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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980131021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898013102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898013102
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-01
- Tag 1898-01-31
-
Monat
1898-01
-
Jahr
1898
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784 Evangelium und au- den Briefen d«S Johannes anftrüpfe» soll. Wir find begierig, wie Sascha Schneider diese Aufgabe lösen wird. * Berit» 28. Januar. 32 antik frisirte Jüngling» sind seuheuteVormittag öffentlich im Parthenonsaale der Königlichen Museen ausgedant; sie stehen in Reih und Glied, den rechten Arm etwas hoch gehoben, so daß man glauben könnte, es sei eine Colonne nackter, hellenischer Gymnasiasten, oder richtiger «Gymnasien«, die anmuthig nach antiker Art ihre Uebungen machen. In Wirklichkeit sind es die 32 Ergänzungen des Knaben au» der Sammlung Sa burow, der für den diesjährigen Wettbewerb des Kaisers bestimmt war. Tie Bronzefigur war, leider ohne Kopf, au« dem Meer an der asiatischen Küste herauSgesischt worden, sic stammt aus dem fünften Jahrhundert v. Chr. und ist von austerordentlicher Lieblichkeit der Form; am Nacken deute» einige Ansatzstellen auf heraddängende Locken, ein Zeichen, daß nur von zwei Bildhauern (Wrnck und Heidt priem» nicht beachtet worden ist. Im Ganzen haben sich 31 Künstler berhciligt; Ha»s von Glümer, einer der Sieger vom vorigen Jahre, har zwei verschiedene Modelle eingrsandt und noch zwei BUsten hin- zugesüat. Juns Herren, unter ihnen auch die preisgekrönten, Haden ihre Arbeiten bronzeartig getönt. Am meisten muthet die durch einen Preis ausgezeichnet« Ergänzung von Werner Begas wie «in« alle, verwitterte Bronre an; der Künstler hat der Figur einen echt griechischen Kopf ausgesetzt, der ungemein lieblich erscheint, und daher mit den Kürperformcn trefflich harmonirt. Auch die Arbeit de» zweiten „Siegers-, Paul Peterich, ist streng, sowohl in der Auf fassung des Kopfes, wie in der Gestaltung der Haartracht, und dabei an sich sehr ansprechend. Beachtenswerth sind namentlich die Er gänzungen von Heinemann, Lepcke, Götz, Berwald-Schwerin, Chri stensen und Kraus. Der Gegenstand des neuen kaiserlichen Wett bewerbs, der im Herocnsaal befindliche Torso der Aphrodite, ist ein »och nicht einmal vollständiger Rumpf aus Marmor, dem Kopf, Arme und Beine fehlen, die Haltung ist ein wenig nach links geneigt. Tas Wert, dem nur der untere, vermuthlich von einem Gewand verhüllte Theil angefügt werden soll, stammt wahrscheinlich auS dem dritten oder vierten Jahrhundert v. Chr., und ist noch nicht lange im Besitze unserer Museen. Ter Torso trägt die Nummer 18a und ist nicht zu verwechseln mit anderen Fragmenten einer Aphro dite, die ebenfalls im Hcroensaale stehen (B. L.-A.) * Für Mltseeu und Liebhaber von größtem Interesse ist die Nachricht, Laß Georg Hirth in München, der Herausgeber der „Jugend", des „Formenschatz", des „Stil" und anderer antiquarischer Werke seine Kunstsammlung unter den Hammer bringen wird. Sie bat im Laufe der Jahre den Umfang eines Museums angenommen, welchem die in einem Privathause zur Verfügung stehenden Räume nicht genügen. Die Hirth'sche Sammlung hat, wie den zahlreichen Besuchern wohl bekannt, ihren besonder» Werth durch dir künstlerische Kritik, mit der sie, abgesehen von der antiquarischen Kennerschaft, zusammen gebracht ward. Sie umfaßt Kunstgegen stände fast aller Art der letzten vier Jahrhunderte, namentlich aber deS achtzehnten, französische und englische Farbenkupferstiche u. s. w. Der reich illustrirt« Katalog wird unter Anderem eine Ablheilung unter dem Titel „Deutsch-Tanagra" enthalten, in welcher Hunderte der schönsten und seltensten Porzellangruppen aus Nymphenburg, Frankenthal, Höchst (Melchior), Ludwigsburg, Niederwiller, Wien, Meißen rc. aufgesührt sind, eine Bereinigung deutscher Modellir- kunst, wie sie sonst in keinem Musenm zu finden sein dürfte. Die Bersteigerung wird, unter Leitung des Herrn Hugo Helbing (München), im kommenden Mai stattfiuden. Leipziger Lehrerverein. Tie erste Sitzung im neuen