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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980103018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898010301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898010301
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-01
- Tag 1898-01-03
-
Monat
1898-01
-
Jahr
1898
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Dio kDekIieks (Zedurh owos xp«uvcken ^sickekeuu /eixen inrchorfreut »u Lremev, 31. veeemdor. vr. ^ur. Aerliu uoä krau klls» xeb. stkezr. DIAm Sylvesterabend verschied nach längerein Leiden unsere gute Schwester und Tante Fräulein Bertha Sachs, langjährige Theilhaberin der Firma ck. Metel. Dies allen Freunden und Bekannten zur traurigen Nachricht. L -Reudnitz, Kronprinzstraße 11, I. Frievrieckc verw. Müller geb. Sachs. l-Iisc Müller. Allen Freunden und Bekannten die schmerz liche Nachricht, daß meine liebe Frau Maria Helena Me geb. Tischer nach kurzem schweren Leiden am 3l. Decbr. sanft verschieden ist. Die Beisetzung erfolgt Dienstag Nachmittag 2 Uhr vom Pathologischen Institute aus. L.-Anger, den 2. Januar >898. Der tieftrauernbe Gatte HV«It«r III« nebst Sinder. Gestorben: HerrJohann TheodorHermann Rachlitz, Ehrenobermeister der Klempnerinnung in Bautzen. Frau Rosalie verw. Sparkassen- buchhalter Grabner geb. Moy in Bautzen. Herr Medicinalrath vr. Wilibald Wagner, Leibarzt Sr. Hoheit des Herzogs von S.-A., Ritter rc., in Altenburg. Heute am 1. Jauuar, Vormittags Vzll Uhr, verschied nach kurzem Kranken lager ruhig und sanft mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder und Schwager Varl rrivSrivd Vrakl im 47. Lebensjahre. Dies zeigt tiesbetriibt an Leipzig, Petersstraße 37. Pauline verw. Grahl geb. Zenker zugleich im Namen der übrigen Hinterbliebenen. Di« Beerdigung findet Dienstag früh V«10 Uhr von der Capelle des Süd friedhofes aus statt. Todes-Anzeige. Am 31. December, Abends 9 Uhr ist meine gute brave Frau, unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Livors kütLwrsvv geb. lurxensteili sanft entschlafen. Leipzig, Sidonienstraße 52. I'atLiu»»», zugleich im Namen der übrigen Hinterlassenen. Die Beerdigung findet am Dienstag Vormittag 9 Uhr 30 Minuten von der Parentationshalle des Neuen Johannisfriedbofes aus statt. Am Nenjahrstag Nachmittag verschied sanft und ruhig unsere gute Mutter, Großmutter und Schwiegermutter, . Fklui krietlMkv 8eb»»rre»ßvlr B- kecker. Ties zeigt tiesbetrübt im Namen der Hinterbliebenen an Leipzig, 2. Januar 1898. l8e1>«»rF«»I»e»Ir. Die Beerdigung findet Dienstag früh 9 Uhr Nordsriedhof statt. Bei dem frühen Hinscheiden unserer heißgeliebten Tochter und Schwester Fräulein Hi. MI» Mvlkv sind uns so zahlreiche und ehrenvolle Zeichen der Theilnahme und Verehrung für die liebe Entschlafene zu Tbeil geworden. Laß wir es nicht unterlassen können, hierdurch unseren herzlichsten Tank auszusprecheu. Dank Allen, die durch den prachtvollen Blumenschmuck ihre letzte Ruhestätte verschönern halfen. Herzlichen Dank vor Allem auch Herrn Pastor Kayser für seine trostreichen Worte am Grabe und allen Denen, die die liebe Heimgegangene durch ihre Begleitung zum Grabe ehrten. Ihr selbst aber rufen wir ein „Ruhe sanft" in die Ewigkeit nach. Leipzig, den I. Januar 1898.Tie trauernde Familie ttotkis. Für die vielen Beweise ausrichtiger Theilnahme beim Hinscheiden meiner lieben Frau, unserer guten Mutter «lokanne koÄne löpke? sagen Allen herzlichsten Dank. Vtv tranerocke» Hinterbliebenen. L - Aeichenvestatler, übernimmt nach fkslsleHtH-eill jede Art von Beer digungsfeierlichkeiten slll UlllHkgtll!) nuter Zusicherung bekannter pünktlicher Bedienung und erbittet gütige Auf- «-.