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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.01.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980129026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898012902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898012902
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-01
- Tag 1898-01-29
-
Monat
1898-01
-
Jahr
1898
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732 VolksmrUchastlicher Theil des Leipziger Tageblattes. All« für dief«, LH eil bestimmte» Sendung«» sind »» ntchteu an de» verantwortlichen Redakteur desselben G. G. Lau« i» Leipzig. — Sprechzeit: »ar von 10—11 Uhr Bonn, «nd vo» 4—b Uhr Nach«. Spiritus-Glühlicht auf Len Eisenbahnen. Die „Zeitschrist jür Spiriturindustrie" schreibt: Die königliche Eisenbahn-Direction in Bromberg soll, wie wir der „Bank- und Handels Ztg." entnchmen, im Amtsblatt vom 14. Januar d. I. einen Erlaß verössemtlicht haben, wonach »in Anbetracht der hohen Kosten und der den jetzigen Spiritns-Glllhlichtlampen noch anhaftenden Mängel eine EinsUhriueg dieser Lampen zur dienstlichen Benutzung vorläufig nicht empfohlen werden kann". In Folge des Minststerial-Erlastes vom 7. September waren mit den Lampen der 1) Dentschen GasgliHlicht-Actien-Gcsellschast (Auer) in Berlin, 2> Acticn-GeseUschafr vorm. St ob wasser, Berlin, 3t Spicitus-Kluhlicht-Gcsellschast „Phöbus", Dresden-A., 4> Spiritus-Klühlicht-Gcsellschast I. Schuchardt L Co., Berlin, Versuche angestellt worden, die zu dem Urtheil führten: „Bei allen diesen Lampen ist ein mehr oder weniger umständliches Anzündever- sahren, Neguliren und vorsichtiges Umgehen erforderlich, auch leuch ten sie nicht unmittelbar noch dem Anziinden, sondern sind erst nach einiger Zeit gebrauchsfähig. Findet eine zu starke Vergasung des Spiritus statt, was besonders bei den Lampen 1, 2, 4 eintreten kann, so entwickelt sich auch ein unangenehmer Geruch nach dem Tenaturirungsmittel und dem Fuselöl des Spiritus. Von den vier oben bezeichneten Lampen hat sich noch am zweckmäßigsten die „Phö- buslampc" gezeigt, während die Schuchardt'sche Lampe di« größte Vorsicht in der Behandlung verlangte. Tas erzeugte GliihUcht kam bei allen Lampen fast dem Gasgliihlicht gleich. Ter Verbrauch an W proc. dcnaturirtcm Spiritus war '/,» Liter in der Stunde, was bei dem gegenwärtigen Preist von 4V Psg. für 1 Liter 4 Pfg. für die Stunde macht." An diesem Erlaß, dessen technische Begründung wir auch nicht als durchaus zutreffend anerkennen können, erscheint uns aber vor allen Tingen ausfallend und geradezu unverständlich, daß die königl. Eisenbahn Tireetion für ihre Versuche Brennspiritus mit 40 Psg. pro Liter bezahlt hat, und daß sie von diesem Preis ausgehend die wirthschastliche Frage der Einführung der Spiritusbeleuchtung ent scheidet. Man hätte wohl verlangen können, daß sich die Verwaltung auch über die Möglichkeit, zu welchem Preise sie Brennspiritus er halten kann, informirt hätte. Der Bezirk der Eisenbahn-Direction Bromberg liegt zum größten Theil innerhalb der eigentlichen Brennereiproduetion, und wir sind überzeugt, wenn di« königliche Eisenbahndirection eine Umfrage bei den Brcnnereibesitzern gehal ten oder eine Submission veranstaltet hätte, unter welchen Be dingungen ihr das für ihren Bezirk benöthigte Quantum geliefert werden könnte, so hätte sie den OOproc. Brennspiritus für 20 Pfg. dos Liter, ja höchstwahrscheinlich noch billiger erhalten können. Ja, wenn die Eisenbahndirection für den Fall der umfangreicheren Ein führung der Spiritusbeleuchtung — und dies konnte nur der Zweck der Versuche sein — in Aussicht genommen hätte, für ihren Bezirk in einer Centrale die Tcnaturirung selbst vorzunehmen, so hätte sic sich den Brennspiritus sogar noch billiger beschaffen können. Jedenfalls scheint uns die königl. Eisenbahn-Direction für die Beurtheilung der Kostensrage des Spiritusglühlichts den am wenig sten geeigneten Weg eingeschlagen zn haben, und eS ist daher auch gar nicht zu verwundern, wenn ein derartig unsachgemäßes Vorgehen auch zu einem unrichtigen Urtheil führen muß. Vermischtes. H Leipzig, 28. Januar. Kaufleute und Fabrikanten, welche an der Ausfuhr nach Ungarn oder darüber hinaus betheiligt sind, werden hierdurch nochmals aus die von der Handelskammer erlassene Bekanntmachung aufmerksam gemacht, laut deren sich Aus sicht auf Berücksichtigung etwaiger Wünsche nach Fracht» ejr Mäßigung en bietet, wenn diese Wünsche rechtzeitig eingereicht werden. * Leipzig, 29. Januar. Unter Bezugnahme auf den in der TonnerStag-Abend-AuSgabe enthaltenen Artikel betreffs der Preis» erhöhung für Gummiwaaren wird uns von geschätzter Seite mitgetheilt, daß der Ausschlag, den das Rohmaterial seit 1895 er» fahren hat, den angegebenen Procentsatz von 12 bis 15 Proc. wesentlich übersteigt. Der heutige Preis für sine Paragummi ist mindestens 20 Proc. höher als damals und auch die Mittelsorten sind dementsprechend im Preise gestiegen. 