Vereinsjahre fand am 28. Januar statt. Herr Meyrich eröffnet sie mit dem Wunsche, daß auch in diesem Jahre die Arbeit des Vereins von Erfolg begleitet sein möge. Er gedenkt hieraus des am 15. Januar verstorbenen College«! Neubrrt. Die Versammlung erhebt sich zu Ehren Les Verschiedenen von den Sitzen. Nach Verlesung der letzten drei Sitzungsberichte giebt der Vor sitzende bekannt, daß sich der Vorstand in folgender Weise con- stituirt hat: Zum Archivar ist Herr Hermann Müller wieder gewählt worden. Schriftführer sind di« Herrin Kratzer, W. Schubert und Reichel. Der erste Punkt der Tagesordnung ist der Bericht über die Comeniusstiftung. Herr Rocke hat den Bericht schon in der Pestalozziseier gegeben und wiederholt darum nur die Hauptsachen. Nach einer kurzen Aussprache über den Bericht giebt Herr Cassirer Held den Lassen bericht. Die Einnahmen der Stiftung sind im Vorjahre von 4252,84 auf 6778,57 ^l, die Ausgaben aber von 5916,57 ./L aus 9718,83 gestiegen. Infolge dessen wurde ein Zuschuß aus der Liedrrbuchcasse von 2940,26 nöthig. Die bedeutende Steigerung der Ausgaben ist auf den Ankauf der Bibliothek des Herrn Schulrath Israel und auf die Fertigstellung des Katalogs zurückzuführen. Die Liederbuchcaffr hatte im Vorjahre 10945,88 Einnahmen und 9677,48 Ausgaben, und es bleibt in ihr ein Bestand von 1268,40 ./L Das Capital der Bergerstiftung ist auf 1022,36 erhöht worden. Herr Held spricht allen edlen Gebern im Namen des Vorstände» der Stiftung den herzlichsten Dank auS. Hierauf wird der Cassirer auf Antrag der Rechnungsprüfer ent lastet. Der 1. Vorsitzende dankt sodann dem Herrn Held, der nach 14 jähriger Thätigkeit als Cassirer sein Amt nirderlegt, für sein« treue und mühevolle Arbeit. Die Ergänzungswahl für den Vorstand der Comeniusstiftung hat folgendes Resultat: Herr Freyer wird wieder, Herr vr. Lehmann und Herr Kurth VII. werden neu gewählt. Zu Cassenrevisoren ernennt die Versammlung die Herren Held und Dornheim. Der Vortrag des Herrn vr. Spitzner über die wissenschaftliche und praktische Bedeutung der pädagogischen Pathologie für die Volksschulpädagogik wird wegen der vorgeschrittenen Zeit vertagt. L. Versammlung -er Verwattungsmitglie-er -er Consum-, Producten- un- Waaren- vertheilungsvereine Sachsens. -tm- Chemnitz, 31. Januar. Dir Verwaltungsmitglieder der Consum-, Producten- und WaarenvertheilungS- vereine Sachsen» hielten gestern Nachmittag von 1 Uhr ab hier im Elysium gegen die Besteuerung der Consumvereine eine Protestversammlung ab, die von 163 Vereinen mit 768 Ber- waltungSmitgliedern beschickt war. Die Tagesordnung lautete: 1) Bericht über den Stand der Umsatzsteurrfrage und weitere Maß nahmen dagegen; 2) Discnssion hierüber. Der Referent Herr Fell- Leipzig ging in seinem 2'/, stündigen Bortrage näher auf die Ent stehung der Umsatzsteuerfrage und deren Behandlung im Landtage rin und betonte sodann, daß die sächsische Regierung entgegen dem Beschlüsse des Landtages, zunächst Erhebungen über die Nothwrndigkeit der Ein führung einer Umsatzsteuer anzustellen, die Gemeinden ohne Weiteres angewiesen habe, eine solche Sondersteuer von den Eonsumvereinen zu erheben. Der Referent brachte zahlreich« Gutachten Sachverstän diger zum Vortrag, die sammt und sonder» die Erhebung einer Umsatzsteuer als gesetzlich unzulässig darstellen. Am Schluffe seine» Vortrages sprach er die Hoffnung auS, daß die Consumvereine auch aus diesem Kampfe als Sieger hervorgehen möchten. ES wurde sodann eine Resolution mit folgendem Wortlaut angenommen: „Die heute am 30. Januar im Saale de» Elysium« tagend« öffentliche Versammlung, in welcher 163 Consum-, Producten. und Waarenvertheilungsvereine durch 768 BerwaltungSmitglteder ver treten sind, erklärt sich mit den Ausführungen de» Referenten und der bisherigen Thätigkeit der Commission einverstanden. Die Ver sammlung hält an der Anschauung fest, daß die Umsatzsteuer weder mit der sächsischen LandeSgesetzgebung, noch mit der Reichsgewerbe- ordnung vereinbar ist. Da aber da» sächsische Ministerium trotzdem sechs Regulative über die gewerbliche Sonderbesteuerung der Consumvereine genehmigt hat, so wird die Commission beauftragt, megen der