungsgesetzeS wird dem Mädchen jetzi nach Adlaus der lllwächigen Earrenzzeil ein« monatliche Rente von 6,70 gewährt Nach Ü. 116 dirjeS Gesetzes kann der Ver- letzte von dem Schuldige» einen Schadenersatz nur dann fordern wenn die Körperverletzung eine vorsätzliche war; in Absatz 3 dieses Paragraphen wird dann aber noch gesagt, daß aus all» Fäll« die durch die Lavdrsgcsetzgebung etwa sestgelicllleii Ansprüche für die dreizehn- wöchige Wartezeit Vorbehalten bleiben. Ta« Landgericht Halle Halle diese letztere Bestimmung nicht in Betracht gezogen und untcrBezugnahme aus den vorerwähnten Hauptinhalt des 8 116, da es sich nur um fahrlässige Körperverletzung handle, den Bußen..uq des Nebenklägers obgcwiesen — In der von ihm eingelegten Revision bezeichnet« der Nebenkläger dir Ablehnung seine» Antrages al« rechtsirrlhüinlich, da durch da« Reichsgericht über die Unfallversicherung keineswegs alle Ansprüche de« Verletzten erfüllt würden. Die Eurkosien, die er aus 25 .« norniire und »in Schmerzensgeld von gleicher Höhe würden durch das Reichsgesetz nicht gewährt, ständen ihm aber infolge laut»echtlicher Bestimmungen zu. Herr Reichsanwali Schumann trat der Revision bei, indem er Folgendes auSsnhrtc: Tie Abiehnung des BußanlrugeS unterliegt nicht unerheblichen Bedenken. ES scheint übersehen worden zu Irin, daß nach j. 116.3 deS UnsaUversichenuigS- gesetzeS den verunglückten laud- und sorstwirlbichaslliche» Arbeitern die Unsallrcnte erst mit dein Eintritte der 14. Woche nach dem Unfall« gewährt wird. Der A. 105 de- Unsallverstcherungs- gesetzt», der von den industriellen Arbeitern hundelt, ist dem hier fraglichen Paragraph 116 vollständig nachgebiidet. Der Grund liegt darin, daß die Industrie-Arbeiter von selbst dem Krankenvcrlicheruligszwangc unlerworfen sind und in Folge dessen für die Tauer der ersten 13 Wochen eine Entschädigung an der Krankenkasse erhalten. Tie >a»d- und svrsimirlhlchastiichen Arbeiter find aber Lein ttrankenversicherungszwange zunächst nicht unterworfen, und cs ist den LandeSgeietzgebungen Vorbehalten, die Krankenversicherungspflicht aus jene Betriebe auszudehnen. Bon dieser Befugnis) baden eigenlhümlicherwcise di« Etnzrlstaalen bisher nur in sehr wenig Fällen Gebrauch gemacht. Nur in Sachsen ist die Krankenverstcherung ans die land- und sorstwirldichastlichen Arbeiter ausgedehnt, wählend LicS In Preußen nicht geschehen ist. Deshalb ist auch in das Gesetz vom 5. Mai 1886 die Bestimmung aus genommen worden, dag die aus lande-gesctzliche Bestimmungen (in Preußen aus das Allgemeine Landrecht- sich stutzenden Entschädigung», ansprüche ausrecht erhalten bleiben, wenn nicht der Ausnahme- sall des K. 116,3 vorliegt. Ob nun «tu solcher tu der vor liegenden Sache vorhanden ist, das kann man aus dem Urtheil« de« Laudgerichle« «lchl entnehme». Mi» Sicherheit steht nur s» viel fest, tznß t» Preußen durch Landesgesetz die Krankenversicherung auf die land- und forstwirthschasilichen Arbeiter »tcht au-grdehut ist, und daß sie auf die Berus-genossen- chaftea ausgedehnt fei, ist au- dem Uribetle auch nicht ersichtttch. Pird als» von der Mügltchkett ausgegange», daß die Verletzte durch latutartschr Bestimmungen dem Krankenverstcherungszwange nicht unterworfen war und daher Eur- und Krankenkost«» nicht zugebilligt erhallen hat, daun