« nur direkt nach der Wohiimig NLL Neukirchsiof SV, II. Lent« d". 8 H. L«8«ni«. I.«IpLiS-«r LLarbsÄ, Gerb rstraße 3. ll'nt. I.ii»i»ert'8klie kolilenfaure Thermalbäder. Seine ander« Badeanstalt liier ist bekuat oder m »er Lage, dieie Bäder ru verabreichen, lteinierin Tcmneral. drs Schmimmdafsius. Dame, ,,lAVlII^lII"1 lll Vitt "VlIII, Dienstag, Donnerstag. Sonnabend von '/, > dipeeiniltttt: K'noir«. bis'/.ll. Montag,Mittwoch,Freitag». V.2-5 ü. MU« «,»««>»« Schwimmbassin, Damen: Montag, Mittwoch.Sonaabend2-'/,bll. Wannenbäder: Dienstag, Donnerstag, Freitag '/,9—11 Uhr. Russische, Röm.-irijche.Bankdomvi-u.Svecial-Cur.Bädtried. Form. Massage. Damen: 1-4Nm. 8oMvodääL?LL UHL««« Temperatur «esOOO Damen: Mont.,Mlttw.,Freit.'/,2-SNachnr. 8eiieeimmb»8»ii>rt" . Dienst.. Donnerst.. Sonnab. V.9-V.11 Borin r äe» 000 Damen: DieuSt.,ToiinerSt., sonnab.'/. ,8in (tv , V.ll. Moutaa. Mittw.. Freitaa V.2-5 mmdassin kt" - V.ll. Montag, Mittw., Freitaa V,2-ü >! M « «««G««T»« »I Poststr.,Dampikasten-.Kiefernadeldpf.-,Wannen- u. Sitzbäder, Giiiir,Packnq.,Masiage,Moor-.Lohe-.kob>ens.B u.a.m.Prosp.i'.r l. Dienstag: Kartoffelmus mit frischer Wurst. T. B. Selle. AzsslflUuflUlt II. s . Gräupchen m. Blumenkohl u. Kalbfleisch. D. B. Lau. Reue Leipj. Speise-Anft., Zeitzer Str. 43/45. Montag: Wiener Würstchen und Linsen. sser Mlellerxellilkeil-firiuiken- innl 8lerbe-k»88e V«» v«ikS«oueI (eingeschriebene HilsScaffe) Sonntag, den 16. Januar 1898, Nachmittags 4 Uhr im Restaurant Ü. Sodvlio, Mallhäikirchhof 29. Tagesordnung: 1. Punct: Vorlegung resp. Vorlesung des Jahresabschlusses. 2. e Wahl zweier Mitglieder aus der Generalversammlung zur Prüfung der Rechnungen. 3. - Bericht der Revisoren. 4. » Verschiedenes und Anträge. Leipzig, den 2. Januar 1898. I. A.: tlustur IFaseudurtli, z. Zt. Vorsitzender. Eine silberne Remontoiruhr mit Gold- rand und Nickelkette von Thonberg über Augustusplatz nach Windmühlenstraße ab handen gekommen am Neujahrsmorgen. Gegen Belohnung abzugeben Brüderstratze 19, 111. rechts. Heu. Meinen Brnß im neuen Jahre. L. Verloren am31./12. aus d. Wege Johannis- Platz - Täubchcnweg ein Bund mit 6 Schlüsseln. Gegen Belohnung abzugeben bei Frau Xarl, Nostitzstraße 3, Part. I Herzl. Glückwunsch zum Neuen Jahr! Königreich Lachsen. —w. Leipzig, 1. Januar. Einer seit Bestehen des Reichs gerichts geübten Gepflogenheit getreu, versammelte sich in der heutigen Mittagsstunde die Mehrzahl der Mitglieder des Reichsgerichts, der Reichsanwaltschaft und die bei dem Gerichtshof zugelassenen Rechtsanwälte in Noth's Wein restaurant, Schulstraße, zu gegenseitiger freundlicher Be grüßung. Dem zwanglosen Charakter der zum Austausch kollegialer Wünsche bestimmten Zusammenkunft entsprechend, stand- die Vereinigung dann auch unter dem belebenden Ein fluß geselligen Bewegens. Als um 12 Uhr der Präsident des Reichsgerichts, Wirklicher Geheimer Rath vr. von Oehl- schlaeger, Excellenz, in der Mitte der Rätbe erschien, sah er um sich nahezu hundert Angehörige des Reichsgerichts versammelt, unter ihnen die Präsidenten der Civilsenate, die Herren vr. Boltze, vr. Bringner, vr. Petersen, vr. Dähnhardt, die Präsidenten der Strafsenate Vr. von Bomhard, vr. Loewenstein, Treplin und vr. Frei es leben. Auch die aus dem Collegium scheidenden Mitglieder, die Herren Reichsgerichlsräthe vr. Sten glein und vr. Wieland hatten sich eingefunden. Die Reichs anwaltschaft war durch Herrn OberreichSanwalt vr. Hamm und mehrere Reichsanwälle vertreten. Dem Act gegenseitiger Beglückwünschung folgte, gesellig arrangirt, ein kurzes Frühstück in dem