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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980124024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898012402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898012402
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-01
- Tag 1898-01-24
-
Monat
1898-01
-
Jahr
1898
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2. Beilage zm LeWM-eM mi> AnMn Nk.jl, MM, Amr lM. (AbAAMük.s Volkswirthschaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes. All« für dies« Ltzrfl bestimm»« Sendungen sind »u richte» a» den verantwortlichen Redacteur desselben G. G. Laue m Leipzig. — Sprechzeit: uur do« 10-11 Uhr Roon, uud voa 4—5 Uhr Aach«. Geschäftliche Erfolge durch die Dauernde Gewerke»Ausstellung zu Leipzig. Es ist nicht uninteressant und besonders für Industrielle und Gewerbetreibende Wissenswerth, wenn zeitweilig rin Ueberblick ge geben wird Uber die Wirkung der Dauernden Gewerbe-Ausstellung zu Leipzig in Bezug auf die für die betheiligten Aussteller erzielten geschäftlichen Erfolge. Trotz der im vorigen Jahre stattgefunbenen Sächsisch-Thüringi schen Industrie- und Gewerbe-Ausstellung zeigt die Liste der durch die Dauernde Gewerbe-Ausstellung vermittelten Käufe, für welche seitens der Ausstcllungsleitung eine Provision nicht erhoben wird, eine erfreuliche Mannigfaltigkeit. Um möglichst kurz zu sein, sollen nur die Arten der Gegenstände, welche meist ost und mehrfach ge sucht und gekauft wurden, genannt sein. Es sind dies Artikel für die Textilindustrie, Bäckereimaschinen und Gernthe, Buchbindcreimaschi- nen, Buchdruckrreimaschinen, Tamcksmaschinen, Dynamomaschinen, hauswirthschastlichc Artikel der verschiedensten Art, Holzbearbei tungsmaschinen für Kraft-, Hand- und Fußbetrieb aller Art, Drechs ler-Drehbänke, Ledcrbearbeituugsmaschinen, Metallbearbeitungs maschinen, GaS-, Benzin-, Petroleum- und Elektromotoren, SelterS- wafserapparate, technisch-gewerbliche Artikel, Wagen zu Luxus- und Seschäftszwccken u. s. w. — Die Käufer waren nicht allein aus ganz Deutschland und vom Continent, sondern auch zahlreich auS über seeischen Ländern. ES ist sehr erklärlich, dasi bei der centralen Lage Leipzigs und dem Ruf dieser Stadt als Metzstadt ein kauflustiges und vor Allem sehr kaufkräftiges Publicum zusammenstrvmt, und ist es dieser Umstand, welcher dcr Taucruden Gewerbe-Ausstellung auch für die Taner den Charakter einer reichhaltigen, gern besuchten Kauf stätte verleiht. Es ist deshalb auch sehr natürlich, dasi die Zahl der sich an der Dauernden Gewerbe-Ausstellung zu Leipzig betheiligenden Aussteller stetig zunimmt, und zwar auch besonders aus dem Grunde, weil die Kosten, welche die Belegung eines Platzes erfordert, als sehr gering zu bezeichnen sind. Gewerbliches Schuhwesen. Originalmitthcilung deS Patentanwalts Sack, Leipzig. GangderamtlichrnBrhandlungvonWaaren- z e i ch e n g e s u ch e n. Die Art der amtlichen Behandlung von Waarenzeichcnschutzgesuchen ist von denjenigen eines Gebrauchs musters oder Patentgesuches wesentlich verschieden. Das mit der Anmeldegebühr versehene Waarenzelchengesuch wird zwar zunächst ebenfalls wie andere beim Patentamt »inlaufende Schutzgesuche auf formale Richtiggestaltung untersucht, aber e? unterbleibt die Prüfung der Neuheit des zur Anmeldung gebrachten Zeichens. Es wird aber im Vorprüseverfahren festgestellt, ob überhaupt ein zulässiges Zeichen vorliegt, ferner ob ein gleiches, ähnliches oder anscheinende verwechslungssähiges Zeichen für Andere und für gleiche Waarengattungen bereits eingetragen steht, ob Freizeichen oder In dividualzeichen in Frage kommt. An die sich mannigfach gestaltende Vorprüfung schließt sich ge gebenen Falles das Widerspruchsverfahren und kann letzteres auch init Betretung des Beschwerdeweges zu Ende geführt werden. Auch das Widerspruchsverfahren, sowie der Gang der Beschwerdeführung kann sich je nach Lage der obwaltenden Umstände sehr verschiedenartig gestalten und oftmals zur Erledigung einen längeren Zeitraum er fordern. Wird rin Zeichen als eintragsberechtigt erkannt, so hat der An melder einen Bildstock des Zeichens zu liefern. Die Eintragung des Zeichen? wird unter Beifügung der Ab bildung im „Reichsanzeiger" veröffentlicht und schließlich eine die Ab bildungen des Zeichens und sonstige Angaben enthaltende Urkunde ausgesertig und dem Zcicheninhaber zugestellt. Vermischtes. IL Leipzig, 21. Januar. Schon früher ist an