bleibt r< tm vorltegeadeu Falle bet den Be- fiimmangeu de« allgemeine» Landrechtes. Die Verletzte kann dann durch ihren al« Nebenkläger auftrrtenden Vater eine Buße verlangen. Nichtig ist allerdings, daß für die ersten 13 Wochen die Gemeind« einzutreten hat, allein hierdurch wird der civilrechtliche Anspruch in keiner Weise ausgeschlossen. Ta« Landgericht mußte ich noch weiter über die etwaig« Krankenversicherungspflicht der Berlehten aussprechea und durfte nicht lediglich mit Rücksicht auf die zuertannie Rente den Bußantrag ablehnen, weil die Rente nur nach Ablauf eine« gewissen Zeitraumes gewährt wird. — Gemäß dtesen Aurstihrungen erkannte das Reichsgericht aus «nshebung de« Unheils und Zurückverweisung der Sache, soweit der Bußantrog in Frage steht. I-. Leipzig» 20. März. (Ist »in Armenvater Beamter?) Mit dieser Frage hatte sich beule der dritte Strafsenat de« Reich«- lerichts zu beschäftigen. Nach 8. 174,3 des Str -G.-A. werden mit Zuchthaus bis zu 5 Jahren bestraft Beamte, welche in öffentlichen, zur Pflege von Armen bestimmten Anstalten beschäftigt oder an gestellt sind, wenn sie mit den in die Anstalt ausgenommen«» Personen unzüchtige Handlungen vornehmen. Der Armenvoier Johann Anton Abel» in Waddenwarden war ans Grund dieser Bestimmung in Anklagezustand versetzt worden, weil er in der Ärnikn-Arbeitsanftalt in Waddenwarden, in welcher er thätig war, dreimal mit einerJnsassinsbcr Anstalt, einer Frau, den Beilchlas ausgeübt halle. TaS Landgericht Oldenburg haue am 14. Tecember v. I. den Angeklagten sreigesprochcn, weil er nicht als Beamter an- zusehen sei. Die« wurde u. A. daraus abgeleitet. Laß er nur die wirlhschastliche Leitung der Anstalt, die Verpflegung der Insassen und die Ausübung des tzausrechtcs zu besorgen habe, während polizeiliche, össentUch - rechtliche und disciplinarc Befugnisse nur dem Vorsteher zustanden. — Die vom Slaatsanwalte gegen da» sreisprechcnde Urtheil eingelegte Revision vertrat die Ansicht, daß der Angeklagte al« ein im mittelbaren Dienste« de- Staates stehender Beamter anzusehen sei, da dt« Armenpflege zwar Sache der Gemeinde, aber doch gleich dieser dem Staate untergeordnet sei. Auch fei der Angeklagte nicht lediglich mit der wtrihschaftlichen Leitung der Anstalt betraut gewesen, da er berufen gewesen sei, aus Grund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen die Beschränkung der per- sönlichen Freiheit der Insassen Lurchzumhren. Außerdem sei in Be tracht zu ziehen, daß er seine Cauiton aus Grund der Anstellung gezahlt bade, dir sich aus staatlich genehmigte statutarische Bestim mungen stütze. Herr Reichkaawalt Schumann erklärte die Revision für be gründet. Au« den getroffenen Feststellungen gehe außer dem. was in der Revision erwähnt sei, hervor, daß die Insassen der Anstalt den Angeklagten o>S Borgesetzten zu respectiren hatten. Derselbe habe eine gewisse Macht- und Aussichtsstellung tnnegehabt und aus- geübt und tn Folge dieser Verhältnisse hätten die Pfleglinge ihm gegenüber sich in einer derart abhängige» Lage befunden, dag solche Handlungen, welche dem Angeklagten zur Last gelegt werden, sehr erleichtert werden mußten. Ti« Frage, ob der Hausvater einer Armenanstalt als Beamter zu gelten habe und ob ein von ihm begangenes Sittlichkettsverbrechen unter den 8. 