glanzvollen Festsaale von Noth's Weinrestaurant. Die Erschienenen gruppirten sich an kleinen Tischen und nahmen dort eine dem Buffet des Hauses entstammende Er frischung ein, längere Zeit dabei in anregender Unterhaltung verweilend. —m. Leipzig, 2. Januar. Das 25jährige Jubiläum der heimischen hochangesehenen Verlagsbuchhandlung FerdinandHirt<LSohn,mit welchem sich die Feier des 25 jährigen Verlegerjubiläums ihres Inhabers, des Herrn Arnold Hirt, verband, sah in der heutigen Mittag stunde das Gesammtpersonal des Hauses mit zahlreichen Ge schäftsfreunden der Firma, mit Autoren und Künstlern in dem vornehm-schönen Geschäftshause, Salomon st ratze Nr. 15, zu einem festlichen Act vereint. Hier, in sinnig geschmückten Räumen, nahm der Chef der Verlagsbuchhandlung, Herr Arnold Hirt, zunächst die Beglückwünschungen des gesammten Per sonals und eine Reihe von Ehrungen aus den ihm nahestehenden geschäftlichen und befreundeten Kreisen entgegen. Im Namen der Mitarbeiter und Angestellten der Firmen Ferdinand HirtLSohn, Verlagsbuchhandlung, Leipzig, Ferdinand Hirt, königl. Universitäts- und Verlags-Buchhandlung, Bres lau und I. H. Bon'sVerlag, Königsberg i. Pr., deren In haber der Jubilar ist, überreicht Herr Dr. Gehlen, Prokurist des Hauses, unter Worten herzlicher Beglückwünschung, ein kost bares, hochkünstlerisch ausgestattetes Album, bei dieser Ge legenheit einen kurzen Rückblick auf die Gründung und Ent wickelung des Verlags werfend. Die Errichtung der Firma Ferdinand Hirt L Sohn erfolgte seitens des Jubilars durch Uebernahme eines Theils des väterlichen Verlages Ferdinand Hirt in Breslau. Bald gesellte sich hierzu ein Jugendschriften verlag, dessen hervorragender Autor Oskar Höcker bildete; gleich zeitig entwickelte sich als ein Hauptzweig des Geschäfts, der Verlag von Pracht- und Reisewerken, weiterhin der Schulbücherverlag. Nach des Vaters Tod im Jahre 1879 übernahm Herr Arnold Hirt das väterliche Geschäft in Breslau, hierbei seine Haupttäthigkeit dem pädagogischen Verlage zuwendend und energievoll diesem fast ein halbes Jahrhundert bestehendem buchhändlerischen Unter nehmen seine ganze Kraft widmend. An der Spitze zweier aus gewählter Unternehmungen stehend, wandte der Jubilar seine ganze Thatkraft dem Schulbücherverlag und dem Volksbücher verlag zu. In verdienstvoller Weise wirkte er zugleich in seinem Lieblingsfache, der Geographie. Der Jubilar sann heute auf Mühe und Arbeit in seinem Berufe zurückblicken, aber auf glän zende wohlverdiente Erfolge. Die Angestellten der drei Firmen, an deren Spitze der Jubilar steht, sind stolz darauf, unter einem solchen Chef, einem so wohlwollenden Vorgesetzten und wahren Freund und Helfer arbeiten zu können; tausend Andere, nament lich im Lehrerstand, haben seinen milden Sinn kennen gelernt. Als äußeres Zeichen der unbegrenzten Vrrehrung, Dankbarkeit und Anhänglichkeit der Mitarbeiter übergab Herr vr. Gehlen dem Jubilar al» sinniges Angebinde am Ehrentage das prächtige Album dem Gefeierten mit dem Wunsche, datz es dem Jubilar vergönnt sein möge, noch lange Jahre hinaus in alter Schaffens kraft und Rüstigkeit an der Spitze des Geschäfts zu stehen. Den Einband zu dem Album hatte die Firma Moritz Göhre nach dem Entwürfe von Paul Augustin,in bekannter Meister schaft ausgeführt. Reiche Goldpressungen in Handarbeit um rahmten daS Mittelfeld, aus dessen rothbraunem Saffiangrunde daS im Eichenzweig lagernde Signet der Firma mit dem Motto ^Lum äeo et ckie" in kräftigem Relief heraustrat, darüber die Wappen von Leipzig und Breslau. Die Blätter im Innern des Albums hatten die Mitarbeiter der Verlagshandlung, Schrift