Nichtbeachtung der 88 37, 39 und 40 der sächsischen Ver fassung über die Zulässigkeit der Steuer, sowie des 8 25 der revidirten Städteordnung und des 8 16 der revidirten Landacmeindeordnung bei den beiden Ständrkammern de» sächsischen Landtage» vorstellig zu werden. Da durch dir Genehmigung der Regulative die Reich», gewerbeordnung in 88 5 und 7 Abs. 6 verletzt erscheint, so wird die Commission weiter beauftragt, bet dem Reich»tag und durch deu Reichskanzler bei dem BundeSrath wegen dieser Verletzung vorstellig zu werden. Die Commission wird weiter beauftragt, bet dieser Ein- gäbe darauf hinzuweiseu, daß gar kein Bedürfniß zum Schutz« de« Kleinhandel» durch die Besteuerung de» Umsätze» vorltrgt. Boa ca. 400 Städten und Gemeinden, in welchen Consum-, Produkte«- und WaarenvertheilungSvereine oder Verkaufsstellen von solche» vorhanden sind, haben nur zwölf Gemrioden die Ein- sührung dieser Sonderbesteuerung beschlossen, trotzdem der Einfluß der Kleinhändler, unterstützt durch die Handwerker u»d HauSbesitzerverrine, auf di« Gemeindeverwaltungen »in ganz be deutender ist. Die Versammlung giebt den von der Umsatzsteuer betroffenen Brrrinea auf, di» Zahlung dir Steurr nur unter schrift lichem Protest mit dem gleichzettigen Bestreiten der Grsetzmäßigkeit dieser Sondersteuer zu bewirken und di» Rückzahlung derselben im Klag»w»g» von Le» Gemrindea zu fordern. Auch wird«» di« - Gerichtsverhandlungen. Königliche- Landgericht, Strafkammer IV. Vermischter. V. Erfnrt, 30. Januar. Lor einig«» Tagen starb ein hiesiger Kaufmann in Folge von Blutvergiftung »ine« jäh«n Tode«. Dir Mann hakt« sich »in« Ouotschung d»« Berelne aufgesorderi, unter allen Umstanden au dem genossenschast- ltch»n Princip frstzuhaltn, und für de» Fall, daß sie «tue Arnderuag der geschäftlichen Orgaaiiation beabsichtigen, des Rath der Commission einzuhole». Die anwesenden Vertreter der Bereinigungen erklären sich in dem Kampfe gegen >ie Umsatzsteuer mit den von derselben betroffenen Vereinen olidarisch und werden Alle» aufbirteu, um dielen BernichtungS- «ldzug gegen die genannten Vereine abzuwrhrrn. In der hierauf folgenden DtScussion wurde ein Antrag an- genommen, die bisherige Commtsfiou weiter sortbestrhen zu lassen und dieselbe mit der ferner»» Behandlung der Sach« zu beauftrage». An Stelle rtnr» abgegangenr» Mitgliedes dieser Commissio» wurde Herr Barth«l-Löbta» gewählt. Herr Fell-Leipztg regte noch au, dir Regelung der Arbeitszeit, »er Mrbritsverhältaisseu rr. der Zagerhalter der Commissio» zu übertragen, welche sodann einer päter jedenfalls in Dresden abzuhaltenven Versammlung Bericht oblegen soll. Die Versammlung beschloß demgemäß. Mit einem Schlußwort de» Vorsitzenden Herrn Radrstock-Pieschen erreichte sodana die Bersam mlung gegen 5 Uhr ihr Ende. Fleischerinnung. Hl Leipzig, 29. Januar. Unter dem Borsitz des Herrn Ober meisters Nietzschmann hielt gestern die Fleischerinnung im „Schloßkeller" ihr« erste diesjährige Quartalsversammluug ab. Der Obermeister begrüßte zunächst die Erschienenen und sprach herzliche Wünsche für das weitere Gedeiheo der Innung und für deren Mitglieder au». Der Redner berührte sodann den BerbandS- tag, ging auf Einzelheiten über deu sehr günstigen Abschluß der krankencaffe, sowie auf den Umsatz der übrige» JnuungSinstitatr Dampf - Talgschmelze, freie Bereinigung für Häute- und Frll- verwerthung) ei» und kam schließlich auf da- Sprrchmeisteramt und das HerbergSwrsen zu sprechen. Di« Erneuerung d«S „Schloß- ellrrS" hat mehr erfordert, al» Anfangs vorgesehen war, sie er orderte einen Gesammtbetrag von über 18000 Damit glaubt >ie Innung Alles grthan zu haben, um das Etablissement alle» Anforderungen entsprechend auszustattrn. Weiter warnte der Ober meister vor der Anwendung von Mrat-Presrrvesalz bei der Fleijchbereitung unter Hinweis auf di« in letzter Zeit erfolgte» Strafanträge und Brrurtheilungen. Im neuen Jahre stehe sowohl die Einführung des Handwerker- grsetzes wie auch eines ururu Laudesgrsrtzes, betreffend die Vieh- Versicherung, bevor. Mögen beide Gesetze auch für das Fleischer- gewerbe segensreich sein- e» «scheint dies umso wüuschenswerther, als durch die im verflossene» Jahre eingetretrue wesentliche Steige rung der Biehpreisr die anstrengende GeschäftSthätigkeit sich nichts- weniger al» nutzbringend gestaltet hat. Mit einem „Glückauf 1898" chloß der Obermeister unter lebhaftem Beifall seine Ansprache. Hierauf erfolgte der Vortrag der Regiftrande und sodaun der Rechnungslegung, die gemäß dem Anträge der Revisoren für richtig befunden wurde, woraus man den Cassirer entlastete. — Aus dem Berichte des SprechmeisterS ist hervorzuheben, daß die Thätigkeit des Sprechmeisteramtes der vereinigten Fleischerinnungen von Leipzig, L.