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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1896
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18961007026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896100702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896100702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-10
- Tag 1896-10-07
-
Monat
1896-10
-
Jahr
1896
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VolksmrWMches. Me für Ursen TheN bestimmten Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Redacteur desselben T. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Wr Bonn, und von 4—8 Uhr Nach«. 1880 hinsichtlich 96 685 920 X Privilegirte Anleihe. . Unificirte Anleihe . . Dairah-Sanieh-Anleihen Domainen-Anleihen. . reducirter Zinsfuß 5 Proc. 4 . 5 - 5 . in Ovrmanx". DaS englische Gesetz der Waarenbezeichnung dlvrckauäisv älurk« ^ct" und die englischen Zollbehörden. Wenn man die vielen in letzterer Zeit einlausenden Beschwerden über die Auslegung dieses Gesetzes seitens der englischen Zoll beamten hört, die von deutschen Exporteuren erhoben werden, so kann man nicht umhin, anzunehmen, daß in England eine strengere Handhabung des Gesetzes von oben herab ungeordnet sein muß, und wenn man die Debatten über Zollangelegenheiten im englischen Parlament verfolgt, so wiro man in dieser Meinung noch mehr bestärkt. Ist es doch noch nicht lange her, Laß ein Mitglied des Unterhauses an den Regierungsvertreter die Frage stellte, was die Regierung zu thun gedenke, um eine straffere Ausübung der Vorschriften der „Llerodumlisv Ilarlcs ^et" herbeizuführen. Es ist im Allgemeinen wohl kaum genügend bekannt, welchen Umfang die Beschlagnahmen auf Grund dieses Gesetzes genommen haben. Man braucht sich nur die Thatfache vor Augen zu halten, daß innerhalb dreier Monate in den englische» Häsen über HO 000 Kisten und Colli verschiedener Art eingezogen wurden. Eine Hauplursache dieser Beschlagnahmen bildet die un genügende Kenntniß des betreffenden Gesetzes. Die meisten Exporteure sind der irrigen Ansicht, daß die einfache Anbringung Les Vermerkes „Aaüe iu Oermsu)" genüge, um die Waaren vor der Beschlagnahme zu schlitzen. Das ist jedoch nicht der Fall, sondern die Zollbehörden legen die Abschnitte 5 und 10 des Gesetzes dahin aus, daß die betreffende Bezeichnung unter Beobachtung gewisser Regeln angebracht werden muß; so soll z. B., um nur Einiges hervorzuheben, der Vermerk „Halle in Oermanz" nur auf der oberen Seite und in unmittelbarer Verbindung mit anderen Bezeichnungen angebracht sein. Es ist nicht erlaubt, eine einzelne Etikette mit obiger Bezeichnung getrennt anzubringen, sondern sie muß einen Theil der Haupletikette bilden; sie muß auch in gleich ausfälliger Schrift und in gleich unverwischbarer Anbringung wie die Hauptbezeichnung, sei es durch Schrift, Stempelung oder Druck, kenntlich gemacht werden. Außer diesen allgemeinen und vielen Exporteuren unbekannten zollamtlichen Bestimmungen sind bei gewissen Zollämtern noch schärfere Auslegungen maßgebend. So z. B. brachte das „General- Register für dcutiche Industrie und Gewerbe" zu Leipzig einen Artikel aus Leith, in welchem daraus hingewiesen wurde, daß ge rüchtweise verlaute, es sollte» dort alle von ausländischen Häfen ankommende Waaren beschlagnahmt werden, sofern die Signaturen der Colli die Anfangsbuchstaben der Empfänger erkennen lassen, und die Waaren in Originalverpackung verkauft werden. Da dem Blatte em derartiges, anscheinend ungerechtfertigtes Vorgehen der Zoll behörden nicht in Ordnung zu sein schien, so wandte sich dasselbe an Las deutsche Consulat in Leith und erhielt von diese», den Bescheid, daß das Gerücht eine Thatsache sei. Tas genannte Blatt giebt hieraus einen Auszug des betreffenden Gesetzabschnittes, welcher dem pral- tischen, in Hamburg erschienenen Buche „Halle iu Sermaoz'. Das englische Gesetz der Waarenbezeichnung", von Consulatssecretair Robert Breitrück, entnommen ist. (Dasselbe ist im Verlage von Herren Friederichsen L Co., Neuerwall 61, Hamburg, erschienen. Ter Preis beträgt 2 ^t) Das genannte Blatt räth allen Exporteuren, sich genau mit dem Wortlaut des Gesetzes bekannt zu machen, und empfiehlt zu diesem Zwecke, sich des obengenannten Buches zu bedienen, welche' eine sehr genaue, mit ausführlichen Erläuterungen versehene Uebersetzung der „Act" sei. Mithia rund 1925 Millionen Mark Schulden. Hierzu trat noch nach der Insurrektion Arabi Pascha's behufs Bezahlung der Entschädigungs ansprüche der Opfer von Alexandrien und Vereinigung der Deficite von 1882—1885 das von England, Deutschland, Oesterreich, Frank reich, Italien und Rußland garantirte erststellige 3 proc. Anlehen von rund 