8 Leipzig, 29. Januar. Vor uns liegt der vierte Jahresbericht deS Vereins der Cigarrenhändler von Leipzig und Um gegend (Inhaber vo» Specialgeschüsten). Aus demselben ersehen wir mit Vergnügen die rege Thätigkeit der 97 Mitglieder aus dem bloßen Fach»Verein, allmählich sich zu einer wirthschastlichen Genossenschaft durchzuarbciten, wenn auch vor der Hand wirkliche Erfolge nur erst aus einzelnen Gebieten zu verzeichnen sind. Gerade die Cigarrenbranche war es auch die seiner Zeit am schwersten und unmittelbarsten von dem Sonntagsruhe gesetz betroffen wurde. Die für den Verkauf an Sonn- und Fest tagen sreigegebenen fünf Stunden hatte im Sommer vergangenen Jahres der Rath der Stadt Leipzig so festzulegen versucht, daß für ihn eine einheitliche Beaufsichtigung stattfinden könne, d. b. die Cigarrendetaillisten hätten wie die Milch-, Fisch-, Fleisch- und Back- waareahändler nur von früh '/,6—'/,9 und von 11—1 Uhr verkaufen dürfen. Den vereinten Bemühungen gelang es, diese empfindlich schädigende Zeiteintheilung für den Sonntagsverkaus abzuwendeu. Die Handels- sowohl als die Gewerbekammrr hatten mit Recht erkannt, daß die Frühstunden von '/,6 bis '/,9 Uhr für jedwelcbeu Nutzen illusorisch sein würden und hatten die Bestrebungen des Vereins in dieser Frage durch ihr Gutachten wesentlich unterstützt. Bis aus weiteres «st es also den Cigarrenhändlern gestattet, nach wie vor von 7 bis */,9 und von 11 bis */,3 Uhr ihr unentbehr- iiches Genußmittel dem Leipziger Publicum darzubieten. Wir freuen uns, aus dem Kassenbericht zu ersehen, daß der Verein der Cigarren- Händler auch finanziell vorwärts kommt und wünschen ihm weiter gutes Gedeihen für alle seine Bestrebungen. * Wolkenstein, 28. Januar. Vor Kurzem fand hier eine Be sprechung statt wegen Einführung elektrischer Beleuch tung und dergleichen BetriebLkraft in hiesiger Stadt. Die Firma Hofs mannLTHranitz in Chemnitz hatte in Ver bindung mit der bekannten Berliner Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. L. Schwartzkopff, Berlin, ein Project über eine elektrische Cen tralanlage bearbeitet. An der Hand dieser Unterlagen erstattete Herr Bürgermeister Steinbach eingehendcn Bericht über den gegen wärtigen Sachstand und gab hierbei insbesondere die vorläufig ermittelten Kosten sowohl für die Gcsammtanlage als auch für Entnahme von Licht und Kraft bekannt, wobei hervorgehoben wurde, baß, wenn die Betheiligung bei der geplanten Einrichtung eine all gemeine und namentlich auf einige Jahre sicher gestellt sein werde, sich die Kosten für die Consumentcn voraussichtlich als wohl annehm bare, ja sogar noch etwas niedriger als die jetzt ermittelten stellen würden. Nachdem auch noch Herr Ingenieur Hoffmann, Mitinhaber der Firma Hoffmann L Thränitz, Chemnitz, in technischer Beziehung die gewünschten Aufklärungen gegeben hatte, kam man einstimmig dahin überein, diese Angelegenheit demnächst noch weiter zu erörtern. L. Für die nachverzelchnrteu Ausstellungen ist frachtfreie Rückbeförderung der ausgestellten Thiere oder sonstigen Ausstellungs gegenstände aus den Linien der sächsischen Staatseisenbahnen unter den üblichen Bedingungen gewährt worden: Kunstausstellung der Gesellschaft lidrs Latdstiquo" in Brüssel im Februar d. I., Beflügel - Ausstellungen in Alt-Löbau 10. bis 13. Februar, in Haselbronu 19. bi» 21. Februar, in Uutersachsenberg 20. und 21. Februar, in Adorf 27. und 28. Februar, in Merseburg 4. bi» 7. März, in Altenburg 11. bis 13. März, Kaninchen. auSstellungen in Leipzig S. und 10. März, in Plauen i. V. 12. bis 14. März, Geflügel-, Canarien- und Kaninchenausstellung in Liebenwerda 12. bis 14. März d. I. Die Geflügelschau in Ottendorf ist vom 22. bis 24. Januar aus 12. bis lü. Februar d. I. verlegt und ihr auch für den neuen Termin frachtfreie Rückbeförderung der Ausstellungsgegenstände zugestanden worden. *—DampsschleppschifffahrtS-Gesellsch ast vereinig ter Elbe- und Saale-Schisser. Gegenüber der durch einige Blätter gegangenen Angabe, daß das geplante Cartel der Elbschiff- fahrtSgesellschafte» an den Widersprüchen der Dampfschleppschiff- sahrtS^Gesellschaft vereinigter Elbe- und Saale-Schiffer gescheitert sei, bemerkt die Direktion dieses Unternehmen», daß sie keineswegs