-Reudnitz, L.-Lindenau und Taucha sehr rege gewesen ist: es erhielten 841 Gesellen durch dasselbe Arbeit uachgewiesrn, gegen 690 i. I. 1896. Berbaud-bücher wurden 18 ausgegeben, 17 den Inhabern entzogen und 218 abgestempelt. An 3 Gesellen wurden ür virljährigr Arbeitszeit bei ein und demselben Meister Ehren- diplomr ausgestellt, 3 Lehrlinge erhielten Prämien u. s. f. Reise unterstützung wurde an 666 Gesellen gewährt, während 202 wegen unvollständiger Papiere abgrwiesen wurden. Die Krankenkasse, die gleichfalls richtig gesprochen wurde, hat rin Vermögen von 5587 verschiedene Anfragen betreffs der Aerztewahl wurden vom Vorsitzenden erledigt. — Eine Anregung, den „Margarine-Verkauf" durch ein zu bildendes Consortium bewirken zu lassen, rief eine längere Debatte hervor, fand aber nicht die Zustimmung der Versammlung. — Der Haushaltplan der Innung für 1898, der in Einnahme und Ausgabe mit 25 800 balancirt, wurde genehmigt. Es folgte sodann eine Besprechung über eine Reform de» EiSverkaufS im städtischen Vieh- und Schlachthofe. Dir Reform wurde von allen Seiten als nothwendtg anerkannt. Nach Erledigung verschiedener weiterer geschäftlicher Angelegenheiten erreichte di« Versammlung ihr Ende. 6. Leipzig, 31. Januar. I. Bis zum September vergangenen JahreS war der 34 Jahre alte Agent Clemens W. aus Büderich in Westfalen für die hiesige Lebensversicherungs-Gesellschaft „Kosmos" thätig. Zu den Versicherten zählte auch der Fleischermeister I. in LeiSnig. Anfang September erschien W. Nachmittags in dessen Wohnung und fragte bei der Ehefrau J.'S, die er antraf, nach, ob für ihn nicht Ärirsschaften eingegangen seien. Frau I. verneinte und W. bat, warte» zu dürfen, da er mit Bestimmtheit auf Nach- richt warte. Gegen 7 Uhr ging bei Frau I. eine an deren Ebe- mann gerichtete Postkarte ein, in welcher I. von der Direction gebeten wurde, dem Inspektor W. 30 zu leihen. Frau I. trug auch kein Bedenken, dem W. die 30 zu geben, mußte aber später die unangenehme Entdeckung machen, Laß sie einem Betrüger zum Opser gefallen war, denn W. hatte die Karte selbst geschrieben und unberechtigter Weise mit der Unterschrift deS Direktors ver sehen, um sich in seiner bedrängten Laqe in Besitz von Geldmittel zu setzen. W. wurde wegen schwerer Urkundenfälschung und Be trug- unter Anklage gestellt. Nach Lage der Sache ließ der Gerichts hof volle Milde walten und erkannte auf eine Gefängniß strafe von einem Monat. II. Von Ostern 1897 bi- Ende September war der 22 Jahre alte Kaufmann Heinrich Ferdinand Josef Wl. au» Friedeck in Oesterreichisch Schlesien al-Vertreter der Holzhandlung von K. L Co. in Dresden für Leipzig und Umgegend thätig. Er bezog ei» JahreSgehalt von 2000 und 1 Proc. vom Umsatz, hatte also ein ganz genügendes Auskommen. Trotzdem mißbrauchte Wl. daS Vertrauen feines ChrsS, der ihm Inkassovollmacht übertragen hatte, in schnödester Weise, indem er für daS Geschäft eincassirte Gelder unterschlug und für sich verwendete. Am 19. Juni erhielt Wl. von dem Zimmermeister S. in Reudnitz für K.L Co. 600^», am 2. Juli 385 am 10. Juli 98,50 am 24. Juli 1000 am 27. August 188 und am 13. September 480 >l auSgezahlt, lieferte aber nicht, wie e» ihm vorgrschrieben war, diese Summen sofort an die Dresdner Firma ab, sondern verausgabte sie im eigenen Interesse. In kleineren Posten hat Wl. im September insgesammt noch 468,46 unterschlagen, darunter befinden sich auch 60 >l, mit denen Wl., nachdem der Boden ihm zu heiß geworden war, durchging. In der heutigen Hauptverhandlung legte Wl. rin reu- müthige» Geständniß ab und gab zu seiner Entschuldigung an, er fei in schlechte Gesellschaft gerathen und habe zu flott gelebt, so daß rr mit seinem Behalt nicht habe auskommen können. Der Gericht»- Hof erkannte gegen Wl. wegen Unterschlagung unter Anrechnung eine« Monat» der »rlittene» Untersuchungshaft auf ein Jahr vier Monat» Gefängniß. Königliches Schöffengericht. 