190 Millionen Mark, ferner eia kleines Anlehen, so daß Ende des Jahres 1889 eine Gesammtjchuld von 2066 Millionen Mark vorhanden war. Nach Arabi Pascha war aber auch der Eng- ländrr ins Land gekommen und der eisernen Faust Lord Cromer's und Sir E. Palmer'S ist die finanzielle Wiedergeburt Egyptens zu verdanken. Das Schuldbuch wurde geschlossen, die Deficitwirthschaft beseitigt und die Aera der Conversion begann. Mit welchem Erfolg im Restbetrag von 22 296 800 L und die alte Dairahschuld im Rest betrag von 8 587 480 L convertirt, beziehungsweise zurückqezahlt, dagegen Titel der neuen 3'/, proc. privilegirten Anleihe in Höhe von 29 400 000 L und der neuen vierprocentigen Dairahschuld in Höhe von 7 299 360 L ausgegeben. Es wurde bestimmt, daß die Zinsersparniß dem Schatzamt« zufließe, in Egypterobligationen angelegt werde, unter Admassirung der Zinsen, bis dieMächte über die schließliche Verwendung der Ueberschüsse verfügen. Aehnlich liegen die Verhältnisse bei der Dominialanleihe, die 1893 von 5 Proc. auf 4'/, Proc., der Tairah-Saniehanleihen, die aus 4 Proc. herabgesetzt wurden, und schließlich bei den Staatsüberschüssen überhaupt, so daß an Reserve fonds, gewöhnlichen und außergewöhnlichen, am 1. Januar 1896 5150 436 2 vorhanden sind, die in egyptischen Papieren angelegt sind. Diese Reserve bildet derzeit nebst den Bahnen und Telegraphen linien, Docksanlagen in Suez, Alexandrien und Port Said die Aktivseite der egyptischen Bilanz, da leider der Eckstein, auf den die ersten Schulden ausgebaut wurden, der Suezcanal, nicht rgyptisches Eigeuthum ist. Der Tyrann Ismail Pascha verschleuderte des Staate» herrlichen Besitz von 176 602 Aktien, nachdem er schon vorher an die Franzosen 25 JahrescouponS verkauft hatte, an England, und daS Land, das jetzt eia Activum von 476 Millionen Mark, ein Viertel seiner Schuld, in seinem Portefeuille hätte, hat nicht den geringsten An- theil an dem Eanal und erst seit dem 1. Juli d. I. die platonische Genugthuung, für die verkauften, dis dahin couponlosrn Aktien an England keine Zinsen mehr zahlen zu müssen, eine wirkliche Budget entlastung von rund 4 Millionen Mark. Der Eanal, der jetzt der Gesellschaft an 70 Millionen Mark Gebühren rinbringt, wird erst 1968 rgyptisches Staatsrigenthum, also- auf lange Zeit hinaus eine »ur mit Null eiazufetzeadr Erbichaftshoffuuag. Egyptische Finanzen. ik. Die Eroberung^Dongolas durch die anglo-egyptischen Truppen rückt das Interesse an den Finanzen Egyptens in den Vordergrund. An sich wird die Akquisition dieser neuen Provinz einen materiellen Gewinn bringen, denn da sie vor ihrem Uebergang an den Mahdi im Jahre 1882 für den egyptischen Staatsschatz actio war (sie kostete 10 605 egypt. Psd. und erbrachte 55 681 egypt. Psd.), so ist anzunehmen, daß sie unter der neuen Ordnung der Dinge erst recht prosperiren wird. Darüber hinaus bedeutet aber die territoriale Ausdehnung Egyptens mittels englischer Machtmittel eo ipso eine iu ungleichen Proportionen steigende Vergrößerung des britischen Einflusses, und wie immer man auch der politischen Seite gegenüberstehen mag, die finanzielle kann nur im allergünstigsten Sinne ausgesaßt werden. Unter der Autonomie der Familie Mehemet Ali's hat der größte Vasallenstaat der Türkei die Kunst des Schuldenmachens gelernt. Im Jahre 1863 wurde das Anlehen in Höhe von 65 956000 ä 7 Proc. contrahirt; beim Tode Said Pascha's waren schon 293 600000 Staatsschulden vorhanden. Sein Nachfolger Ismail Pascha wirthschastete so, daß 1876 schon 1820 Millionen 7 proc. Schulden contrahirt waren, die sich nach dem Liquidationsgeietz vom 17. Juli Capital und ZinS wie folgt coniolidirten: Anleihehöhe 22 629 800 L 56043 236 - 9 512 884 - 8500000 - dem Moloch Deficit beigekommen wurde, zeigt die nachfolgende Tabelle: Einnahmen Ausgaben Uederfibuß oder Deficit 1881 . . . . 9 466 631 8958 641 -f- 507 989 1882 . . . . 9 079 833 9270314 — 190 461 1883 . . . . 9163 769 10 108664 — 944 895 1884 . . . . 9 644 404 10116 209 — 471805 1885 . . . . 9 884 280 10 599 204 — 714 924 1886 . . . . 9819890 10521 738 — 701848 1887 . . . . 9862 931 9 749 626 -f- 113 305 1888 . . . . 9909165 9920335 — 1170 1889 . . . . 9 968162 9804182 -s- 163 980 1890 . . . . 10 499089 9 893 197 -s- 605 892 1891 . . . . 10871078 9 896 182 -s- 974 896 1892 . . . . 10629 584 9 84! 278 -s- 788306 1893 . . . . 10586177 9 847 444 -s- 738 733 1894 . . . . 10568160 9 762 525 -i- 805 635 1895 . . . . 10 838 843 9 722 867 -s- 1115 976 1896 . . . . 10 523076 9876923 Z- 646 153 Ebenso wichtig sind die Erfolge auf Leu, Gebiete der Conver- sioncn. Im Juli 1890 wurde die alte üproc. privilegirte Schuld Vermischtes. 