174,3 falle, sei vom Reichsgerichte bereits früher erörtert worden. Tann habe es sich auch einmal um den Hausdiener eines Bezirks-Spiials gehandelt, und in beiden Fällen habe das Reichsgericht die Be amten - Eigenschaft des Betreffenden angenommen, weil derselbe immerhin eine gewisse AussichlSsleUung einnebme und in Folge dessen zwischen ihm und den Insassen ein Abhängigkeit?- und Obhutsverhältniß bestehe, welche« die Anwendung des 8 174,3 wohl rechtfertige. Wen» das Landgericht dem Angeklagten dir Beamten-Eigenschaft deshalb abspreche, weil er eine'Tisciplinar- gewait nicht gehabt habe, so 6i e« von einer zu enge» Begriffs bestimmung de« Beamten anSgegangen, denn eS sei gar nicht nvth- wendig, daß der Betreffende solche Vesugnisse habe. Gleichgiltig sei es auch, ob eine förmliche Bestallung stattgefunden Hobe, oder ob der Betreffende im Wege der Dienstordnung angestellt worden sei wie hier. Auch daraus komme es nicht an, ob eine Verpflichtung stnitgcsuilden habe, ausschlaggebend sei vielmehr nur die Art der Dienstleistung. — Im Einklänge »lit diesen Ansiührungen erkannte das Reichsgericht aus Aushebung de« Unheils und Zurück- Verweisung der Sache an daS Landgericht. L. Leipzig, 20. März. (Strafbare Vergnügungen.) Drei jugendliche Perionen, der kaum 14 Jahre alte Miillcriedrling Tbeodor Htlk«, der etwas ältere Han-sohn Wilhelm H ilke und der Fabrik- ardeiter Wilhelm Reuter in § "w-idagen, hatten geiländigermaße» im September vorigen Jahre eine Anzadl von Isolatoren an den Telegr-vhenstangc» einer Eisenbahnlinie durch Steinwürse zertrünimert und sich jedesmal gefreut, wenn sie ihr Ziel getroffen hatten. Da von dem Landgerichte Göttingen in der Verhandlung am 11. Januar festgeslellt wurde, daß durch eine derartige Handlungsweise der telegraphische Verkehr nicht nur erschwert, sondern auch gestört wird, so wurde der Tbutbestand de- 8. 317 Str.-G.-B. für vorliegend erachtet. Ta» Gericht verurtheilte die Angeklagten tn der erwähnten Reihenfolge zu 1 Woche, 1 Monat bezw. 6 Wochen Gesängniß. — Revision hotte nur Theodor Hilke eingelegt, da» Reichsgericht <3. Strafsenat) hob jedoch heute dezüalich sömmtlicher Angetlagten das Urtheil auf und verwies Li« Sache zurück, da der Voriatz, bei 8- 21? eia Thatbegands inerkmai, nicht ausrkicheud festgeslellt sei. Mschiedsfcier zn Ehren des Herrn Siakonns Schink. 21. getragen, und auch zwei Festlicher verfehlt» de» Eindruck nicht. Den Glanzpunkt bildete die Rede des Herrn Pros. Or. Hasse, au« der wir nur Folgendes miltheilen: AiS die Nachricht eingekroffen, Herr Diakonu» Schink sei zum Oberpsarrer in Lrimmitschaa gewählt, Hab» der Kirchenvorstand Anstrengungen gemacht, ihn zu Hallen, aber leider ohne Erwlg. Die Frage „Wat wir au ihm verlieren?" beantwortete Redner damit, das er dt« An- sorderuagen, welche unsere Zeit an einen Geistlichen stellt, vor di« Seele führte. Ja einer Zeit der Umwälzungen (aus der einen Sette Abkehr von der Kirche, auf der andrrn Seit« Zukehr- sei be- sondere Energie oütbig. Der Geistlich« solle nicht blo« Kanzelredner sein, sondern er soll« auch aus der Kanzel trösten, erbauen und strafen. Der Prediger solle nicht Lehrsätze, Phrasen ,c. predigen, sondern zum Herzen sprechen. Er müsse dienen und nicht herrschen. Daß Herr Schink diesen Anforderungen entsprochen, habe die AdschiedSpredigt