dieser Stelle auf die von einem Berliner »Auskunfts-Vermittelungs-Jnstitut« em pfohlenen sogenannten „Credo-Auskünfte" hingewiesen worden. Dieser Tage ist der Handelskammer wieder ein darauf bezügliches Schreiben zu dem Zwecke übergeben worden, es „niedriger zu hängen«. Das Schreiben lautet (genau wie das früher erwähnte): „ES ist uns eine Anfrage über Ihre werthe Firma zugegangen, und osferiren wir Ihnen daher behufs Controle des dor tigen Korrespondenten eine wörtliche Abschrift der von demselben über Ihre werthe Firma eingeforderten Auskunft. Jede Firma hat rin Recht darauf, den Inhalt der Sie zunächst angehenden Auskunft kennen zu lernen, wenn anders sie im Stande scin soll, sich gegen falsche Auskünfte und deren Folgen zu schützen, — »vasbisherunterderBedingungdrrDiScretion nicht möglich war. Wir kennen die Verhältnisse der angefragten Firmen in den seltensten Fällen persönlich, und sind lediglich auf Rechercheure, Korrespondenten und Gewährsleute angewiesen, für deren Unfehl barkeit, Zuverlässigkeit, Wahrheitsliebe, Ehrenhaftigkeit und Ob jektivität wir eine unbedingte Garantie nicht übernehmen können. Aus diesem Grunde halten wir es für unsere Pflicht, Ihnen eine Auskunft über Ihre Firma: „eine Credo-Auskunft", zu osferiren, nach deren Erhalt Sie — wenn nöthig, eine Richtig stellung durch unsere Vermittelung herbeisiihren können. Etwaige Berichtigungen und Ergänzungen der Credo-Auskunft, welche auf die Creditfrage Einfluß nehmen sollen, bitten wir durch Aufgabe von Referenzen resp. Einsendung der letzten Bilanz oder anderer Dokumente zu unterstützen, da wir im anderen Falle «Nicht berechtigt sind, Aenderungen an dem Bericht unsers Korrespondenten vorzunehmen. Nachdem die Richtigstellung der Auskunft erfolgt ist, erhallen Sie eine Abschrift der richtig gestellten Auskunft. Auf Ihren Wunsch verbreiten wir dieselbe alsdann an beliebige von Ihnen namhaft zu machende Auskunftsbureaus, um eine Richtig stellung im weitesten Umkreise herbeizuführen. Wir berechnen für die Auslieferung einer solchen Credo-Aus kunft an Ihre werthe Firma, und für die mit der Richtigstellung ver bundenen Correspondenzen, Arbeiten und Auslagen, endlich für die Ausfertigung und Uebersendung einer richtig gestellten Auskunft im Ganzen eine Gebühr von 3 Rm. Für eine etwa von Ihnen gewünschte Verbreitung der richtig ge stellten Auskunft an beliebige von Ihnen namhaft zu machende oder von uns vorzuschlagende Auskunflsbureaus berechnen wir pro AuS- knnstsbureau 1,50 Rm. Als ein Beweis für die Tragweite unserer Einrichtung der Credo- Auskünfte mag noch erwähnt werden, daß wir im Jahre 1895 : 9480 Credo-AuSkünfte vermittelt und richtiggestellt haben." Ueber den Werth dieser Einrichtung wird sich jeder erfahrene Kaufmann selbst sein Urtheil bilden. Hier sei nur aus die Gefahr des Mißbrauches hingewiesen, die so nahe liegt, daß rS schwer fällt, bei dem Anerbieten den guten Glauben vorauszusetzen. -4- Geithain, L3. Januar. Nm hiesigen Platze hat sich unter der Firma Geithainer Stuhlfabrik eine Gesellschaft mit be schränkter Haftung gebildet, welche dir Stuhlfabrik von Böhme k Curth übernommen hat und außer Stühlen auch Sophagestelle und andere Holzwaarrn fertigstem. Da« Stammkapital betrügt 30000 *— DieCbenlnitzerBaugesrllschaft, die ouSdem jeweiligen Eingang de« Geldes für verkauften Grundbesitz Rückzahlungen in Form erhöhter Dividenden leisten wird, hat die Dividende für 1897 in Höhe von 1b Proc. (gegen 4 Proe. im Borjahr) in Aussicht genommen. *— In Nr. 17, S. 260 unsere- Blattes berichteten wir, daß der Gewerkschaft Mari en glück zu Nur die Erlaubniß erthrilt worden sei, den voa ihr hergestellten, zu DenaturirungSzwecken be stimmten Holzgrtst in ihrer Fabrik amtlich untersuchen und ver schließen zu lassen und außer an Fabriken, dir zur Zusammen setzung de« allgemeinen Brannlwein-Denaturirongsmittel ermächtigt sind, auch an Gewerbtreibeude und solche Händler abzugrben, denen der Berkaus von methylirten Branntwein gestattet ist. Ja Folge einer Nnsroge tbrilen wir heute mit. Laß fragliche Gewerkschaft Marienglück zu Aue bei Berleburg gemeint ist. s Markneukirchen, 23. Januar. Eine große Anzahl An gehöriger der Geigenmachrr-Industrir bat sich in einer am vorigen Donnerstag hier abgebaltrnen Versammlung bereit erklärt, eia« feste Bereinigung vou Fachleuten zu gründe«, die es sich zur Ausgabe macht, „sensationelle" Neuheiten und Brr- besserungra im Geigenbau mit ungeschminkter