8 Leipzig, 7. Lctober. Wiederum können wir von einem Erfolg berichten, den die einheimische Majchinenindustrie in jüngster Zeit im AuSlande und zwar in Frankreich errungen hat, indem der bekannten Maschinenbauanstalt I. M. Grob L Co., Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Leipzig-Eutritzsch, auf der Ausstellung in Rouen für die Vorzüglichkeit ihrer Fabrikate im GaS- und Petroleummotorenbau die goldene Medaille zuerkannt wurde. Diese Prämiirung hat um so größeren Werth, als die genannte Firma aus dieser Ausstellung eine äußerst starke Concurrenz mit den hervorragendsten sranzösischen und englischen Motorensabriken zu bestehen hatte, und ist dies wohl ein hinlänglicher Beweis, daß die Grob'jchen Fabrikate, in Anerkennung ihrer Güte und Brauch barkeit, auch im Auslande immer weitere Verbreitung gesunden haben. *— Reichsbank. Am 15. Lctober d. I. errichtet die Reichs bank in Werdau im Königreich Sachsen eine von der Reichsbank stelle in Chemnitz abhängige Nebenstelle. Wechsel aus Werdau und Werdau-Leubnitz können daher bei den Reichsbank-Anstalten be geben werden. 8 Für alle Diejenigen, welche unserer einheimischen In dustrie warmes Interesse entgegenbringen, dürfte es erfreulich sein zu hören, mit welch lobender Anerkennung die Fabrikate der Sächsischen Bronzewaarenfabrik, Wurzen, auch aus der Dresdner Ausstellung beurtheilt wurden. So schreibt z. B. die „Deutsche Warte", Berlin, bei Schilderung der verschiedenen dies jährigen Ausstellungen: „Auch aus dieser Ausstellung giebt es ein Erzeugniß, das durch imposante Gestaltung fesselt, und welchem man in solcher Art nicht auf anderen Ausstellungen begegnet. Die Firma „Sächsische Bronzewaarenfabrik, vormals K. A. Seifert, Actien - Gesellschaft, Wurzen, hat eigens für Len Zweck einen 3 iu hohen Candelaber aus Messing entworfen und ausgesührt — ein schönes Stück kunstgewerblicher Arbeit, Las durch Umfang und Gliederung sich nur für einen großen Raum in einem Schlosse eignet. Auf einem aus Bronzeguß cijelirten Fuß erhebt sich der Beleuchtungskörper, welcher in geschweifter Forni mit Ranken, von Putten gehalten, belebt ist. Ta der Entwurf durchaus keine An lehnung an alte Stilsormen zeigt, verleiht dies der Leistung einen erhöhten Werth. Ter talentvolle Entwerfer des schönen Candelabers ist der Architekt Weidlich, welcher nach vollendeten Studien in Berlin und München sich weiter in der Praxis ausbildete." — Auch an der regen Thätigkeit, die sich jetzt in der Fabrik geltend macht, er sehen wir zu unserer Freude, daß sich in diesem Unternehmen ein großer Umschwung zum Besseren zu vollziehen scheint und sich diese Fabrik zuversichtlich unter die ersten Firmen der Branche rechnen darf. *— Ueber die Mechanische Treibriemenweberei und Seilfabrik Gustav Kunz, A.-G. in Treuen i. S., wurde einem Actionair auf Anfrage an maßgebender Stelle mitgctheilt, daß der Geschäftsgang ein guter und der Umsatz gegen das Vorjahr bedeutend größer iei, so daß man mit ziemlicher Bestimmtheit an nehmen könne, daß das Ertrügniß des laufenden Geschäftsjahres das vorjährige mindestens erreiche. Ter Cours der Actien ist ver« hättnißmäßig zurückgeblieben, wahrscheinlich mit Rücksicht aus die Erhöhung des Acticncapitals; doch werde diese keinesfalls auf die Dividende schädigend einwirken. -r- Werdau, 6. October. Die im vorigen Jahre gegründete Zwickau-Werdauer Ziegelconvention, die eine Gesammt- Production von etwa 68 Millionen Ziegeln declarirt hat, konnte bereits im letzten Halbjahre 1895 die Ziegelpreise, die bis zum Mai vorigen Jahres nur 13 für das Tausend betrugen, auf 17 ./6 erhöhen und vermochte im Laufe der letzten Bausaijon noch bessere Preise zu erzielen. Die Einrichtung, daß die Bauunternehmer die Bestellungen für Ziegel bei einer Centralstelle zu bewirken haben, hat namentlich den unsoliden Bauunternehmungen den Boden ent- zogen, ist aber für die Baumeister sehr angenehm, da sie nicht mehr mit den unvorhergesehenen Preisschwankungen zu rechnen haben. Die Kundschaft, die zuerst mit der Neuerung unzufrieden war, hat sich nunmehr daran gewöhnt. -r- Aus dem Erzgebirge, 6. Lctober. Die Fortschritte, die mit der elektrischen Beleuchtung selbst in kleinen und in den Mittelstädten Deutschlands alljährlich gemacht werden, hat die Glasindustrie wesentlich beeinflußt; denn der Verbrauch von Milchglas, das in der Carlsfelder Glashütte in besonders feiner Qualität hergestellt wird, steigert sich dadurch immer mehr. Wenn auch die schlesischen und Thüripger Glasfabriken zu sehr billigen Preisen liefern und damit die Concurrenz erschweren, so erfreuen sich doch gerade die Fabrikate des Erzgebirges immer besserer Be achtung. Die Bahn Wilzjchhaus-Carisseld, die der Hütte directen Gleisanschluß bringt, wird jedenfalls noch weiter dazu