gegen jede Vereinbarung zwischen den LlbschifffohrtS-Gefelllchaftea überhaupt sei, daß sie aber aus wohlerwogenen Gründen Gegner der von anderer Seite beabsichtigten Betriebsverschmelzung jein müßte, jedoch von vornherein erklärt habe, sich einer auf anderer Basis aufgebautrn Bereinigung (Cartel) der ElbschifffahrtS-Gesell- schaften gern anschließe. -4- Altenburg-geitzer Eisenbahu-Gesellschaft in Liao. 2tach erfolgter Leguug der Schlußrechnung ist di« Liquidation dieser Gesellschaft beendigt. *— Porzellans abrik Kahla kn Thüringen. Der Aufsichtsrath hat die Dividende für da» »ergangene Geschäftsjahr nach großen regulären Abschreibungen, 150 000 Mark Extrareserve- tellung und Gewinnsaldovortrag von 29 000 Mark auf 22V» Proc., gegen 22 Proc. im Vorjahre, festgesetzt. Der Geschäftsgang im neuen Jahre ist ein sehr flotter. * Tchlriz, 28. Januar. Dir am Mittwoch hier obgehaltene große Auctton von Nutzhölzern (27000 Festmetern) aus deu obrrländischrn reußischen Forsten war nicht nur vou inländischen, andern auch von auswärtigen Großkäufrrn überau« zahlreich br- ucht. Dir Preis« bewegten sich je nach Beschaffenheit der Hölzer theilweis« bi» aus 21 .4l für das Festmeter. Sämmtliche Hölzer wurden verkaust. Die Hauptabnehmer der Hölzer sind zur Zeit die Holzstoffsabrikanteu, welche die Preise wesentlich steigern und ganz gewaltige Mengen verarbeiten. ES ist Tdatsachr, daß dir Nutz hölzer aus den oberländischen Forsten wegen ihrer vorzüglichen Br- schaffenheit mit Vorliebe gekauft werden. So sind z. B. Posten vo» 1000 und mehr Festmetern öfter von einem einzigen Käufer er standen worben. Man begrüßt «» mit Freuden, baß dir Verkäufe jetzt öffentlich stattfinden und öffentlich vorher angekündigt werden. * Berlin, 28. Januar. Nach amtlichen Angaben betrug i« der ersten Hälfte die deutsche Einfuhr (in Doppelcentnero) von Weizen 624 806. Roggen 316 567, Gerste 602017, Hafer 216 282, Weizenmehl 19172, Roggrnmehl 569: dagegen die deutsche Aus fuhr von Weizen 2l24l7, Roggen 30903, Gerste 17138, Hafer 26 490, Weizenmehl 17 75l, Roggrnmehl 23105. Der Bestand in Zolllägern betrug am 1. Januar d. I.: Weizen 1361707, Roggen 407 440 und am 15. Januar d. I. 1288929 bezw. 377 442. *— Der BundrSrath hat in einer seiner letzten Sitzungen beschlossen, daß durch den st 26 der weiteren Bestimmungen zur Ausführung deS Br.-St.-Ges. vom 24. Juni 1887 dir den nach Nr. 8 VI der vorläufigen AuSfühcungSbestimmungeu zu demselben Gesetze abgesundrnrn landwirthschaftlicheu Brennereien bisher gestattete Anmeldung von mehligen und nicht mehligen Stoffen in einer AdfindungSanmetdung nicht hat ausgehoben, auch nicht mit dem Verluste des landwirthschaftlicheu Charakter» der Brennerei hat bedroht werden sollen. 6. ll. Berlin, 28. Januar. Heute begann vor dem 10. Civil- senat der Kammergericht» der zweit« Theil der Au er'sch en Patentproceffe. Die Parteien find mit wenigen Au-nahmen dieselben wie in den von einer Woche verhandelten Brennerprocessen. Klägerin ist ebenfall» di« hiesige Auergesellschaft. To» Landge richt I hatte die Verklagten verurtheilt, die Herstellung und den Vertrieb von Glühkörpern zu Unterlasten, zu welchen eine Mischung von Thor und Cer Verwendung findet. Gegen einzelne Verklagte ist zugleich eine einstweilige Anordnung in gleichem Umfange er lassen. Dies« Entscheidungen sind gegen Sicherheitsleistung für vollstreckbar erklärt worden, und haben die Verklagten in Folge besten oie Fabrikation nicht fortsetzen dürfen. Gegen diese Entscheidung haben die Verklagten Berufung eingelegt, über welche heute verhan delt wird. Der Gerichtshof ist wie in voriger Woche zusammengesetzt und auch die Parteien find bei Beginn der Verhandlungen von den selben Anwälten vertreten. Grundlage für die bisher ergangenen Entscheidungen und auch der heutige«« Verhandlung bildet ein Ur- thcil des Reichsgerichts, das vor etwa 1'/» Jahren ergangen ist und ourch welches die Auerpatente im Wesentlichen aufrecht erhalten wurden. Bei dieser Gelegenheit hat das Reichsgericht einige Hinweise über die Auslegung »er Auerpatente gegeben. Der Streit dreht sich im Wesentlichen um folgende Frage. Im Jahre 1891 zeigte Auer dem Patentamte an, daß er gesunden habe, daß eine Mischung von 99 Proc. Thor und 1 Proc. Cer am besten leuchtet; er verlangte ein Zusatzpatent für diese Mischung, woraus das Patentamt er widerte, daß dies« Mischung bereits unter die bisherigen Patent« falle und eines neuen Patentes nicht bedürfe. Auer beruhigte sich hierbei. Seit dieser Zeit arbeiten alle Fabrikanten mit dieser Mischung Es soll nun entschieden werden, ob das Patentamt