gezeigt, di« sichtlich einen tiefen Eindruck aus Alle gemacht habe. Redner verwies noch auf eia Photographie- Album, welches die Kirchengemeinde dem Scheidenden verehre und zu weichem Jeder sein Bild liefern könne. Genanntes Album hat Herr Pastor De. Sehdel Tagt vorher vor versammeltem Kirchen- vorstande unter ergreifenden Worten überreicht. Herr Schink bemerkte hieraus, daß ihm zu viel Ehre erwiesen werde. Er habe oft an dieser Stelle, wie auch anderwärts zu verschiedenen Bere.nen gesprochen, mit ihnen verkehrt und sei mit ihnen fröhlich gewesen. Möge man eS für recht halten oder »tcht, sei ihm gleich. Er habe dem Drange seines Herzens gesolgt. AiS Sohn eine- Arbeiters habe er mitten in das Volk hineintreten muffen. Redner schloß mit einem „Hoch" aus Gohlis und die Stadt Leipzig, woraus ihn Herr Müller bat. seine heutige Ansprache drucken zu lassen und sich damit ein bleibendes Andenken zu stiften. Herr Wenzel, Vorsitzender de» Turnverein«, dessen Mitglied der Gefeierte war, überreichte idm unter markigen Worten ein Buch, „Taö Turne» im Hause von Or.Beerwald und G Brauer" (Leipzig, L. Feruau-. Herr Direktor Käser stallele den Dank der 20. BcjirkSschule ab und überreicht« ein Gruppenbild, da» betreffende Lehrerkollegium darstellend, und mit einem „Hoch" aus di« Familie Schink schließend. Ter Borsitzende des Evangelischen Arbeiterverein», Herr Naumann, ries dem Scheidenden ein herzliches „Lebewohl!" zu. Ein Telegramm aus Jena von Bürgermeister Singer brachte plückivunsche für den Scheibenden und Grüße an alle Anwesende. Wir schließen unser» Bericht mit herzlichen Segenswünschen für den zukünftigen Oberpsarrer und sein Haus. «. Gohli», 21. März. In wie hohem Grade Herr Diakonu« Schink die Sympathien seiner Gemeind« genießt, zeigte sich am gestrigen Abend in dem reich decortrten und dtchlbesetzten Saale de« „Neuen Gaflhoses". An den Seiten prangten die Banner des Vereins „Borwärts". LeS „Turnvereins" und des „Ehrlich'schrn Gesangvereins". Zwischen Palmen und Lorbeer bäumen glänzten die Büsten de« Kaisers und deS Königs. Nach dem von der Capelle des 134. Regiments gespielten „Fcstmarsch" von Ehrlich und der Ouvertüre zur Over „Raymond" von Thomas wurden Herr Diakonu« «chtnk, wie sämmtllche Lorporationen und sonstige Anwesende seitens de« Herrn E. Müller Namen- des Somit»« herzlich begrüßt, woraus Herr Alfred Richter in gewohnter an sprechender Weise einen Prolog von Lühnnann sprach. Auch Fräulein Taudert erfreute iväter mit einem Gedicht. Der Gesangverein „Germania" (Dirigent: Herr Stelzmann) und der Ehrlich'jch« Gesangverein (Dirigent Herr Lotthammer verherrlichten den Abend mit Gesängen. Eine Anzahl weiterer Musikstücke wurden von der bezeichnetcn Capelle meisterhast vor vermischtes. — venthen (Oberschlesien), 20. März. Der Gewinner deS großen LoofeS der Weseler Lotterie ist der Arbeiter Breitkopf auS Julieiihütle. Der Collecteur übernahm da« Gewinnlocö für 8t 000 .6 ---- Wie», 2l. März. (Telegramm) Zn Nuffce Steiermark) stürmt eS nunmehr schon über 60 Stunden dinier einander. Der Schnee fällt ununterbrochen in großen Mengen. Es sind bereits mehrere Sckmeestaublawincn nieder gegangen. Der Bahnvcrkchr mußte eingestellt werde». — Lemberg. 