beitragen, daß sich die Geschäftsverhältnisse günstig entwickeln. *— Actien-Malzsabrik Löbau. Der Bericht des Vor standes über das Geschäftsjahr 1895/96 äußert sich wie folgt: „Der Wettbewerb nicht nur der österreichischen, sondern auch der thüringi schen Concurrenz machte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr ganz besonders fühlbar und übte auf die Preise einen empfindlichen Druck aus. Dessen ungeachtet konnten wir uns mit unserer Marke gut behaupten, indem dieselbe, wie bisher, Anklang gesunden hat und wir dadurch unfern Kundenkreis, welcher aus den angesehensten Brauereien Nord- und Nordwestdeutschlands besteht, wieder erweitern konnten. Wir erzeugten 2 601 853 kg;--- 52 037,06 Ctr. Malz; hiervon verblieb noch ein Lagerbestand von 554 000 icx 11080 Centner, welcher, zum Selbstkostenpreise in die Inventur aus genommen, seit Februar d. I. verkauft ist und bis October-November d. I. abgerufen sein wird. Die vorgenommenrn Abschreibungen können auch in diesem Jahre als reichliche angesehen werden und sind wir nach diesen in der angenehmen Lage, der General-Ver- sammlung außer einer Dividenden-Vertheilung von 4 Proc. auch noch '/, Proc. Superdividende vorzuschlagen. In Folge des kühlen Sommers war der Bierconsum im Allgemeinen ein recht schlechter; trotzdem können wir uns über den Absatz unseres Malzes nicht be klagen. Wir werden, wie bisher, bemüht sein, nur feinste Roh- producte zur Erzeugung unseres Fabrikats zu verwenden und hoffen, auf diese Weise den guten Ruf desselben zu erhalten; auch haben wir noch die besten Aussichten, unser Absatzgebiet zu erweitern. * Dresden, 7. October. Kohlenbeförderung auf den königlich sächsischen Staatsbahnen in Tonnen zu 1000 üx während der Woche vom 27. September bis zum 3. October: Sächsische Steinkohlen aus dem Zwickauer Bezirke 41106 t, aus dem Lugau- Lelsnitzer Bezirke 20 370 t und aus dem Dresdner Bezirke 7220 t, zusammen 68 896 t sächsische Steinkohlen gegen 67 934 t in der entsprechenden Woche des Vorjahres, schlesische Steinkohlen 9016 t und Steinkoblen anderen Ursprunges 2989 l, Steinkohlen demnach im Ganzen 80 901 1, böhmische Braunkohlen 64 729 t, altenburgische Braunkohlen 23 103 t und Braunkohlen anderen Ursprunges 6384 t, Braunkohlen demnach im Ganzen 94 2161. An Kohlen überhaupt wurden hiernach 175s!17 1 oder jeden Tag im Durchschnitte 25 017 Tonnen befördert, während sich die Gesammtbeförderung au Kohlen in der entsprechenden Woche des Vorjahre» auf 191116 t, jeden Tag durchschnittlich auf 27 302 t gestellt hatte. * Dresden, 7. Octobrr. In der Woche vom 27. September bis zum 3. October wurden auf den sächsischen Staatsbahnen 64 7291 böhmische Braunkohlen befördert gegen 87 405 1 in der ent- sprechenden Woche des Vorjahres (— 226761), seit 29. Decrmber 1895 2 895333 1 (-s- 7 732). U Zeulenroda, 6. Octobrr. Die Ausfuhr baumwollener Strumpfwaaren nach den Bereinigten Staaten, die während des zweiten Vierteljahres 1896 gegenüber der nämlichen Zeit des vorhergegangenen Jahre» sehr unbedeutend gewesen war, hat sich im dritten Vierteljahre wieder sehr erfreulich gehoben; denn es wurde diesmal ein Werth von 54 578 tz erreicht, während dieser im gleichen Zeiträume von 1895 nur 50 923 tz betragen hatte. Es ist also eine Steigerung um 3655 - oder 7 Proc. zu verzeichnen. Da» ist um so wichtiger, als von dem wichtigsten Aussuhrgrbiete in Strumpfwaaren, nämlich von Chemnitz au», im abgelaufrnrn Vierteljahre bedeutend weniger baumwollene Strumpfwaaren nach Nordamerika gesandt worden sind al- in der gleichen Zeit de» vorigen JahreS. 6. dl. Berlin, 6. October. Eine hiesige offene Handel», gesellschaft hatte nach Maßgabe zweier Policen ihre Land transporte und ihre Waarentransporte, die mit den Dampfern der „Great Eastern Railway Company" von Rotterdam nach Harwich und umgekehrt verladen werden, sowie ihre Versendungen und Be- Ziehungen auf der Route Hamburg-London und umgekehrt bei einer auswärtigen Rückversicherungs-Geiellschaft versichert. Seit Januar 1894 verweigerte sie aber die weiteren Prämienzahlungen unter der Begründung, daß die Versicherungen nicht mehr zu Recht be« ständen, da sie gekündigt und auch in Folge der durch die neue Eijenbahn-BerkehrS-Ordnung voui 1. Januar 1893 veränderten Umstände ausgehoben seien. Auf die Feststellungsklage der Ver- sicherungs - Gesellschaft wurde in erster Instanz bezüglich der einen Police, deren Kündigung nicht stattgefunden, der Fortbestand des Vertrages anerkannt. — „Was aber die zweite Police be trifft" — so führt die 11. Kammer für Handelssachen des hiesigen Landgerichts I aus — „so ist erwiesen, daß bald nach dem Er scheinen der neuen Verkehrsordnung für die Eisenbahnen Deutsch lands der Inhaber