Wahrheit zu be- urtheilea. Im großen Publicum ist leider noch vielfach di» Meinung verbreitet, d«ß der Getgeiba» nicht fortschreit», w»il man immer noch dieselben Formen bau« wie in früherer Zeit, und »S hält Die jenigen, welche irgend welch« Neuerung an dem Instrument Her stellen, für große Meister, während doch gerade Diejenigen Anspruch auf die Bezeichnung Meister i« Geigenbau haben, welche in der Wiedergabe der alt«« Formen der bi«h»r unerreichten italienischen Meister, sowie in der peinlichsten Genauigkeit und Sauberkeit im Bau» dirfr« großen Meistern am nächsten kommen. In Markneukirchen ist man bemüht, d»n großen Italienern nach- zuarbriten: der Erfolg ist nicht ausgeblirvrn, man baut prächtige, »unschöne Instrumente, und da« wird draußen auch anerkannt, aber freilich nur von vorurtheilsfreien neidlosen Leuten. Ein drastischer Beweis dafür, daß „sensationelle Neuheiten" in den Augen Sach verständiger und Fachkenuer nicht al« Verbesserungen der Instrumente angesehen werden können, wurde in der Bersommlung dargelegt, indem zwei mit patrntirter Erfindung versehene Instrumente an- gespielt und verglichen wurden. Al« daraus eines derselben ge öffnet, seiner TonvrrstärkungS» und Veredelung-Vorrichtung beraubt, wieder geschloffen und getrocknet war und darauf wieder sein Ton mit dem andere« Instrumente verglichen wurde, war eine Aenderuag desselben durchaus nicht wahrzunehmen. *** Zwickau, 24. Januar. Die sich innerhalb voriger Woche und an heutiger Börse vollzogene stellenweise erheblich» Abschwächung der Cours» ist in erster Linie auf die anhaltend warme Witterung zurückzuführen, welch« den Abzug io Hau-brand-Kohlrnsorten be reit« ungünstig beeinflußt hat und auch weiter beeinflussen wird, da aller Wahrscheinlichkeit nach stärkere« und anhaltendes Frostwetter nicht mehr eintrrten wird. Größere Borräth« darin sind allerding« aus keinem der hiesigen und OrlSoitz-Lugauer Werk» bi» jetzt auf geschüttet, ebenso ist der Abzug in Jndustriekohlen noch unverändert flott, aber die Kauflust für unser» Actienwerthe ist eine entschieden un- günstigere geworden trotz der näher grrllcktenDividendenzahiungStermine. Am stärksten in Mitleidenschaft gezogen von der Abschwächung waren und sind noch: Concordia Stamm- und Priorität«) - Bctien, welche, um für da« laufende Jahr Dividende zu zahlen, aus fortgesetzt günstige Geschäftslage rechnen müssen, ferner GerSdorser und Lugaurr Steinkohlen-Bauvereiu, Gottessegrn Lugau, LelSnitzer Vereinsglück Prioritäts-Actien ll; Stamm« und Prioritäts-Actien l von diesem Werk haben überhaupt nie Aussicht, Dividende zu erhalten, da au Serie II heute 381 laut Statuten noch- zahlbare Dividende hasten. Von hiesigen Werthrn waren Zwickauer Bereinsglück und Erzgebirge! erheblich niedriger gehandelt oder gesucht, für letztere trat bereit« eine kleine Erholung ein. — Was nun die BersandtSverhältniffe von Kohlen innerhalb deS neuen Jahres im Vergleich zu derselben Periode des Vorjahres anbelangt, so sind dieselben nur im hiesigen Reviere in Anbetracht der inundirten Schächte ungünstige, im Oelsnitz-Lugauer sogar günstigere, im Meuselwitzer Braunkohlen - Revier fast ganz gleiche. Die Actien- Werihe des letzteren haben innerhalb der letzten Wochen und Monate nennenswerthen Coursveränderungen nicht unterlegen. * Trespen, 22. Januar. Die am 15. Januar hier abgehaltene Couferenz der Vorsitzenden und Secretaire der sächsischen Handels- und Gewerbekammern berieih über die Ministrrial- vrrordnung, dir Handwerkskammern »c. betreffend. Die Mehrzahl der Kammervertreter war der Ansicht, daß das jetzige Verhältniß der Handel«- und Gewerbekammern auch während einer etwa drei jährigen UebergangSperiode, in der die Gewerbekammern bereit« die Functionen der Handelskammern auSübrn sollen, beizubebalteo ist, daß deshalb an dem jetzigen Wahlvrrfahrrn rc. bei den Gewerbe kammern etwa« nicht zu ändern wäre und daß in reinen Handwerker, fragen den Mitgliedern der Kammer, dir dem Handwerk angehören, eine gesonderte Abstimmung zustehen soll. Die Angliederung eine- GesellenauSschuffe« an die Gewerbekammern wurde von keiner Seite gewünscht, da der Kammer das Recht, in geeigneten Fällen Sach verständige zuzuziehen, zustehe, und die Mitwirkung der Gesellen bei den im Gesetze bezeichneten Angelegenheiten auch schon in den Innungen erfolge. Die Fragen wegen Anstellung besonderer Secretaire (nur für die Handel«- oder nur für die Gewerbe- kammer), der Vermehrung des