6. Leipzig, 31. Januar. Ein Nachspiel zum vorjährigen Maurer streik beschäftigte kürzlich daS hiesig» Schöffengericht. Während des Streiks war der Maurer F. stehen geblieben und hatte zu den alten Bedingungen Wetter gearbeitet. Am 30. Oktober wurde rr bei den Maurerarbeiten am Palmrngarten beschäftigt. Als der Handarbeiter Emil W., welcher nach seinen vielen und schweren Vorstrafen wegen Sachbeschädigung, Beleidigung und Widerstands gegen die Staats- gewalt wobl nicht mit Unrecht al» ein gewaltthätiger M»nsch be zeichnet wird, am «wähnten Lage vorüberging, ergriff ihn der Zorn darüber, daß F. durch seine Nichtbrtheilung am Streik den zielbewußten Genossen in den Rücken g»fallrn war und « machte seinem Unmut!» durch eine Reihe kräftiger und hier nicht wiederzubender Schimpfwort« Luft. Nicht genug damit, versetzte W. dem F. einen so heftigen Stotz, daß F. zn Boden fiel. Nachdem er glücklich wieder auf vte Beine gekommen war, suchte er sich weiteren Liebenswürdigkeiten W.'S durch die Flucht zu entziehrn. W. rannte ihm jedoch nach und versetzte ihm riu»n Faustfchlag in» Auge. Nunmehr hielt e» der Poltr v. für aagezeigt, zu Gunsten F.'«, der »m Hilfe rief, rin- zuschreitea. Er erreichte aber nur, daß S. sich nun gegen ihn wandt«, ihm drohte, da» Messer in den Leib zu rennen und ihn mit allerhand Schimpfwörter! reaaltrte. Wen» auch zu Gunsten W.'S angtnommeu wurde, daß rr die Thar in angetrunkenen Zustande verübt hat, so mußte doch strafstetgernd berücksichtigt werde», daß W. bereit« zwölf Mal wegen Gewaltthätigkriten vorbestraft ist. von Zubilligung mil dernder Umstände konnte daher keine Rede sein, e» wurde vielmehr W. zu einer Gefammtstrafr vo» siebe» Mo,»»«» G«fäng»t > verurtheilt und da bei der Höh« der Strafe Fluchtverdacht aagezeigt »rscht»«. sofort in Haft genommen. Daumeunaaett »»gezogen und di« kleine Wund« veruachlasflgt, >i« diese schlieklrch »ach kurzer Zeil den Tod herbeisührte Mu ähnlicher Unfall stieß auch einem hiesigen Arzte zu, der ich ebenfalls dm Daumennagel verletzte und nur durch energisch angewandte Gegenmittel vor einer Blutvergiftung bewahrt wurde. Schlimmer ging «S einem andern Erfurter Irzte, vr. Kellner, der, al« er einen an der Rose er raokten Arbeiter besucht hatte, sich unvorsichtiger Weise in« Gesicht faßte und dorthin die gefährliche Krankheit übertrug. Binnen kaum zwei Tagen war der Arzt dem Tode nahe, und die Gefahr ist auch heute noch nicht ganz geschwunden. --- Hörde in Westfalen, 30. Januar. Eine Prügelei aus einem officirllrn Festmahl zählt gewiß zu den Seltenheiten. Bei dem Festmahl zur Einsührung deS neuen Bürgermeister« Ever« war ein solcher Borfall zu verzeichnen srwtfen. Die „Frkf. Ztg." berichtet: Die Verleger der beiden diesigen Zeitungen, M. und H., sind schon seit längerer Zeit nicht gut aufeinander zu sprechen. DaS Unglück wollte e«, daß sie Tischnachbarn wurden. Als die Stimmung eine animirte geworden war, geriethen die Beide» aneinander. Ehe man sich'« versah, hatte H. den M. erfaßt und zu Boden geworfen. M. blieb eiae Weile besinnungslos liegen, er hatte eine so erhebliche Verletzung am Hinterkopfe erhalten, daß man ihn nach Hause geleiten mußte. H. ging freiwillig. Der Ober-Regirruogsrath, welcher de» neuen Bürgermeister eingeführt hatte, soll zu ihm gesagt haben, hier habe rr zleich die schönsten Studien machen können, welch eia derber Menschenschlag hier vertreten sei. — In einer der letzten Nummern des „Wiener Fremden blattes" veröffentlicht der bekannte Geologe Professor vr. Karl Diener unter dem Titel: „Sechs Tageauf der Wolga" eine sehr fesselnde Schilderung von Land und Leuten in Südrußlaad. Gelegentlich der Erwähnung der deutsch- utherischen Gemeinden, welche im vorigen Jahrhundert unter der Kaiserin Katharina entstanden und ihre Spracht und Sitten bis heute treu bewahrten, heißt es dort: „Als