steller, Schulmänner und Künstler, mit Beiträgen ihres Geistes und ihrer Hand ausgeschmückt; ihre Bilder zierten sie, wie die jenigen der früheren und jetzigen Angestellten der Firma und die Ansichten aller einstigen und jetzigen Geschäftshäuser. Mit dan kendem Wort nahm der Jubilar die ihm gewordene Gabe und Ehrung entgegen. Treue und begabte Mitarbeiter zu haben, und von tüchtigen künstlerischen Kräften unterstützt zu werden, das sei immer seine Freude gewesen. Bei dieser Gelegenheit gab Herr ArnoldHirt von einer aus Anlatz des Jubelkages seiner Firma von ihm vorgenommenen erheblichen Erweiterung seiner „Arnold Hirt-Stiftung" (für Angestellte des Ge schäft», deren Wittwer» und Waisen) Kunde. Einen Doppelgrutz überbrachte Herr Hofrath Vr. Schreiber, einmal in den Wünschen der mit dem Verleger verbundenen Künstler und Ge lehrten, dann in den Glückwünschen des ersten Leipziger Kunst instituts, des städtischen Museums, welches dem Jubilar einen Gipsabguß des gewaltigen David von Michel Angelo verdankt. In Namen seiner Firma H. Sperling übergab Herr Alfred Sperling eine in schöner Lederarbeit hergestellte Schreib mappe, die sich zu den zahlreichen übrigen Ehrengeschenken und sinnigen kostbaren Blumenspenden gesellte. -F- Leipzig, 2. Januar. Am letzten Donnerstag und Freitag fanden in der Universitäts-Frauenklinik unter dem Vorsitz deS Herrn Geb. MedicinalratbeS Professors vr. Zweifel öffentliche Hebammenprüfungen statt. Es hatten sich 27 Schülerinnen dazu gemeldet, von denen 12 am ersten, 15 am zweiten Tage geprüft wurden. Sämmtliche Schülerinnen bestanden das Examen. — Der heutige Tag ist für unfern Mitbürger Herrn Wilhelm Mauke ein Ehrentag insofern, als Herr Mauke an diesem Tage vor 25 Jahren die Rein'sche Buch handlung übernahm. — Wir werden gebeten, auch an dieser Stelle noch einmal auf die Vorträge aufmerksam zu machen, die Herr Vic. Weber auS M.-Gladbach auf Veranlassung des hiesigen Vereins zur Hebung der öffentlichen Sittlichkeit heute Abend im großen Saale der Centralhalle halten wird. Herrn Pfarrer Weber geht ein ausgezeichneter Ruf als Kenner der Sittlich- keitSverbältnisie voran, so daß die Vorträge für Jedermann höchst interessant und anregend sein werden. H Leipzig, 2. Januar Die Sylvesternacht ist in unserer Stadt in der üblichen Weise verlaufen. Grobe Exceffe sind nicht vorgekommen. In den Restaurants und Gastwirth- schaften herrschte während der ganzen Nacht ein außerordent lich starker Verkehr; gegen Mitternacht sammelten sich die Mengen auf den Straßen und Plätzen an, um das beginnende Jahr mit vieltausendstimmigen „Prosit Neujahr" zu begrüßen. Bis tief in die Morgenstunden hinein dauerte das Leben und Treiben an. U Leipzig, 2. Januar. Am NeujahrStage Abends gegen 10 Uhr ist in der Delitzscher Straße zu Eutritzsch ein 25 Jabre alter Kaufmann von hier vermuthlich in Folge plötzlichen Unwohlseins vom Hinterperron eines im Gange befindlichen Motorwagens herabgestürzt und hat sich hierbei eine Gehirnerschütterung zugezogen. Der Ver unglückte wurde zunächst nach seiner Wohnung, dann aber inS Krankenhaus gebracht. Leipzig, 1. Januar. Auf dem Roß platze kam am Freitag eine 65jährige ZimmermannSehefrau infolge AusgleitenS zu Falle und brach den linken Oberschenkel, sowie den Daumen der linken Hand. Die BedauernSwerthe wurde ins Krankenhaus geschafft. — In der Wind- mühlenstraße stürzte zu derselben Zeit ein 82 jähriger Maurer und erlitt einen Schenkelhalsbruch. Er wurde gleichfalls inS Krankenhaus gebracht. — In einer hiesigen Herberge starb in der Neuhjabrsnacht ein hier zugereister Handarbeiter aus Reuden plötzlich am Herzschlage. — Am NeujahrSmorgen brannte auf einem Lagerplatze an der alten Verbindungsbahn eine Bretterbude nieder. Die EntstehungSursache deS FeuerS ist unbekannt. 