KanzleiperfonalS, der gesonderten Cassenführung rc. überließ man der Beantwortung und Ent schließung der einzelnen Kammern. Mit der Abänderung der Leipziger Kammerbezirke erklärte man sich mit Ausnahme der Leipziger Handelskammer einverstanden, ohne dieselbe für unbedingt nolhwendig zu erachten. Schließlich sprach man sich auch dafür auS, daß eines der in 8 100s und 8 100k gedachten Rechte ge nügen solle, um der damit beliehenen Innung Len Vortheil zu ge- währen, der nach Artikel 6, Ziffer 2, Absatz 2 des neuen Gesetzes in Aussicht gestellt ist. Den vom Präsidenten der Plauener Kammer, Geh. Commerzienrath Georgi, geleiteten, über sechs Stunden an dauernden Verhandlungen wohnten als Vertreter deS Ministerium- dir Herren Geh. Rath Bodel und Geh. RegierungSratd Steglich bei. — Die Aussprache der Herren RegirrungSvertreter führte wesentlich zum befriedigenden Verlaufe der Verhandlungen. *— In Lucka im Altenburgischen ist auch ein Eonsumverein gegründet »vorder. Die Einlage jedes Mitglieds beträgt 20 *— Ueber da- Kohlensäurewrrk Sondra gilbt der In- Haber de« chemischen Laboratoriums zu Wiesbaden, Geh. Hofrath Prof. Vr. Fresenius, welcher das Werk besichtigt hat, u. A. folgende Mitiheilung: DaS mittels einer Leitung nach Mechterstädt geführte natürliche KohlensäurrgaS tritt in dem Werk zunächst i« einen Luhmonn'schrn Apparat zur Reinigung der Kohlensäure ein und wird dann mittels Pumpe in die Compressoren gedrückt, von denen auch die Füllung der Stahlflaichen erfolgt. Es wurde con- statirt, daß von 205 ee Kohlensäure nur 0,3 vo von Kalilauge nicht absorbirt wurden; daraus brrechnet sich, daß in 100 Th ei len des Gases 99,854 Tbeile Kohlensäure enthalten sind. Nach mehr fachen Versuchen, insbesondere mit dem Aerodecter, wurde constatirt, daß 99,85 bis 99,95 Proc. der gereinigten Kohlensäure durch Kali lauge absorbirt wurden. Mein Gesammturtheil kann ich dahin zu- sommenfassen, daß es mit dem großen Luhmann'schen Reinigung-- apparat gelingt, da» natürliche, aus dem Bohrloch zu Sondra noch Mechterstädt geleitete KohlensäurrgaS auf den höchsten Grad tech- nischer Reinheit zu bringen, so daß dasselbe zur Bereitung von flüssiger Kohlensäure für alle Verwendungszwecke sehr geeignet ist. 2. Zeulenroda, 22. Januar. Wie mir eine angesehene Firma, „Mechanische Strickerei", welche al« Sprcialität gestrickte Westen sabricirt und eine au-gebreitet« Kundschaft besitzt, mittheilt, ließ der Geschäftsgang in Folge der lauen Witterung sehr zu wünschen übrig, so daß der Ausfall im December v. I. trotz der Lebhaftigkeit der letzten Tage nicht einzuholen war. Auch die Aufträge für nächsten Herbst gehen spärlicher als in anderen Jahren eia, da di» Lager der Kunden noch gefüllt sind. Auch für Apolda sind di« Aussichten weniger günstig, da ebenfalls dir Phantofiewaaren in Folge der milden Witterung keinen großen Absatz bei der Kundschaft gefunden haben. *— Eisrabahaliaie Probstzella - Wallendorf. Die Arbeite« an diefer Eisenbahnlinie werden ununterbrochen weiter betriebe« und ob auch verschiedene fremde Arbeiter, au- südlicheren Ländern, auS Furcht vor drm kalten Winter im Herbst hrimaezogrn, so waren diese doch sehr bald durch Einheimische ersetzt und schreitet der Bahnbau rüstig vorwärts. Groß« Brücke« und Bahnhofsgebäude sind im Rohbau überall schon fertig. * Berlin, 22. Januar. In Bezug auf di« Situation der leitenden deutschen Großindustrie werden in sachverständigen Kreisen die Aussichten für l898 al« gute bezeichnet, wir die- übrigen« auch au« den StaatShauShaltSÄerechnungen für 1898/99 hervorgrht, die mit großer Sorgfalt aufgestellt zu werden pflegen Allerdings ist hierbei die zunehemende Leistungsfähigkeit der Production z« berücksichtigen, mit welcher di« Zunahme d»« Eonsum« nicht gleichen Schritt halten dürste, fall« es nicht gelingen sollt», neue Absatzwege für die Industrie zu erschließen. Der Geschäftsgang in der Kohlen- und Eisenindustrie, sowie d»n übrigen nah« damit verwandten Branchen war 1897 recht befriedigend. Di» steigende Tendenz der Preise im Beginn de« Jahre« machte allerdings späterhin keine wesentlichen Fortschritte mehr, aber in Folg« der großen Aufnahme fähigkeit deS deimischen Markte«, hrrvorgerufrn durch rege Bau- thätigkrit, sowohl für private al« auch ganz besonder« für industrielle Zwecke, ferner durch den andauernd enorme« Bedarf der Eisen- bahnen in sämmtlichen io Betracht kommenden Materialien wurde eine Erschütterung de« Markte» verhiiderl. In