sich bei jener Antwort geirrt und ob trotz seiner Erklärung die sragliche Mischung nicht unter die früher ertheilten Patente falle, sondern thatsächlich ungeschützt fei. Eine große Anzahl chemischer und rechtlicher Fragen kommt dabei in Betracht. Als Gutachter hatten in erster Instanz die Herren Geheimrath Landolt und Geheimrath Fresenius, sowie dessen Socius l)r. Hintz sungirt und ein Gutachten zu Gunsten der Auergesellschaft abgegeben. — Die Vertreter der Verklagten erhalten zuerst das Wort und begründen die Berufung in sehr umfangreichem Plaidoyer. — Nach einer kurzen Pause wurden die Verhandlungen bis gegen 5 Uhr Abends fortgesetzt und die Plaidoyers der Man datare der Parteien im Wesentlichen beendigt. Unter Anderem wiesen die Vertreter der Auergesellschaft daraus hin, daß in diesen Tagen das Oberlandesgericht in Hamburg sich, wie es auch bereits vorher schon bei den Landgerichten Nürnberg und Hagen der Fall gewesen, zu Gunsten der Auerpatente ausgesprochen hätte. — Morgen (Sonnabend) ll Uhr Vormittags soll nur noch Uber eine Reihe von einstweiligen Verfügungen, die gegen Concurrenten der Auergcsell- schaft erlösten worden find, verhandelt werden, so daß morgen der Schluß der Verhandlungen zu erwarten steht. Die Entscheidung wird jedoch, wir wir vernehmen, wegen der Schwierigkeit des zu be- urtheilenden Materials erst in einigen Wochen verkündet werden. Ten Verhandlungen wohnten auch dieses Mal wieder zahlreiche In teressenten bei, unter denen während der Pause in den Wandelgängen eine Mittheilung, daß vr. Auer von Welsbach neuerdings eine Er findung von großer Tragweite gemacht habe, lebhaft discutirt wurde. *— Consulate. Ter Kaiser hat im Namen des Reichs Herrn Eduardo Marina zum Consul in Gijon (Spanien) ernannt. 8 Curse für Brennereibesitzer und Stärke fabrikanten werden vom Verein der Spiritus-Fabrikanten in Deutschland in dem neu errichteten Institut für GährungSgewerbe, Berlin kk., Seeftraße, in der Woche vom 21.—26. Februar d. I. ver anstaltet. Es werden folgende Vorlesungen gehalten werden: Prof, vr. Delbrück: Ueber die neuesten Fortschritte im Brennerei betrieb; Prof. vr. Saare: Ueber Stärkesabrikation; Prof. vr. Wittelshöfer: Ueber Brenn-reibetriebscontrole, Uebungen im Laboratorium; Ingenieur Goslich: Ueber Maschinen- und Kcsselbehandlung. — Anmeldungen find an die Geschäftsstelle des „Vereins der Spiritus-Fabrikanten ii« Deutschland», Berlin dl. 65, Leestraßc (Institut für GährungSgewerbcl, zu richten. vr. Die Reichspost und die preußischen Staatsbahnen. Die preußischen Staatsbahnen haben 1Ä6/S7 die riesige Summe von 1100 Millionen Mark eingenommen, dennoch versäumt cs der Minister nicht, in seiner Vorlage an das Abgeord netenhaus hinzuzusetzen, daß die Einnahmen um 22,5 Millionen Mark höher gewesen wären, wenn die Reichspoftverwaltung die Leistungen der Eiscnbahnverwaltung voll vergütet hätte. Tie Aus gaben für Beförderung der Post find wie folgt berechnet: ES find zunächst die auf jedes Achs-Kilometer aller Personcnzüge, da in diesen die Postwagen befördert werden, durchschnittlich entfallenden Anthcilbeträge an der. Gesammtbetriebsausgaben ermittelt. Do,« den letzteren find jedoch vorweg die Kosten des AbfertiaungS-DiensteS und der Erneuerung der Wagen abgesetzt, da die Post die Abferti gung selbst besorgt und die Eisenbahn-Postwagen selbst stellt. Die Kosten für das Achs-Kilometer in Personenzügen sind gleich den doppelten Kosten für das Achs-Kilometer in Güterzügen angenom men. Diesen Ausgaben für das Achs-Kilometer in Personenzügen ist ein verhältnißmätziger Betrag für die Verzinsung deS Anlage capitols, mit Ausschluß der Beschaffungskosten für die Personen-, Gepäck- und Güterwagen, hinzugefetzt. Bei Zugrundelegung der im Betriebsjahre 1896/97 von Postwagen und von Eisenbahnwagen für Postzwecke gefahrenen Wagenachs-Kilometer betragen die Be triebsausgaben für die Postbeförderung 28740 639 Mark. Die sämmtlick-en von der Post an die Eisenbahn gezahlten Vergütungen (einschließlich der Vergütung für Gestellung der Eisenbahnwagen zur Postbeförderung) beliefen sich dagegen aus nur 6 215 368 Mart. Es bleibt also ein Betrag von 22 525 271 Mark ungedeckt. Wir können diese ministerielle Klage vollkommen verstehen; zwar beträgt der Aus fall nur 2 Proc. der Gesammteinnahme, aber abgesehen davon, daß der preußische Staat keine Ursache hat, einem Reichsinstitut, das ganz gut aus eigener Kraft activ fein sollte, ein Geschenk von 22,5 Mil lionen Mark zu machen, werden gewisse Decernenten in ihren fis kalischen Austüftelungen nur noch geübter, denn sie sagen sich, wenn man uni 