8 Aus dem Bureau des Stadttheaters: Am heutigen Montag gelangt im Neuen Theater die Oper „Das Heimchen am Herd" zur Aufführung. — Im Alten Theater wird heute das Lustspiel „Jugendfreunde" wiederholt. — Morgen, Dienstag, geht im Neuen Theater die Oper „Lzaar »nd Zimmermann", im Alten Theater „HanS Huckebein" in Scene. — Für den Mitt woch ist im Neuen Theater die Oper „Carmen" angesetzt. Im Alten Theater wird Nachmittag- 3 Uhr zu ermäßigten Preisen „Klein-Däumling", Abend- 7 Uhr als 13. volkSthümlichr Vor stellung zu halben Preisen da- Lustspiel „Der Widerspänstigen Zähmung" gegeben. 8 Kry stall- Palast. Wohl zu den besten Küastler-Ensembles, welche die Direktion in der laufenden Saison ihren Besuchern vor führte, zählt da- gegenwärtige: denn eia derartiges Ensemble in solcher Vorzüglichkeit und Reichhaltigkeit ist seit langer Zeit dem Leipziger Publicum nicht vorgeführt worden. Namen wir Otto Reuter, Sid Black, Mulambark» Araber, Eugenie Petrr-cu, Emmy Kröchert, Manuel Woodson» Ada Caldara, Jupiter-Trio, Three KezihaS, Enrida de Salomba und Forest and King auf einem Programm vereinigt zu sehen, ist ein Verdienst der Dirrction, wo für sie durch täglich sich steigernden Besuch nur nach Gebühr be lohnt wird. 8 Der Besuch, welcher den Vorstellungen in dem Barists Battenberg von Seiten dr- hiesigen Publicum- zu Theil wird, da- Interesse, welche- denselben gewidmet wird, und der Beifall, der den Artisten gespendet wird, mehrt sich von Tag za Tag, was übrigen- nicht ander» zu erwarten ist in Anbetracht de» vielen Guten, mitunter ganz besonder- Hervorragenden, waS diese» rationell geleitete Etablissement dem Publicum darbirtet. — Annabers, 31. December. Gestern Vormittag 11 Uhr versammelten sich die Mitglieder des Stadtrathrs, sowie das aus den Herren Justizrath vr. Böhme, Banquier Lipfert und Con rector Professor vr. Wildenhahn bestehende Direktorium der Stadtverordneten im Rathssitzungszimmer, um den in den Ruhestand tretenden Herrn Stadtrath Köselitz zum letzten Male im Rathhause zu begrüßen und ihn feierlich zu ver abschieden, sowie alSdann der Verpflichtung und Ein weisung de» Herrn RathSreferendarS Schmiedel in da» ihm übertragene Amt de» juristischen Stadtrathes und Stellver treters de» Bürgermeister» beizuwohnen. Herr Bürgermeister Wilisch hielt hierbei an die Versammlung eine Ansprache, in der er der Verdienste des Herrn Stadtrathes in eingehender Weise gedachte und dem Scheidenden für sein selbstloses Wirken die An erkennung der städtischen Collegicn und der ganzen Bürgerschaft mit warmen Worten ausdrückte. In Würdigung der Wirksam keit des Herrn Köselitz wird ihm das seither bezogene Gehalt in voller Höhe als Ruhegehalt weiter gewährt; ferner wird die Straße und der Platz vor seinem Grundstück fortan den Namen „Köselitzplatz" führen, auch soll das Berathungszimmer, in dem Kerr Köselitz vorwiegend thätig gewesen, mit seinem Bildniß ge schmückt werden. Weiterhin hat der Stadtrath als Beweis be sonderer Hochachtung und Dankbarkeit beschlossen, mit einem Ca- pitale von 1000 Mark eine „Stadtrath Köselitz-Stiftung" zu begründen, deren Collaturrecht dem Herrn Stadtrath bis an sein Lebensende zusteht. — Plauen im Vogtl., 1. Januar. Der nächsten General- versammlunb der sächsischen Straßcnbahngesellschaft zu Plauen im Vogtl. soll vorgeschlagen werden, noch eine zweite Linie in Plauen zu bauen. Nur ist man sich darüber noch nicht einig, ob es die nach dem Schillergarten oder