einzelnen Artikeln der Etseniadustrtr trat vielleicht hier und da eine Abschwächung der Preis« ei«, welch« indeß schon deshalb nur vorübergehend sein konnte, weil di« Syndicate u»d Verbände dir Notiruogen der Rohmaterialien nicht zu ermäßige« gewillt waren Die Preise waren mit wenigen Ausnahmen für saft sämmtliche Erzeugnisse der Bergwerks- und Eisenindustrie recht gut und auch der Handel i« diesen Artikeln ließ ein«« angemessenen Nutzen, da bei drm große« Eonsum sich nirgend« «roß» Borräth« ansammelten, von Für Kalikuxe durch unrichtige Spinner - Con- jrder thatsächlichen sich seit drm Vorjahre Es giebt sonach in Preußen Walzrisrn . , I . . Träger Kesselbleche .... Behälterbleche.... Feinbleche Qual. Puddrltisen . . Gießerei-Roheisen Nr. I Luxrmb. Roheisen Nr. III Luxemb. Puddelrohrisra — .. Hierbei ist daran zu erinnern, daß die elektrotechnischen Gesellschaften starke Abnehmer bleiben und daß die Locomotiv- und Wagenball, anstalten, sowie zahlreiche Maschinenfabriken noch auf viele Monate hinaus überreichlich und lohnend beschäftigt sind. Die Börjen- Speculation wird sich demnach mit der entschiedenen Wendung der Dinge wohl noch ein wenig gedulden müssen. (Bert. Act.) *— Wie die „Zucker-Jnd." meidet, haben dir am 15. d. M. zwischen den Vertretern de« Deutschen Zuckersyndicat« und der AbtheiluiP der Raffinerien, in der sogenannten gemischten Cartelcommisston, geführten Verhandlungen ergeben, daß eS un- thunlich ist, weiter zu verhandeln, so lange die Raffinerien über die Art der Aufbringung de« Nutzgeldrs noch nicht einig sind und so lange fie nicht in einer bestimmten Rechtssorm eine Bereinigung gebildet haben, auS der ein Rasfineriecartel, auf das ja auch schon der Cartrlvrrtrag de« Deutschen Zuckersyndicat« Bezug nimmt, hervorgrhen kann. Die Vertreter der Raffinerie» haben in Aussicht gestellt, daß sie in kürzester Frist dir erforderlichen Schritte thun werden. Nach Bildung der Raffinerirveretniaung sollen die Ver handlungen mit dem Deutschen Zuckersyndicat fortgesetzt werden. *— Consulate. Dem bisherigen kaiserlichen Lonsul in Palma (Mallorca) Miguel Salvä y Saguüolas ist die erbetene Ent lassung auS dem Reichsdienst ertheilt worden. *—DaSgesammte steuerpflichtige Vermöge« in Preußen stellt sich auf 65 676,9 Millionen Mark. Nach der Steuer ergäbe sich i« den einzelnen Gruppen folgende« Vermög»»: Walzeisr» . Träger. ....... Feinbleche. ..... Grobblech« Luxemb. Birbrrei-Rohtisen Nr.lII E« wurden i« den letzten Jahren per Ton«» ab Werk erzielt Die Zahl der Mark-Millionaire hat 5212 auf 5440 Personen vermehrt. 5440 Mark-Millionaire bei einem Grsammtvermögru von 65676 Millionen Mark. L.O. Die Durchschnittspreise der wichtigsten Lebens- mittel betrugen in der preußischen Monarchie im Jahre 1897 für 1000 lex Weizen 164 ^l (1896 152 ^l), Roggen 124 (l21), Gerste 132 (129), Hafer 134 >1 (124), Socherbsen 209 ^l (201), Speisebohnen 265 (274), Linsen 408 (386), Eßkartoffeln 49,5 (44,2), Richtstroh 42,4 (39,6), Heu 55F (49,1), Rindfleisch im Großhandel 1049 (1052); für 1 lcs Rindfleisch von der Keule im Kleinhandel 134 (134), vom Bauch 113 (113), Schweinefleisch 132 (122), Kalbfleisch 126 (126), Hammelfleisch 125 (122), inländiicher geräucherter Speck 150 /L (147), Eßbutter 220 (2l6), inländisches Schweineschmalz 152 (146), Weizenmehl 30 (28), Roggenmehl 24 -g (23); für ein Schock Eier 354 (341). WM" Fahrradhändler Obacht? Das „Fahrrad" schreibt: „Hamburger Grossisteu machen sich bereit« die große, für und wider amerikanische Fahrräder erlassene Reclame zu Nutzen, indem dieselben deutschen Fabrikaten amerikanische- Genre geben uud von Hamburg au« dieselben als Waare vom Dankeelande verkaufen und versenden. Im vorliegenden Falle handelt es sich um das fragliche Erzeugniß einer der längsten deutschen Fahrradsabriken, welche ihre ersten Lehr- geldproducte unter einem anderen Mantel wohl kaum abgejetzt hätte. Es ist eine Maschine mit Lenkstange und Sattelslütze au« Rohr mit kleiuerem Durchmesser, mit original-amerikanischem Sattel und Holz- feige, markrnloirm, wahrscheinlich deutschem Singirtubreifen, imitirten Amerikapedalrn und nur flachgequetschlen Hintergabelenden. Der Gabelkopf aus zwei Blechplatten, die Naben, da- Kurbelgetriebe sind sofort al- deutsche Arbeit zu erkennru. Ebenso fällt dir ganze Art der Verpackung sofort al- urdeutsch auf. AlS HerstellungSort der Maschine wird eine amerikanische Fabrik zwischen dem Atlantischen Ocean und Missisippi genannt, doch erfährt der Käufer niemals den Namen dieser Finna. Darum also Vorsicht, deutscher Fahrradhändler, lasse Dir kein billige- Schleudrrsabrikat au- einer amerikanischen Concursmaffe alifblnben, gieb aber noch weniger rin Versuchs kaninchen ab für das Erstlingswerk einer jungen Fabrik, welches man Dir unter dem Deckmantel ausländischen Ursprung- aufzuhetzen versucht!" 