22,5 Millionen Mark Jahreseinkommen vorenthält, müssen wir uns hüten, andere Geldquellen zu verschließen. Deshalb ist die eine oder andere Gebühr im Bahnwesen, die von dem Publicum mit mehr oder weniger Recht al» drückend empfunden wird, wir erinnern nur an die „V"-Zuqgebühr, die 1896/97 2 420 13l Mark (4- 202 549 Mark) eintrug, unseres Erachtens nur dann zu streichen, wenn die Eisenbahn das erhält, was ihr von Rechtswegen gebührt, die Post beförderungskosten. *— Nattooalbank für Deutschland. Der AufsichtSrath wird am 3. ». Mt». die Dividend« festsetzen und voraussichtlich auch über eine eventuelle Capitalerhöhung beschließen. *— Preußische» Leihhaus zu Berlin. Laut Bericht sür da» Jahr 1897 hat sich da» Geschäft im abgelaufenen Jahre un- gefäbr wieder in demselben Rahmen bewegt wie in den vorder- gegangenen. Der Umsatz ist nahezu derselbe wie schon seit einer Reihe von Jahren, auch da« B«la»z- wie da» Gewinn- und ver- luftcoato »eigen nur geringe Abweichungen. — Di« erheblich« Zu nahme Heiner Pfänd« ha» »war eine Mehreinn-hme au Zins« von 1584,28 erbracht, doch wurde auf anderen Contra der vorjährig« Nutzen nicht ganz erreicht. Da» Auctions-Uebrrichuß- resp. Spesen- couro weist nur einen Gewinn von 700,76 gegen 1233,01 ^ik auS: diese Differenz ist dadurch entstanden, daß im Preußischen Leihhaus« viel weniger Pfänder als sonst und in der Bank für Waareucredit und Handel überhaupt kein« Maaren zur Auctioa gekommen sind; «in Beweis dasür, wie die Beleihungen in sach gemäßer Grenz« gehalten werden und die Einlösung und Er neuerung der Pfänder sich ordnungsmäßig vollzieht. -- Das HauSertragS-Lonto hat in Folge nothwendig gewordener größerer Reparaturen diesmal nur «inen Urberschvß von 10568,54 gegen 12252,69 .6 ergeben. Trotzalledrm würde das Endresultat ein günstigeres al- rm vergangenen Jahre gewesen sein, wenn nicht wider olle» Erwarten der im letzten Bericht erwähnte Proceß beim Reichsgericht zu Ungunsten der Gesellschaft entschteven worden wäre. Zur Deckung der Strritsumme mußten die zu diesem Zweck früher gestellte Reserve, sowie au» dem diesjährigen Gewinn 2407,21 verwendet werden. — Der Reingewinn für 1897 beziffert sich ein- schließlich deS Vortrag» auf 89102,17 .6, der in folgender Weise zur Bertheilung vorgeschlageu wird: Vertrags- und statutenmäßige Tantieme an AussichlSrath, Vorstand und Beamte 13161,94 ^i, 5'/, Proc. Dividende 73128 und Bortrog auf neue Rechnung 2812,23 >4 *— Eisenbohn-Hotel-Gesellschaft in Berlin (Central- Hotel). Ja der General-Berlammlung wurde die Bilanz und da» Gewinn- «nd Berlust-Toato genehmigt und dem Vorstande und Aussicht»rath Decharg« ertheilt. Da» Gewinn- und Berlust-Conto pro 1897 rrgiebt einen Verlust von 273 2lO ^l, so daß sich die Unterbilanz auf 2330 072 erhöht. Aus den Antrag eines ActionairS, den durch die frühere Actien-Zusammenlrgung erzielten Buchaewinn den Actionairrn wieder dadurch zukonimen zu lassen, daß für denselben wieder Aktien gewährt werden, wurde von der Beneral-Bersommlung ein entsprechender Beschluß gefaßt. An die Ausführung diese« Beschlusses wird man indessen erst nach Be seitigung der erwähnten Unterbilanz gehen können. Der „B. B.-C." bemerkt dazu: Eine Mitlheiluna darüber, in welcher Weis« die Unterbilanz beseitigt werden soll, ist dir Verwaltung schuldig ge- blieben. ES ist deshalb absolut unerfindlich, was mit dem aus fälligen Beschluß bezweckt werden soll. *— Actien- Brauerei -Gesellschaft Fried, richshöhe (P a tz e n h o f e r), Berlin. In der General- Versammlung wurde beschlossen, das Actiencapital um 780 000 Mark zu erhöhen, und zwar durch Ausgabe von 650 Stück neuer Actien L 1200 Mark. Dies« Actien find den bisherigen vollkommen gleichgestellt. Auf je 4200 Mark alter Actien entfällt eine neue tz 1200 Mark. Der Uebernahmecours beträgt 220 Proc. Tas De- zugsrecht auf die neuen Actien ist zu diesem Course vom 1. bis 14. Februar auSzuüben. - Berliner Weißbierbrauerei-Actien-Ve- sellschaft vorm. F. A. Hilsebein. Ter Aussichtsrath be schloß, zum 19. Februar d. I. eine außerordentliche General-Ver sammlung einzubcrufen, auf welcher über den Ankauf des am Tem pelhofer Berg W- belegenen Brauerei-Grundstückes und über die Erhöhung deS GrundcapitalS um 1 Million Mark Beschluß gefaßt werden soll. § Hafen- und Lagerhaus-Actien-Gesellschaft, Aken a. d. Elbe. In der gestr.gen in Cöthen obgehaltenen Aussichts- roths-Sitzung wurde beschlossen, der zum 23. Februar d. I. ein- zuberusendeu ordentlichen General-Versammlung für 1897 die Vcr- theilung einer Dividend« von 4 Proc. für die Vorzugs- und 2 Proc. für die Stamm-Actieu bei