die nach der Neundorfer Vorstadt oder die nach dem Friedhof führende sein soll. — Schandau, 3l. December. Heute früh gegen 6 Uhr wurde auf hiesigem Bahnhofe der Wagenrücker Herrmann aus Ehrenberg beim Rangiren tödtlich überfahren. — TrcSScn, 1. Januar. Der König hat der Hofdame der Königin Clementine Gräfin v. Einsiedel-Radi bor und der Ehrendame der Frau Prinzessin Johann Georg, Herzogin zu Sachsen, Frau Marianne Freifrau v. Finck geb. Freiin v. Burgk Rang und Titel einer Palastdame der Königin verliehen. — Dem Inhaber der Firma Philipp Elimeyer, Herrn Banquier M a x C h r a m b a ch, ist die vom Sultan nun mehr vollzogene Ernennung zum türkischen Consul für Dresden notificirt worden. — Heute feiert in voller Rüstigkeit der königl. Bereiter Ackermann sein 40jähriges Dienst jubiläum. Der namentlich in Officiers- und Sportkreisen als tüchtiger Reiter bekannte und geschätzte Jubilar hat vor seiner Anstellung als königl. Bereiter, die am 1. December 1880 erfolgte, 22 Jahre 11 Monate bei der Cavallerie, zuletzt als Wachtmeister in der Militairreitanstalt gedient. Ackermann war in zwei Feld zügen activ betheiligt und zieren außer anderen zahlreichen Ordensdecorationen zwei Kriegsdecorationen seine Brust, die Militair-St.-Heinrichsmedaille, welche er sich im 1866er Feld zuge erwarb und das eiserne Kreuz, das ihm während des deutsch französischen Feldzuges 1870/71 verliehen wurde. Dem Jubilar ist als Vorstand des königl. Reitstalls speciell das Zureiten der Leibpferde Sr. Majestät des Königs anvertraut. — Der Ge meinderath in Stetzsch beschloß die Aufnahme einer Anleihe von 60000 Mark. — In Weinböhla ward unter 45 Be werbern der Gemeindesecretair Nudelt in Cotta zum Ge meindevorstand gewählt. 2 Dresden, 31. December. Die socialdemokraii- schen ReichstagswahlcomitSes richteten an alle Saalbesitzer von Alt- und Neustadt-Dresden ein Rundschreiben, in welchem sie die Betreffenden um Mittheilung darüber er suchen, ob sie ihre Räumlichkeiten zu Wahlversammlungszwecken herzugeben bereit sind. — Auf der Schlick'schen Schiffswerft legten gestern die daselbst beschäftigten Arbeiter die Arbeit nieder, weil die Leitung des Unternehmens eine Arbeiterdeputation nicht empfangen wollte und ein Mitglied der Commission auf der Stelle entließ. Später einigte man sich dahin, daß die Direction die Beschwerde annahm und versprach, den Arbeitern eine Ant wort darauf zugehen zu lassen. — Auf offener Straße gerieth hier eine städtische Kehrmaschine während ihrer Thätigkeit in Brand. Es geschah früh morgens 7 Uhr aus der Haupt straße in Dresden-Neustadt. Ob ein Heißlaufen der Achse oder ein Schabernack den Brand veranlaßten, soll erst noch ermittelt werden. * Dresden, 2. Januar. Auf dem Vorortbahnhofe im hiesigen Hauptbahnhof fuhr gestern eine Rangirmascknne gegen den um 7*/« Uhr Abends nach Pirna abgehenden Zug. Ein Vorarbeiter wurde getödlet. Drei Personenwagen deS Zuge- wurden beschädigt. Anterrichtswesen. * Schöneberg bei Berlin, 31. December. Tie Sorge für eine passend« Berufswahl wird sich, nachdem Weihnachtssorgen und WeihnachtSfrruden vorüber sind, an manche Eltern berandrängen. Für Eltern, welche nicht abgeneigt sind, ihre Söhne zu Elektro technikern heranbildrn zu lassen, ist eine systematische und zweck mäßige Ausbildung dringend zu empfehlen. Eine solche bietet sich in dem in Schöneberg aus der Merseburger Straße 3 und 5 ge- legenen Lehrinstitut „Michael Faraday"; so genannt zu Ehren deS berühmten englischen Förderers der Wissenschaft auf diesem Gebiete, auf dessen Lehren diese- Institut weiter aufbaut. Geleitet wird dasselbe von Major z. D. Freiherr« von