2l. März. (Telegramm) Hiesige Blätter melden aus Kiew, daß in vielen Bezirken Rußlands neuer dings eine große HungerSnoth herrsche. Auch soll sich in Central-Rußland die Cholera neuerdings in bedroh licher Weise zeigen. Im Gouvernement Wilna nimmt die Auswanderung der Juden große Dimensionen an. Täglich passiren Hunderte von Auswanderern Wilna. — Paris, 2l. März. (Telegramm.) Hier eingetrof- fenen Nachrichten aus Algier zufolge ist dort eine schreck liche HungerSnoth auSgebrrchen. DaS Elend unter den vielen Subsistenzlosen soll ungeheuer sein. ----Rom, 2l. März. (Telegramm) Die bisherigen Untersuchungen haben ergeben, dag der Leibarzt des Papstes, l)r. Cercarelli, das Opfer der Rache eines junge» Mädchen- geworden ist, welches vor 5 Zabren zu dem Sohne des Berstorbenen intime Beziehungen gehabt. Ter Bater duldete daS Berhältniß nicht, sendete vielmehr Len Sohn als SchiffScapitain nach Australien. --- London, 2t. März. (Telegramm.) Einer hier rin- getrosfenen Kabelmeldung aus Sydney zufolge herrscht in Neu-Caledonien und auf den Neuen Hebriden ein furchtbarer Orkan, welcher nunmehr schon drei Tage währt. Ganze Ortschaften sind durch den Orkan und verschiedene Sturzregen zerstört. Tie Hälfte Neu-CaledonieiiS ist über schwemmt und der Verlust a» Menschenleben erheblich. Es sollen auch einige Schisse unterzcgangen sei», doch stehen nähere Einzelheiten noch auS. --» Fünfsachrr Mord an» Eifersucht. Eine Depesche aus Konstantiuopel meldet eine entsetzliche fünffache Blutlbat. Der armenische .Kaufmann und Millionair Hadii Hussein tödlete auS Eifersucht seine Frau durch vier Messerstiche, worauf er seine Schwester, die auf die Hilferufe der Er mordete» berbeigceilt war, seinen Schwager, ferner einen Diener und einen nachher erschienenen Pelizeiseldaten tödlete. — Rrtv-Pork, 21. Mär». (Telegramm.) Zn der Nähe von Ottawa aus der Canada-Pacisic-Bakn fand einAergrutsch statt, wodurch das GelciS in großem Umfang zerstört, zwölf Personen verschüttet und mehrere davon todl hervorgezogen wurden. — New-Pork, 2l. März. (Telegramm ) An Bord deS Walsischsuu„:rS „CyrnS Waterfield", der im Begriff war, nach San Francisco abzugchen, wurden mehrere Dynamit bomben gesunden. Aus dem Geschiiftoverkellr. k Wie au» der Anzeige tn der vorliegenden Nummer zu er sehen ist, befindet sich die Niederlage von Vier NUS dem Att- PftlsrncKer Brauhaus in Pilsenev bei Pisten in Leipzig, Lesslngstraße 20, Ecke der Frankfurter Straße. Diese« vom ständig defenvergorenc Bier ist von sehr seinem Geschmack und vor Eigenschaften vielfach empfohlen, lich aus Flaschen. Das Bier hält sich auch Vorzüge /eir aae Lood»chraor. Uvroiu. eeN. »vk u-MiUiw 1'i4«rwo- v.ua- eleviniM o. «uus» au»,»Li, 20.1lLrr.4b<1.8V. 758 2 -s- 2.7 "vö" VL81V 1 trttde') 2l.Llai r Kx.ri - 750,0 -e- 3.7 87 IV 2 rrUKe') - Xacu.2 - 750,2 -s- 5.3 93 iv.xzv 2 rrübe Auch Schluß -er Rr-aüion elngegange«. * Barmen, 21. März. Nach dem Schlußergebniß er hielten FuSangel 12016 und Börse 3335 Stimmen. * G«rt4 Kl. Märtz. 