reichlichen Abschreibungen und Rück stellungen vorzulchlogea. — Bis dahin hatte eine Dividende noch nicht erzielt werden können. *— Gerberei-Industrie. Wie der „Frants. Zig.» mit- gctheilt wird, kam in der am 15. Januar in Köln abgehaitencn Ver sammlung der Mitglieder des Lohgerbervereins u. A. auch die gegen wärtige Geschäftslage zur Sprache. Wenn auch allseitig eine gute Nachfrage und eine Preissteigerung von 3 Mark pro 50 Kilogramm constaiirt wurden, so erachtete man die gegenwärtigen Preise gegenüber dem Preisstand der Rohwaare doch nicht sür ge nügend, weshalb allseitig beschlossen wurde, die Preise um w e i t c r c 5 Mark pro 50 Kilogramm zu erhöhen. —r. Die im köuiql. vreuß. Eisenbahndireciionsbezirke Halle an der Strecke „Halle- Nordbausen" gelegene Station Wallhausen führt vom 1 März d. I. ab die Bezeichnung „Wallhausen.Helme". — Di« zur Zeit nur für den Kleinviebverkehr eingerichtete Haltestelle Poremba, im Eisrnbahndirectionsbezirke Kotlowitz, wird vom 1. Februar d. I. ab auch sür Beförderung von Großvieh ein gerichtet. L Dampserverbindung mit Ostasieu. Aus Veranlassung der Hamburg-Amerikanischen Packetsahrt-Actien-Gesellschast hat die RickmerS-Lime (Bremen), die gleichfalls Dampfer von Hamburg nach Ostasien laufen ließ, beschlossen, dies« Fahrten fortan ein- zustellen und der neueu ostasiatischen Linie der Hamburg-Amerika- nischen Packetsahrt-Actien-Gejellschait die Fortsetzung dieser Fahrten zu überlassen, indem sie die bereits abgeschlossenen Frachtverträge der Hamburger Gesellschaft zur Ausführung übertrug. *— VereinSbank in Hamburg. Der BerwaltungSrath hat beschlösse», die Dividende für 1897 auf 16,50 per Actie fest- zusetzen, was einer Verzinsung von reichlich 9 Proc. pro rata tewporis entspricht. Für 1896 gelangten 9 Proc. gleich 16,20 ./L per Actie zur Vertheilung. Braunschweis» 28. Januar. In der heutigen General- Versammlung der Braunschweiger Fahrradwerke, Actien- capital 400 000 wurde mitgetheilt, daß dos erste Geschäftsjahr mit einem Verlust von 1469,78 abgeschlossen habe. Die Auf träge für das neue Geschäftsjahr belaufen sich auf 375 000 *— Bremerhavener Straßenbahn. Der Aufsichtsrath hat beschlossen, für das abgelaufene Geschäftsjahr 1897, vorbehaltlich der Genehmigung der Geueral-Versammluug, eine Dividende von 5'/, Proc. zu vertheilen. *— Traven-Dampsschissfahrts-Actien-Gesellschaft. Dir Dividende wurde für dos Jahr 1897 aus 6 pro Actie festgesetzt. Hera ".Internationale Gesellschaft sür Acetylen- Beleuchtung. Diese Gesellschaft, welche auch Strelitz in Mrckleu- bürg als erste Stadt Deutschlands vermittelst einer Centrale mit Acetylen inslallirt hat, wird jetzt die Kronenbrauerei Moabit (200 Flammen), den Kurfürstenpark Halensee (400 Flammen) und eine der größten Ziegeleien in der Nähe Berlin» (ca. 1000 Flammen) rinrichten. Z Die gesetzliche Einführung der allgemeinen obligatorischen Fleischschau, einschließlich aller Fleisch. Präparate, wird jetzt von den schlesischen landwirthjchastlicheu Vereinen gefordert. Dieselbe würde, wie im BreSlauer londwirrhschastlichen Vereine ouSgesührt wurde, deu lästigen und die Landwirthschaft schwer schädigenden Import ausländischen Fleisches derart erschweren, daß er über kurz oder lang ganz aufhören werde. Damit werde der Landwirthschaft eine lästige Concurrenz vom Halse geschafft. *— Die Nürnberger Vereinsbank erklärt wieder 9 Proc. Dividende, zugleich bemerkt die Verwaltung, daß sie bei dem Kauf eine» ThrileS des Terrain» der Berliner Belodromgesellschaft nicht betheiligt ist. ES ist bei ihr nur ein BeleihungSantrag gestellt worden. *— BayerischeChamotte-undKlinkerwaaren- sabrik. Unter dieser Firma hat sich in Waldstetten eine Actien-Gescllsckiaft mit einem Capital von 1050 000 Mark gebildet. Tie Gründer sind Baumeister Richard Bccse in Dresden, Fabrik- director Arthur Beese in Waldstetten, Rentier Ernst Kappmann in Radeberg, Rentier August Winter in Radeberg und Herr Ignaz König in Eger. *— Baumwollweberei ZöschlingSweiler. Dir Bilanz pro 31. December 1897 schließt mit einem Verlust von 68 054 Mark ab, der auf das 238 854 Mark betragende Reserveconto über tragen werden soll. Der Aufsichtsrath wird der am 24. Februar zusammentretenden General-Versammlung verschlagen, eine Divi dend« von 5'/« Proc. (1896: 8V« Proc.) — 28 500 Marl zu ver- thcilen, so daß 45 Mark auf die Actie von 500 st. und 52 Mark auf die Actie von 1000 Mark entfallrn. Von diesem Betrage sollen 10 000 Mark aus dem Dispositionsfonds und 18 500 Mark out dem Tividenden-Rcserveconto entnommen werden. * Wien, 28. Januar. Dem Ausweise über den Außenhandel