Biedermann und Ingenieur F. Lederer, dir auch zugleich Inhaber desselben sind. Nach Schluß -er Nedaction eingegangerr. Di« t» »irser Rubrik mU-ktheUlra, »ährend de« Drucke« eingelausenen L-le-ra»« h«»«. »tr l<hoa <»« der UebrrUhrift ersichtlich, der Retactron ni»t »»r,ele,e». Diep O «ithi» Nir verftUuuaelu»««» und «»erftäudliche weud«»«« »ich« »» »«»»Nllch M ««che» * Berlin, 1. Januar. Der Kaiser begab sich heute Morgen um 8 Uhr 50 Minuten vom Neuen Palai- nach Berlin, wobntr dem Gotte»dienst tu der Schloßcapelle bei und Hielt darauf Defilier- Cour im Weiße« Saale de» königliche« Schlosse». Hierauf begrüßt« er di« am hiesiges Hof« accrrdirteu Botschaft«, die Staat-mtutfter und die commandirenden Generäle und begab sich zur Parole ausgabe nach dem Zeughause. Bei der Kaiserin Friedrich fand Nachmittags um 6'/« Uhr ein Familiendtner statt, zu dem die hier und in Potsdam anwesenden Fürstlichkeiten geladen warea. * Berlin, 1. Januar. Tas preußische Staatsministerium hat, wie der „Deutschen Tageszeitung" versichert wird, dem Gesetz, entwürfe, betreffend die Neubewilligung von 100 Millionen Mark zu Ansiedel ungsz wecken für die Provinzen Weslpreußen und Posen zu gestimmt. Es soll dem genannten Blatte zufolge in der polnischen Frage noch mehr geplant sein. * Berlin, 2. Januar. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" meldet: Nach einem telegraphischen Bericht des stellvertretenden kaiserlichen Landeshauptmanns von Südwestasrika waren im Karko- selde unter den Zwartboi-Hottentotten Unruhen ausgebrocheik. Die Aufrührer sind indessen Lurch Hauptmann v. Estorfs und einen Theil der Schutztruppe am 5. December in einem Gefechte zersprengt worden. Die Reste des Stammes haben sich unter Zurücklassung ihres Besitzes an Pferden und Vieh nach Norden ge flüchtet. Die Hereros sind auch in diesem Falle der Regierung er geben geblieben. * ArtcprichSriih, 1. Januar. Zum Besuche bei dem Fürsten Bismarck sind zur Zeit die Grasen .Herbert und Wilhelm Bismarck sowie Geheimrath Schweninger anwesend. Das Befinden des Fürsten hat sich in Len letzten Tagen nicht verändert. Der Fürst nimmt regelmäßig an der Familientasrl Theil. * FrirdrichSruh, 2. Januar. Gras Herbert BiSmarck und Geheimrath Schweninger sind heute von hier abgereist. V. Posen, 2. Januar. (Privattelegramm.) In der Syl« vesternacht wurde der Militairposten unterhalb der Citadellr von Unbekannten thätlich angegriffen. Der Soldat schoß zweimal auf Len Thäter, welcher entkam. * Mainz, 1. Januar. In einer Ausschußsitzungder Centrums partei wurde beschlossen, am 9. Januar eine Versammlung von Centruinswählern abzuhalten, in der der Reichstagsabgeordnele für Mainz, Rechtsanwalt vr. Schmitt, seine Stellungnahme gegen die Marinevorlage darlegen wird. Das hiesige klerikale „Mainzer Journal" ruft seine Parteifreunde im Wahlkreise Mainz-Oppenhetm auf, an dieser Proteslversamnilung zahlreich Theil zu nehmen. * Darmstadt, 2. Januar. Die Prinzessin Ferdinand von Rumänien ist heute nach Nizza weilergereist. * Miiltchcn, 2. Januar. Zur Feier des 100jährigen Jubiläums der „Allgemeinen Zeitung" hatte der Verlag derselben gestern ein Fest veranstaltet, an welchem alle Mitglieder der Redaction, der Expedition und der Druckerei theilnahmen. Aus München und zahlreichen anderen Städten Deutschlands sowie aus dem Auslande gingen dem Verlag und der Redaction von be- freundeten Zeitungs-Organen, Mitarbeitern und Lesern zahllose Glückwünsche zu. Prinzregent Luitpold ließ durch ein Schreiben seines Generaladjutanten Freiherrn v. Zoller seine besten Wünsche für das fernere Gedeihen und Fortblühen der Zeitung