wir am Abend unweit Kamyschin ans Land stiegen, richtete eine Bauersfrau im unverfälschten schwäbischen Malect die Frage an uns, ob wir Deutsche seien. Auf unsere bejahende Antwort erzählte sic, daß ie mit ihrem Mädchennamen Cristine Bracken heiße, daß schon ihre Großeltern im Gouvernement Saratow ansässig waren, daß ie selbst aber jetzt in zweiter Ehe an einen Kosaken verheirathet ei, der in einer der nahen Militaircolonien lebe. Woher ihre Familie nach Rußland eingewandert war, wußte sie nicht anzu geben. „Sie sind halt von da oben 'runter komme!" erklärte sie. Als wir auf ihre Frage, wie lange wir hier verweilen würden, antworteten, wir müßten sogleich wieder abreisen, meinte sie treu herzig: „Ihr seid doch grausig g'hetzt!" Ich thät Euch gern mit nehme und Euch Hühner schlachte!" Ob ihr Mann dies wohl zugeben würde? Ja gewiß, rr sei ein sehr guter Mann, die Kosaken seien sehr gute Leute, wenn man sie nett behandle. Nur in einem Punkte sei er strenge, er dulde nicht, daß sie mit ihrem Sohne aus erster Ehe in seiner Gegenwart deutsch spreche, denn er glaube dann immer, erwerbe ausgescholten. Hierzu bemerkt der Verfasser: „Man bekommt Respekt vor der stillen und doch so bedeutsamen Kulturarbeit der Deutschen an der unteren Wolga, wenn man von den Anhöhen bei Kamyschin die Steppe überschaut. Brunnen auf Brunnen haben sie dem Step penboden entlockt, blühende Dörfer, Fruchtgärten und Ackerland aus der dürren Einöde hervorgezaubert. Ein herzliches Glückauf den wackeren Stammesgenossen aus dem Schwabenlande in der Wolgasteppe!" — Paris, 30. Januar. (Privattelegramm.) Der verhaftete frühere Polizist Rode au scheint eine noch weit größere Anzahl von Mädchen mord en auf dem Gewissen zu haben, als bisher angenommen wurde. Nebst der ein gestandenen Erdrosselung eines Mädchens Namens Ionin liegen überzeugende Beweise dafür vor, daß er vor zwei Monaten auch ein Mädchen NamenS Marie Bigot durch einen Revolvrrschuß in den Nacken ermordet hat. Endlich lassen ihn viele Momente auch als Mörder der Louise Lanner, die in der Rue Saint Lazare wohnte, er scheinen; die Ermordung derselben erfolgte vor einigen Jahren. Die Polizei durchforschte nun die Acten über die während der letzten zwanzig Jahre begangenen Mädchenmorde, welche alle einen gemeinsamen Typus zeigen, wie er im Falle Ionin vorlicgt. Gegen Rodeau spricht, daß man bei ihm eine lange Liste allein wohnender Mädchen fand, daneben Notizen über ihr Vermögen, ihre Gewohnheiten und die Beschaffenheit ihrer Wohnungen. Dann fand man bei ihm alle Journale mit Berichten über Mädchenmorde roth angestrichen. Rodeau bat sein Mordgewerbe systematisch be trieben; er ist 44 Jahre alt und wohnt seit Jahren mit der 75jährigen Marauise Manoury d'Ectot zusammen. Er ver ließ unter GrevtsS Präsidentschaft den Polireidienst mit der Motivirung, e- sei zu langweilig, fortwährend den alten Präsidenten bewachen zu müssen. ---- Sin Opfer seiner Let-enschaft für das Photographiren ist der englische Maler Henry Savage Lander ge worden, der dieser Tage, wie bereits gemeldet, in Florenz eingetroffen ist, um sich von den schrecklichen Leiden zu er holen, die er auf einer Expedition nach dem Hochland von Tibet erdulden mußte. Lander war im vorigen Jahre von Britisch-Jndien auSgezogen, um den Gipfel de« Himalaya zu erklimmen und Tibet mit dem photographischen Apparat zn erforschen. Er hat von seiner Expedition eine Sammlung von Augenblicksbildern heimgebracht, die auf wunderbare Weise gerettet wurde und einzig in ihrer Art sein dürfte. Bor Allem findet man Ansickten von den Lagerzeltcn der Karawane und prächtige Bildnisse der Mitglieder der Expe dition. Dann siebt man in einer Reihe von AugenblickSbildern die verschiedenen Phasen der Ersteigung de« Himalaya-Ge- birgeS; dazu gehört auch die Photographie eines BadeS, das Lander unter so außergewöhnlichen Temperaturverhältnissen nahm, daß da« Wasser, mit welchem er sich besprengte, sich in der Luft zu EiSzäpfchen verwandelte. Ankere Bilder zeigen da» erste Zusammtreffen mit den Eingeborenen, die verschiedenen Phasen der Unterhandlungen, die Ver- theidigungSmaßregeln und die letzte Etappe der arg zu