der verklagten Firma dem Generalagenten der Klägerin mündlich erklärt hat, er denke nun nicht mehr daran, die Police fortzusetzen, sondern eS müsse eine geringere Versicherung und eine Reducirung der Prämie erwirkt werden. Mit der Kenntnißnahme dieses Willens der Verklagten ist der Klägerin gegenüber der Effect einer Kündigung erreicht worden." — Die Klage wurde sonach bezüglich dieser Police nicht für begründet erachtet. Der Rechtsanwalt der Klägerin bekämpfte diese Entscheidung in der Berufungsinstanz, namentlich mit dem Hinweise, Latz nur eine schriftliche Kündigung als rechts verbindlich Hütte erachtet werden dürfen, und stützte sich u. A. auch aus ein von ihm eingefordertes Gutachten der Aeltesten der hiesigen Kaufmannschaft, welches in seinem hier wesentlichen Theile folgen dermaßen lautet: „Es ist im Transportversicherungsgeschäst handels üblich, daß die in den Policebedingungen vereinbarte Nothwendigkeit der Schriftform einer Kündigung als das allein maßgebende Be weismittel dieser Kündigung anzusehen ist, sa daß nur wenn eine schriftliche Kündigung vorliegt das Erlöschen des Versiche rungsvertrages eintritt. Ausgenommen ist hierbei der Fall, daß nachweislich der Versichernde ausdrücklich oder durch Abschluß eines abgeändertenVertrages auf die vereinbarte schriftliche Kündigung deS alten Vertrages verzichtet." Das Kammergericht (9. C.-S-) erkannte hierauf unter Aufhebung der auf diese Police bezüglichen Vorentscheidung zu Gunsten der Versicherungsgesellschaft. * Berlin, 6. October. In seinem neuesten Situations bericht bespricht der „Confectionair" die allgemeine Geschäfts lage wie folgt: Ueber die Gründe, weshalb das Geschäft augen blicklich nicht so geht, wie man es erwartet hat, ist man sich nicht recht einig. Die Detailleure klagen nämlich sehr über schlechten Geschäftsgang. In Folge dessen haben auch die Grossisten und indircct auch die Fabrikanten wenig zu thun; man kann nicht einmal sagen, daß die Witterung an dem mangelnden Verkehr schuld ist, es ist selten im October kälter oder wärmer als augenblicklich. Die Reisenden sind wieder unterwegs, theilweise sogar schon unverrichteter Sache wieder zurückgekehrt; die Detaillisten haben augenblicklich keine große Lust zum Kausen. Wir haben schon Les Oefteren der Ansicht Ausdruck gegeben, daß das große Publicum fick nicht mehr durch die Witterung oder durch den Saisonwechsel beeinflussen läßt, londern kaust, wenn wirklicher Bedarf und das nöthige Kleingeld vor handen ist. In besseren Artikeln ist in allen Branchen ziemlich flott zu thun. Derjenige Theil des Publicums, welcher also der Mode Rechnung zu tragen sucht, kauft jetzt; die große Masse aber, die nur kauft, wenn die Nothwendigkeit sie dazu zwingt, ist mit ihren Einkäufen noch sehr im Rückstände. Der schlechte Ge schäftsgang bei den Detailleure» bedingt auch schlechten Eingang der Jncassi, worüber die Grossisten sehr klagen. — Das aus ländische Geschäft leidet im Großen und Ganzen unter denselben Einflüssen wie das inländische. In Holland, in der Schweiz geht das Geschäft noch schlecht. In England ist es in den letzten Tagen etwas lebhafter geworden; die Mäntelfabrikanten Haden große Ordres erhalten; Chemnitz hat große Ordres auf Sweaters- und Radfahrer-Strümpfe; die Phantasiewollwaarenfabrikanten haben Be stellungen auf Golfers erhalten. Meerane hat Ordres auf Kleiderstoffe empfangen. Das überseeische Exportgeschäft liegt allerdings sehr ruhig; doch sind in den letzten Tagen größere amerikanische Ordres angelangt, über die wir weiter unten ausführlicher berichten werden. Auch Japan und Australien sandten verschiedene größere Ordres über Hamburg und London. — Ueber das Dctailgeschäst wird recht geklagt. In den meisten Gegenden lassen die Umsätze noch sehr zu wünschen übrig. In besseren Artikeln wird Einiges gekauft, die großen Consum-Artikel liegen noch sehr still. Das Geschäft hat sich noch nicht entfaltet; es ist das um jo mehr zu bedauern, als in vier bis fünf Wochen die Weihnachts-Ausverkäufe schon wieder auf der Bildfläche erscheinen. Namentlich wird darüber geklagt, daß der Verkauf in Kleiderstoffen sehr hinter den Erwartungen zurückbleibt. Die Damen-Consection hat wohl in besseren Artikeln zu thun, aber noch sehr wenig in Staprlartikeln. In der Herren - Confection liegt das Geschäft auch sehr ruhig, nur Maßfachen werden ziemlich flott be stellt. Bauniwollwaaren finden regeren Absatz. Biber-Bett decken sind «in großer Verkaussartikel geworden. In Putz artikeln sind die Umsätze noch mäßig, und Wollwaaren werden nicht eher verlangt, bevor kalte Witterung eingetreten ist. — Das Fabrikgeschäft geht nicht gerade großartig, aber doch leidlich. Die letzten Tage brachten umfangreiche