aussprechen. Das Fest selbst nahm einen anregenden Ver laus und ließ vor Allem die zwischen dem Verlag und der Redaction und der Arbeiterschaft bestehende Harmonie in erfreulicher Weise erkennen. * Wien, 1. Januar. Nach der „Wiener Allg. Zta." verlautet bestimmt, daß die deutschen Abgeordneten in den böhmischen Landtag eintreten werden. Aus deutscher Seite soll man geneigt sein, sich in Verhandlungen mit der Regierung einzulassen. — Wie die „Neue Freie Presse" meldet, sucht der Ministerpräsident Freiherr v. Gautsch neuerlich mit den Führern der Deutschen Böhmen- Fühlung zu nehmen und hat die Landtagsabgeordneten Lippert, Schlesinger, Funke und Karl Schlicker für den 3. Januar nach Wien zu einer unverbindlichen Besprechung über die politische Lage eingeladen. * Pest» 1. Januar. Bei dem Ministerpräsidenten Baron Banffy fand heute der Ubliclx Neujahrsempfang der liberalen Partei statt. Ter Abgeordnete Bcla Lukacs drückte die treue Anhänglichkeit seiner Partei an den Ministerpräsidenten aus. Dieser erwiderte, die Regierung könne mit Selbftbewußlsein sagen, sie habe Alles erfüllt, was er, (Banssyl, bei Antritt seines Amtes vor drei Jahren auf sein Programm gesetzt habe. Diese Thatsache könne durch keinerlei Angriffe in Abrede gestellt werden. Angesichts solcher Erfolge dieser Regierung, welche die ganze Nation und die große öffentliche Meinung gut heiße, müsse er Angriffe, die aus blos persönlichen augenblicklichen Gegensätzen entsprängen, als kleinlich und ungerecht, ja sogar als zwecklos und verfehlt zurück weisen. Eben darum hätten die jetzigen Angriffe im Abgeordneten Hause nicht den geringsten Widerhall in der öffentlichen Meinung. Diese sei mit der Regierung, weil der jetzige Kampf der Opposition den Interessen des Landes zuwider sei. Bedauerlich sei es, das; der Ausgleich mit Oesterreich nicht zu Stande kam, doch dies sei ohne Perschulden der Regierung geschehen. Eine dreißig jährige Erfahrung rathe, ja befehle der Regierung, das bisherige wirthschaftliche Bundesverhältnih nicht auslöscn, wenn auch dieses Bestreben eine natürliche Grenze habe. Er sei davon überzeugt, das; das Vorgehen der Regierung den Interessen des Lande» entspreche und von der öffentlichen Meinung gebilligt werde. Darum seien die Vorgänge im Abgeordnetenhaus«: , in dem eine turbulente Mino rität die Function der verfassungsmäßigen Maschine unmöglich mache, vollkommen unberechtigt. Man erschüttere den Parlamenta rismus und trete seine Grundprincipicn mit Füßen. Kein Wort sei stark genug, kein Ausdruck energisch genug, diese Vorgänge zu ver dammen. Und wann thue dies die Minorität? Zu einer Zeit, wo ihr Vorgehen selbst von vielen Angehörigen ihrer Partei ver- urtheilt werde. Und weshalb thue sie dies? Aus persön kicher Antipathie und Eitelkeit, aus Leichtsinn und Unüberlegtheit. Streng genommen existier heute kein Ausgleich, die Regierung sei aber genöthigt, Vorsorge für eine halt bare Grundlage im Interesse der Integrität der Finanzen und Les Staatscredits zu treffen. Ties müsse darum geschehen, weil einige kurzsichtige, unbesonnene Menschen eine unmögliche Situation ge schaffen hätten. Er glaube, gestützt auf das Vertrauen der Krone und der liberalen Partei einen Ausweg aus der schwierigen Situa tion finden zu können. Zu diesem Behufe sei aber eine starke, com paete liberale Partei erforderlich. Dreißigjährige Erfahrungen ließen ihn hoffen, daß die Einheit der liberalen Partei nicht er schüttert sei. Die öffentliche Meinung wende sich gegen die turbu lenten Elemente, so daß da- Ansehen Ungarn» vor dem Ausland«
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