Oesterreich-Ungarn» zufolge betrug im Monat December v. I. die Einfuhr 78*/„ Millionen Gulden, da» ist Plu» 15'/,, Millionen gegen December 1896, die AuSfnhr 62*/,. Mill., da» ist Minu» 1'/,. Millionen. Während de» ganzen Jahre» 1897 betrug die Einfuhr 760*/,. Millionen, da» ist Plu» 54*/,„ di» Aus fuhr 773*/,, Millionen, da» ist Miau» */,, Million gegen das Vor- jahr. Da» Activum der Bilanz betrügt daher 13'/,, Millionen Gulden gegen 68-/,. Millionen im Vorjahre. *— Dir Wiener Tramwayfroge. Dem nun perfect ge wordenen Abschlüsse de» Wiener GoSanlehen» mit der Deutschen Bank t» Berlin wird di« Lösung der Lramwayfrage aus dem Fuße Nachfolge«. Nachdem all« darauf bezüglichen Vorbereitungen getroffen sind, ist di, Persectionirung auch dieser Angelegenheit die Frag einer sehr kurzen Zeit. Bürgermeister vr. Lueger hat mit dem Director vr. Siemen» in dieser Sache bei dem Eisenbahnmiaister vr. Ritter von Witte! vorgesprochen. Die Ertheilung der Kleinbahnconcelsion an dl« Wiener Commune wird wohl in Kürz« erfolgen. Derzeit bildet di- detaillirtr Formulirung deS UebereinkomnienS den Gegenstand der Verhandlungen mit den Vertretern der Troinway-Grsellfchast, welche um so weniger Schwierig- keiten bieten wird, al» im Wesentlichen keine Differenzen mehr bc- stehen. Die Einführung de» elektrischen Betriebe» aus dem alten Tramwaynrtze und der Bau der neuen elektrischen Linien dürft« 3 Jahre in Anspruch nehmen. Wie verlautet, soll da« elektrische Comitö de- Wiener Stadtrath« schon in den ersten Tagen der nächsten Woche Vorschläge der Firma Siemens L Halske in Betreff der Einführung de» elektrischen Betriebes auf den Linien der Wiener Tramway-Gkiellschast entgegen nehmen. In erster Linie dürsten die sogenannten AuSstellungSstrecken Gegenstand der Beschlußfassung sein. st Bon der Schweizerischen NnfallversichrrungS- Actten-Gesellschaft in Winterthur wurden im Monat December 1897 4848 Unfälle regulirt, nämlich: 26 Todesfälle, 111 JnvaliditätSfällr, 4848 Fälle vorübergehender Erwerbsunfähigkeit. * Genua, 28. Januar. Die Schätzung des Fehlbetrages der Italienischen Dampfschifffahrt» - Actie» - Gesellschaft „La Beloce" geht hier auf 600 000 Lire. Bon verbesseren Ernte Argentiniens sei eine Zunahme deS Frachtgeschäfts zu erhoffen, neue Arbeitskräfte werde Argentinien jedoch nicht auS Italien heranzuziehen brauchen. Die Gesellschaft werde auf den älteren Schiffpark Abschreibungen vornehmen müssen, wenn auch durch eine CapitalSreduction. Die Versuche, eine Verständigung zwischen der Beloce-, der Rubattino-Gesellschaft und der Haniburg-Ainerika-Linie betreffs Erhöhung der Zwischendeckpreise zu erzielen, sind bisher er- folgloS geblieben. (Arkf. Ztg.) * Mailand, 28. Januar. Die Gesammteinlagen der italienischen Postsparkassen Ende 1897 stellten sich aus 518 Millionen Lire, weisen somit gegen den gleichen Zeitpunct 1896 eine Zunahme von 39'/. Millionen auf. — Die Dividend» d»S Credito fondiario italiano, an welchem deutsches Capital betheiligt ist, wird wahr- scheinlicd wie im Vorjahre 22'/, Lire betragen. Ueber den Mailänder Rohseidenhandel wird dem „Berl. Börs.-C." geschrieben: Mit Recht kann gegenwärtig der Roh seidenhandel Mailands al» der bedeutendste Europas bezeichnet w»eden, denn in neuester Zeit hat er auch seinen größten Mitbewerber Lyon ansehnlich überflügelt. Dabei gewinnt es den Anschein, daß der Unterschied zwischen beiden Plätzen sich noch weiter zu Gunsten Mailands verschieben dürste. Die Ziffern der Seidentrockenanstallen verzeichnen nämlich folgend« Ergebnisse: Mailand 1896 6 264 220 1-8 1897 7 417105 k« Lyon . - 6077813 - - 6780766 - Wie man hieraus ersieht, überflieg Mailand in 1896 Lyon lediglich um 186 407, in 1897 dagegen bereits um weitere 639 339 kss. k. 6. Gründung italienischer Exportgesellschaften. Man schreibt uus aus Rom, 26. Januar: Aus dem rascheren Flusse, in den die ostasiatische Frage seit der Besetzung Kiaotschans durch Deutschland gerathen ist, hat sich mittelbar sür Italien bereits ein gewisser Vortheil ergeben. An den maßgebenden Stellen in Rom hat man bekanntlich, als diese Angelegenheit auf die Tages- ordnung gelangte, betont, daß die Interessen Italiens durch die Vorgänge in Ostasien nicht näher berüdrt werden, daß jedoch nichts- dcstoweniger sür die Italiener ein Anlaß gegeben sei, dein äußersten Osten in commerzieller Beziehung größere Aufmerksamkeit zuzu wenden. Es wurde demgemäß angeküudigt, daß die Negierung mit den großen Producenten des Landes Verhandlungen behufs Bildung einer Vereinigung einzuleiten beabsichtigt, deren Ausgabe die Hebung deS Handelsverkehr» mit