Ordres aus den Vereinigten Staaten für das kommende Frühjahr, die namentlich nach Gera, Greiz, Reichenbach, Glauchau gekommen sind. Auch Meerane hat amerikanische Aufträge erhalten, dann aber auch Aufträge für Japan; ebenso sind für Australien Ordres ausgegeben worden. Die Tuch- und Buckjkinfabriken sind leidlich für das nächste Frühjahr beschäftigt; die Leinenwaarensabriken sind fast ausnahmslos normal beschäftigt. In Seidenwaaren wird immer noch geklagt. Sammete gehen etwas bester, doch reicht die Beschäftigung lange nicht an die der früheren Jahre heran. Andauernd belebt bleiben Baumwoll- waaren. Die Fabriken sind mit Ordres aus Monate hinaus ver sehen. Im Wupperthal giebt es für einzelne Artikel, Velour- Schutzborde und andere Specialartikel, reichliche Ordres. * Berlin, 3. Oktober. Die diesjährige Herbstzusammenkunft der Stärke.Interessenten (Stürkemarkt) findet am Freitag, den 9. October, Vormittags 10—12 Uhr, im großen Saale des Clubs der Landwirthe, Zimmerstr. 90/91, statt. *— Der „Reichsanzeigrr" macht wiederholt darauf aufmerksam, daß Schreiben, in denen die amtliche Thätigkeit einer Consularbehörde in Anspruch genommen wird, in allen Fällen zweckmäßig unpersönlich an das betreffende Consular-Amt (die äußere Adresse in lateinischer Schrift: „au äas Deutsche (Heuern!-, Vice-) Oousulnl" und nicht an den jeweiligen Stellen- Jnhaber oder Verwalter zu richten sind. *— Die Situation des Getreidegeschäftes. Die über raschende Tbatjache, Laß die amerikanischen Weizen bestände in der letztverflossenen Woche eine ganz unzeitgemäße Abnahme um fast eine Million BushelS erfahren haben, hat den Weltmarkt in Gr- treibe aus seiner Lethargie aufgrrüttelt. Speciell an den ameri kanischen Märkten hat das Bekanntwerden dieser Thatsache zu einer Hausse Anlaß geboten, während die kontinentalen Märkte dieser Meldung skeptisch gegenüberstanden, und erst, als Tag auf Tag ver- rann, ohne das erwartete Dementi der Meldung zu dringen, ent schloß man sich zögernd, der an den Märkten New Dork und Chicago gegebenen Direktive Gefolgschaft zu leisten. *— Ludw. Loewe L Co. und die Deutsche Metall- patronrnfabrik in Karlsruhe berufen außerordentliche General- Versammlungen ein behufs Genehmigung eines gegenseitig ab- zuschließenden Vertrage». Die General-Versammlung der letzt genannten Gesellschaft wird außerdem über die Erhöhung de» Grundcapitals um 6000000 ^l zu beschließen haben. * Zeitz, 6. Oktober. Die heute in Zeitz abgehaltene General- Versammlung der Zeitzrr Eisengießerei und Maschinrn- bau-Actten-Gesrllfchaft genehmigte die vorgelegte Bilanz und fetzte dir Dividende auf 20 Proc. fest. Hrrr Dr. Rasche wurde wieder- und die Herren OSkar Levy und Han» Schlesinger au» Berlin neu in den Aussichtsrath gewählt. *—Deutsche Gold- und Silber - Scheide - Anstalt, Frankfurt a. M. Wie der „Frkf. Ztg." mitgetheilt wird, wurde in der General-Versammlung dem AussichtSrathe und der Direktion für da» Geschäftsjahr 1895/96 Entlastung ertheilt und beschlossen, eine Dividende von 12'/, Proc. (1894/95 15 Proc.) zur Bertheilung zu bringen. Die au» dem AussichtSrathe ausscheidenden Herren Stadtrath Albert Metzler und Ed. Schmidt-Polrx wurden wieder gewählt. *— Bereinigte Brauereien Bauer, Gräf öd Seeger, Frankfurt a. M. Der Absatz in dem am 30. September be endeten Geschäftsjahr betrug 52 617 dl, daS ist 6552 dl mehr sl im Vorjahr. *— Rheinische Melallwaaren- und Maschinenfabrik in Düsjeldorf. Die Gesellschaft ist, wie verwaltung-seitig mit- gethrilt wird, in das neue, am 1. Oktober begonnene Geschäftsjahr mit bedeutenden Aufträgen eingrtreten, dir sich hauptsächlich auf den neuen FabrtkationSzwetg für nahtlose Röhren (Kesselrohre für Schiffs- und andere Zwecke, Velocipedrohre ,c.) erstrecken. Die Summe der Aufträge sei mehr als doppelt so groß al» zu Beginn des vorigen Geschäftsjahre». * Köln, 6. October. Laut „Köln. Bolksztg." erhöhten di« schottischen Hütten den Roheisenprri» um 1 s pro Tonne. * Köln» 6. October. In der heutigen außerordentlichen General- Versammlung der Kölnischen Straßenbahn-Gesellschaft, die den BerwaltungSrath ermächtigen sollte, da» Grundcapital der Gesellschaft durch Ausgab» neuer Actien um 4 Millionen Frc». zu erhöhen, wurden di« Vorschläge de» BerwaltungSrath«» rinstimmtg angenommen und laut „Köln. Ztg." die Einführung de» elek trischen Betriebes beschlossen. *— Dortmunder Union. Nach der „Köln. Ztg." hat sich der Aussichtsrath nunmehr mit der Frage der Regelung der Capital- verhältnisse beschäftigt. Es scheine danach die Absicht zu bestehen, sie auf die Tagesordnung der nächsten General-Versammlung zu bringen. Es verlaute zuverlässig, daß ein Vorschlag, die Actien imVerhältniß von 2:1 zujammenzulegen