9m Pauama-Proeetz bejahten die Geschworenen dir Schuldfragt für Blondin, LefsepS, Baihaul; re verneinten dir Schuldsrage für Foataor, SanSleroy, Lesal )a»connerie, Gobron Proust. * Pari», 2l. März. Zm Urtheil deS Panama-Pro- cesseS erlangten LcssepS und Blondin mildernde Umstände Der Gerichtshof verurtheilte LessepS zu einem Jahr, B!enr„. zu zwei Zahreu Gesängniß und Baihaut zu fünf Zabren T« äugnlß, Verlust der Ehrenrechte und 750 000 Frc« Geldstrafe UebcrdieS wurden Baibaut, Blondin und LessepS aus jla- trag der Civilparteien zu einem vom Staate zu fipirenteii Schadenersatz sowie zu 375 000 Franc» zahlbar an de» Liquidator Monchicourt verurthrilt. Die sechs übrigen 8,. geklagten wurden sreizesprochra. * Lissabon, 2l. März. Der diesseitige Gesandte in Berlin Carvalho ist nach Berlin abgereist. Die Reise wird mit der Angelegenheit der auswärtigen Schuld io Verbmdunz gebracht. * Lonban, 21. März. (Unterhaus.) Auf eine Anfraz, erklärte Grey, r» sei unmöglich, die Politik Amerikas unter dem Mac Kinley-Tarif zu diScutiren, aber die Regierung glaube nicht, daß eine Differentialzollpolitik den Export et» die Zndustrie Englands steigern würde. * London, 2l. März. Heute Mittag fand in Ca mb ritz, die feierliche Verleihung de- EbrendoctoratS der Natm> Wissenschaften seitens der Universität au Prof. Birchow stak Meteorologische Leoblichtunaen »ok 8er 8ternrei»rte tn l.elnite. Und« NO stecne über «kein»«. IlLLimUM ') Rogen. -s- 4",8. Ilinjmum iler Temperatur ^ ff» 1",2. 1 loiiv äer biieüerschlag« 4,6 mm. ') Reiner Rogen. Wetterbericht et», »4. N. INet«e»r«»I«gI»o>»»i» Inattln»«» ln kfiemnlk?! vom SI. Itletii 8 Uhr tlorgev». « 2 Rtctllaiiu § Starlons-Xaioe. S-Z »uff 8Mrtre Wetter s Z k 2 ffes VVtixte». Roäii 756 SW »karte «rollcitr ff- i ssiinanmck» . . 753 sllll keffecllt — s 760 S leid t Rej-en ff- t Lwclcliullv . 763 WX1V v>L»iu «rollte»!« v tiope»>uureu. 767 >'X0 leiedt keffeckt ff- r Ziemet. . . 761 XXW scfivvndl Xedel v . 765 W » licvkidi beffeclkt ff- s Lt.nu>-» . . 767 ,rit> »völlig ff- r 57>l . . . 770 1V>'W »dnvacd Dunst llambonf. - 770 W>W ncllivacll deilcclct ff- < Reliler. . . . 774 W Idolll ivollkij- ff- r i'tierkouru 771 0 seine sctr ivellreulvs ff- e Ilim-i-n . . - 772 W teicfir Xedel ff- 2 tieitiv. . . 767 X W leicllt lloleclit ff- ö tviciserelliiirerii 773 080 loietll noillenlu» ff- < liamkeru 77» slitl ieolltenlo. 0 Itilltauisoni.R!«»»-' — le:elll Itezreu 0 Illtuctieu. . 772 8W sellcrack ds'Ieclit ff- I t'hemullr. . 771 W sclnvncll befleckt ff- l Vciei, . . . 770 W leiclit 8d»iee — l l'rillz . . . 760 X W leiellt liefleciit ff- !> Rraxiiu . . 760 SW Iviclit Xedel — ö l-ei»(<-rl- . . 760 W leicllt dvfloclit — « Totsr-l-iiro . 758 W leietik iioilicillos - u tteriuicuwiliull — — 'l riesr. . . 768 80 leicllt irdlienlo» ff- b Olernwuk. . 77, XW leicllt iv.fllcenlos — 3 I ari» . . . 772 xxo leicllt ivollil'lllu» ff- l Ooric . . . 769 880 triscll Keiler ff- 2 4tier>I«eu. . . 772 88W leicllt lleilsr ff- k IVlt to rau« »über stellt to8»od,ooeom 20. bl 4rs 1893: btntioo Levk. m Neniiieraiur Kittel f ümliu. Ww«l Xioilee «cifliit ftrvkileu . . . 115 -t- 0,7 — 0.5 !W 5 0.8 117 ff- 1.3 - 2.4 W8W 1 4.1 ftiilleto. . . 170 oo - 2.3 XW 2 2.8 Ralllreo . . 211 0.0 — 4.3 XW 2 4.5 Tttttau . . . 258 — 1.2 — 8.8 X 2 1.2 Ollemuitr. . 310 — 0.7 — 2.0 W « 2.3 Rinnen. . . »78 ff- 0.6 ff- 3.2 W 3 2.8 lftoib-ru . . 398 - t.t — 3.4 XW 4 3.S Xnvnn'-rid. . 608 — 1.8 — K.O XW - 5.5 Xlteulleru . 7oI — 3.4 — 6.0 w 3 62 tiellxeichni» . 772 — 3.8 — «".