0.1.1. Der Markt für Vigogne - Garne konnte sich auch in den letzten Wochen fest behaupten und sind mehrere recht belang reiche Aufträge zu vollen Preisen ertheilt worden. Dir Kauflust würde noch größer sein, wenn nicht, wie un« mitgethrilt wird, fort währende Beunruhigung in die Abnehmerkreis Mittheilungen über den Bestand der vention hineiiigetragrn worden wäre, die Grundlage entbehren. *— Vom Berliner Kuxenmari t. erhält sich am Berliner Markte dauernd rin überaus reges Interesse. Auch in der letzten Woche wieder find eine Reihe günstiger Meldungen über das Finbigwerden von Bohr-Gesellschaften bekannt geworben, Sin besonders lebhaftes Geschäft vollzog sich wieder in den Kuxen der Gewerkschaft Schlüssel. Auch in Wallmont, Ronnenberg, Knieftedt, Hohenzollern und Mathias fanden lebhafte Umsätze zu höheren Preisen statt und konnte der Nachfrage z. Th. nicht genügt werden. Eine merk liche Abschwächung erfuhren dagegen GustavShall. Auch Beienrode, Hercynia, Hedwigsburg waren angeboren. In Kohlen! nxrn war die Tendenz keine feste. Die warme Witterung, sowie dir Produc- tionSeinschränkungen, welche von den Syndikaten beschlossen find, wirken für den Augenblick lähmend, und wenn auch nicht verkannt wird, daß die Lage der Kohleninduftrie immerhin all eine sehr gün stige zu bezeichnen ist, so steht doch dem Angebot von Seiten der ängstlich gewordenen Suxeninhaber eine entsprechende Nachfrage nicht gegenüber. Die Stimmung ist jedoch weniger matt alr vielmehr reservirt, und auch die Verkaufsangebote treten nicht dringend her vor. Etwa? niedriger umgesetzt wurden Jeh. Teimrlsberg, Dahl hauser Tiefbau, Baaker Mulde, Blankenburg, Borusfia. Stärker im Preise gedrückt waren Rosenblumendelle, Centrum und Poer- tingSslepen. Fest lagen alte Haase. Gegen Schluß der Woche machte sich für einzelne Erzkuren lebhafte Nachfrage bemerkbar und waren in erster Linie neue Hoffnung und Wildberg begünstigt, die eine recht ansehnliche Steigerung zu erzielen vermochten. (K.-Z.) s:j Deutsche Petroleum-Glühlicht-Actirn- Gesellschaft. Diese früher unter dem Namen .Meteor", vorm. Kroll, Berger L Co., wohlbekannte Gesellschaft machte ur sprünglich der Auer-Gesellschaft mit GaSglühlicht Con- currenz, sah dann aber ein, daß fie von den Vorbefitzern Kroll und Berger gehörig übers Ohr gehauen sei, gab dir Fabrikation voll ständig auf und legte fich auf Spiritus-Glühlicht. Sie erzielt, hier großen Erfolg, doch doch kann dies Licht erst dann gebrannt werden, wenn die künstlich hoch gehaltenen SpirituSprrise billiger werden. Die Versuche wurden schließlich auch auf Petroleum-Glüblicht our- gedehnt und in der Tha« da? Problem glänzend gelöst. Die Lampe brennt mit Helligkeit einer Auer-GaSglühlichtflamme und brauch« wenig Petroleum. Gewiss» Schwierigkeiten beim Anzünder, find in zwischen, und zwar in den letzten Tagen, ebenfalls beseitigt, so »aß was de« sonst erbittert geführte» Wettbewerb der Händl« u«t«r sich etwa« verringerte. Mit Offerten an« Amerika, die eine Zeit lang ei« Schreckgespenst abgegeben hatten, ist «S ganz still geworden, jedenfalls zeigen sie sich auf dem Jnland-markte von keiner nach- haltigen Wirkung. Die Grundpreise für dir Tonne ab Werk stellten sich in 1897 (nach den Auszeichnungen der Mannheimer Handels kammer) für dir Hauptfabrikatr wir folgt: Höchster Riedriest. Durch schau» End« tSN 135 130 134 130 108 105 105 108 145 120 130 120 137,50 125 130 137,50 5« 52 55 52 ÜV7 tSök IWb 18« Mar ISS» k US2 l»t 125 120 105 100 100 115 125 108 105 90 86 85 92 100 180 177 165 145 145 155 165 130 125 115 110 110 120 130 120 135 125 110 115 120 130 59 59 50 45 45 48 52 67 67 65 63 60 62 69 51 54 47 45 43 45 50 Franc« 62 62 48 44 44 48 49,50 Preceate dr« Vermögen Gesammt- vrrmögen« 6 000 bis 20000 581212 49,26 20000 - 32 000 208174 17,64 32 000 . 52U00 M 163 306 13,84 52 000 . 100 000 124 020 10,51 100000 . 200000 58 526 4,96 200000 . 