und durch 20 Proc. baare Zuzahlung auf die also herabgesetzten Actien sie in Vorrechtsaktien 0 umzu wandeln, dem Finanzausschuß des Aufsichtsraths zur näheren Er wägung überwiesen worden sei. Daß das Werk die neuen Baar mittel gut gebrauchen könnte, ist bei seiner starken Verschuldung und angesichts seiner ihm noch obliegenden Bauaufgaben zweifellos; fraglich erschiene vielleicht nur, ob dieZuzahlung von 20 Proc. im Hinblick aus den noch vorliegenden Geldbedarf eine genügende sei. Nach den über den Rechnungsabschluß gemachten Mittheilungen siud nun für 1895/96 nur die üproc. Halbjahrszinsen für die gegen Baarzahlung ausgegebenen 13'/, Millionen neuer VorrechtS-Actien 6 verdient worden, die 39 Millionen alten sogenannten Vorrechts-Actirn aber wieder leer ausgeganqen, waS angesichts einer Abschreibungs ziffer von nur etwa 1050 000 auf 57—60 000 000 Anlage- werthe auch ganz selbstverständlich ist. Das seit dem 30. Juni 1896 laufende Rechnungsjahr wird aller Voraussicht nach höhere Ueber schüsse liefern, aber so hoch können sie in keinem Falle sein, daß neben genügender Tilgung der hohen Anlagerechnung eine Dividendenzahlung aus die jetzigen 39 Millionen X-Aclien zu er möglichen wäre. *— Zeche Dannenbaum. In der General - Versammlung wurden sämmtliche Anträge genehmigt. Die auf 3 Proc. festgesetzte Dividende pro 1895 96 ist sofort zahlbar. Es wurde mitgetheilt, daß sich vom October, namentlich aber vom Januar 1897 an, die Ueberschüsse erheblich besser stellen würden, da die vorhandenen Mittel zu den in diesem und nächstem Jahre herzustellende» großen Eoaksanlagen mit Gewinnung der Nebenprodukte aus den Schächten Prinz-Regent und Dannenbaum I nicht ausreichen, so beschloß die Verwaltung, mit der „Dresdner Bank" in Berlin eine 4proc., mit 103 rückzahlbare Anleihe in Höhe von 1 Mill. Mark abzuschließen. * Witten» 6. October. Die General-Versammlung der Wit len er Stahlröhrenwerke setzte die Dividende pro 1895/96 auf 10 Procent fest, welche sofort zahlbar ist. Die Werke kommen nach und nach vollständig in Betrieb und sind daher weiter zufrieden stellende Resultate zu erwarten. 8 Bei der Deutschen Militairdienst-VersicherungS- Anstalt in Hannover waren im Monat September 1896 in den beiden von der Anstalt betriebenen Geschäftszweigen: der Militai» dienst-Versicherung und der Lebens-Versicherung, zu er ledigen 1743 Anträge über 2 810 740 Versicherungs - Capital, seih 1. Januar 1896 neue Anträge über 22 696 870 Von Er richtung der Anstalt (1878) bis Ende September 1896 gingen ein 293 934 Anträge über 352030000 Versicherungs - Capital. Die Auszahlungen an Versicherungssumme, Prämienrückgewähr rc. im Laufe des Jahres 1895 betrugen 2 076000 die Gesammt- auszahlungen seit Bestehen der Anstalt 7 452 000 Das Ver mögen der Anstalt erhöhte sich im Monat September von 74 587 000 auf 75127 000 * Lübeck» 6. October. Der Director der Hanseatischen Dampf schifffahrts-Gesellschaft Carl Kohl Haase ist gestern Abend, 48 Jahre alt, gestorben. Metallwaarenfabrik Adolf H. Neufeld, Elbing. Der Aufsichtsrath constatirte in seiner jüngsten Sitzung, daß die Schäden, welche die Gesellschaft durch das Brandunglück erlitten hat, nach erfolgtem Wiederaufbau der mit den modernsten Einrichtungen ousgestatteten Fabrik beseitigt erscheinen. Die Gesellschaft ist reich lich und für lange Zeit hinaus mit Aufträgen versehen. Augen- blicklich sind drei weitere Muffelöfen im Bau begriffen, so daß die Gesellschaft demnächst mit zehn Emailliröfen arbeiten wird. * Breslau, 6. October. Die von den Blättern verbreiteten Nachrichten über das Auftreten der Maul- und Klauenseuche im Görlitzer Kreise bestätigen «sich in dem gemeldeten Umfange nicht. Die Seuche ist nur in einem Gehöft in Ober-Ludwigsdors und auf dem Gute Arnsdorf ausgetreten. *— Tarnowitzer Actien-Gesellschaft für Bergbau und Eisenhütten-Betrieb. Von der Verwaltung nahestender Seite wird uns geschrieben: „In einer in der Vorwoche abgehaltenen Aussichtsralhssitzung kamen der Abschluß für das vorige Jahr und die außerordentlich ungünstigen Allgrmeinverhältnisse dieser Gesell schaft zur Sprache. Das braunschweigische Werk erbrachte trotz der allgemein constatirten günstigen Situation des Eisenmarktes weder Ueberschüsse, noch verdiente es die erforderlichen Abschreibungen, während die Hütte in Tarnowitz bekanntlich sür 25 000 jährlich an die Caro - Hegenscheidt'jchen Werke verpachtet ist. Neben der hypothekarischen Belastung der beiden Hüsten von 680 000 X, die in zwei Jahren fällig werden, besteht für die Gesellschaft die Lebensfrage darin, ob die von Friedmann widerrechtlich ausgegebenen eine Million Mark Partial - Obli gationen sür die Gesellschaft verbindlich sind oder nicht. Die