Ä wxw 3 7.7 kielltc-Iller-r . . - 1213 — 6.2 — 9.7 w c 4.2 Rvi nnhaltemlem LckneekäU t'nncl »»> 20. Ultra «ino sllmlstiec Tenipvrsturxunnkmo statt, oo llm» nur noch eiu Tdell ffor Ta^e,- inittel unter Xull dlied. Oio 8eknce>1eclr» nahm voller au uml betrug in Xnnnderx 20 cm, kellrenhnin 34, Xllenbeig 6t vvff am Richtvlderg 130 cm. Kindern im Triumph begleitet, seine wieder in Güte strablenbe bessere Hälfte zurück in den Garten. Noch ein oder zweimal und zwar in der Regel bei dem schönen Schottisch: „Meine Mutter schickt mich her, ob der Kaffee fertig wär — Sog Deiner Mutier ein Loinvliinenl und der Kaffee ivär' verbrennt! re." oder zum Contre, bei welch' letzterem alle Zierlichkeit der früheren Tanzweise entsaltet wurde, mußte Bater in- Geschirr, wie er sich wohl dann und wann ausdrückte, dann aber hatte Bater Rübe, dazu seine zwei Gosen, Mutter ihre Tänze, wir unfern Kuchen und beim ging e« wieder, denn der Abend nahte heran und mit ihm die Zeit des AbendbrodeS, jnach welchem wir Kinder rin für alle mal in« Bett mußten. Die ersten Akka in Europa. Zm Zähre 1870 begegnete der berühmte deutsche Afrika- korschrr Georg Cchweinsurlh im Lande der Monbuttu am Uelle einem zwergartigen Volke, da» von den Eingeborenen Lkka Akka oder Tikki-Tikki genannt wurde. Damit wurde die Wahrheit der Berichte von Hrrodot und Aristoteles er wiesen, daß in Eentralasrika Pvgmärn, Menschen von etwa balbem Wuchs«, leben sollten «eit jener Zeit wurden viele Expeditionen nach Eentralasrika uuternommen, und dir Atrikareisenden batten os« Gelegenbrit, mit jenen zwerghasten Menschen zusammenzukommrn. di« in der Regel ,m Ur wald« eine nomadische Lebensweise führen, sich nur der Jagd und dem Kriege widmen, mitunter aber auch al« Zägcr u. dergl. an den .Höfen" angesebeaer Negerhauptling« pch aufhalten Da« Interesse der Anthropologen für diese Menschenrasse ist begreiflicher Weise ein sehr große-, da man in ihr den Rest der Urbevölkerung Afrikas vermulhet, und so waren viele Afrikaserschcr bestrebt, einzelne Akka auS ihren Walvwildnissrn nach Europa zu bringen. Schon Georg Schweinsurtb erhielt gegen ein Geschenk von zwei Hunden von dem Monduttukönig Munsa einen Akka, der .Usewuö" bieß, und wollte ihn nach Deutschland mit- dringen. Der kleine Mann zog sich jedoch infolge seiner Un- mämgkeit im Essen und Trinken eine Dysenterie zu, der er be,..l« in Berber aus afrikanischem Boden erlag. Zwei Zahre später besuchte der italienische Reisende Giovanni Miani da« Monbultuland und Munsa schenkte ihm zwei Heranwachsende Akkaknaben, echte Type» ihre« Stammes. Miani selbst erlag >m November 1872 im Lande der Niamniam dem Klima und den Strapazen der Reise. Seine Sammlungen, die Manu skripte und dir Akka batte er der italienischen Geographischen Gesellschaft vermacht, und letztere gelangten im Zuni 1874 glücklich nach Rom. Hier wurden die beiden jungen Eenlral- afrikaner zunächst der Fürsorge de« Grasen WiniScalchi- Erizzo, eine» durch seine orientalischen Forschungen doch- verdienten Gelehrten, übergeben, der sie in seinem Palast zu Verona erziehen ließ. Schweinfurlb besuchte sie im Zahre 1876 und war erstaunt über die Proben ihrer erworbenen Fädigkeiten, die sie vor ihm adlegten. Beide schrieben ihre Namen mll fester, regelmäßiger Hand, lasen, ohne zu stocken. auS einem Buche mit tadelloser italienischer Aussprache vor. und derAeltere gab sogar, obgleich er keinen eigentlichen Musikunterricht geucssen und da« Elavirrspiel gewissermaßen spielend