sammengeschrumpften Karawane. Furchtsam und vor sichtig zieht die kleine Schaar vorbei, auf den Gesichtern iest man die Furcht vor einer bevorstehenden unvermeid- ichen Katastrophe. Und die Katastrophe kam. Aus einem anderen Bilde steht Lande r'S treuer Diener an einem Marter pfahle, nackt und mit Stricken festgebunden, und um ihn tanzen Gestalten, die eher Thierrn als Menschen gleichen, und stechen und brennen sein Fleisch mit glühendem Eisen. Dieselbe Tortur mußte dann Lander selbst erdulden; sein Diener war jedoch nicht in der Lage, die Scene photo graphisch festzuhalten. Dagegen wurde der Act des Marterschauspiels Photographin, in welchem die Ein geboren mit dem glühenden Eisen die Augenlider de« unglücklichen Forschers vernichten; und auf einer anderen Platt« sieht man Lander auf einem mit Nägeln besteckten Sattel reiten — 80 Meilen weit! Eine Nagelspitze verletzte ihm da« Rückgrat, so daß er zeitlebens siech bleiben dürfte. Zwei andere Negativbilder zeigen den Forscher und seinen Diener nach den Torturen; Bride sind nur nock eine formlose Masse von Fleisch, Knochen und Sehn«», ohne Haupt- und Bart haar und mit zwei Höhlen an Stell« der Augen. Glücklicher weise kamen zwei Beamte au« Britisch-Jndien an und retteten die Unglücklichen, denen der sichere Tod in Aussicht stand. Lander war besinnungslos und fand seine Besinnunj erst drei Stunden nach der Ankunft d«r Retter wieder. Sein erster Gedanke war, «in letzte- AugenblickSbild «ufrunehmen, auf welchem seine Henker darge stellt sind, wie sie durch di« Ankunft der Retter in Schrecken gesetzt werden. Die Photographie dürfte bisher kaum jemals einen größeren Märtyrer gehabt haben! — Lo«bo«, 29. Januar. (Telegramm.) In den Gruben von Drumpellier bei Coatbridge in Schottland fand ßrstern Abend «ine Explosion schlagender Wetter statt, bri d«r 4 Gn»b«»arb«itrr grtödttt wurern. — U«« Bethlehem geht der „Köln. Bolklztg." über Be- chwrrden der dort und in Jerusalem angesiedelten Franciscaner legen Uebergriffe der griechischen Geistlichkeit von betheiligter Seite folgende Mittheilung zu: Bei der Procession zur Feier des letzten griechischen Weihnachtsfestes in der hiesigen Geburts- i irche ist wieder, wie schon das vorige Mal, der nördliche Eingang der Kirche durch den griechischen Klerus benutzt worden. Die Franciscaner hatten ursprünglich die Absicht, dem Durchzuge der griechischen Procession thätlichen Widerstand zn leisten, sie standen auf Anrathen des lateinischen Patriarchen Msgr. Piavi hiervon ab, beklagen aber nickt mit Unrecht, daß ihr Vertrauen in eine ihnen von französischer Seite gemachte Zusiü)er»ng -in dieser Sache getäuscht worden ist. Bereits anläßlich des griechischen ! Arihnachtsfestes von 1896 war nämlich den Fcanciscanern von den Organen des französischen Protektorats das feierliche Versprechen gegeben worden, der nördliche Eingang der Geburts grotte würde durch den griechischen KleruS nicht mehr benutzt verden. Jetzt hat diese Benutzung, durch die sich die Franciscaner n ihren Rechten gekränkt fühlen, «dermal» stattgesunden. Man ragt sich nun, welche Rücksichten die Protectoratsmacht bewogen haben könnten, im Widerspruche mit ihren früheren Erklärungen den Griechen die Benutzung des nördlichen Einganges der Ge- burtskirch« zu ermöglichen. Man argwöhnt, daß die französische lirgierung sich durch auswärtige Einflüsse, die dann natürlich nur von einer orthodoxen Großmacht Herkommen könnten, zu einem Verhalten habe bestimmen lassen, welches sic der laieini- chen Geistlichkeit gegenüber kurz gesagt als wortbrüchig erscheinen äßt. Was nun weiter zu geschehen hat und ob man zu Be- chwrrden in Rom seine Zuflucht nehmen soll, das wird hier eifrig erörtert. ----- Washington, 22. Januar. Clara Ward, spätere Fürstin Chimay, hat in Gemeinschaft mit ibren fünf Gc- chwistern «ine Klage vor dem höchsten Gerichtshöfe deS Staate« Michigan gegen die Testamentsvollstrecker ihres Vater« geführt und verloren. In der Verhandlung, die auS mancherlei Gründen, nickt nur um der Person Ler Zigeunerbraut willen, da« größte Aufsehen in Amerika ge macht hat, beklagten sich die Erben, Ward's sechs Kinder, daß die Vermögensverwalter