500000 D 30589 2,59 500000 - 1000 000 8 588 0,78 1000000 - 2 000000 - 3 549 0,30 über 2 000000 - 1891 0,16 Sichtbare >887 >89-1 zusührcu . . ... Ausgabc- geschäfte« unterstützen. Da die Dresdner Bank zu denjenigen Anstalten zählt, die drm System der Zweigniederlassungen huldigen, so liegt die Annahme nahe, daß sie auch tu Frankfurt a. M festen Fuß fassen will, und dafür könnte allerdings kaum eine besstie Grundlage sich biete«, als dir Effectenbank bildet, dir das größte Werlhpapirrgefchäft i« Frankfurt a. M. macht. Wir wollen trotzdem nicht behaupten, daß da- erwähnte Gerücht thaljächOch zutrcsse, sonder» lediglich aas die Umstände Hinweisen, die ihm eine gewisse fachlich« Begründung gebe« könnte«. Manchmal trifft bekanntlich die Ableugiung einer in der Schweb« befindlichen Angelegenheit lediglich die äußere Form, während sie sich gegen dir Sache zu richtra scheint. Anderseits mag auch die Möglichkeit «ich» ausgeschlossen sein, daß lediglich die Einforderung der 20 Proc. neuer Einzahlung auf die Aktien der Effectenbank die Preissteigerung der Actie», deren Aufgeld vom Nrnnwerih berechnet wird, also mit Erhöhung der Einzahlung «aturgemäß steigen müßte, hrrvorgerusen bat, zu deren Erklärung man dann nach anderen Ur sachen grforjcht hat. Der stammdofte Actionair kann die Dinge jedenfalls an sich hrrankommen lassen; wer aber durch die Preis- «eigerung sich zum Berkaus seine« Antheilbesitzes etwa versucht fühlen sollte, der wird vielleicht gut thun, auch in Erwägung zu ziehen, wie eine solche Verschmelzung, Bereinigung oder dergleichen, viel leicht auch die Errichtung einer eigenen Niederlassung der Essectcn- bank in Berlin, auf den Markttverth der Aktien »inwirken könnte." *— Kölnische H»gelverficherungs -Gesrllschafk. Die Dividend« für 1897 wird dem Vernehmen nach mit 10 Proc. (im Vorjahre 4 Proc.) i« Vorschlag gebracht werden. die Lampe wie jede andere Petroleumlampe angezündet wird, weder blockt noch brüllt. Diese langwierigen Versuche und verschiedene Processe haben jedoch die Gesellschaft, welche mit unzureichenden Be triebsmitteln gegründet war, in Geldverlegenheit gebracht, fie schuldet 300 000 Mark und muß dieselben zahlen. Ed war eine außerordent liche General-Versammlung einberusen, welche über Geldbeschaffung zu beschließen hatte. Nach vierstündigen, meist Nebenjaclien be treffenden Debatten wurden schließlich mit mehr als '/. Majorität die Directoren zum Verkaufe aller Auslandspatente an eine mit 570 000 Mark Actiencapital neu zu gründende „Patentverwerthung?- Actien-Gesellschaft" bevollmächtigt. Ten Actionairen dcr Deutschen Petrolenm-Glühlicht-Gesellschaft ist rin Vorrecht aus Bezug dieser Actien in der Weise eingeräumt, daß sie für eine neue Actie über 1000 Mark baar 600 Mark und drei alte Aclicn geben, von diesen werden zwei vernichtet und die dritte mit dem Stempel „Bezug-- rrcht ausgeübt" zurückgcgeben. Wird das Bezngsrecht von allen Actionairen auf das ganze Actiencapital von 1 660 000 Mark aus geübt, so bekommt dir Gesellschaft 330 000 Mark baares Geld, ist schuldenfrei und hat alle Chancen des Gedeihens. Tas Schlimme ist nur, daß einzelne Actionaire in einem begreiflichen Aerger über die bisherige Dividendenlofigkeit und Verluste, wo sie Auer'sche Erträge erwartet hatten, nichts als Vorwürfe und Tadel haben, aber an den Arbeiten zur Besserung fich um keinen Preis beiheiligen wollen. Das ist denn auch von der Concurrenz ausgebeutet, welche die werthvollen Patente gern billig erwerben möchte und ihre Ziele nur durch Zerwürfniß der Actionaire erreichen kann. Diese Herren legten Protest ein, eben um zu protestiren, denn ihr Führer erllärte sofort, eS falle ihm nicht rin, den Protest weiter zu verfolgen. — Ihm genügte das Nörgeln und die Zustimmung, welche er dafür bei den nicht insormirten Actionairen fand. *— Fusion zweier Leben-versicherungsgesellschaften. Ueber dir im Gange befindliche Fusion der Schl,sischenLebens- Versicherungsgesellschaft in Breslau mit der gleichartigen Berliner Gesellschaft „Nordstern" erhält die „Schics. Ztg." folgenden näheren Bericht: Die Schlesische Lebensversicherungs gesellschaft ist zu dem Entschlüsse gekommen, ihr gejammtes Geschäft an dir Gesellschaft „Nordstern" zu übertragen. Ten Anstoß zn diesem Entschlüsse wird die schwere Erkrankung des Generaldirectors Rüdiger von der Schlesischen Gesellschaft gegeben haben; wie schon berichtet, wird derselbe am 1. Juli d. I. seine Stellung niederlegen, nachdem er bereit« am 3. Januar einen längeren Urlaub angctreten hat, um Genesung zu suchen. Tie sachlichen Beweggründe liegen in den Schwierigkeiten, mit