erlernt dattr, eine kleine Etüde aus dem Piano zum Besten, welch» Aufgabe er, obgleich er mit seiner kleinen Hand nur drei« viertel Octave greifen konnte, fehlerfrei und mit erwünschter Geläufigkeit erledigte. Nachmittag« sah man Beide mit einem europäilchen Spielzenosscn aus den breiten Quadern de» Eorso Cavour promeniren. Dir kleinen breitschulterigen Ge sellen mit ihrem hellbraunen Gesichtchen, wergsarbenen Haar, in Anzügen von gleicher Modefarbe, sahen fast wie einem Märchen entschlüpfte Erdgeister au«.*) Der ältere Alla Tibo FranceSco stand damals im Alter von etwa lt> Zabren und batte eine Körprrlängr von l,37 m, der jüngere Eheirallah Luigi wurde auf ISff, bi» 14 Zahre geschätzt und war 1,23 m hoch. Einige Zahre darauf veröffentlichte Pros. Giglioli eine Studie über die in Europa lebenden Akra, au» welcher berverging, daß Tibo eine Körpcrlänge von 1,42 m und Ebeirallad die von 1,4l ru erreichte. Beide sprachen, lasen und schrieben Ztalienisch, während sie ihre einbeimischc Akkasprache und da« in der Zugend gelernte Arabisch ver gessen batten. Natürlich wurde unter den Forschern in Europa der Wunsch rege, auch weibliche Mitglieder diese« merkwürdigen ZwergstammeS kennen zu lernen. Romolo Gosst, einer der Ossiciere GorkonS, der sich durch seine Kämpfe gegen den Sclavenjäger Soliman Sibrr ausgezeichnet batte, brachte im Zahre >876 ein Sclavenmädchen mit nach Europa, da« ihm al« Akka in einem der am Babr-el-Gebel gelegenen Stapeb Plätze zum Kauf angeboren worden war. Zn die Rassen reinheit diese« ZndividuumS wurden jedoch von verschiedenen *) vgl Schweinsurtb „Im Herzen von Afrika." Autgabe vom Jahr» 1878. (Letpjtg. F. A. Blockhaus) Seiten Zweifel gesetzt. Nach dem Berichte Giglieli'S lebte das Mädchen in Triest als HauSdieuerin bei Frau Geist, genoß aber nicht die Bertkcile einer selchen Bildung wie die Akkaknaben MianiS; sie tonnte weder lesen noch schreiben, aber sie sprach Ztalienisch und ein wenig Deutsch. Sprache», die sie täglich im Hause hörte. Alle drei Akka betrüge» st:l> gut, waren jedoch in ibren Neigungen außerordentlich kindiiä'. lieber die letzten Schicksale dieser erste» Akka in Europa find wir leider nicht unterrichtet. Auch in der Begleitung der Karawane Stanley «, al« sie auS Emin'S Aeqnaloria nach Zanzibar marschirte, be fanden sich einige Akka, dir jedoch die Strapazen der Reise nicht ertrugen. Ein junge« Zwergfräulcin mußte krank bei dem Häuptling von Kirurumo zurückgclassen werden, »nd von einem Akka, der ihn freiwillig be gleitete, berichtete Easati: .Klug und mehr noch schlau, roll Rücksicht und ehrlich, war er ein wunderbarer Meister im Bogenschießen, gewandt im Fangen der Schweller- linge und im Netzespanncn für Vögel und kleine Säugeiliiere. Dabei besaß er einen witzigen Hnmor und erbeiterte die Leule mit grvlc«ken Tänzen und -Lprünaen, mit denen er kriegerische Angriffe nachahinte. Aber die Liede brachte ibm de» Tod Als seine treue Milschwester unterwegs kraftle« zusammen- sank, entfloh er den Tag nachher, um sie aufzusuchcn und kehrte nicht wieder zurück." Ueber die Schicksale der beiden Akka-Damrn, die vr. Franz Stnblmann am 20. d. M. nach Leirzig bringen wird, werden wir auS dem Munde de« bewährte» Begleiter« Emm« Nähere« erfahren. 6.
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