gerichtliche Entscheidung hierüber ist angerufen, aber noch nicht ein mal die erste Instanz hat gesprochen, so daß die definitive Ent scheidung sich aus Jahre hinzieht. Die Gesellschaft kann naturgemäß bis zu dieser langwierigen Entscheidung behufs Reconstruction nicht an die Actiouaire herantreten. Sollten die Obligationen für die Gesellschaft verbindlich sein, so dürste diese die Lasten nicht ertragen können und ein Zusammenbruch unvermeidlich sein. Die bei der Gesellschaft heute vorhandenen Mittel sind müßig und für einen ren tablen Betrieb kaum genügend; irgend welcher Lredit wird ihr ja auch naturgemäß nicht gewährt, so lange die Frage mit den Obligationen nicht Erledigung gefunden hat. Außer diesen Obligationen hat Friedmann auch noch 77 Stück Prioritätsactien ä 1500 gleich 115 500 in Umlauf gebracht, für welche die Gesellschaft auf- kommen muß und wodurch diese weitere Schädigung erleidet. Daß die innere Situation total verfahren ist, beweist auch der Austritt des im Februar in den Aufsichtsrath als Vorsitzenden gewählten Rechtsanwalts Gundlach. Es erscheint unbedingt geboten, der nächsten General-Versammlung ein ungeschminktes Bild der Verhältnisse zu geben, damit die Actiouaire wissen, woran sie sind." *— Brauerei.Gesellschaft zum Storchen vormals Sick in Speyer. Der Absatz in dem am>30. September abge- laufenen Geschäftsjahr betrug 151447 dl, das ist 5928 dl mehr als im Vorjahr. * Mannheim, 6. October. Bei der heutigen Subscription auf die Aktien der Badischen Actien-Gesellschaft für Rhein- schifffahrt und Seetransport fand mehrfache Ueberzeichnung statt, so daß die zu bester Capitalanlage bestimmten Anmeldungen nur theilweise Berücksichtigung finden, während Speculations- anmeldungen ganz ausfallen. *— K. k. Teppich, und Möbelstoff-Fabriken vormals Philipp HaaS L Söhne, Wien. In der vorgestern in Wien ab gehaltenen BerwaltungsrathSsitzung wurde die Bistmz für 1895 96 vorgelegt. Nach derselben beträgt der Reingewinn 326240 fl. (gegen 310 931 fl. im Vorjahre), welcher nach Extradotirung des ordentlichen Reservefonds mit 30 000 fl. und deS außerordentlichen mit 60000 fl. die Bertheilung einer Dividende von 4 Proc. gleich 8 pro Actie (3'/, Proc.) zuläßt. Das Geschäft hat sich auch in diesem Jahre recht zufriedenstellend entwickelt, und da die Gesell- schäft nunmehr annähernd 1000000 fl. Reserven bei 4000000 fl. Actien hat, dürften die Rückstellungen in früherer Höhe nicht mehr nothwendtg sein und sich die Dividendenaussichten für die Zukunft bester gestalten. Die General-Berfammlung findet am 16. November in Wien statt. *— Actien-Gesellschaft Dynamit Nobel. Dem Ver nehmen nach steht die Genrraldirection dieser Industrie-Gesellschaft gegenwärtig in Unterhandlungen wegen Ankaufes einer größeren Grundfläche in Bösing nächst Preßburg. E» ist beabsichtigt, eine neue große Fabrikanlage zu errichten, in der ein neuer Industrie- zweig betrieben werden soll. Der Abschluß der einschlägigen Ver handlungen steht unmittelbar bevor. * Bern, 6. Oktober. Da» Eisenbahudepartement hat schon vor der Abstimmung über die Vollziehung de» Rechnungsgesetzes eine Reihe von Vorbereitungen getroffen. Zunächst wird der Bundes- rath von den Eisenbahn-Gesellschaften die Ausweise und Rechnungen verlangen, deren er zur Berechnung der Rückkaufskosten bedarf. * Mailantz, 6. Oktober. Nach dem „Commercio" beschloß der Schatzminister behuf» Tilgung der schwebenden Schuld in Höhe von 320 bis 350 Millionen di« Ausgabe festverzinslicher, auf italienische Währung lautender AnleibetitrrS, um so den Staatsschatz wieder auf gesunde Grundlage zn stylen. * Kopenhagen, 6. October. Uinanzminister v. Lüttichau hat heute dem Folkething den Budget'ntwurf sür 1897/98 vorgelegt. Derselbe weist bei 66,5 Millionen Kr nen Einnahmen und 65 Millionen Ausgaben einen Urbrrschuß von 1 , Millionen auf. * Belgrad» 6. Oktober. Der Ministrrrath hat für die Skupschtina folgend« G«s«tz« -orderest«»: dir Budgetgesrtz«, dia Reform nehmuiy das Bai » zahlreich zu finde vorzube: dem Co Verwalt mit 19 s gang de: bekannte * tionen d Conrsen günstige, man in richten r sichtbare: Stocks i im Vor amerikai ck. 4 Jahren suche, di bezeichn« ungenüg in den l Europa Aendern Aussicht, ziemlich Producti erhalten amerika Nebraski zutreten Zuckerrü über 1( 10000 t von 60 unrer ei: derartig« heimisch« nicht au Her, über D« wird de Hälfte sc jelbstvers unseres 6. Octo Bereinig des Heri Wissens: Michael E HanLelSge' vcrmann A. Reining Hcrman: Reinma: M. F. A. Handelsqcl 4. Werli'ki H. Werl Firma Vo Paul Rill Firm» Be DaS Hermann i * A sabrik in Das Au * Bl Schaka Svilaj Beljko Galantci Succ. < * Staate Finanzb ictzt in , 25. 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