welchen jüngere Lebrnsversichernngs- gesellsckaften den älteren gegenüber zu kämpfen haben. Am Ende des JahreS 1897 batte die Schlesische Leben-Versicherungsgesellschaft einen Bersicherung-bestand von etwa 52'/, Millionen Capital- Versicherung, 110000 Rentenversicherung und etwa 12 Millionen Mark Präinien- und Gewinoreserven; die Gesellschaft „Nordstern" hatte 146 Millionen Capitalveriicherungen, 170 000 Renten versicherungen und nahezu 40 Millionen Prämien- und Gewinn reserven. Nach Aufnahme des Geschäfts der Schlesischen Gesellschaft wird die „Nordstern" 198'/, Millionen Capitalversicherung, 280 000 Rentenversicherung und 52 Millionen Prämien- und Gcwinnreierven haben. Wenn somit den Versicherten der Schlesischen Gesellschaft durch die Vereinigung beider Gesellschaften eine sehr erheblich ver- mehrte Sicherheit geboten wird, so erwachsen auch dcr „Nordstern" aus dcr Bereinigung diejenigen Vortheile, welche in der Leien-- Versicherung stets mit dem größeren Umfange des Geschäfts ver- banden sind. Die Uebertragung wird im Wege dcr Fusion beider Gesellschaften nach Maßgabe der Bestimmungen des 8 247 deS Deutscken Handelsgesetzbuchs durch Umtausch von Actien stattfinden; über die Ausführung werden die bevorstehenden General-Persamm- langen zu beschließen haben. *— Berlin-RüdrrSdorser Hutfabriken. Der 189ü/97er Grsammtumsatz von circa 1314 885 steht um ca. 135 000 ./L dem vorjährigen nach. Die Gesellschaft erzielte eine Einnahme aus Waarenconto Berlin von 90 502 >4 (im Vorj. 120625 ^l), Rüders dorf 140 124 (118 111) rc., insgesammt von 254 252 (257 912). Z« Abschreibungen werden 45 609 (47 994) verwandt. Vom Reingewinn von 92 412 (95 665) erhalten die Actionaire 5 Proc. Dividende gleich 75000 (wie im Vorjahre). Magdeburg, 22. Jannar. Zucker. (F. O. Licht.) Borräth« und schwimmende Ladungen: 1SW Deutschland 1. Januar ... Hamburg 5. Januar 1898/97,96 Oesterreich I. Januar ... Frankreich I. Januar ... Holland 1. Januar .... Belgien 1. Januar .... England 16 Januar.... Schwimmend nach Europa 10. Jan zusammen in Europa . . . vereinigte Staaten voa Nord> amerrka 11. Januar . . . Tuba, 6 Haupthäfen, am 7. Jan Schwimmend nach Nordamerika cm 10. Januar zosamme» i« Nordamerika . Urberhaupt Rach Abzug der in Deutschland wieder einführbaren Zucker- menge». * Vorläufige Zahl. * Magdeburg, 22. Januar. Der AussichtSrath der Zucker. LiquidationScass« in Magdeburg hat beschlossen, der zum 19. Februar d. I. rinzuberusenden General-Versammlung die Ver- «Heilung einer Dividend« von 4 Proc. bei einer Rücklage von je 5 Proc. in Reserve- und Delcrederefonds vorzuschlagrn. * Frankfurt a. M., 22. Januar. In Rücksicht aus kingetrelene Zweifel, ob ReichSbankaotheilr mit Blancogiro bei jeder Weiter begebung stempelpflichtig sind, hat sich die hiesige Handel-- kammer an den Finanzminister mit der Bitte gewandt, die Frage einer Prüfung zu unterziehen und zu verfügen, daß Re ich-bauk- anthriischeior, welche ein noch nicht in die Bücher der ReichSbaak eingetragenen Blancogiro tragen, vom CcssionSstempel insolange befreit bleiben, bis dir Eintragung ans den neuen Be sitzer erfolgt. *— Deutsche Effecten- und Wrchselbank in Frank furt a/M. Die „Köln. Ztg." schreibt: „Gegenüber den geflissent lichen Ableugnungen des Gerücht-, daß diese Anstalt mit der Dresdner Bank verschmolzen werden solle, erhält sich, wie wir hören, i« nrtheiltfähigen Berliner Bankkreisen die Ansicht, Laß ein solcher oder ähnlicher Plan doch bestehe. Er hat von vornherein auch «ine nicht arrinae Wahrscheinlichkeit für sich, denn da? Be- dürsniß der große« Provinzbaok.u, in Berlin eine Niederlassung oder eine sonstige enge GeichäftSverbindung zu unterhalten, wird immer allgemeiner empfunden, während andererseits viele große Berliner Banken — zu denen bekanntlich die Dresdner Donk trotz ihrer sächsischen Herkunft längst gehört — wieder darauf bedacht sind, tm Reich« Zweigonstalten oder V>r- bündete zu besitzen, die ihnen Börfengrichäfl« und sie im Absatz von Werthpapieren bet ihren . 987 933 . sllöOOO . *470000 . *499 000 . 125162 . 129 456 . 109 484 t. 54 822 933 352 f88 800 550000 624119 95 003 157 302 136 746 20 491 965 604 r 138 000- k>60 000 - 495 368 - 89 69l - 118 402- 106 838- 27 352 - .2 486 917 2 665 813 2 50l 255 r . 224 000 18290 243147 33 347 130 424 - 87 376 - n . 18382 11111 36 787« . 260 672 287 605 254 587 r . 2 747 589 2 953 418 2 755 842 t
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