Ostasien sein würde. Dieser Gedanke hat nun in den industriellen Kreisen Italiens viel Anklang gesunden. In den große» italienische» Han- delscentren, insbesondere in Mailand, Turin und Genua, ist eine Be wegung im Zuge, welche auf die Gründung von Vereinen, resp. Actien- Gesellschastcu zur Hevuug des überseeischen italienischen Ausfuhr handels abziclt. Obgleich sich die Thätigkeit dieser Gesellschaften nicht auf die Förderung des Exportes nach Ostasien beschränken soll, wird doch dieser Zweck gewiß in erster Linie stehen. Man verfolgt diese Projekte in Rom mit lebhaftem Interesse und constaiirt mit Genugtuung, daß auch in der Gründung dieser Exportgesellschasten ein Anzeichen der fortschreitenden wirthschastliche» Kräftigung Italiens zu erblicken sei. * Washington, 28. Januar. Der Senat nahm mit 47 gegen 32 Stimmen die vom Senator Teller eingebrachte Resolution an, in der erklärt wird, daß die Bonds der Vereinigten Staaten sowohl in Gold als in Silber zahlbar feien. LandwirthschastlicheS. si Ueber Maßnahmen zur Bekämpfung der Tuberkulose wird Herr Dr. Phil. August Eber, königl. Bc- zirksthietarzt und Toccnl an der tönigl. tierärztlichen Hochschule Dresden, in der von der Oekonomischcn Gesellschaft im Königreich Sachsen sür Freitag, den 4. Februar 1898, Nach mittags 4 Uhr, in der Deutschen Schänke zu den „Drei Raben", Trcsden-A., Marienstraße 20, angcsetzten Gescllschaftsvcrsammlung sprechen. Ter Herr Vortragende wird von salzenden Gcsichtspunctcn ausgehen und dieselben beleuchten: 1) Wie können wir das Tuber kulin im Kampfe gegen die Tuberkulose der Rinder benutzen? 2) WaS kann der einzelne Viehbesitzer thun? 3) Was kann der Staat zur Bekämpfung der Tuberkulose thun? 4) Welche Aussicht auf Erfolg bietet der Kampf gegen die Tuberkulose unter den ver schiedenartigen wirthschastlichen Verhältnissen? Ta die Tuberkulose des Rindviehs nicht nur die Gesundheit der Menschen gefährdet, sondern auch den Viehbesitzern wie der gesammten Aolkswirthschast jo bedeutende Verluste verursacht, daß eine energische Bekämpfung derselben geboten erscheint, dürste der Vortrag für alle praktischen Landwirthe von besonderem Interesse sein. Zutrittskartcn für Ntchtmitglieder sind in der Geschäftsstelle der Oekonomischcn Gesell schaft im Königreich Sachsen, Wicnerstraße 13, I., während der Vormittagsstunden, jedoch nur bis zurr 4. Februar Mittags 12 Uhr, kostenlos zu entnehmen. Nach dieser Zeit werden Zutrittskarten nur gegen Erlegung von 50 Psg. am Eingänge des Vortragslocals verabfolgt. Zahlungs-Einstellungen re. Wohnort Namm «ml-gericht 7.3' LL Wensteia Ullcnstcin 1.3 12.3 25.1 212 Julin« Oetling, Kaiifmarn L, FrikLrich Rtbung, Kaufmann H. Otto Rud. Steinert, Kaufmann 2», Wuhelm W-ltrr. S>aarrenf«brikanr Lv-embera F. Bernhardt. Backerm (Nachlaß) Wirlchdors H. Kuhran, Schuhmachermcister .Wehlau Hannover Hannover »ch , 20.2 21.2 15.2 St.2 21.2 Broml'crg Geyer TZ Broinhcrg Lbrcn- fneter«dorf Hannover Hannover vych Svremb. (?.) Zschopau Wehlau 26.1 26. l 26.1 24.1 261 63 153 24.3 18.3 Auauft Kulak, fsarhereidesitzer 2. Groch, Kaufmann, in Firma Julius Groch L Co. Ld. Ullmann, Poiauientcnpcrlczer 14.4 24.2 12.4 2IL 25.1 19.2 1K 10.3 84! 30L 25.1 '16.2 25.1 223 vv. Petersburg, 28. Januar. (Privat-Telegramm. Die große Tbeefirma Bereshnow L Tsennikow in Kjachta sowie die Exportfirma Pachalow in Irkutsk Halen die Zahlungen eingestellt. Die Passiven beider Firmen sollen sehr beträchtlich sein. Verdingungen im Februar. 3. Leipzig, Roth, schmiedeeiserne Trevpen; 4. Hannover, Garnisonverwoltung, Roßhaare; 4. Leipzig, Rath, Schulbänke; 10. BreSlou, Stadt-Baudeputation, Linoleum; 12. Dresden, Rath, Mantel- und Bleiröhren; 17. Straßburg, ReichSeisenbahnen, WerkslattSmaterial. Tarifwesen. *— Rheinisch- und Frankfurt-sächsischer Güterverkehr. Am 1. Februar 1898 treten die Nachtrag« IV zu den Tarifheftcn I und 2 in Kraft. Sie enthalten im Wesentlichen: I) Entfernungen für die neu einbezogenen Stationen Duisburg Hosen II und Dogelheim des DirectionSdezirkes Esten, Bork der Doetmund-Gronou-Enscheder Eisenbahn und Obergrüna der säch sischen StaatSdahnen; 2> abgekürzte Entfernungen für die sächsischen Elationen Hartmannsvorf bei Limbach, Limbacsi, Wittgeusdorf, Wüfienbrand und Zwötzen; 3> neue StalionSsrachtsätze für den Ver kehr mir Bodenbach, Klingenthal, Reitzenhain, letschen und Warns dorf) 41 Ausnohmesrachlsätze für Tachschiefer im Verkehre von Mayen West; 5) neueTätze de» Au»nahmerarifS 9 für Stückgüter; 6) neue Ayßnahmefrachtsätze für Glas und Glaswaarrn im Verkehr« mit
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