die ihnen anvertrauten Gelder in uiigesetzmäßiger Weise verwaltet hätten; sie hätten mit der Wittwe des Erblassers und deren zwei Brüdern ein be trügerische- Abkommen getroffen, um durch künstliche Herab- etzung der Wcrthe der Papiere, in denen daS Vermögen rngelegt war, die Erben und Besitzer der Aktien zum Ver- äufe derselben zu niedrigem Preise zu verlocken. ES gelang den Klagefübrern aber nicht, ihre Anschuldigungen gegen die Testamentsvollstrecker zu beweisen. Bei dem Für und Wider in der Verhandlung stellte sich übrigens zufällig heraus, daß die einstmalige Fürstin Chimay aus ihrem amerikanischen Besitze ein Jahreseinkommen von 60 000 Toll, bezieht. (B. L. A.) Nach Schluß -er Ne-actiou eingegangen. Di» i» Uricr kukrU milzetheiltkn, wahrend t!» Druck-» rIn»tlLuf«nen T-legramm- h»»«, »t« tchvn LU» ter Uebcrschris! -isichtlich, ter R-tactirn nichl v»rgrleg-n. viele i« «Nhi» fttr v-rstUumi-Iuozen und «nverstSntUch« W-ndungr» »ich! ver» «>t»»rUich tu mache». -x- Leipzig, 3l. Januar. Nach hier eingeganzener Mit theilung trifft Ihre Majestät die Königin Carola heute Abend nicht mit in Leipzig ein. — Heute Mittag 12 Uhr 37 Min. langte HauSmarsckall von Carlowitz-Hartitzsch zier an, um die für den Aufenthalt Sr. Majestät des Königs erforderlichen Vorbereitungen zu treffen. 6. N. Berlin, 31. Januar. 3000 Postunter beamte, größtentheilS in Uniform, beschlossen die Gründung eines Post- und Telegraphen-Unterbeamten-Vereins, der in erster Änie ihre sociale Lage verbessern will. * Prag, 31. Januar. Die heutigen Vorlesungen in den beiden deutschen Hochschulen waren schwach besucht. Der Rector der deutschen technischen Hochschule ermahnte die Studenten neuerdings, die Vorlesungen in ihrem Interesse pflichtgemäß zu besuchen, indem er an ihre Besonnenheit appellirte und die Erwartung aussprach, daß sie die Vor lesungen, welche unter allen Umständen ausgenommen werden, nicht hinderten. * Brün«, 3t. Januar. Gestern Vormittag kam eS in der Rudolphgasse zu Con slicten zwischen jungen Leuten deutscher und czechischer Nationalität, angeblich, weil deutsche farbentragende Studenten von den Tschechen grundlos angc- rempelt wurden. Um einen Zusammenstoß zu verhindern, wurde die Gasse durch die Sicherheitswache geräumt. Neuer liche Ansammlungen auf dem Großen Platze unter Absingung nationaler Lieder wurden gleichfalls zerstreut. Gegen 6 Uhr- Abends kam eS zu einer Wiederholung der Ansammlungen, ohne daß Studenten sich daran betheiligten. Die Rudolph- gafse wurde abermals geräumt. 11 Personen wurden ver haftet und nach Aufnahme des ThatbestandeS wieder entlassen. * London, 3l. Januar. Wie die „Times" auS Rangun melden, wird auS Moulmein berichtet, daß ein französisches Kanonenboot die Stromschnellen deS oberen Mekong mit Erfolg überwunden habe und jetzt in tiefer Wasserstraße auf der Breite Mongtsin sich befinde. * Konstantinopel, 3l. Januar. Der Albanesen-Cl>ef Riza Bey ist mit seinem wiederholten Verlangen, in die Heimath zurückkehren zu dürfen, abgewiesen worden, dagegen erhielt rr die Zusage, man werde den Mutessarif von Ipek nach Konstantinopel kommen lassen, um auf Grund der Anschuldigungen Riza Beys eine Untersuchung einzuleiten. Meteorologische Beobachtungen »,ik »er 8t«e»!e»r1e in I.eioel?. lblli» 119 Zlotsr iikne äsm Heer», eo» ck«r Seekarte eu Kamdurx. Vom 29. ckanuar 1898. -lorrrevZ 8 Ul>r. 2eit <ler Leodaebtlwjs. e-n. »nk iu«r«r. t üiaü- r>«Utuur u. orkr»,. 29. 5»°. Xk. 8 V. 166,3 -I- 3,8 76 3 trübs 30. - dl-. 8- 759,9 -t- 19 86 1V81V 2 bervvllct - klm. 2- 757,3 -f- 5,4 77 N'SZV 5 trübe dlkvllmum äer Temperatur — - l- 6°,3. LUnimuw - -f- 0' 9. ««rantwortlicher Redakteur vr. Her». Küchlill« i» L»lp,lg. »itt den müsikeliscken Theil Professor vr. LSrar P««l in Sripzt«. >c f r r Kiektunr »nä LUtties <le, VVmäoe. Wetter. L lleimallor . . 768 88W »ttlrwiseli N-oilÜK -f - 11 Cknittaruoo'l . 756 V78A7 stNrmiecd kexeu -f - 8 »oilritu . . . — — — 772 VV8^V lei«» 2uß bockeeilt . c> tl»ri»rud« . . 781 »rill ksckeekt _ Y ^ioodoäoo . . 780 X lomkt bestockt - 6 777 VV lelcckt besteckt - 1 Xi»» .... 779 0 lei»er 2»<r nolkeolo» -t - 5
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